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Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Behältern.
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Zur Herstellung von Behältern aus thermoplastischem Material werden zunächst Vorformlinge hergestellt. Die Vorformlinge werden vor dem Umformen zu Behältern thermisch konditioniert, um deren Material für die Umformung vorzubereiten. Für die thermische Konditionierung wird in der Regel Heizstrahlung verwendet, die von dem Material der Vorformlinge absorbiert wird, so dass sich das Material der Vorformlinge erwärmt. Die Vorformlinge können dabei z. B. aus PET oder anderen Polymeren, z. B. Polyolefinen, hergestellt werden und Absorbermaterial aufweisen, um die Absorption der Heizstrahlung zu erhöhen. Mit der gleichen Heizleistung werden Vorformlinge gleichen Materials, die unterschiedliche Mengen Absorbermaterial aufweisen, unterschiedlich thermisch konditioniert.
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Aus
DE 10 2010 003 350 A1 ist dazu bekannt, den Infrarotabsorptionsgrad eines Vorformlings mit einem Gerät zu messen und auf diese Weise automatisch zu erkennen. Der Heiz-, Sterilisations- und/oder Blasprozess für den erkannten Vorformling wird daran angepasst. Wenn der Vorformling nicht verarbeitbar ist, kann der Vorformling ausgeworfen werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zum Herstellen von Behältern und eine verbesserte Vorrichtung zum Herstellen von Behältern bereitzustellen, das kostengünstiger und flexibler einsetzbar ist und ein Qualitätsmanagement für die herzustellenden Behälter weiter vereinfacht.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche sowie der folgenden Beschreibung.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Herstellen von Behältern mittels einer Vorrichtung zum Herstellen von Behältern bereitgestellt, die zumindest eine Heizeinrichtung zum thermischen Konditionieren von Vorformlingen für die Behälter aus thermoplastischem Material und eine optische Inspektionseinrichtung für Vorformlinge aufweist, wobei das Verfahren zumindest die folgenden Schritte umfasst: Ermitteln mindestens eines Messwerts mindestens einer Materialeigenschaft des mindestens einen Vorformlings mittels der optischen Inspektionseinrichtung, insbesondere bevor der mindestens eine Vorformling in der Heizeinrichtung thermisch konditioniert wird; Ableiten mindestens eines Wärmeabsorptionswertes des mindestens einen Vorformlings in Abhängigkeit der Messwerte; und Einstellen mindestens eines Betriebsparameters der Vorrichtung zum Herstellen auf Basis des mindestens einen Wärmeabsorptionswertes oder Auswerfen des Vorformlings oder eines aus dem Vorformling hergestellten Behälters basierend auf dem Wärmeabsorptionswert.
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Mit der Erfindung wird damit über eine Messung einer optischen Materialeigenschaft des Materials des Vorformlings ein Wärmeabsorptionswert des Materials abgeleitet. Mit Hilfe des Wärmeabsorptionswerts werden dann Betriebsparameter der Vorrichtung zum Herstellen eines Behälters auf das Material des Vorformlings eingestellt. Die Ermittlung der optischen Materialeigenschaft wird mittels einer optischen Inspektionseinrichtung der Vorrichtung durchgeführt. Dazu kann der Vorformling vor dem Einführen in die Heizeinrichtung der Vorrichtung durch die optische Inspektionseinrichtung optisch inspiziert werden. Denkbar ist weiter, dass die Inspektionseinrichtung beispielsweise Teil der Heizeinrichtung sein kann, so dass die optische Messung innerhalb der Heizstrecke durchgeführt wird. Alternativ ist zum Beispiel denkbar, dass die Inspektion durch die optische Inspektionseinrichtung erst nach der Heizung stattfindet. Im bevorzugten Fall ist die Inspektionseinrichtung vor der Heizung verortet. Die optische Inspektionseinrichtung kann dabei Messwerte für verschiedene optische Materialeigenschaften ermitteln. Es kann daher aus einer Mehrzahl von Materialeigenschaften, die für den jeweiligen Benutzer der Vorrichtung am besten passende Materialeigenschaft gewählt werden, um die Qualität der hergestellten Behälter zu verbessern. Es muss jedoch nicht jeder Vorformling, der zu einem Behälter umgeformt werden soll mittels der optischen Inspektionseinrichtung gemessen werden. Es können auch mehrere Vorformlinge durch die optische Inspektionseinrichtung inspiziert werden, um einen Mittelwert der Messwerte zu erhalten. Auf diese Weise haben Schwankungen der Materialeigenschaften zwischen verschiedenen Vorformlingen gleichen Materials einen geringeren Einfluss auf die später ermittelten Betriebsparameter. Der Messwert des einzelnen Vorformlings oder der gemittelte Messwert mehrerer Vorformlinge kann dann als Messwert der optischen Materialeigenschaften für die Ableitung des Wärmeabsorptionswerts verwendet werden. Die Ableitung kann z. B. durch einen Vergleich mit Tabellenwerten oder einem funktionalen Zusammenhang erfolgen. Der Wärmeabsorptionswert gibt dabei an, wieviel Heizleistung, die auf das Material des Vorformlings trifft, von dem Material absorbiert wird. Je größer der Wärmeabsorptionswert ist, desto mehr Heizleistung wird absorbiert. Das Ableiten des Wärmeabsorptionswerts kann z. B. mittels einer Recheneinrichtung oder Steuereinrichtung der Vorrichtung durchgeführt werden. Mit dem abgeleiteten Wärmeabsorptionswert wird mindestens ein Betriebsparameter für die Vorrichtung zum Herstellen von Behältern eingestellt. So kann z. B. bei einem großen Wärmeabsorptionswert die Heizleistung verringert oder die Transportgeschwindigkeit des Vorformlings in der Heizeinrichtung erhöht werden. Alternativ kann, wenn die Vorrichtung bereits auf einen bestimmten Wärmeabsorptionswert eines vorher gemessenen und verarbeiteten Vorformlings eingestellt wurde, ein nachfolgender Vorformling ausgeworfen werden, wenn dessen Wärmeabsorptionswert mit den derzeitigen Betriebsparametern der Vorrichtung nicht verarbeitet werden kann. Grundsätzlich denkt die Erfindung dabei z. B. auch daran, dass mittels der abgeleiteten Wärmeabsorptionswerte alternativ oder zusätzlich die Betriebsparameter des Formprozesses der Vorformlinge zu Behältern verändert werden können. Die Inspektionseinrichtung kann daher derart angeordnet sein, dass sie Vorformlinge inspiziert, bevor die Vorformlinge expandiert werden. Damit stellt die Erfindung ein verbessertes Verfahren zum Herstellen von Behältern bereit, das kostengünstiger und flexibler einsetzbar ist und ein Qualitätsmanagement für die herzustellenden Behälter weiter vereinfacht.
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Unter einer optischen Inspektionseinrichtung wird eine Inspektionseinrichtung verstanden, die sichtbares Licht misst, das den Vorformling durchstrahlt oder von dem Vorformling reflektiert wird.
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Gemäß einem Beispiel kann der Schritt Ermitteln mindestens eines Messwerts weiter die folgenden Unter-Schritte aufweisen: Erfassen der von dem mindestens einen Vorformling transmittierten und/oder reflektierten Strahlung; Vergleichen der transmittierten und/oder reflektierten Strahlung mit einem normierten Referenzwert.
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Vor der eigentlichen Ermittlung der Messwerte kann ein Referenz-Vorformling gemessen werden, um einen normierten Referenzwert der optischen Messung mittels der optischen Inspektionseinrichtung zu erhalten. Die optischen Materialeigenschaften des Referenz-Vorformlings sind dabei bekannt, so dass mit den Messwerten der später inspizierten Vorformlinge durch einen Vergleich mit dem normierten Referenzwert eine Aussage über die Materialeigenschaften getroffen werden kann.
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Gemäß einem weiteren Beispiel kann der Schritt Ermitteln mindestens eines Messwerts weiter den folgenden Unter-Schritt aufweisen: Bestrahlen des mindestens einen Vorformlings mit einem vordefinierten optischen Strahlungsspektrum.
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Für die Inspektion mit der optischen Inspektionseinrichtung kann damit die Reflektion bzw. Transmission des vordefinierten optischen Strahlungsspektrums detektiert werden. Dies vereinheitlicht die Messbedingungen verschiedener Vorformlinge, so dass eine verbesserte Vergleichbarkeit und eine erhöhte Genauigkeit der optischen Messung des Vorformlings bestehen. Das vordefinierte Strahlungsprofil kann z. B. mittels einer Weißlichtlampe, deren Strahlungsprofil bekannt ist, bereitgestellt werden. Es kann jedoch auch das Strahlungsprofil der Umgebungsstrahlung verwendet werden, wenn konstante Bedingungen in der Umgebung der optischen Inspektionseinrichtung herrschen.
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Weiter ist denkbar, dass der Schritt Ermitteln mindestens eines Messwerts beispielsweise an mindestens einem Vorformling eines Vorformlingsstroms durchgeführt wird, der sich zumindest teilweise durch die Vorrichtung zum Herstellen von Behältern erstreckt.
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Die Ermittlung der Messwerte kann damit im laufenden Betrieb der Vorrichtung durchgeführt werden. Durch die Ermittlung der Messwerte am Vorformlingsstrom können auf einfache Weise eine Mehrzahl an Vorformlingen gemessen werden, um den Mittelwert der Messwerte als Eingangsgröße für die Ableitung des Wärmeabsorptionswertes zu erhalten.
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Der Schritt Ermitteln mindestens eines Messwerts kann beispielsweise an mindestens einem Vorformling durchgeführt werden, der in einer Lagereinrichtung für Vorformlinge, vorzugsweise einem Gefäß zum Aufnehmen einer Vielzahl von unsortierten Vorformlingen, angeordnet ist.
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Die Lagereinrichtung kann in der Nähe der Vorrichtung zum Herstellen von Behältern angeordnet sein oder von der Vorrichtung entfernt sein. So kann die Lagereinrichtung z. B. in einem Labor untergebracht sein, in dem die optische Inspektionseinrichtung die Messwerte ermitteln kann.
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Weiter ist denkbar, dass im Schritt Einstellen mindestens eines Betriebsparameters, zum Beispiel ein Betriebsparameter der Heizeinrichtung eingestellt wird.
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Die Heizeinrichtung kann damit auf den abgeleiteten Wärmeabsorptionsgrad eingestellt werden. Damit kann eine Vorsteuerung der Heizeinrichtung mittels der Messwerte der optischen Materialeigenschaften erfolgen. Der Betriebsparameter kann z. B. die Heizleistung der Heizeinrichtung sein. Bei hohen Wärmeabsorptionswerten kann dann die Heizleistung verringert werden, so dass Energie eingespart werden kann. Weiter wird durch das Einstellen einer für den jeweiligen Wärmeabsorptionswert passenden Heizleistung eine zu hohe Erwärmung des Vorformlings vermieden. Damit kann der Ausschuss für eine nachfolgenden Formeinrichtung verringert bzw. Verzögerungen des Herstellprozesses durch eine Beschädigung der Vorformlinge beim Umformen vermieden werden.
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Weiter kann die Vorrichtung zum Herstellen von Behältern zum Beispiel eine Formeinrichtung zum Formen von Behältern aus thermisch konditionierten Vorformlingen aufweisen, wobei im Schritt Einstellen mindestens eines Betriebsparameters, ein Betriebsparameter der Formeinrichtung eingestellt wird.
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Die Formeinrichtung kann z. B. eine Streckblasmaschine sein, bei der die Vorformlinge in Blasformen mit einer Reckstange gereckt und mit einem Blasgas biaxial expandiert werden. Alternativ kann die Formeinrichtung auch eine hydraulische Umformung der Vorformlinge durchführen. Basierend auf den Wärmeabsorptionseigenschaften kann die Umformung des thermisch konditionierten Vorformlings in der Formeinrichtung eingestellt werden. So können z. B. der Blasdruck bzw. der Flüssigkeitsdruck, der Startzeitpunkt des Expandierens durch das Zuführen von Blasluft oder Flüssigkeit, der Startzeitpunkt der Reckstange oder deren Geschwindigkeit auf eine von den Wärmeabsorptionseigenschaften abhängige Eigenschaft des Vorformlings, wie z. B. die davon abhängige Materialtemperatur, nach der thermischen Konditionierung angepasst werden.
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Die Materialeigenschaft kann weiter beispielsweise aus der Gruppe Homogenität, Fremdpartikelmenge, Recyclatanteil, Farbe, Grauwert, Reflektionsverhalten, Brechungsverhalten, Absorptionsverhalten und/oder Transmissionsverhalten gewählt sein.
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Es können auch weitere optische Materialeigenschaften mittels der optischen Inspektionseinrichtung ermittelt werden. Der Recyclatanteil kann z. B. bei PET-Material den Anteil von rPET (recyceltes PET) angeben. Die Homogenität kann z. B. die Dichte des Materials an verschiedenen Positionen oder die Homogenität der Komponenten des Materials beschreiben. Die Fremdpartikelmenge kann z. B. die im Material vorhandene Menge an Absorbermaterial, z. B. Kohlenstoffpartikel, angeben. Der Grauwert kann z. B. aus einer optischen Messung extrahiert werden. Die Materialeigenschaften, insbesondere der Grauwert können proportional zu dem Wärmeabsorptionswert des Materials sein, so dass durch die Messung der optischen Materialeigenschaften auf einfache Weise der Wärmeabsorptionswert abgeleitet werden kann.
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Weiter betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Herstellen von Behältern, die zumindest eine Heizeinrichtung zum thermischen Konditionieren von Vorformlingen für die Behälter aus thermoplastischem Material und eine optische Inspektionseinrichtung für Vorformlinge aufweist, wobei die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach der vorhergehenden Beschreibung ausgebildet ist.
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Vorteile, Wirkungen, Details und mögliche Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie deren Weiterbildungen ergeben sich insbesondere auch aus den Vorteilen und Wirkungen sowie Weiterbildungen des oben beschriebenen Verfahrens. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher in dieser Hinsicht auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer beispielhaften Ausführungsform mittels der beigefügten Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Herstellen von Behältern; und
- 2 ein Flussdiagramm des Verfahrens zum Herstellen von Behältern.
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Das Verfahren 100 zum Herstellen von Behältern wird mittels einer Vorrichtung zum Herstellen von Behältern durchgeführt, die im Folgenden gemäß 1 in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet wird.
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Die Vorrichtung 10 weist eine Heizeinrichtung 12 zum thermischen Konditionieren von Vorformlingen 26 und eine optische Inspektionseinrichtung 14 für Vorformlinge 26 auf. Weiter kann die Vorrichtung 10 eine Zuführeinrichtung 16 zum Zuführen von Vorformlingen 26 zur Heizeinrichtung 12, an der eine Sortiereinrichtung 18 zum Sortieren der Vorformlinge 26 angeordnet sein kann, eine Formeinrichtung 20 zum Umformen der Vorformlinge zu Behältern und eine Auswurfeinrichtung 28 zum Auswerfen von Vorformlingen 26 aus der Vorrichtung 10 aufweisen.
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Für den Betrieb der Vorrichtung 10, insbesondere für den Betrieb der Heizeinrichtung 12 und der Formeinrichtung 20 können Betriebsparameter eingestellt werden. Die Betriebsparameter können bei der Heizeinrichtung 12 z. B. die Heizleistung umfassen. Bei der Formeinrichtung 20 können die Betriebsparameter z. B. den Blasdruck, die Geschwindigkeit der Reckstange oder den Startzeitpunkt der Reckstange umfassen.
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Die Betriebsparameter können durch eine Steuereinrichtung 22 der Vorrichtung 10 eingestellt werden. Die Steuereinrichtung 22 kann über Signalverbindungen 30 mit der Heizeinrichtung 12, der optischen Inspektionseinrichtung 14, der Formeinrichtung 20 und der Auswurfeinrichtung 28 verbunden sein. Die Signalverbindungen 30 können kabelgebunden oder kabellos ausgebildet sein.
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Die Vorformlinge 26 können nach ihrer Herstellung zunächst in Lagereinrichtungen 24 gelagert und transportiert werden. In der Lagereinrichtung 24 können die Vorformlinge 26 unsortiert gelagert werden.
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Weiter können die Vorformlinge 26 über die Zuführeinrichtung 16 der Heizeinrichtung 12 zugeführt werden. Dazu können die Vorformlinge 26 aus der Lagereinrichtung 24 entnommen werden und in die Zuführeinrichtung 16 eingebracht werden. Die Zuführeinrichtung kann z. B. eine Schütte aufweisen, in der durch den Transport der Vorformlinge 26 ein Vorformlingsstrom erzeugt wird, der sich zumindest teilweise durch die Vorrichtung 10 erstreckt.
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In einer Sortiereinrichtung 18 können die Vorformlinge 26 vor der Übergabe an die Heizeinrichtung 12 sortiert werden.
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An der Lagereinrichtung 24 kann die optische Inspektionseinrichtung 14 angeordnet werden. Alternativ kann die Lagereinrichtung 24 zu der optischen Inspektionseinrichtung 14 bewegt werden, um einen oder mehrere Vorformlinge 26 in der Lagereinrichtung 24 zu messen. Weiter alternativ kann die optische Inspektionseinrichtung 14 oder eine weitere Inspektionseinrichtung 14 an der Zuführeinrichtung 16 angeordnet sein, um einen oder mehrere Vorformlinge 26 im Vorformlingsstrom zu messen. In weiteren Alternativen kann die Inspektionseinrichtung 14 in der Heizeinrichtung 12 angeordnet sein, Teil der Heizeinrichtung 12 sein oder an einem Transportweg der thermisch konditionierten Vorformlinge zwischen der Heizeinrichtung 12 und der Formeinrichtung 20 angeordnet sein.
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Die optische Inspektionseinrichtung 14 kann z. B. eine Kamera oder einen optischen Sensor für sichtbares Licht aufweisen. Weiter kann die optische Inspektionseinrichtung 14 eine Weißlichtquelle aufweisen, die ein definiertes optisches Strahlungsspektrum emittieren kann.
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Bei der Messung eines Vorformlings 26 durch die optische Inspektionseinrichtung 14 wird mindestens ein Messwert erzeugt, der die Materialeigenschaften des Vorformlings 26 abbildet. Dabei können auch mehrere Vorformlinge 26 gemessen werden, um einen Mittelwert aus den Messwerten bilden zu können.
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Aus dem Messwert kann dann die Wärmeabsorptionsfähigkeit des Materials des Vorformlings 26 abgeleitet werden. Die Wärmeabsorptionsfähigkeit wird durch einen Wärmeabsorptionswert repräsentiert. Der Messwert kann über die Signalverbindung 30 der Steuereinrichtung 22 zur Verfügung gestellt werden. Die Steuereinrichtung kann dann den Wärmeabsorptionswert aus den Messwerten ableiten. Alternativ kann die Inspektionseinrichtung den Wärmeabsorptionswert aus dem Messwert ableiten und den Wärmeabsorptionswert über die Signalverbindung 30 der Steuereinrichtung 22 zur Verfügung stellen.
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Der Wärmeabsorptionswert wird verwendet, um die Betriebsparameter der Vorrichtung 10 einzustellen. Damit können die Betriebsparameter der Vorrichtung 10 auf den gemessenen Vorformling 26 eingestellt werden, z. B. Betriebsparameter der Heizeinrichtung 14 und/oder der Formeinrichtung 20. Der gemessene Vorformling 26 kann dabei repräsentativ für eine Vielzahl gleichartiger Vorformlinge stehen, bei denen ein ähnlicher Wärmeabsorptionswert angenommen wird.
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Dazu kann die Steuereinrichtung 22 die Betriebsparameter aus dem Wärmeabsorptionswert ermitteln und über die Signalverbindung 20 an die anderen Einrichtungen der Vorrichtung 10 übermitteln.
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An der Zuführeinrichtung 16 kann weiter eine Auswurfeinrichtung 28 angeordnet sein, die Vorformlinge 26, die einen Wärmeabsorptionswert aufweisen, der nicht zu den derzeitigen Betriebsparametern passt, aus dem Vorformlingsstrom auswerfen kann. Dazu kann die Auswurfeinrichtung 18 ein Signal über die Signalverbindung 30 von der Steuereinrichtung 22 erhalten.
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In der Heizeinrichtung 12 werden die Vorformlinge 26 erwärmt und die Vorformlinge 26 für die Umformung zu Behältern thermisch konditionieren. Dazu kann die Heizeinrichtung 12 z. B. Heizstrahlelemente aufweisen, die Wärmestrahlung emittieren, die von dem Material der Vorformlinge 26 zumindest zum Teil absorbiert werden kann.
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Nachdem die Vorformlinge 26 thermisch konditioniert wurden, werden sie von der Heizeinrichtung 12 zu der Formeinrichtung 20 transportiert und dort zu Behältern umgeformt.
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Zwischen der Heizeinrichtung 12 und der Formeinrichtung 20 kann ebenfalls eine Auswurfeinrichtung 28 angeordnet sein. Vorformlinge 26, die eine thermische Konditionierung aufweisen, die nicht zu den derzeitigen Betriebsparametern der Formeinrichtung 20 passt, können mit der Auswurfeinrichtung 28 ausgeworfen werden, z. B. wenn der ausgeworfene Vorformling 26 nicht durch die optische Inspektionseinrichtung gemessen wurde.
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Das Verfahren 100 wird mittels des Flussdiagramms gemäß 2 näher erläutert.
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In einem ersten Schritt 102 wird mindestens ein Vorformling mittels der optischen Inspektionseinrichtung gemessen. Dabei werden Messwerte ermittelt, die die Materialeigenschaften des Vorformlings abbilden. Die Materialeigenschaft kann aus der Gruppe Homogenität, Fremdpartikelmenge, Recyclatanteil, Farbe, Grauwert, Reflektionsverhalten, Brechungsverhalten, Absorptionsverhalten und/oder Transmissionsverhalten gewählt sein.
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Die Ermittlung der Messwerte erfolgt, bevor der Vorformling in die Heizeinrichtung transportiert wird. So kann die Ermittlung der Messwerte z. B. an einer Lagereinrichtung für Vorformlinge durchgeführt werden, wobei mindestens ein Vorformling aus der Lagereinrichtung gemessen wird. Die Lagereinrichtung kann sich dazu an einem beliebigen Ort befinden, z. B. an der Vorrichtung zum Herstellen von Behältern oder einem Labor.
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Für die Ermittlung der Messwerte kann gemäß Schritt 112 die von einem Vorformling reflektierte optische Strahlung erfasst werden. Alternativ kann die von dem Vorformling transmittierte Strahlung erfasst werden.
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Die reflektierte bzw. transmittierte Strahlung kann gemäß Schritt 114 weiter mit einem normierten Referenzwert für die von dem Vorformlinge reflektierte oder transmittierte Strahlung verglichen werden.
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Die Quelle der reflektierten oder transmittierten Strahlung kann Umgebungsstrahlung sein. Die Umgebungsstrahlung wird dazu vorher erfasst und fungiert als vordefiniertes Strahlungsspektrum für die Ermittlung der Messwerte.
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Alternativ kann eine vordefinierte Strahlungsspektrum mittels einer dedizierten Lichtquelle, z. B. einer Weißlichtlampe, bereitgestellt werden. Die dedizierte Lichtquelle bestrahlt dann den Vorformling zum Ermitteln der Messwerte.
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Aus der transmittierten bzw. reflektierten Strahlung kann durch Vergleich mit dem vordefinierten Strahlungsspektrum die von dem Vorformling absorbierte optische Strahlung bzw. die transmittierte bzw. reflektierte Strahlung ermittelt werden.
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In einem weiteren Schritt 104 wird aus dem Messwert ein Wärmeabsorptionswert abgeleitet. Dazu kann der Messwert z. B. mit einer Tabelle verglichen werden, die einen Zusammenhang zwischen dem Messwert der Materialeigenschaft und dem Wärmeabsorptionswert herstellt. Es kann auch ein funktionaler Zusammenhang verwendet werden, bei der aus dem Messwert mittels einer Funktion ein Wärmeabsorptionswert berechnet wird.
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Mit dem abgeleiteten Wärmeabsorptionswert kann in einem weiteren Schritt 106 entschieden werden, ob der Vorformling in der Vorrichtung umgeformt werden soll. Wenn der Vorformling einen Wärmeabsorptionswert aufweist, mit dem wahrscheinlich ein Behälter geringer Qualität hergestellt oder durch ein Platzen des Vorformlings beim Umformen ein Runterfahren der Vorrichtung erfolgen muss, kann der Vorformling mittels der Auswurfeinrichtung ausgeworfen 110 werden.
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Alternativ kann mindestens ein Betriebsparameter der Vorrichtung basierend auf dem Wärmeabsorptionswert eingestellt 108 werden.
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Dabei kann ein Betriebsparameter der Heizeinrichtung oder der Formeinrichtung eingestellt werden. Es können auch andere Betriebsparameter der Vorrichtung eingestellt werden.
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Das oben beschriebene Beispiel dient in keiner Weise einer Beschränkung der Erfindung. Vielmehr kann die Erfindung in vielfältiger Weise abgewandelt werden. Alle oben beschriebenen Merkmale der Erfindung können allein oder in Kombination miteinander wesentlich für die Erfindung sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung zum Herstellen von Behältern
- 12
- Heizeinrichtung
- 14
- Inspektionseinrichtung
- 16
- Zuführeinrichtung
- 18
- Sortiereinrichtung
- 20
- Formeinrichtung
- 22
- Steuereinrichtung
- 24
- Lagereinrichtung
- 26
- Vorformling
- 28
- Auswurfeinrichtung
- 30
- Signalverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010003350 A1 [0003]