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Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umwandeln und Übertragen von Inhalten eines Vortrags, einer Präsentation, einer Vorlesung und/oder eines Unterrichts, bei dem mündlich, schriftlich, akustisch und/oder bildlich präsentierte Informationen aufgezeichnet und mindestens ein diese Informationen enthaltender Quelldatensatz über mindestens ein öffentliches Netzwerk an mindestens eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung übertragen wird. Die Erfindung betrifft ferner ein Computerprogramm und ein System zur Durchführung des Verfahrens.
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Stand der Technik
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Digitales Lernen, respektive „Home-Schooling“, ist aktuell aufgrund pandemiebedingter Schulschließungen eine häufig praktizierte Alternative zu Präsenzunterreicht und dürfte auch in Zukunft, nicht nur in Zeiten von epi- oder pandemischen Lagen, weiter an Bedeutung gewinnen. Die Potentiale digitaler Inhalte und Lehrmethoden sind dabei bei Weitem noch nicht ausgeschöpft oder effizient eingesetzt. Darüber hinaus existieren bei dieser Lernform diverse Defizite, die das Leben der Schüler und ihrer Eltern erschweren. Es wird viel Zeit mit Wiederholungen vergeudet, so dass die Motivation der Beteiligten (Eltern, Schüler und Lehrkräfte) schwer aufrecht zu erhalten ist. Zudem ist der Lernfortschritt, den eine Lehrkraft in der Klasse direkt bei jedem Schüler feststellen kann, durch den Distanzunterricht schwer nachvollziehbar und ferner kaum feststellbar, ob das vermittelte Wissen von jedem Schüler verstanden wurde oder nochmals einer Wiederholung bedarf. Unterrichtseinheiten, die von einer Lehrkraft gehalten wurden und zu Hause in Eigenregie von den Eltern oder anderen Personen weitergeführt werden sollen, lassen zudem häufig einen roten Faden in der Vermittlung des Lehrinhaltes vermissen. So ist es beispielsweise für die lehrenden Personen im „Home-Schooling“ mit teilweise Präsenzunterricht oder Videounterricht, sehr schwierig, auf die Lehrmethode der jeweiligen Lehrkraft einzugehen und die einzelnen Schritte zur Lösungsfindung zu vermitteln. Da man beispielsweise als Elternteil an dem Präsenzunterricht in der Regel nicht teilnehmen kann, jedoch die Aufgabe hat, die weiteren Einheiten in Eigenverantwortung zu Hause zu vermitteln oder zu wiederholen, kann es vorkommen, dass die Art und Weise, den zu vermittelnden Lehrinhalt zu erklären, sich deutlich von der Lehrkraft zum Elternteil unterscheidet. Häufig kommt es zu Missverständnissen auf Seiten der Schüler, weil die Eltern spezifische Inhalte anders vermitteln als die Lehrkräfte. Das liegt in der Natur der Sache, da die Eltern aus einer anderen Generation stammen und mit einem anderen Bildungsansatz ausgebildet wurden, oder schlichtweg für den Schüler wichtige Schritte zur Lösungsfindung nicht so granulär und nachvollziehbar vermitteln können. Schließlich sind Eltern keine Lehrer und verfügen meistens nicht über eine pädagogische Ausbildung.
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Die Lehrmethoden und die Vermittlung insbesondere naturwissenschaftlicher Zusammenhänge haben sich in den letzten Dekaden deutlich weiterentwickelt. Die Eltern müssen sich zunehmend der Herausforderung stellen, die Lehrmethoden des Unterrichtes zu Hause entsprechend weiter anzuwenden. Da sie aber keine pädagogische und erforderliche inhaltliche Ausbildung haben und auch nicht am Unterricht der Kinder teilnehmen können, wenden sie daheim entweder andere Lehrmethoden an, um Sachverhalte zu erklären, oder können in letzter Konsequenz nur das Ergebnis beurteilen oder mitteilen. Häufig führt das in der Wahrnehmung der Kinder zu Inkonsistenzen, die ein Verständnis des Lehrinhaltes erschweren. Wenn beispielsweise eine Lehrerin in einer Präsenzveranstaltung in Mathematik das Thema „Brüche“ behandelt und dazu Hausaufgaben aufgibt, der Schüler den Inhalt der Unterrichtseinheit aber noch nicht ganz verinnerlicht hat, wird das jeweilige Elternteil beim Heimunterricht wahrscheinlich die Erklärung für Brüche vermitteln, die es selbst in seiner Schulzeit gelernt hat. Nun ist diese aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht deckungsgleich mit der Erklärung der Lehrerin, so dass der Schüler eher verwirrt wird als das Rechnen mit Brüchen zu verstehen. Das Elternteil wird nämlich gänzlich andere Methoden und Begriffe verwendet, um das Konzept des Bruchrechnens zu erläutern, als die Lehrerin. Dadurch geht wertvolle Zeit verloren und die Kommunikation zwischen Elternteil und Schüler wird erschwert. Ebenso fehlt den Eltern oftmals das richtige Fachvokabular, das die Lehrkräfte verwenden und den Schülern vermitteln, damit alle Schüler das gleiche Verständnis bezüglich der Lehrinhalte haben.
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Um dem Elternteil überhaupt eine Chance zu geben, sich auf den Unterrichtsstil der Lehrkraft einzustellen, ist es unabdingbar, dem Elternteil Informationen über den tatsächlichen Unterrichtsinhalt zukommen zu lassen. In einer digitalisierten Unterrichtseinheit darf allerdings der Unterricht aus Datenschutz- und arbeitsrechtlichen Gründen nicht mitgeschnitten und es dürfen auch keine Videoaufnahmen erstellt werden. Eine Weitergabe eines aufgezeichneten Unterrichts an die Eltern von Schülern ist daher nicht möglich.
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Beschreibung der Erfindung
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ein System bzw. eine Anordnung zum Umwandeln und Übertragen von Inhalten eines Vortrags, einer Präsentation, einer Vorlesung und/oder eines Unterrichts zur Verfügung zu stellen, welche einen Nutzer unter Einhaltung der Datenschutz- und arbeitsrechtlichen Bestimmungen aktiv bei der Bereitstellung und Weitergabe der zu vermittelnden Inhalte unterstützen und somit einen deutlich besseren Wissenstransfer ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem der Quelldatensatz (z. B. Audio- und/oder Videodaten) mittels der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung (z. B. Cloud-Server) in Bezug auf die enthaltenen Informationen gefiltert und gleichzeitig und/oder anschließend in mindestens einen Zieldatensatz (z. B. Text- und/oder Bilddatei) transkribiert wird, und dass dieser Zieldatensatz anschließend über das öffentliche Netzwerk (z. B. Internet) an mindestens ein Endgerät (z. B. Tablet, Notebook, Smartphone) übertragen wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht also eine automatische Transkription der Inhalte bzw. Informationen von Unterrichtseinheiten und ähnlichen Veranstaltungen in eine textuelle und grafische Repräsentation, sowie das entsprechende Filtern und Nachbearbeiten der transkribierten Inhalte bzw. Informationen. Die Unterrichtseinheit oder sonstige vortragsähnliche Veranstaltung wird, vorzugsweise live bzw. in Echtzeit, in Text und andere Medientypen transkribiert. Der Text wird dabei hinsichtlich relevanter inhaltlicher Aspekte analysiert, so dass vor oder während der Transkription auf irrelevante, private und sonstige nicht passende Inhalte gefiltert werden kann. So werden zum Beispiel Nebenbemerkungen der Lehrkraft sowie ggf. private Bemerkungen automatisch entfernt. Der Text und die weiteren Mediendateien, die von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung über das öffentliche Netzwerk an ein Endgerät übertragen werden, sind also bereits gefiltert und somit einerseits im Sinne eines besseren Verständnisses der Zielperson (z. B. Eltern) und andererseits im Hinblick auf die erforderliche Einhaltung der Datenschutz- und arbeitsrechtlichen Bestimmungen aufbereitet. Die Zielpersonen bzw. Nutzer werden dabei durch die auf dem Endgerät abrufbaren Informationen effektiv und sicher bei der Bereitstellung und Weitergabe von zu vermittelnden Lehrinhalten unterstützt, so dass ein deutlich verbesserter Wissenstransfer von der Lehrkraft oder sonstigen Vortragenden oder Lehrpersonen auf die Zielpersonen bzw. Nutzer ermöglicht wird.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Quelldatensatz mittels mindestens eines in der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung implementierten Algorithmus` verarbeitet wird. Es wird also ein Verfahren bzw. System bereitgestellt, das beispielsweise mittels Cloud-Integration zusätzliche Algorithmen nutzt, die rechenintensiv und/oder datenintensiv auf der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung (Server) ablaufen. Bei den rechen- und datenintensiven Algorithmen kann es sich beispielsweise um Spracherkennung, Texterkennung, Analyse der Inhalte, Bilddatenauswertung und Ähnliches handeln. Die automatischen Spracherkennungssysteme können beispielsweise akustische Modelle wie z.B. Hidden-Markov-Modelle und/oder neuronale Netze umfassen. Die automatischen Texterkennungssysteme können beispielsweise „Optical Character Recognition“ (OCR), „Intelligent Character Recognition“ (ICR) und/oder „Intelligent Word Recognition“ (IWR) umfassen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass vorbestimmte Schlüsselelemente in den Informationen mittels mindestens eines auf diese Schlüsselelemente trainierten Modells identifiziert werden. Die Informationen können dabei in vorteilhafter Weise basierend auf den identifizierten Schlüsselelementen gefiltert werden. Dies kann beispielsweise anhand von Modellen erfolgen, die auf die Erkennung spezifischer Inhalte (z. B. Schlüsselwörter, Fachbegriffe, Redewendungen etc.) trainiert werden. Diese Modelle können beispielsweise in der Verarbeitungskette auf Basis des transkribierten Textes arbeiten. So kann zum Beispiel bei Erkennung bestimmter Begriffe wie „Wichtig“ oder „Merken“ der an das Endgerät übermittelte Text gezielt strukturiert werden. Auch die verbale Bezugnahme auf Informationen, die beispielsweise auf einer digitalen Tafel präsentiert werden, kann mittels solcher Modelle erkannt und in vorteilhafter Weise zur Aufbereitung der Lehrinhalte genutzt werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Filtern der Informationen das Entfernen bestimmter Inhalte, das Einfügen neuer Inhalte, das Hervorheben bestimmter Inhalte und/oder das Einfügen von Referenzen auf Inhalte aus externen Quellen umfasst. Beispielsweise können irrelevante, private oder sonstige nicht passende Inhalte aus den weiterzuleitenden Informationen entfernt, den weiterzugebenden Inhalten ergänzende Informationen (z. B. Definitionen zu oder Erläuterungen von Fachbegriffen) hinzugefügt oder anhand von Schlüsselwörtern identifizierte Inhalte hervorgehoben werden. In vorteilhafter Weise ist hierbei insbesondere auch das Referenzieren von Inhalten aus externen Quellen umfasst. Wenn beispielsweise eine Lehrkraft mündlich oder schriftlich an der Tafel auf eine bestimmte Stelle in einem Lehrbuch verweist, wird das vom System erkannt und, sofern das Lehrbuch in digitaler Form vorliegt, eine entsprechende Referenz als Link auf das Lehrbuch in den Zieldatensatz eingefügt. Wenn das Lehrbuch nicht in digitaler Form verfügbar sein sollte, kann beispielsweise eine Referenz auf das Lehrbuch in Textform in den Zieldatensatz eingefügt werden, die als Referenz auf eine externe Quelle gekennzeichnet wird.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die aufgezeichneten Informationen unmittelbar („live“) an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung übertragen werden und/oder dass die Übertragung und/oder die Transkription des Quelldatensatzes während des Vortrags, der Präsentation, der Vorlesung und/oder des Unterrichts in Echtzeit erfolgt. „Echtzeit“ im Sinne der Erfindung bezeichnet den Betrieb einer elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung, bei dem Programme zur Verarbeitung anfallender Daten ständig derart betriebsbereit sind, dass die Verarbeitungsergebnisse innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne verfügbar sind. Zu diesem Zweck muss durch die Hard- und Software sichergestellt werden, dass keine Verzögerungen auftreten, welche die Einhaltung der vorgegebenen Zeitspanne verhindern könnten. „Echtzeitbetrieb“ beschreibt folglich die Arbeitsweise eines elektronischen Rechensystems, bei der das Programm oder die Datenverarbeitung annähernd gleichzeitig mit den entsprechenden Prozessen in der Realität abläuft.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Zieldatensatz in Form mindestens einer Text-, Bild-, Audio-, Video, und/oder sonstigen Mediendatei vorliegt oder in eine solche umgewandelt wird. Auf diese Weise kann der Zieldatensatz, der die durch den Nutzer zu vermittelnden Lehrinhalte bzw. Informationen enthält, in geeigneter Weise auf dem Endgerät angezeigt und/oder durch dieses wiedergegeben werden. Der Nutzer erhält die aufbereiteten Informationen also in einer für ihn/sie einfach aufzunehmenden Form, wobei alle möglichen Dateiformate Anwendung finden können.
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Die Aufgabe wird auch durch ein Computerprogramm gelöst, das computer-ausführbare Instruktionen umfasst, die einen Computer veranlassen, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, wenn das Programm auf dem Computer ausgeführt wird. Die Erfindung betrifft in diesem Zusammenhang auch ein Computer-lesbares Speichermedium, auf dem dieses Computerprogramm gespeichert ist. Insbesondere kann das Computerprogramm beispielsweise als „App“ auf einem Tablet oder Smartphone installiert sein, so dass der Nutzer der Aufzeichnungseinrichtung und/oder des Endgerätes ohne zusätzlichen Aufwand von den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahren profitieren kann.
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Die Aufgabe wird auch durch eine Anordnung (System) zum Umwandeln und Übertragen von Inhalten eines Vortrags, einer Präsentation, einer Vorlesung und/oder eines Unterrichts gelöst, wobei diese Anordnung mindestens eine Aufzeichnungseinrichtung zum Aufzeichnen mündlich, schriftlich, akustisch und/oder bildlich präsentierter Informationen, mindestens eine Filter- und Transkriptionseinheit zum Filtern und Transkribieren der Informationen und mindestens ein Endgerät umfasst, und wobei die Aufzeichnungseinrichtung, die Filter- und Transkriptionseinheit und das Endgerät jeweils räumlich voneinander getrennt sind. Das erfindungsgemäße System stellt also in vorteilhafter Weise eine dezentrale Lösung dar, in der die Analyse (d.h. das Filtern und Transkribieren der Informationen bzw. Inhalte) z.B. auf einem externen Server („in der Cloud“) durchgeführt werden kann. Es wird somit ein System bereitgestellt, das sowohl auf einem Smartphone, Tablet oder einem Desktop-PC bzw. Notebook betrieben werden kann und mittels Cloud-Integration zusätzliche Algorithmen nutzt, die rechenintensiv und/oder datenintensiv in der Filter- und Transkriptionseinheit einer zentralen Datenverarbeitungseinrichtung (Server) ablaufen.
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Die Aufzeichnungseinrichtung zum Aufzeichnen der mündlich, schriftlich, akustisch und/oder bildlich präsentierten Informationen kann beispielsweise ein (mobiles) Gerät sein oder eine Mehrzahl unterschiedlicher (mobiler) Geräte umfassen. Vorzugsweise umfasst die Aufzeichnungseinrichtung mindestens ein Mikrophon, mindestens eine Kamera (Digitalkamera), mindestens einen Scanner und/oder mindestens eine elektronische (digitale) Tafel („interaktives Whiteboard“). Die elektronische Tafel ist vorzugsweise mit einem Computer (z.B. Desk- oder Laptop) und einem Beamer verbunden, wobei der Beamer Computeranwendungen auf die Tafel projiziert. Alternativ können auch interaktive Monitore ohne Beamer zum Einsatz kommen. Es können beispielsweise auch stationäre Spracherkennungssysteme (z.B. Smart Speaker) verwendet bzw. ergänzend hinzugezogen werden. Die Aufzeichnungseinrichtung kann ferner drahtlose Kommunikationsmodule (Sende-/Empfangseinrichtungen) und/oder elektronische Bauteile der organischen und gedruckten Elektronik sowie Mikroprozessoren oder miniaturisierte Sensoren und Aktoren umfassen. Die von die Aufzeichnungseinrichtung erfassten Quelldaten können beispielsweise mittels „Bluetooth Low Energy“ (BLE) an ein Kommunikationsgerät übertragen und von dort über WLAN beispielsweise an einen Laptop oder einen externen Server und von dort über das öffentliche Netzwerk an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung übermittelt werden.
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Das Endgerät kann beispielsweise ein mobiles Telekommunikationsendgerät (z.B. Smartphone oder Tablet), ein Personalcomputer (z.B. Desk- oder Laptop) oder ein Smart-TV sein. Mindestens eine Steuereinrichtung des mobilen Telekommunikationsendgeräts ist vorzugsweise mit mindestens einer Anzeigevorrichtung gekoppelt, welche der Nutzerin bzw. dem Nutzer die im Zieldatensatz enthaltenen Informationen anzeigt. Diese Anzeige kann beispielsweise visuell über ein Display und/oder akustisch über einen Lautsprecher (z. B. als Sprachnachricht) erfolgen. Das Display kann beispielsweise Bestandteil des Endgeräts (z.B. Smartphone, Tablet, Laptop) oder eines separaten Monitors sein. Die Übermittlung der Daten von mindestens einer Steuereinrichtung des Endgeräts zur Anzeigevorrichtung kann dabei beispielsweise auch drahtlos bzw. kabellos erfolgen, z.B. mittels Bluetooth, WLAN, ZigBee, NFC, Wibree oder WiMAX.
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Die Erfindung wird im Weiteren anhand der nachfolgend beschriebenen Figuren und Ausführungsformen beispielhaft näher erläutert.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung einer beispielhaften erfindungsgemäßen Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt ein System bzw. eine Anordnung 1 zum Umwandeln und Übertragen von Inhalten eines Vortrags, einer Präsentation, einer Vorlesung und/oder eines Unterrichts. Die erfindungsgemäße Anordnung 1 umfasst mindestens eine Aufzeichnungseinrichtung 2 zum Aufzeichnen mündlich, schriftlich, akustisch und/oder bildlich präsentierter Informationen, mindestens eine Filter- und Transkriptionseinheit 3 zum Filtern und Transkribieren der Informationen und mindestens ein Endgerät 4 zum Anzeigen der übermittelten Informationen. Die Aufzeichnungseinrichtung 2, die Filter- und Transkriptionseinheit 3 und das Endgerät 4 sind jeweils räumlich voneinander getrennt. Beispielsweise kann die Aufzeichnungseinrichtung 2 über einen HTTP-Client 5 und einen entsprechenden HTTP-Server 6 mit der externen Filter- und Transkriptionseinheit 3 kommunizieren. Zusätzlich oder alternativ kann die Aufzeichnungseinrichtung 2 beispielsweise über einen WLAN-Router 7 mit mindestens einer Aufzeichnungsvorrichtung 8 kommunizieren, die ebenfalls zum Aufzeichnen mündlich, schriftlich, akustisch und/oder bildlich präsentierter Informationen geeignet ist. Beispielsweise kann es sich bei der Aufzeichnungseinrichtung 2 um ein Tablet mit Mikrophon und bei der Aufzeichnungsvorrichtung 8 um eine Digitalkamera handeln. Die erfindungsgemäße Anordnung 1 stellt also in vorteilhafter Weise eine dezentrale Lösung dar, in der die Verarbeitung der Informationen bzw. Lehrinhalte und das Filtern und Transkribieren der Informationen bzw. Lehrinhalte mittels einer externen Filter- und Transkriptionseinheit 3, die vorzugsweise Bestandteil einer zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 9 (z.B. Server „in der Cloud 10“) ist, durchgeführt werden kann.
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Bei der Aufzeichnungseinrichtung 2 kann es sich beispielsweise um ein mobiles Gerät (z.B. Smartphone oder Tablet) und/oder ein stationäres Gerät (z.B. Personalcomputer oder Smart Speaker) handeln. Die Aufzeichnungseinrichtung 2 umfasst zumindest eine Prozessoreinheit (Steuereinrichtung = CPU), mindestens eine Speichereinheit (= Speichereinrichtung; RAM, ROM, Festplatten, Wechselspeicher, Halbleiterspeicher etc.), mindestens eine Aufnahmeeinheit (Mikrophon und/oder Kamera) und mindestens eine Kommunikationseinheit (HTTP-Client, LAN-/ WLAN-Client etc.), wobei alle Einheiten über entsprechende Bus-Systeme miteinander kommunizieren. Das Aufzeichnen mündlich, schriftlich, akustisch und/oder bildlich präsentierter Informationen kann mittels der Aufzeichnungseinrichtung 2 (und ggf. zusätzlich mittels der Aufzeichnungsvorrichtung 8) durchgeführt werden. Die Aufzeichnungseinrichtung 2 bzw. die Aufzeichnungsvorrichtung 8 erfasst bzw. erfassen beispielsweise mittels eines integrierten Mikrophons die mündlich von der vortragenden bzw. lehrenden Person kommunizierten Informationen und/oder sonstige akustische Signale, so dass die Prozessoreinheit mindestens einen entsprechenden Quelldatensatz generieren kann. Die Prozessoreinheit steuert dann die Übertragung des Quelldatensatzes an die Filter- und Transkriptionseinheit 3. Der Quelldatensatz wird mittels in der Filter- und Transkriptionseinheit 3 der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 9 implementierter Algorithmen verarbeitet, wobei die Algorithmen die rechenintensiven und/oder datenintensiven Filter- und Transkriptions-Prozesse durchführen und mindestens einen Zieldatensatz generieren, der die zu übermittelnden Informationen bzw. Lehrinhalte umfasst. Bei den Filter- und Transkriptions-Prozessen kann es sich beispielsweise um Spracherkennung, Texterkennung, Analyse der Inhalte, Bilddatenauswertung und Ähnliches handeln.
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Die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 9 ist über den HTTP-Server 6 mit dem Endgerät 4 gekoppelt und kann auf diesem Wege den Zieldatensatz an das Endgerät 4 übermitteln. Dieser Zieldatensatz, der vorzugsweise in Form mindestens einer Text-, Bild-, Audio-, Video, und/oder sonstigen Mediendatei vorliegt, oder in eine solche umgewandelt wird. Auf diese Weise kann der Zieldatensatz, enthält die durch die Nutzerin bzw. den Nutzer zu vermittelnden Lehrinhalte bzw. Informationen, so dass diese in geeigneter Weise auf dem Endgerät 4 angezeigt und/oder durch dieses wiedergegeben werden. Diese Anzeige bzw. Wiedergabe kann beispielsweise visuell über ein Display 11 und/oder akustisch über einen Lautsprecher 12 erfolgen. Der (die) Nutzer(in) erhält die gefilterten und transkribierten Informationen also in einer für ihn (sie) einfach aufzunehmenden Form, so dass ein deutlich verbesserter Wissenstransfer von der Lehrkraft oder sonstigen Vortragenden oder Lehrpersonen auf die Zielperson ermöglicht wird.
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Beschreibung vorteilhafter und beispielhafter Ausführungsformen der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. System kann beispielsweise folgende Funktionen umfassen:
- Eine Unterrichtseinheit wird live (in Echtzeit) in Text und andere Medientypen transkribiert. Während der Transkription wird auf irrelevante, private und sonstige nicht passende Inhalte gefiltert. So werden zum Beispiel Nebenbemerkungen der Lehrkraft sowie ggf. private Bemerkungen automatisch ausgeklammert. Dies erfolgt anhand von Modellen, die auf die Erkennung solcher Inhalte trainiert werden bzw. sind. Die Modelle arbeiten auf Basis des transkribierten Textes in der Verarbeitungskette. Der Text, der im Endgerät der Zielperson ankommt, ist bereits gefiltert.
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Der Text wird ferner im Hinblick auf relevante inhaltliche Aspekte analysiert. Wenn die Lehrkraft z.B. eine bestimmte Seite im Buch erwähnt, wird automatisch eine passende Referenz erzeugt und in den Text eingefügt. Durch bestimmte Begriffe wie „Wichtig“ oder „Lernwort“ etc. kann die Unterrichtseinheit besser strukturiert werden. Nimmt die Lehrkraft verbal Bezug auf Inhalte einer digitalen Tafel, so werden diese als grafisches Element eingefügt. Wenn die Lehrkraft beispielsweise sagt „Hier sehen wir nun die Darstellung des Bruches 2/3 im Zahlenraum“, dann erkennt das System, dass es sich auf den aktuellen Inhalt der Tafel bezieht und bindet diesen in das Ergebnisdokument bzw. den entsprechenden Zieldatensatz ein. Bezieht sich die Lehrkraft auf vorhergehende Unterrichtseinheiten, so werden Referenzen zu den entsprechenden Transkripten automatisch eingefügt. Wird z.B. eine Rückfrage gestellt und beantwortet, so wird diese entsprechend hervorgehoben und ebenfalls mit transkribiert. Personenbezogene Inhalte wie Namen werden bei der Analyse entfernt und ggf. durch Platzhalter ersetzt. Nicht-themenbezogene Konversation wird erkannt und entfernt (z.B. die Diskussion eines Fussballspiels, Vorbereitung zur Ostermesse, Diskussion von Fehlzeiten etc.).
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Aufgaben, die die Lehrkraft als Hausaufgaben verteilt oder in digitaler Form bereitstellt, werden entsprechend referenziert. Die Erkennung basiert dabei auf der Nennung von Seitenzahlen, Aufgabennummern, Verweisen auf Dokumente in einem Lehrsystem (z.B. Moodle) oder Ähnlichem. Die Inhalte können in jeder Form vorliegen, da sie nicht notwendigerweise direkt eingebunden werden müssen. Das heisst, auch ein Satz wie: „Die Aufgaben erhaltet Ihr im Sekretariat frühestens ab Mittwoch zur Abholung“ kann korrekt interpretiert werden. Eine solche Anweisung wird als eine an ein bestimmtes Datum gebundenes „ToDo“ im Transkript gespeichert und ist für die Zielperson einsehbar.
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Die komplette Unterrichtseinheit wird fortlaufend um ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen dieser Einheit erweitert sowie ein Inhaltsverzeichnis angelegt, um direkt auf relevante Inhalte springen zu können (wie z.B. den Hausaufgabenblock). Die Aufzeichnungen können im Übrigen auch bei Fehlzeiten bzw. Nicht-Anwesenheit der zu unterrichtenden Person (Schüler/in) bereitgestellt werden, damit diese zu Hause die Möglichkeit erhält, den Inhalt, der verpasst wurde, nachzuarbeiten.
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Die so transkribierten und angereicherten Unterrichtseinheiten, können so sowohl dem Schüler bzw. der Schülerin als auch den Eltern (Zielpersonen, Nutzer) zur Verfügung gestellt werden. Damit können sich beide auf den fortgesetzten Home-Schooling-Anteil vorbereiten und diesen angenehmer und produktiver gestalten. Wenn die Home-Schooling Session beginnt, wird die entsprechende interaktive Session aus der Schule geladen und das System erkennt im Laufe des Home-Schooling entsprechende Referenzen auf den Unterrichtsinhalt und gibt Hinweise und Ausgaben auf dem Bildschirm, die sich auf das jeweilige Fach und Thema beziehen. Auf diese Weise muss der Elternteil nicht die ganze Session vorher betrachten und kennen, sondern das System unterstützt aktiv bei der Bereitstellung und Wiederaufarbeitung von Inhalten und ermöglicht somit einen deutlich besseren Wissenstransfer.