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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen einer Inbetriebnahme eines Feldgeräts oder eines Serviceauftrags an dem Feldgerät in einer Anlage der Automatisierungstechnik, wobei in der Anlage eine mobile Transporteinheit eingesetzt wird, wobei die mobile Transporteinheit eine Positionsbestimmungseinheit aufweist und zur Navigation in der Anlage ausgestaltet ist, und wobei die mobile Transporteinheit zumindest eine Ausgabeeinheit aufweist.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Feldgeräte bekannt geworden, die in industriellen Anlagen zum Einsatz kommen. In der Automatisierungstechnik ebenso wie in der Fertigungsautomatisierung werden vielfach Feldgeräte eingesetzt. Als Feldgeräte werden im Prinzip alle Geräte bezeichnet, die prozessnah eingesetzt werden und die prozessrelevante Informationen liefern oder verarbeiten. So werden Feldgeräte zur Erfassung und/oder Beeinflussung von Prozessgrößen verwendet. Zur Erfassung von Prozessgrößen dienen Sensoreinheiten. Diese werden beispielsweise zur Druck- und Temperaturmessung, Leitfähigkeitsmessung, Durchflussmessung, pH-Messung, Füllstandmessung, etc. verwendet und erfassen die entsprechenden Prozessvariablen Druck, Temperatur, Leitfähigkeit, pH-Wert, Füllstand, Durchfluss etc. Zur Beeinflussung von Prozessgrößen werden Aktorsysteme verwendet. Diese sind beispielsweise Pumpen oder Ventile, die den Durchfluss einer Flüssigkeit in einem Rohr oder den Füllstand in einem Behälter beeinflussen können. Neben den zuvor genannten Messgeräten und Aktoren werden unter Feldgeräten auch Remote I/Os, Funkadapter bzw. allgemein Geräte verstanden, die auf der Feldebene angeordnet sind.
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In modernen Industrieanlagen sind Feldgeräte in der Regel über Kommunikationsnetzwerke wie beispielsweise Feldbusse (Profibus®, Foundation® Fieldbus, HART®, etc.) mit übergeordneten Einheiten verbunden. Bei den übergeordneten Einheiten handelt es sich um Steuereinheiten, wie beispielsweise eine SPS (speicherprogrammierbare Steuerung), einem PLS (Prozessleitsystem) oder Cloud (Datenbank, welche über das Internet kontaktierbar ist). Die übergeordneten Einheiten dienen unter anderem zur Prozesssteuerung, Datenspeicherung und Datenauswertung, sowie zur Inbetriebnahme der Feldgeräte. Die von den Feldgeräten, insbesondere von den Sensoreinheiten, erfassten Messwerte werden über das jeweilige Bussystem an eine (oder gegebenenfalls mehrere) übergeordnete Einheit(en) übermittelt, die die Messwerte gegebenenfalls weiterverarbeiten und an den Leitstand oder weitere Systeme der Anlage weiterleiten. Der Leitstand und die weiteren Systeme dienen zur Prozessvisualisierung, Prozessüberwachung, Prozessoptimierung, Wartung, Datenanalyse und Prozessteuerung über die übergeordneten Einheiten. Daneben ist auch eine Datenübertragung von der übergeordneten Einheit über das Bussystem an die Feldgeräte erforderlich, insbesondere zur Konfiguration und Parametrierung von Feldgeräten sowie zur Ansteuerung von Aktoren.
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Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung hinsichtlich der Schlagworte „Internet of Things (loT)“ und „Industrie 4.0“, welche auch vor Komponenten von Prozessanlagen nicht Halt macht, besteht ein erhöhter Bedarf, Daten von Feldgeräte, insbesondere Messdaten, Diagnosedaten, Parameterwerte, etc. an zentraler Stelle verfügbar zu machen und aus diesen Daten einen Mehrwert zu schaffen (Schlagworte hierfür sind „Big Data Analysis“, „Predictive Maintenance“, etc.). Unter der zentralen Stelle wird häufig eine über das Internet kontaktierbare Plattform, insbesondere eine sogenannte cloudbasierte Plattform, verstanden.
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Trotz der fortschreitenden Digitalisierung ist es notwendig, dass Servicepersonal die Feldgeräte zum Zwecke der Inbetriebnahme und/oder Wartungs- und Servicearbeiten physisch aufsucht und entsprechende Handlungen und Bedienaktionen am Feldgerät vornimmt. Jedoch ist immer weniger Servicepersonal im Einsatz. Die Servicekräfte sind heutzutage zudem weniger spezialisiert, was an der Tatsache liegt, dass das Feldgeräteportfolio der diversen Feldgerätehersteller immer größer wird. Die Komplexität der von dem Servicepersonal durchzuführenden Tätigkeiten wird immer höher, z. B. die Instandhaltung der Produktionsanlagen in gutem Zustand und die Antizipation und die Vorbereitung auf zukünftige Arbeiten.
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Darüber hinaus arbeitet ein Servicetechniker in der Regel allein, was unter Umständen einen hohen Zeitaufwand erfordert und Sicherheitsprobleme aufwirft. Die täglichen Aktivitäten, die der Servicetechniker ausführen muss, sind sehr anspruchsvoll - Unterstützung durch einen zweiten Servicetechniker wäre sehr willkommen und würde die Einsatzzeit verringern und damit ggf. die Anlagenverfügbarkeit erhöhen. Zum Beispiel beim Verstehen der Diagnose, die ein Feldgerät liefert, beim Vorschlagen von Abhilfemaßnahmen und bei der Planung des Eingriffs in das Produktionsprogramm. Auch könnte ein Servicetechniker eine körperliche Beeinträchtigung haben, die bestimmte Tätigkeiten im Feld einschränken oder verhindern kann.
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Ausgehend von dieser Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Effizienz eines Bedieners bei der Inbetriebnahme eines Feldgeräts und der Lösung von Serviceaufträgen an einem Feldgerät zu steigern und die Fehleranfälligkeit zu verringern.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Durchführen einer Inbetriebnahme eines Feldgeräts oder eines Serviceauftrags an dem Feldgerät in einer Anlage der Automatisierungstechnik gelöst, wobei in der Anlage eine mobile Transporteinheit eingesetzt wird, wobei die mobile Transporteinheit eine Positionsbestimmungseinheit aufweist und zur Navigation in der Anlage ausgestaltet ist, und wobei die mobile Transporteinheit zumindest eine Ausgabeeinheit aufweist, umfassend:
- - Übermitteln einer Inbetriebnahmenotifikation oder einer Servicenotifikation an die mobile Transporteinheit, wobei in der Inbetriebnahmenotifikation, bzw. in der Servicenotifikation die Identifikation des betreffenden Feldgeräts und zumindest eine an dem Feldgerät vorzunehmende Bedienaktion enthält;
- - Lokalisieren der Einbauposition des Feldgeräts in der Anlage durch die mobile Transporteinheit anhand der Identifikation des betreffenden Feldgeräts;
- - Führen eines Bedieners zu der Einbauposition des Feldgeräts mittels autonomen Navigierens der mobilen Transporteinheit mithilfe der Positionsbestimmungseinheit durch die Anlage, wobei der Bediener der mobilen Transporteinheit folgt; und
- - Assistieren des Bedieners beim Durchführen der Bedienaktion, wobei die mobile Transporteinheit dem Bediener alle zum erfolgreichen Durchführen der Bedienaktion auszuführenden Handlungen, bzw. Aktionen mittels der zumindest einen Ausgabeeinheit vorgibt und/oder erläutert.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass ein Bediener während des Durchführens von Bedienaktionen an einem Feldgerät von einer mobilen Transporteinheit unterstützt wird. Die mobile Transporteinheit führt den Bediener hierfür in einem ersten Schritt durch die Anlage zu dem entsprechenden Feldgerät. In einem zweiten Schritt folgt das eigentliche Assistieren, bei welchem dem Bediener die durchzuführenden Handlungen erläutert werden. Fehler bei der Durchführung der Bedienaktionen können so reduziert werden.
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Bei dem Bediener handelt es sich beispielsweise um einen Mitarbeiter des Servicepersonals der Anlage oder des Feldgeräteherstellers, insbesondere ein Servicetechniker.
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Bei den auszuführenden Handlungen, bzw. Aktionen, handelt es sich sowohl um physische Handlungen, beispielsweise dem Verbinden von Kabeln, Arbeiten an Hardwarekomponenten des Feldgeräts oder dessen Messumgebung (Flansche, Rohrleitungen, Befestigungen, etc.), als auch um softwareseitige Bedienungen, beispielsweise dem Parametrieren eines Feldgerät.
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Feldgeräte, welche im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren genannt werden, sind bereits im einleitenden Teil der Beschreibung beispielhaft beschrieben worden. Im Falle, dass das Feldgerät zum Erfassen von zumindest einer physikalischen, chemischen oder sonstigen Größe im Prozess ausgestaltet ist, weist das Feldgerät eine Sensoreinheit auf, welche zum Erfassen der Größe, beispielsweise einem Temperaturwert, einem Druck, einer Dichte, etc. dient. Im Falle, dass das Feldgerät zum Beeinflussen von Größen eines verfahrenstechnischen Prozesses ausgestaltet ist, weist das Feldgerät eine Aktoreinheit auf, beispielsweise ein Ventil, welche zum Beeinflussen der Größen des verfahrenstechnischen Prozesses, beispielsweise dem Einstellen eines Durchflusswerts, dient.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die mobile Transporteinheit im Zuge des Assistierens eine drahtlose erste Kommunikationsverbindung aufbaut und Daten, insbesondere Parameter- oder Konfigurationseinstellungen, einen Gerätestatus oder Messwerte, über die Kommunikationsverbindung aus dem Feldgerät ausliest, wobei das Vorgeben und/oder Erläutern der auszuführenden Handlungen, bzw. Aktionen, an die ausgelesenen Daten angepasst wird. Die drahtlose erste Kommunikationsverbindung basiert hierfür beispielsweise auf Bluetooth, insbesondere Bluetooth LE, WiFi oder Wireless HART. Für viele der durchzuführenden Handlungen, bzw. Aktionen, werden Daten der Feldgeräte benötigt. Beispielsweise muss, falls an einem Feldgerät ein Fehlerfall auftritt, die genaue Fehlerursache bestimmt werden, wofür spezielle Diagnosemeldungen und/oder bestimmte Parameterwerte herangezogen werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die mobile Transporteinheit zumindest zeitweise in einer zweiten Kommunikationsverbindung über das Internet mit einer cloudbasierten Plattform steht, wobei die Inbetriebnahmenotifikation, bzw. die Servicenotifikation, über die zweite Kommunikationsverbindung von der cloudbasierten Plattform an die mobile Transporteinheit übermittelt wird. Die zweite Kommunikationsverbindung wird beispielsweise über ein Mobilfunknetz oder per WiFi etabliert. Die mobile Transporteinheit weist hierfür die notwendige Hard- und Software auf, sowie gegebenenfalls eine SIM-Karte. Des Weiteren verfügt die mobile Transporteinheit über die entsprechenden Informationen, um die cloudbasierte Plattform zu kontaktieren und sich gegebenenfalls authentifizieren/autorisieren zu können. Zum Übermitteln der Inbetriebnahmenotifikation, bzw. der Servicenotifikation wird die mobile Transporteinheit vorab in der cloudbasierten Plattform registriert.
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Alternativ kann der zweite Kommunikationskanal auch über das Kommunikationsnetzwerk etabliert werden (bspw. über ein in dem Kommunikationsnetzwerk eingesetztes Gateway, an welches die mobile Transporteinheit Daten drahtlos überträgt, bzw. von diesem empfängt), in welches das Feldgerät eingebunden ist und seine erhobenen Messwerte an eine Leitstelle der Anlage übermittelt. Bei diesem Kommunikationsnetzwerk kann es sich, wie eingangs beschrieben, um einen Feldbus der Automatisierungstechnik handeln. In diesem Kommunikationsnetzwerk ist dann ein sogenanntes Edge Device eingesetzt, welches Daten aus diesem Kommunikationsnetzwerk (also auch die Daten der mobilen Transporteinheit) an die cloudbasierte Plattform per Internet übermittelt, bzw. Daten von dieser cloudbasierten Plattform empfängt.
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Als „cloudbasierte Plattform“ wird ein für einen Bediener, die Feldgeräte und/oder die mobile Transporteinheit per Internet oder lokalem Netzwerk kontaktierbarer Server bezeichnet, auf dem eine oder mehrere Applikationen ausgeführt werden, welche das Erstellen und Übermitteln der Inbetriebnahmenotifikation, bzw. der Servicenotifikation an die mobile Transporteinheit ermöglichen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die mobile Transporteinheit, im Falle, dass die zweite Kommunikationsverbindung an der aktuellen Ortsposition der mobilen Transporteinheit nicht etabliert werden kann, zu einer definierten Ortsposition in der Anlage navigiert, an welcher definierten Ortsposition die zweite Kommunikationsverbindung etablierbar ist, wobei die mobile Transporteinheit die zweite Kommunikationsverbindung nach dem Navigieren an die definierte Ortsposition etabliert, und wobei die mobile Transporteinheit an die cloudbasierte Plattform zu übermittelnde Daten und/oder die von der cloudbasierten Plattform übermittelte Inbetriebnahmenotifikation, bzw. Servicenotifikation, vor, bzw. nach dem Etablieren der Kommunikationsverbindung an der definierten Ortsposition zwischenspeichert. Je nach Position in der Anlage kann die zweite Kommunikationsverbindung nicht etabliert werden, falls beispielsweise WiFi-Router außerhalb der Reichweite der mobilen Transporteinheit sind oder falls die Struktur der Anlage, beispielsweise ein abschirmendes Metalldach, keine Verbindung zu einem Mobilfunknetz zulässt. Die definierte Ortsposition stellt einen Ort innerhalb (oder gegebenenfalls außerhalb) der Anlage dar, an welchem die entsprechende Infrastruktur zum Aufbau der zweiten Kommunikationsverbindung vorhanden ist, beispielsweise ein WiFi-Router. Die definierte Ortsposition weiterhin auch zum Aufladen der mobilen Transporteinheit verwendet werden und hierfür erforderliche technische Infrastruktur aufweisen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, dass die mobile Transporteinheit eine Kameraeinheit aufweist und wobei die mobile Transporteinheit während des Führens des Bedieners zu der Einbauposition des Feldgeräts den Bediener beobachtet und die Geschwindigkeit während des Navigierens an die Geschwindigkeit des Bedieners anpasst. Es ist hierbei vorgesehen, dass sich die mobile Transporteinheit vor dem Bediener bewegt und der Bediener der mobilen Transporteinheit folgt. Die mobile Transporteinheit ermittelt vorab die Route zu dem Feldgerät, beispielsweise mittels GPS oder mittels eines Anlagenplans. Es ist insbesondere vorgesehen, dass der Abstand zu dem Bediener nicht größer als ein vorbestimmter Wert ist. Bemerkt die mobile Transporteinheit, dass der Bediener Mühe hat zu folgen, so reduziert die mobile Transporteinheit ihre Geschwindigkeit entsprechend, bzw. erhöht ihre Geschwindigkeit, falls sich der Bediener zu nah befindet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die mobile Transporteinheit den Bediener während des Navigierens auf bewegliche und/oder stationäre Hindernisse mittels der Ausgabeeinheit hinweist, wobei die mobile Transporteinheit die beweglichen, bzw. stationären Hindernisse mittels der Kameraeinheit erfasst und erkennt und/oder wobei die stationären Hindernisse der mobilen Transporteinheit vorab bekannt gemacht wurden, beispielsweise mittels eines auf der mobilen Transporteinheit gespeicherten Anlagenplans. Der Hinweis kann je nach Ausgestaltung der Ausgabeeinheit visuell und/oder akustisch erfolgen. Bei den stationären Hindernissen handelt es sich um unbewegliche, an festen Ortspositionen in der Anlage befindliche Hindernisse, beispielsweise um Wände oder Anlagenkomponenten (bspw. Behälter oder Rohrleitungen). Bei den beweglichen Hindernissen handelt es sich um temporär an einem Ort befindliche Hindernisse (bspw. Lieferungen wie Paletten oder Kartons, etc.) oder um ständig ihre Ortsposition ändernde Hindernisse (bspw. Menschen, weitere mobile Transporteinheiten, etc.).
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass als Ausgabeeinheit ein Display oder ein Projektor verwendet wird, wobei für das Vorgeben und/oder Erläutern der auszuführenden Handlungen, bzw. Aktionen, Installationsinformationen und/oder Produktinformation des Feldgeräts visualisiert werden. Beispielsweise werden Videos visualisiert, welche die vorzunehmenden auszuführenden Handlungen, bzw. Aktionen, anzeigen oder Gerätedokumentationen angezeigt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass als Ausgabeeinheit ein akustisches Wiedergabemittel, insbesondere ein Lautsprecher verwendet wird, wobei das Vorgeben und/oder Erläutern der auszuführenden Handlungen, bzw. Aktionen, mittels Sprachausgabe erfolgt. Die Sprachausgabe erfolgt beispielsweise anhand vorab aufgenommenen Sprachaufnahmen, oder wird von der mobilen Transporteinheit generiert, beispielsweise eine künstliche Stimme basierend auf „Text-to-Speech“.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die für die Sprachausgabe verwendete künstliche Stimme je nach Kritikalität der auszuführenden Handlung, bzw. Aktion variiert, insbesondere bezüglich der Lautstärke, der Stimmfarbe und/oder der Sprechgeschwindigkeit.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die mobile Transporteinheit eine zusätzliche Ausgabeeinheit in Form eines Laserpointers aufweist, wobei die mobile Transporteinheit mittels der zusätzlichen Ausgabeeinheit während des Vorgebens und/oder Erläuterns der auszuführenden Handlungen, bzw. Aktionen, auf für das Ausführen der Handlungen, bzw. Aktionen wichtige Stellen, bzw. Komponenten des Feldgeräts und/oder der Anlage zeigt. Dies ist insbesondere für physisch durchzuführende Handlungen, bzw. Aktionen, vorgesehen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass der Bediener im Zuge des Assistierens Fragen an die mobile Transporteinheit bezüglich der auszuführenden Handlungen, bzw. Aktionen stellt und wobei die mobile Transporteinheit dem Bediener mittels der Ausgabeeinheit abhängig von den Fragen weitere Informationen bezüglich der auszuführenden Handlungen, bzw. Aktionen ausgibt. Die Antworten können je nach Ausgabeeinheit in Textform oder per Sprachausgabe ausgegeben werden.
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Gemäß einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die mobile Transporteinheit eine Eingabeeinheit, insbesondere eine Mikrofoneinheit oder ein Touchdisplay, zum Eingeben der Fragen aufweist, wobei die mobile Transporteinheit die Fragen mittels eine Kl-Algorithmus oder mittels zusätzlichen, insbesondere von dem Feldgerät und/oder von der cloudbasierten Plattform abgefragten, Daten analysiert, und wobei die mobile Transporteinheit mittels des Kl-Algorithmus, bzw. der zusätzlichen Daten die weiteren Informationen erstellt.
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Gemäß einer zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die mobile Transporteinheit eine Eingabeeinheit, insbesondere eine Mikrofoneinheit oder ein Touchdisplay, zum Eingeben der Fragen aufweist, und wobei die mobile Transporteinheit die Fragen mittels der zweiten Kommunikationsverbindung an die cloudbasierte Plattform übermittelt, wobei die cloudbasierte Plattform die Fragen mittels eines Kl-Algorithmus oder zusätzlichen, insbesondere auf der cloudbasierten Plattform gespeicherten und/oder von dem Feldgerät abgefragten, Daten analysiert, wobei die die cloudbasierte Plattform mittels des Kl-Algorithmus, bzw. der zusätzlichen Daten die weiteren Informationen erstellt, und wobei die cloudbasierte Plattform die weiteren Informationen über die zweite Kommunikationsverbindung an die mobile Transporteinheit übermittelt.
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Für beide Varianten kann auch vorgesehen sein, dass die Eingabeeinheit nicht Teil des mobilen Transportmittels ist, sondern Teil einer mobilen Bedieneinheit, insbesondere ein Tablet oder ein Smartphone, welche eine Bedienapplikation für die mobile Transporteinheit aufweist und welche die Fragen mittels einer dritten drahtlosen Kommunikationsverbindung an die mobile Transporteinheit übermittelt, bzw. welche Bedienapplikation den Kl-Algorithmus aufweist und die Analyse der Fragen und das Erstellen der weiteren Informationen durchführt, bzw. welche Bedienapplikation die Fragen an die cloudbasierte Plattform übermittelt und die weiteren Informationen von der cloudbasierten Plattform empfängt dem Bediener angibt und/oder an die mobile Transporteinheit übermittelt.
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Der Kl-Algorithmus kann in beiden Fällen beispielsweise als neuronales Netzwerk ausgestaltet sein oder auf Deep Learning, bzw. einer ähnlich geeigneten Methode basieren und vorab mittels Trainingsdaten, betreffend konkreten Handlungen für die entsprechenden Applikationen und entsprechender Text- und/oder Spracherkennung eingelernt werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Inbetriebnahmenotifikation, bzw. die Servicenotifikation, eine Information über zumindest ein für das Ausführen der Handlungen und/oder Aktionen benötigtes Hilfsmittel, insbesondere ein Werkzeug, ein Ersatzteil oder ein Sicherheitsmittel, enthält.
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Beispiele für Werkzeuge sind:
- - Schraubendreher,
- - Löt- oder Schweißgeräte,
- - Zangen, Klemmen, Saitenschneider, etc., oder
- - elektronische Geräte, beispielsweise Bedieneinheiten zur Verbindung mit einem Feldgerät.
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Beispiele für Ersatzteile sind:
- - Elektronikelemente,
- - Sensorelemente, oder
- - Befestigungsmittel wie Schrauben, Bolzen, Drähte, etc.
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Beispiele für Sicherheitsmittel sind:
- - Handschuhe,
- - Schutzbrillen, oder
- - Schutzhelme.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die mobile Transporteinheit nach dem Empfang der Inbetriebnahmenotifikation, bzw. die Servicenotifikation und vor dem Schritt des Führens des Bedieners zu der Einbauposition des Feldgeräts zu einer Lagerstelle navigiert und das Hilfsmittel von dort abholt und mit sich führt. Insbesondere kann es sich bei der Lagerstelle um den definierten Ort in der Anlage handeln, an welchem die zweite Kommunikationsverbindung etablierbar ist und/oder an welchem die mobile Transporteinheit geladen werden kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die mobile Transporteinheit eine Kameraeinheit aufweist, wobei die Transporteinheit mittels der Kameraeinheit überprüft, ob der Bediener das benötigte Hilfsmittel mit sich führt, und wobei in dem Falle, dass der Bediener das benötigte Hilfsmittel nicht mit sich führt, die mobile Transporteinheit dem Bediener das Hilfsmittel übergibt und insbesondere vor dem Übergeben zu einer Lagerstelle navigiert und das Hilfsmittel von dort abholt. Die Bilderkennung kann hierbei ebenfalls mithilfe einen Kl-Algorithmus durchgeführt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Inbetriebnahmenotifikation, bzw. die Servicenotifikation eine Information über die korrekte Benutzung des Hilfsmittels enthält, wobei die mobile Transporteinheit mittels der Kameraeinheit überprüft, ob das Hilfsmittel von dem Bediener korrekt eingesetzt wird, und wobei in dem Falle, dass der Bediener das Werkzeug nicht oder nicht korrekt einsetzt, die mobile Transporteinheit den Bediener über die korrekte Anwendung des Hilfsmittels mittels der Ausgabeeinheit informiert. Die Bilderkennung kann hierbei ebenfalls mithilfe einen Kl-Algorithmus durchgeführt werden. Der Hinweis kann je nach Ausgabeeinheit in Textform oder per Sprachausgabe ausgegeben werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die mobile Transporteinheit eine Kameraeinheit aufweist, wobei die mobile Transporteinheit den Bediener während des Durchführens der Bedienaktion mittels der Kameraeinheit beobachtet und im Falle eines nicht korrekten Ausführens von Handlungen, bzw. Aktionen, den Bediener mittels der Ausgabeeinheit über das nicht korrekte Ausführen informiert.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass die mobile Transporteinheit eine Kameraeinheit aufweist, wobei die mobile Transporteinheit den Bediener während des Durchführens der Bedienaktion mittels der Kameraeinheit beobachtet oder das Ergebnis der Bedienaktion überprüft und die korrekte Durchführung mittels der Ausgabeeinheit bestätigt.
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In beiden Fällen kann Bilderkennung ebenfalls mithilfe einen Kl-Algorithmus durchgeführt werden. Die Information und/oder die Bestätigung kann je nach Ausgabeeinheit in Textform oder per Sprachausgabe ausgegeben werden. Hierdurch wird die Sicherheit erhöht und die korrekte Durchführung der Handlungen, bzw. Bedienaktionen sichergestellt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die mobile Transporteinheit im Zuge des Assistierens zumindest eine Handlung, bzw. Aktion durchführt und wobei der Bediener zur Bestätigung jeder erfolgten Durchführung aufgefordert wird. Insbesondere ist dies in Situationen vorteilhaft, in welchen das Feldgerät an einer für den Bediener nur schlecht erreichbaren Stelle eingebaut ist, beispielsweise in großer Höhe oder einer engen Umgebung, oder in denen der Bediener keine Bedieneinheit mit sich trägt. So kann die die mobile Transporteinheit beispielsweise per Funk mit dem Feldgerät verbinden und beispielsweise eine Parametrierung durchführen oder eine physische Handlung an dem Feldgerät vornehmen, beispielsweise der Austausch einer Komponente des Feldgeräts durch ein Ersatzteil. Durch die Bestätigung des Bedieners wird der Sicherheitsgrad erhöht, so dass beispielsweise keine falschen Parameterwerte in das Feldgerät geschrieben werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass im Falle, dass die Bestätigung nicht erfolgt, die entsprechende Handlung, bzw. Aktion, rückgängig gemacht wird. Der Bediener kann die Bestätigung aktiv verweigern. Alternativ kann vorgesehen sein, eine vorbestimmte Zeitspanne auf eine Bestätigung zu warten und bei Nichtbestätigung nach Ablauf der Zeitspanne die entsprechende Handlung, bzw. Aktion, rückgängig zu machen.
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Des Weiteren wird die Aufgabe durch eine mobile Transporteinheit gelöst, welche zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgestaltet ist. Die mobile Transporteinheit weist zum Durchführen des Verfahrens eine oder mehrere Softwareapplikationen, beispielsweise Apps auf, die jeweils das Ausführen von einem oder mehreren Verfahrensschritten veranlassen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen mobilen Transporteinheit wird eine flugfähige Drohne, insbesondere eine Rotationsdrohne, oder ein Fahrerloses Transportfahrzeug eingesetzt. Eine Rotationsdrohne weist einen oder mehrere Rotoren auf. Beispiele für Rotationsdrohnen sind Single-Rotor-Drohnen, Tricopter, Quadcopter, Hexacopter oder Octocopter.
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Ein Fahrerloses Transportfahrzeug (englisch „Automated Guided Vehicle“, kurz AGV) ist ein flurgebundenes Fördermittel mit eigenem Fahrantrieb, das automatisch gesteuert und berührungslos geführt wird. Es können, je nach Typ der Anlage und Applikation des Feldgeräts, auch weitere Typen von mobilen Transporteinheiten eingesetzt werden, beispielsweise schwimm- und/oder tauchfähige Drohnen für Unterwasserapplikationen.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigen
- 1: ein Beispiel zum Ausführen des ersten Verfahrensschritts des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
- 2: mehrere Beispiele zum Ausführen des zweiten Verfahrensschritts des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Das erfindungsgemäße Verfahren besteht aus zwei wesentlichen Verfahrensschritten: 1). Dem Führen eines Bedieners BN mittels einer mobilen Transporteinheit MT zu einem Feldgerät FG, an dem eine Bedienaktion ausgeführt werden soll, und 2.) dem Assistieren des Bedieners BN mittels der mobilen Transporteinheit MT während des Durchführens der Bedienaktion.
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1 skizziert den ersten Verfahrensschritt beispielhaft. In einer Anlage A ist ein Feldgerät FG in Gestalt eines Durchflussmessgeräts eingebaut. An dem Feldgerät FG tritt während des Betriebs ein Fehlerfall auf - die gemessenen Werte des Durchflusses liegen außerhalb eines erlaubten Bereichs, das Feldgerät FG liefert die Fehlermeldung „out of spec“. Da Messungen mit einem sekundären Durchflussmessgerät keine Abweichung zeigen und sich der Prozess ansonsten auch unauffällig verhält, liegt der Fehler am Feldgerät FG selbst. In der Leitwarte wird daraufhin in einer Anwendung einer cloudbasierten Plattform CP eine Servicenotifikation IN erstellt. Um den Servicefall schnellstmöglich zu beheben, wird ein Bediener BN, konkret ein Mitarbeiter des Servicepersonals, in die Anlage A gesendet.
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Die Anlage A weist eine Vielzahl verschiedener Messstellen mit jeweils einer Vielzahl von Feldgeräten auf. Für einen Bediener BN, der mit der Anlage A nicht vertraut ist, ist es eine zeitaufwendige Prozedur, mittels eines Anlagenplans das auszusuchende Feldgerät FG zu identifizieren, zu lokalisieren und aufzusuchen. Dem Bediener BN wird aus diesem Grund ein mobiles Transportmittel MT in Gestalt einer Rotationsdrohne zu Verfügung gestellt. Über eine Kommunikationsverbindung, beispielsweise etabliert per Mobilfunknetz, wird die Servicenotifikation IN von der cloudbasierten Plattform CP an die mobile Transporteinheit MT übermittelt. Die Servicenotifikation IN enthält die Identifikation des betreffenden Feldgeräts FG, sowie zumindest eine an dem Feldgerät FG vorzunehmende Bedienaktion, bzw. eine Information über diese, um den Fehlerfall am Feldgerät FG beheben zu können.
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Anhand der Identifikation des Feldgeräts FG ermittelt die mobile Transporteinheit die Ortsposition des Feldgeräts FG, bzw. dessen Einbauposition in der Anlage A. Hierfür ist in der mobilen Transporteinheit MT ein Anlagenplan gespeichert, welcher die Ortsposition aller Feldgeräte in der Anlage A beinhaltet. Sollte der Anlagenplan nicht aktuell sein, oder das Feldgerät FG noch nicht vorhanden sein (beispielsweise, falls diese noch in Betrieb zu nehmen ist) so ruft die mobile Transporteinheit MT die Ortsposition des Feldgeräts FG von der cloudbasierten Plattform ab. Alternativ kann die Ortsposition des Feldgeräts FG auch in der Serviceidentifikation enthalten sein.
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Mittels einer Positionsbestimmungseinheit, insbesondere eines GPS-Systems, bestimmt die mobile Transporteinheit MT ihre aktuelle Ortsposition und erstellt mithilfe des Anlagenplans eine Route RT zu dem Feldgerät FG. Der Anlagenplan weist weiterhin Ortspositionen und Dimensionen von stationären Hindernissen HS, HS' auf, in diesem Beispiel ein Schaltschrank als stationäres Hindernis HS eine Messstelle mit einem Tank und einer Rohrleitung als stationäres Hindernis HS'. Die Route RT wird derart geplant, dass die Route RT mit ausreichend großem Abstand an den stationären Hindernissen HS, HS' vorbeiführt.
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Nach dem Erstellen der Route RT beginnt, insbesondere nach einem Bestätigen des Bedieners BN, die Navigation der mobilen Transporteinheit MT durch die Anlage A entlang der Route RT. Zum Navigieren verwendet die mobile Transporteinheit die Positionsbestimmungseinheit und eine oder mehrere eingebaute Kameraeinheiten KA. Die mobile Transporteinheit MT navigiert autonom entlang der Route RT durch die Anlage, wobei der Bediener BN der mobilen Transporteinheit folgt. Mittels der Kameraeinheit KA überprüft die mobile Transporteinheit MT erstens, ob der Bediener BN noch folgt, bzw. dass der Abstand zum Bediener nicht BN nicht zu groß wird, und passt die Navigationsgeschwindigkeit entsprechend an.
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Zweitens wird der vor der mobilen Transporteinheit liegende Weg, bzw. die Umgebung auf weitere Hindernisse HB, HS, HS' gescannt. Insbesondere wird der Weg, bzw. die Umgebung hinsichtlich weiteren stationären Hindernissen HS, HS', gescannt beispielsweise Kabelkanäle, Schwellen, gespannte Kabel, Paletten, etc., die insbesondere im Dunkeln schwer für den Bediener zu erkennen sind und zu Verletzungen führen könnten. Ebenso wird hinsichtlich beweglicher Hindernisse HB gescannt, beispielsweise weiteres Personal in der Anlage oder weiteren mobilen Transporteinheiten. Bei Detektieren eines weiteren Hindernisses HS, HS', HB wird der Bediener BN mittels einer Ausgabeeinheit AE, AE', AE'' der mobilen Transporteinheit MT, insbesondere per Sprachausgabe, auf das Hindernis HS, HS', HB aufmerksam gemacht. Des Weiteren wird die Route RT dementsprechend angepasst, dass das Hindernis HS, HS', HB umgangen wird.
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Die Navigation endet bei Erreichen des Feldgeräts FG. Anschließend assistiert die mobile Transporteinheit den Bediener BN bei dem Durchführen der Bedienaktion zum Beheben des Fehlerfalls.
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2 zeigt mehrere Beispiele, wie die mobile Transporteinheit MT dem Bediener BN bei dem Durchführen der Bedienaktion assistieren kann. Die folgende Aufzählung ist nicht erschöpflich, so dass die Erfindung eine Vielzahl weiterer Assistiervorgänge umfasst.
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a) Abfragen weiterer Daten DA von dem Fetdgerät FG:
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Um den Bediener BN bestmöglich bei der Durchführung der Bedienaktion zu unterstützen, werden unter Umständen weitere Daten DA des Feldgeräts FG benötigt, welche in der Servicenotifikation IN nicht enthalten sind, insbesondere Parameter- oder Konfigurationseinstellungen, einen Gerätestatus oder Messwerte. Zu diesem Zweck etabliert die mobile Transporteinheit MT eine drahtlose Kommunikationsverbindung zu dem Feldgerät FG und liest die entsprechenden Daten DA aus. Es kann hierfür vorgesehen sein, dass sich die mobile Transporteinheit MT gegenüber dem Feldgerät FG authentifizieren muss. Hierfür wird der Bediener BN um die Eingabe von Logindaten oder eines biometrischen Merkmals über eine Eingabeeinheit der mobilen Transporteinheit oder über eine (drahtlos) mit der mobilen Transporteinheit MT verbundenen Bedieneinheit, beispielsweise ein Smartphone, gebeten. Alternativ ruft die mobile Transporteinheit MT die benötigten Authentifizierungsinformation der cloudbasierten Plattform CP ab.
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b) Erläutern des Fehlerfalls:
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Die mobile Transporteinheit MT eine Ausgabeeinheit AE in Form eines Projektors auf, mithilfe welcher dem Bediener BN der Fehlerfall erläutert wird. Hierfür projiziert die mobile Transporteinheit MT den Namen des Fehlerfalls, eine Beschreibung des Fehlerfalls, sowie erste Hinweise zur Behebung des Fehlerfalls auf eine geeignete Fläche in der Anlage in der Nähe des Feldgeräts FG, beispielsweise auf eine Wand. Die Hinweise zur Behebung des Fehlerfalls erhält die mobile Transporteinheit MT von der cloudbasierten Plattform CP. Es kann hierfür vorgesehen sein, dass die mobile Transporteinheit MT zu diesem Zweck die in Beispiel a) abgerufenen Daten DA des Feldgeräts FG an die cloudbasierte Plattform CP übermittelt. Die cloudbasierte Plattform CP erstellt, beispielsweise mittels eines Kl-Algorithmus, auf Basis des Typs des Fehlerfalls oder der Daten des Feldgeräts FG die Hinweise zur Behebung des Fehlerfalls. Alternativ ist vorgesehen, dass die mobile Transporteinheit MT selbst über eine entsprechende Intelligenz verfügt, um die Hinweise zur Behebung des Fehlerfalls und/oder die Beschreibung des Fehlerfalls selbstständig zu erstellen.
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Neben den genannten Informationen kann die mobile Transporteinheit MT mittels des Projektors AE Installationsinformationen und/oder Produktinformationen des Feldgeräts FG visualisieren, welche die mobile Transporteinheit MT insbesondere von der cloudbasierten Plattform CP abruft.
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Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Servicenotifikation, oder die Hinweise zur Behebung des Fehlerfalls, eine Angabe zu benötigten Hilfsmitteln, beispielsweise Werkzeug in Form eines Schraubendrehers HM, enthalten. Mittels der Kameraeinheit KA überprüft die mobile Transporteinheit MT, ob der Bediener BN das entsprechende Hilfsmittel HM mit sich führt. Ist das nicht der Fall, so navigiert die mobile Transporteinheit MT selbstständig zu einer definierten Ortsposition OP in der Anlage A, beispielsweise zu einer Lagerstelle LS, holt das Werkzeug von dort ab und bringt es zurück zu dem Bediener BN.
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Es kann vorgesehen sein, dass eine oder mehrerer solcher definierter Ortspositionen OP in der Anlage vorhanden ist. Zusätzlich oder alternativ zu einer Lagerstelle LS kann es sich um Orte handeln, an denen das Mobilfunknetz garantiert vorhanden ist. Im Falle, dass die mobile Transporteinheit MT an der Ortsposition des Feldgeräts FG das Mobilfunknetz nicht empfangen und keine Kommunikationsverbindung zu der cloudbasierte Plattform CP etablieren kann, navigiert die mobile Transporteinheit MT zu dieser Ortsposition OP, im Falle, dass Daten zu der cloudbasierten Plattform CP übermittelt oder von dieser empfangen werden müssen. Alternativ oder zusätzlich weist der Ort eine Lademöglichkeit für die mobile Transporteinheit MT auf, um deren elektrischen Energiespeicher aufzuladen.
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c) Assistieren mittels Sprachausgabe:
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Die Bedienaktion zum Beheben des Fehlerfalls erfordert eine oder mehrere vorzunehmende Handlungen, bzw. Aktionen des Bedieners BN. Mittels einer Sprachausgabe über einen Lautsprecher AE'' führt die mobile Transporteinheit MT den Bediener durch die verschiedenen vorzunehmenden Handlungen, bzw. Aktionen. Im vorliegenden Beispiel weist die mobile Transporteinheit MT den Bediener an, den Gehäusedeckel des Feldgeräts FG zu öffnen und das Feldgerät FG auszuschalten. Mittels eines Lasers AE' zeigt die mobile Transporteinheit MT auf für die vorzunehmende Handlung, bzw. Aktion relevante Stellen oder Komponenten, im vorliegenden Fall auf den Gehäusedeckel.
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Es kann vorkommen, dass dem Bediener BN trotz Assistenz durch die mobile Transporteinheit bestimmte Aktionen, bzw. Handlungen, unklar sind. Zu diesem Zweck kann er der mobilen Transporteinheit MT Fragen stellen, bspw. über ein in der mobilen Transporteinheit MT eingebautes Mikrofon. Mittels eines Kl-Algorithmus, der in von der mobilen Transporteinheit MT oder der cloudbasierten Plattform ausgeführt wird, werden die Fragen analysiert, entsprechende Antworten generiert und die generierten Antworten über eine oder mehrere der Ausgabeeinheiten AE, AE', AE'' ausgegeben.
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d) Überprüfen des korrekten Verwendens eines Hilfsmittels:
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Es kann vorgesehen sein, dass die mobile Transporteinheit MT den Bediener BN während des Durchführens der Bedienaktion mittels der Kameraeinheit KA beobachtet.
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Beispielsweise enthält die Servicenotifikation den Hinweis, dass zum Durchführen der Bedienaktion ein oder mehrere Hilfsmittel HM', HM'' in Form von Sicherheitsmitteln zwingend vorgeschrieben sind. Im vorliegenden Fall handelt es sich um einen Schutzhelm HM' und um eine Sicherheitsbrille HM''.
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Die mobile Transporteinheit MT überprüft mittels der Kameraeinheit KA, ob der Bediener BN diese Sicherheitsmittel HM', HM'' mit sich führt und holt diese analog zu Beispiel b) von der Lagerstelle LS ab, im Falle, dass der Bediener BN eines oder mehrere der Sicherheitsmittel HM', HM'' nicht mit sich führt.
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Weiterhin überprüft die mobile Transporteinheit MT mittels der Kameraeinheit KA, ob der Bediener die Sicherheitsmittel HM', HM'' korrekt trägt, bzw. anwendet. Im vorliegenden Fall benutzt der Bediener BN den Schutzhelm HM' zwar korrekt, trägt jedoch die Sicherheitsbrille HM'' nicht. Per Ausgabeeinheit AE, AE'' macht die mobile Transporteinheit MT den Bediener BN darauf aufmerksam.
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Die mobile Transporteinheit MT überprüft mittels der Kameraeinheit KA darüber hinaus, ob der Bediener BN die vorzunehmenden Handlungen, bzw. Aktionen korrekt durchführt und macht den Bediener BN gegebenenfalls mittels der Ausgabeeinheit AE, AE'' darauf aufmerksam, dass bestimmte Handlungen, bzw. Aktionen nicht korrekt vorgenommen werden.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die mobile Transporteinheit MT selbst Aktionen, bzw. Handlungen an dem Feldgerät FG vornimmt, insbesondere, wenn das Feldgerät FG nur schwer zugänglich ist. In diesem Fall muss sich die mobile Transporteinheit MT jede vorgenommene Handlung, bzw. Aktion von dem Bediener BN bestätigen lassen, um Fehler zu vermeiden.
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Die in 1 und 2 beschriebenen Verfahrensschritte und Handlungen sind als beispielhaft zu verstehen. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine Vielzahl weiterer Anwendungsfälle. Auch können das Feldgerät FG und die mobile Transporteinheit MT anders als beschrieben ausgestaltet sein, beispielsweise hinsichtlich des Typs des Feldgeräts FG und/oder hinsichtlich des Typs der verwendeten mobilen Transporteinheit MT.
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Bezugszeichenliste
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- A
- Anlage der Automatisierungstechnik
- AE, AE'
- Ausgabeeinheit
- AE''
- weitere Ausgabeeinheit
- BN
- Bediener
- CP
- cloudbasierte Plattform
- DA
- Daten des Feldgeräts
- FG
- Feldgerät
- HB
- bewegliches Hindernis
- HM, HM', HM''
- Hilfsmittel
- HS, HS'
- stationäre Hindernisse
- IN
- Inbetriebnahme-/Servicenotifikation
- KA
- Kameraeinheit
- LS
- Lagerstelle
- MT
- Mobile Transporteinheit
- OP
- definierte Ortsposition