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Die Erfindung betrifft ein Axialwälzlager, umfassend wenigstens eine ringförmige Axiallagerscheibe mit einer Laufbahn sowie mehrere in einem Käfig geführte, als Nadeln oder Rollen aufgeführte Wälzkörper, die auf der Laufbahn wälzen.
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Ein solches Axialwälzlager kommt überall dort zum Einsatz, wo zwei relativ zueinander um eine Achse verdrehbare Bauteile axial gegeneinander abgestützt und drehgelagert werden sollen. Ein Axialwälzlager umfasst zumeist eine ringförmige Axiallagerscheibe, die an zumindest einer Seite mit einer Laufbahn versehen ist, die beispielsweise in spezifischer Weise gehärtet ist. Das Lager umfasst ferner eine Vielzahl einzelner Wälzkörper, zumeist in Form von Nadeln oder Rollen, die in einem Käfig aufgenommen und geführt sind, und die auf der scheibenseitigen Laufbahn wälzen. Der grundsätzliche Aufbau eines solchen Axialwälzlagers ist bekannt.
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Die Axiallagerscheibe weist in den meisten Fällen eine völlig ebene Laufbahn auf, auf der die Wälzkörper über die gesamte Berührlänge aufliegen. Bei derartigen Axiallagerscheiben kommt es unter mittlerer bis hoher Last zu einem verstärkten Auftreten der sogenannten „Graufleckigkeit“ zu Beginn der errechneten Lebensdauer, die sich dann meist zu einem Oberflächenversagen an den Randbereichen der Wälzkörper mit Fortdauer der Lebenszeit ausweitet. Die „Graufleckigkeit“ zeigt sich zumeist in einer Vielzahl kleinster Ausbrüche und Poren im Lastbereich, die für das graue Erscheinungsbild verantwortlich sind. Ursächlich ist die unter hoher Last an den Berührungsflächen entstehende Misch- und Gleitreibung, also ein erhöhter Schlupf. Im Falle der Wälzkörper tritt die Graufleckigkeit regelmäßig in den Endbereichen, resultierend aus einer gewissen Verkippung, auf.
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Zur Entlastung der Wälzkörper im Verkippungsfall ist es beispielsweise aus
JP 2007016810 A bekannt, die Laufbahn ballig zu profilieren, sie also konvex auszuwölben. Die zylindrischen Wälzkörper liegen unter Last auf der gewölbten Laufbahn auf, die lastbedingt einfedert, sodass sich ein entsprechend vergrößerter Berührkontakt ergibt, an dem jedoch die Wälzkörperenden nicht oder nur bei extrem hoher Last beteiligt sind und demzufolge grundsätzlich entlastet sind, auch im Verkippungsfall. Diese starke Laufbahnprofilierung ist jedoch einerseits aufwendig und schwierig herzustellen, da die Axiallagerscheibe entsprechend stark verformt respektive tief geprägt werden muss, damit die Wälzkörperenden auch bei stärkerem Einfedern der gewölbten Laufbahn freigestellt sind. Darüber hinaus ist natürlich aufgrund der einfederungsbedingt variierenden Berührlänge das Wälzverhalten nicht optimal.
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Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein demgegenüber verbessertes Axialwälzlager anzugeben.
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Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Axialwälzlager der eingangsgenannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Wälzkörper an wenigstens einem Ende mit einem ihren Durchmesser reduzierenden Profil versehen sind, und dass an der Axiallagerscheibe wenigstens eine umlaufende Vertiefung vorgesehen ist, der das profilierte Ende der Wälzkörper gegenüberliegt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Axialwälzlager sind keine rein zylindrischen Wälzkörper vorgesehen, sondern Wälzkörper, die an wenigstens einem Ende ein definiertes, bewusst erzeugtes Profil aufweisen, über das sie geringfügig im Durchmesser reduziert sind. Dieses Profil kann beispielsweise ein am axialen Wälzkörperende vorgesehener, flacher Konus sein, wobei sich das Profil nur geringfügig axial erstreckt. Je nach Durchmesser und Länge des Wälzkörpers kann es beispielsweise ca. einen Millimeter oder etwas mehr lang sein, während die Durchmesserverringerung im Bereich weniger Mikrometer bis hundertstel Millimeter liegt. Die Axiallagerscheibe ihrerseits ist ebenfalls definiert profiliert und mit zumindest einer ringförmig umlaufenden Vertiefung versehen. Diese Vertiefung ist so positioniert, dass sie, bezogen auf eine definierte, radialversatzfreie Bezugsposition der Wälzkörper, dem endseitigen Wälzkörperprofil, axial gesehen, gegenüberliegt. Das heißt, dass die Relativpositionen des Wälzkörperprofils und des Scheibenprofils aufeinander abgestimmt sind, sodass sie sich idealerweise genau axial gegenüberliegen. Über die restliche Länge kann der Wälzkörper, der über diese Länge beispielsweise rein zylindrisch ausgeführt ist, auf der dann ebenflächigen Laufbahn aufliegen und wälzen, sodass sich eine hinreichende, definierte Berührlänge ergibt. Gleichwohl ist das Wälzkörperende resultierend aus der endseitigen Profilierung und der axial gegenüberliegenden scheibenseitigen Profilierung respektive Vertiefung entlastet, auch im Verkippungsfall.
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Da die Wälzkörper über eine entsprechend große Berührlänge auf der Laufbahn anliegen respektive abgestützt sind, kann die Vertiefung, wie auch das Wälzkörperprofil, ebenfalls sehr flach ausgeführt werden, da die Verkippung grundsätzlich gering ist und das Zusammenspiel von Wälzkörperprofil und Scheibenprofil eine hinreichende Freiheit auch im Verkippungsfall bietet, damit die Wälzkörperenden ausreichend entlastet sind.
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Wenngleich sich ein vorteilhaftes Verhalten bereits dann einstellt, wenn nur ein Wälzkörperende mit einem Profil versehen ist und demzufolge die Axiallagerscheibe auch nur eine dem Wälzkörperprofil axial gegenüberliegende Vertiefung aufweist, sieht eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung vor, dass beide Enden der Wälzkörper mit einem Profil versehen sind und die Axiallagerscheibe zwei umlaufende Vertiefungen aufweist, denen jeweils ein endseitiges Profil gegenüberliegt. Die beiden Wälzkörperenden sind in vergleichbarer oder identischer Weise profiliert, also beispielsweise mit einem flachen Konus versehen, wobei sich, je nach möglichem, der Wälzkörpergestaltung zugrundeliegenden angenommenen Lastfall, die Profilwinkel oder Profillängen geringfügig unterscheiden können, sodass eine bestmögliche Adaption an den angenommenen Lastfall erfolgen kann. Gleiches gilt auch für die geometrische Auslegung der beiden Vertiefungen, auch diese können vom Profil her sehr ähnlich oder identisch sein, wobei sich bevorzugt die geometrische Auslegung der Vertiefungen an der geometrischen Auslegung der wälzkörperseitigen Profile orientiert.
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Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Querschnittsgeometrie der oder jeder Vertiefung zumindest in dem Bereich, in dem die Vertiefung dem endseitigen Profil gegenüberliegt, im Wesentlichen spiegelbildlich der Querschnittsgeometrie des Profils entspricht. Das heißt, dass letztlich die Berührebene zwischen dem Wälzkörper und der Laufbahn eine Spiegelebene darstellt, an der das wälzkörperseitige und das scheibenseitige Profil quasi gespiegelt sind. Im Falle eines konischen Wälzkörperprofils ist demzufolge auch das umlaufende Vertiefungsprofil quasi konisch, wobei darüber hinaus die Konuswinkel nahezu oder vollständig identisch sind, wie auch die Länge des Konusprofils der Laufbahn mindestens der Länge des wälzkörperseitigen Konusprofils entspricht. Das heißt, dass beide Konusprofile nahezu identisch sind und sich lediglich in unterschiedliche Richtungen öffnen bzw. auseinanderlaufen. Da wie beschrieben das Konusprofil der Wälzkörper extrem flach ist und sich beispielsweise über eine Länge von einem Millimeter nur eine Durchmesserverringerung im Bereich weniger Mikrometer oder hundertstel Millimeter einstellt, ist demzufolge auch die Laufbahn im Bereich des Vertiefungsprofils extrem flach geprägt, mithin also nur gering verformt respektive verprägt, was herstellungstechnisch von Vorteil ist.
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Wie vorstehend bereits beschrieben, kann das oder jedes wälzkörperseitige Ende ein konisches Profil aufweisen und damit auch die oder jede Vertiefung eine entsprechend umlaufende, ebenfalls konische Schrägfläche, die dem konischen Profil gegenüberliegt, aufweisen. Die jeweiligen Winkel der Profile sind, insbesondere bei spiegelbildlicher Ausgestaltung, nahezu ähnlich oder identisch.
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Alternativ hierzu ist es auch denkbar, dass das oder jedes Ende ein gerundetes Profil aufweist und die oder jede Vertiefung eine umlaufende gegengleich gerundete Fläche, die dem gerundeten Profil gegenüberliegt, aufweist. An Stelle eines konischen Profils kann also auch ein leicht gerundetes Profil an dem oder den Wälzkörperenden vorgesehen sein, wobei dieses gerundete Profil geometrisch an der laufbahnseitigen Vertiefung, im Querschnitt gesehen, nachvollzogen ist. Der Rundungsverlauf des Vertiefungsprofils kann nahezu gleich oder identisch mit dem Rundungsverlauf des Wälzkörperprofils sein, sodass sich auch bei dieser Geometrie nahezu eine Profilspiegelung ergibt.
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Das Axialwälzlager wird üblicherweise bezogen auf eine definierte, ideale radiale Wälzkörperposition relativ zur Laufbahn ausgelegt, also unter der Annahme, dass die Wälzkörper auf einem definierten Radius angeordnet sind und auf diesem definierten Radius umlaufen respektive wälzen. Im Betrieb kann es jedoch zu einem sehr geringen Radialversatz kommen, das heißt, dass die Wälzkörper geringfügig radial nach außen oder radial nach innen wandern können. Dieser Radialversatz liegt im Bereich weniger Mikrometer bis hundertstel Millimeter. Um ein optimales Lastverhalten, aber auch ein bestmögliches Wälzverhalten in Fällen, in denen es zu einem geringen Wälzkörperversatz kommt, sicherzustellen, sieht eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung vor, dass sich die radial außen vorgesehene Vertiefung nach radial außen über das Profil der Wälzkörper hinaus erstreckt, und/oder dass sich die radial innen vorgesehene Vertiefung nach radial innen über das Profil der Wälzkörper hinaus erstreckt. Das heißt, dass die radiale Breite der äußeren und/oder inneren Vertiefung nicht genau der, in Richtung der Wälzkörperlängsachse gesehenen, Länge des Profils entspricht, sondern geringfügig größer ist, sodass sichergestellt ist, dass auch im Falle eines geringen Radialversatzes das endseitige Wälzkörperprofil immer noch der vertieften Laufbahn an der Axiallagerscheibe gegenüberliegt und demzufolge selbst bei Radialversatz und gegebener Verkippung entlastet ist. Ist beispielsweise ein konisches Wälzkörperprofil vorgesehen und weist die Vertiefung demzufolge eine entsprechende, insbesondere spiegelbildlich verlaufende, Schrägfläche auf, so ist diese Schrägfläche, radial gesehen, um den anzunehmenden maximalen Radialversatz der Wälzkörper oder etwas darüber hinaus verlängert ausgeführt.
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Die Wälzkörper selbst weisen bevorzugt im Anschluss an das oder an die beiden endseitigen Profile, also im Bereich zwischen diesen beiden Profilen, eine zylindrische Form auf, wobei die Laufbahn im Anschluss an die oder beide Vertiefungen ebenflächig ist. Die Wälzkörper sind demzufolge im eigentlichen, zwischen den beiden Profilen liegenden Wälzbereich zylindrisch mit konstantem Durchmesser ausgeführt, während gleichzeitig auch die Laufbahn, auf der die zylindrischen Wälzkörper über die Berührlänge anliegen, ebenflächig ist. Es ist demzufolge eine entsprechend große Berührlänge gegeben, die eine optimale Lastverteilung ermöglicht, ohne dass es zu einem Einfedern und damit elastischem Verformen der Scheibenlaufbahn kommt. Diese Ausgestaltung ist auch fertigungstechnisch besonders bevorzugt, da rein zylindrische Wälzkörper relativ einfach herzustellen sind.
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Alternativ dazu besteht aber auch grundsätzlich die Möglichkeit, dass die Wälzkörper im Anschluss an das oder beide Profile geringfügig ballig ausgeführt sind, und/oder dass die Laufbahn im Anschluss an die oder beide Vertiefungen ballig ausgeführt ist. Das heißt, dass grundsätzlich die Möglichkeit besteht, von der rein zylindrischen Wälzkörperform und/oder der ebenen Laufbahnfläche geringfügig abzuweichen und entweder wälzkörperseitig, laufbahnseitig oder sowohl an den Wälzkörpern als auch der Laufbahn eine geringe Balligkeit vorzusehen. Ist z.B. die Laufbahn minimal ballig und der Wälzkörper zylindrisch ausgeführt, so federt die Laufbahn unter Last ein, gleichwohl sind die Wälzkörperenden jedoch über die Vertiefungen entlastet.
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Zweckmäßig ist es weiterhin, wenn die Axiallagerscheibe an beiden Seiten Laufbahnen mit identischer Geometrie aufweist. Das heißt, dass die Axiallagerscheibe an beiden Seiten in identischer Weise mit Vertiefungen versehen ist und sich demzufolge jeweils zwei Vertiefungen an den gegenüberliegenden Seiten gegenüberliegen. Dies hat den Vorteil, dass die Axiallagerscheibe nicht fehlmontiert werden kann, da es egal ist, welche der Seiten nun die tatsächliche Laufbahn, an der die Wälzkörper anliegen, bildet, nachdem beide identisch sind und demzufolge beide identische Eigenschaften bieten. Die Laufbahnen, seien sie ebenflächig, seien sie geringfügig gewölbt, befinden sich somit in koaxialer Lage zueinander an je einer Seite der ringförmigen Axiallagerscheibe.
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Die Axiallagerscheibe selbst ist bevorzugt ein aus Metall gefertigtes Stanz-Prägeteil, wobei die eine oder die beiden an einer Seite oder natürlich auch die an den gegenüberliegenden Seiten vorgesehenen Laufbahnen mit geringen Kräften und einfachem Werkzeug während dieses Umformvorgangs hergestellt respektive eingeprägt werden können. Da die Prägetiefe sehr gering ist, wie vorstehend ausgeführt, kann die Geometrie mit einfachem Werkzeug in einem Hub eingebracht werden, wobei währenddessen gleichzeitig auch die entsprechende Laufbahnqualität hergestellt wird respektive auch die Laufbahngeometrie mit ausgebildet wird, sofern diese geringfügig gewölbt ist und über diese ballige Wölbung der eigentlichen Laufbahn eine Federeigenschaft verliehen werden soll.
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Die Axiallagerscheibe kann, ausgehend von der einen oder der jeweiligen Vertiefung, radial gesehen mit dem geprägten Höhenniveau radial auslaufen, das heißt, dass die Scheibendicke am radial äußeren oder inneren Ende der Vertiefung nicht wieder ansteigt. Alternativ kann die Dicke aber auch wieder auf die ursprüngliche Scheibendicke ansteigen, sodass die eine oder die beiden scheibenseitigen Laufbahnen als Rillen ausgeführt sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
- 1 eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Axialwälzlagers, und
- 2 eine vergrößerte Teilansicht des Bereichs II aus 1.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Axialwälzlager 1 in Form eines Axialnadellagers. Dieses Axialwälzlager 1 umfasst eine ringförmige Axiallagerscheibe 2 sowie eine Vielzahl von als Langnadeln ausgebildeter Wälzkörper 3, die in einem Käfig 4 gehaltert und geführt sind, und die auf einer Laufbahn 5 der Axiallagerscheibe 2 wälzen. Jeder zylindrische Wälzkörper 3 ist im gezeigten Beispiel an beiden Enden mit einem Profil 6 versehen, im gezeigten Beispiel einem konischen Profil. Dieses jeweilige konische Profil 6 erstreckt sich, gesehen in Richtung der Längsachse des Wälzkörpers 3, nur ein sehr kurzes Stück, beispielsweise ca. einen Millimeter. Der Durchmesser des Wälzkörpers 1 wird über das jeweilige konische Profil 6 nur geringfügig reduziert, beispielsweise um wenige Mikrometer oder wenige hundertstel Millimeter. Im Abschnitt 7 zwischen den endständigen Profilen 6 weist der Wälzkörper 3 eine reine Zylinderform mit konstantem Durchmesser auf.
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Wie bereits 1 zeigt, sind an der Laufbahn 5, an der die Wälzkörper 3 wie im gezeigten Beispiel anliegen, zwei Vertiefungen 8 vorgesehen, die an der metallenen Axiallagerscheibe 2 eingeprägt sind. Ersichtlich entspricht die Position der beiden Vertiefungen 8 der Position der Profile 6, das heißt, bezogen auf die Rotationsachse, dass axial gesehen jedes Profil 6 positionsgenau einer Vertiefung 8 gegenüberliegt. Im Laufbahnbereich 9 zwischen diesen beiden Vertiefungen 8, also dem eigentlichen Lauf- oder Wälzbereich, liegt jeder Wälzkörper 3 mit seinem mittleren, eigentlichen wälzenden Abschnitt 7 über die gesamte Berührlänge an. Dabei kann die Laufbahn 5 respektive der Laufbahnbereich 9 ebenflächig sein, er kann aber auch marginal ballig, also in Richtung der Wälzkörper 3 gewölbt sein, sodass die Laufbahn 5 unter Last geringfügig einfedert und es im Betriebsfall zu einem Anliegen der Wälzkörper 3 über die gesamte Berührlänge, definiert über den mittleren Abschnitt 7, kommt.
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2 zeigt in einer vergrößerten Teilansicht den Bereich II aus 1 und damit genau den Bereich, in dem ein konisches Profil 6 einer Vertiefung 8 gegenüberliegt. Gezeigt ist die Axiallagerscheibe 2 mit ihrer Laufbahn 5 respektive dem Laufbahnbereich 9 sowie der Wälzkörper 3, der mit seinem mittleren Abschnitt 7 auf der Laufbahn 5 respektive dem Laufbahnbereich 9 aufliegt.
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Dargestellt ist des Weiteren die Vertiefung 8, wie auch das konische Profil 6. Das konische Profil 6 weist eine konische Mantelfläche 10 auf, die in Bezug auf eine Symmetrie- oder Spiegelachse S, wie in 2 gezeigt ist, einen Öffnungswinkel α aufweist. Die konische Mantelfläche 10, also das Konusprofil 6, erstreckt sich über eine Länge l. Endseitig ist ein Kantenbruch 11 vorgesehen, der nicht in die weitere Betrachtung eingeht.
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Die Vertiefung 8 ihrerseits weist ein quasi spiegelbildliches Profil auf. Sie zeigt eine umlaufende Schrägfläche 12, die zur Symmetrie- oder Spiegelachse S unter einem Winkel β steht. Diese Schrägfläche 12 erstreckt sich mindestens über eine Länge b1, wie in 2 gezeigt, und ist daher mindestens so lang, wie die Länge l der konischen Mantelfläche 10 ist. Bevorzugt, und im gezeigten Beispiel dargestellt, erstreckt sich die Schrägfläche S radial gesehen noch etwas weiter, sie weist eine maximale Breite b2 auf, wie dargestellt. Über diese Verlängerung wird einem etwaigen radialen Versatz und damit einer Positionsänderung der Wälzkörper 3 relativ zur Axiallagerscheibe 2 Rechnung getragen, sodass auch bei geringem radialem Versatz sichergestellt ist, dass das konische Profil 6 respektive die konische Mantelfläche 10 stets der Vertiefung 8 respektive der Schrägfläche 12 gegenüber positioniert ist und daher auch im Falle einer geringfügigen Verkippung selbst bei radialem Versatz entlastet ist. Die Vertiefungen 8 laufen verrundet aus, besitzen also einen verrundeten Konturverlauf
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Bei der mit S gekennzeichneten Ebene handelt es sich bevorzugt um eine Spiegelebene, das heißt, dass hier quasi eine Profilspiegelung gegeben ist. Dies bedeutet, dass im Idealfall die beiden Winkel α und β gleich sind, also bei den Geometrien an der Spiegelebene S gespiegelt sind und sich lediglich in unterschiedliche Richtungen öffnen bzw. auseinanderlaufen. Da der Winkel α wie ausgeführt sehr klein ist, da die über das konische Profil 6 realisierte Durchmesserverringerung des Wälzkörperdurchmessers im Bereich weniger Mikrometer bis hundertstel Millimeter liegt, ist demzufolge auch der Winkel β und damit auch die Tiefe der Vertiefung 8 marginal und bedarf keiner nennenswerten Scheibenumformung. Die respektive jede Vertiefung kann demzufolge auf sehr einfache Weise mit einem einfachen Werkzeug im Rahmen der Herstellung respektive Stanzumformung der Axiallagerscheibe 2 ausgebildet werden.
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Wie 2 zeigt, nimmt die Dicke der Axiallagerscheibe 2 zum äußeren Rand hin, also anschließend an die rillenförmige Vertiefung 8, wieder zu. Dies muss aber nicht sein, vielmehr könnte die Axiallagerscheibe 2 auch mit dem Vertiefungsniveau radial auslaufen.
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Die 2 zeigt die beispielsweise radial außenliegende Vertiefung 8 sowie das radial außenliegende konische Profil 6. Die radial innenliegende Vertiefung 8 wie auch das radial innenliegende konische Profil 6 kann jeweils identisch zur außenliegenden Vertiefung 8 respektive zum außenliegenden konischen Profil 6 sein, was insbesondere in Bezug auf den Wälzkörper gilt, da dann beide konische Profile 6 auf einfache, identische Weise hergestellt werden können und auch bei der Montage keine Fehler erfolgen können. Das Querschnittsprofil der Vertiefung 8 insbesondere kann aber auch eine etwas andere Querschnittsgeometrie als das radial außenliegende Profil 8 aufweisen, also beispielsweise etwas kürzer oder länger bemessen sein.
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Wie die 1 und 2 ferner zeigen, sind auch an der gegenüberliegenden, im Montagebeispiel nicht die eigentliche Laufbahn 5 darstellenden Scheibenseite eine Laufbahn 5 mit zwei entsprechende Vertiefungen 8 vorgesehen, die koaxial zu den Vertiefungen 8 an der anderen Scheibenseite ausgebildet sind und identischer Geometrie sind. Zwischen ihnen ist ebenfalls ein Laufbahnbereich 9 ausgebildet, auf der grundsätzlich die Wälzkörper 3 wälzen könnten. Diese also beidseits identische Auslegungen der Axiallagerscheibe 2 ermöglicht es, die Axiallagerscheibe 2 beliebig montieren zu können, sodass also entweder die eine oder die andere Axiallagerscheibenseite die Laufbahn 5 bietet. Aufgrund der identischen Scheibenseitenausgestaltung bieten beide Scheibenseiten identische Wälzeigenschaften. Die entsprechende Scheibenseitengeometrie kann problemlos beidseits in einem gemeinsamen Prägehub ausgebildet werden, sowohl was die Vertiefungen 8 und deren Geometrie angeht, als auch die Geometrie der zwischen ihnen befindlichen Laufbahnabschnitte 9, die wie ausgeführt ebenflächig sein können, aber auch eine geringe Balligkeit aufweisen können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Axialwälzlager
- 2
- Axiallagerscheibe
- 3
- Wälzkörper
- 4
- Käfig
- 5
- Laufbahn
- 6
- Profil
- 7
- Abschnitt
- 8
- Vertiefung
- 9
- Laufbahnbereich
- 10
- Mantelfläche
- 11
- Kantenbruchs
- 12
- Schrägfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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