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Die Erfindung betrifft ein Regelventil gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 und eine Baugruppe mit einem derartigen Regelventil.
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Aus der
EP 1 409 873 B 1 ein Regelventil bekannt, mit welchem eine Hydromaschine geregelt wird. Die Hydromaschine, die beispielsweise als Axialkolbenmaschine in Schrägachsenbauweise ausgeführt ist, hat einen einfachwirkenden Stellzylinder, mit dem das Verdrängungsvolumen der Hydromaschine verstellbar ist. Das Regelventil hat eine erste und eine zweite Blende, die mit einem Steuerschieber gegenläufig verstellbar sind, wobei sie an den Stellzylinder angeschlossen sind. Der Steuerschieber ist dabei in einer ersten Bohrung des Gehäuses bezüglich einer Längsachse aufgenommen. Er hat eine erste und eine zweite Steuerkante, die jeweils kreisringförmig um die Längsachse umläuft, wobei die erste und die zweite Steuerkante in Richtung der Längsachse voneinander beabstandet sind. Die erste und die zweite Steuerkante wirken mit einer zweiten Bohrung, welche die erste Bohrung quer zur Längsachse durchsetzt, zusammen, um die erste und die zweite Blende zu bilden. Diese sehr einfache und kostengünstige Gestaltung eines Schieberventils wird an beiden Steuerschiebern des bekannten Regelventils verwendet, wobei die vorliegende Erfindung in beiden Fällen verwendbar ist.
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Der Nachteil der vorstehend erläuterten kostengünstigen Gestaltung besteht darin, dass sich das Öffnungsverhalten der ersten und der zweiten Blende nicht mit den beispielsweise aus der
DE 42 24 469 A1 bekannten Feinsteuerkerben am Steuerschieber beeinflussen lässt. Hierfür fehlt zunächst der Platz. Weiter müsste die Drehlage des Steuerschiebers bezüglich der Längsachse festgelegt sein, damit bei der obigen, nicht rotationssymmetrischen Gestaltung, ein definiertes Öffnungsverhalten gewährleistet ist. Dies würde sich nachteilig auf die Zuverlässigkeit des Regelventils auswirken.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Ventils besteht darin, dass das Öffnungsverhalten der ersten und der zweiten Blende mit geringem Aufwand feineingestellt werden kann. Trotz der insgesamt nicht rotationsymmetrischen Ausgestaltung der ersten und der zweiten Blende ist weiterhin keine Verdrehsicherung des Steuerschiebers erforderlich.
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Gemäß Anspruch 1 wird vorgeschlagen, dass eine erste und eine zweite Bezugsebene jeweils senkrecht zur Längsachse ausgerichtet sind, wobei die erste Bezugsebene durch die erste Steuerkante definiert wird und zwar in der Stellung des Steuerschiebers, in der die erste Blende gerade geschlossen ist, wobei die zweite Bezugsebene durch die zweite Steuerkante definiert wird und zwar in der Stellung des Steuerschiebers, in der die zweite Blende gerade geschlossen ist, wobei in Richtung der Längsachse zwischen der ersten und der zweiten Bezugsebene zumindest eine von der zweiten Bohrung verschiedene radiale Ausnehmung an der ersten Bohrung vorgesehen ist.
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Es ist bevorzugt, dass weder die erste noch die zweite Bezugsebene die genannte radiale Ausnehmung berührt oder schneidet. Vorzugsweise ist eine einzige radiale Ausnehmung vorgesehen. Die erste und die zweite Steuerkante sind vorzugsweise kreisringförmig bezüglich der Längsachse ausgebildet, wobei sie höchst vorzugsweise vollständig in der ersten bzw. der zweiten Bezugsebene enthalten sind. Die zweite Bohrung ist vorzugsweise kreiszylindrisch ausgeführt. Die zweite Bohrung ist vorzugsweise als Sackloch ausgeführt, welches die erste Bohrung durchsetzt. Der Steuerschieber ist zumindest im Bereich der ersten und der zweiten Steuerkante vorzugsweise rotationssymmetrisch bezüglich der Längsachse ausgeführt. Die erste und die zweite Blende haben vorzugsweise eine negative Überdeckung. D.h. es gibt einen kleinen Stellungsbereich des Steuerschiebers, in dem sowohl die erste als auch die zweite Blende minimal geöffnet ist. Die erfindungsgemäße radiale Ausnehmung ist in dem genannten Stellungsbereich vorzugsweise im Wesentlichen nicht wirksam.
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Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße radiale Ausnehmung wirksam, wenn entweder die erste oder die zweite Blende ganz geschlossen ist.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung angegeben.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Volumen, mit dem die radiale Ausnehmung über den durch die erste Bohrung definierten Kreiszylinder hinausragt, so klein gewählt ist, dass dieses Volumen eine von der Stellung des Steuerschiebers abhängige Verminderung des Strömungswiderstands der ersten bzw. der zweiten Blende bewirkt, welche in keiner Stellung des Steuerschiebers 50% des entsprechenden Strömungswiderstands ohne die radiale Ausnehmung übersteigt. Hierdurch ergibt sich ein besonders kompaktes Regelventil. Die radiale Ausnehmung kann problemlos in bestehende Regelventile integriert werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die radiale Ausnehmung von einer dritten Bohrung im Gehäuse gebildet wird, welche quer zur Längsachse verläuft, wobei der Durchmesser der dritten Bohrung kleiner als der Durchmesser der ersten Bohrung ist. Diese Ausführungsform ist besonders einfach herstellbar. Die dritte Bohrung ist vorzugsweise kreiszylindrisch ausgeführt. Die dritte Bohrung ist vorzugsweise als Sackloch ausgeführt, dessen offene Seite höchst vorzugsweise mit einem Stopfen verschlossen ist. Die zweite und die dritte Bohrung sind bezüglich einer Drehung um die Längsachse vorzugsweise um 90° versetzt zueinander angeordnet.
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Es kann vorgesehen sein, dass die radiale Ausnehmung von einer Nut im Gehäuse gebildet wird, welche mit einer konstanten Querschnittsform kreisringförmig um die Längsachse umläuft. Es ist denkbar, dass sowohl die Nut als auch die dritte Bohrung als radiale Ausnehmungen vorgesehen sind. Die Querschnittsform der Nut kann weitgehend frei gewählt werden, so dass hierdurch das Öffnungsverhalten der ersten und der zweiten Blende flexibel eingestellt werden kann. Die Nut benötigt überdies wenig Bauraum.
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Es kann vorgesehen sein, dass die genannte Querschnittsform einen ersten und einen zweiten geneigten Abschnitt aufweist, welche bezüglich der Längsachse in entgegengesetzter Richtung geneigt sind, wobei sie in einem Bereich maximaler Tiefe der Nut benachbart zueinander angeordnet sind. Mit der Neigung des ersten und des zweiten geneigten Abschnitts kann die Strömungsrichtung innerhalb der Nut wirkungsvoll beeinflusst werden. In der Folge beeinflusst die Neigung auch das Öffnungsverhalten der ersten und der zweiten Blende. Der erste und/oder der zweite geneigte Abschnitt endet vorzugsweise an der ersten Bohrung. Der entsprechende Übergang kann scharfkantig ausgeführt sein, wobei unten weitere Übergänge erläutert werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass der erste und/oder der zweite geneigte Abschnitt gerade ausgebildet ist. Sie sind damit besonders einfach herstellbar.
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Es kann vorgesehen sein, dass eine Neigung des ersten und/oder des zweiten geneigten Abschnitts relativ zur Längsachse zwischen 5° und 45° beträgt. Versuche der Anmelderin haben ergeben, dass das Regelungsverhalten mit dieser Auslegung besonders günstig ist. Die genannte Neigung beträgt beispielsweise 38°.
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Es kann vorgesehen sein, dass ein Übergang zwischen dem ersten bzw. dem zweiten geneigten Abschnitt und der ersten Bohrung verrundet oder abgeschrägt ausgebildet ist. Hierdurch werden Knicke im Öffnungsverhalten der ersten bzw. der zweiten Blende vermieden.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Steuerschieber einen dritten Halsabschnitt aufweist, der gegenüber der ersten Bohrung einen verminderten Durchmesser aufweist, wobei der dritte Halsabschnitt zwischen der ersten und der zweiten Steuerkante angeordnet ist. Insbesondere in Verbindung mit dem ersten und dem zweiten geneigten Abschnitt können hierdurch in Richtung der Längsachse wirkende Strömungskräfte auf den Steuerschieber ausgeglichen werden. Derartige Strömungskräfte beeinflussen das Regelverhalten des Regelventils nachteilig.
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Schutz wird außerdem für eine Baugruppe mit einem erfindungsgemäßen Regelventil beansprucht, wobei die zweite Bohrung permanent an einen Stellzylinder einer Hydromaschine angeschlossen ist, wobei mit dem Stellzylinder ein Verdrängungsvolumen der Hydromaschine einstellbar ist, wobei die erste Blende permanent an eine Druckfluidquelle angeschlossen ist, wobei die zweite Blende permanent an eine Druckfluidsenke angeschlossen ist. Bei der Hydromaschine handelt es sich vorzugsweise um eine Hydropumpe oder einen Hydromotor, wobei beide Betriebsarten im Wechsel möglich sein können. Die Hydromaschine kann als Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise oder in Schrägachsenbauweise ausgeführt sein. Bei der Druckfluidquelle kann es sich um einen Hochdruck der Hydromaschine oder einen davon abgeleiteten Druck handeln. Als Druckfluidquelle kann eine gesonderte Steuerölpumpe vorgesehen sein. Die Druckfluidsenke wird vorzugsweise von einem im Wesentlichen drucklosen Tank gebildet, aus welchem die Hydromaschine Druckfluid ansaugt. Bei dem Druckfluid handelt es sich vorzugsweise um eine Flüssigkeit und höchst vorzugsweise um Hydrauliköl. Unter dem Hochdruck soll der höhere Druck an den beiden Arbeitsanschlüssen der Hydromaschine verstanden werden. Im Falle einer 4-Quadranten-fähigen Hydromaschine kann der Hochdruck mittels eines Wechselventils bereitgestellt werden, welches an die beiden genannten Arbeitsanschlüsse angeschlossen ist. Der Stellzylinder ist vorzugsweise als einfachwirkender Zylinder ausgeführt.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Regelventil Bestandteil eines Regelkreises ist, dessen Stellgröße ein Öffnungsquerschnitt der ersten bzw. der zweiten Blende ist, wobei eine Regeldifferenz des Regelkreises durch ein Kräftegleichgewicht am Steuerschieber in Richtung der Längsachse gebildet wird. Der Regelkreis kann eine Druckregelung bewirken, wobei ein Hochdruck der Hydromaschine den Steuerschieber in eine Richtung beaufschlagt, wobei eine vorgespannte Feder den Steuerschieber in eine entgegengesetzte Richtung beaufschlagt. Der Regelkreis kann eine Förderstromregelung bewirken.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine grobschematische Schnittansicht einer Baugruppe mit einem Regelventil gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
- 2 eine Schnittansicht eines Regelventils gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung; und
- 3 eine Schnittansicht eines Regelventils gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt eine grobschematische Schnittansicht einer Baugruppe 10 mit einem Regelventil 20 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Die Baugruppe 10 umfasst eine Hydromaschine 11, die beispielsweise als Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise ausgeführt ist. Die Hydromaschine 11 hat ein stetig verstellbares Verdrängungsvolumen, welches mit einem Stellzylinder 12 verstellbar ist. Der Stellzylinder 12 ist vorliegend als einfachwirkender Zylinder ausgebildet. Der vom Regelventil 20 bereitgestellte Stelldruck bewirkt beispielsweise eine Verkleinerung des Verdrängungsvolumens, wobei die inneren hydraulischen Kräfte in der Hydromaschine 11 eine Vergrößerung des Verdrängungsvolumens bewirken. Die Hydromaschine 11 saugt Druckfluid aus einer Druckfluidsenke 13 in Form eines Tanks an und fördert es zu wenigstens einem (nicht dargestellten) hydraulischen Aktuator. Bei dem Druckfluid handelt es sich vorzugsweise um eine Flüssigkeit und höchst vorzugsweise um Hydrauliköl. Alle Tanksymbole in 1 bezeichnen denselben Tank.
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Das Regelventil 20 hat ein Gehäuse 30, in welchem ein Steuerschieber 40 entlang einer Längsachse 23 linearbeweglich aufgenommen ist. Der Steuerschieber 40 ist hierfür in einer bezüglich der Längsachse 23 kreiszylindrischen ersten Bohrung 31 aufgenommen, welche fluiddicht an den Steuerschieber 40 angepasst ist. Der Steuerschieber 40 kann von zumindest einem der beiden Ventilkolben der
EP 1 409 873 B1 gebildet werden, wobei er vorzugsweise von dem Ventilkolben gebildet wird, der direkt an den Stellzylinder angeschlossen ist. Der gesamte Inhalt der
EP 1 409 873 B1 wird in Bezug genommen und zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht.
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Der Steuerschieber 40 hat einen ersten, einen zweiten und einen dritten Halsabschnitt 51; 52; 53, die jeweils einen gegenüber der ersten Bohrung 31 reduzierten Durchmesser aufweisen, so dass in dem so geschaffenen Freiraum Druckfluid fließen kann. Der optionale dritte Halsabschnitt 53 ist in Richtung der Längsachse 23 zwischen dem ersten und dem zweiten Halsabschnitt 51; 52 angeordnet. Der erste Halsabschnitt 51 bildet eine erste Steuerkante 41 am Steuerschieber 40, die kreisringförmig um die Längsachse 23 umläuft. In der in 1 dargestellten Stellung des Steuerschiebers 40, in der sowohl die erste und die zweite Blende 21; 22 gerade geschlossen sind, ist die erste Steuerkante 41 vollständig in der ersten Bezugsebene 71 angeordnet, die senkrecht zur Längsachse 23 ausgerichtet ist. Hierbei ist anzumerken, dass 1 der Übersichtlichkeit halber ein Regelventil 20 zeigt, welches weder eine positive noch eine negative Nullüberdeckung hat, so dass die erste und die zweite Blende 21; 22 in der gleichen Stellung des Steuerschiebers 40 gerade geschlossen sind. Bevorzugt kommt jedoch eine negative Nullüberdeckung zum Einsatz, bei der die erste und die zweite Blende 21; 22 in einem kleinen Stellbereich des Steuerschiebers 40 gleichzeitig minimal geöffnet sind. Die anspruchsgemäße Definition der ersten bzw. der zweiten Bezugsebene 71; 72 beschreibt daher zwei minimal unterschiedliche Stellungen des Steuerschiebers 40. Der Hub x des Steuerschiebers hat seinen Nullpunkt vorzugsweise in der in 1 gezeigten Stellung bzw. in der Stellung, in der die erste und die zweite Blende 21; 22 gleich weit geöffnet sind.
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Der zweite Halsabschnitt 52 definiert eine zweite Steuerkante 42 am Steuerschieber 40, welche kreisringförmig um die Längsachse 23 umläuft. Wenn die zweite Blende 22 gerade geschlossen ist, ist die zweite Steuerkante 42 vollständig in der zweiten Bezugsebene angeordnet. Der optionale dritte Halsabschnitt 53 und dessen Wirkung wird weiter unten mit Bezug auf 3 erläutert.
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Das Gehäuse 30 hat eine zweite Bohrung 32, welche vorliegend genau senkrecht zur Längsachse 23 ausgerichtet ist, wobei sich die Mittelachsen der ersten und der zweiten Bohrung 31; 32 schneiden. Grundsätzlich würde es ausreichen, wenn die zweite Bohrung 32 in die erste Bohrung 31 einmündet, so dass die entsprechende Verschneidungskante zusammen mit der ersten bzw. der zweiten Steuerkante 41; 42 die erste bzw. die zweite Blende 21; 22 bildet. Vorliegend durchsetzt die zweite Bohrung 32 die erste Bohrung 31, so dass sie einen Sacklochabschnitt 32a bildet. Dementsprechend sind zwei der genannten Verschneidungskanten vorhanden, wobei beide Verschneidungskanten mit der ersten bzw. der zweiten Steuerkante 41; 42 zusammenwirken, um die erste bzw. die zweite Blende 21; 22 zu bilden. Der Durchmesser der zweiten Bohrung 32 ist vorzugsweise kleiner als der Durchmesser der ersten Bohrung 31 ausgeführt.
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Der erste Halsabschnitt 51 ist vorzugsweise an eine Druckfluidquelle 14 angeschlossen, die beispielsweise von einer Steuerölpumpe gebildet sein kann. Damit beeinflusst die erste Blende 21 das zum Stellzylinder 12 hin fließende Druckfluid. Der zweite Halsabschnitt 52 ist vorzugsweise an eine Druckfluidsenke 13 angeschlossen, die beispielsweise von dem bereits angesprochenen Tank gebildet wird. Damit beeinflusst die zweite Blende 22 das vom Stellzylinder 12 zurückfließende Druckfluid.
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Bei der ersten Ausführungsform der Erfindung wird die radiale Ausnehmung 60 von einer kreisringförmig um die Längsachse 23 umlaufenden Nut 35 an der Innenumfangsfläche der ersten Bohrung 31 gebildet. Die Nut 35 ist vollständig zwischen der ersten und der zweiten Bezugsebene 71; 72 angeordnet, wobei sie vorzugsweise einen geringen Abstand zu beiden Bezugsebenen 71; 72 aufweist. Dies impliziert, dass die Nut 35 von den beiden oben angesprochenen Verschneidungskanten in Umfangsrichtung unterbrochen wird. Dementsprechend wirkt sie sich auf das Öffnungsverhalten der ersten und der zweiten Blende 21; 22 aus. Unter dem Öffnungsverhalten soll der Zusammenhang zwischen dem Hub x des Steuerschiebers 40 und der freien Querschnittsfläche bzw. dem Strömungswiderstand der ersten bzw. der zweiten Blende 21; 22 verstanden werden.
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Die Querschnittsform der Nut 35 ist vorzugsweise über deren gesamten Umfang konstant ausgebildet. Die Querschnittsform hat einen ersten und einen zweiten geneigten Abschnitt 61; 62, der jeweils gerade ausgeführt ist, wobei er benachbart zur ersten bzw. zweiten Bezugsebene 71; 72 scharfkantig, verrundet (vgl. 3) oder mit einer Fase in die erste Bohrung 31 übergeht. Bei der ersten Ausführungsform haben der erste und der zweite geneigte Abschnitt 61; 62 eine vergleichsweise geringe Neigung, so dass sie in der Mitte der Nut 35 eine gemeinsame Kante bilden, die ringförmig um die Längsachse 23 umläuft. Wenn sie stärker geneigt sind (vgl. 3), kann die Nut in der Mitte einen kreiszylindrischen Abschnitt (Nr. 63 in 3) aufweisen.
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Die genaue Querschnittsform der Nut 35, insbesondere die Neigung des ersten und des zweiten geneigten Abschnitts 61; 62 und die freie Querschnittsfläche der Nut 35, wird vorzugsweise durch Versuch oder Simulation ermittelt, so dass sich das gewünschte Regelverhalten des Regelventils 20 ergibt.
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2 zeigt eine Schnittansicht eines Regelventils 20' gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. Die zweite Ausführungsform ist bis auf die nachfolgend beschriebenen Unterschiede identisch zur ersten Ausführungsform ausgeführt, so dass diesbezüglich auf die Ausführungen zu 1 verwiesen wird. In den 1 und 2 sind gleiche bzw. sich entsprechende Teile mit den gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet.
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Bei der zweiten Ausführungsform wird die radiale Ausnehmung 60 nicht von einer umlaufenden Nut, sondern von einer dritten Bohrung 33 gebildet. Die Schnittebene der 2 ist senkrecht zur Längsachse 23 ausgerichtet, wobei sie die Mittelachsen der zweiten und der dritten Bohrung 32, 33 enthält. Die beiden Mittelachsen sind dementsprechend in der gleichen Ebene angeordnet. Sie sind vorzugsweise bezüglich der Längsachse 23 um 90° versetzt zueinander angeordnet. Die dritte Bohrung 33 durchsetzt die erste Bohrung 31 und zwar ähnlich wie die zweite Bohrung 32. Die dritte Bohrung 33 ist in der Art eines Sacklochs ausgeführt, wobei sie einen Sacklochabschnitt 33a bildet, welcher über die erste Bohrung 31 übersteht. Der Durchmesser der dritten Bohrung 33 ist kleiner ausgeführt als der Durchmesser der ersten Bohrung 31 und zwar insbesondere in dem Bereich, in dem sich die erste und die dritte Bohrung 31; 33 schneiden. Die dritte Bohrung 33 ist mit einem Stopfen 34 nach außen dicht verschlossen, wobei der Stopfen 34 beispielsweise als Senkkopfschraube ausgebildet ist.
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Ebenso wie die zweite Bohrung 32 bildet die dritte Bohrung 33 zwei Verschneidungskanten mit der ersten Bohrung 31. Diese Verschneidungskanten wechselwirken ebenfalls mit der ersten und der zweiten Steuerkante (Nr. 41; 42 in 1) am Steuerschieber 40, so dass sie das Öffnungsverhalten der ersten und der zweiten Blende beeinflussen und zwar derart, dass sich deren Öffnungsquerschnitt gegenüber einem Zustand ohne die dritte Bohrung 33 vergrößert und zwar in jeder Stellung des Steuerschiebers 40.
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Die zweite Ausführungsform kann mit der ersten bzw. der dritten Ausführungsform kombiniert werden.
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3 zeigt eine Schnittansicht eines Regelventils 20" gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung. Die dritte Ausführungsform ist bis auf die nachfolgend beschriebenen Unterschiede identisch zur ersten Ausführungsform ausgeführt, so dass diesbezüglich auf die Ausführungen zu 1 verwiesen wird. In den 1 und 3 sind gleiche bzw. sich entsprechende Teile mit den gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet.
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Zunächst ist die Neigung des ersten und des zweiten geneigten Abschnitts 61; 62 relativ zur Längsachse 23 größer ausgeführt als bei der ersten Ausführungsform. Die beiden genannten Neigungen sind vorzugsweise betragsmäßig gleich ausgeführt. Damit das Volumen der Ausnehmung 60 nicht übermäßig groß wird, ist zwischen dem ersten und dem zweiten geneigten Abschnitt 61; 62 ein kreiszylindrischer Abschnitt 63 vorgesehen.
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Die vergrößerte Neigung des ersten bzw. des zweiten geneigten Abschnitts 61; 62 bewirkt insbesondere, dass ein Teil des die erste bzw. die zweite Blende durchströmenden Druckfluids in den dritten Halsabschnitt 53 hinein umgelenkt wird. Dort bewirkt das Druckfluid eine in Richtung der Längsachse 23 wirkende Kraft auf den Steuerschieber 40. Die genannte Neigung wird vorzugsweise so ausgelegt, dass sich alle Strömungskräfte, die in Richtung der Längsachse 23 auf den Steuerschieber 40 wirken, möglichst vollständig aufheben. Hierfür kann die genannte Neigung als auch die Tiefe und die Breite des dritten Halsabschnitts variiert werden.
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Weiter ist bei der dritten Ausführungsform der Übergang von der ersten Bohrung 31 in den ersten bzw. den zweiten geneigten Abschnitt 61; 62 verrundet 64 ausgeführt. Es versteht sich, dass diese Maßnahme auch für sich genommen auf die erste Ausführungsform übertragen werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- x
- Hub des Steuerschiebers
- 10
- Baugruppe
- 11
- Hydromaschine
- 12
- Stellzylinder
- 13
- Druckfluidsenke
- 14
- Druckfluidquelle
- 20
- Regelventil (erste Ausführungsform)
- 20'
- Regelventil (zweite Ausführungsform)
- 20"
- Regelventil (dritte Ausführungsform)
- 21
- erste Blende
- 22
- zweite Blende
- 23
- Längsachse
- 30
- Gehäuse
- 31
- erste Bohrung
- 32
- zweite Bohrung
- 32a
- Sacklochabschnitt der zweiten Bohrung
- 33
- dritte Bohrung
- 33a
- Sacklochabschnitt der dritten Bohrung
- 34
- Stopfen (an der dritten Bohrung)
- 35
- Nut
- 40
- Steuerschieber
- 41
- erste Steuerkante
- 42
- zweite Steuerkante
- 51
- erster Halsabschnitt
- 52
- zweiter Halsabschnitt
- 53
- dritter Halsabschnitt
- 60
- radiale Ausnehmung
- 61
- erster geneigter Abschnitt
- 62
- zweiter geneigter Abschnitt
- 63
- kreiszylindrischer Abschnitt
- 64
- Verrundung
- 71
- erste Bezugsebene
- 72
- zweite Bezugsebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1409873 [0002]
- DE 4224469 A1 [0003]
- EP 1409873 B1 [0022]