-
Die Erfindung betrifft ein Schraubdeckelgefäß insbesondere zum Lagern, Transportieren und Bearbeiten von Proben.
-
Schraubdeckelgefäße werden insbesondere in biochemischen, biologischen, medizinischen, chemischen und forensischen Laboren zum Lagern, Transportieren und Bearbeiten von Proben verwendet. Hierzu gehört insbesondere die Abtrennung von Probenbestandteilen durch Adsorption, Extraktion und Zentrifugieren.
-
Proben im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind Flüssigkeiten (reine oder ein- oder mehrphasige Gemische von Flüssigkeiten oder von Flüssigkeiten mit Feststoffen oder Gasen) oder an feste Träger (z. B. einen Schwamm oder ein Granulat) gebundene Flüssigkeiten.
-
Für die Aufreinigung von Nukleinsäuren sind Spinsäulen bekannt. Hierbei handelt es sich um Schnappdeckelgefäße mit einem in die Gefäßöffnung des Gefäßes eingesetzten und durch innen mit einem Filmscharnier an das Gefäß angebundenen Schnappdeckel geschlossenen Einsatz. In den Einsatz werden lysierte DNA-Proben und eine Bindelösung eingebracht. Die Säule mit dem eingesetzten Einsatz wird zentrifugiert oder mit Vakuum verbunden, um die Lösung durch eine Silikamembran im Einsatz hindurch zu zwingen, wobei Nukleinsäuren an die Silikamembran gebunden werden. Nach Entfernung der hindurchgeflossenen Lösung wird ein neuer Puffer in den Einsatz hineingegeben und durch Zentrifugieren oder mittels eines Vakuums durch die Membran hindurch transportiert. Der Puffer dient der Entfernung von Verunreinigungen und der Aufrechterhaltung der Bindung der Nukleinsäuren an der Silikamembran. Dieser Waschvorgang kann mehrfach mit frischem Puffer wiederholt werden. Abschließend erfolgt ein Trocknungsschritt zur Entfernung von Bestandteilen der Pufferlösung, damit nur die gereinigten Nukleinsäuren an der Silikamembran gebunden bleiben. Schließlich werden die hydrophilen Nukleinsäuren durch Zugabe einer wässrigen Lösung und Zentrifugieren in ein sauberes Gefäß eluiert.
-
Nachteilig an der bekannten Spinsäule ist, dass der Einsatz lose eingesetzt ist, sodass eine DNA-Probe in dem Gefäß nicht über längere Zeit hinreichend sicher vor Umgebungseinflüssen geschützt in der Spin-Säule gelagert oder transportiert werden kann.
-
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schraubdeckelgefäß zur Verfügung zu stellen, das ein sicheres Lagern, Transportieren und Bearbeiten von Proben ermöglicht. Ferner soll ein Verfahren zum Lagern, Transportieren und Bearbeiten von Proben mithilfe des Schraubdeckelgefäßes zur Verfügung gestellt werden.
-
Die Aufgabe wird durch ein Schraubdeckelgefäß gemäß Anspruch 1 gelöst. Ferner wird die Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsarten des Schraubdeckelgefäßes und des Verfahrens sind in Unteransprüchen und in der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
-
Das erfindungsgemäße Schraubdeckelgefäß umfasst ein röhrenförmiges Gefäß, das unten einen Gefäßboden, oben eine Gefäßöffnung und unterhalb der Gefäßöffnung am Außenumfang ein erstes Außengewinde aufweist, einen Deckel, der einen Deckelboden, einen von der Unterseite des Deckelbodens vorstehenden Deckelmantel und ein mit dem ersten Außengewinde verschraubbbares erstes Innengewinde am Innenumfang des Deckelmantels aufweist, und einen röhrenförmigen Probenhalter, der ein Mantelteil mit einem mit dem ersten Außengewinde verschraubbaren zweiten Innengewinde am Innenumfang, ein Oberteil mit einem kleineren Außendurchmesser als das Mantelteil und einem mit dem ersten Innengewinde des Deckels verschraubbaren zweiten Außengewinde am Außenumfang und einen flüssigkeitsdurchlässigen Zwischenboden aufweist, der den Querschnitt des Probenhalters versperrt und ein sich bis zu einer oberen Öffnung des Probenhalters erstreckendes Probenvolumen unten begrenzt
-
Das erfindungsgemäße Schraubdeckelgefäß umfasst einen Probenhalter mit einem Probenvolumen zur Aufnahme einer DNA-haltigen oder anderen Probe. Der Probenhalter ist über das zweite Innengewinde mit dem ersten Außengewinde des Gefäßes verschraubbar und der Deckel ist über das erste Innengewinde mit dem zweiten Außengewinde des Probenhalters verschraubbar. Eine in den Probenhalter hineingegebene Probe, z. B. ein mit einem Sekret getränkter Schwamm, ist im Probenhalter zwischen dem flüssigkeitsdurchlässigen Boden und dem Deckel eingeschlossen. Aufgrund der Verschraubung des Probenhalters mit dem Gefäß und des Schraubdeckels mit dem Probenhalter kann die Probe vor Umgebungseinflüssen geschützt in dem Schraubdeckelgefäß gelagert, transportiert und bearbeitet werden. Für die Bearbeitung der Probe kann beispielsweise bei abgeschraubtem Deckel eine Bindelösung, eine Aufreinigungslösung, eine wässrige Lösung oder ein anderes Eluierungsmittel in das Probenvolumen hineingegeben und für ein nachfolgendes Zentrifugieren oder anderen Bearbeitungsschritt der Probenhalter durch Aufschrauben des Deckels geschlossen werden. Nach der Probenbearbeitung, die ggf. mehrere aufeinanderfolgende Bearbeitungen der vorgenannten oder anderer Art umfasst, kann der Einsatz aus dem Schraubdeckelgefäß herausgenommen und das Schraubdeckelgefäß durch Aufschrauben des Deckels auf das erste Außengewinde des Gefäßes dicht geschlossen werden, um einen abgetrennten Probenbestandteil vor Umgebungseinflüssen geschützt zu lagern, zu transportieren oder weiter zu bearbeiten. Lagerung, Transport und Bearbeitung von Proben werden durch das Schraubdeckelgefäß vereinfacht und insbesondere hinsichtlich der Vermeidung von Verunreinigungen verbessert.
-
Gemäß einer Ausführungsart der Erfindung weist der Probenhalter ein topfförmiges Unterteil mit einem geringeren Außendurchmesser als der Innendurchmesser der Gefäßöffnung auf, wobei das Mantelteil sich nach unten in einem Abstand vom Unterteil um dieses herum erstreckt und Mantelteil und Unterteil einen Ringspalt begrenzen, wobei der Probenhalter mit dem Unterteil in die Gefäßöffnung und das Gefäß mit einem oberen Endbereich in den Ringspalt einsetzbar und das erste Außengewinde mit dem zweiten Innengewinde verschraubbar ist.
-
Durch das Eingreifen des Unterteils in die Gefäßöffnung ist zumindest ein Teil des Probenhalters im Gefäß angeordnet. Hierdurch werden kompakte Schraubdeckelgefäße ermöglicht, was für Lagerung, Transport und Bearbeitung insbesondere mittels Zentrifugen von Vorteil ist. Infolge des Eingriffs des Unterteils in das Gefäß tritt durch den Zwischenboden hindurchgehende Flüssigkeit unterhalb der Verschraubung von Gefäß und Probenhalter aus dem Probenhalter aus. Hierdurch kann ein Austritt von Probenflüssigkeit aus dem Gewindebereich nach dem Abschrauben des Probenhalters vermieden werden. Aufgrund des Eingriffes des Probenhalters mit dem Unterteil in das Gefäß wird der Probenhalter auch als Einsatz bezeichnet.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist das Mantelteil über einen radial nach innen erstreckten, ersten Verbindungsbereich mit dem Außenumfang des Oberteils verbunden. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist das Unterteil über einen radial nach außen erstreckten, zweiten Verbindungsbereich mit dem Innenumfang des Oberteils verbunden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist der Deckel am Außenumfang des Deckelmantels eine erste Riffelung auf. Hierdurch wird das Verschrauben des Deckels mit dem Probenhalter oder dem Gefäß erleichtert. Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist das Mantelteil am Außenumfang eine zweite Riffelung auf. Hierdurch wird das Verschrauben des Probenhalters mit dem Gefäß und das Lösen der Verschraubung von Deckel und Probenhalter erleichtert.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der Deckel bis zur Anlage des Deckelbodens am oberen Rand des Oberteils mit dem Probenhalter und der Probenhalter bis zur Anlage des unteren Randes des Oberteils am oberen Rand des Gefäßes mit dem Gefäß verschraubbar. Hierdurch wird die Klemmkraft der Verschraubung zwischen Deckel und Probenhalter bzw. zwischen Probenhalter und Gefäß begrenzt und das gezielte Lösen des Deckels vom Probenhalter bzw. des Probenhalters vom Gefäß erleichtert.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist das Gefäß unterhalb des Außengewindes am Außenumfang einen umlaufenden Bund auf. Der Bund ist insbesondere zum sicheren Abstützen des Gefäßes in einem Gefäßhalter (rack) oder in einer Zentrifuge nutzbar.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist das Gefäß eine zylindrische Gefäßwand mit dem ersten Außengewinde am Außenumfang, eine mit dem unteren Ende der zylindrischen Gefäßwand verbundene konische Gefäßwand und einen mit dem unteren Ende der konischen Gefäßwand verbundenen napfförmigen Gefäßboden auf. Diese Ausführung ist insbesondere für das Einsetzen des Schraubdeckelgefäßes in Aufnahmen von Zentrifugenrotoren geeignet. Durch die konische Gefäßwand und den napfförmigen Gefäßboden wird eine Ansammlung von Proben oder Probenbestandteilen ermöglicht, die das Pipettieren erleichtert.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der Zwischenboden am unteren Ende des Probenhalters angeordnet. Hierdurch wird ein besonders großes Probenvolumen innerhalb des Probenhalters ermöglicht.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der Zwischenboden ein Gitterboden. Durch die Spalte des Gitterbodens kann Flüssigkeit austreten. Die Ausführung als Gitterboden ist vorteilhaft für die Herstellung durch Spritzgießen.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist der Gitterboden mindestens zwei einander in einem spitzen oder rechten Winkel kreuzende Gitterstäbe auf.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart umfasst der Zwischenboden eine flüssigkeitsdurchlässige Membran oder einen Filter zum Abtrennen oder Binden von Probenbestandteilen.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Membran oder der Filter auf den Gitterboden aufgesetzt. Gemäß einer anderen Ausführungsart ist der Zwischenboden eine Membran oder ein Filter.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart besteht das Gefäß und/oder der Deckel und/oder der Probenhalter aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen oder Polyethylen.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist das Gefäß und/oder der Deckel und/oder der Probenhalter durch Spritzgießen hergestellt.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist das Schraubdeckelgefäß einen bestimmten Reinheitsgrad oder Materialeigenschaften auf (z. B. steril (auch Pyrogenfrei, RNase-frei, DNase-frei und frei von menschlicher oder bakterieller DNA), PCR Clean, Forensic DNA grade, BIOPUR® oder Low Binding) auf.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart wird das Schraubdeckelgefäß in einem der genannten Reinheitsgrade vom Hersteller bereitgestellt.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist zwischen Deckel und Gefäß mindestens ein erstes Dichtelement und/oder zwischen Probenhalter und Gefäß mindestens ein zweites Dichtelement und/oder zwischen Probenhalter und Deckel mindestens ein drittes Dichtelement vorhanden. Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Dichtelemente so ausgebildet, dass das Deckelgefäß flüssigkeitsdicht abdichtet, wenn Gefäß und Deckel zusammengeschraubt sind.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart umfasst das erste Dichtelement und/oder das zweite Dichtelement und/oder das dritte Dichtelement einen einteilig mit einer der Komponenten (Gefäß, Deckel, Probenhalter) verbundenen Dichtwulst und/oder glatten Dichtsitz und/oder einen zwischen Dichtsitzen von zwei Komponenten angeordneten Dichtring. Bei diesen Ausführungsarten wird durch eine erhöhte Flächenpressung zwischen den Dichtelementen eine verbesserte Abdichtung erzielt.
-
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung eines Schraubdeckelgefäß gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 oder einer der vorstehenden Ausführungsarten wird der Probenhalter mit dem Gefäß verschraubt, in den Probenhalter eine Probe hineingegeben, in den Probenhalter ein Reagenz hineingegeben, der Probenhalter mit dem Deckel verschraubt und das Schraubdeckelgefäß zentrifugiert.
-
Gemäß einer Ausführungsart des Verfahrens wird nach dem Einfüllen der Probe in den Probenhalter der Probenhalter mit dem Deckel verschraubt, dass Schraubdeckelgefäß gelagert und/oder transportiert, danach der Deckel abgeschraubt, ein Reagenz in den Probenhalter hineingegeben, der Deckel mit dem Probenhalter verschraubt und das Schraubdeckelgefäß zentrifugiert. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die durch Zentrifugieren im Gefäß angesammelte Flüssigkeit die interessierende Probe. Diese kann sogleich oder zu einem späteren Zeitpunkt und/oder an einem anderen Ort weiterverarbeitet werden. Für die Lagerung und/oder den Transport der Probe kann der Probenhalter von dem Gefäß abgeschraubt, der Deckel von dem Probenhalter abgeschraubt und das Gefäß mit dem Deckel verschlossen werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart wird nach dem Zentrifugieren der Deckel abgeschraubt, eine weitere Menge desselben Reagenzes oder ein anderes Reagenz in den Probenhalter hineingegeben, der Deckel erneut mit dem Probenhalter verschraubt und das Schraubdeckelgefäß erneut zentrifugiert. Dieser Vorgang kann mehrfach wiederholt werden. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die hierdurch im Gefäß angesammelte Flüssigkeit die interessierende Probe, die sogleich oder zu einem späteren Zeitpunkt und/oder an einem anderen Ort weiterverarbeitet werden kann. Für die Lagerung und/oder den Transport kann der Probenhalter vom Gefäß abgeschraubt und das Gefäß mit dem vom Probenhalter abgeschraubten Deckel verschlossen werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsart wird vor einem weiteren Zentrifugieren des Schraubdeckelgefäß das Gefäß gegen ein neues Gefäß ausgetauscht. Bei dem neuen Gefäß handelt es sich ein sauberes Gefäß. Dieses kann ein vom Hersteller des Schraubdeckelgefäßes in einem bestimmten Reinheitszustand bereitgestelltes Gefäß und/oder ein vom Anwender gereinigtes Gefäß sein. Die in dem neuen Gefäß angesammelte Flüssigkeit ist die interessierende Probe, die sogleich oder zu einem späteren Zeitpunkt und/oder an einem anderen Ort weiterverarbeitet werden kann.
-
Für die Lagerung und/oder den Transport der Probe kann der Probenhalter vom Gefäß abgeschraubt und das Gefäß mit dem vom Probenhalter abgeschraubten Deckel verschlossen werden.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- 1a-c das Deckelgefäß bei zusammengeschraubtem Gefäß, Probenhalter und Deckel in einer Vorderansicht (1a); in einem Vertikalschnitt (1b) und in einer Perspektivansicht schräg von oben und von der Seite (1c);
- 2a-c das Deckelgefäß bei abgeschraubtem Deckel in einer Seitenansicht (2a), in einem Vertikalschnitt (2b) und in einer Perspektivansicht schräg von oben und von der Seite (2c);
- 3a-f den Einsatz des Deckelgefäßes in einer Vorderansicht (3a), in einem Vertikalschnitt (3b), in einer Perspektivansicht schräg von oben und von der Seite (3c), in einer Perspektivansicht schräg von unten und von der Seite (3d), in einer Unteransicht (3e) und in einer Draufsicht (3f).
-
In der vorliegenden Anmeldung beziehen sich die Angaben „oben“ und „unten“ sowie davon abgeleitete Angaben wie „oberhalb“ und „unterhalb“, „Oberseite“ und „Unterseite“ auf ein Schraubdeckelgefäß, bei dem Probenhalter und Gefäß sowie Deckel und Probenhalter miteinander verschraubt sind, das Gefäß mit seiner Mittelachse vertikal ausgerichtet ist und der Deckel oberhalb des Gefäßbodens angeordnet ist.
-
Das Schraubdeckelgefäß 1 umfasst gemäß 1 und 2 ein Gefäß 2, einen Deckel 3 und einen Probenhalter 4.
-
Das Gefäß 2 ist röhrenförmig und weist unten einen Gefäßboden 5, oben eine Gefäßöffnung 6 und unterhalb der Gefäßöffnung 6 am Außenumfang 7 ein erstes Außengewinde 8 auf.
-
Das Gefäß 2 weist oben eine zylindrische Gefäßwand 9 mit dem ersten Außengewinde 8 am Außenumfang 7 auf. Am oberen Ende 10 der zylindrischen Gefäßwand 9 bzw. Gefäßes 1 ist die Gefäßöffnung 6 ausgebildet. Das erste Außengewinde 8 ist neben dem oberen Ende 10 des Gefäßes 2 angeordnet.
-
Das Gefäß 2 weist am Innenumfang 11 an der Gefäßöffnung 6 eine Einführschräge 12 auf, die sich nach oben erweitert. Angrenzend an die Einführschräge 12 weist das Gefäß 2 am Innenumfang einen umlaufenden, glatten zylindrischen oder leicht konischen Dichtsitz 13 auf.
-
Das Gefäß 2 weist unterhalb des ersten Außengewindes 8 am Außenumfang 7 der zylindrischen Gefäßwand 9 einen umlaufenden Bund 14 auf.
-
Vom Außenumfang 7 des Gefäßes 2 stehen an der Unterseite des Bundes 14 eine Vielzahl kleiner Vorsprünge 15 vor.
-
Mit dem unteren Ende der zylindrischen Gefäßwand 9 ist das obere Ende einer konischen Gefäßwand 16 verbunden, die sich nach unten verjüngt. Mit dem unteren Ende der konischen Gefäßwand 16 ist ein napfförmiger Gefäßboden 17 verbunden, dessen Oberseite konkav und dessen Unterseite konvex ist.
-
Das Gefäß 2 ist mit einer Skala 18 mit mehreren parallelen, in Längsrichtung des Gefäßes 2 voneinander beabstandeten und in Umfangsrichtung des Gefäßes 2 erstreckten Teilstrichen 19 versehen.
-
Der Deckel 3 weist einen Deckelboden 20, einen von der Unterseite des Deckelbodens 20 vorstehenden hohlzylindrischen Deckelmantel 21 und einen mit dem ersten Außengewinde 8 verschraubbares erstes Innengewinde 22 am Innenumfang 23 des Deckelmantels 21 auf. Von der Unterseite des Deckelbodens 20 steht innerhalb des Deckelmantels 21 ein hohlzylindrischer Kragen 24 nach unten vor. Der Kragen 24 ist konzentrisch zum Deckelmantel 21 angeordnet.
-
Der Kragen 24 weist am Außenumfang 25 einen umlaufenden, glatten zylindrischen oder leicht konischen Dichtsitz 26 auf.
-
Der Deckel 3 hat am Außenumfang 27 des Deckelmantels 21 eine erste Riffelung 28, die eine Vielzahl paralleler, in Axialrichtung verlaufender Rippen umfasst, die auf einem Bogenpolygon um die Mittelachse des Deckels 3 angeordnet sind.
-
Der Probenhalter 4 weist gemäß 3 ein zylindrisches Mantelteil 29 mit einem mit dem ersten Außengewinde 8 verschraubbaren zweiten Innengewinde 30 am Innenumfang 31 auf. Ferner weist er ein zylindrisches Oberteil 32 mit einem kleineren Außendurchmesser als das Mantelteil 29 auf. Das Oberteil 32 hat ein mit dem ersten Innengewinde 22 des Deckels 3 verschraubbares zweites Außengewinde 33 am Außenumfang 34.
-
Der Probenhalter4 hat angrenzend an seine obere Öffnung 35 am Innenumfang 36 einen umlaufenden, glatt zylindrischen oder leicht konischen Dichtsitz 37.
-
Der obere Rand 38 des Oberteils 32 bildet eine umlaufende, erste Anschlagfläche 39.
-
Das Mantelteil 29 ist an seinem oberen Rand über einen radial nach innen erstreckten ersten Verbindungsbereich 40 mit dem Außenumfang 34 des Oberteils 32 verbunden. Die Unterseite des Oberteils 32 ist eine umlaufende, zweite Anschlagfläche 41.
-
Der Probenhalter 4 weist ein topfförmiges Unterteil 42 auf, dessen Außendurchmesser den Innendurchmesser der Gefäßöffnung 6 unterschreitet und das durch die Gefäßöffnung 6 in das Gefäß einsetzbar ist.
-
Zwischen dem Mantelteil 29 und dem Unterteil 42 ist ein Ringspalt 43 gebildet, der außen durch das Mantelteil 29 und innen durch das Unterteil 42 begrenzt ist.
-
Das Unterteil 42 ist über einen nach oben sich erweiternden bzw. nach außen erstreckten zweiten Verbindungsbereich 44 mit dem Innenumfang des Oberteils 32 verbunden.
-
Am unteren Ende des Unterteiles 42 weist der Probenhalter 4 einen flüssigkeitsdurchlässigen Zwischenboden 45 auf. Dieser ist als Gitterboden 46 ausgebildet. Der Gitterboden ist durch zwei einander in einem rechten Winkel kreuzende Gitterstäbe 47 gebildet.
-
Zwischen Zwischenboden 45 und oberer Öffnung 35 ist im Probenhalter 4 ein Probenvolumen 48 ausgebildet.
-
Das Mantelteil 29 weist am Außenumfang eine zweite Riffelung 49 auf. Die zweite Riffelung 49 ist durch eine Vielzahl in Längsrichtung erstreckter Rippen gebildet. In der Draufsicht sind die Rippen auf einer bogenpolygonförmigen Kontur angeordnet.
-
Das Gefäß 2 ist beispielsweise aus Polypropylen, Polyethylen oder einem anderen thermoplastischen Kunststoff hergestellt, beispielsweise durch Spritzgießen. Vorzugsweise ist das Gefäß 2 einteilig spritzgegossen.
-
Der Deckel 3 ist beispielsweise aus Polypropylen, Polyethylen oder aus einem anderen thermoplastischen Kunststoff hergestellt, beispielsweise durch Spritzgießen. Vorzugsweise ist der Deckel 3 einteilig spritzgegossen.
-
Der Probenhalter 4 ist beispielsweise aus Polypropylen, Polyethylen oder aus einem anderen thermoplastischen Kunststoff hergestellt. Vorzugsweise ist der Probenhalter 4 einteilig spritzgegossen.
-
Gemäß 1 ist der Probenhalter 4 mit dem Unterteil 42 in die Gefäßöffnung 6 des Gefäßes 2 eingesetzt und greift in das Gefäß 2 mit einem das erste Außengewinde 8 aufweisenden oberen Randabschnitt in den Ringspalt 43 ein.
-
Das erste Außengewinde 8 ist in das zweite Innengewinde 30 bis zur abdichtenden Anlage des oberen Randes des Gefäßes 2 an der zweiten Anschlagfläche 41 eingeschraubt.
-
Der Deckel 3 ist auf den Probenhalter 4 aufgeschraubt, wobei der Kragen 24 in die Gefäßöffnung 6 eingreift und das erste Innengewinde 22 mit dem zweiten Außengewinde 33 bis zur Anlage der ersten Anschlagfläche 39 am Deckelboden 20 verschraubt ist. Der Kragen 24 liegt mit seinem Dichtsitz 26 abdichtend an dem zweiten Dichtsitz des Probenhalters 4 an.
-
Nach Abschrauben des Deckels 3 ist eine Probe in den Probenhalter 4 einsetzbar. Die Probe steht beispielsweise in einem Sekret, das auf einem Schwamm oder auf einem anderen Träger aufgebracht ist Die Probe wird vom Zwischenboden 45 an einem Eintreten im unteren Bereich des Gefäßes 2 gehindert. Nach Zuschrauben des Deckels 3 kann die Probe vor Umgebungseinflüssen geschützt im Schraubdeckelgefäß 1 gelagert und/oder transportiert werden.
-
Danach kann die Probe in den Schraubdeckelgefäß 1 bearbeitet werden. Hierfür wird beispielsweise der Deckel 3 abgeschraubt, ein Reagenz eingefüllt, der Deckel 3 aufgeschraubt und das Schraubdeckelgefäß 1 zentrifugiert. Dieser Vorgang kann mittels verschiedener Reagenzien oder Waschflüssigkeiten mehrfach wiederholt werden.
-
Die Probenbearbeitung kann so erfolgen, dass diese schließlich aufgereinigt in dem napfförmigen Gefäßboden 17 vorliegt. Danach kann der Probenhalter 4 herausgeschraubt und das Gefäß 2 mit dem Deckel 3 verschraubt werden, um die aufgereinigte Probe vor Umgebungseinflüssen geschützt zu lagern oder zu transportieren. Später kann die Probe einer weiteren Bearbeitung oder Analyse zugeführt werden.