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Die Erfindung umfasst ein Verfahren zur in Echtzeit fernunterstützten Bauwerksabdichtung und System zur Ausführung eines Verfahrens zur in Echtzeit fernunterstützten Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung nach dem jeweiligen unabhängigen Anspruch.
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Bei der korrekten Abdichtung oder Beschichtung von Bauwerken ist eine detaillierte Kenntnis der Beschaffenheit des Bauwerkes und die dazu passende Wahl des Abdichtungs- oder Beschichtungsmaterials unumgänglich. Dabei ist den individuellen Erfordernissen der Baustelle vor Ort in Form von verschiedenen Untergründen, beispielsweise an Flachdächern, Balkonen, Wandanschlüssen, Betonsockeln, Industrieboden, Show-Rooms, Kelleraußenwand, Parkdecks und Tiefgaragen etc., durch fachgerechte Ausführung der Abdichtungs- oder Beschichtungsarbeit Rechnung zu tragen.
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Zum Beispiel ist die korrekte Wahl des Abdichtungs- oder Beschichtungsmaterials, häufig in Form spezieller Flüssigkunststoffe, passend zum Einsatzgebiet vor Ort zu treffen. So erfordert die Verarbeitung dieser hochwertigen Flüssigkunststoffe stets neben der Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen vor allem eine geschulte Verarbeitung.
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Es ist üblich, dass am Ort der Baustelle die Abdichtungsarbeiten von Fachpersonal des betreffenden Bauwerks ausgeführt werden, wie im Fall der Abdichtung oder Beschichtung von Dächern von Dachdeckern, Spenglern, Bauwerksabdichter oder Zimmerern. Für diese Fachleute ist es aufgrund der Komplexität der Abdichtungsarbeiten dennoch routinemäßig notwendig am Ort der Baustelle Unterstützung durch Anwendungstechniker für die speziellen zur Anwendung kommenden Flüssigkunststoffe einzuholen. Dabei ist es notwendig, dass der vor Ort ausführende Verarbeiter detaillierte Bildinformationen an den Anwendungstechniker sendet, da dieser kostensparend nicht vor Ort anwesend ist. Der Anwendungstechniker muss also, lediglich auf Grundlage der von dem Verarbeiter bereitgestellten Bildinformationen, den Verarbeiter vor Ort einschulen und die nötigen Verarbeitungsanweisungen bereitstellen. Da die bereitgestellten Bildinformationen des Anwenders jedoch nicht in Echtzeit erfolgt und oftmals nicht den Anforderungen des beratenden Anwendungstechnikers genügen, erfolgt auf diese Art eine unzureichende Beratung, eine Verzögerung der Abdichtungs oder Beschichtungsarbeiten, eine qualitativ schlechte Ausführung durch den Verarbeiter, oder ein kostenintensiver Einsatz des Anwendungstechnikers vor Ort.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur in Echtzeit fernunterstützten Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung und ein System zur Ausführung eines Verfahrens zur in Echtzeit fernunterstützten Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung bereitzustellen, welche die Nachteile aus dem Stand der Technik überwinden.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur in Echtzeit fernunterstützten Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung und ein System zur Ausführung eines Verfahrens zur in Echtzeit fernunterstützten Bauwerksabdichtung nach dem jeweiligen unabhängigen Anspruch gelöst. Die jeweiligen Unteransprüche betreffen bevorzugte Aspekte.
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Die Erfindung umfasst ein Verfahren zur in Echtzeit fernunterstützten Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung umfassend die Verfahrensschritte:
- A) Bereitstellen eines Informationsaufnahme- und Wiedergabesystems für Bild- und Toninformation mit Empfangs- und Sendeeinheit und eines Netzwerkcomputers mit Empfangs- und Sendeeinheit, wobei das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem und der Netzwerkcomputer zum gegenseitigen Austausch von Informationen ausgebildet sind; und danach
- B) Aufnahme von Informationen der Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung durch das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem und Senden der Informationen an den Netzwerkcomputer; und danach
- C) Empfangen und Bereitstellen der durch das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem gesendeten Informationen durch den Netzwerkcomputer; und danach
- D) Senden von Informationen zur Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung von dem Netzwerkcomputer an das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem; und danach
- E) Empfangen und Bereitstellen der durch den Netzwerkcomputer gesendeten Informationen durch das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem,
wobei die Schritte B - E unmittelbar nacheinander (in Echtzeit) ausgeführt werden.
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Aufgrund der unmittelbaren Ausführung der Schritte B - E wird ein Verfahren zur in Echtzeit fernunterstützten Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung bereitgestellt, bei dem ein Anwender auf der Baustelle von einem technischen Berater derart unterstützt wird, dass die Nachteile im Stand der Technik zumindest reduziert werden. In Echtzeit bedeutet vorliegend mit einer ständigen Kommunikationsleitung. Die Kommunikation erfolgt dabei zum Beispiel ohne Verzögerung und/oder ohne eine separat abrufbare Zwischenspeicherung.
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Das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem für Bild- und Toninformation ist eine Brille oder ein Helm mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher, welche derart ausgebildet sind, um in Echtzeit Bild- und Toninformation zu verarbeiten. Die Empfangs- und Sendeeinheit des Informationsaufnahme- und Wiedergabesystems und die Empfangs- und Sendeeinheit des Netzwerkcomputers kann dabei derart ausgebildet sein, um über ein Funknetz, bspw. WLAN, Bluetooth Informationen zu senden und zu empfangen. Das Verarbeiten der durch den Netzwerkcomputer gesendeten Informationen durch das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem kann beispielsweise in dem Abspielen von Toninformationen bestehen.
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So können an dem Ort der Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung durch den Verarbeiter vor Ort Bild- und Toninformation in Echtzeit aufgenommen werden, welche an den Netzwerkcomputer gesendet werden. Ein Berater am Ort des Netzwerkcomputers kann mit Hilfe der gesendeten Bild- und Toninformation wiederum Bild- und Toninformation in Echtzeit zur Fernunterstützung an den Verarbeiter vor Ort senden. So kann der Prozess der Bauwerksabdichtung in Echtzeit auf Grundlage von Bild- und Toninformationen fernunterstützt erfolgen.
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Nach einem vorteilhaften Aspekt umfasst das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem zumindest eine augmented reality Brille oder einen Helm und ein Smartphone. Dabei sind die augmented reality Brille oder der Helm und das Smartphone derart ausgebildet, um Informationen wechselseitig zu senden und zu empfangen.
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Die augmented reality (erweiterte Realität) bezeichnet eine Bereitstellung von mehr Informationen und/oder besser aufbereiteten Informationen der Umgebung eines Nutzers. Üblicherweise gehen die bereitgestellten Informationen über das hinaus, was der Nutzer selbst wahrnimmt. Beispiele für diese Informationen sind Bild- oder Toninformationen, welche die unmittelbare Umgebung des Nutzers betreffen. Die von der augmented reality Brille oder dem Helm bereitgestellten Bild- und Toninformationen können dem Nutzer zur Echtzeit-Unterstützung dienen. Die augmented reality Brille oder der Helm und das Smartphone können dabei beispielsweise über eine Funkverbindung wie Bluetooth Informationen wechselseitig senden und empfangen.
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Nach einem besonders bevorzugten Aspekt ist die augmented reality Brille eine Schutzbrille und der Helm ein Schutzhelm für die Durchführung von Bauwerksabdichtungen oder Bauwerksbeschichtungen. Dabei sind an der Schutzbrille oder dem Schutzhelm eine Kamera, ein Mikrofon, ein Lautsprecher und eine Einrichtung zum Senden und Empfangen von Informationen angeordnet.
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Durch den Einsatz einer Schutzbrille für die Durchführung von Bauwerksabdichtungen oder Bauwerkbeschichtungen als augmented reality Brille ist der Verarbeiter am Ort der Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung gleichzeitig vor einem schadhaften Eindringen von Flüssigkunststoff, Verdünner oder Reiniger in das Auge geschützt.
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Nach einem besonders vorteilhaften Aspekt findet die Aufnahme von Bild- und Toninformationen durch das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem und das Senden der Bild- und Toninformationen an den Netzwerkcomputer zeitlich vor und/oder während und/oder nach der Bauwerksabdichtung statt.
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Bevorzugt werden die an den Netzwerkcomputer gesendeten Informationen gespeichert.
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Für die fernunterstützte Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung ist es wichtig, dass zunächst vor der Ausführung der Bauwerksabdichtung Bild- und Toninformationen über die Beschaffenheit des abzudichtenden Objektes bereitgestellt sind, um zu entscheiden, welches Dichtungsmittel (beispielsweise Flüssigkunststoff) verwendet werden sollte. Diese Informationen werden zeitlich vor der Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung bereitgestellt und an den Netzwerkcomputer gesendet. Es erfolgt das Empfangen und Verarbeiten der durch das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem gesendeten Informationen durch den Netzwerkcomputer, das Senden von Informationen von dem Netzwerkcomputer an das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem, sowie das Empfangen und Verarbeiten der durch den Netzwerkcomputer gesendeten Informationen durch das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem, um die Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung in Vorbereitung zu unterstützen.
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Um auch die Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung während der Ausführung in Echtzeit zu unterstützen, werden während der Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung Bild- und Toninformationen aufgenommen und an den Netzwerkcomputer gesendet. Es erfolgt das Empfangen und Verarbeiten der durch das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem gesendeten Informationen durch den Netzwerkcomputer, das Senden von Informationen von dem Netzwerkcomputer an das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem, sowie das Empfangen und Verarbeiten der durch den Netzwerkcomputer gesendeten Informationen durch das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem, um die Bauwerksabdichtung während der Durchführung zu unterstützen und insbesondere Baufehler in Echtzeit zu vermeiden.
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Für die nach der Ausführung erfolgende Kontrolle der Bauwerksabdichtung werden nach der Bauwerksabdichtung Bild- und Toninformationen aufgenommen und an den Netzwerkcomputer gesendet. Es erfolgt das Empfangen und Verarbeiten der durch das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem gesendeten Informationen durch den Netzwerkcomputer, das Senden von Informationen von dem Netzwerkcomputer an das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem, sowie das Empfangen und Verarbeiten der durch den Netzwerkcomputer gesendeten Informationen durch das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem, um die Qualität der durchgeführten Bauwerksabdichtung zu überprüfen.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt umfasst die Aufnahme von Informationen durch das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem das Scannen von QR-code Informationen.
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Dabei kann das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem derart ausgebildet sein, um einen QR-code automatisch zu erkennen und zu scannen. Hierdurch können beispielsweise mit einem QR-code versehene Baumittel, wie z. B. das Dichtungsmittel, einfach identifiziert werden. Umfasst das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem in einer beispielhaften Ausführung eine augmented reality Brille oder Helm mit Kamera und ein Smartphone, so kann die Kamera automatisch einen an einer Gebinde, Knetbeutel oder Karton mit Flüssigkunststoff angebrachten QR-code scannen und an das Smartphone senden. Daraufhin sendet das Smartphone diese QR-code Informationen an den Netzwerkcomputer, welcher die QR-code Informationen empfängt und verarbeitet. Der Netzwerkcomputer kann daraufhin die für diesen QR-code relevanten Informationen an das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem senden.
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Nach einem bevorzugten Aspekt wird durch das Senden der Informationen an den Netzwerkcomputer automatisch das Senden von Informationen von dem Netzwerkcomputer an das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem ausgelöst.
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So können beispielsweise vorher bekannte und durch das Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem in Form von Toninformationen bereitgestellte Sprach-Befehle automatisch das Generieren und Senden einer Information durch den Netzwerkcomputer auslösen.
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Die Erfindung umfasst weiterhin ein System zur Ausführung eines Verfahrens zur in Echtzeit fernunterstützten Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung umfassend ein Informationsaufnahme- und Wiedergabesystem in Form einer augmented reality Brille oder einem Helm und eines Smartphones und einen Netzwerkcomputer. Dabei umfasst die augmented reality Brille oder der Helm eine Kamera, ein Mikrofon und einen Lautsprecher zur Aufnahme und Wiedergabe von Bild- und Toninformation. Die augmented reality Brille und das Smartphone sind dabei derart ausgebildet, um die Bild- und Toninformation zu verarbeiten und wechselseitig zu senden und zu empfangen. Das Smartphone und der Netzwerkcomputer sind dabei derart ausgebildet, um die Bild- und Toninformation wechselseitig zu senden und zu empfangen.
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Beispielsweise kann ein Verarbeiter am Ort der Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung während der Arbeit die augmented reality Brille oder einen Helm tragen und in Echtzeit Bild- und Toninformationen aufnehmen. Diese Informationen werden an das Smartphone gesendet und können hier zunächst teilweise weiterverarbeitet werden, bevor die Informationen an den Netzwerkcomputer gesendet werden. Ein Berater am Ort des Netzwerkcomputers kann mit Hilfe der gesendeten Bild- und Toninformation wiederum Bild- und Toninformation in Echtzeit zur Fernunterstützung an den Verarbeiter vor Ort senden. So kann der Prozess der Bauwerksabdichtung oder Bauwerksbeschichtung in Echtzeit auf Grundlage von Bild- und Toninformationen fernunterstützt erfolgen.
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Bevorzugt werden die an den Netzwerkcomputer gesendeten Informationen gespeichert.