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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben zumindest eines hinter einer optisch transparenten Bedienplatte eines Feldgerätes der Automatisierungstechnik angeordneten optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements zur Erkennung einer Betätigung des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements durch einen Bediener des Feldgerätes.
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In der Prozess- ebenso wie in der Automatisierungstechnik werden vielfach Feldgeräte eingesetzt, die zur Erfassung und/oder Beeinflussung von Prozessgrößen dienen. Zur Erfassung von Prozessgrößen dienen Messgeräte, wie beispielsweise Füllstandmessgeräte, Durchflussmessgeräte, Druck- und Temperaturmessgeräte, pH-Messgeräte, Leitfähigkeitsmessgeräte, usw., welche die entsprechenden Prozessgrößen Füllstand, Durchfluss, Druck, Temperatur, pH-Wert bzw. Leitfähigkeit erfassen. Zur Beeinflussung der Prozessgrößen werden Aktoren verwendet, wie Ventile oder Pumpen, über die z.B. der Durchfluss einer Flüssigkeit in einer Rohrleitung oder der Füllstand eines Mediums in einem Behälter geändert wird. Als Feldgeräte werden im Prinzip alle Geräte bezeichnet, die prozessnah eingesetzt werden und die prozessrelevanten Informationen liefern oder verarbeiten.
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Ein optoelektronisches Bedienelement kann als Ersatz für mechanisch betätigte Tasten, Schalter, Hebel und andere Bedienelemente eingesetzt werden. Allerdings ist aufgrund der Vielzahl von Einsatzzwecken der Feldgeräte es schwierig eine sichere Erkennung eines „Tastendrucks“ an einem solchen optoelektronischen Bedienelements zu ermöglichen. Erschwert wird dies zudem ferner dadurch, dass die Bedienplatte aus unterschiedlichen Materialien ausgebildet sein kann. Beispielsweise können für den Einsatz in einem explosionsgefährdeten Bereich Glas-Bedienplatten verwendet werden, wohingegen bei Feldgeräten, die nicht für den Einsatz in einem explosionsgefährdeten Bereich konzipiert sind, Kunststoff-Bedienplatten zum Einsatz kommen. Da die Bedienplatten üblicherweise in den Feldgerätedeckel eingelassen sind und der Deckel bei Feldgeräten auch getauscht werden kann, kann nicht zwangsläufig davon ausgegangen werden, dass ein und der selbe Deckel während des gesamten Lebenszyklus bei diesem verbleibt. Ebenfalls kann durch Umgebungseinflüsse bzw. Umgebungsbedingungen, wie z.B. Intensität der Sonnenstrahlung, oder auch durch Kratzer, Verschmutzung, die zuverlässige Erkennung eines „Tastendrucks“ erschwert werden.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein sicheres Erkennen eines „Tastendrucks“ bei einem optoelektronischen Bedienelements hinter einer Bedienplatte eines Feldgerätes der Automatisierungstechnik zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 und das Feldgerät der Automatisierungstechnik gemäß Patentanspruch 13.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben zumindest eines hinter einer optisch transparenten Bedienplatte eines Feldgerätes der Automatisierungstechnik angeordneten optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements zur Erkennung einer Betätigung des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements durch einen Bediener des Feldgerätes, sieht die Folgenden Verfahrensschritte vor:
- a.) Erkennen, ob sich das Feldgerät der Automatisierungstechnik in einem Innenbereich oder einem Außenbereich befindet;
- b.) Festlegen einer Auswertebedingung die zur Erkennung der Betätigung des optischen Tast- bzw. Bedienelements herangezogen wird, wobei in dem Fall, dass erkannt wird, dass das Feldgerät sich in einem Innenbereich befindet, eine erste Auswertebedingung und in dem Fall, dass erkannt wird, dass das Feldgerät sich in einem Außenbereich befindet, eine von der ersten unterschiedliche zweite Auswertebedingung herangezogen wird;
- c.) Erkennen bzw. Auswerten, ob eine Betätigung des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements basierend auf der festgelegten Auswertebedingung vorliegt, wobei bei der ersten Auswertebedingung ein vom zeitlichen Verlauf eines von dem optoelektronischen Tast- bzw.
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Bedienelement stammenden Ausgangssignals abhängiger Wert in Bezug zu einem aktuellen Wert des Ausgangssignals zur Erkennung der Betätigung des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements und bei der zweiten Auswertebedingung ein, insbesondere im Messbetrieb des Feldgerätes, vom zeitlichen Verlauf des Ausgangssignals unabhängiger Wert in Bezug zu einem aktuellen Wert des Ausgangssignals zur Erkennung der Betätigung des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements gesetzt wird.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass zur Erkennung einer Betätigung des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements basierend auf der ersten Auswertebedingung eine Betätigung erkannt wird, wenn der aktuelle Wert des Ausgangssignal größer als ein den zeitlichen Verlauf des Ausgangssignal repräsentierender Wert ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass bei der zweiten Auswertebedingung ferner ein eine Umgebungsbedingung repräsentierender Wert, insb. ein eine elektromagnetische Umgebungsstrahlung repräsentierender Wert in Bezug zu einem aktuellen Wert des Ausgangssignals gesetzt wird. Insbesondere kann die Ausführungsform vorsehen, dass zur Erkennung einer Betätigung des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements basierend auf der zweiten Auswertebedingung eine Betätigung erkannt wird, wenn eine Differenz aus dem aktuellen Wert des Ausgangssignals und den Umgebungsbedingung repräsentierenden Wert größer als der vom zeitlichen Verlauf des Ausgangssignals unabhängige Wert ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass vor dem Erkennen bzw. Auswerten, ob eine Betätigung des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements vorliegt, zunächst ermittelt wird, aus welchem Material die Bedienplatte ausgebildet ist, und das Erkennen bzw. Auswerten, ob eine Betätigung des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements in Abhängigkeit des Materials der Bedienplatte erfolgt. Insbesondere kann die Ausführungsform vorsehen, dass in Abhängigkeit des ermittelten Materials der Bedienplatte ein Bedienplattenmaterial abhängiger Wert beim Erkennen bzw. Auswerten, ob eine Betätigung des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements herangezogen wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass als der vom zeitlichen Verlauf des Ausgangssignals unabhängige Wert ein Abgleichwert dient, der während der Herstellung bzw. Fertigung des Feldgerätes, vorzugsweise für jedes optoelektronische Tast- bzw. Bedienelement individuell, aufgenommen und hinterleget wird. Hierzu kann beispielsweise in der Fertigung ein Nachbau eines einen Kunststoff oder Glas aufweisenden Feldgerätedeckels verwendet werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass der als vom zeitlichen Verlauf des Ausgangssignals unabhängige Wert dienende Abgleichwert während des Messbetriebes des Feldgerätes angepasst wird. Insbesondere sieht die Ausführungsform vor, dass die Anpassung derartig durchgeführt wird, dass zunächst im Messbetrieb des Feldgerätes ermittelt wird, ob ein Zustand gegeben ist, der eine Anpassung zulässt, und erst wenn ein derartiger Zustand gegeben ist, die Anpassung durchgeführt wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass zum Ermitteln, ob ein Zustand gegeben ist, der eine Anpassung zulässt, der die Umgebungsbedingung repräsentierende Wert, insb. der die elektromagnetische Umgebungsstrahlung repräsentierende Wert herangezogen wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass in dem Fall, dass ein Zustand gegeben ist, der eine Anpassung zulässt, der Abgleichwert an einen aktuellen Wert des Ausgangssignals oder einen den zeitlichen Verlauf des von dem optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelement stammenden Ausgangssignal repräsentierenden Wert angepasst wird.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Feldgeräte der Automatisierungstechnik zumindest aufweisend:
- - eine, vorzugsweise transparente Bedienplatte, die an einer Außenseite eines Gehäuses des Feldgerätes eine Berührfläche zur Betätigung durch einen Benutzer aufweist;
- - zumindest ein an einer Innenseite der Bedienplatte angeordnetes optoelektronisches Tast- bzw. Bedienelement mit zumindest einer Sendeeinheit, die an einer der Außenseite abgewandten Innenseite der Bedienplatte angeordnet und dazu ausgelegt ist, ein optisches Signal in Richtung der Bedienplatte auszusenden und mit zumindest einer zu der mindestens einen Sendeeinheit korrespondierende Empfangseinheit zum Empfangen des optischen Signals, wobei die Empfangseinheit an der Innenseite der Bedienplatte derartig angeordnet ist, dass ein an der Bedienplatte durch einen Finger des Benutzers oder einem anderen Streuobjekt gestreutes optisches Signal zumindest teilweise zu der mindestens einen Empfangseinheit gelangt, wobei das optoelektronisches Tast- bzw. Bedienelement ferner dazu eingerichtet ist, anhand des empfangenen optischen Signals die Intensität des auf die Empfangseinheit einfallenden optischen Signals zu detektiert und ein davon abhängiges Ausgangssignal bereitzustellen;
- - eine Auswerteeinheit, die dazu eingerichtet ist zumindest die Verfahrensschritte b) und c) gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren auszuführen.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Feldgerätes sieht ferner ein Lichtsensor bzw. Photodetektor vor, welcher dazu eingerichtet ist, einen eine Umgebungsbedingung, insb. ein eine elektromagnetische Umgebungsstrahlung repräsentierendes Signal auszugeben und wobei die Auswerteeinheit ferner dazu eingerichtet ist, anhand des Signals den die Umgebungsbedingung repräsentierenden Wert in Bezug zu einem aktuellen Wert des Ausgangssignals des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements zu setzen.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1: eine schematisch stark vereinfachte Ansicht eines Feldgerätes der Automatisierungstechnik, und
- 2: ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt schematisch und stark vereinfacht ein Feldgerät der Automatisierungstechnik. Das Feldgerät besteht aus einem Feldgerätegehäuse 130 und einem daran befestigten Feldgerätedeckel 140. Die Befestigung des Deckels 140 an dem Gehäuse 130 erfolgt üblicherweise durch Aufschrauben des Deckels auf das Gehäuse. Der Deckel weist in einem Teilbereich eine optisch transparente Bedienplatte 103 auf, die die Bedienung eines dahinterliegenden optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements 101, 102 durch Berühren der Bedienplatte 103 mittels eines Fingers ermöglicht.
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Je nach Einsatzzweck des Feldgerätes 100 ist der Feldgerätedeckel 140 und/oder die Bedienplatte 103 aus einem anderen Material gefertigt. Für einen Einsatz in einem explosionsgefährdeten Bereich beispielsweise ist die Bedienplatte 103 aus Glas gefertigt, wohingegen bei einem Einsatz außerhalb eines explosionsgefährdeten Bereichs die Bedienplatte 103 auch aus einem transparenten Kunststoff gefertigt sein kann.
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Um eine Betätigung des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements („Tastendruck“) zu erkennen, kann die Bedienplatte 103 von der Innenseite her optisch durch das optoelektronische Tast- bzw. Bedienelement abgetastet werden. Zur optischen Abtastung der Bedienplatte 103 ist an der Innenseite der Bedienplatte 103 zumindest ein optoelektronisches Tast- bzw. Bedienelement vorgesehen, welches zumindest aus einer Sendeeinheit 101, bspw. in Form einer Infrarotdiode, und einer Empfangseinheit 102, bspw. in Form einer Fotodiode, besteht.
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Die Erfindung ist hierbei nicht auf ein einzelnes optoelektronisches Tast- bzw. Bedienelement beschränkt. Üblicherweise werden eine Reihe von optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelementen zur Realisierung mehrerer Tasten eingesetzt. Beispielsweise können drei in Reihe angeordnete optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelement zur Realisierung eines 3 Tasten-Bedienelementes verwendet werden. Die optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelemente weisen jeweils eine zum Aussenden eines optischen Signals eingerichtete Sendeeinheit 101 und eine zum Empfangen des optischen Signals eingerichtete Empfangseinheit 102 auf.
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Die Sendeeinheit 101 zum Aussenden des optischen Signals kann bspw. dazu eingerichtet sein, ein im infraroten Spektralbereich liegendes optisches Signal auszusenden. Dies kann bspw. durch eine Leucht- oder eine Laserdiode realisiert sein.
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Die Empfangseinheit 102 zum Empfangen des optischen Signals kann bspw. eine Infrarot-Empfangsdiode, vorzugsweise eine PIN-Diode, und einen AD-Wandler, der einen von der Empfangsdiode stammenden PIN-Diodenstrom zur Weiterverarbeitung digitalisiert, aufweisen. Die Empfangseinheit 102 ist innerhalb eines Strahlungsbereichs, welcher durch das von der Sendeeinheit 101 abgestrahlte und das an der Bedienplatte 103 beim Anliegen eines Fingers diffus gestreuten Lichts 109 festgelegt ist, angeordnet.
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Sowohl die Sendeeinheit 101 als auch die Empfangseinheit 102 können auf einer Leiterplatte 104 angeordnet sein. Die Empfangseinheit 102 ist derartig an der Bedienplatte 103 angeordnet, dass in dem Fall, dass ein Finger 105 eines Benutzers oder ein anderes Streuobjekt die Bedienplatte 103 in dem Bedienfeldbereich berührt oder dieser zumindest sehr nahe kommt, das gestreute optische Signal 109 zumindest teilweise zu der Empfangseinheit 102 gelangt.
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Die Sendeeinheit und die Empfangseinheit 101, 102 bilden zusammen ein erstes Sende-/Empfangspaar mit Hilfe dessen ein erster Bedienfeldbereich abtastbar ist, so dass eine erste optische Taste entsteht. Das optoelektronische Bedienelement kann auch mehrere optische Tasten aufweisen, die nebeneinander und/oder übereinander in Form eines Bedienfeldes angeordnet sind. Jede optische Taste wird durch jeweils ein weiteres Sende-/Empfangspaar gebildet, welches das entsprechende weitere Bedienfeld abtastet. Somit kann das optoelektronische Bedienelement eine Vielzahl von Sende-/Empfangseinheiten aufweisen, welche im Prinzip analog wie das zuvor beschriebene Sende-/Empfangspaar arbeiten.
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Wenn der Benutzer die Bedienplatte 103 oberhalb der Sendeeinheit 101 in dem dafür vorgesehenen Bedienfeldbereich mit dem Finger 105 berührt, wird das von der Sendeeinheit 101 abgestrahlte optische Signal 108 am Finger 105 diffus gestreut. Der Finger 105 wirkt in diesem Fall als Streukörper. Wenn die Bedienplatte 103 an der entsprechenden Stelle berührt wird, gelangt ein Teil des durch die Sendeeinheit 101 emittierten optischen Signals 108 zur Empfangseinheit 102. Dies ist in 1 durch den Pfeil 109 dargestellt. Die Empfangseinheit 102 detektiert die Intensität des auf sie einfallenden optischen Signals und erzeugt ein davon abhängiges Ausgangssignal.
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Ferner weist das Feldgerät eine Auswerteeinheit 110 auf, welche sich bspw. auch auf der Leiterplatte 104 befinden kann. Die Auswerteinheit kann gleichwohl aber auch als ein Teil des optoelektronisches Tast- bzw. Bedienelements ausgebildet sein, d.h. in diesem integriert sein.
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Ergänzend kann das Feldgerät einen Lichtsensor bzw. Photodetektor 120 aufweisen, welcher dazu eingerichtet ist, einen eine Umgebungsbedingung, insb. ein eine elektromagnetische Umgebungsstrahlung repräsentierendes Signal auszugeben, sodass eine Intensität des Umgebungslichts detektiert werden kann.
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Die Auswerteeinheit ist dazu eingerichtet, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen. 2 zeigt zur Verdeutlichung ein Flussdiagramm des Verfahrens.
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In einem ersten Verfahrensschritt wird erkannt, ob sich das Feldgerät der Automatisierungstechnik in einem Innenbereich oder einem Außenbereich einer Automatisierungstechnik befindet. Hierzu kann die Auswerteeinheit 110 auf das von dem Photodetektor 120 stammenden die Umgebungsbedingung repräsentierende Signal zurückgreifen. Beispielsweise kann bei Überschreiten eines Wertes des Signals durch die Auswerteeinheit festgestellt werden, dass das Feldgerät sich in einem Außenbereich befindet.
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In einem zweiten Verfahrensschritt kann eine Auswertebedingung, die zur Erkennung der Betätigung des optischen Tast- bzw. Bedienelements herangezogen wird, in Abhängigkeit davon, wo sich das Feldgerät 100 befindet, durch die Auswerteeinheit 110 festgelegt werden. In dem Fall, dass erkannt wurde, dass das Feldgerät 100 sich in einem Innenbereich befindet, kann die Auswerteeinheit 110 dazu eingerichtet sein, eine erste Auswertebedingung und in dem Fall, dass erkannt wurde, dass das Feldgerät sich in einem Außenbereich befindet, kann die Auswerteinheit 110 dazu eingerichtet sein, eine von der ersten unterschiedliche zweite Auswertebedingung für das Erkennen eines „Tastendruckes“ heranzuziehen.
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In einem dritten optionalen Verfahrensschritt kann ermittelt werden, aus welchem Material die Bedienplatte 103 ausgebildet ist. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass auf eine Information zu dem Material der Bedienplatte 103 zurückgegriffen wird. Die Information zu dem Material kann bspw. in einem nicht flüchtigen Speicher, der in dem Feldgerätgehäuse 130 oder dem Feldgerätedeckel 140 angeordnet ist, hinterlegt sein. Die Information kann bspw. seitens des Feldgeräteherstellers während der Fertigung des Feldgerätes 100 hinterlegt worden sein, sodass sie bedarfsabhängig, bspw. durch die Auswerteeinheit 110 abgefragt werden kann.
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In einem vierten Verfahrensschritt wird durch die Auswerteeinheit 110 erkannt bzw. ausgewertet, ob eine Betätigung des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements 101, 102 basierend auf der im zweiten Verfahrensschritt festgelegten Auswertebedingung vorliegt.
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Hierzu wird bei der ersten Auswertebedingung ein vom zeitlichen Verlauf des von dem optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelement stammenden Ausgangssignals abhängiger Wert in Bezug zu einem aktuellen Wert des Ausgangssignals gesetzt. Beispielsweise kann ein Mittelwert aus den Werten des zeitlichen Verlaufs des von dem optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelement 101, 102 stammenden Ausgangssignals gebildet werden. Alternativ kann auch ein gleitender Mittelwert aus den Werten des zeitlichen Verlaufs des von dem optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelement stammenden Ausgangssignals gebildet werden. Dieser Wert wird gemäß der zweiten Auswertebedingung anschließend mit einem aktuellen Wert des Ausgangssignals verglichen und in dem Fall, dass der aktuelle Wert des Ausgangssignals größer oder auch größer gleich als der den zeitlichen Verlauf repräsentierende Wert ist, wird ein „Tastendruck“ erkannt und in dem Fall, dass der aktuelle Wert des Ausgangssignal niedriger ist, wird kein „Tastendruck“ erkannt.
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Hingegen wird bei der zweiten Auswertebedingung ein, insbesondere im eigentlichen Messbetrieb des Feldgerätes, vom zeitlichen Verlauf des Ausgangssignals unabhängiger Wert in Bezug zu einem aktuellen Wert des Ausgangssignals zur Erkennung des „Tastendrucks“ gesetzt. Beispielsweise kann ein Abgleichwert, welcher während der Fertigung bzw. Herstellung des Feldgerätes beim Feldgerätehersteller, erzeugt wird, als vom zeitlichen Verlauf des Ausgangssignals unabhängiger Wert dienen. Ein derartiger Wert kann bspw. für jedes optoelektronisches Tast- bzw. Bedienelement individuell erzeugt worden sein. Um während des Messbetriebes auf den bzw. die während der Fertigung bzw. Herstellung erzeugten Abgleichwerte zugreifen zu können, kann dieser bzw. diese in einem nicht flüchtigen Speicher des Feldgeräts abgelegt sein.
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Ergänzend kann vorgesehen sein, dass der nicht im eigentlichen Messbetrieb erzeugte Abgleichwert während des eigentlichen Messbetriebs angepasst, d.h. verändert wird. Hierbei kann, bspw. die Auswerteeinheit dazu eingerichtet sein, zunächst im eigentlichen Messbetrieb zu überprüfen, ob aktuell ein Zustand gegeben ist, der eine Anpassung des Abgleichwerts zulässt. Dies kann unter Heranziehung des die Umgebungsbedingung, insb. des die elektromagnetische Umgebungsstrahlung repräsentierenden Signals erfolgen. Beispielsweise kann über den zeitlichen Verlauf des Signals ermittelt werden, ob gerade keine Veränderung der Umgebung, z.B. von hell zu dunkel oder auch von Tag zu Nacht, stattfindet, umso einen zum Anpassen des Abgleichwerts geeigneten Zustand bzw. Zeitraum zu bestimmen. Insbesondere Zeiträume, in denen eine geringe Umgebungsstrahlung vorliegt, also bspw. während der Nacht, sind zum Anpassen des Abgleichwerts geeignet. Beispielsweise kann, wenn eine Änderung des Signals über einen definierten Zeitraum nicht größer ist als einen vorgebaren Maximalwert, ein Zustand, der eine Anpassung zulässt, erkannt werden. Der definierte Zeitraum kann beispielsweise größer 60 Minuten, insbesondere größer 120 Minuten sein. Nachdem ein Zustand, der eine Anpassung zulässt, ermittelt wurde, wird anschließend die eigentliche Anpassung des Abgleichwerts durchgeführt. Hierzu wird der Abgleichwert an einen aktuellen Wert des Ausgangssignals angepasst. Alternativ können auch mehrere Werte des zeitlichen Verlaufs des Ausgangssignal zu einem den zeitlichen Verlauf repräsentierenden Wert zusammengefasst werden. Beispielsweise kann eine Mittelwertbildung über mehrere Werte des Ausgangssignals gebildet werden und der Abgleichwert an diesen Wert angeglichen werden. Ferner kann vorgesehen sein, dass das Anpassen des Abgleichwerts nur in einem vorbestimmten Bereich erfolgt, d.h. der Abgleichwert kann nur plus minus eines vorgegebenen Abgleichwertbereichs angepasst werden und nicht darüber hinaus. Eine derartige Anpassung bietet den Vorteil, dass bspw. eine Alterung des optoelektronischen Tast- bzw. Bedienelements und/oder Veränderungen der Bedienplatte, z.B. Kratzer oder ähnliches, in einem gewissen Maße ausgeglichen werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Feldgerät
- 101
- Sendeeinheit
- 102
- Empfangseinheit
- 103
- Bedienplatte
- 104
- Leiterplatte
- 105
- Streuobjekt, z.B. Finger
- 108
- Streuobjekt, z.B. Finger
- 108
- Abgestrahltes optisches Signal
- 109
- gestreutes Licht
- 110
- Auswerteeinheit
- 120
- Lichtsensor bzw. Photodetektor
- 130
- Feldgerätegehäuse
- 140
- Feldgerätedeckel