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Die Erfindung betrifft eine Podenrolle für ein Gleichlaufgelenk mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Podenrolle sowie ein Gleichlaufgelenk mit der Podenrolle.
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Gleichlaufgelenke sind Gelenke zur gleichmäßigen Winkelgeschwindigkeit- und Drehmomentübertragung von einer Welle auf eine winklig dazu angeordnete zweite Welle. Beispielsweise werden Gleichlaufgelenke eingesetzt, um ein Antriebsdrehmoment von einem Motor auf die Räder einer gelenkten Achse eines Fahrzeugs zu übertragen.
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Eine Bauart von Gleichlaufgelenken sind Tripodengelenke, welche oftmals als einen Gelenkpartner einen Tripodenstern mit Bolzen aufweisen, wobei die Bolzen in radialer Richtung zu dem Gelenkpartner ausgerichtet sind und jeweils eine Tripodenrolle tragen. Der Tripodenstern mit den Tripodenrollen greift in eine Gelenkglocke ein, welche drei in axialer Richtung zu dem zweiten Gelenkpartner verlaufende, längliche Aussparungen hat, in denen sich die drei Tripodenrollen axial zu dem zweiten Gelenkpartner bewegen können.
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Beispielsweise offenbart die Druckschrift
DE 10 2010 031 752 A1 ein Tripode-Gleichlaufgelenk, mit einem Gelenkaußenteil, das einen zentralen Hohlraum und drei davon ausgehende, umfangsseitig gleichverteilt angeordnete Ausnehmungen mit jeweils zwei achsparallelen und umfangsseitig einander parallel gegenüberliegenden Führungsbahnen aufweist. Das Gleichlaufgelenk weist einen Gelenkinnenteil, der innerhalb des Hohlraums des Gelenkaußenteils angeordnet ist und drei umfangsseitig gleichverteilt angeordnete und jeweils in eine der Ausnehmungen des Gelenkaußenteils radial hineinragende Bolzen mit einer kugelförmigen Außenkontur aufweist. Ferner weist das Gleichlaufgelenk drei Tripoderollen mit jeweils einem Rolleninnenring, einem Rollenaußenring, und mehreren zwischen den Rollenringen ringförmig angeordneten zylindrischen Wälzkörpern auf, wobei die jeweiligen Rolleninnenringe mit ihrer Innenwand im Gleitkontakt mit der Außenkontur des zugeordneten Bolzens sind, und bei der die jeweiligen Rollenaußenringe mit ihrer Außenwand im Gleitkontakt mit den Führungsbahnen der zugeordneten Ausnehmung sind. Die Reibungs- und Verschleißeigenschaften des Gleichlaufgelenks sind durch eine geeignete Oberflächenbehandlung der jeweils mit einem anderen Bauteil in Gleitkontakt stehenden Wände verbessert.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung eine Podenrolle für ein Gleichlaufgelenk vorzuschlagen, welche sich durch einen besonders einfachen und kostengünstigen Aufbau auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird durch eine Podenrolle mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruch 6 sowie einem Gleichlaufgelenk mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Podenrolle, welche für ein Gleichlaufgelenk ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere dient die Podenrolle zur radialen Lagerung des Gleichlaufgelenks. Die Podenrolle definiert insbesondere mit einer Rotationsachse eine Podenrollenachse.
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Das Gleichlaufgelenk ist insbesondere als ein Gleichlauf-Verschiebegelenk ausgebildet. Insbesondere ist das Gleichlaufgelenk als ein homokinetisches Gelenk zur gleichmäßigen Winkelgeschwindigkeit- und Drehmomentübertragung von einer Welle auf eine, vorzugsweise winklig dazu angebrachte, zweite Welle ausgebildet. Besonders bevorzugt ist das Gleichlaufgelenk als ein Übertragungsgelenk zur Übertragung eines Antriebsdrehmoments von einem Motor auf gelenkte Räder eines Fahrzeugs ausgebildet. Das Gleichlaufgelenk kann als ein Podegelenk, insbesondere ein Bipodegelenk, Tripodegelenk oder Quattropodegelenk, ausgebildet sein.
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Das Gleichlaufgelenk weist einen Gelenkaußenteil und einen Gelenkinnenteil auf. Insbesondere ist der Gelenkaußenteil als eine Gelenkglocke und der Gelenkinnenteil als ein Podenstern ausgebildet. Der Podenstern weist vorzugsweise sich in radialer Richtung zu einer Podensternachse des Podensterns erstreckende Tragbolzen auf, wobei auf jeden der Tragbolzen jeweils eine Podenrolle aufgesetzt und/oder aufsetzbar ist. Die Gelenkglocke weist einen Gelenkglockenabschnitt mit mehreren in axialer Richtung zu der Gelenkglockenachse verlaufende, längliche Aussparungen auf, in denen die Podenrollen bewegbar aufgenommen sind. Insbesondere ist der Gelenkinnenteil mit den Bolzen und den Podenrollen in dem Glockenabschnitt eingeführt, wobei die Podenrollen an einer oder mehreren Flächen, insbesondere Führungsbahnen, der Aussparungen abrollen.
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Als Bipodegelenk ausgebildet weist der Podenstern zwei Tragbolzen und der Glockenabschnitt zweie Aussparungen, als Tripodegelenk ausgebildet weist der Podenstern drei Tragbolzen und der Glockenabschnitt drei Aussparungen und als Quattropodegelenk weist der Podenstern vier Tragbolzen und der Glockenabschnitt vier Aussparungen auf.
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Die Podenrolle weist einen Außenringabschnitt auf, welcher an seiner radialen Außenseite eine Gelenkglockenlaufbahn zum Ablaufen an dem Gelenkglockenabschnitt, insbesondere der Führungsbahnen, aufweist. Vorzugsweise ist die Gelenkglockenlaufbahn in einem Querschnitt betrachtet ballig, insbesondere sphärisch, und/oder konvex ausgebildet. Bei einer sphärischen Ausbildung liegt der Mittelpunkt der sphärischen Krümmung vorzugsweise auf der Podenrollenachse. Im Speziellen beträgt eine Differenz des Durchmessers der Gelenkglockenlaufbahn von einem größten Durchmesser zu einem kleinsten Durchmesser mindestens zwei Millimeter, vorzugsweise mindestens vier Millimeter.
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Die Podenrolle weist einen Innenringabschnitt auf, welcher an seiner radialen Innenseite eine Bolzenaufnahme zur Aufnahme eines Tragbolzens des Gleichlaufgelenks aufweist. Vorzugsweise ist die Bolzenaufnahme in einem Querschnitt betrachtet zylindermantelförmig, insbesondere gerade zylindermantelförmig, ausgebildet und/oder durch eine zylindrische Öffnung, insbesondere eine Bohrung, gebildet. Prinzipiell kann der Tragbolzen drehfest und/oder verschiebefest in der Bolzenaufnahme aufgenommen sein. Alternativ ist die Podenrolle jedoch über die Bolzenaufnahme drehbar auf dem Tragbolzen gelagert, sodass die Podenrolle relativ zu dem Tragbolzen um die Podenrollenachse rotierbar ist. Im Speziellen ist die Podenrolle über die Bolzenaufnahme auf den Tragbolzen derart angeordnet, dass der Tragbolzen die Bolzenaufnahme durchdringt.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Außenringabschnitt und der Innenringabschnitt aus einem gemeinsamen Materialabschnitt, insbesondere einmaterialig, gefertigt sind. Insbesondere ist die Podenrolle durch einen ringförmigen Grundkörper gebildet, wobei der Außenring einen radial äußeren Abschnitt, insbesondere einen Außendurchmesser, und der Innenringabschnitt einen radial inneren Abschnitt, insbesondere einen Innendurchmesser, des ringförmigen Grundkörpers bildet.
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Der Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, dass die Podenrolle gegenüber dem Stand der Technik nur noch aus einem Teil besteht, sodass zum einen die Anzahl der Bauteile deutlich reduziert werden kann und zum anderen die Podenolle deutlich kostengünstiger gefertigt werden kann. Aufgrund der reduzierten Bauteile unterliegt die Podenrolle zudem einem geringen Verschleiß, sodass das Gleichlaufgelenk zudem deutlich robuster gegenüber herkömmlichen als Wälzlager ausgebildeten Podenlaufrollen ist.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die Podenrolle einstückig ausgebildet ist. Insbesondere ist einstückig dahingehend zu verstehen, als dass die Podenrollen, insbesondere der Grundkörper, im Rahmen eines Fertigungsverfahrens in einem Stück gefertigt wird. Insbesondere kann der Grundkörper durch Urformen, z.B. aus einem Guss, oder durch Trennen, z.B. als Drehteil, gefertigt werden. Es wird somit eine Podenrolle vorgeschlagen, welche besonders kostengünstig gefertigt werden kann.
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In einer weiteren konkreten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Gelenkglockenlaufbahn eine äußere Gleitfläche aufweist, welche zur gleitenden Lagerung der Podenrolle in dem Gelenkglockenabschnitt ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere dient die äußere Gleitfläche zur Reibungs- und Verschleißminderung gegenüber dem Gelenkglockenabschnitt. Im Montagezustand ist die Podenrolle über die äußere Gleitfläche in dem Gelenkglockenabschnitt, insbesondere dessen Führungsbahn, gleitend gelagert. Insbesondere erstreckt sich die äußere Gleitfläche zumindest in einem mit dem Gelenkglockenabschnitt in Kontakt stehenden Bereich der Gelenkglockenlaufbahn. Alternativ kann sich die Gleitfläche jedoch auch über die gesamte Fläche der Gelenkglockenlaufbahn erstrecken.
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In einer alternativen oder optional ergänzenden Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Bolzenaufnahme eine innere Gleitfläche aufweist, welche zur gleitenden Lagerung der Podenrolle an dem Tragbolzen ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere dient die innere Gleitfläche zur Reibungs- und Verschleißminderung gegenüber dem Tragbolzen. Im Montagezustand ist die Podenrolle über die innere Gleitfläche an dem Tragbolzen gleitend gelagert. Insbesondere erstreckt sich die innere Gleitfläche zumindest in einem mit dem Tragbolzen in Kontakt stehenden Bereich der Bolzenaufnahme. Alternativ kann sich die Gleitfläche jedoch auch über die gesamte Fläche der Bolzenaufnahme erstrecken.
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Durch die innere und/oder äußere Gleitfläche können Reibung und Verschleiß zwischen Gelenkinnenteil und Gelenkaußenteil reduziert werden. Des Weiteren kann durch die Integration der Gleitflächen an der Podenrolle auf zusätzliche Lagerungsteile, wie z. B. Wälzlager oder Gleitlagerhülse, verzichtet werden.
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In einer weiteren Konkretisierung ist vorgesehen, dass die äußere Gleitfläche und/oder die innere Gleitfläche durch eine Gleitbeschichtung gebildet sind. Die Gleitbeschichtung kann durch einen reibungsarmen Kunststoff- und/oder Keramik- und/oder Metallbeschichtung gebildet sein. Alternativ oder optional ergänzend ist die äußere Gleitfläche und/oder die innere Gleitfläche durch eine Oberflächenbehandlung gebildet. Insbesondere werden die innere und/oder die äußere Gleitfläche im Rahmen der Oberflächenbehandlung mechanisch und/oder chemisch und/oder thermisch behandelt. Bei einer zusätzlichen Anwendung der Oberflächenbehandlung erfolgt dies vorzugsweise vor der Gleitbeschichtung.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Podenrolle, wie diese bereits zuvor beschrieben wurde, wobei die Podenrolle in einem Schmiedeprozess und/oder Drehprozess gefertigt wird. Insbesondere wird der Grundkörper in dem Schmiedeprozess und/oder dem Drehprozess geformt. Anschließend können die innere und/oder die äußere Gleitfläche durch eine Nachbearbeitung, insbesondere durch Beschichten und/oder Oberflächenbehandlung, gebildet werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Gleichlaufgelenk. Das Gleichlaufgelenk und/oder die Podenrolle wird bzw. werden vorzugsweise in einem Antriebsstrang eines Fahrzeugs angeordnet. Optional bildet das Fahrzeug mit dem Gleichlaufgelenk und/oder mit der Podenrolle einen weiteren Gegenstand der Erfindung. Das Gleichlaufgelenk ist im Antriebsstrang vorzugsweise zwischen einem Getriebeausgang, insbesondere Differentialgetriebeausgang, und einem angetriebenen Rad angeordnet. Vorzugsweise weist das Fahrzeug an einer angetriebenen Achse zwei der Gleichlaufgelenke auf.
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Das Gleichlaufgelenk weist einen Gelenkaußenteil und einen Gelenkinnenteil auf, wobei der Gelenkaußenteil mehrere, insbesondere mindestens oder genau zwei, Führungsbahnen und der Gelenkinnenteil mehrere, insbesondere mindestens oder genau zwei, Tragbolzen aufweist. Auf jeden der Tragbolzen ist eine Podenrolle aufgesetzt, wie diese bereits zuvor beschrieben wurde. Die Podenrollen sind dabei jeweils mit der Gelenkglockenlaufbahn beweglich an der Führungsbahn angelegt und mit der Bolzenaufnahme jeweils auf einem zugehörigen Tragbolzen aufgesetzt. Im Montagezustand liegt also der Gelenkinnenteil über die Podenrolle an dem Gelenkaußenteil an bzw. rollt im Betrieb über die Podenrollen an dem Gelenkaußenteil ab. Das Gleichlaufgelenk ist vorzugsweise als ein Tripodegelenk ausgebildet und weist vorzugsweise drei der Tragbolzen und vorzugsweise drei der Podenrollen auf. Bei anderen Ausführungsformen kann auch vorgesehen sein, dass das Gleichlaufgelenk nur genau zwei Tragbolzen oder genau vier Tragbolzen oder mehr Tragbolzen aufweist und eine entsprechende Anzahl von derartigen Podenrollen trägt.
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In einer bevorzugten Umsetzung ist vorgesehen, dass die äußere Gleitfläche der Gelenkglockenlaufbahn eine Rotation der Podenrolle um eine Podenrollenachse relativ zu dem Gelenkaußenteil und/oder eine axiale Bewegung der Podenrolle entlang einer Gelenkglockenachse relativ zu dem Gelenkaußenteil erlaubt. Bevorzugt steht die äußere Gleitfläche der Gelenkglockenlaufbahn in unmittelbaren Gleitkontakt mit der Führungsbahn des Gelenkaußenteils. Vorzugsweise ist durch die äußere Gleitfläche ein Gleitlager gebildet, welches ein Abgleiten der Podenrolle an der Führungsbahn erlaubt.
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In einer alternativen oder optional ergänzenden Umsetzung ist vorgesehen, dass die innere Gleitfläche der Bolzenaufnahme eine Rotation der Podenrolle um eine Podenrollenachse relativ zu dem Gelenkinnenteil und/oder eine axiale Bewegung der Podenrolle entlang der Podenrollenachse relativ zu dem Gelenkinnenteil erlaubt. Bevorzugt steht die innere Gleitfläche der Bolzenaufnahme in unmittelbaren Gleitkontakt mit dem Tragbolzen des Gelenkinnenteils. Vorzugsweise ist durch die äußere Gleitfläche ein Gleitlager gebildet, welches ein Abgleiten der Podenrolle an dem zugehörigen Tragbolzen erlaubt.
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In einer weiteren Konkretisierung ist vorgesehen, dass die Führungsbahn eine äußere Gegengleitfläche aufweist, welche mit der äußeren Gleitfläche der Podenrolle in Gleitkontakt steht. Insbesondere ist zwischen der äußern Gleitfläche und der äußeren Gegengleitfläche ein äußeres Gleitlager gebildet. Die äußere Gegengleitfläche kann dabei ebenfalls wie die äußere Gleitfläche durch eine Gleitbeschichtung und/oder eine Oberflächenbehandlung gebildet sein.
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Alternativ oder optional ergänzend ist vorgesehen, dass der Tragbolzen eine innere Gegengleitfläche aufweist, welche mit der inneren Gleitfläche der Podenrolle in Gleitkontakt steht. Insbesondere bilden die innere Gleitfläche und die innere Gegengleitfläche ein inneres Gleitlager. Die innere Gegengleitfläche kann dabei ebenfalls wie die innere Gleitfläche durch eine Gleitbeschichtung und/oder eine Oberflächenbehandlung gebildet sein.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Schnittdarstellung eines Gleichlaufgelenks als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine schematische Schnittdarstellung einer Podenrolle für das Gleichlaufgelenk gemäß 1.
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1 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung ein Gleichlaufgelenk 1 für ein Fahrzeug als Ausführungsbeispiel der Erfindung. Beispielsweise kann das Gleichlaufgelenk 1 im Antriebsstrang zwischen einem Getriebeausgang, insbesondere eines Differentialgetriebes, und einer Zwischenwelle, insbesondere einer Radantriebswelle oder Gelenkwelle, angeordnet sein.
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Das Gleichlaufgelenk 1 weist einen Gelenkaußenteil 2 und einen Gelenkinnenteil 3 auf, wobei der Gelenkinnenteil 3 in dem Gelenkaußenteil 2 aufgenommen und relativ zu dem Gelenkaußenteil 2 bewegbar ist. Beispielsweise bildet der Gelenkaußenteil 2 den Getriebeausgang und der Gelenkinnenteil 3 die Zwischenwelle. Das Gleichlaufgelenk 1 ist ausgebildet, eine Drehung und damit ein Antriebsdrehmoment zwischen Getriebeaußenteil 2 und Getriebeinnenteil 3 zu übertragen und zugleich eine Schwenkung oder Winkeländerung zwischen Getriebeaußenteil 2 und Getriebeinnenteil 3 zu ermöglichen, wie dies beispielsweise bei einem Einfedern des an der Zwischenwelle angeschlossenen, angetriebenen Rads erfolgen kann.
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Dabei ist der Gelenkaußenteil 2 als eine sogenannte Gelenkglocke und der Gelenkinnenteil 3 als ein sogenannter Podestern ausgebildet. Der Gelenkaußenteil 2 definiert eine Gelenkglockenachse 100 und der Podestern eine Podensternachse 200, wobei die Gelenkglockenachse 100 und die Podensternachse 200 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel koaxial bzw. achsgleich zueinander ausgerichtet sind.
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Der Gelenkaußenteil 2 weist einen Glockenabschnitt 4 auf, welcher zur Aufnahme des Podesterns dient. Das Gleichlaufgelenk 1 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als ein Triopdegelenk ausgebildet, wobei der Glockenabschnitt 4 hierzu drei radiale, umfangseitig gleichverteilte Ausnehmungen mit jeweils zwei einander gegenüberliegenden Führungsbahnen 5 aufweist. Beispielsweise sind die Führungsbahnen 5 in axialer Richtung des Gelenkaußenteiles 2 bzw. der Gelenkglockenachse 100 orientiert. Die Führungsbahnen 5 können in Form von Rillen oder Nuten ausgebildet sein und weisen gegebenenfalls eine an die Podenrolle 7 angepasste Krümmung auf. Der Gelenkinnenteil 2 weist entsprechend drei Tragbolzen 6 auf, wobei jeweils einer der Tragbolzen 6 in radialer Richtung in Bezug auf die Gelenkglockenachse 100 in eine der Ausnehmungen 5 des Gelenkaußenteils 2 hineinragt. Die Tragbolzen 6 sind in Umfangsrichtung um die Gelenkglockenachse 100 gleichverteilt angeordnet, sodass diese in diesem Beispiel einen Tripodenstern bilden.
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Auf den Tragbolzen 6 ist jeweils eine Podenrolle 7 angeordnet, welche in wälzenden Kontakt mit den Führungsbahnen 5 eines Laufbahnpaares stehen. Die Podenrollen 7 dienen dabei zur radialen Lagerung des Gelenkinnenteils 3 gegenüber dem Gelenkaußenteil 2. Die Podenrollen 7 definieren jeweils mit ihrer Rotationsachse eine Podenrollenachse 300, welche radial und/oder senkrecht zu der Gelenkglockenachse 100 angeordnet ist.
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In 2 ist eine Schnittdarstellung der Podenrolle 7 entlang der Podenrollenachse 300 dargestellt. Die Podenrolle 7 weist einen Außenringabschnitt 8 und einen Innenringabschnitt 9 auf, wobei der Außenring- und der Innenringabschnitt 8, 9 aus einem gemeinsamen Materialabschnitt gefertigt sind. Insbesondere ist die Podenrolle 7 einstückig, z.B. aus einem Guss, und/oder einmaterialig gefertigt.
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Der Außenringabschnitt 8 trägt dabei auf einer radialen Außenseite eine die Podenrollenachse 300 umlaufende Gelenkglockenlaufbahn 10, über welche die Podenrolle 7 an den Führungsbahnen 5 anläuft. Die Gelenkglockenlaufbahn 10 ist in der gezeigten Längsschnittdarstellung ballig und in diesem Ausführungsbeispiel asphärisch in Bezug auf die Podenrollenachse 300 ausgebildet. Der Innenringabschnitt 9 weist innenseitig eine hohlzylindrische Bolzenaufnahme 11 auf, wobei die Podenrolle 7 über die Bolzenaufnahme 11 auf den Tragbolzen 6 aufgesetzt wird. Beispielsweise kann die Podenrolle 7 über die Bolzenaufnahme 11 auf dem Tragbolzen 6 drehbar verschieblich und/oder verschwenkbar gelagert sein.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Gelenkglockenlaufbahn 10 eine äußere Gleitfläche 12 und die Bolzenaufnahme 11 eine innere Gleitfläche 13 auf. Prinzipiell kann sich die äußere Gleitfläche 12 auf den mit der Führungsbahn 5 in Kontakt stehenden Teil der Gelenkglockenlaufbahn 10 bzw. die innere Gleitfläche 13 auf den mit dem Tragbolzen 6 in Kontakt stehenden Teil der Bolzenaufnahme 11 beschränken. Bevorzugt jedoch erstreckt sich die äußere Gleitfläche 12 über die gesamte Oberfläche der Gelenkglockenlaufbahn 10 und/oder die innere Gleitfläche 13 über die gesamte Oberfläche der Bolzenaufnahme 11.
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In einem Montagezustand steht die Podenrolle 7 mit der äußeren Gleitfläche 12 in direktem Gleitkontakt mit den Führungsbahnen 5 und die innere Gleitfläche 13 in direktem Gleitkontakt mit dem Lagerbolzen 6. Optional können die Führungsbahnen 5 eine äußere Gegengleitfläche 14, wie in 1 gezeigt, und/oder die Tragbolzen 6 eine innere Gegengleitfläche 15, wie in 1 gezeigt, aufweisen. Dabei ist ein äußeres Gleitlager zwischen der äußeren Gleitfläche 12 und der äußeren Gegengleitfläche 14 gebildet bzw. ein inneres Gleitlager zwischen der inneren Gleitfläche 13 und der inneren Gegengleitfläche 15 gebildet.
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Beispielsweise können die Gleitflächen 12, 13 und ggf. die Gegengleitfläche(n) 14, 15 jeweils durch eine Gleitbeschichtung und/oder eine Oberflächenbehandlung gebildet sein. Beispielsweise kann die Gleitbeschichtung durch eine schichtbildende Phosphatierung, z.B. eine Mangan-Phosphat-Schicht, gebildet sein. Alternativ oder optional ergänzend kann die Oberflächenbehandlung beispielsweise mittels Gleitschleifen mit einer Rauhtiefe von ca. Ra = 0,2 µm erfolgen.
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Durch die einstückige Ausgestaltung der Podenrollen 7, kann eine besonders kostengünstige Herstellung und zugleich robuste Bauweise des Gleichlaufgelenks 1 realisiert werden. Des Weiteren können durch die Integration der Gleitflächen 12, 13 an der Podenrolle 7 die Reibungs- und Verschleißeigenschaften des Gleichlaufgelenkes 1 verbessert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gleichlaufgelenk
- 2
- Gelenkaußenteil
- 3
- Gelenkinnenteil
- 4
- Gelenkglockenabschnitt
- 5
- Führungsbahnen
- 6
- Tragbolzen
- 7
- Podenrolle
- 8
- Außenringabschnitt
- 9
- Innenringabschnitt
- 10
- Gelenkglockenlaufbahn
- 11
- Bolzenaufnahme
- 12
- äußere Gleitfläche
- 13
- innere Gleitfläche
- 14
- äußere Gegengleitfläche
- 15
- innere Gegengleitfläche
- 100
- Gelenkglockenachse
- 200
- Podensternachse
- 300
- Podenrollenachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010031752 A1 [0004]