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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur elektrischen Kontaktierung einer Elektromotorwicklung eines Elektromotors mit einer Leiterplatte einer Motorsteuerung. Die Einrichtung dient insbesondere als Montageeinrichtung zur elektrischen Kontaktierung zwischen einer Kontaktebene der Leiterplatte und Motorphasen einer Elektromotorwicklung eines Elektromotors.
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Eine Motorsteuerung (englisch Engine Control Unit, ECU) für einen Elektromotor umfasst eine Elektronik, welche die Steuerung, Regelung und Überwachung von Motorfunktionen übernimmt. Dabei sind die Komponenten der Elektronik auf einer Leiterplatte aufgebracht und miteinander elektrisch kontaktiert. Zur elektrischen Kontaktierung einer Elektromotorwicklung eines Elektromotors mit einer Leiterplatte der Motorsteuerung werden Montageeinrichtungen eingesetzt, welche einen Ausgleich der relativen Position zwischen der Kontaktebene der Leiterplatte und dem Kontaktbereich am Motor ermöglichen. Notwendig ist der Positionsausgleich aufgrund von Fertigungs-/Montagetoleranzen der jeweils von unterschiedlichen Herstellern gefertigten Komponenten. So treten zwischen dem elektrischen Kontaktbereich am Elektromotor und der Kontaktebene an der Leiterplatte der Motorsteuerung Lageabweichungen auf, welche mit der Einrichtung zur elektrischen Kontaktierung entsprechend ausgeglichen werden müssen. Bei bekannten Lösungen erfolgt ein solcher Positions- oder Lageausgleich zwischen der Motorsteuerung und dem Kontaktbereich zur elektrischen Kontaktierung am Elektromotor mittels eines Federelements in Form einer Spiralfeder, welche in ineinander verschiebbare Gehäuseelemente eingefasst ist. Dabei sind elektrische Kontaktelemente zur elektrischen Kontaktierung mit der Kontaktebene der Leiterplatte von dem Gehäuseelement aufgenommen, welches im montierten Zustand der Kontaktebene der Leiterplatte zugewandt ist. Die Spiralfeder wird bei der Montage vorgespannt, so dass sie nach der Montage aufgrund ihrer Vorspannung einen Anpressdruck auf die Kontaktebene der Leiterplatte der Motorsteuerung ausübt. Dabei werden die Kontaktelemente dauerhaft mit der Kontaktebene der Leiterplatte kontaktiert. Gleichzeitig erfolgt ein Positionsausgleich zwischen der Leiterplatte beziehungsweise der Motorsteuerung und dem Kontaktbereich zur elektrischen Kontaktierung der Elektromotorwicklungen des Elektromotors durch eine Längenausdehnung der Spiralfeder. Die Spiralfeder ist durch die Gehäuseelemente entkoppelt und als solches nicht als elektrischer Leiter zwischen der Leiterplatte und der Elektromotorwicklung vorgesehen. Der Anpressdruck der Spiralfeder wirkt auf einen Niederhalter gegen die Kontaktebene. Auf die eigentliche Kontaktebene wirkt somit die reduzierte Kraft des eingelegten Kontaktelements, welches wiederum elastische Eigenschaften aufweist.
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Die zur elektrischen Kontaktierung vorgesehenen elektrischen Kontaktelemente, welche als Stanzgitter ausgebildet sein können, weisen Aufnahmen für elektrische Leiter auf. Diese Aufnahmen für die elektrischen Leiter sind bislang in Form von Kabelschuhen ausgebildet, so dass die elektrischen Leiter, welche an ihrem gegenüberliegenden Ende mit den Motorphasen der Elektromotorwicklung kontaktiert werden, an die elektrischen Kontaktelemente angeschuht werden.
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Die bekannte Lösung zur elektrischen Kontaktierung einer Elektromotorwicklung mit einer Leiterplatte der Motorsteuerung weist somit mehrere elektrische Schnittstellen auf, wodurch sich die Gefahr von Kontaktierungsproblemen und ohmschen Verlusten erhöht. Die hohe Anzahl der zu montierenden Einzelteile hat weiterhin einen nachteiligen Einfluss auf den Montageprozess. Nachteil ist außerdem, dass die Beschaffung der Einzelteile mit einem erhöhten Aufwand und mit höheren Kosten verbunden ist.
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Aus Sicht der Montage besteht weiterhin das Problem, dass durch die an den elektrischen Kontaktelementen ausgebildeten Aufnahmen, welche die Form von Kabelschuhen aufweisen können, für die elektrische Kontaktierung mit elektrischen Leitern ein erhöhter Platzbedarf erforderlich ist. Insbesondere bei einer radial zur Kontaktebene des Steuergeräts ausgebildeten Aufnahme zur Kontaktierung mit elektrischen Leitern ist der Platzbedarf erhöht.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Lösung besteht darin, dass bei der Montage der elektrischen Leiter eine Umformung der Aufnahmen beispielsweise durch Krimpen erforderlich ist, um die elektrischen Leiter zur elektrischen Kontaktierung der Elektromotorwicklung in den Aufnahmen der Kontaktelemente zu fixieren. Das Einführen der elektrischen Leiter in die Aufnahmen und die Fixierung erfordern zusätzliche Montageschritte. Darüber hinaus sind die Verbindungen zwischen der Aufnahme der elektrischen Kontaktelemente und den elektrischen Leitern anfällig gegenüber Vibrationen. So kann es an der Verbindungsstelle zwischen Aufnahme und elektrischem Leiter zu einem Lösen der elektrischen Leiter aus der Aufnahme kommen, wodurch die elektrische Kontaktierung zwischen der Leiterplatte der Motorsteuerung und der Elektromotorwicklung des Elektromotors unterbrochen wird.
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Es wird eine Lösung gefordert, mit der die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile überwunden werden können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur elektrischen Kontaktierung einer Elektromotorwicklung eines Elektromotors mit einer Leiterplatte einer Motorsteuerung bereitzustellen, welche einen Ausgleich einer relativen Position zwischen einer Elektromotorwicklung eines Elektromotors und einer Leiterplatte einer Motorsteuerung ermöglicht, einfach zu montieren ist und gleichzeitig einen verringerten Einbauraum erfordert.
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Die Aufgabe wird durch eine Einrichtung mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Vorgeschlagen wird eine Einrichtung zur elektrischen Kontaktierung einer Elektromotorwicklung eines Elektromotors mit einer Leiterplatte einer Motorsteuerung, welche zur Steuerung des Elektromotors vorgesehen ist. Erfindungsgemäß weist die Einrichtung ein elektrisches Leiterelement auf, welches zwischen der Leiterplatte einer Motorsteuerung und einem Gehäuse des Elektromotors anordenbar ist und dabei eine elektrische Kontaktfläche der Leiterplatte der Motorsteuerung mit der Elektromotorwicklung des Elektromotors elektrisch kontaktiert. Das elektrische Leiterelement weist ein erstes Anschlusselement mit einem der Kontaktfläche der Leiterplatte zugewandten Anpressbiegeteil auf. An dem dem ersten Anschlusselement gegenüberliegenden Ende des elektrischen Leiterelements ist ein zweites Anschlusselement zur elektrischen Kontaktierung an einer Anschlussposition der Elektromotorwicklung vorgesehen. Erfindungsgemäß ist das elektrische Leiterelement bereichsweise als elastische Struktur ausgebildet, welche eine relative Positionierung der Kontaktfläche der Leiterplatte gegenüber der Anschlussposition der Elektromotorwicklung ausgleicht.
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Nach der Konzeption der Erfindung ist das die Leiterplatte der Motorsteuerung und die Elektromotorwicklung des Elektromotors elektrisch verbindende Leiterelement zumindest bereichsweise elastisch verformbar ausgebildet, so dass das elektrische Leiterelement als solches eine relative Positionierung der Leiterplatte gegenüber der Anschlussposition der Elektromotorwicklung kompensiert. Mit anderen Worten, das elektrische Leiterelement weist eine bereichsweise ausgebildete elastische Struktur auf, die es ermöglicht, Lagebeziehungsweise Positionsverschiebungen zwischen der Motorsteuerung und dem Elektromotor, insbesondere zwischen der Leiterplatte der Motorsteuerung und der Anschlussposition für die Elektromotorwicklung an dem Elektromotor auszugleichen.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung vereint somit die Funktion des elektrischen Leiters zur elektrischen Kontaktierung der Leiterplatte der Motorsteuerung mit der Elektromotorwicklung des Elektromotors sowie eine elastische Verformbarkeit zum Toleranzausgleich bzw. Lageausgleich einer relativen Positionierung der Leiterplatte der Motorsteuerung gegenüber der Elektromotorwicklung.
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Die elastische Struktur des elektrischen Leiterelements kann vorzugsweise zwischen dem ersten Anschlusselement und dem zweiten Anschlusselement ausgebildet sein. Dabei kann die elastische Struktur des elektrischen Leiterelements im montierten Zustand der erfindungsgemäßen Einrichtung eine Vorspannung in mindestens eine Raumrichtung aufweisen. Die elastische Struktur kann demzufolge derart ausgebildet sein, dass sie bei der Montage zur Anordnung zwischen dem Leiterelement und dem Motorgehäuse gespannt wird, um die gewünschte Vorspannung auszuüben.
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Die Kontaktfläche der Leiterplatte ist ein elektrisch leitender Kontaktbereich, in welchem eine elektrische Kontaktierung mit dem Anpressbiegeteil des elektrischen Leiterelements ermöglicht ist. Üblicherweise handelt es sich bei der Kontaktfläche um einen metallischen Oberflächenbereich mit einer vorgegebenen Größe und Form.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung kann vorgesehen sein, dass die elastische Struktur des elektrischen Leiterelements derart ausgebildet ist, dass eine relative Positionierung der Kontaktfläche der Leiterplatte gegenüber der Anschlussposition der Elektromotorwicklung in allen Raumrichtungen ausgleichbar ist. Gemäß dieser Ausgestaltung der elastischen Struktur ist eine Elastizität des elektrischen Leiterelements in jede Raumrichtung gegeben.
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Der Werkstoff des elektrischen Leiterelements ist geeignet, seine Form unter Krafteinwirkung zu verändern und bei Wegfall der einwirkenden Kraft in die Ursprungsform zurückzukehren.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung kann vorgesehen sein, dass das elektrische Leiterelement zumindest im Bereich der elastischen Struktur als gebogener Flachleiter ausgebildet ist, wobei eine Breite des Flachleiters größer ist als eine Dicke des Flachleiters.
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Zum Erreichen der elastischen Verformbarkeit kann die elastische Struktur des elektrischen Leiterelements spiralförmig ausgebildet sein. Vorzugsweise kann die elastische Struktur des elektrischen Leiterelements als Spiralfeder ausgebildet sein. Im Bereich der als Spiralfeder ausgebildeten elastischen Struktur kann das elektrische Leiterelement einen runden Querschnitt aufweisen. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung kann vorgesehen sein, dass die elastische Federstruktur des elektrischen Leiterelements mäanderförmig ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere für Ausgestaltungen des elektrischen Leiterelements in Form eines Flachleiters, bei dem die Breite größer ist als seine Dicke. Dabei kann der Querschnitt des Flachleiters im Bereich der elastischen Struktur rechteckig oder oval ausgebildet sein.
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Hinsichtlich der Form und geometrischen Ausgestaltung der elastischen Struktur bestehen keine Beschränkungen, sofern sie nur eine elastische Verformung in einer Weise ermöglichen, dass eine Lageverschiebung zwischen der Leiterplatte der Motorsteuerung und dem Anschlussbereich der Motorwicklung des Elektromotors kompensiert werden kann und gleichzeitig eine ausreichend hohe Vorspannung auf die Leiterplatte der Motorsteuerung und der der Leiterplatte gegenüberliegenden Fläche ausgeübt wird, um die elektrische Kontaktierung zwischen der Leiterplatte der Motorsteuerung und der Elektromotorwicklung des Elektromotors zu gewährleisten.
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Das erste Anschlusselement und das zweite Anschlusselement können an dem elektrischen Leiterelement angespritzte Kunststoffteile sein. Die Fertigung der Anschlusselemente kann somit im Spritzgussverfahren erfolgen.
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Vorzugsweise kann das erste Anschlusselement einen der Oberfläche der Leiterplatte zugewandten Gegenhalter aufweisen, welcher den Anpressdruck des Anpressbiegeteils des elektrischen Leiterelements an die Kontaktfläche der Leiterplatte auf die von dem Anpressbiegeteil ausgeübte Federkraft begrenzt. Dadurch ist der Anpressdruck des Anpressbiegeteils an die Kontaktfläche der Leiterplatte vom Anpressdruck, welcher von der elastischen Struktur an die Leiterplatte ausgeübt wird, entkoppelt. Durch den Gegenhalter wird die von der elastischen Struktur des elektrischen Leiterelements ausgeübte Druckkraft direkt auf die Leiterplatte übertragen. Dabei ist die Anpresskraft des Anpressbiegeteils an die Kontaktfläche des Leiterelements aufgrund des Gegenhalters wesentlich niedriger als die von der elastischen Struktur des elastischen Leiterelements ausgeübte Anpresskraft. Das Anpressbiegeteil weist eine elastisch biegsame Struktur auf, welche bei der Montage der Einrichtung an die Kontaktfläche der Leiterplatte angepresst wird. Die Biegestruktur des Anpressbiegeteils ist an der Stirnfläche des ersten Anschlusselements so ausgebildet, dass es den an der Stirnfläche angeordneten Gegenhalter im nicht montierten Zustand der Einrichtung leicht überragt. Bei der Montage der Einrichtung wird der Gegenhalter und die Biegestruktur des Anpressbiegeteils gegen die Leiterplatte gepresst, wobei der Federweg der Biegestruktur durch den Gegenhalter begrenzt wird.
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Die Biegestruktur des Anpressbiegeteils kann vorteilhaft derart ausgebildet sein, dass es einen Anpressdruck auf die Kontaktfläche der Leiterplatte ausübt, welcher kleiner ist als der Anpressdruck, welcher durch die Vorspannung des elektrischen Leiterelements mittels des Gegenhalters auf die Oberfläche der Leiterplatte ausgeübt wird.
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Das Anpressbiegeteil kann vorzugsweise ein Formstanzteil, insbesondere ein Lamellenkamm, sein.
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Indem das Anpressbiegeteil des elektrischen Leiterelements an der Kontaktfläche der Leiterplatte anliegt, ist die elektrische Kontaktierung zwischen dem elektrischen Leiterelement und der Leiterplatte bereitgestellt. Am gegenüberliegenden Ende des elektrischen Leiterelements kann die elektrische Kontaktierung zur Elektromotorwicklung durch verschiedene Verbindungen gebildet sein. Beispielweise kann vorgesehen sein, dass die elektrische Kontaktierung zwischen dem elektrischen Leiterelement und der Elektromotorwicklung an der Anschlussposition mit einer Schweißverbindung, einer Schneid-Klemm-Verbindung oder einer Lötverbindung ausgebildet ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Einrichtung kann vorgesehen sein, dass das elektrische Leiterelement mit dem ersten Anschlusselement an der Leiterplatte arretierbar ausgebildet ist. Dabei kann an der Leiterplatte eine Steckaufnahme in Form eines Steckergehäuses ausgebildet sein, wobei das erste Anschlusselement einen Stecker bildet, welcher in das an der Leiterplatte ausgebildete Steckergehäuse einsteckbar ist. Ferner kann eine Arretierung auch vorgesehen sein, indem eine an dem ersten Anschlusselement ausgebildete Erhöhung, welche über den stirnseitigen Rand des Gegenhalters hinausragt, in die Leiterplatte einsteckbar ausgebildet ist.
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Dadurch, dass die erfindungsgemäße Einrichtung im wesentlichen einstückig ausgebildet ist, wird die Anzahl der Schnittstellen bei der elektrischen Kontaktierung verringert, wodurch die Gefahr von ohmschen Verlusten geringgehalten werden kann. Mit anderen Worten, durch das einteilige Konzept verringern sich die Verluste durch Übergangswiderstände. Von Vorteil ist weiterhin, dass durch die Integration der elastischen Struktur als Bestandteil des elektrischen Leiterelements die Baugröße der Einrichtung gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen verringert werden kann. Überdies ermöglicht die erfindungsgemäße Einrichtung eine vereinfachte Montage zur elektrischen Kontaktierung der Leiterplatte mit der Elektromotorwicklung, da die erfindungsgemäße Einrichtung lediglich zwischen der Leiterplatte und der Anschlussposition der elektrischen Kontaktierung der Elektromotorwicklung an dem Elektromotor positioniert werden muss. Die Verringerung der Montageschritte führt insgesamt zu einer Reduktion der Kosten.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile von Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
- 1: eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Einrichtung zur elektrischen Kontaktierung einer Elektromotorwicklung eines Elektromotors mit einer Leiterplatte einer Motorsteuerung,
- 2: eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Einrichtung zur elektrischen Kontaktierung einer Elektromotorwicklung eines Elektromotors mit einer Leiterplatte einer Motorsteuerung,
- 3: eine schematische Draufsichtdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Einrichtung und
- 4: eine schematische Draufsichtdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Einrichtung.
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Wiederkehrende Merkmale sind den Figuren mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Einrichtung zur elektrischen Kontaktierung einer Elektromotorwicklung 13 eines Elektromotors 1 mit einer Leiterplatte 2 einer Motorsteuerung. Im gezeigten Beispiel ist die erfindungsgemäße Einrichtung zwischen der Leiterplatte 2 und dem Motorgehäuse 3 des Elektromotors 1 montiert. Die Einrichtung weist ein elektrisches Leiterelement 4 auf, welches an einem der Leiterplatte 2 zugewandten Ende ein erstes Anschlusselement 5 aufweist. Bei dem ersten Anschlusselement 5 handelt es sich um ein angespritztes Kunststoffteil mit einem stirnseitig ausgebildeten Rand 6, welcher als Gegenhalter gegenüber der Oberfläche der Leiterplatte 2 dient. Das in dem ersten Anschlusselement 5 aufgenommene Ende des elektrischen Leiterelements 4 ist als Anpressbiegeteil 7 mit einer Biegestruktur ausgebildet, welche mit einer Kontaktfläche 12 der Leiterplatte 2 kontaktiert ist und dadurch eine elektrische Verbindung bildet. Am gegenüberliegenden Ende des elektrischen Leiterelements 4 ist ein zweites Anschlusselement 8 ausgebildet, wobei es sich ebenfalls um ein angespritztes Kunststoffteil handelt. Das zweite Anschlusselement 8 ist geometrisch so ausgebildet, dass es in eine Aufnahme des Motorgehäuses 3 des Elektromotors 1 einsteckt aufgenommen ist. Dabei ist ein Anschlussende des elektrischen Leiterelements 4 von dem zweiten Anschlusselement 8 so aufgenommen, dass es an einer Anschlussposition 9 mit der Elektromotorwicklung 13 kontaktiert ist. Die Anschlussposition 9 ist ein am Motorgehäuse 3 ausgebildeter Bereich zur Kontaktierung des elektrischen Leiterelements 4 mit einem elektrischen Leiter der Elektromotorwicklung 13.
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Zwischen dem ersten Anschlusselement 5 und dem zweiten Anschlusselement 8 ist eine elastische Struktur 10 des elektrischen Leiterelements 4 ausgebildet. Dabei ist das elektrische Leiterelement 4 im Bereich der elastischen Struktur 10 als mäanderförmig gebogener Flachleiter ausgebildet. Die elastische Struktur 10 ermöglicht eine elastische Verformung des elektrischen Leiterelements 4 im Bereich zwischen dem ersten Anschlusselement 5 und dem zweiten Anschlusselement 8 derart, dass eine relative Positionierung der Leiterplatte 2 gegenüber dem Motorgehäuse 3 beziehungsweise der Anschlussposition 9 sowohl in axialer als auch in radialer Richtung ausgeglichen wird. Dabei weist die elastische Struktur 10 im montierten Zustand eine Vorspannkraft auf. Aufgrund der durch die elastische Struktur ausgeübte Vorspannkraft drückt das erste Anschlusselement 5 mit dem stirnseitig am Anschlusselement 5 ausgebildeten Anpressbiegeteil 7 gegen den Kontaktbereich der Leiterplatte 2. Das am gegenüberliegenden Ende des elektrischen Leiterelements 4 befindliche zweite Anschlusselement 8 ist infolge der Anpresskraft am Motorgehäuse 3 in Position gehalten. Der am ersten Anschlusselement 5 an der Stirnfläche in Form eines Randes ausgebildete Gegenhalter 6 überträgt die durch die Vorspannkraft der elastischen Struktur 10 ausgeübte Anpresskraft an die Leiterplatte 10. Die Anpresskraft des Anpressbiegeteils 7 an die Kontaktfläche der Leiterplatte 2 ist somit von der durch die Vorspannkraft der elastischen Struktur 10 ausgeübten Anpresskraft entkoppelt.
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Die 2 zeigt eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Einrichtung zur elektrischen Kontaktierung einer Elektromotorwicklung eines Elektromotors 1 mit einer Leiterplatte 2 einer Motorsteuerung. Anders als in der 1 ist die Leiterplatte 2 in dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel zur besseren Erläuterung des Aufbaus der erfindungsgemäßen Einrichtung nicht gezeigt. Die Darstellung der 2 zeigt die erfindungsgemäße Einrichtung mit dem am oberen Ende des elektrischen Leiterelements 4 ausgebildeten ersten Anschlusselement 5 in Form eines kreisrunden Kunststoffteils, welches an das elektrische Leiterelement 4 angespritzt ist. Das Anschlussende des elektrischen Leiterelements 4 ist an der der Leiterplatte 2 zugewandten Stirnfläche des Anschlusselement 5 in Form des Anpressbiegeteils 7 aufgenommen ausgebildet. Das Anpressbiegeteil 7 weist eine Biegestruktur mit Anpresselementen 11 auf, welche zur Kontaktierung mit der Kontaktfläche des Leiterelements 2 leicht nach oben gebogen sind und im demontierten Zustand den Gegenhalter 6 des ersten Anschlusselements 5 stirnseitig überragen. Das am gegenüberliegenden Ende des elektrischen Leiterelements 4 ausgebildete zweite Anschlusselement 8 ist ein an dem elektrischen Leiterelement 4 angespritztes Kunststoffteil, welches derart in dem Motorgehäuse 3 des Elektromotors 1 eingesetzt ist, dass das Anschlussende des elektrischen Leiterelements 4 an der Anschlussposition 9 mit der Elektromotorwicklung des Elektromotors 1 kontaktierbar ist. Im gezeigten Beispiel ist das elektrische Leiterelement 4 zwischen dem ersten Anschlusselement 5 und dem zweiten Anschlusselement 8 als mäanderförmig gebogener Flachleiter ausgebildet, wobei der mäanderförmig gebogene Flachleiter eine elastische Struktur 10 bildet, welche es ermöglicht, dass das elektrische Leiterelement 4 im Bereich zwischen dem ersten und dem zweiten Anschlusselement elastisch derart verformbar ist, dass Lageverschiebungen zwischen der Kontaktfläche der elektrischen Leiterplatte 2 und der Anschlussposition 9 der Elektromotorwicklung des Elektromotors 1 kompensierbar sind.
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Die 3 zeigt eine schematische Draufsichtdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Einrichtung, wobei die elastische Struktur 10 des elektrischen Leiterelements 4 spiralförmig ausgebildet ist. Die 3 zeigt die erfindungsgemäße Einrichtung im montierten Zustand, wobei die elektrische Leiterplatte 2 nicht gezeigt ist. Das elektrische Leiterelement 4 ist an den Anschlusspositionen 9 mit der Elektromotorwicklung 13 des Elektromotors 1 (nicht dargestellt) kontaktiert. An den Anschlusspositionen 9 weist das elektrische Leiterelement 4 zweite Anschlusselemente 8 in Form von angespritzten Kunststoffteilen auf. Mit dem Bezugszeichen 12 ist der Kontaktbereich der Leiterplatte 2 (nicht dargestellt) gezeigt. Das Anpressbiegeteil 7 ist im Kontaktbereich 12 mit den Anpresselementen 11 mit der Leiterplatte 2 kontaktiert. Dabei ist das Anpressbiegeteil 7 von dem ersten Anschlusselement 5 aufgenommen. Ein Gegenhalter 6, welcher als stirnseitig überstehender Rand des ersten Anschlusselements 5 ausgebildet ist, begrenzt die Anpresskraft des Anpressbiegeteils 7 an den Kontaktbereich 12. Die elastische Struktur 10 gleicht Positionsunterschiede zwischen den Anschlusspositionen 9 und dem Kontaktbereich 12 aus.
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Die 4 zeigt eine schematische Draufsichtdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Einrichtung. Im Unterschied zu der in 3 gezeigten Ausgestaltung weist das elektrisches Leiterelement 4 im Bereich der elastischen Struktur 10 eine radial spiralförmige Feder auf. Die elastische Struktur 10 in Form von radialen spiralförmigen Federn gleicht Positionsunterschiede zwischen den Anschlusspositionen 9 und dem Kontaktbereich 12 aus.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Elektromotor
- 2
- Leiterplatte
- 3
- Motorgehäuse
- 4
- elektrisches Leiterelement
- 5
- erstes Anschlusselement
- 6
- Rand / Gegenhalter
- 7
- Anpressbiegeteil
- 8
- zweites Anschlusselement
- 9
- Anschlussposition
- 10
- elastische Struktur
- 11
- Anpresselemente
- 12
- Kontaktbereich / Kontaktfläche
- 13
- Elektromotorwicklung