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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung eines Schleifartikels zur Erzeugung von optisch strukturierten Bereichen. Ferner betrifft die Erfindung einen entsprechend behandelten Schleifartikel.
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Stand der Technik
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Es sind bereits Verfahren zur Herstellung von Schleifartikeln mit optisch strukturierten Bereichen bekannt. Typischerweise wird dabei ein Farbmittel strukturiert auf eine Schleifartikelunterlage aufgetragen. Zum strukturierten Auftrag des Farbmittels werden insbesondere Stempel, Stempelwalzen oder Rolle-zu-Rolle-Verfahren wie Hochdruckverfahren oder Tiefdruckverfahren angewendet.
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Ferner sind bereits Verfahren zur Behandlung eines Schleifartikels bekannt, beispielsweise aus
US 5,766,277 B und
US 2,768,886 B, bei denen zumindest auf die zum Schleifen vorgesehene Oberfläche des Schleifartikels eine Trennmitteldispersion zur Erzeugung einer Deckschicht aufgebracht wird, wobei die Trennmitteldispersion zumindest ein Antihaftmittel aufweist.
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Offenbarung der Erfindung
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Es wird ein Verfahren zur Behandlung eines Schleifartikels, insbesondere eines beschichteten Schleifartikels, vorgeschlagen. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Verfahrensschritte Bereitstellen eines Schleifartikels, Beschichten des Schleifartikels mit einem Antihaftmittel, insbesondere Trocknen des Antihaftmittels auf dem Schleifartikel, ortsaufgelöstes Aufschmelzen des Antihaftmittels durch Bestrahlung mit Licht, insbesondere Laserlicht, zur Erzeugung optisch strukturierter Bereiche.
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Ein „Schleifartikel“ dient der schleifenden bzw. abrasiven Bearbeitung eines Werkstücks, bei der Material des Werkstücks in Form von Späne von der Oberfläche des Werkstücks mechanisch abgetragen wird. Bei dem Schleifartikel handelt es sich insbesondere um einen beschichteten Schleifartikel (beispielsweise mit Papier und/oder Folie als Schleifartikelunterlage) oder einen Verbundschleifartikel umfassend Schaumstoff und ein Obermaterial (beispielsweise Folie oder Gewirke) oder um einen Schaumschleifartikel. Ferner sind prinzipiell auch alternative Schleifartikel denkbar, wie zum Beispiel gebundene Schleifartikel, bei denen es sich insbesondere um typischerweise kunstharzgebundene Trenn- und Schruppscheiben handelt. In einem Ausführungsbeispiel ist der Schleifartikel als ein Schleifpapier realisiert.
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Der Schleifartikel umfasst eine, insbesondere flexible, Schleifartikelunterlage mit zumindest einer Schicht. Die, insbesondere flexible, Schleifartikelunterlage verleiht dem Schleifartikel hinsichtlich Haftung, Dehnung, Reiss- und Zugfestigkeit, Flexibilität und Stabilität spezifische Eigenschaften. Die Schleifartikelunterlage kann insbesondere Papier, Pappe, Vulkanfiber, Schaumstoff, einen Kunststoff, ein textiles Gebilde, insbesondere ein Gewebe, Gewirke, Gestricke, Geflecht, Vlies, oder einer Kombination dieser Materialien, insbesondere Papier und Gewebe, in einer oder mehreren Schichten, umfassen. Bei einem beschichteten Schleifartikel werden Schleifkörner mittels eines Bindemittels (oft als Grundbinder bezeichnet) auf der Schleifartikelunterlage fixiert. Mit dem Bindemittel werden die Schleifkörner insbesondere in einer gewünschten Stellung und/oder Verteilung auf der Schleifmittelunterlage zumindest vorfixiert, insbesondere fixiert. Ausgehend vom Stand der Technik sind einem Fachmann geeignete Bindemittel zum Fixieren von Schleifkörnern auf der Schleifartikelunterlage bekannt. Derartige Bindemittel des Standes der Technik sind beispielsweise lösungsmittelbasierte Klebstoffe wie Polychloroprene. Zusätzlich zu dem Bindemittel als Grundbinder kann ein weiterer, sogenannter Deckbinder eingesetzt werden, der insbesondere schichtweise über die mittels des Grundbinders auf der Schleifmittelunterlage fixierten Schleifkörner aufgebracht wird. Dabei verbindet der Deckbinder die Schleifkörner fest untereinander und fest mit der Schleifmittelunterlage. Dem Fachmann sind insbesondere geeignete Deckbinder aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Als Deckbinder kommen insbesondere Kunstharze, wie zum Beispiel Phenolharz, Epoxidharz, Harnstoffharz, Melaminharz, Polyesterharz, in Betracht. Darüber hinaus können weitere Zusatzstoffe („Schleifadditive“) vorgesehen sein, um dem Schleifartikel spezifische Eigenschaften zu verleihen. Derartige Zusatzstoffe sind dem Fachmann geläufig.
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Der Schleifartikel weist eine zum Schleifen vorgesehene, d.h. abrasive, Oberfläche auf, insbesondere auf derjenigen Seite des Schleifartikels, auf der die Schleifkörner fixiert und gegebenenfalls mit einem Deckbinder und/oder einem weiteren Zusatzstoff versehen sind. Die abrasive Oberfläche des Schleifartikels wird während eines Schleifvorgangs über ein zu bearbeitendes Werkstück bewegt, sodass mittels der an der abrasiven Oberfläche angeordneten Schleifkörner eine Schleifwirkung erzeugt wird. Der Schleifartikel kann prinzipiell in unterschiedlichen Konfektionsformen vorliegen, zum Beispiel als Schleifscheibe oder als Schleifband, als Bogen, Rolle, Streifen oder auch als Schleifartikelwarenbahn (z.B. in der Herstellung).
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Unter einem „Antihaftmittel“ ist ein eine während eines Schleifvorgangs anfallende Anhäufung von Späne verhinderndes oder verminderndes Mittel zu verstehen. Das Antihaftmittel dient der Verhinderung oder einer Reduzierung einer Anhäufung von Späne in den Zwischenräumen zwischen benachbarten Schleifkörnern, die insbesondere zu einer Verstopfung oder einem Zusetzen der abrasiven Oberfläche des Schleifartikels führen kann. Insbesondere dient das Antihaftmittel der Verhinderung oder einer Reduzierung des Effekts, bei dem unter der bei einem Schleifvorgang entstehenden Wärme Späne zusammensintert, verklebt oder zusammenschmilzt und an der abrasiven Oberfläche des Schleifartikels anschmilzt und derart ebenfalls zu einer Verstopfung oder einem Zusetzen der abrasiven Oberfläche des Schleifartikels führt (wie dies beispielsweise bei zu schleifenden Kunststoffen, Kunststofflacken oder dergleichen oft der Fall ist). Derart wird vorteilhaft eine Schneidfähigkeit und insbesondere eine Standzeit (Lebensdauer) des Schleifartikels verbessert. Derart dient das Antihaftmittel während eines Schleifvorgangs als eine Art Gleitmittel zwischen Schleifartikel und zu bearbeitender Werkstückoberfläche. In einer Ausführungsform des Verfahrens ist das Antihaftmittel als Stearat gewählt. Insbesondere wird in der Literatur zu Schleifartikeln ein Antihaftmittel oftmals als „Stearat“ bezeichnet, obgleich es jegliche Materialien umfassen kann, die zur Verhinderung der Anhäufung von Spänen nützlich sind. Beispielsweise kann das Antihaftmittel Metallsalze von Fettsäuren (beispielsweise Zinkstearat oder Calciumstearat), Salze von Phosphatestern (beispielsweise Kaliumbehenylphosphat), Phosphatester, Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Wachse, Mineralöle, vernetzte Silane, vernetzte Silikone, Fluorchemikalien und/oder Kombinationen davon als Bestandteil aufweisen. Oft werden derartige Antihaftmittel aus Fetten hergestellt, in denen eine Mischung von Fettsäuren enthalten ist. Beispielsweise kann ein Antihaftmittel - das in der Literatur als „Stearat“ bezeichnet wird - auch Calciumsalze anderer Fettsäuren enthalten, beispielsweise Palmitat, Myristat oder Laurat. Es sei darauf hingewiesen, dass derartige Antihaftmittel dem Fachmann bekannt sind, beispielsweise aus
US 5,766,277 B.
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Unter Beschichten des Schleifartikels mit Antihaftmittel ist zu verstehen, dass das Antihaftmittel auf die Oberfläche des Schleifartikels aufgebracht wird. Dies kann beispielsweise mittels einer Trennmitteldispersion erfolgen, die auf die Oberfläche des Schleifartikels aufgebracht wird. Dabei „schweben“, insbesondere feinste, Antihaftmittelpartikel in dem Dispersionsmedium der Trennmitteldispersion. Die Trennmitteldispersion kann mittels Aufrakeln, Aufwalzen, Aufdrucken, Aufpinseln oder dergleichen auf die Oberfläche des Schleifartikels aufgetragen werden. Das Trocknen des Antihaftmittels auf dem Schleifartikel kann beispielsweise durch Verdunsten des Dispersionsmedium erfolgen, infolge dessen Partikel des Antihaftmittels auf der Oberfläche des Schleifartikels verbleiben. Die von den Partikeln gebildeten Bereiche auf der Oberfläche erscheinen durch Lichtbrechung weiß, wobei der Schleifartikel eine optisch inhomogene Erscheinung hat.
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Um eine farblich homogene Oberflächenstruktur zu realisieren, werden gemäß Stand der Technik (beispielsweise
US 5,766,277 B) mit Antihaftmittel beschichtete Schleifartikel typischerweise ganzflächig erhitzt, sodass die Partikel aufschmelzen und infolge dessen einen transparenten Film auf der Oberfläche des Schleifartikels erzeugen. Alternativ hierzu wurde in
DE 102018220672 A1 vorgeschlagen, anstatt des Aufschmelzvorgangs der Trennmitteldispersion einen Filmbildner beizumengen, der dafür sorgt, dass die Transparenz auch ohne diesen energieintensiven Aufschmelzvorgang realisierbar ist.
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Erfindungsgemäß wird das vollflächige Aufschmelzen ersetzt durch ein ortsaufgelöstes Aufschmelzen des Antihaftmittels. Unter „ortsaufgelöstem Aufschmelzen des Antihaftmittels“ ist zu verstehen, dass das Antihaftmittel durch gezielte Einstrahlung von Licht, insbesondere Laserlicht, derart lokal (d.h. räumlich begrenzt) erhitzt wird, dass das an der bestrahlten Stelle oder in enger räumlicher Umgebung hierzu auf der Schleifartikeloberfläche befindliche Antihaftmittel aufschmilzt und einen lokal zusammenhängenden transparenten Film ausbildet. „Ortsaufgelöst“ bezeichnet dabei, dass das - beispielsweise vollflächig - auf die Schleifartikelunterlage aufgebrachte Antihaftmittel in räumlich beliebiger Weise, d.h. an unterschiedlichen Positionen, aufgeschmolzen werden kann, wobei entsprechend aufgeschmolzene und nicht-aufgeschmolzene Bereiche auf dem Schleifartikel erzeugt werden. Die Ortsauflösung bezieht sich daher auf eine zumindest zweidimensionale Position auf dem Schleifartikel. Folglich wird ermöglicht, anstelle einer durchgehenden einheitlichen Deckschicht, die optisch transparent (oder in manchen Fällen auch transluzent) bis hin zu optisch leicht opak erscheint, gezielt optisch unterschiedliche Bereiche, die insbesondere unterschiedliche optische Brechungsindizes aufweisen, auf der Oberfläche des Schleifartikels zu erzeugen. Auf diese Weise lassen sich die erfindungsgemäßen „optisch strukturierten Bereiche“ auf der Oberfläche des Schleifartikels realisieren.
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Optisch strukturierte Bereiche umfassen Bereiche der Oberfläche des Schleifartikels, in denen das Antihaftmittel aufgeschmolzen ist - und folglich optisch transparent erscheint, sodass die Oberfläche des Schleifartikels durchscheint) -, und Bereiche der Oberfläche des Schleifartikels, in denen das Antihaftmittel nicht aufgeschmolzen ist - und daher opak bis weiß bzw. milchig erscheint. Insbesondere können die derart gesteuert (und insbesondere auch reproduzierbar) erzeugbaren optisch strukturierten Bereiche als gesteuert (und insbesondere auch reproduzierbar) erzeugbares Muster oder Bild auf der Oberfläche eines Schleifartikels angesehen werden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens wird ein kontinuierlich verändertes Muster von optisch strukturierten Bereichen auf den Schleifartikel aufgebracht. Die vorgeschlagene Erfindung ermöglicht es, ohne Anfertigung von Vorlagen oder Negativen für das Muster auch kontinuierlich veränderte Muster der optisch strukturierten Bereiche herzustellen - ähnlich einem konventionellen Drucker, wie er aus dem Büro bekannt ist. Auf diese Weise können zügig wechselnde Muster oder Bilder auf den Schleifartikel aufgebracht werden. Derartige Muster können insbesondere Bilder sein wie Herstellerlogos oder dergleichen. Alternativ oder zusätzlich können die Muster gezielt (meist unvermeidbare) Inhomogenitäten auf der Oberfläche des Schleifartikels - beispielsweise in der Beschichtung des Schleifartikels - kaschieren. Folglich kann ein optisch homogenerer Schleifartikel realisiert werden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens codieren die optisch strukturierten Bereiche eine Information, insbesondere eine Information betreffend den Schleifartikel. Eine derartige Information kann beispielsweise den Hersteller (beispielsweise in Form eines Logos, eines Namens), eine Körnung des Schleifartikels, ein Material des Schleifartikels, eine Seriennummer des Schleifartikels oder dergleichen betreffen. Es sei angemerkt, dass die codierte Information durch das erfindungsgemäße Verfahren auch kontinuierlich verändert auf unterschiedliche Bereiche des Schleifartikels aufgebracht werden kann. Beispielsweise können bei einer als Rolle-zu-Rolle-Verfahren realisierten Implementierung des erfindungsgemäßen Verfahrens laufende Meter der Schleifartikelwarenbahn mit einer fortlaufenden Meterangabe versehen werden. Ferner ist denkbar, positionsabhängig auf der Schleifartikelwarenbahn fortlaufend durchnummerierte Schleifartikelrohlinge zu erzeugen, die nach Konfektionierung der Schleifartikelwarenbahn in einzelnen, durchnummerierten Schleifartikeln resultieren. Ferner ist denkbar, Bereiche, die später durch Stanzen oder Laserschneiden ausgeschnitten werden, gezielt freizustellen, sodass hier keine Energie zum Aufschmelzen des Antihaftmittels verschwendet wird.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens wird der Verfahrensschritt des ortsaufgelösten Aufschmelzens nach, insbesondere unmittelbar nach, dem Verfahrensschritt des Trocknens des Antihaftmittels, insbesondere der aufgebrachten Trennmitteldispersion, durchgeführt. Unter „unmittelbar nach“ ist zu verstehen, dass keine weiteren Prozess- oder Verarbeitungsschritte zwischen dem Verfahrensschritt des Trocknens und dem Verfahrensschritt des ortsaufgelösten Aufschmelzens durchgeführt werden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens ist das Verfahren, insbesondere innerhalb eines Rolle-zu-Rolle-Verfahrens, anschließend, insbesondere unmittelbar anschließend, an ein Verfahren zur Herstellung des Schleifartikels realisiert. Auf diese Weise kann eine Restwärme des Schleifartikels bei dem Verfahrensschritt des ortsaufgelösten Aufschmelzens des Antihaftmittels ausgenutzt werden. Folglich kann ein benötigter Energieeintrag, der zum Aufschmelzen des Antihaftmittels aufzubringen ist (d.h. einzustrahlen ist), geringer ausfallen, sodass Energie eingespart wird. Ferner kann das Verfahren als ein Rolle-zu-Rolle-Verfahren realisiert sein. Derart kann das erfindungsgemäße Verfahren in eine bestehende Prozesskette des Herstellverfahrens und eine entsprechende Prozesslandschaft integriert werden, beispielsweise in eine bestehende Fertigungsanlage, ohne das weitere, insbesondere aufwändige, Maschinen oder Umstrukturierungen in der Prozesskette und/oder Prozesslandschaft notwendig sind.
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Ein ortsaufgelöstes Aufschmelzen mittels Licht, insbesondere Laserlicht, stellt dabei eine besonders effiziente Möglichkeit dar, das Antihaftmittel hochortsaufgelöst aufzuschmelzen. Eine ortsaufgelöste Bestrahlung mittels gerichtetem Licht kann beispielsweise unter Verwendung eines x-y-Laserscanners realisiert werden, wie er beispielsweise von Anwendungen wie Laserdruck, Lidar etc. bekannt ist. Alternativ kann ein DLP-Chip (bekannt von Anwendungen wie Licht-Projektoren) oder auch eine Abschattungsmaske genutzt werden, um ortsaufgelöste Lichteinstrahlung zu erreichen. Als Laser eignet sich beispielsweise ein Festkörperlaser oder der Einsatz von Infrarot-Laserdioden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens wird der Schleifartikel mittels Bestrahlung des Lichts, insbesondere des Laserlichts, ebenfalls konfektioniert und/oder ein Lochmuster im Schleifartikel erzeugt. Auf diese Weise lassen sich die zur Herstellung des Schleifartikels benötigten Komponenten, insbesondere eine Lichtquelle zum Aufschmelzen des Antihaftmittels sowie zum Konfektionieren bzw. Lochen des Schleifartikels, reduzieren. Es wird keine zusätzliche Apparatur benötigt, die den Schleifartikel in seine Zielform, beispielsweise eine Löcher umfassende Schleifscheibe, konfektioniert.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Schleifartikel, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde.
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Figurenliste
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Die Erfindung ist anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen. Gleiche Bezugszeichen in den Figuren bezeichnen gleiche Elemente.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Schleifartikels mit Schleifkörnern;
- 2 eine Aufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schleifartikels;
- 3 ein Verfahrensdiagramm zur Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Schleifartikels;
- 4 einen beispielhaften Fertigungsaufbau zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt einen Ausschnitt aus einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäß behandelten Schleifartikels 10 mit Schleifkörnern 12 in einer schematischen Schnittdarstellung. Der Schleifartikel 10 ist in der dargestellten Ausführungsform ein beschichteter Schleifartikel 10 mit einer Schleifartikelunterlage 14 aus Papier. Die Schleifartikelunterlage 14 aus Papier dient als flexible Unterlage für die Schleifkörner 12. Die Schleifkörner 12 sind mittels eines Bindemittels 16, insbesondere einem Grundbinder 18, der hier beispielsweise als thermoplastischer Polyurethan-Binder realisiert ist, auf der Schleifartikelunterlage 14 befestigt. Die Schicht aus Grundbinder 18 und Schleifkörnern 12 ist mit einem hier nicht näher dargestellten Deckbinder, insbesondere aus Phenolharz, zusätzlich beschichtet. Auf der Oberfläche 20 des Schleifartikels ist eine Schicht 22 aus Antihaftmittel aufgetragen. Der Schleifartikel 10 weist an dessen Oberfläche 20 optisch strukturierte Bereiche 24 auf, die erste Bereiche 24a aufgeschmolzener Antihaftmittel und zweite Bereiche 24b nicht aufgeschmolzener Antihaftmittel umfasst (hier nicht näher dargestellt, vgl. aber 2).
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2 zeigt eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Schleifartikel 10, wie er nach erfindungsgemäßem Verfahren (vgl. 3) zur Behandlung eines Schleifartikels 10 mit optisch strukturierten Bereichen 24 erzeugt wurde. Wie bereits zu 1 erläutert wurde, weist der Schleifartikel 10 optisch strukturierte Bereiche 24 auf, die erste Bereiche 24a mit aufgeschmolzenem Antihaftmittel und zweite Bereiche 24b mit nicht aufgeschmolzenem Antihaftmittel umfassen. Erste Bereiche 24a erscheinen bei Aufsicht aufgrund der transparenten Eigenschaft des aufgeschmolzenen Antihaftmittels in Farbe der Oberfläche des Schleifartikels 10 (Substrat), zweite Bereiche 24b erscheinen opak bis weiß bzw. milchig. Die optisch strukturierten Bereiche 24 geben - in Zusammenschau von ersten Bereichen 24a und zweiten Bereichen 24b - ein Muster 26 oder Bild wieder. Die optisch strukturierten Schleifbereiche 24 codieren ferner eine Information zu dem Schleifartikel 10, dargestellt als das Firmenlogo (oben „Sia Abrasives“) und die Körnung (unten „80“) des Schleifartikels 10. Ferner wird das Muster 26 derart unter Verwendung eines Bildauswerteverfahrens ausgerichtet, dass die optisch strukturierten Bereiche 24 Inhomogenitäten auf der Oberfläche des Schleifartikels 10 kaschieren.
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In 3 ist ein Verfahrensdiagramm zur Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 zur Herstellung eines Schleifartikels 10 mit strukturierten Schleifbereichen 22 wiedergegeben. 4 zeigt einen dazu passenden Fertigungsaufbau 30. In einem ersten Verfahrensschritt 102 wird ein Schleifartikel 10 bereitgestellt. In dem in 4 dargestellten beispielhaften Rolle-zu-Rolle-Verfahren wird dies durch Weiterführen einer Schleifartikelwarenbahn 32 in dem Fertigungsaufbau 30 realisiert, sodass die Schleifartikelwarenbahn 32 über die Umlenkrollen 42 in den für die Durchführung des Verfahrens zuständigen Beriech - der hier gezeigt ist - läuft. Dabei schließt sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung des Schleifartikels 10 unmittelbar an das Verfahren zur Herstellung des Schleifartikels 10 an. In Verfahrensschritt 104 wird der Schleifartikel 10, insbesondere die Schleifartikelwarenbahn 32, mit einem Antihaftmittel in Form einer aufgetragenen Schicht 22 beschichtet. Das Antihaftmittel - hier in Form eines Stearats - wird dabei in Form einer Trennmitteldispersion mittels einer Spritzdüse 34 auf die Oberfläche der Schleifartikelwarenbahn 32 aufgesprüht und sogleich mittels eines Heizstrahlers 36 erhitzt, um das Dispersionsmittel zu verdampfen. Es verbleibt unaufgeschmolzenes Antihaftmittel auf der Oberfläche der Schleifartikelwarenbahn 32 zurück. In Verfahrensschritt 106 wird das zuvor aufgebrachte Antihaftmittel ortsaufgelöst durch Bestrahlung mit Licht 38 aufgeschmolzen. Dabei entstehen die erfindungsgemäßen optisch strukturierten Bereiche 24 (vgl. 2). In 4 wird das Licht 38 als Laserlicht durch einen Laser 40 erzeugt. In Verfahrensschritt 108 wird der Schleifartikel 10 ebenfalls unter Verwendung des Lichts 38 - hier des Laserlichts - durch Bestrahlung konfektioniert (d.h. in Kreisscheiben wie in 2 gezeigt geschnitten) und ein Lochmuster 28 im Schleifartikel 10 erzeugt. Dabei können die einzelnen konfektionierten Schleifartikel 10 auch vorerst noch in der Schleifartikelwarenbahn 32 verbleiben, indem beispielsweise der Schleifartikel 10 nicht rundum ausgeschnitten wurde, sondern noch wenige den Schleifartikel 10 haltende dünne Trägerstege verblieben sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 5766277 [0003, 0008, 0010]
- US 2768886 [0003]
- DE 102018220672 A1 [0010]