DE102021126585A1 - Verfahren zum Kalibrieren eines Messgeräts und entsprechendes System - Google Patents

Verfahren zum Kalibrieren eines Messgeräts und entsprechendes System Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kalibrieren eines Messgeräts (4) mit einer mobilen Kalibriereinheit (100), die mobile Kalibriereinheit (100) umfassend:- ein auf der mobilen Kalibriereinheit angeordnetes Referenz-Messgerät (1); und- eine Steuereinheit (2), die zum Steuern eines Kalibriervorgangs ausgestaltet ist, wobei die Steuereinheit (2) eine Anzeigeeinheit (3) aufweist.Das Kalibrierverfahren umfasst die folgenden Schritte:- Kalibrieren des Messgeräts (4) mittels des Referenz-Messgerät (1) in einem Kalibriervorgang;- Aufnahme zumindest eines Fotos (7;71) der Anzeigeeinheit (3) während des Kalibriervorgangs, zur Dokumentation einer an der Anzeigeeinheit (3) während des Kalibriervorgangs angezeigten Anzeige, wobei die Aufnahme von einer Kamera (6) eines mobilen Endgeräts (5) erstellt wird.Die Erfindung betrifft ferner ein zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgestaltetes System.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kalibrieren eines Messgeräts. Ferner betrifft die Erfindung ein entsprechendes System.
  • In der Automatisierungstechnik, insb. in der Prozessautomatisierungstechnik, werden vielfach Messgeräte als Feldgeräte eingesetzt, die der Bestimmung, und/oder Überwachung von insb. variablen Prozessgrößen dienen. Zur Erfassung der Prozessgrößen dienen Sensoren, die Prozessgrößen wie Füllstand, Durchfluss, Druck, Temperatur bzw. Leitfähigkeit erfassen. Als Feldgeräte werden im Prinzip alle Messgeräte bezeichnet, die prozessnah eingesetzt werden, die prozessrelevante Informationen liefern oder verarbeiten.
  • Für eine Vielzahl dieser Messgeräte ist ein Kalibrieren, Verifizieren und/oder Justieren erforderlich. Unter dem Kalibrieren versteht man dabei üblicherweise das Feststellen einer Abweichung des mit dem Messgerät gemessenen Messwerts von dem als korrekt angenommenen Referenzwert, welcher bspw. mittels eines Referenz-Messgeräts ermittelt wird. Das Verifizieren umfasst zusätzlich das Ermitteln der Abweichung und deren Bewertung. Unter dem Justieren versteht man das Anpassen des Messgeräts in der Weise, dass dessen Messwert mit dem Referenzwert, welcher von dem Referenz-Messgerät ermittelt wird. übereinstimmt.
  • Das Kalibrieren, Verifizieren und/oder Justieren geschieht in der Regel zumindest bei der Inbetriebnahme des Messgeräts oder gegebenenfalls auch wiederholt - etwa in regelmäßigen Kalibrierintervallen -, wenn bspw. eine alterungsbedingte Drift des Messgeräts anzunehmen ist. Es werden dabei bspw. der Messwert, der Referenzmesswert und/oder die ermittelte Abweichung in einem Kalibrierprotokoll hinterlegt.
  • Das Kalibrieren, Verifizieren und/oder Justieren bietet die Anmelderin im Rahmen von Kalibrierserviceleistungen an. Hierbei werden bevorzugt mobile Kalibriereinheiten eingesetzt, mit denen vorteilhaft Vor-Ort Kalibrierungen ermöglicht sind. Dies insb. prozessnah, bspw. an einem in einer Prozessanlage der Automatisierungstechnik eingebauten Feldgerät. Beispiele für mobile Kalibriereinheiten sind in der DE 10 2011 088 881 A1 , der DE 10 2018 119 951 und der DE 10 2019 120 897 A1 offenbart.
  • Bei einer Kalibrierung wird zu deren Nachweis und Dokumentation üblicherweise ein Kalibrierprotokoll erstellt und anschließend in einer Datenbank hinterlegt. Dieses muss ggf. für eine erforderliche Zeitspanne (bspw. bis zu 10 Jahre) verfügbar sein, bspw. für einen Kalibriervorgang, welcher gemäß einer entsprechenden Norm durchgeführt wird. Ein Abspeichern des Kalibrierprotokolls in einer Datenbank der mobilen Kalibriereinheit selbst ist daher unerwünscht. Dies zum einen, weil die mobile Kalibriereinheit prinzipiell möglichst wenig Komponenten umfassen sollte. Daher weist die mobile Kalibriereinheit - wenn überhaupt - nur eine Speichereinheit von sehr begrenztem Umfang auf. Zum anderen, weil dieselbe mobile Kalibriereinheit bei einer Vielzahl unterschiedlicher Kunden des Kalibrierservicedienstleisters zum Einsatz kommt. Im Rahmen der Kalibrierserviceleistung wird daher bevorzugt das Kalibrierprotokoll in einer von der mobilen Kalibriereinheit getrennten Datenbank, bspw. einer Datenbank des Kalibrierservicedienstleisters selbst, aufbewahrt.
  • Mobile Kalibriereinheiten, die an ein Messgerät anschließbar und/oder damit verbindbar sind, umfassen ein Referenz-Messgerät und eine Anzeigeeinheit. An der Anzeigeeinheit werden bspw. ein mit dem Referenz-Messgerät ermittelte ReferenzMesswert, ein mit dem zu kalibrierenden Messgerät ermittelte Messwert und/oder eine Abweichung dazwischen angezeigt. Anschließend werden die angezeigten Werte von einem Service-Techniker in das Kalibrierprotokoll übertragen. Dies bspw. mit Hilfe einer Eingabemaske, welche beim Erstellen des Kalibrierprotokolls verwendet wird. Anschließend wird das Kalibrierprotokoll in der Datenbank des Kalibrierservicedienstleisters abgelegt. Eine derartige händische Eingabe von abgelesenen Werten in eine Eingabemaske durch einen Servicetechniker ist prinzipiell fehleranfällig. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Dokumentation der Kalibrierung zur ermöglichen.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Kalibrieren eines Messgeräts und ein System zum Kalibrieren eines Messgeräts.
  • Bezüglich des Verfahrens wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Kalibrieren eines Messgeräts mit einer mobilen Kalibriereinheit, die mobile Kalibriereinheit umfassend:
    • - ein auf der mobilen Kalibriereinheit angeordnetes Referenz-Messgerät; und
    • - eine Steuereinheit, die zum Steuern eines Kalibriervorgangs ausgestaltet ist, wobei die Steuereinheit eine Anzeigeeinheit aufweist,

    und wobei das Kalibrierverfahren die folgenden Schritte umfasst:
    • - Kalibrieren des Messgeräts mittels des Referenz-Messgerät in einem Kalibriervorgang;
    • - Aufnahme zumindest eines Fotos der Anzeigeeinheit während des Kalibriervorgangs, zur Dokumentation einer an der Anzeigeeinheit während des Kalibriervorgangs angezeigten Anzeige,

    wobei die Aufnahme von einer Kamera eines mobilen Endgeräts erstellt wird.
  • Über das Foto ist die während des Kalibriervorgangs an der Anzeigeeinheit angezeigte Anzeige dokumentiert. Daher kann im Zweifelsfall auch nachträglich eine von dem Servicetechniker eingegebene Eingabe, die mit Hilfe einer abfotografierten Anzeige abgelesen wurde, überprüft oder nachvollzogen werden.
  • Das Messgerät ist insb. ein prozessnah eingesetztes Feldgerät, bspw. eines der eingangs genannten Feldgerät, das in einer Prozessanlage der Automatisierungstechnik eingebaut ist.
  • Das mobile Endgerät ist bevorzugt über eine Kommunikationsverbindung, insb. eine drahtlose Kommunikationsverbindung, ansteuerbar. Bei dem mobilen Endgerät handelt es sich bspw. um ein Smartphone, ein Tablet, eine Datenbrille, und/oder ein für die Prozessautomatisierungstechnik spezifisches mobiles Endgerät wie bspw. der von der Anmelderin vertriebene FieldXpert. Im Rahmen dieser Anmeldung umfasst der Begriff „mobiles Endgerät“ auch sämtliche weitere mobile Geräte, welche mit einer Kamera ausgestattet sind und mittels einer Kommunikationsverbindung - bevorzugt drahtlos, siehe nachstehend aufgeführte Ausgestaltung - zur Aufnahme eines Fotos ansteuerbar sind. Dies umfasst bspw. auch Wlan- und/oder Bluetooth-fähige Kameras bzw. derartige Kameraeinheiten.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt ein Auslösen der Aufnahme automatisch.
  • Das automatisierte Auslösen erfolgt bspw. mittels eines Ansteuerns des mobilen Endgeräts durch die Steuereinheit der mobilen Kalibriereinheit, mittels eines Ansteuerns durch das mobile Endgerät selbst und/oder mittels eines Ansteuerns durch eine nachstehend erläuterte übergeordnete Einheit.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Verfahren den Schritt:
    • - Hinterlegen des zumindest einen Fotos in einer Datenbank, zur Dokumentation des Kalibriervorgangs, insb. zusammen mit einem Kalibrierprotokoll.
  • Wie vorstehend erwähnt wird das Kalibrierprotokoll bspw. durch Eingabe in eine Eingabemaske bspw. auch auf dem mobilen Endgerät, erstellt. Vorteilhaft werden in dieser Ausgestaltung das Kalibrierprotokoll zusammen mit einem damit assoziierten Foto in der Datenbank gemeinsam abgelegt, so dass das Foto in der Datenbank mit dem Kalibrierprotokoll des dazugehörigen Kalibriervorgangs verknüpft ist.
  • Die Datenbank kann bspw. einem lokalen Server, aber bspw. auch einer dezentralen Cloud zugeordnet sein.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung ist das mobile Endgerät mit der Steuereinheit mittels einer ersten Kommunikationsverbindung verbunden ist, wobei über die erste Kommunikationsverbindung die Steuereinheit mit dem mobilen Endgerät zumindest unidirektional kommuniziert.
  • Die erste Kommunikationsverbindung ist also zumindest unidirektional - d.h. von der Steuereinheit zu dem mobilen Endgerät - und ggf. auch bidirektional.
  • Bei der Kommunikationsverbindung handelt es sich bspw. um eine drahtgebundene Kommunikationsverbindung bspw. einen drahtgebundenen Feldbus der Automatisierungstechnik, bspw. Foundation Fieldbus, Profibus PA, Profibus DP, HART, CANBus. Es kann sich aber auch um eine Kommunikationsverbindung eines modernen industriellen Kommunikationsnetzwerks, bspw. einen „Industrial Ethernet“-Feldbus, insbesondere Profinet, HART-IP oder Ethernet/IP oder eines aus dem Kommunikationsbereich bekanntes Kommunikationsnetzwerk, bspw. Ethernet nach dem TCP/IP-Protokoll, handeln.
  • Für den Fall, dass die Kommunikationsverbindung drahtlos ist, kann es sich zum Beispiel um ein Bluetooth, ZigBee-, WLAN-, GSM-, LTE-, UMTS-Kommunikationsnetzwerk oder aber auch eine drahtlose Version eines Feldbusses, insbesondere 802.15.4 basierte Standards wie WirelessHART handeln.
  • In einer Weiterbildung der letztgenannten Ausgestaltung steuert die Steuereinheit über die erste Kommunikationsverbindung das mobile Endgerät an, zum automatisierten Auslösen der Aufnahme des zumindest einen Fotos als Teil eines von der Steuereinheit gesteuerten Kalibriervorgangs.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung wird das zumindest eine Foto zumindest am Ende eines Kalibrierzyklus des Kalibriervorgangs aufgenommen.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung werden mehrere Fotos, insb. eine Sequenz von Fotos, während des Kalibriervorgangs aufgenommen.
  • Mittels der Fotosequenz kann daher im Extremfall sogar ein gesamter Kalibrierzyklus des Kalibriervorgang in Form eines Videos dokumentiert werden.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung kommuniziert das mobile Endgerät mit der Datenbank mittels einer zweiten Kommunikationsverbindung. Für die zweite Kommunikationsverbindung gelten mutatis mutandis sämtliche im Zusammenhang mit der ersten Kommunikationsverbindung vorstehend aufgeführten Überlegungen.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Verfahren den Schritt:
    • - Starten des Kalibriervorgangs mittels Betätigens eines Schaltelements an der Steuereinheit.
  • Über das Betätigen des Schaltelements wird insbesondere daher der Kalibriervorgang gestartet, welcher die Aufnahme des zumindest einen Fotos umfasst. Es ist ggf. keine weitere Eingabe an dem mobilen Endgerät selbst notwendig, da die Steuereinheit über die erste Kommunikationsverbindung das mobile Endgerät zu der Aufnahme des zumindest einen Fotos veranlasst.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung wird an der Anzeigeeinheit während des Kalibriervorgangs bei der Aufnahme des zumindest einen Fotos zumindest eines der folgenden angezeigt:
    • - Ein mit dem Messgerät ermittelter Messwert;
    • - Ein mit dem Referenz-Messgerät ermittelter Referenzwert;
    • - Eine Abweichung zwischen einem mit dem Messgerät ermittelten Messwert und einem mit dem Referenz-Messgerät ermittelten Referenzwert.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Verfahren den Schritt:
    • - Automatisches Auswerten des zumindest einen Fotos wobei bei dem Auswerten mittels eines Texterkennungs-Algorithmus zumindest eines der folgenden automatisch aus dem zumindest einem Foto erkannt und automatisch in das Kalibrierprotokoll eingetragen wird:
    • - Der mit dem Messgerät ermittelte Messwert;
    • - Der mit dem Referenz-Messgerät ermittelte Referenzwert;
    • - Die Abweichung zwischen dem mit dem Messgerät ermittelten Messwert und dem mit dem Referenz-Messgerät ermittelten Referenzwert.
  • Bevorzugt entfällt in dieser Ausgestaltung also ggf. sogar das Eingeben der abgelesenen Werte durch den Servicetechniker in die Eingabemaske bei der Erstellung des Kalibrierprotokolls. Dieser kann bspw. nur noch die mittels des Texterkennungs-Algorithmus erfassten Werte überprüfen und ggf. noch freigeben.
  • Bezüglich des Systems wird die Aufgabe gelöst durch ein System zum Kalibrieren eines Messgeräts mit
    • - einem mobilen Endgerät und
    • - mit einer mobilen Kalibriereinheit, die mobile Kalibriereinheit umfassend:
      • --ein Referenz-Messgerät;
      • --eine Steuereinheit, die zum Steuern eines Kalibriervorgangs ausgestaltet ist;
    wobei das System zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist.
  • Dies insb. alleine oder in Verbindung mit einer übergeordneten Einheit.
  • In einer Ausgestaltung des Systems umfasst die Steuereinheit eine Sende-/Empfangseinheit, die mittels einer ersten Kommunikationsverbindung mit einer Sende-/Empfangseinheit des mobilen Endgeräts verbunden ist.
  • In einer Ausgestaltung des Systems handelt es sich bei der ersten Kommunikationsverbindung um eine als drahtlos ausgestaltete Kommunikationsverbindung.
  • Bei der drahtlosen Kommunikationsverbindung kann es sich zum Beispiel um eine Bluetooth, ZigBee-, WLAN-, GSM-, LTE-, UMTS-Kommunikationsnetzwerk oder aber auch eine drahtlose Version eines Feldbusses, insbesondere 802.15.4 basierte Standards wie WirelessHART handeln.
  • Damit eine drahtlose Datenübertragung realisiert werden kann, müssen die Steuereinheit und das mobile Endgerät mit einer entsprechenden Sende-/Empfangseinheit ausgestattet sein.
  • Die Sende-/Empfangseinheiten der Steuereinheit und des mobilen Endgeräts sind daher derartig ausgebildet, dass sie für eine vorherbestimmte Frequenz bzw. Wellenlänge abgestimmt sind. Übliche Kommunikationsfrequenzen liegen bspw. für gewöhnlich bei 2,4 GHz. So sind die Sende-/Empfangseinheiten bspw. bevorzugt zur Übertragung von Daten gemäß dem Bluetooth-Standard IEEE 802.15 oder einer davon abgewandelten Variante, bspw. Bluetooth LE ausgestaltet.
  • In einer Ausgestaltung des Systems umfasst dieses eine übergeordnete Einheit, wobei die übergeordnete Einheit mittels einer Kommunikationsverbindung, insb. der zweiten Kommunikationsverbindung, mit der Datenbank und/oder mit dem mobilen Endgerät verbunden ist.
  • In einer Ausgestaltung des Systems umfasst das System ein Computerprogrammprodukt, welches Computerprogrammprodukt dazu ausgestaltet ist, zumindest einen der folgenden Schritte als ein computerimplementiertes Verfahren auszuführen:
    • - das automatische Hinterlegen des zumindest einen Fotos in der Datenbank, zusammen mit dem Kalibrierprotokoll;
    • - das automatisches Auswerten des zumindest einen Fotos mittels des Texterkennungs-Algorithmus;
  • In einer Ausgestaltung des Systems ist das Computerprogrammprodukt auf dem mobilen Endgerät oder der übergeordneten Einheit hinterlegt.
  • Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden, nicht maßstabsgetreuen Figur näher erläutert.
  • Es zeigt:
    • 1: Ein erfindungsgemäßes System in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung.
  • 1 zeigt eine mobile Kalibriereinheit 100, wie sie bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Kalibrieren eines Messgeräts 4 eingesetzt wird. Bei dem Messgerät 4 handelt es sich in diesem Fall um ein Durchflussmessgerät, wobei die Erfindung selbstverständlich nicht auf eine bestimmte Art von Messgeräten beschränkt ist.
  • Die mobile Kalibriereinheit 100 weist ein Gestell auf, das auf Rädern 10 montiert ist. Hierdurch ist die mobile Kalibriereinheit 100 einfach bewegbar. Innerhalb des Gestells ist ein Referenz-Messgerät 1 angeordnet, welches vom gleichen Typ wie das zu kalibrierende Messgerät 4 ist. Da es sich um ein Durchflussmessgerät handelt, weist die mobile Kalibriereinheit 100 zudem einen einlaufseitigen Zulauf und einen auslaufseitigen Ablauf mit dazugehörigen Anschlüssen auf. Hierüber wird zum Kalibrieren der mobilen Kalibriereinheit 100 ein fließfähiges Medium zugeführt, welches dabei das Referenz-Messgerät 1 durchfließt. Der Zulauf der mobilen Kalibriereinheit 100 ist über entsprechende Absperreinrichtungen, etwa Ventileinheiten, an eine zu dem zu kalibrierenden Messgerät 4 führende Rohrleitung derart anschließbar, dass durch das Messgerät 4 und das Referenz-Messgerät 1 stets derselbe Massen- und/oder Volumendurchfluss (je nach Art des Messgeräts 4) des fließfähigen Mediums fließt. Auf diese Art kann das Messgerät 4 selbst bei dem Kalibrieren mit der mobile Kalibriereinheit 100 in dem eingebauten Zustand in der Rohrleitung verbleiben.
  • Je nach Art der Kalibrierung wird bspw. eine sogenannte Summenzähler-Kalibrierung durchgeführt, bei der ein vorgegebener gesamter Volumendurchfluss (bspw. in m^3) das Referenz-Messgerät 1 durchfließt, oder bspw. eine Momentanwert-Kalibrierung, bei der eine vorgegebene Durchflussrate (bspw. in m^3/h) zur Kalibrierung verwendet wird.
  • Die mobile Kalibriereinheit 100 umfasst ferner eine Steuereinheit 2, die der Steuerung des gesamten Kalibriervorgangs dient. Über die Steuereinheit 2 sind bspw. der Zulauf, der Ablauf und/oder die vorstehend genannte Absperreinrichtung ansteuerbar.
  • Die Steuereinheit 2 umfasst eine Anzeige 3, etwa ein (Touch-)Display. An dieser werden bspw. gleichzeitig der mit dem Referenz-Messgerät 1 ermittelte Referenzwert (hier „ref: 12,8“) und ein mit dem zu kalibrierenden Messgerät 4 ermittelter Messwert (hier„cal: 12,4") angezeigt. Der von dem Messgerät 4 ermittelte Messwert wird an die Steuereinheit 2 über eine Kommunikationsverbindung KV3 übertragen, mittels welcher Kommunikationsverbindung KV3 das Messgerät 4 mit der mobilen Kalibriereinheit 100 verbunden ist. Auch diese Kommunikationsverbindung KV3 ist bspw. als eine der eingangs erwähnten Kommunikationsverbindungen ausgestaltet.
  • Die Steuereinheit 2 weist ferner eine Bluetooth-fähige Sende-/Empfangseinheit 21 und ein Schaltelement 22 auf. Das Schaltelement 22 kann ggf. auch in das Display selbst integriert sein, bspw. für den Fall, dass es sich um ein Touch-Display handelt.
  • Mittels der Sende-/Empfangseinheit 21 der Steuereinheit 2 und einer entsprechenden Sende-/Empfangseinheit 51 eines mobilen Endgeräts 5 wird eine erste Kommunikationsverbindung KV1 hergestellt, über welche die Steuereinheit 2 das mobile Endgerät 5 ansteuert. Die Steuereinheit 2 steuert eine Kamera 6 des mobilen Endgeräts 5 derart an, dass zu mindestens einem vorgegeben Zeitpunkt des Kalibriervorgangs mit der Kamera 6 vollständig automatisiert ein Foto 7 aufgenommen wird. Bei der vorstehend erwähnten Summenzähler-Kalibrierung bspw. am Ende eines Kalibrierzyklus, wenn die vorgegebene Summe des Volumens das Messgerät 4 und das Referenz-Messgerät 1 durchflossen hat. Selbstverständlich können auch mehrere Fotos 7, oder eine Sequenz von Fotos 7, insb. ein Video, mit der Kamera 6 des mobiles Endgeräts 5 aufgenommen werden.
  • Gleichzeitig wird ein Kalibrierprotokoll 9 erstellt. Dies bspw., indem die an der Anzeigeeinheit 3 angezeigten Werte durch einen Servicetechniker abgelesen und in ein Kalibrierprotokoll 9 übertragen werden, insb. unter Verwendung einer Eingabemaske zum Erstellen des Kalibrierprotokolls 9.
  • Ggf. kann die Erstellung des Kalibrierprotokolls 9 auch mit Unterstützung eines Computerprogrammprodukts erfolgen, welches über einen Texterkennungs-Algorithmus die Werte aus dem Foto 7 automatisch abliest und in das Kalibrierprotokoll 9 überträgt. Das Kalibrierprotokoll 9 wird anschließend in einer Datenbank 8 hinterlegt, in welcher die sichere und ordnungsgemäße Aufbewahrung des Kalibrierprotokolls 9 zum Nachweis der Kalibrierung erfolgt.
  • Auch das Foto 7 oder die Sequenz 71 wird von dem mobilen Endgerät 5 über eine zweite Kommunikationsverbindung KV2 in einer Datenbank 8 abgelegt. Bevorzugt sind in der Datenbank 8 das Foto 7 und/oder die Sequenz 71 mit dem Kalibrierprotokoll 9 verknüpft. Auf diese Weise ist - unabhängig von der genauen Art der Erstellung des Kalibrierprotokolls 9 - der Kalibriervorgang nachvollziehbar dokumentiert. Es können bspw. die in dem Kalibrierprotokoll 9 erfassten Werte mit dem Foto 7 und/oder der Sequenz 71 abgeglichen werden. Somit kann jederzeit im Nachhinein der Kalibriervorgang nachvollzogen werden.
  • Zur Ausführung des Verfahrens umfasst das System ggf. noch eine übergeordnete Einheit 11. Bei der übergeordneten Einheit 11 handelt es sich bspw. um eine übergeordnete Steuerungseinheit, bspw. ein Prozessleitsystem mit einem Rechner oder um eine speicherprogrammierte Steuerungseinheit (SPS). Diese ist, bspw. auch mittels der zweiten Kommunikationsverbindung KV2, mit der Datenbank 8 und/oder dem mobilen Endgerät 5 verbunden. Das Verfahren wird durch ein Computerprogrammprodukt unterstützt, welches bspw. auf dem mobilen Endgerät 5 oder der übergeordneten Einheit 11 hinterlegt ist.
  • Bezugszeichenliste
  • 100
    mobile Kalibriereinheit
    1
    Referenz-Messgerät
    2
    Steuereinheit
    21
    Sende-/Empfangseinheit
    22
    Schaltelement
    3
    Anzeigeeinheit
    4
    Messgerät
    5
    mobiles Endgerät
    51
    Sende-/Empfangseinheit
    6
    Kamera
    7, 71
    Foto, Fotosequenz
    8
    Datenbank
    9
    Kalibrierprotokoll
    10
    Räder
    11
    übergeordnete Einheit
    KV1, KV2, KV3
    Kommunikationsverbindungen
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102011088881 A1 [0005]
    • DE 102018119951 [0005]
    • DE 102019120897 A1 [0005]

Claims (17)

  1. Verfahren zum Kalibrieren eines Messgeräts (4) mit einer mobilen Kalibriereinheit (100), die mobile Kalibriereinheit (100) umfassend: - ein auf der mobilen Kalibriereinheit angeordnetes Referenz-Messgerät (1); und - eine Steuereinheit (2), die zum Steuern eines Kalibriervorgangs ausgestaltet ist, wobei die Steuereinheit (2) eine Anzeigeeinheit (3) aufweist, und wobei das Kalibrierverfahren die folgenden Schritte umfasst: - Kalibrieren des Messgeräts (4) mittels des Referenz-Messgerät (1) in einem Kalibriervorgang; - Aufnahme zumindest eines Fotos (7;71) der Anzeigeeinheit (3) während des Kalibriervorgangs, zur Dokumentation einer an der Anzeigeeinheit (3) während des Kalibriervorgangs angezeigten Anzeige, wobei die Aufnahme von einer Kamera (6) eines mobilen Endgeräts (5) erstellt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein Auslösen der Aufnahme automatisch erfolgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, umfassend den Schritt: Hinterlegen des zumindest einen Fotos (7;71) in einer Datenbank (8), zur Dokumentation des Kalibriervorgangs, insb. zusammen mit einem Kalibrierprotokoll (9).
  4. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, wobei das mobile Endgerät (5) mit der Steuereinheit (2) mittels einer ersten Kommunikationsverbindung (KV1) verbunden ist, und wobei über die erste Kommunikationsverbindung (KV1) die Steuereinheit (2) mit dem mobilen Endgerät (5) zumindest unidirektional kommuniziert.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Steuereinheit (2) über die erste Kommunikationsverbindung (KV1) das mobile Endgerät (5) ansteuert, zum automatisierten Auslösen der Aufnahme des zumindest einen Fotos (7;71) als Teil eines von der Steuereinheit (2) gesteuerten Kalibriervorgangs.
  6. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, wobei das zumindest eine Foto (7;71) zumindest am Ende eines Kalibrierzyklus des Kalibriervorgangs aufgenommen wird.
  7. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, wobei mehrere Fotos, insb. eine Sequenz von Fotos (71), während des Kalibriervorgangs aufgenommen werden.
  8. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, wobei das mobile Endgerät (5) mit der Datenbank (8) mittels einer zweiten Kommunikationsverbindung (KV2) kommuniziert.
  9. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, umfassend den Schritt: - Starten des Kalibriervorgangs mittels Betätigens eines Schaltelements (22) an der Steuereinheit (2).
  10. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, wobei an der Anzeigeeinheit (3) während des Kalibriervorgangs bei der Aufnahme des zumindest einen Fotos (7;71) zumindest eines der folgenden angezeigt wird: - Ein mit dem Messgerät (4) ermittelter Messwert; - Ein mit dem Referenz-Messgerät (1) ermittelter Referenzwert; - Eine Abweichung zwischen einem mit dem Messgerät (4) ermittelten Messwert und einem mit dem Referenz-Messgerät (1) ermittelten Referenzwert.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, umfassend den Schritt: Automatisches Auswerten des zumindest einen Fotos (7,71) wobei bei dem Auswerten mittels eines Texterkennungs-Algorithmus zumindest eines der folgenden automatisch aus dem zumindest einem Foto (7;71) erkannt und automatisch in das Kalibrierprotokoll (8) eingetragen wird: - Der mit dem Messgerät (4) ermittelte Messwert; - Der mit dem Referenz-Messgerät (1) ermittelte Referenzwert; - Die Abweichung zwischen dem mit dem Messgerät (4) ermittelten Messwert und dem mit dem Referenz-Messgerät (1) ermittelten Referenzwert.
  12. System zum Kalibrieren eines Messgeräts (4) mit - einem mobilen Endgerät (5) und - mit einer mobilen Kalibriereinheit (100), die mobile Kalibriereinheit (100) umfassend: --ein Referenz-Messgerät (1); --eine Steuereinheit (2), die zum Steuern eines Kalibriervorgangs ausgestaltet ist; wobei das System zur Ausführung des Verfahrens nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 10 ausgebildet ist.
  13. System nach Anspruch 12, wobei die Steuereinheit (2) eine Sende-/Empfangseinheit (21) umfasst, die mittels einer ersten Kommunikationsverbindung (KV1) mit einer Sende-/Empfangseinheit (51) des mobilen Endgeräts (5) verbunden ist.
  14. System nach Anspruch 13, wobei es sich bei der ersten Kommunikationsverbindung (KV1) um eine als drahtlos ausgestaltete Kommunikationsverbindung (KV1) handelt.
  15. System nach zumindest einem der Ansprüche 12 bis 14, umfassend eine übergeordnete Einheit (11), wobei die übergeordnete Einheit (11) mittels einer Kommunikationsverbindung, insb. der zweiten Kommunikationsverbindung (KV2), mit der Datenbank (8) und/oder mit dem mobilen Endgerät (5) verbunden ist.
  16. System nach zumindest einem der Ansprüche 12 bis 15, umfassend ein Computerprogrammprodukt, welches Computerprogrammprodukt dazu ausgestaltet ist, zumindest einen der folgenden Schritte als ein computerimplementiertes Verfahren auszuführen: - das automatische Hinterlegen des zumindest einen Fotos (7;71) in der Datenbank (8), zusammen mit dem Kalibrierprotokoll (9); - das automatisches Auswerten des zumindest einen Fotos (7,71) mittels des Texterkennungs-Algorithmus;
  17. System nach Anspruch 16, wobei das Computerprogrammprodukt auf dem mobilen Endgerät (5) oder der übergeordneten Einheit (11) hinterlegt ist.
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