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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Straffvorrichtung für eine Sicherheitsgurtkomponente, mit einem Gasgenerator zur Erzeugung eines Druckgases, einem von dem Druckgas antreibbaren Kolben, einem an den Kolben angeschlossenen Zugseil, welches mit der in eine Straffbewegung zu versetzenden Sicherheitsgurtkomponente verbindbar ist, und einem Strafferrohr zur Aufnahme und Führung des Kolbens.
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Eine solche Straffvorrichtung ist beispielsweise aus
DE 10 2015 111 083 B4 bekannt, bei der der Kolben in einem Strafferrohr geführt ist und an ein Zugseil angeschlossen ist, welches über einen Umlenker mit einer Sicherheitsgurtkomponente verbunden ist. Im Auslösefall wird das vom Gasgenerator erzeugte Druckgas in das Strafferrohr geleitet und der Kolben angetrieben, so dass die Straffvorrichtung eine Straffbewegung auf die Sicherheitsgurtstraffkomponente bewirkt.
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Im Zuge des vom Gasgenerator erzeugten Druckgases treten im Strafferrohr kurzzeitig sehr hohe Drücke auf, welche zu einem Bersten des Strafferrohres führen können. Dabei kann die einen Fahrgast sichernde Strafffunktion beeinträchtigt werden. Zudem werden die Bauteile der Straffvorrichtung und andere nahe der Straffvorrichtung angeordnete Aggregate gefährdet beziehungsweise können zerstört werden. Im Stand der Technik ist daher vorgesehen, dass das Druckgas über eine seitliche Öffnung im Strafferrohr abgeleitet werden kann, um ein Bersten des Strafferrohres zu verhindern.
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Bei der Erzeugung des Druckgases durch den Gasgenerator kann es zu einer Flammenentwicklung kommen, so dass eine Flamme vom Druckgas durch das Strafferrohr getrieben wird und dabei unkontrolliert aus der seitlichen Öffnung austreten kann. Insbesondere kann durch den hohen Druck die Flamme aus der seitlichen Öffnung besonders weit austreten. Daher besteht bei der im Stand der Technik vorgeschlagenen Lösung der Nachteil, dass die Straffvorrichtung selbst und andere Aggregate durch den unkontrollierten Flammenaustritt aus dem Strafferrohr gefährdet werden. Eine unkontrollierte Flamme sollte daher insbesondere außerhalb des Strafferrohres unterbunden werden, um die Straffvorrichtung oder andere Aggregate, insbesondere seitlich zum Strafferrohr angeordnete Aggregate, nicht zu beeinträchtigen oder zu zerstören. Eine Straffvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 ist aus
DE 10 2011 108 158 A1 bekannt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die mit Bezug zum Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu beseitigen und eine verbesserte Straffvorrichtung anzugeben. Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Straffvorrichtung aufzuzeigen, bei welcher ein Bersten des Strafferrohres auf Grund eines Überdruckes unterbunden werden kann. Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Straffvorrichtung aufzuzeigen, bei welcher ein unkontrollierter Flammenaustritt aus dem Strafferrohr verhindert werden kann.
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Gelöst wird die Aufgabe durch eine Straffvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen der Straffvorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen und in der Beschreibung angegeben, wobei einzelne Merkmale der vorteilhaften Weiterbildungen in technisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar sind.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch eine Straffvorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen, wobei der Kolben mindestens ein, bevorzugt genau ein Ventil aufweist.
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Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass der Kolben durch das Strafferrohr geschossen wird und das mit der Sicherheitsgurtkomponente verbundene Zugseil mitnimmt, wobei ein maximal in dem Strafferrohr auftretender Druck mittel des im Kolben angeordneten Ventils einstellbar ist beziehungsweise der Druck regulierbar ist. Im Auslösefall der Straffvorrichtung erzeugt der Gasgenerator ein Druckgas, welches in das Strafferrohr eingeleitet wird, so dass der Kolben entlang eines durch das Innere des Strafferrohrs aufgespannten Schusskanals angetrieben wird. Das vorzugsweise als Sicherheitsventil ausgebildete mindestens eine Ventil leitet, im Falle eines in einem den Kolben vorgelagerten Bereich des Schusskanals entstehenden Überdrucks, eine überschüssige Gasmenge ab. Da der Kolben das mindestens eine Ventil aufweist, wird eine im Auslösefall auftretende Flammenbildung vorteilhaft durch das Ventil abgeleitet und verbleibt im Strafferrohr. Somit kann ein seitlicher Flammenaustritt aus dem Strafferrohr unterbunden werden.
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Insbesondere ist ein Ableiten aus einer seitlichen Öffnungen des Strafferrohres gemäß dem Stand der Technik nicht notwendig, um einen Überdruck in dem Strafferrohr zu verhindern. Weiterhin kann somit eine möglicherweise entstandene Flamme nicht unkontrolliert seitlich aus dem Strafferrohr austreten. Zusätzlich kann die Straffvorrichtung effizienter betrieben werden beziehungsweise ein Kolben effizienter angetrieben werden, da durch das mindestens eine Ventil ein Ableiten erst bei einem Überdruck durch das mindestens eine Ventil erfolgt. Zudem kann durch die vorteilhafte Anordnung des Ventils im Kolben ein Druckausgleich vorteilhaft über den gesamten, vom Kolben zurückgelegten Weg entlang des Schusskanals ausgeglichen werden. Somit kann durch den das mindestens eine Ventil aufweisenden Kolben ein Zerbersten des Strafferrohres und somit eine Gefährdung anderer Bauteile verhindert werden.
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Bei der durch die Straffvorrichtung in eine Straffbewegung zu versetzende Sicherheitsgurtkomponente handelt es sich bevorzugt um ein Gurtschlosses oder einen Endbeschlag eines Sicherheitsgurtes. Das Zugseil kann beispielsweise direkt an dem Endbeschlag ziehen oder ein Element des Endbeschlags beispielsweise zum Aufrollen des Sicherheitsgurtes antreiben, um die Straffbewegung direkt oder indirekt auf den Sicherheitsgurt zu übertragen. Analog kann das Zugseil an dem Gurtschloss ziehen oder einen sonstigen vorgelagerten Mechanismus antreiben, so dass die Straffbewegung auf das Gutschloss übertragen wird.
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Im eingebauten Zustand ist der Kolben und das an den Kolben angeschlossene Zugseil zumindest teilweise in dem Strafferrohr angeordnet, wobei der Kolben zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig an einer Innenseite des Strafferrohres anliegt. Dabei ist das Strafferrohr auf einer dem Kolben entgegen der Antriebsrichtung abgewandten Seite insbesondere durch ein Dichtelement abgedichtet, so dass das Strafferrohr zwischen dem Dichtelement und dem Kolben gasdicht ausgebildet ist. Dagegen ist das Strafferrohr vorzugsweise an einem dem Kolben in Antriebsrichtung nachgelagerten Ende des Strafferrohres offen ausgebildet, so dass die im Strafferrohr angeordnete Luft vom Kolben verdrängt wird und durch die Öffnung austritt.
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Im Auslösefall der Straffvorrichtung wird insbesondere eine zwischen dem Dichtelement und dem Kolben aufgespannte Gasdruckkammer des Strafferrohres mit dem vom Gasgenerator erzeugten Druckgas geflutet. Ein Volumen der Gasdruckkammer ändert sich somit in Abhängigkeit von einer Stellung des Kolbens im Strafferrohr. Das am Kolben angeschlossene Zugseil verläuft dabei zumindest teilweise durch die Gasdruckkammer. Zur Erzeugung der Straffbewegung an der Sicherheitsgurtkomponente ist das Zugseil vorzugsweise an ein Umlenkelement angelegt, so dass die Kolbenbewegung beziehungsweise eine Zugbewegung des Zugseils in eine Zugrichtung entlang des Strafferrohres vorteilhaft in eine andere Richtung verlaufende Straffbewegung umgeleitet werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, dass das mindestens eine Ventil in einem geöffneten Zustand zur Leitung eines Fluids durch den Kolben ausgebildet ist. Im geöffneten Zustand des Ventils ist somit der Bereich vor dem Kolben und der Bereich nach dem Kolben im Strafferrohr fluidisch verbunden, so dass ein Überdruck durch das mindestens eine Ventil ableitbar ist. Im Auslösefall kann somit vorteilhaft ein Druckausgleich durch den Kolben erfolgen. Vorzugsweise wird im geöffneten Zustand des Ventils ein Fluid, welches insbesondere aus im Strafferrohr vor dem Auslösen der Straffvorrichtung angeordneten Luft und/oder dem Druckgas besteht, durch den Kolben geleitet und ein Überdruck abgebaut. Dafür kann in einem dem Ventil vor- oder nachgelagerten Bereich des Kolbens jeweils eine Durchgangsöffnung angeordnet sein, so dass das Fluid durch den Kolben geleitet werden kann. Ein Zerbersten des Strafferrohres kann somit verhindert werden. Zudem kann eine eventuell auftretende Flammenbildung durch den Kolben in einen dem Kolben nachgelagerten Bereich des Strafferrohres geleitet werden. Auf dieses Weise ist es vorteilhaft möglich, die Flamme zunächst im Strafferrohr kontrolliert zu halten und eine Beschädigung anderer Bauteile, insbesondere seitlich zu dem Strafferrohr angeordneter Bauteile, zu verhindern.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Kolben einen das mindestens eine Ventil aufweisenden Dichtungsabschnitt aufweist. Der Dichtungsabschnitt liegt dabei vorzugsweise vollständig an einer Innenseite des Strafferrohres an, so dass der der Gasdruckkammer zugewandte Teil des Dichtungsabschnitts die Begrenzung der Gasdruckkammer bildet. Vorzugsweise dichtet der Dichtungsabschnitt einen dem Kolben in Antriebsrichtung vorgelagerten Teil des Strafferrohres gasdicht ab. Der Kolben und das an den Kolben angeschlossene Zugseil kann somit besonders effektiv angetrieben werden.
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Der Dichtungsabschnitt weist auf einer Druckgasseite des Kolbens eine Antriebsfläche auf. Bei der Antriebsfläche handelt es sich vorzugsweise um eine ebene Fläche, welche in axialer Richtung in dem Dichtungsabschnitt eingelassen sein kann, wobei die Antriebsfläche vorzugsweise senkrecht zu der Antriebsrichtung liegt. Ein Antreiben des Kolbens kann somit besonders effizient erfolgen. Insbesondere kann die Antriebsfläche in Richtung der Druckgasseite durch einen der Antriebsfläche vorstehenden Dichtungskragen begrenzt sein, wobei der Dichtungskragen eine an der Innenseite des Strafferrohres anliegende Kontaktfläche des Dichtungsabschnittes erhöht, so dass die Dichtfunktion des Dichtabschnittes vorteilhaft sichergestellt ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Dichtungsabschnitt mindestens einen der Antriebsfläche vorstehenden
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Ventilabschnitt aufweist, wobei das mindestens eine Ventil in dem Ventilabschnitt eingelassen ist. Der Ventilabschnitt nimmt das Ventil in sich auf, so dass das Ventil vorteilhaft fest gelagert wird. Durch den Ventilabschnitt ist somit die Position des einen Ventils vorgebbar.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das mindestens eine Ventil zu einer Mittelpunktachse des Kolbens radial versetzt angeordnet ist. Die Mittelpunktachse verläuft mittig durch den insbesondere in Bezug auf dessen Umfangsfläche rotationssymmetrischen Kolben. Das mindestens eine Ventil bildet somit, insbesondere zusammen mit dem Ventilabschnitt, durch die radiale Versetzung einen bezüglich der Mittelpunktsachse rotationsunsymmetrischen Teil des Kolbens. Auf diese Weise kann vorteilhaft das Zugseil in einer vorteilhaft mittigen Position in der Mitte des Kolbens angeordnet werden. Weiterhin kann durch die radiale Versetzung des mindestens einen Ventils die Anordnung weiterer an den Dichtungsabschnitt anschließender Kolbenabschnitte in zentraler Stellung erfolgen, ohne dass im geöffneten Zustand des Ventils ein Ableiten des Überdrucks verhindert wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Kolben einen in einer Antriebsrichtung des Kolbens dem Dichtungsabschnitt nachgelagerten und der Druckgasseite des Kolbens abgewandten Führungsabschnitt aufweist. Der Führungsabschnitt weist vorzugsweise eine olivenförmige Form auf, wobei der Führungsabschnitt zumindest teilweise an dem Strafferrohr anliegt, so dass der Kolben vorteilhaft durch den Führungsabschnitt durch das Strafferrohr führbar ist beziehungsweise ein Verkippen des Kolbens verhindert wird. Weiterhin ist der Führungsabschnitt vorteilhaft für ein Ableiten des aus dem Ventil austretenden überschüssigen Fluides in Richtung einer Öffnung des Strafferrohres ausgebildet.
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Hierzu kann der Führungsabschnitt in Bezug zu der Mittelpunktsachse des Kolbens zumindest teilweise einen kleineren Radius aufweisen als der Dichtungsabschnitt. Vorzugsweise nimmt der Radius des Führungsabschnittes in Antriebsrichtung zunächst zu und anschließend ab, so dass die Olivenform entsteht. Auf diese Weise kann vorteilhaft das Strömungsverhalten des durch das mindestens eine Ventil geleiteten Fluides beeinflusst werden. Dabei wird im Falle eines Überdruckes das Fluid über den Führungsabschnitt in Antriebsrichtung geleitet und eine durch das aus dem Ventil strömende Fluid bereitgestellte Bewegungsenergie auf den Führungsabschnitt übertragen. Zwischen dem Dichtungsabschnitt und dem Führungsabschnitt ist der Kolben vorzugsweise verjüngend ausgebildet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Führungsabschnitt in Antriebsrichtung verlaufende Entlastungsrillen aufweist. Bei den Entlastungsrillen handelt es sich vorzugsweise um längliche und entlang des Führungsabschnittes in Antriebsrichtung durchgehende Ausnehmungen, welche einen Fluidfluss vorteilhaft beeinflussen. Insbesondere werden durch die Entlastungsrillen entlang der Antriebsrichtung Öffnungen geschaffen, so dass das Fluid vorteilhaft in Richtung der Öffnung des Strafferrohres leitbar ist. Weiterhin kann durch die Entlastungsrillen der Führungsabschnitt vorteilhaft an der Innenseite des Strafferrohres anliegend ausgebildet sein, so dass der anliegende Teil des Führungsabschnittes den Kolben im Auslösefall entlang des Strafferrohres führt und ein Verkippen des Kolbens verhindert wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das mindestens eine Ventil bei einer Überschreitung eines Ansprechdrucks auf der Druckgasseite von einem geschlossenen Zustand in den geöffneten Zustand überführbar ist. Im Auslösefall wird die Gasdruckkammer mit dem Druckgas geflutet. Folglich steigt der in der Gasdruckkammer herrschende Druck und somit der an dem mindestens einen Ventil anliegende Druck. Das Ventil ist vorzugsweise so ausgebildet, dass bei Überschreitung des Ansprechdrucks das Fluid aus der Gasdruckkammer, insbesondere automatisch, durch den Kolben ableitbar ist. Auf diese Weise wird vorteilhaft ein Zerbersten des Strafferrohres verhindert. Im Auslösefall wird durch das Antreiben des Kolbens die Gasdruckkammer entlang des Strafferrohres in Antriebsrichtung vergrößert, so dass ein größeres Volumen für das in die Gasdruckkammer geleitete Druckgas vorhanden ist. Folglich sinkt durch die Volumenvergrößerung der in der Gasdruckkammer herrschende Druck. Sollte der Druck dennoch zu groß sein oder der Kolben sich im Strafferrohr verhaken, kommt es zu einer Überschreitung des Ansprechdrucks des mindestens einen Ventils. Somit kann vorteilhaft ein maximaler Druck in der Gasdruckkammer durch den Ansprechdruck beziehungsweise Auslegung des mindestens einen Ventils vorgegeben werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das mindestens eine Ventil ein Sollbruchelement aufweist, welches bei Überschreiten des Ansprechdrucks zerstört wird, so dass das mindestens eine Ventil den geöffneten Zustand einnimmt. Durch entsprechende Auslegung des Sollbruchelementes kann das mindestens eine Ventil vorteilhaft automatisch und schnell bei Überschreitung des Ansprechdrucks in den geöffneten Zustand überführt werden. Ein solches Sicherheitsventil reagiert vorteilhaft schnell und zuverlässig.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Sollbruchelement eine Membran ist, welche bei Überschreiten des Ansprechdrucks auf der Druckgasseite platzt. Bei der Ausgestaltung des Sollbruchelements als Membran ist es vorteilhaft möglich, dass kein Teil des Sollbruchelements in den nachgelagerten Teil des Strafferrohres katapultiert wird beziehungsweise mit dem Fluid in Richtung der endseitigen Öffnung des Strafferrohres geleitet wird.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das mindestens eine Ventil als Rückschlagventil ausgebildet ist. Auf diese Weise ist ein auf der Druckgasseite herrschende Überdruck nur durch den Kolben in die der Druckgasseite abgewandten Antriebsrichtung in das Strafferrohr ableitbar. Durch eine Ausgestaltung des mindestens einen Ventils als Rückschlagventil ist es vorteilhaft möglich, dass nach einem Ausgleichen des Überdrucks das Ventil in den geschlossenen Zustand zurückkehrt, so dass das Antreiben des Kolbens vorteilhaft effizient weitergeführt wird und kein Bewegungsenergieverlust in Folge der Ableitung des Fluids durch den Kolben auftritt. Weiterhin kann vorteilhaft die Durchflussrichtung in geöffnetem Zustand vorgegeben sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Zugseil zumindest teilweise durch den Kolben führbar ist und das Zugseil mittig zu der Mittelpunktachse des Kolbens angeordnet ist. Auf diese Weise kann die Kraftübertragung vom Kolben auf das Zugseil möglichst gleichmäßig und in einer Richtung mit der Antriebsrichtung erfolgen. Es wird bei einer Verkippung des Kolbens die Kraft trotzdem möglichst mittig auf das Zugseil übertragen. Weiterhin ist das Zugseil somit weitestmöglich von einer Innenseite des Strafferrohres entfernt, so dass es nicht zu einer Reibung des Zugseils an dem Strafferrohr kommt. Insbesondere kann bei einer mittigen Durchführung des Zugseils durch den Kolben eine Befestigung des Zugseils möglichst achsennah erfolgen, so dass eine Ausgestaltung der Kolbenabschnitte vorteilhaft beliebig erfolgen kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Zugseil bewegbar in dem Kolben geführt ist und das Zugseil mit einem Fixierelement verbunden ist, welches in eine auf dem Führungsabschnitt ausgebildete und zentral zu der Mittelpunktachse des Kolbens angeordnete Ausnehmung einlassbar ist. Bei dem Fixierelement handelt es sich insbesondere um eine Presshülse. Bei einer Montage der Vorrichtung kann somit vorteilhaft das Zugseil durch den Kolben geführt werden und anschließend mit dem Fixierelement verbunden werden. Das Fixierelement kann dabei vorteilhaft in die Ausnehmung im Kolben eingelassen werden, so dass das Zugseil weiterhin bewegbar im Kolben gehalten wird. Im Auslösefall wird der Kolben gegen das Fixierelement gedrückt, so dass das Zugseil mit dem Fixierelement mitgenommen werden kann. Dazu kann beispielsweise ein vorstehender Kragen des Fixierelementes ausgebildet sein, welcher passend zu einer Stirnseite des Kolbens ausgebildet ist.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden im Folgenden anhand der Figuren beispielhaft erläutert. Es zeigen schematisch:
- 1: eine seitliche Darstellung einer Straffvorrichtung,
- 2: eine Detailansicht des im Strafferrohr angeordneten Kolbens einer Straffvorrichtung gemäß 1,
- 3: eine Explosionsdarstellung eines Kolbens einer Straffvorrichtung,
- 4: eine Schnittdarstellung gemäß 2.
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Die in den Figuren dargestellte Straffvorrichtung 1 umfasst ein Strafferrohr 6, in welches ein Kolben 4 aufgenommen ist, wobei der Kolben 4 in einer Antriebsrichtung 13 führbar beziehungsweise antreibbar ist. An dem Kolben 4 ist ein Zugseil 5 angeschlossen, welches infolge einer Erzeugung eines Druckgases durch einen Gasgenerator 3 vom Kolben 4 entlang des Strafferrohres 6 in Richtung einer Öffnung 22 des Strafferrohres 6 mitgenommen wird. Auf einer Druckgasseite 9 weist der Kolben 4 ein Ventil 7 mit einem Sollbruchelement 17 auf. Die Druckgasseite 9 des Strafferrohres 6 ist zudem durch ein Dichtelement 20 gasdicht ausgebildet. Durch das Mitnehmen des Zugsseils 5 wird über ein Umlenkelement 21 die Kolbenbewegung in eine Straffbewegung an einer Sicherheitsgurtkomponente 2 übersetzt.
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Der Kolben 4 weist gemäß 2 und 3 einen Dichtungsabschnitt 8 und einen Führungsabschnitt 14 auf. Der Dichtungsabschnitt 8 liegt mit einem Dichtungskragen 24 an einer Innenseite 27 des Strafferrohres 6 an. Auf der Druckgasseite 9 weist der Dichtungsabschnitt 8 eine Antriebsfläche 10 auf. In einen der Antriebsfläche 10 vorstehenden Ventilabschnitt 11 ist das Ventil 7 eingelassen und fixiert. Der Ventilabschnitt 11 und somit das Ventil 7 sind radial zu einer Mittelpunktachse 12 des Kolbens 4 versetzt angeordnet.
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Der dem Dichtungsabschnitt 8 in Antriebsrichtung 13 nachgelagerte Führungsabschnitt 14 liegt in einem Kontaktbereich 28 an der Innenseite 27 des Strafferrohres 6 an. Zudem sind in dem Führungsabschnitt 14 durchgehende Entlastungsrillen 16 ausgebildet, welche den Bereich vor und nach dem Kontaktbereich 28 fluidisch verbinden und somit das aus dem Ventil 7 über eine Durchgangsöffnung 23 austretende Fluid in Richtung der Öffnung 22 leiten. Der Führungsabschnitt 14 ist olivenförmig ausgebildet und weist in Richtung einer Stirnseite 26 eine Ausnehmung 19 auf, welche für die Aufnahme eines an dem Zugseil 5 befestigten Fixierelementes 18 ausgebildet ist. Das Fixierelement 18 weist zudem einen Kragen 25 auf, welcher für eine Anlage an der Stirnseite 26 ausgebildet ist. Ein sich entlang des Führungsabschnittes 14 verändernder Radius 15 des Führungsabschnitts 14 vergrößert sich in Antriebsrichtung 13 bis zu dem Kontaktbereich 28, an welchem der Führungsabschnitt 14 an dem Strafferrohr 6 anliegt. Anschließend nimmt der Radius 15 der Führungsabschnitts 14 bis zur Stirnseite 26 des Kolbens 4 ab.
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Im Auslösefall erzeugt der Gasgenerator 3 ein Druckgas, welches in die Druckgasseite 9 des Strafferrohres 6 geleitet wird. Infolgedessen wird der Kolben 4 in Antriebsrichtung 13 in dem Strafferrohr 6 bewegt, wobei das mit dem Fixierelement 18 verbundene Zugseil 5 durch ein Anlegen des Kragens 25 an der Stirnseite 26 mitgenommen wird. Ein Umlenkelement 21 überträgt die Bewegung des Zugseils 5 auf einer Sicherheitsgurtkomponente 2, wodurch eine Straffbewegung erfolgt.
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Im Auslösefall der Straffvorrichtung 1 kann es auf der Druckgasseite 9 zu einem Überdruck kommen. Bei Überschreiten eines in Folge des Überdrucks auftretenden Ansprechdrucks auf der Druckgasseite 9 wird das Sollbruchelement 17 im Ventil 7 zerstört, so dass ein Fluid von der Druckgasseite 9 durch den Dichtungsabschnitt 8 über das Ventil 7 und die Durchgangsöffnung 23 geleitet wird. Anschließend strömt das Fluid über eine zwischen dem Dichtungsabschnitt 8 und dem Führungsabschnitt 14 ausgebildete Verjüngung 29 reguliert durch die Entlastungsrillen 16 durch den Führungsabschnitts 14 in Richtung der Öffnung 22 der Strafferrohres 6. Die Öffnung 22 ist dabei insbesondere zum Auffangen des Kolbens 4 ausgebildet, so dass ein unkontrolliertes Austreten des Kolbens 4 aus dem Strafferrohr 6 in Antriebsrichtung 13 verhindert wird. Zudem sind im Bereich der Öffnung 22 des Strafferrohres 6 seitliche Verwirbelungsöffnungen 30 ausgebildet, um den Fluidaustritt aus der Öffnung 22 zu regulieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Straffvorrichtung
- 2
- Sicherheitsgurtkomponente
- 3
- Gasgenerator
- 4
- Kolben
- 5
- Zugseil
- 6
- Strafferrohr
- 7
- Ventil
- 8
- Dichtungsabschnitt
- 9
- Druckgasseite
- 10
- Antriebsfläche
- 11
- Ventilabschnitt
- 12
- Mittelpunktsachse
- 13
- Antriebsrichtung
- 14
- Führungsabschnitt
- 15
- Radius
- 16
- Entlastungsrillen
- 17
- Sollbruchelement
- 18
- Fixierelement
- 19
- Ausnehmung
- 20
- Dichtelement
- 21
- Umlenkelement
- 22
- Öffnung
- 23
- Durchgangsöffnung
- 24
- Dichtungskragen
- 25
- Kragen
- 26
- Stirnseite
- 27
- Innenseite des Strafferrohres
- 28
- Kontaktbereich
- 29
- Verjüngung
- 30
- Verwirbelungsöffnungen