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Die vorliegende Erfindung betrifft einen absorbierenden Artikel mit Absorptionskörper, wobei die in dem Absorptionskörper aufgenommene Flüssigkeit auf Entfernung mittels kontaktloser Datenübertragung überwacht werden kann.
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Ein häufiges Problem bei fortdauernder Verwendung von Inkontinenzartikeln ist das Auftreten von Hautreizungen oder Hautentzündungen, welche durch den längeren Kontakt der Haut mit Körperausscheidungen wie beispielsweise Urin hervorgerufen werden. Insbesondere bei älteren inkontinenten Personen tritt häufig eine sogenannte Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD) auf, eine durch Kontakt mit einem Reizstoff wie Urin hervorgerufene Hautentzündung in der perinealen oder perigenitalen Region. Dabei spielen Veränderungen des pH-Wertes der Haut bei Kontakt mit dem alkalischeren Urin eine wesentliche Rolle. Das gehäufte Auftreten von IAD bei älteren Personen korreliert mit einer im Alter geschwächten Hautbarriere und einer verminderten Fähigkeit der Haut, sich zu erneuern. Um einer IAD entgegenzuwirken, sollte ein Inkontinenzartikel gewechselt werden, bevor dessen Absorptionskapazität erschöpft ist („gezielter Wechsel“), so dass ein direkter Kontakt des Urins mit der Haut unterbunden wird. Zudem sind Personen, die aus medizinischen oder Altersgründen unter Inkontinenz leiden, häufig auf die Unterstützung durch Pflegekräfte angewiesen. Besonders in der Nacht steht dabei einer regelmäßigen Überprüfung des Inkontinenzartikels das Bedürfnis der betroffenen Person nach einer ungestörten Nachtruhe entgegen. Es wäre zur Verbesserung der Lebensqualität, wie auch aus Kostengründen vorteilhaft, wenn die Störung der Nachtruhe nur im Falle eines benötigten Wechsels des Inkontinenzartikels stattfindet.
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Daher besteht ein Bedarf an Inkontinenzartikeln, die einen gezielteren Wechsel des Inkontinenzartikels erleichtern.
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Im Stand der Technik werden zum gezielteren Wechsel von Inkontinenzartikeln elektronische Feuchtigkeitssensoren verwendet. In
EP2738748 A1 beschreibt einen Inkontinenzartikel mit einem drahtlosen Bettnässungsalarm. Durch einen Feuchtigkeitssensor oder passiver Radio-Frequency IDentification (RFID)-Transponder wird die Anwesenheit von Flüssigkeit im Inkontinenzartikel festgestellt. Die Stromversorgung der Elektronik kann durch Empfangen und Umwandeln der von dem RFID-Lesegerät drahtlos ausgestrahlten Energie in Elektrizität erfolgen. Es können auch die Körperenergie des Benutzers (Differenz zwischen Körpertemperatur und Umgebung), chemische Energie (Verwendung von Körperausscheidungen in chemischen Prozessen) oder kinetische Energie (Bewegung des Körpers eines Benutzers) als Energiequelle genutzt werden. Vom RFID-Lesegerät werden die Daten drahtlos an ein Alarm-Terminal übertragen, um einen Alarm auszulösen.
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Auch die
US2009315720 betrifft einen Inkontinenzartikel mit Feuchtesensor. Das in
US2009315720 beschriebene System besitzt zwei Zustände. Im ersten Zustand verhält sich das System wie ein passiver RFID-Transponder, d. h. der RFID-Transponder wird durch ein Lesegerät mit Energie versorgt, woraufhin eine Datenübertragung vom RFID-Transponder zum Lesegerät stattfinden kann. Der erste Zustand endet, sobald Flüssigkeit eine Batterie aktiviert, die den RFID-Transponder nun mit Strom versorgt. Der nun aktive RFID-Transponder wird durch ein RFID-Lesegerät ausgelesen.
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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit der Aufgabe, eine drahtlose Fernüberwachung von Inkontinenzartikeln weiter zu verbessern.
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Die Erfindung löst die Aufgabe durch einen absorbierenden Artikel nach Anspruch 1, eine Empfängereinheit nach Anspruch 18 und ein System nach Anspruch 20, das den absorbierenden Artikel und die Empfängereinheit umfasst.
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Die Erfindung erleichtert es dem Pflegepersonal, die in den absorbierenden Artikel abgegebene Flüssigkeit zuverlässig drahtlos zu überwachen und gleichzeitig den Nutzer des Inkontinenzartikels so weit als möglich ungestört zu lassen. Der absorbierende Artikel umfasst folgende Bestandteile:
- - einen Absorptionskörper, der dazu ausgelegt ist Flüssigkeit, insbesondere Körperausscheidungen, aufzunehmen,
- - ein Sensorelement, welches mindestens einen Feuchtesensor zur Bestimmung der im Absorptionskörper aufgenommenen Flüssigkeit umfasst,
- - ein Stromversorgungselement, wobei das Stromversorgungselement eine Antenne umfasst und wobei das Stromversorgungselement elektromagnetische Strahlung, die mittels der Antenne aufgefangen wird, in elektrische Energie umwandeln kann,
- - und ein erstes Senderempfängerelement, wobei das erste Senderempfängerelement kontaktlos Daten an eine Empfängereinheit übertragen und von dieser empfangen kann.
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Die in dem Absorptionskörper aufgenommene Flüssigkeit kann auf Entfernung mittels kontaktloser Datenübertragung überwacht werden.
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Im Stand der Technik werden vor allem „passive“ RFID-Transponder verwendet. Als passive RFID-Transponder werden im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung RFID-Transponder bezeichnet, die keine eigene Stromquelle besitzen. Das Stromversorgungselement von passiven RFID-Transpondern wird dabei über ein Lesegerät sichergestellt, dessen hochfrequentes Wechselfeld die Daten des RFID-Transponders ausliest und ihn gleichzeitig mit Strom versorgt. „Aktive“ RFID-Transponder zeichnen sich dadurch aus, dass die sich selbst mit Strom versorgen können. In der Regel wird hierzu eine eingebaute Batterie benötigt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird anstelle der Batterie sogenanntes „Energy Harvesting“ betrieben. Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, dass gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen das Sammeln von Daten unabhängig von der Anwesenheit eines Lesegeräts ermöglicht wird.
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Beim Energy Harvesting wird die in der Umgebung zur Verfügung stehende Energie in elektrische Energie umgewandelt. Die vorliegende Erfindung nutzt bevorzugt elektromagnetische Strahlung als Energiequelle. Besonders bevorzugt sind dabei Radiowellen, welche Frequenzen von 30 kHz bis zu 300 GHz besitzen. Anders als im Stand der Technik müssen die Radiowellen dabei nicht oder nicht ausschließlich über ein speziell angepasstes Lesegerät erzeugt werden. Stattdessen können die in der Umgebung schon vorhandenen Radiowellen genutzt werden. Diese Radiowellen können beispielsweise von Funktürmen, Radaranlagen, WiFi-Netzen oder Bluetooth-Verbindungen stammen. Für WiFi Netze sind Radiowellen mit Frequenzen von 2,4 GHz und einer Leistung bis 100 mW, sowie mit Frequenzen von 5 GHz und einer Leistung bis 1 W von besonderem Interesse. Auf Mobilfunknetzen/GSM beruhende Radiowellen haben nach den GSM Standards die Frequenzen 850 MHz, 900 MHz, 1800 MHz und 1900 MHz.
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Die Radiowellen werden mittels der Antenne aufgefangen und in elektrischen Strom umgewandelt. Die Antenne ist dabei vorzugweise derart ausgestaltet, dass die elektromagnetische Strahlung, die in elektrische Energie umgewandelt wird, unter anderem von WiFi-Systemen, Bluetooth-Sendern, Rundfunk, GSM oder Radar bereitgestellt werden kann. Statt einer einzelnen Antenne können dabei auch mehrere Antennen, insbesondere in einem Antennenarray, verwendet werden.
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Das Stromversorgungselement kann neben der Antenne auch ein Anpassungsnetzwerk und einen Gleichrichter umfassen. Durch das Anpassungsnetzwerk wird die Impedanz der Antenne an die Impedanz des Senders der Radiowellen angepasst. Dadurch kann der Leistungsverlust geringgehalten werden. Der Gleichrichter wandelt die von der Antenne aufgefangene Wechselspannung mittels Spitzenwertdetektor in einen Gleichstrom um.
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Bevorzugt umfasst der absorbierende Artikel zusätzlich eine Energiespeichereinheit. Die Energiespeichereinheit steht mit dem Stromversorgungselement in elektrischer Verbindung und wird durch das Stromversorgungselement aufgeladen. Die Energiespeichereinheit kann die elektrische Energie beispielsweise in mindestens einem Kondensator speichern. Auch andere Formen der Energiespeicherung, zum Beispiel durch ein galvanisches Element, sind möglich. Bevorzugt kann die im Energiespeichereinheit gespeicherte Energie dazu verwendet werden, elektronische Bauteile des absorbierenden Artikels zu betreiben. Die Energiespeichereinheit kann die erforderliche Energie liefern, um das Signal des ersten Senderempfängerelements an ein zweites Senderempfängerelement zu erzeugen oder zu verstärken. Das zweite Senderempfängerelement ist Komponente der Empfängereinheit und das zweite Senderempfängerelement kann beispielsweise ein Bluetooth-Senderempfänger oder ein WiFi-Senderempfänger sein. Da die Leistungsdichte eines elektromagnetischen Felds mit dem Abstand quadratisch abfällt, muss zur Vergrößerung der Reichweite die Abstrahlungsleistung des ersten Senderempfängerelement erhöht werden. Um die Reichweite lediglich in einem bestimmten Zeitabschnitt zu vergrößern, kann die Energiespeichereinheit genau in diesem Zeitabschnitt die gespeicherte Energie freigeben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der absorbierende Artikel eine erste Prozessoreinheit, welche durch die beim Energy Harvesting erzeugte Energie betrieben werden kann. Im einfachsten Fall umfasst die erste Prozessoreinheit nur einen Datenspeicher. Die erste Prozessoreinheit kann auch dazu konfiguriert werden, die Signale des Sensorelements für die Datenübertragung vom ersten Senderempfängerelement an das zweite Senderempfängerelement zu interpretieren und in ein geeignetes Signal zu konvertieren. Diese erste Prozessoreinheit kann darüber hinaus eine erste Auswertung der Messdaten des Sensorelements durchführen und die Ergebnisse dieser Auswertung in eine geeignete Form zur Weitersendung an die Empfängereinheit aufbereiten. Die Aufbereitung der Daten kann beispielsweise eine Datenreduktion oder eine Konvertierung in ein geeignetes Datenformat umfassen. Die Aufbereitung der Daten kann ebenso eine Berechnung vorgegebener Parameter, wie eine relative Sättigung, betreffen. Die relative Sättigung wird dabei in Prozent angegeben, wobei der Wert 100 % einer maximalen Sättigung des Absorptionskörpers mit Flüssigkeit entsprechen und der Wert 0 % als die Abwesenheit von Flüssigkeit definiert ist. Bevorzugt kann die erste Prozessoreinheit die durch das erste Senderempfängerelement empfangenen Daten weiterverarbeiten. So kann das erste Senderempfängerelement beispielsweise konfiguriert werden, die Periodendauer zwischen zwei kontaktlosen Datenübertragungen an die Empfängereinheit zu erhöhen oder zu senken. Die erste Prozessoreinheit kann darüber hinaus konfiguriert sein, die empfangenen oder weiterverarbeiteten Daten in dem Datenspeicher abzulegen. Bei der ersten Prozessoreinheit kann es sich beispielsweise um einen Mikroprozessor handeln. Handelsübliche Mikroprozessoren, die einen besonders geringen Energieverbrauch aufweisen und sich für die vorliegende Erfindung eignen, sind zum Beispiel der ARM Cortex M0+ mit einer Leistungsaufnahme von mindestens 20 µW.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die mindestens eine Antenne des Stromversorgungselements zugleich als Sensorelement verwendet werden. Ist der Absorptionskörper in der Nähe der Antennen mit Flüssigkeit durchtränkt, so wird das elektromagnetische Feld um die Antenne abgeschwächt und die empfangene Leistung sinkt. Bei der empfangenen Signalfeldstärke kann es sich beispielsweise um die RSSI („received signal strength indicator“) handeln. RSSI wird benutzt um die relative Qualität des empfangenen Signals verglichen mit dem des Senders anzugeben. Ein höherer RSSI-Wert zeigt eine bessere Signalqualität an. Alternativ kann der in der Norm IEEE 802.11 für Kommunikation in Funknetzwerken definierte RCPI-Wert („received channel power indicator“) verwendet werden. Der RCPI-Wert ist ein Maß für die empfangene Hochfrequenzleistung (RF) im ausgewählten Kanal, gemessen am Antennenanschluss. RCPI ist eine monoton ansteigende, logarithmische Funktion des empfangenen Leistungspegels, definiert in dBm. Auch andere Größen, die eine Abschwächung des elektromagnetischen Felds und damit der empfangenen Signalstärke durch die Anwesenheit von Flüssigkeit indizieren, können verwendet werden.
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Die relative Änderung der elektromagnetischen Feldstärke im Vergleich zur elektromagnetischen Feldstärke bei einem Absorptionskörper, der noch keine Flüssigkeit aufgenommen hat, ist damit proportional zur relativen Flüssigkeitssättigung des Absorptionskörpers. Die Referenzfeldstärke ist hierbei die elektromagnetische Feldstärke in Abwesenheit von Flüssigkeit. Die Differenz der gemessenen elektromagnetischen Feldstärke von dieser Referenzfeldstärke wächst je mehr Flüssigkeit der absorbierenden Artikel aufgenommen hat.
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Bevorzugt kann die Messung der Feldstärkeänderung anhand von mindestens zwei Antennen, die als Stromversorgungselement und Sensorelement fungieren, durchgeführt werden. Das elektromagnetische Feld wird durch die Antennen moduliert. Die Modulation des elektromagnetischen Felds wird durch die Antennen gemessen. Durch die Anwesenheit von Flüssigkeit kann das von der zweiten Antenne empfangene elektromagnetische Feld abgeschwächt werden. Die Anwesenheit von Flüssigkeit kann auch durch die Auswertung weiterer Messgrößen detektiert werden, wie beispielsweise der Phasenverschiebung des durch die Antenne erzeugten Stroms. Hierzu wird der erzeugte Strom in Anwesenheit von Flüssigkeit mit dem erzeugten Strom bei Abwesenheit von Flüssigkeit verglichen.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist mindestens einer der Feuchtesensoren des Sensorelements ein kapazitiver Sensor. Der Feuchtesensor besteht hierbei aus zwei Elektroden, die einen elektrischen Kondensator bilden. Ist keine Flüssigkeit im absorbierenden Artikel, so ist dessen Permittivität gering und es ergibt sich ein niedriger kapazitiver Wert zwischen den Elektroden. Ist die maximale Sättigung des absorbierenden Artikels erreicht, so wird die Permittivität des Absorptionskörpers ansteigen. Die Permittivität korreliert hierbei annäherungsweise mit der im absorbierenden Artikel vorhandenen Flüssigkeit.
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Alternativ basiert das Messprinzip mindestens einer der Feuchtesensoren des Sensorelements auf der Änderung der elektrischen Leitfähigkeit bei der Anwesenheit von Flüssigkeit. Gemäß einer weiteren Ausführungsform aktiviert die Flüssigkeit eine galvanische Zelle. Durch die anliegende Spannung kann die Anwesenheit von Flüssigkeit gemessen werden.
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Bevorzugt wird eine Kombination von Feuchtesensoren verwendet. Beispielsweise können die Antennen, die zur Energiegewinnung mittels Energy Harvesting verwendet werden, gleichzeitig zur Messung der empfangenen Feldstärke genutzt werden. Weiterhin kann gleichzeitig eine kapazitive Messung zur Flüssigkeitsmessung durchgeführt werden. Durch eine Kombination von Feuchtesensoren kann die Messgenauigkeit des Sensorelements erhöht werden.
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Ebenfalls können durch eine spezielle Anordnung mehrerer Feuchtesensoren Rückschlüsse auf die relative Sättigung des Absorptionskörpers des absorbierenden Artikels getroffen werden.
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Die Datenübertragung vom absorbierenden Artikel zu der Empfängereinheit wird durch ein erstes Senderempfängerelement des absorbierenden Artikels durchgeführt. Bevorzugt soll dazu eine drahtlose Kommunikation mit einer Senderausgangsleistung von höchstens 1000 mW, von höchstens 100 mW und besonders bevorzugt von höchstens 10 mW verwendet werden. Besonders bevorzugt beruht die drahtlose Kommunikation dabei auf Bluetooth, Bluetooth ultra low energy oder WiFi. Es sind auch Datenübertragungssysteme wie Zigbee, Wibree oder andere Verfahren im Radiofrequenzbereich denkbar.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung findet die Datenübertragung vom absorbierenden Artikel zu Empfängereinheit nur dann statt, wenn ein vorher festgelegter Grenzwert der prozentualen Sättigung des Absorptionskörpers erreicht oder überschritten ist. Grenzwerte der prozentualen Sättigung des Absorptionskörpers können dabei bevorzugt zwischen 50 % und 100 %, insbesondere zwischen 60 % und 90 % und besonders bevorzugt bei 80 % liegen.
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Falls der prozentuale Sättigungswert des Absorptionskörpers nicht in der ersten Prozessoreinheit berechnet wird, findet gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform die Datenübertragung an die Empfängereinheit nur dann statt, wenn mindestens einer der zwei oder mehr Feuchtesensoren des Sensorelements die Anwesenheit von Flüssigkeit messen. Nach einer weiteren bevorzugte Ausführungsform findet die Datenübertragung in zeitlichen Intervallen statt. Bevorzugt sind diese Intervalle konstant. Besonders bevorzugt haben die konstanten Intervalle eine Intervalllänge von mindestens 5 s und höchstens 3600 s.
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Bevorzugt sind das Stromversorgungselement, das erste Senderempfängerelement, die erste Prozessoreinheit und die Energiespeichereinheit Komponenten eines RFID-Bauteils. Das Sensorelement kann gleichfalls Komponente des RFID-Bauteils sein. Das RFID-Bauteil kann aufgedruckt, aufgeklebt oder auf eine metallische Folie geätzt sein.
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Der erfindungsgemäße absorbierende Artikel kann gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung als Inkontinenzartikel eingesetzt werden. Ein solcher Inkontinenzartikel umfasst insbesondere ein zumindest bereichsweise flüssigkeitsdurchlässiges Topsheet und ein im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässiges Backsheet. Zwischen dem Topsheet und dem Backsheet ist der Absorptionskörper angeordnet. Der Absorptionskörper ist dabei meist in Längsrichtung des Inkontinenzartikels ausgerichtet, so dass er bei seiner vorgesehenen Verwendung zwischen den Beinen eines Benutzers im Schrittbereich zu liegen kommt. Das Backsheet kann insbesondere von einem atmungsaktiven, jedoch im Wesentlichen flüssigkeitsdichten Folienmaterial gebildet sein. Vorzugsweise ist das Topsheet zumindest bereichsweise von einem auf Vliesbasis beruhenden und zumindest bereichsweise flüssigkeitsdurchlässigen Material gebildet. Als ein Vorderbereich wird der im angelegten Zustand im Bauchbereich des Nutzers befindliche Teil des Inkontinenzartikels bezeichnet. Als ein Rückenbereich wird der im angelegten Zustand im Rückenbereich des Nutzers befindliche Teil des Inkontinenzartikels bezeichnet.
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Die Inkontinenzartikel können grundsätzlich auf vielfältige Weise ausgestaltet sein, beispielsweise als direkt am Körper anliegende Inkontinenzartikel oder als saugfähige Inkontinenzunterlagen.
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Weiter kann bevorzugt sein, dass das Sensorelement, das Stromversorgungselement und das erste Senderempfängerelement auf den Inkontinenzartikel aufgebracht werden. Das Stromversorgungselement und das erste Senderempfängerelement werden dabei bevorzugt auf dem Vorder- oder Rückenbereich des Inkontinenzartikels auf der dem Benutzer abgewandten Seite aufgebracht. Die erste Prozessoreinheit, sowie die Energiespeichereinheit sind dann bevorzugt ebenfalls auf dem Vorder- oder Rückenbereich des Inkontinenzartikels auf der dem Benutzer abgewandten Seite aufgebracht. Umfasst das Sensorelement einen kapazitiven Feuchtesensor, so sind dessen Elektroden bevorzugt entlang der Längsrichtung des Inkontinenzartikels parallel zueinander ausgerichtet.
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Alternativ können das erste Senderempfängerelement und/oder die erste Prozessoreinheit und/oder die Energiespeichereinheit auf dem Vorder- oder Rückenbereich des Inkontinenzartikels auf der dem Benutzer abgewandten Seite aufgebracht werden. Zwei Antennen, die bevorzugt auf die WiFi Frequenzen 2,4 GHz und 5 GHz abgestimmt sind, übernehmen die Aufgabe des Stromversorgungselements und des Sensorelements. Diese zwei Antennen verlaufen bevorzugt entlang der Längsrichtung des Inkontinenzartikels. Ist der Absorptionskörper in der Nähe der Antennen mit Flüssigkeit durchtränkt, so ändert sich die elektromagnetische Feldstärke. Die Referenzfeldstärke ist hierbei die elektromagnetische Feldstärke in Abwesenheit von Flüssigkeit. Die Differenz der gemessenen elektromagnetischen Feldstärke zu dieser Referenzfeldstärke wächst je mehr Flüssigkeit der absorbierenden Artikel aufgenommen hat.
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Der erfindungsgemäße absorbierende Artikel kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung eine Wundauflage sein.
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Die Wundauflage kann eine Wundkontaktschicht, eine absorbierende Lage, beispielsweise ein absorbierendes Kissen, und eine Abdeckschicht umfassen.
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Die Wundauflage kann als so genanntes Inseldressing vorliegen. Hierbei weist die Wundkontaktschicht eine kleinere Auflagefläche auf als die Abdeckschicht („Backing“), d. h. die Wundkontaktschicht ist entlang ihres Umfangs von einer Abdeckschicht umgeben. Dabei kann die Abdeckschicht eine adhäsive Beschichtung aufweisen, so dass die gesamte Wundauflage auf der Haut eines Patienten haften oder kleben kann.
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Das Stromversorgungselement und das erste Senderempfängerelement, sowie bevorzugt die erste Prozessoreinheit und die Energiespeichereinheit, werden bevorzugt auf der bei Gebrauch vom Nutzer abgewandten Seite der Abdeckschicht aufgeklebt. Das Stromversorgungselement und das erste Senderempfängerelement sind bevorzugt Komponenten eines RFID-Transponders und können vor einem Kontakt mit Flüssigkeit, meist Wundexsudat oder Schweiß, durch eine flüssigkeitsundurchlässige Folie zwischen RFID-Transponder und Abdeckschicht geschützt werden. Die Flüssigkeitsmessung erfolgt mittels des Sensorelementes, welches bevorzugt auf der dem Benutzer abgewandten Seite auf der Abdeckschicht so ausgerichtet wird, dass die mindestens zwei Elektroden des Sensorelements über dem Absorptionskörper befestigt sind. Falls ein Sensorelement verwendet wird, welches eine Sättigungsmessung mittels der Erfassung einer Änderung der elektromagnetischen Feldstärke durchführen kann, so kann das Stromversorgungselement zugleich die Funktion des Sensorselements und der Energy Harvesting-Antenne umfassen.
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Der erfindungsgemäße absorbierende Artikel kommuniziert mit einer Empfängereinheit, die mittels des zweiten Senderempfängerelements Daten vom absorbierenden Artikel empfängt. Die Empfängereinheit umfasst neben dem zweiten Senderempfängerelement eine zweite Prozessoreinheit und eine Ausgabeeinheit. Das zweite Senderempfängerelement kann dabei beispielsweise ein Bluetooth-Senderempfänger oder ein WiFi-Senderempfänger sein. Die zweite Prozessoreinheit ist konfiguriert, das von der ersten Senderempfängerelement empfangene Signal zu verarbeiten und sie kann des Weiteren dazu konfiguriert sein, aus den Messwerten des Sensorelements einen relativen Sättigungswert zu berechnen. Wird der Grenzwert der prozentualen Sättigung des Absorptionskörpers, der zwischen 50 % und 100 %, bevorzugt zwischen 60 % und 90 % liegt und besonders bevorzugt bei 80 % liegt, erreicht oder überschritten, so wird ein Signal ausgegeben. Alternativ wird das Signal ausgegeben, sobald eine vorgegebene Mindestanzahl von Feuchtesensoren die Anwesenheit von Flüssigkeit messen. Das Signal kann optisch oder akustisch sein.
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Die vorliegende Erfindung und besonders vorteilhafte Ausführungsformen derselben werden in den folgenden Absätzen 1 bis 23 zusammenfassend wiedergegeben:
- 1. Absorbierender Artikel umfassend
- - einen Absorptionskörper, welcher ausgestaltet ist Flüssigkeit, insbesondere Körperausscheidungen, aufzunehmen,
- - ein Sensorelement, welches mindestens einen Feuchtesensor zur Bestimmung der im Absorptionskörper aufgenommenen Flüssigkeit umfasst,
- - ein Stromversorgungselement, wobei das Stromversorgungselement eine Antenne umfasst und wobei das Stromversorgungselement elektromagnetische Strahlung, die mittels der Antenne aufgefangen wird, in elektrische Energie umwandeln kann,
- - und ein erstes Senderempfängerelement, wobei das erste Senderempfängerelement kontaktlos Daten an eine Empfängereinheit übertragen und von dieser empfangen kann,
und wobei die in dem Absorptionskörper aufgenommene Flüssigkeit auf Entfernung mittels kontaktloser Datenübertragung überwacht werden kann. - 2. Absorbierender Artikel nach Absatz 1, wobei die Antenne ausgestaltet ist, elektromagnetische Strahlung, welche von Rundfunksendeanlagen, Fernsehsendeanlagen, Radaranlagen, Mobilfunksendeanlagen und/oder WiFi-Sendern abgestrahlt wird, aufzufangen.
- 3. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze 1 oder 2, wobei das Stromversorgungselement ein Anpassungsnetzwerk und einen Gleichrichter umfasst.
- 4. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze, wobei die Antenne als Antennenarray realisiert ist.
- 5. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze, wobei der absorbierende Artikel eine erste Prozessoreinheit umfasst.
- 6. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze, wobei der absorbierende Artikel zusätzlich eine Energiespeichereinheit umfasst.
- 7. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze, wobei das Stromversorgungselement und/oder das Sensorelement und/oder das erste Senderempfängerelement und/oder die erste Prozessoreinheit und/oder die Energiespeichereinheit eine Komponente eines RFID-Bauteils ist.
- 8. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze, wobei die Antenne gleichzeitig das Sensorelement ist, welches mindestens einen Feuchtesensor zur Bestimmung der im Absorptionskörper aufgenommenen Flüssigkeit umfasst.
- 9. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze, wobei zur kontaktlosen Datenübertragung eine Sendeleistung von höchstens 1000 mW, bevorzugt von höchstens 100 mW und besonders bevorzugt von höchstens 10 mW abgestrahlt wird.
- 10. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze, wobei die kontaktlose Datenübertragung an die Empfängereinheit auf Bluetooth oder WiFi basiert.
- 11. Absorbierender Artikel nach Absatz 5, wobei die erste Prozessoreinheit dazu ausgestaltet ist, eine relative Sättigung des Absorptionskörpers im Vergleich zu dem maximalen Flüssigkeitsaufnahmevermögen des Absorptionskörpers aus den Messdaten des Sensorelements zu bestimmen.
- 12. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze, wobei die Datenübertragung nur dann stattfindet, wenn eine Mindestanzahl der ein oder mehr Feuchtesensoren des Sensorelements, die Anwesenheit von Flüssigkeit im Absorptionskörper messen.
- 13. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze, wobei die Datenübertragung nur dann stattfindet, wenn mindestens ein Grenzwert der relativen Sättigung des Absorptionskörpers erreicht oder überschritten ist.
- 14. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze, wobei die Datenübertragung in zeitlichen Intervallen stattfindet, wobei die Intervalle bevorzugt konstant sind und dabei insbesondere eine Intervalllänge von mindestens 5 s und höchstens 3600 s aufweisen.
- 15. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze, wobei die Grenzwerte für die relative Sättigung aus den Bereichen 50 % bis 100 %, bevorzugt 60 % bis 90 % und insbesondere 70 % bis 100 % ausgewählt werden.
- 16. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze, wobei der Absorptionskörper Teil eines Inkontinenzartikels ist, welcher ein zumindest bereichsweise flüssigkeitsdurchlässiges Topsheet, ein im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässiges Backsheet und den zwischen dem Topsheet und dem Backsheet angeordneten Absorptionskörper umfasst.
- 17. Absorbierender Artikel nach Absatz 16, wobei das RFID-Bauteil außerhalb des Absorptionskörpers auf dem Backsheet angebracht ist und wobei sich das RFID-Bauteil vorzugsweise entweder im Vorder- oder Rückenbereich des absorbierenden Artikels auf einer dem Benutzer abgewandten Seite des Backsheets befindet.
- 18. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der vorgenannten Absätze, wobei das Sensorelement entlang des Absorptionskörpers parallel zur Längsrichtung des Absorptionskörpers angebracht ist.
- 19. Absorbierender Artikel nach mindestens einem der Absätze 1 bis 15, wobei der Absorptionskörper Teil einer Wundauflage ist, welche eine Abdeckschicht, eine Wundkontaktschicht, und den zwischen der Abdeckschicht und der Wundkontaktschicht 28 angeordneten Absorptionskörper umfasst.
- 20. Empfängereinheit, die dazu ausgestaltet ist Daten von dem in einem absorbierenden Artikel nach einem der Absätze 1 bis 19 enthaltenen ersten Senderempfängerelement zu empfangen, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfängereinheit ein zweites Senderempfängerelement, eine zweite Prozessoreinheit und eine Ausgabeeinheit umfasst.
- 21. Empfängereinheit nach Absatz 20, wobei die Empfängereinheit ein insbesondere optisches oder akustisches Signal ausgibt, falls der Grenzwert der relativen Sättigung des Absorptionskörpers erreicht oder überschritten ist.
- 22. Empfängereinheit nach mindestens einem der Absätze 20 oder 21, wobei die Empfängereinheit ein Signal ausgibt, sobald eine vorgegebene Mindestanzahl von Feuchtesensoren die Anwesenheit von Flüssigkeit messen.
- 23. Empfängereinheit nach mindestens einem der Absätze 20 bis 22, wobei die zweite Prozessoreinheit der Empfängereinheit dazu ausgestaltet ist, aus den Messwerten des Sensorelements eine relative Sättigung zu berechnen.
- 24. System zur Überwachung der in einem Absorptionskörper aufgenommenen Flüssigkeit auf Entfernung, das mindestens einen absorbierenden Artikel nach Absatz 1 und mindestens eine Empfängereinheit nach Absatz 20 umfasst.
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Figurenliste
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Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung und ihrer Vorteile wird nun auf die folgenden Ausführungsformen in Verbindung mit den zugehörigen Figuren verwiesen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand exemplarischer Ausführungsformen, die in den schematischen Abbildungen der Figuren angegeben sind, näher erläutert.
- 1 Schematische Darstellung einer Ausführungsform des Systems zur Überwachung der in einem Absorptionskörper 3 aufgenommenen Flüssigkeit auf Entfernung.
- 2 Schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des Systems zur Überwachung der in einem Absorptionskörper 3 aufgenommenen Flüssigkeit auf Entfernung.
- 3 Schematische Darstellung einer Ausführungsform des Stromversorgungselements.
- 4 Schematische Darstellung des absorbierenden Artikels im Zusammenhang mit einer Ausführungsform, bei welcher der Absorptionskörper Teil eines Inkontinenzartikels ist. Es wird die Draufsicht auf eine Inkontinenzwegwerfwindel im aufgefalteten und plan ausgebreiteten Zustand gezeigt.
- 5 Schematische Darstellung des absorbierenden Artikels im Zusammenhang mit einer Ausführungsform, bei welcher der Absorptionskörper Teil einer Wundauflage ist. Es wird ein Schnitt durch ein Inseldressing gezeigt.
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1 zeigt eine mögliche Ausführungsform eines Systems zur Überwachung der in einem Absorptionskörper aufgenommenen Flüssigkeit auf Entfernung, wobei das System einen absorbierenden Artikel 100 und eine Empfängereinheit 26 umfasst.
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Der absorbierende Artikel 100 umfasst ein Stromversorgungselement 9, ein Sensorelement 10, ein erstes Senderempfängerelement 11, sowie einen Absorptionskörper 3. Über das erste Senderempfängerelement 11 kommuniziert der absorbierende Artikel 100 kontaktlos mit der Empfängereinheit 26. Diese umfasst eine zweite Senderempfängerelement 17, eine zweite Prozessoreinheit 18 und eine Ausgabeeinheit 19.
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Das Stromversorgungselement 9 fängt Radiowellen aus der Umgebung auf und wandelt sie in elektrische Energie um. Das Stromversorgungselement 9 ist elektrisch verbunden mit dem Sensorelement 10 und dem ersten Senderempfängerelement 11 und versorgt diese mit Energie, um ihre Funktion zu gewährleisten. Das Sensorelement 10, bei dem es sich um einen Feuchtesensor handelt, kann die Anwesenheit von Flüssigkeit im Absorptionskörper 3 feststellen. Dazu kann beispielsweise eine kapazitive Messmethode verwendet werden oder alternativ die Abschwächung der elektromagnetischen Feldstärke im Vergleich zur Feldstärke bei einem Absorptionskörper, der noch keine Flüssigkeit aufgenommen hat, gemessen werden. Die vom Sensorelement 10 gemessenen Daten werden an das erste Senderempfängerelement 11 weitergeleitet und vom ersten Senderempfängerelement 11 drahtlos an das zweite Senderempfängerelement 17 der Empfängereinheit 26 übertragen. Die Empfängereinheit 26 leitet die Daten zur Auswertung an die zweite Prozessoreinheit 18 weiter. Durch die zweite Prozessoreinheit 18 werden die Daten zur Ausgabe aufbereitet. Die Ausgabe auf der Ausgabeeinheit 19 kann dabei akustisch, beispielsweise mittels eines Warntons, oder optisch, beispielsweise mittels einer aufblinkenden Warnlampe oder einer Nachricht auf einem Bildschirm, erfolgen. Die elektronischen Bauteile des absorbierenden Artikels, nämlich das Stromversorgungselement 9, das Sensorelement 10 und das erste Senderempfängerelement 11, können dabei Teil eines RFID-Bauteils 21 sein.
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In der in 2 vorgestellten weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems umfasst der absorbierende Artikel 100 neben dem Stromversorgungselement 9, dem Sensorelement 10, dem ersten Senderempfängerelement 11 und dem Absorptionskörper 3 noch eine Energiespeichereinheit 16 und eine erste Prozessoreinheit 15. Die Empfängereinheit 26 umfasst das zweite Senderempfängerelement 17, die zweite Prozessoreinheit 18 und die Ausgabeeinheit 19.
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Die mittels des Stromversorgungselementes 9 gesammelte Energie wird bevorzugt zunächst in der Energiespeichereinheit 16 zwischengespeichert. Die Energiespeichereinheit 16 ist bevorzugt mit den elektrischen Verbrauchern des absorbierenden Artikels 100, nämlich dem Sensorelement 10, dem ersten Senderempfängerelement 11 und der ersten Prozessoreinheit 15, verbunden und versorgt diese mit elektrischer Energie. Bei der Energiespeichereinheit 16 kann es sich bevorzugt um einen Kondensator, aber auch um einen Akkumulator handeln. Die Energiespeichereinheit 16 kann sicherstellen, dass auch im Falle eines zeitweise erhöhten Energieverbrauchs des Sensorelements 10, des ersten Senderempfängerelement 11 oder der ersten Prozessoreinheit 15 stets elektrische Energie vorhanden ist. Die Energiespeichereinheit 16 kann auch im Falle einer, insbesondere vorübergehenden, Erhöhung der Sendeleistung des ersten Senderempfängerelement 11 eine ausreichende Energieversorgung des ersten Senderempfängerelements 11 gewährleisten. Weiterhin können bei Einsatz der Energiespeichereinheit 16 vergleichsweise größere Abstände zwischen erstem Senderempfängerelement 11 und zweitem Senderempfängerelement 17 überbrückt werden, beispielsweise eine Entfernung von 5 m bis 20 m.
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Die erste Prozessoreinheit 15, die mit dem Sensorelement 10 kommuniziert, kann dazu konfiguriert werden, die empfangenen Daten des Sensorelements 10 bereits lokal im absorbierenden Artikel 100 auszuwerten. Dabei kann die erste Prozessoreinheit aus den Messdaten des Sensorelements 10 auf die Anwesenheit von Flüssigkeit im Absorptionskörper 3 schließen und daraufhin eine binäre Ausgabe, entsprechend „Flüssigkeit vorhanden“ oder „keine Flüssigkeit vorhanden“, generieren. Vorteilhaft werden eine Vielzahl von Feuchtesensoren eingesetzt. Hierdurch kann die Genauigkeit der Flüssigkeitsdetektion erhöht werden und des Weiteren können gegebenenfalls Informationen zur Flüssigkeitsverteilung erfasst werden.
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Die erste Prozessoreinheit 15 ist bevorzugt unmittelbar mit dem ersten Senderempfängerelement 11 verbunden. Der Datenaustausch zwischen der ersten Prozessoreinheit 15 und der zweiten Prozessoreinheit 18 erfolgt mittelbar über das erste Senderempfängerelement 11 und das zweite Senderempfängerelement 17.
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Vorzugsweise werden die von der ersten Prozessoreinheit 15 aufbereiteten Messdaten an die zweite Prozessoreinheit 18 weitergeleitet. Mittels der zweiten Prozessoreinheit 18 werden die empfangenen Daten zur Ausgabe aufbereitet. Die Ausgabe auf der Ausgabeeinheit 19 kann dabei akustisch, beispielsweise über einen Warnton, oder optisch, beispielsweise über eine aufblinkende Warnlampe oder eine Nachricht auf einem Bildschirm, geschehen. Die elektronischen Bauteile des absorbierenden Artikels 100, welche das Stromversorgungselement 9, das Sensorelement 10, die Energiespeichereinheit 16, die erste Prozessoreinheit 15 und das erste Senderempfängerelement 11 umfassen, können dabei Teil des RFID-Bauteils 23 sein. Alternativ ist es möglich, dass das Sensorelement 10 kein Teil des RFID-Bauteils 24 ist und das RFID-Bauteil 24 dann lediglich das Stromversorgungselement 9, die Energiespeichereinheit 16, die erste Prozessoreinheit 15 und das erste Senderempfängerelement 11 umfasst.
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3 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des Stromversorgungselementes 9. Neben einer Antenne 12 umfasst das Stromversorgungselement 9 auch ein Anpassungsnetzwerk 13 und einen Gleichrichter 14. Durch das Anpassungsnetzwerk 13 wird die Impedanz der Antenne 12 an die Impedanz des Senders der Radiowellen angepasst. Dadurch kann der Leistungsverlust geringgehalten werden. Der Gleichrichter 14 wandelt die von der Antenne 12 aufgefangene Wechselspannung mittels Spitzenwertdetektor in einen Gleichstrom um.
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Die in 4 gezeigte Ausführungsform stellt schematisch einen Inkontinenzartikel 100 mit dem aufgeklebtem RFID-Bauteil 24 und dem Sensorelement 10 dar. Bei dem Inkontinenzartikel 100 handelt es sich um eine Inkontinenzwegwerfwindel, welche ein Topsheet 1, ein Backsheet 2 und einen Absorptionskörper 3 umfasst. Der Absorptionskörper 3 ist bevorzugt zwischen dem flüssigkeitsdurchlässigen Topsheet 1 und dem im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässigen Backsheet 2 angeordnet. Der Absorptionskörper 3 ist dabei meist in Längsrichtung 50 des absorbierenden Artikels 100 angeordnet, so dass der Schrittbereich 5 bei der Anwendung zwischen den Beinen eines Benutzers gehalten wird. Üblicherweise kann der Inkontinenzartikel mit zwei hinteren Seitenabschnitten 7, die jeweils wenigstens ein Verschlussmittel 8 aufweisen, im Rückenbereich in der Querrichtung 51 verschlossen werden, indem die Seitenabschnitte 7 in angelegtem Zustand zu dem Vorderbereich 4 geführt und dort befestigt werden.
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Es wird die Draufsicht auf die Inkontinenzwegwerfwindel im aufgefalteten und plan ausgebreiteten Zustand gezeigt.
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Das RFID-Bauteil weist dabei bevorzugt die in 2 beschriebene Ausführungsform auf, welche das Stromversorgungselement 9, die Energiespeichereinheit 16, die erste Prozessoreinheit 15 und das erste Senderempfängerelement 11 umfasst. Das RFID-Bauteil 24 wird bevorzugt wie dargestellt auf dem Vorderbereich 4 oder alternativ auf dem Rückenbereich 6 des Inkontinenzartikels auf der dem Benutzer abgewandten Seite aufgebracht.
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Das RFID-Bauteil 24, sowie das Sensorelement 10, können aufgeklebt oder aufgedruckt sein. Das Sensorelement 10 umfasst zwei Elektroden, die einen elektrischen Kondensator bilden. Die Elektroden werden bevorzugt entlang der Längsrichtung 50 ausgehend vom RFID-Bauteil 24 über den Absorptionskörper 3 hinweg parallel zueinander ausgerichtet. Die Elektroden erstrecken sich vorzugsweise bis in die Mitte des Schrittbereichs 5. Die Anwesenheit von Flüssigkeit kann mittels des Sensorelements 10 anhand einer Kapazitätsänderung festgestellt werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform können die zwei Elektroden des Sensorelementes 10 gleichzeitig als Antenne dienen. Die Antennen sind über dem Absorptionskörper 3 auf der bei Gebrauch des Artikels dem Benutzer abgewandten Seite angebracht und stehen nicht direkt mit der vom Benutzer ausgeschiedenen Flüssigkeit in Kontakt. Bei dieser Ausführungsform werden die Antennen also sowohl als Stromversorgungselement als auch als Sensorelement eingesetzt. Die Antennen fangen Radiowellen aus der Umgebung über Energy Harvesting auf und wandeln sie in elektrische Energie um. Die Antennen (12, 9,10) sind jeweils auf die WiFi Frequenzen 2,4 GHz und 5 GHz abgestimmt. Durch ein Anpassungsnetzwerk 13 (siehe 3) kann der Leistungsverlust geringgehalten werden. Der Gleichrichter 14 wandelt die von den Antennen 12 aufgefangene Wechselspannung in einen Gleichstrom um. Die elektrische Energie wird in der Energiespeichereinheit 16, welche eine Vielzahl parallel geschalteter Kondensatoren umfasst, zwischengespeichert und steht dann im Falle eines hohen Strombedarfs zur Verfügung (in 4 nicht dargestellt, siehe 2). Über diese Energie können die erste Prozessoreinheit 15 und das erste Senderempfängerelement 11 betrieben werden. Die zum Energy Harvesting verwendeten Antennen 10 können bevorzugt gleichzeitig zur relativen Sättigungsmessung verwendet werden. Bei Anwesenheit von Flüssigkeit in der Nähe der Antennen 10 ändert sich die elektromagnetische Feldstärke. Die erste Prozessoreinheit berechnet hierbei anhand der an den Antennen auftretenden Änderung der elektromagnetischen Feldstärke die in dem Absorptionskörper vorhandene Feuchtigkeit, insbesondere die relative Feuchtigkeitssättigung. Das ersten Senderempfängerelement 11 überträgt ein Signal an das zweite Senderempfängerelement 17 (siehe 1, 2), sobald die relative Feuchtigkeitssättigung vorherbestimmte Grenzwerte von beispielsweise jeweils 50 %, 60 %, 70 %, 80 % oder 85 % erreicht. Die Signalübertragung kann mittels Bluetooth-Übertragung erfolgen. Wie in den 1, 2 dargestellt, werden die Daten von dem zweiten Senderempfängerelement 17 zu einer zweiten Prozessoreinheit 18 weitergeleitet. Von der zweiten Prozessoreinheit 18 werden die Daten dann zur Ausgabe aufbereitet. Die Ausgabeeinheit 19 zeigt mittels eines Bildschirms den relativen Sättigungsstand des Wegwerfwindel an. Bei Erreichen eines relativen Sättigungswertes von beispielsweise 80 % benachrichtigt die Ausgabeeinheit 19 das Pflegepersonal mittels eines Signaltons.
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5 ist eine schematische Abbildung eines absorbierenden Artikels 100, welcher eine als sogenanntes Inseldressing ausgebildete Wundauflage mit aufgebrachtem RFID-Bauteil 24 und Sensorelement 10 umfasst. Das Inseldressing umfasst eine Abdeckschicht 27, den Absorptionskörper 3 und eine Wundkontaktschicht 28. Das RFID-Bauteil ist dabei bevorzugt entsprechend der im Zusammenhang mit 2 beschriebenen Ausführungsform gestaltet, welche das Stromversorgungselement 9, die Energiespeichereinheit 16, die erste Prozessoreinheit 15 und das erste Senderempfängerelement 11 umfasst. Das RFID-Bauteil 24 ist bevorzugt auf der dem Benutzer abgewandten Seite der Abdeckschicht 27 aufgedruckt oder aufgeklebt. Bevorzugt ist das RFID-Bauteil durch eine flüssigkeitsundurchlässige Schicht vor einem Kontakt mit Wundexsudat geschützt. Das Sensorelement 10 ist bevorzugt auf der Abdeckschicht 27 auf der dem Benutzer abgewandten Seite so angebracht, dass es über dem Absorptionskörper 3 zu liegen kommt. Die Wundkontaktschicht 28 ist die, bei Gebrauch des absorbierenden Artikels, dem Benutzer zugewandte Seite. Die mit einer adhäsiven Beschichtung versehene Abdeckschicht 27 überfängt den Absorptionskörper 3 und kann auf der Haut des Benutzers befestigt werden.
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Das auf Energy Harvesting basierende Stromversorgungselement 9 ist mit der Energiespeichereinheit 16 verbunden. Die erste Prozessoreinheit 15 wird von der Energiespeichereinheit 16 mit Strom gespeist und kann Daten vom Sensorelement 10 und dem ersten Senderempfängerelement 11 empfangen, sowie Daten an das erste Senderempfängerelement 11 übertragen.
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Das Sensorelement 10 ist mit der Energiespeichereinheit 16 elektrisch verbunden. Bei dem Sensorelement 10 handelt es sich um einen auf kapazitativer Messung beruhenden Feuchtesensor. Dazu sind 2 Elektroden auf der dem Benutzer abgewandten Seite der Abdeckschicht 27 über dem Absorptionskörper 3 aufgedruckt. Durch die Änderung der Dielektrizitätskonstante und der damit verbundenen Spannungsänderung kann die Anwesenheit von Flüssigkeit im Absorptionskörper 3 gemessen werden. Anhand der vom Sensorelement gemessenen Spannungsänderung kann die erste Prozessoreinheit 15 eine Feuchtigkeitssättigung im Absorptionskörpers 3 berechnen. Wird ein Grenzwert der relativen Feuchtigkeitssättigung überschritten, so sendet das erste Senderempfängerelement 11 ein Signal über Bluetooth an das zweite Senderempfängerelement 17. Die zweite Prozessoreinheit 18 verarbeitet die empfangenen Daten dahingehend, dass ein Warnsignal von der Ausgabeeinheit 19 auf einem Bildschirm ausgegeben wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2738748 A1 [0004]
- US 2009315720 [0005]