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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Greifvorrichtung und ein Verfahren zum Einführen eines Drahtkorbes in ein Lamellenpaket eines Rotors und/oder eines Stators mittels der Greifvorrichtung.
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Offenbarung der Erfindung
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Aus dem Stand der Technik sind komplexe, sogenannte Iris-Werkzeuge bekannt, mit welchen bei der Fertigung von Statoren als Teilprodukt von elektrischen Maschinen ein Drahtkorb aus einem Werkstückträger gegriffen und in ein Lamellenpaket des Stators eingeführt wird. Hierbei ist das Iris-Werkzeug für jeden Statortyp spezifisch.
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Die erfindungsgemäße Greifvorrichtung weist den Vorteil auf, dass nur eine geringe Anzahl an Komponenten der Greifvorrichtung für einen speziellen Stator und/oder Rotor angepasst werden muss. Des Weiteren kann die Greifvorrichtung besonders kostengünstig hergestellt werden und einen besonders effizienten Steckprozess bei der Herstellung eines Stators und/oder Rotors bereitstellen. Hierfür ist die Greifvorrichtung zum Greifen und insbesondere Heben und/oder Bewegen eines Drahtkorbs eingerichtet. Der Drahtkorb weist dabei eine vordefinierte Anordnung, insbesondere eine hohlzylindrische Anordnung, von Drähten auf. Diese Drähte, welche als elektrische Wicklung vorgesehen sind, werden in dieser vordefinierten Anordnung in ein Lamellenpaket für einen Rotor und/oder einen Stator einer elektrischen Maschine eingeführt. Die Drähte bilden außerdem einen Wickelkopf des Drahtkorbes, bei welchem die Drähte insbesondere mit Bezug auf einer Längserstreckungsrichtung der Drähte gebogen und miteinander in Berührung sind. Die Greifvorrichtung weist zumindest ein pneumatisches und/oder hydraulisches Greifelement auf. Das Greifelement weist ferner einen elastischen und flexiblen Bereich mit einem Innenvolumen auf, wobei das Innenvolumen des Greifelements durch Einleiten eines Fluides und/oder verändern des Druckes des Fluides veränderlich ist. Dabei ist das Greifelement eingerichtet, unter Druckbeaufschlagung den Drahtkorb mittels Haftreibung zu greifen. Die Greifvorrichtung weist außerdem zumindest eine Schablone auf, welche eine Mehrzahl von Schablonenarmen umfasst. Dabei sind die Schablonenarme eingerichtet, zwischen einzelnen Drähten des Drahtkorbes zu greifen und diese zum Beibehalten der vordefinierten Anordnung zu separieren. Das heißt, dass die Schablone eingerichtet ist, die vordefinierte Anordnung der Drähte des Drahtkorbes aufrecht zu erhalten, während das Greifelement den Drahtkorb greift. Dadurch kann der Drahtkorb durch die Greifvorrichtung gegriffen und insbesondere gehoben und/oder bewegt werden und in ein Lamellenpaket für einen Rotor und/oder einen Stator einer elektrischen Maschine eingeführt werden, wobei die dem Lamellenpaket entsprechende vordefinierte Anordnung von Drähten durch die Schablone beibehalten wird.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Vorzugsweise ist das zumindest eine Greifelement ein Blasebalg. Dadurch kann die Greifvorrichtung besonders kostengünstig und einfach hergestellt werden. Ein Blasebalg bietet außerdem den Vorteil, dass es den Drahtkorb greifen kann, ohne dabei die einzelnen Drähte des Drahtkorbes zu beschädigen.
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Bevorzugt ist das zumindest eine Greifelement eingerichtet, einen Außenumfang des Drahtkorbes unter Druckbeaufschlagung zu greifen. Dabei kann insbesondere eine Mehrzahl von Greifelementen an dem Außenumfang des Drahtkorbes angelegt werden, um den Drahtkorb unter Druckbeaufschlagung zu greifen. Alternativ oder zusätzlich dazu kann ein im Wesentlichen hohlzylindrisches Greifelement, insbesondere ein hohlzylindrischer Blasebalg, um den Drahtkorb angeordnet werden beziehungsweise der Drahtkorb in ein solches Greifelement eingeführt werden, wobei das Greifelement unter Druckbeaufschlagung den Außenumfang des Drahtkorbes greift. Dadurch kann die Greifvorrichtung besonders einfach, schnell und mit wenigen Beschädigungen des Drahtkorbes den Drahtkorb bewegen und/oder heben.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn das zumindest eine Greifelement eingerichtet ist, in einem Zustand ohne oder geringer Druckbeaufschlagung in eine Öffnung des Drahtkorbes einführbar zu sein. Dabei ist das Greifelement insbesondere in einer axialen Richtung des Drahtkorbes einführbar. Das Greifelement greift hierbei unter Druckbeaufschlagung einen Innenumfang des Drahtkorbes. Dadurch kann die Greifvorrichtung besonders einfach, schnell und mit wenigen Beschädigungen des Drahtkorbes den Drahtkorb heben und/oder bewegen.
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Insbesondere kann die Greifvorrichtung eine Mehrzahl von Greifelementen aufweisen, wobei zumindest ein Greifelement eingerichtet ist, einen Außenumfang des Drahtkorbes zu greifen und zumindest ein Greifelement eingerichtet ist, einen Innenumfang des Drahtkorbes zu greifen.
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Vorteilhafterweise weist die Schablone einen ringförmigen Hauptkörper auf, von welchem die Schablonenarme hervorragen. Dabei ist der Hauptkörper insbesondere kreisringförmig, wobei die Schablonenarme radial von dem kreisringförmigen Hauptkörper hervorragen. Alternativ zur Kreisringform kann die Schablone auch eine Vieleckringform, beispielsweise eine Dreieckringform oder eine Viereckringform, aufweisen. Insbesondere ist die Form der Schablone an die Form des Drahtkorbes angepasst. Dadurch kann die Greifvorrichtung besonders einfach und variabel verschiedene Drahtkörbe greifen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein maximaler Außenumfang der Schablone, insbesondere der Schablonenarme, in einem nicht eingeführten Zustand der Schablone größer als ein Innenumfang einer Öffnung des Drahtkorbes ist. Dabei ist der maximale Außenumfang der Schablone insbesondere größer als ein Innenumfang des Wickelkopfes des Drahtkorbes. Des Weiteren sind die Schablonenarme dabei vorteilhafterweise elastisch verformbar, so dass die Schablone durch die Öffnung des Drahtkorbes beziehungsweise durch den Wickelkopf des Drahtkorbes durchführbar ist. Dadurch, dass die Schablonenarme einen maximalen Außenumfang aufweisen, der größer als ein Innenumfang des Drahtkorbes ist, können die Schablonenarme die einzelnen Drähte des Drahtkorbes zum Beibehalten der vordefinierten Anordnung der Drähte des Drahtkorbes besonders gut separieren. Dadurch, dass die Schablonenarme elastisch verformbar sind, kann die Schablone mit geringem Aufwand in den Drahtkorb eingeführt und aus dem Drahtkorb wieder herausgenommen werden.
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Vorzugsweise weisen die Schablonenarme jeweils zumindest zwei Knickstellen auf, an welchen sie in einer radialen Richtung der Schablone nach innen gebogen und/oder geknickt sind. Insbesondere sind die zumindest zwei Knickstellen in Längserstreckungsrichtung der Schablonenarme, also insbesondere in einer radialen Richtung der Schablone, nacheinander angeordnet. Dabei bildet die erste, insbesondere mit Bezug auf die Erstreckung in Richtung der Schablonenarme, ausgehend von dem Hauptkörper der Schablone, Knickstelle der mindestens zwei Knickstellen der Schablonenarme eine Einführschräge der Schablonenarme zum Einführen der Schablone in den Drahtkorb. Die Schablonenarme sind derart elastisch ausgestaltet, dass sie beim Einführen der Schablone in den Drahtkorb nachgeben. Durch die Einführschrägen der Schablonenarme kann die Schablone mit geringem Aufwand in den Drahtkorb eingeführt werden. Des Weiteren bildet die zweite Knickstelle der Schablonenarme eine Ausführschräge dieser, so dass die Schablonenarme an dem Wickelkopf des Drahtkorbes beim Herausnehmen der Schablone aus dem Drahtkorb entlang gleiten. Das heißt, dass die Schablonenarme an der zweiten Knickstelle derart geknickt und/oder gebogen sind, dass sich die Ausführschrägen, insbesondere die jeweiligen freiliegenden und nicht-hauptkörperseitigen Enden, der Schablonenarme nicht an dem Wickelkopf des Drahtkorbes verfangen. Dadurch kann die Schablone der Greifvorrichtung besonders einfach und mit geringem Aufwand in den Drahtkorb eingeführt und wieder herausgenommen werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Greifelement in eine Aussparung der Schablone einführbar ist und eingerichtet ist, unter Druckbeaufschlagung einen Innenumfang der Aussparung der Schablone zu greifen. Dabei ist das Greifelement insbesondere in einer Aussparung des ringförmigen Hauptkörpers der Schablone einführbar. Hierfür kann das Greifelement insbesondere eine Mehrzahl von elastischen und flexiblen Bereichen aufweisen, wobei ein elastischer und flexibler Bereich beispielsweise zum Greifen der Schablone eingerichtet ist und ein weiterer elastischer und flexibler Bereich des Greifelements zum Greifen des Drahtkorbes eingerichtet ist. Alternativ können verschiedene Greifelemente für die Schablone und für den Drahtkorb vorgesehen sein. Dadurch können beispielsweise in einer Greifvorrichtung verschiedene Schablonen verwendet werden, ohne dass die Greifvorrichtung anderweitig an die verschiedenen Schablonen angepasst werden muss. Die Greifvorrichtung kann somit eine Vielzahl an unterschiedlich ausgestalteten Drahtkörben besonders flexibel und einfach greifen.
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Vorzugsweise können die Schablone und das Greifelement fest miteinander verbunden und/oder zusammen einteilig gebildet sein. Hierbei können beispielsweise die Schablone und das Greifelement über einen Rast- oder Schnappmechanismus miteinander verbunden sein. Dadurch können verschiedene Schablonen in der Greifvorrichtung besonders einfach und flexibel ausgetauscht werden. Alternativ oder zusätzlich dazu können die Schablone und das Greifelement zusammen einteilig gebildet sein. Dadurch kann eine Herstellung der Greifvorrichtung besonders einfach ausgestaltet sein und eine Verwendung der Greifvorrichtung besonders einfach und effizient durchgeführt werden.
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Vorteilhafterweise weisen die Schablonenarme jeweils eine Gummiummantelung auf. Durch die Gummiummantelung der Schablonenarme kann verhindert werden, dass die Schablonenarme die Drähte des Drahtkorbes beschädigen beziehungsweise zerkratzen.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Einführen eines Drahtkorbes in ein Lamellenpaket eines Rotors und/oder eines Stators mittels der Greifvorrichtung gemäß den vorstehenden bevorzugten Ausführungen. Dabei weist das Verfahren die folgenden Schritte auf. Das zumindest eine Greifelement der Greifvorrichtung wird an einem Innenumfang und/oder Außenumfang des Drahtkorbes angelegt. Dabei, davor oder danach wird die Schablone in den Drahtkorb eingeführt, so dass die Schablonenarme Drähte des Drahtkorbes separieren und die vordefinierte Anordnung der Drähte des Drahtkorbes aufrechterhalten. Daraufhin wird das Innenvolumen des zumindest einen Greifelements durch Druckbeaufschlagung des Greifelements, insbesondere aller Greifelemente, vergrößert, so dass das zumindest eine Greifelement gegen den Innenumfang und/oder Außenumfang des Drahtkorbes presst. Durch das Pressen des Greifelements gegen den Drahtkorb wird eine Haftreibung zwischen dem Greifelement und dem Drahtkorb verursacht. Daraufhin wird der Drahtkorb mittels dieser Haftreibung zwischen dem Greifelement und dem Drahtkorb gehoben und/oder bewegt und/oder gehalten, um den Drahtkorb mit der vordefinierten Anordnung in das Lamellenpaket einzuführen. Dadurch kann der Drahtkorb besonders einfach und sicher in das Lamellenpaket eingeführt werden.
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Figurenliste
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
- 1 eine schematische Darstellung einer Greifvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung und eines beispielhaften Drahtkorbes,
- 2a eine schematische Detailansicht einer Schablone der Greifvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung,
- 2b eine schematische Detailansicht eines Schablonenarms der Schablone der Greifvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, und
- 3 ein Blockschaltdiagramm eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Ausführungsform der Erfindung
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Greifvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung und eines beispielhaften Drahtkorbes 2.
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Drahtkörbe 2 werden, wie dargestellt, üblicherweise auf Werkstückträgern 21 hergestellt beziehungsweise zusammengestellt. Dabei weisen die Drahtkörbe 2, wie der 1 zu entnehmen ist, eine vordefinierte Anordnung von Drähten 3 auf. Diese vordefinierte Anordnung von Drähten 3 korrespondiert mit einer Anordnung von Nuträumen in einem Stator und/oder Rotor einer elektrischen Maschine (nicht dargestellt). Die Greifvorrichtung 1 ist eingerichtet, den Drahtkorb 2 aus dem Werkstückträger 21 zu heben und in ein Lamellenpaket eines Rotors und/oder Stators einzuführen, wobei die vordefinierte Anordnung von Drähten beibehalten wird.
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Hierfür weist die Greifvorrichtung 1 ein pneumatisches Greifelement 5 und eine Schablone 7 auf. Das pneumatische Greifelement 5 weist einen festen Körper 24 und einen elastischen und flexiblen Bereich 6 auf. Der elastische und flexible Bereich 6 umfasst ein variables Innenvolumen, welches durch Einleiten eines Fluides und/oder verändern des Druckes des eingeleiteten Fluides veränderlich ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird Druckluft durch eine Leitung 23 in das Greifelement 5 geleitet, um das Innenvolumen des flexiblen Bereichs 6 zu verändern. Der flexible Bereich 6 besteht beispielsweise aus einem flexiblen und elastischen Stoff und/oder Gummi. Durch Erhöhen des Drucks in dem flexiblen Bereich 6 des Greifelements 5 kann das Innenvolumen dessen erhöht werden, womit sich das Greifelement 5 ausdehnt.
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Des Weiteren weist die Greifvorrichtung 1 eine Schablone 7 auf. Die Schablone 7 weist ferner eine Vielzahl an Schablonenarmen 8 auf (siehe 2a und 2b). In dem dargestellten Beispiel ist das Greifelement 5 fest mit der Schablone 7 verbunden. Alternativ dazu können das Greifelement 5 und die Schablone 7 unabhängig voneinander bewegt werden. In dem dargestellten Beispiel weist die Greifvorrichtung 1 außerdem ein Greifelement 5 auf. Alternativ kann die Greifvorrichtung 1 auch eine Mehrzahl von Greifelementen 5 aufweisen.
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Die Greifvorrichtung 1 weist ferner einen beweglichen Arm 22 auf, welcher mit dem Greifelement 5 und der Schablone 7 verbunden ist. Durch die Bewegung des beweglichen Armes 22 kann die Greifvorrichtung 1 das Greifelement 5 und die Schablone 7 zusammen bewegen. Alternativ kann die Greifvorrichtung 1 auch eine Mehrzahl von beweglichen Armen 22 aufweisen, wobei insbesondere das Greifelement 5 und die Schablone 7 jeweils mit einem oder mehreren Greifarmen 22 der Greifvorrichtung 1 verbunden sind.
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Der dargestellte Drahtkorb 3 weist eine Vielzahl von Drähten 3 auf, welche in einer vordefinierten Anordnung in dem Werkstückträger 21 gesteckt sind. Die Drähte 3 des Drahtkorbes 2 sind an einem oberen Abschnitt des Drahtkorbes 3 gebogen, um gemeinsam einen Wickelkopf 4 des Drahtkorbes 2 zu bilden. Der Wickelkopf 4 des Drahtkorbes 2 weist einen Außenumfang 26 auf. Der Drahtkorb 2 ist hierbei beispielhaft hohlzylindrisch ausgestaltet.
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Zum Heben beziehungsweise zum Bewegen des Drahtkorbes 2 werden das Greifelement 5 und die Schablone 7 der Greifvorrichtung 1 in eine Öffnung 10 des Drahtkorbes 2 eingeführt. Dabei werden das Greifelement 5 und die Schablone 7 in einer axialen Richtung 11 des Drahtkorbes 2 bewegt. Wie nachstehend erläutert wird, weist die Schablone 7 eine Vielzahl von Schablonenarmen 8 auf, welche elastisch ausgebildet sind. Beim Einführen der Schablone 7 in die Öffnung 10 des Drahtkorbes 2, beziehungsweise des Wickelkopfes 4 des Drahtkorbes 2, geben die Schablonenarme 8 elastisch nach, so dass die Schablone 7 in den Drahtkorb 2 eingeführt werden kann.
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Die Anzahl der Schablonenarme 8 der Schablone 7 entspricht der Anzahl an Lücken zwischen den Drähten 3 des Drahtkorbes 2. Nach dem Einführen der Schablone 7 in den Drahtkorb 2 greifen die Schablonenarme 8 in die Lücken zwischen den einzelnen Drähten 3 des Drahtkorbes 2, um diese zu separieren. Dadurch kann die Schablone 7 gewährleisten, dass die vordefinierte und dargestellte Anordnung der Drähte 3 des Drahtkorbes 2 beibehalten wird.
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Nach dem Einführen des Greifelements 5 und der Schablone 7 in den Drahtkorb 2 wird das Greifelement 5 mit Druck beaufschlagt, um das Innenvolumen des flexiblen Bereichs 6 des Greifelements 5 zu erhöhen. Hierbei wird das Innenvolumen des flexiblen Bereichs 6 des Greifelements 5 derart erhöht, dass ein Außenumfang des flexiblen Bereichs 6 mit einem Innenumfang 12 des Drahtkorbes 2 in Berührung kommt beziehungsweise gegen diesen presst. Dadurch wird zwischen dem Greifelement 5 und dem Drahtkorb 2 eine Haftreibung erzeugt, mit welcher die Greifvorrichtung 1 den Drahtkorb 2 anheben kann.
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2a zeigt eine schematische Detailansicht der Schablone 7 der Greifvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung. 2b zeigt eine schematische Detailansicht eines der Schablonenarme 8 der Schablone 7 der Greifvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Die Schablone 7 weist hierbei beispielhaft einen kreisringförmigen Hauptkörper 13 auf (siehe 2a), von welchem die Schablonenarme 8 in einer radialen Richtung 14 der Schablone 7 vorragen. Die Schablone 7 beziehungsweise der Hauptkörper 13 weist eine Aussparung 19 auf, in welche ein Greifarm 22 (siehe 1) oder das Greifelement 5 ragen kann. Die Schablone 7 weist außerdem in einem nicht eingeführten Zustand, welcher in 2 dargestellt ist, einen maximalen Außenumfang 15 auf. Der Außenumfang 26 der Schablone 7 ist größer als der Außenumfang 26 des Drahtkorbes 2 und/oder als der Innenumfang der Öffnung 10 des Drahtkorbes 2.
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Damit die Schablone 7 in den Drahtkorb 2 eingeführt werden kann, weist die Schablone 7 elastische und flexible Schablonenarme 8 auf. Hierfür weisen die Schablonenarme 8 eine Mehrzahl von Knickstellen 17, 18, 25 auf. In dem dargestellten Beispiel weist jedes der Schablonenarme 8 drei Knickstellen 17, 18, 25 auf. Die Schablonenarme 8 sind an der ersten Knickstelle 17 derart geknickt beziehungsweise gebogen, dass sie sich in radialer Richtung 14 nach der Knickstelle 17 in einer Ebene erstrecken, welche von einer axialen Richtung 30 der Schablone 7 und der radialen Richtung 14 aufgespannt ist.
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Durch die erste Knickstelle 17 wird eine Einführschräge 27 gebildet, so dass die Schablone 7 mit geringem Aufwand in den Drahtkorb 2 eingeführt werden kann. Nachdem die Schablone 7 durch die Öffnung 10 in den Wickelkorb 4 des Drahtkorbes 2 eingeführt wurde (siehe 1), sorgt die Elastizität der Schablonenarme 8 dafür, dass die Schablonenarme 8 ihre ursprüngliche Form (wie in 2a dargestellt) einnehmen und zwischen den einzelnen Drähten 3 des Drahtkorbes 2 ragen.
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Die Schablonenarme 8 weisen außerdem jeweils eine zweite Knickstelle 18 auf. Die Schablonenarme 8 sind an den zweiten Knickstellen 18 derart gebogen beziehungsweise geknickt, dass sie sich ausgehend von der zweiten Knickstelle 18 in der radialen Richtung 14 der Schablone 7 nach innen, also in Richtung der Aussparung 19 erstrecken. Durch die zweite Knickstelle 18 ist eine Ausführschräge 28 gebildet und somit gewährleistet, dass die Schablone 7 mit geringem Aufwand aus dem Drahtkorb 2, insbesondere an dem Wickelkopf 4 vorbei, wieder herausgezogen werden kann. Dabei bewirkt die Ausführschräge 28, dass die Schablonenarme 8 beim Herausziehen der Schablone 7 sich nicht an dem Wickelkopf 4 des Drahtkorbes 2 verfangen.
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Der in der 2b dargestellte Schablonenarm 8 weist außerdem eine dritte Knickstelle 25 auf, welche zwischen der ersten Knickstelle 17 und der zweiten Knickstelle 18 angeordnet ist. Durch die dritte Knickstelle 25 ist ein in axialer Richtung 30 verlaufender Verlängerungsbereich 29 der Schablonenarme 8 gebildet. Dieser bewirkt eine optimierte Separierung der Drähte 3 und sorgt für eine höhere Elastizität und Flexibilität der Schablonenarme 8.
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Die Schablone 7 beziehungsweise jedes der Schablonenarme 8 weist außerdem eine Gummi-Ummantelung auf. Dadurch kann ein Zerkratzen oder Beschädigen des Drahtkorbes 2 durch die Schablonenarme 8 verhindert werden.
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3 zeigt ein Blockschaltdiagramm, welches ein Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung darstellt. Genauer zeigt 3 ein Verfahren zum Einführen des Drahtkorbes 2 in ein Lamellenpaket eines Rotors und/oder eines Stators mittels der Greifvorrichtung 1 (siehe 1 und 2a).
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Dabei weist das Verfahren einen ersten Schritt S1 des Anlegens des zumindest einen Greifelements 5 an den Innenumfang 12 und/oder Außenumfang 9 des Drahtkorbes 2 auf. In einem Schritt S2, welcher insbesondere gleichzeitig mit dem ersten Schritt S1 erfolgt, wird die Schablone 7 in den Drahtkorb 2 eingeführt. Dabei separieren die Schablonenarme 8 einzelne Drähte 3 des Drahtkorbes 2, um die vordefinierte Anordnung des Drahtkorbes 2 aufrechtzuerhalten. Daraufhin wird in einem dritten Schritt S3 das Innenvolumen des Greifelements 5 durch Druckbeaufschlagung des Greifelements 5 erhöht. In einem Fall, in welchem die Greifvorrichtung 1 eine Mehrzahl von Greifelementen 5 aufweist, werden in dem dritten Schritt S3 alle Greifelemente 5 mit Druck beaufschlagt. Dabei wird der Druck in dem Greifelement 5 derart erhöht, dass das zumindest eine Greifelement 5 gegen den Innenumfang 12 und/oder den Außenumfang 9 des Drahtkorbes 2 presst und eine Haftreibung erzeugt. Daraufhin wird in einem vierten Schritt S4 der Drahtkorb 2 mittels der Haftreibung zwischen dem Greifelement 5 und dem Drahtkorb 2 gehoben und/oder bewegt und/oder gehalten. Dabei wird der Drahtkorb 2 durch die Greifvorrichtung 1 in das Lamellenpaket eingeführt, wobei der Drahtkorb 2 die vordefinierte Anordnung der Drähte 3 beibehält.
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Somit kann die Greifvorrichtung 1 den Drahtkorb 2 sicher und zuverlässig mit der vordefinierten Anordnung in das Lamellenpaket des Rotors und/oder Stators der elektrischen Maschine einführen.
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Nachdem der Drahtkorb 2 in dem Schritt S4 in das Lamellenpaket mit der vordefinierten Anordnung eingeführt wurde, kann die Greifvorrichtung 1 aus dem Drahtkorb 2 herausgezogen werden. Dafür wird der Druck in dem Innenvolumen des Greifelements 5 verringert, so dass das Innenvolumen des Greifelements 5 verringert wird und der flexible Bereich 6 des Greifelements 5 nicht weiter an dem Innenumfang 12 und/oder dem Außenumfang 9 des Drahtkorbes 2 presst. Insbesondere aufgrund der zweiten Knickstellen 18 der Schablonenarme 8 kann die Schablone 7 gemeinsam mit dem zumindest einen Greifelement 5 aus dem Drahtkorb 2 einfach herausgezogen werden.