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Die Erfindung betrifft ein System für ein chemisches, bio- oder immunchemisches Nachweisverfahren. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Durchführen eines chemischen, bio- oder immunchemischen Nachweisverfahrens. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verbrauchsprodukt für einen Dampferzeuger, welches zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet ist.
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Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von in der Hand tragbaren dampferzeugenden Geräte für den Konsum, im Folgenden Dampferzeuger genannt, bekannt. Allen diesen Dampferzeugern gemein ist, dass diese zur Aufnahme eines Verbrauchsprodukts oder „Consumables“ ausgestaltet sind, welche ein festes oder flüssiges Medium enthalten, welches von dem Dampferzeuger erhitzt wird, so dass es einen gasförmigen Zustand oder eine Aerosolform annimmt. Dieser Dampf wird anschließend von einem Konsumenten oder Benutzer inhaliert.
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Ein Beispiel für solche Dampferzeuger sind elektronische Zigaretten oder Verdampfer. Deren Verbrauchsprodukte enthalten eine Flüssigkeit („Liquid“), welches verdamptt wird. Solche Flüssigkeiten können entweder Nikotin enthalten, oder aber auch nikotinfrei ausgestaltet sein und beispielsweise Tee enthalten.
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Ein weiteres Beispiel für solche Dampferzeuger sind sogenannte Tabakerhitzer, insbesondere Heat-not-Burn-Produkte. Tabak Heat-not-Burn(HnB)-Produkte stellen eine Alternative zu herkömmlichen Zigaretten dar. Sie verwenden Heizelemente, welche in einer Heizkammer angebracht sind, um den Tabak zu erhitzen, anstatt ihn zu verbrennen. Das Ergebnis des Erhitzens ist ein Nikotin-enthaltendes Aerosol, welches von dem Benutzer eingeatmet wird. HnB-Produkte unterscheiden sich von anderen Arten der Dampferzeuger darin, dass echter Tabak erhitzt wird, anstatt einer Nikotinenthaltenden Flüssigkeit. Hierfür ist das Verbrauchsprodukt als Tabakstick ausgestaltet, welcher in eine Heizkammer des HnB-Produktes eingeführt, typischerweise von dem Heizelement durchstochen und anschließend von dem Heizelement oder von den Wänden der Heizkammer erwärmt wird.
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Alle kommerziell auf dem Markt erhältlichen HnB-Produkte (bspw. „IQOS“ von PMI, „LilPlus“ von KT&G, „Glo“ von BAT, „IUOC 2“ von SYT, „Monk“ von CT, etc.) und weiteren Arten der Dampferzeuger verwenden elektronisch gesteuerte Heizelemente, basierend auf resistivem (Joule-)Heizen.
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Viele dieser Dampferzeuger wurden entwickelt, um einem Benutzer weniger schädliche Alternative zum herkömmlichen Zigarettenkonsum anzubieten. Für viele der Benutzer spielt der gesundheitliche Aspekt daher eine Rolle. Abgesehen von dem Verdampfen der jeweils in dem Verbrauchsprodukt enthaltenen Medien dienen die Dampferzeuger jedoch keinem weiteren Zweck
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anwendung für einen Dampferzeuger vorzustellen, mit welcher sich Aussagen über Gesundheitsaspekte des Benutzers treffen lassen.
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Die Aufgabe wird durch ein System gemäß Patentanspruch 1, durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 14, sowie durch ein Verbrauchsprodukt gemäß Patentanspruch 16 gelöst.
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Hinsichtlich des Systems ist vorgesehen, dass das System für ein chemisches, bio- oder immunchemisches Nachweisverfahren geeignet ist, wobei das System umfasst:
- - Ein Verbrauchsprodukt, welches zum Einführen in einen Dampferzeuger ausgestaltet ist, wobei das Verbrauchsprodukt ein Testmodul aufweist, wobei das Testmodul zur Aufnahme einer biologischen Probe ausgestaltet ist und wobei das Testmodul zum Durchführen eines bio- oder immunchemischen Nachweisverfahrens oder als Reaktionsgefäß für ein chemisches, bio- oder immunchemisches Nachweisverfahren betreffend die biologische Probe ausgestaltet ist;
- - Einen Dampferzeuger mit einer Aufnahme für das Verbrauchsprodukt, wobei der Dampferzeuger ein Detektionselement umfasst, wobei das Detektionselement zum Erfassen eines Ergebnisses oder eines Fortschritts des chemischen, bio- oder immunchemischen Nachweisverfahrens bei Einführen des Verbrauchsprodukts in die Aufnahme des Dampferzeugers ausgestaltet ist; und
- - Zumindest ein Ausgabemodul, welches zum Ausgeben eines Ergebnisses oder eines Fortschritts des chemischen, bio- oder immunchemischen Nachweisfahrens ausgestaltet ist.
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Die Erfindung besteht aus einer Kombination eines modifizierten Verbrauchsprodukts (Consumables) und eines modifizierten Dampferzeugers. Das Verbrauchsprodukt enthält, im Gegensatz zu den herkömmlich verwendeten Verbrauchsprodukten, kein verdampfbares Medium, sondern ein Testmodul. Der Dampferzeuger weist ein entsprechenden Detektionselement zum Erfassen eines Ergebnisses oder eines Fortschritts des Nachweisverfahrens des Testmoduls auf, sowie ein Ausgabemodul zum Ausgeben dieses Ergebnisses bzw. Fortschritts.
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Zur Aufnahme der biologischen Probe wird das Verbrauchsprodukt an den Mund, bzw. die Lippen des Benutzers geführt. Dies entspricht dem normalen Konsumierverhalten des Benutzers bei einem herkömmlichen Verbrauchsprodukt, so dass hier keine Umgewöhnung des Benutzers erforderlich ist und die Akzeptanzschwelle verringert ist.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass die biologische Probe des Benutzers vorbereitet, bzw. aufbereitet wird, bevor diese mit dem Verbrauchsprodukt in Kontakt kommt. Beispielsweise befördert der Benutzer den Speichel zuerst in ein mit entsprechenden Reagenzien enthaltenes Gefäß, durchmischt die biologische Probe und die Reagenzien und bringt diese Mischung anschließend mit dem Verbrauchsprodukt in Kontakt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems ist vorgesehen, dass der Dampferzeuger ein Heizelement zum Erwärmen von zumindest dem Testmodul umfasst. Das Heizelement ist in einem Dampferzeuger standardmäßig verbaut. Abhängig von dem genauen chemischen, bio- oder immunchemischen Nachweisverfahren, welches das jeweilige Verbrauchsprodukt ermöglicht, sind verschiedene Synergieeffekte zwischen dem Heizmodul und dem Testmodul ermöglicht, auf welche in den folgenden Abschnitten eingegangen wird.
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Eine erste Variante des erfindungsgemäßen Systems sieht vor, dass es sich bei dem Testmodul um einen chromatografischen Teststreifen handelt. Ein solcher chromatografischer Teststreifen, auch Testfritte genannt, ermöglicht verschiedenste Ausführungen von chemischen, bio- oder immunchemischen Nachweisverfahren. Insbesondere handelt es sich bei dem chromatografischen Teststreifen um einen lateralen Flowtest. Laterale Flowtests sind kostengrünstige und einfach zu handhabende medizinische Schnelltests und sind im Grunde eine Kombination aus einer Dünnschichtchromatographie und einer Immunfärbung. Nach Aufbringen der biologischen Probe auf einem Probenbereich des Teststreifens (im vorliegenden Falle der Bereich des Verbrauchsprodukts, welcher in Kontakt mit den Lippen, bzw. dem Mund des Benutzers oder mit dem Atem des Benutzers kommt) breitet sich diese aufgrund von Kapillarkräften gemeinsam mit einem Laufmittel auf dem Teststreifen auf. Nach Verbindung der relevanten Probenmolekülen (bspw. Antikörper) mit im Teststreifen befindlichen Immunkonjugaten wandert die Probe in einen Nachweisbereich in welchem sich die Immunkonjugate an entsprechende Stellen anbinden, entsteht eine Verfärbung, meist in Form eines Streifens. Meistens existiert nebenbei ein zweiter Streifen im Nachweisbereich, der als Negativkontrolle ohne Probe verwendet wird und falsch-positive Ergebnisse ausschließt.
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Es existieren eine Vielzahl von Anwendungen für solche chromatografischen Teststreifen, welche mit dem erfindungsgemäßen System nutzbar sind. Als nicht abschließende Beispiele seien Schwangerschaftstests, Allergietests und Antikörpertests (bspw. zum Nachweis von SARS-CoV 2) genannt.
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Viele dieser chromatografischen Teststreifen weisen eine Temperaturabhängigkeit auf. So ist die Sensitivität bspw. in einem bestimmten Temperaturbereich erhöht, während sie außerhalb dieses Temperaturbereichs absinkt. Mittels des Heizelements des Dampferzeugers lässt sich die Temperatur auf den optimalen Temperaturbereich regeln. Hierfür kann es vorgesehen, dass das Verbrauchsprodukt eine Information über den Temperaturbereich aufweist (bspw. als Aufdruck), die der Benutzer über eine Eingabemöglichkeit (bspw. Tasten oder per externer Bedieneinheit, bspw. per App im Smartphone) dem Dampferzeuger mitteilt, so dass dieser die Temperatur mittels des Heizelements entsprechend regelt. Der Temperaturbereich kann auch in Form eines Codes (bspw. Barcode oder QR-Code) auf dem Verbrauchsprodukt angebracht sein und von dem Dampferzeuger oder der externen Bedieneinheit zum Erfassen der Information optisch eingelesen werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der ersten Variante des erfindungsgemäßen Systems ist vorgesehen, dass es sich bei dem Detektionselement um einen CCD-Sensor, insbesondere um einen 4- oder 16-Pixel CCD-Sensor, handelt. Die Streifen im Nachweisbereich des chromatografischen Teststreifens werden mit dem CCD-Sensor erfasst. Dadurch können sowohl der Ergebnisstreifen als auch der zweite Streifen zur Negativkontrolle zuverlässig erfasst werden.
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Eine zweite Variante des erfindungsgemäßen Systems sieht vor, dass das Heizmodul ausgestaltet ist, durch Erhitzen des Testmoduls eine Amplifikation durchzuführen. Die biologische Probe enthält hierfür DNA oder RNA, welche dadurch vervielfältigt wird, bzw. DNA oder RNA enthaltene Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, etc.) oder Viren. Die genauen Parameter für das Durchführen der Amplifikation (Zyklenzahl (1 bis n), Maximaltemperatur pro Zyklus, aufsteigende und abklingende Temperaturrampe, Zeit zwischen Zyklen, Temperatur zwischen Zyklen, etc.) werden von dem Benutzer analog zu oben bzgl. des chromatografischen Teststreifens eingegeben, oder, analog zu oben bzgl. des chromatografischen Teststreifens, eingelesen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der zweiten Variante des erfindungsgemäßen Systems ist vorgesehen, dass es sich bei der Amplifikation um eine isothermale Amplifikation handelt. Bei dieser Variante wird die Temperatur dauerhaft auf einen vorgegebenen Wert gefahren und für eine bestimmte Zeit gehalten.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der zweiten Variante des erfindungsgemäßen Systems ist vorgesehen, dass das Heizelement ausgestaltet ist, dass Testmodul in vorbestimmten Heizzyklen zu erwärmen und eine polymerase Kettenreaktion durchzuführen. Hierbei werden verschiedene Heizzyklen gefahren (mit jeweils gleicher oder verschiedener Temperatur)
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems ist vorgesehen, dass es sich bei dem Ergebnis oder dem Fortschritt um ein von dem Testmodul emittiertes oder reflektiertes Lichtsignal, insbesondere ein Farbumschlag oder ein Fluoreszenzsignal, handelt. Im Falle eines chromatografischen Teststreifens werden in der Regel zwei durch Farbumschläge erzeugte Streifen als Ergebnis erzeugt. Bei den verschiedenen Amplifikationsarten kann der Fortschritt oder das Ergebnis durch die Intensität der Reflektion oder der Fluoreszent detektiert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems ist vorgesehen, dass das Detektionselement zum Erfassen des von dem Testmodul emittierten oder reflektierten Lichtsignals ausgestaltet ist. Insbesondere handelt es sich um eine Kamera, einen (bereits beschriebenen) CCD-Sensor oder um eine einfache Fotodiode (falls keine räumliche Auflösung verlangt wird).
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems ist vorgesehen, dass das Heizmodul ausgestaltet ist, die Probe vor Durchführen der Reaktion zwecks einer Vorbereitung zu erhitzen. Hierdurch kann eine thermische Lyse durchgeführt werden, um die in den Mikroorganismen oder Viren befindliche DNA oder RNA freizusetzen. Beispielsweise wird eine biologische Probe, welche Salmonellen enthält, für einen bestimmten Zeitraum auf 95 °C erhitzt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems ist vorgesehen, dass der Dampferzeuger ein Element zum Vorbereiten der Probe und/oder zum Aufreinigen von Produkten des chemische, bio- oder immunchemischen Nachweisverfahrens aufweist, Insbesondere für Amplifikationsverfahren ist es notwendig, dass die biologische Probe zu Beginn aufbereitet wird (bspw. mittels chemischen Lyseverfahren, etc.). Das Element ist beispielsweise eine Kammer im Dampferzeuger, in welchem entsprechende Reagenzien und/oder Stoffe gelagert werden. Weiterhin kann das Element ein passives oder aktives Beförderungsmittel (bspw. eine Pumpe) aufweisen, um die Reagenzien, Stoffe, bzw. die Probe selbst zwischen dem Element und dem Testmodul befördern zu können.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems ist vorgesehen, dass es sich bei dem Ausgabemodul um ein optisches Ausgabemodul, insbesondere um eine LED oder um ein Display handelt. Im Falle, dass das Ergebnis des Nachweisverfahrens ein binäres Ergebnis ist (bspw. „positiv“ und „negativ“), kann dieses durch eine einzelne LED angezeigt werden. Mittels eines Displays oder mehrerer LEDs lässt sich neben dem Ergebnis zusätzlich der Fortschritt des Nachweisverfahrens anzeigen.
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Gemäß einer alternativen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems ist vorgesehen, dass es sich bei dem Ausgabemodul um eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle, insbesondere ausgestaltet nach einem der Standards NFC/RFID, Bluetooth oder WiFi, handelt. Es kann sich auch um einen beliebigen weiteren geeigneten Drahtlosstandard handeln. Der Fortschritt und/oder das Ergebnis kann damit an eine Bedieneinheit (bspw. ein Smartphone mit einer entsprechenden App) übermittelt werden, welche den Fortschritt und/oder das Ergebnis anzeigt und vorteilhafterweise analysiert und/oder weiterverarbeitet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems ist vorgesehen, dass der Dampferzeuger eine elektronische Zigarette, ein Verdampfer, oder ein Tabakerhitzer, insbesondere ein Heat-not-Burn-Produkt, ist. Der Dampferzeuger ist dazu ausgestaltet, ein festes oder flüssiges Medium in einem herkömmlichen Verbrauchsprodukt derart zu erhitzen, so dass es einen gasförmigen Zustand oder eine Aerosolform annimmt.
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Hinsichtlich des Verfahrens ist vorgesehen, dass das Verfahren ein chemisches, bio- oder immunchemisches Nachweisverfahren durchführt, umfassend:
- - Bereitstellen eines Verbrauchsprodukt, welches zum Einführen in einen Dampferzeuger ausgestaltet ist, wobei das Verbrauchsprodukt ein Testmodul aufweist, wobei das Testmodul zur Aufnahme einer biologischen Probe ausgestaltet ist und wobei das Testmodul zum Durchführen eines bio- oder immunchemischen Nachweisverfahrens oder als Reaktionsgefäß für ein chemisches, bio- oder immunchemisches Nachweisverfahren betreffend die biologische Probe ausgestaltet ist;
- - Einführen des Verbrauchsprodukts in eine Aufnahme des Dampferzeugers, wobei der Dampferzeuger ein Detektionselement umfasst;
- - Erfassen eines Ergebnisses oder eines Fortschritts des chemischen, bio- oder immunchemischen Nachweisverfahrens mittels des Detektionselements; und
- - Ausgeben eines Ergebnisses oder eines Fortschritts des chemischen, bio- oder immunchemischen Nachweisfahrens mittels eines Ausgabemoduls des Dampferzeugers.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass ein Benutzer das Testmodul zur Aufnahme der biologischen Probe mit Speichel als biologische Probe befeuchtet. Hierfür wird das Verbrauchsprodukt an den Mund, bzw. die Lippen des Benutzers geführt.
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Hinsichtlich des Verbrauchsprodukt ist vorgesehen, dass dieses für einen Dampferzeuger geeignet ist und zur Verwendung dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet ist, wobei das Verbrauchsprodukt ein Testmodul aufweist, wobei das Testmodul zur Aufnahme einer biologischen Probe ausgestaltet ist und wobei das Testmodul zum Durchführen eines chemischen, bio- oder immunchemischen Nachweisverfahrens oder als Reaktionsgefäß für ein chemisches, bio- oder immunchemischen Nachweisverfahren betreffend die biologische Probe ausgestaltet ist. Das Verbrauchsprodukt (Consumable) ist als Einmalprodukt vorgesehen und enthält - im Gegensatz zu herkömmlichen Verbrauchsprodukten - kein zum Erzeugen von konsumierbarem Dampf erhitzbares Medium.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figur näher erläutert. Es zeigen
- 1: ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems; und
- 2: ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems.
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In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems abgebildet. Das System besteht aus einem Dampferzeuger 2 und einem Verbrauchsprodukt 1.
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Das Verbrauchsprodukt 1 weist ein Testmodul 100 in Form eines chromatografischen Teststreifens, genauer ein lateraler Flowtest zum Nachweis von Antikörpern oder Antigenen gegen SARS-CoV-2/COVID-19 in einer biologischen Probe. Zur Aufnahme der biologischen Probe, im Speziellen Speichel, bewegt der Benutzer das Verbrauchsprodukt 1 an den Mund, bzw. die Lippen, so dass die Aufnahme, bzw. ein Mundstück 110 des Verbrauchsprodukts mit Speichel benetzt wird.
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Anschließend wird das Verbrauchsprodukt 1 in eine korrespondierende Aufnahme 200 des Dampferzeugers 2 geschoben. Alternativ wird das Verbrauchsprodukt bereits vor der Aufnahme 200 der biologischen Probe in die Aufnahme des Dampferzeugers 2 geschoben. Die Aufnahme 200 ist dann so ausgestaltet, dass das Mundstück 110 hervorragt und mit dem Mund, bzw. den Lippen des Benutzers kontaktierbar ist.
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Anschließend führt der laterale Flowtest das Nachweisverfahren für die Antikörper durch. Es kann hierbei vorgesehen sein, dass das Heizelement 230 des Dampferzeugers 2 das Testmodul auf eine vorbestimmte Temperatur, bspw. 25 °C, regelt.
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Zum Erfassen des Ergebnisses des Nachweisverfahrens weist der Dampferzeuger 2 ein Detektionselement 210 in Form eines CCD-Sensors auf. Das Ergebnis besteht insbesondere aus 2 durch einen Farbumschlag entstandene Streifen, wobei einer der Streifen als Negativkontrolle fungiert.
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Das Erfassen des Ergebnisses, bzw. das Beheizen des Testmoduls 100, wird beispielsweise durch einen Tastendruck am Dampferzeuger 1 gestartet. Der Dampferzeuger 100 weist eine Betriebselektronik 240 auf, welche das Beheizen, sowie das Erfassen und Verarbeiten des Ergebnisses steuert. Ein Batterieelement 250 im Dampferzeuger 2 versorgt alle relevanten Komponenten des Dampferzeugers 2 mit elektrischer Energie.
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Das durch den CCD-Sensor 210 erfasste Ergebnis des Nachweisverfahrens, bzw. unverarbeitete Informationen darüber, wird anschließend über ein Ausgabemodul 250, welche eine Bluetooth-Schnittstelle oder eine ähnliche Drahtlosschnittstelle ist, an eine Bedieneinheit 3 übermittelt. Die Bedieneinheit 3 ist im vorliegenden Fall ein Smartphone. Eine App auf dem Smartphone empfängt und überprüft die Informationen , berechnet das Ergebnis und zeigt dieses anschließend an. Im vorliegenden Fall ist dieses „negativ“, so dass keine Antikörper oder Antigene festgestellt wurden und der Benutzer als gesund gilt.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Ausgabemodul 250 auch ein Display oder ein oder mehrere LEDs, angebracht an dem Dampferzeuger 2, sein. Die Betriebselektronik 240 verarbeitet in diesem Fall die von dem CCD-Sensor 210 aufgenommenen Informationen und berechnet das Ergebnis selbstständig, um es über das Ausgabemodul 250 anzuzeigen.
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Der chromatographische Teststreifen ist nicht auf die dargelegte Anwendung von Antigen-/Antikörperbestimmungen (SARS-CoV-2) beschränkt, sondern kann für eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen zur Antigen-/Antikörperbestimmung geeignet sein, bspw. als Schwangerschaftstest oder Allergietest. Ebenso können mittels solcher chromatographischer Teststreifen auch chemische Nachweisverfahren durchgeführt werden, welche einen Farbumschlag erzeugen, beispielsweise einen Acetonnachweis mittels Fehlinglösung (resultierend in einem roten Farbumschlag), Nachweis von Ketoacidose oder diverse Verfahren zum Nachweis von Alkohol oder Drogen.
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In 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Das Verbrauchsprodukt 1 unterscheidet sich zu dem vorherig beschriebenen Verbrauchsprodukt dadurch, dass dieses als Testmodul 100 keinen Teststreifen, sondern eine Reaktionskammer für ein Amplifikationsverfahren aufweist. Zusätzlich weist das Verbrauchsprodukt ein transparentes Sichtfenster 120 auf. Alternativ besteht das Verbrauchsprodukt 1 komplett aus einem transparenten Material.
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Im vorliegenden Fall handelt es sich bei dem Amplifikationsverfahren um eine polymerase Kettenreaktion (PCR). Diese dient wiederum zum direkten Nachweis von SARS-CoV-2-RNA in der biologischen Probe.
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Die biologische Probe, welchen in dem in die Aufnahme 200 des Dampferzeugers 2 geschobenen Verbrauchsprodukt 1 enthalten ist, wird zuerst aufereinigt. Hierfür werden Reagenzien aus einem entsprechenden Aufreinigungselement 260 in das Testmodul 100 gegeben. Anschließend wird das Testmoduls 100 entsprechend eines PCR-Protokolls zyklisch mittels des Heizelements 230 erhitzt. Gleichzeitig wird mittels des Detektionselements 210 Licht in das Testmodul 100 mit einer vorbestimmten Anregungsfrequenz emittiert und die entsprechende Fluoreszenz der biologischen Probe in jedem Zyklus erfasst.
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Die Werte der Fluoreszenz werden fortlaufend über das Ausgabemodul 250 an das Smartphone 3 übermittelt und verarbeitet. Die App des Smartphones stellt die Werte der Fluoreszenz graphisch über die Zeit dar und ermittelt den sogenannten ct-Wert, welcher das Ergebnis des Nachweisverfahrens indiziert. Im vorliegenden Fall ist der ct-Wert sehr hoch. Es wurden also keine entsprechenden Antikörper oder Antigene festgestellt, so dass der Benutzer als gesund gilt.
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Für beide in 1 und 2 beschriebenen Ausführungsbeispiele kann vorgesehen sein, die Betriebsparameter (chromatografischer Teststreifen: Heiztemperatur und Dauer; Amplifikation: Zyklenzahl (1 bis n), Maximaltemperatur pro Zyklus, aufsteigende und abklingende Temperaturrampe, Zeit zwischen Zyklen, Temperatur zwischen Zyklen, etc.) über eine Eingabemöglichkeit (bspw. Tasten oder per externer Bedieneinheit 3, bspw. per App im Smartphone) dem Dampferzeuger mitzuteilen.
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Alternativ können die Betriebsparameter auch in Form eines Codes (bspw. Barcode oder QR-Code) auf dem Verbrauchsprodukt 1 angebracht sein und von dem Dampferzeuger 2 oder der Bedieneinheit 3 zum Erfassen der Information optisch eingelesen werden
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verbrauchsprodukt
- 100
- Testmodul
- 110
- Aufnahme/Mundstück
- 120
- Sichtfenster
- 2
- Dampferzeuger
- 200
- Aufnahmeöffnung
- 210
- Detektionselement
- 220
- Ausgabemodul
- 230
- Heizelement
- 240
- Betriebselektronik
- 250
- Batterieelement
- 260
- Element zum Vorbereiten der Probe und/oder zum Aufreinigen
- 3
- Bedieneinheit