-
Die Erfindung betrifft einen Rotor einer elektrischen Rotationsmaschine, ein Verfahren zur Herstellung des Rotors sowie eine elektrische Rotationsmaschine mit dem Rotor.
-
Aus dem Stand der Technik sind in vielen industriellen Anwendungen elektrische Antriebsmaschinen bekannt, die auch zunehmend in der Automobilindustrie ihre Anwendung finden. Eine solche Maschine umfasst einen Stator und einen diesbezüglich drehbaren Rotor. Der Rotor umfasst üblicherweise eine Rotorwelle, Wuchtbleche, Rotorblechpakete und Magnete. Die Magnete sind im Allgemeinen in den Rotorblechpaketen fixiert.
-
Rotoren von Rotorlagesensoren benötigen eine feste Fixierung in Bezug zum Rotor, um mit hoher Genauigkeit die jeweilige Winkelposition des Rotors bzw. einzelner Bestandteile des Rotors detektieren zu können. Üblich ist es dabei, den Rotor des Rotorlagesensors an bzw. auf der mit dem Rotorkörper fest verbundenen Welle zu fixieren. Diese Art der Anordnung bewirkt jedoch Montageaufwand nach der Assemblierung der einzelnen Komponenten des Rotors auf der Welle. Des Weiteren benötigt diese Bauweise einen entsprechenden axialen Bauraumbedarf.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rotor einer elektrischen Rotationsmaschine, ein Verfahren zur Herstellung des Rotors sowie die den Rotor umfassende elektrische Rotationsmaschine zur Verfügung zu stellen, die eine einfache Montage und axiale Sicherung aller Rotorkomponenten auf der Welle in kostengünstiger sowie variabler Weise mit einem geringen Bauraumbedarf gewährleisten.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch den Rotor gemäß Anspruch 1 sowie durch das Verfahren zur Herstellung eines Rotors gemäß Anspruch 8. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Rotors sind in den Unteransprüchen 2 bis 7 angegeben. Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung des Rotors definiert Unteranspruch 9.
-
Ergänzend wird eine elektrische Rotationsmaschine mit dem Rotor gemäß Anspruch 10 zur Verfügung gestellt.
-
Die Merkmale der Ansprüche können in jeglicher technisch sinnvollen Art und Weise kombiniert werden, wobei hierzu auch die Erläuterungen aus der nachfolgenden Beschreibung sowie Merkmale aus den Figuren hinzugezogen werden können, die ergänzende Ausgestaltungen der Erfindung umfassen.
-
Die Begriffe „axial“ und „Umfangsrichtung“ beziehen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung immer auf die Rotationsachse des Rotors.
-
Die Erfindung betrifft einen Rotor einer elektrischen Rotationsmaschine, umfassend eine Rotorwelle und mit der Rotorwelle verbunden wenigstens einen Rotorkörper, der wenigstens ein Blechpaket aufweist. Des Weiteren umfasst der Rotor auf der Rotorwelle an einer ersten axialen Seite des Blechpakets ein erstes Axial-Anlageelement zur Blockade des translatorischen Freiheitsgrades des Rotorkörpers entlang der Rotationsachse des Rotors in einer ersten Richtung, sowie an einer dem ersten Axial-Anlageelement axial gegenüberliegenden zweiten axialen Seite eine auf der Rotorwelle fixierte Hülse zur Blockade des translatorischen Freiheitsgrades des Rotorkörpers entlang der Rotationsachse des Rotors in einer zweiten, der ersten Richtung entgegengesetzten Richtung. Auf der Hülse ist ein Rotor einer Rotorlagesensor-Einrichtung fixiert.
-
Die Hülse ist im Wesentlichen hohlzylinderförmig ausgestaltet und ist koaxial zur Rotationsachse der Rotorwelle auf dieser angeordnet.
-
Neben den genannten Komponenten des Rotorkörpers kann dieser noch eine oder mehrere Wuchtscheiben aufweisen, wie zum Beispiel eine erste Wuchtscheibe zwischen dem ersten Axial-Anlageelement und dem Blechpaket und/oder eine zweite Wuchtscheibe zwischen dem Blechpaket und der Hülse.
-
Es kann dabei eine Hülse zum Einsatz kommen, die kostengünstig aus einem rohrförmigen Rohmaterial wie z.B. Rohrrohmaterial nach EN10305-2 gefertigt wird.
-
Unter dem Blechpaket des Rotors wird auch ein sogenannter Rotorstack verstanden, welcher als eine Stapelanordnung einzelner Bleche ausgeführt ist.
-
Die Hülse bildet somit auf der dem ersten Axial-Anlageelement axial gegenüberliegenden Seite ein zweites Axial-Anlageelement aus.
-
Gegebenenfalls können als Bestandteile des Rotorkörpers auch noch eine oder mehrere Wuchtscheiben auf der Rotorwelle angeordnet sein. In diesem Fall dienen das erste Axial-Anlageelement sowie die Hülse der Blockade des axialen translatorischen Freiheitsgrades sowohl eines oder auch mehrerer Blechpakete und auch der Wuchtscheiben.
-
Entsprechend liegen in dieser Ausführungsform auch das erste Axial-Anlageelement und/ oder die Hülse nicht unmittelbar an einem Blechpaket an, sondern blockieren dessen tranlatorischen Freiheitsgrad mittelbar durch Anlage an einer Wuchtscheibe. Mit der Hülse wird demzufolge eine effiziente, axiale Sicherung von Rotorkomponenten auf der Rotorwelle realisiert. Die Montage kann in einfacher sowie effizienter Weise erfolgen. Dabei können Toleranzen in den axialen Abmaßen der einzelnen, hintereinander axial angeordneten Rotorkomponenten durch eine leichte Verschiebung der Hülse ausgeglichen werden. Aufgrund der Anordnung des Rotors der Rotorlagesensor-Einrichtung auf der der axialen Fixierung dienenden Hülse ergibt sich im Vergleich zu herkömmlichen Ausführungsformen eine Einsparung axialen Bauraums.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Hülse mit der Rotorwelle verstemmt ist.
Insbesondere ist die Verstemmung in einem axialen Endbereich der Rotorwelle realisiert. Die einzelnen Bereiche der Hülse sind axial so definiert, dass eine korrekte Verstemmung in allen möglichen axialen Positionen auf der Rotorwelle, die sich durch die Bauteiltoleranzen der Rotor-Einzelteile ergeben können, möglich ist. Alternativ kann die Hülse auch mittels einer anderen mechanischen Verbindung, wie z. B. einer Schweißverbindung, mit der Rotorwelle verbunden sein.
-
Des Weiteren kann auch der Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung mittels eines Querpressverbandes mit der Hülse verbunden sein.
-
Ein Querpressverband wird dabei derart ausgeführt, dass die Hülse erwärmt wird und/oder die Welle abgekühlt wird. Dadurch weitet sich die Hülse bzw. die Welle schrumpft in ihren äußeren Abmaßen, so dass ein Aufschieben der Hülse auf die Welle in einfacher Weise und mit verringertem Kraftaufwand möglich ist. Bei danach erfolgendem Temperaturausgleich stellt sich eine starke Presspassung zwischen der Außenseite der Welle und der Innenseite der Hülse ein, sodass die Hülse auf der Welle fixiert ist.
-
Alternativ wird der Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung kalt auf die Hülse aufgepresst.
-
In beiden Verfahrensweisen wird eine Presspassung zwischen dem Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung sowie der Hülse erzeugt, die den Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung in Umfangsrichtung als auch in axialer Richtung fixiert.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die radiale Außenseite der Hülse zumindest im Bereich des Sitzes des Rotors der Rotorlagesensor-Einrichtung im Wesentlichen zylinderförmig ausgestaltet ist, um in einfacher Weise eine axiale Verschiebung des im Wesentlichen ringförmigen Rotors der Rotorlagesensor-Einrichtung bei der Montage zwecks Anpassung an eine vorgegebene Axial-position zu ermöglichen. Damit lässt sich in effizienter Weise ein axialer Toleranzausgleich, bedingt durch die Toleranzkette der einzelnen Komponenten, ermöglichen.
-
Für einen weiteren Axial-Toleranzausgleich kann Bestandteil des Rotorkörpers wenigstens eine Tellerfeder sein, die axial zwischen dem Axial-Anlageelement und der Hülse angeordnet ist. Die Tellerfeder ermöglicht einen weiteren Axial-Toleranzausgleich der einzelnen Elemente des Rotorkörpers sowie die Realisierung einer ständig wirkenden Axial-Vorspannkraft.
-
Insbesondere kann die Hülse mit einer Presspassung auf der Rotorwelle sitzen. Dabei sollte die Presspassung zumindest in dem axialen Abschnitt der Hülse realisiert sein, in dem auch der Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung auf der Hülse sitzt. Dies dient der Absicherung, dass der Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung mit der erforderlichen axialen Positionsgenauigkeit auf bzw. an der Hülse fixiert werden kann. Durch die Presspassung wird hierbei auch die Genauigkeit hinsichtlich Rundlauf und Koaxialität sichergestellt.
-
Des Weiteren kann auch eine Presspassung zwischen Hülse und Rotorwelle axial benachbart zur Verstemmung und an diese angrenzend ausgeführt sein, um eine unzulässig große Aufweitung der Hülse im axialen Bereich der Anordnung des Rotors der Rotorlagesensor-Einrichtung zu vermeiden.
-
Diese Presspassung ist vorteilhafterweise jedoch mit einem geringeren Übermaß ausgeführt als die Presspassung zwischen dem Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung und der Hülse.
Die jeweilige Passungslänge zwischen Rotorwelle und Hülse ist möglichst klein zu gestalten, um bei der Montage der Hülse zur Aufschiebung der Hülse auf die Rotorwelle benötigte Kräfte gering halten zu können.
-
In dem axialen Endbereich bzw. in einem ersten Längenabschnitt der Hülse, der zur Anlage an dem Rotorkörper dient, kann die radiale Innenseite der Hülse von der radialen Außenseite der Rotorwelle beabstandet sein. Das heißt, dass die Hülse zumindest in diesem axialen Abschnitt nicht mit einer Presspassung auf der Rotorwelle aufsitzt, sondern mit einer Spielpassung.
-
Das bedeutet, dass die Hülse an ihrer radialen Innenseite wenigstens einen Bereich aufweist, mit dem sie mittels einer Presspassung auf der Welle sitzt, und wenigstens einen anderen Bereich aufweist, der zur radialen Außenseite der Welle beabstandet ist, sodass zumindest in diesem beabstandeten Bereich verringerte oder keine Reibkräfte beim Aufschieben der Hülse auf die Welle während der Montage zu überwinden sind. Insgesamt ermöglicht die Anordnung des Rotors der Rotorlagesensor-Einrichtung auf der Hülse eine axial bauraumsparende Bauweise des Rotors bei verringertem Montageaufwand. Die Hülse kann dabei in einfacher und kostengünstiger Weise mit der Welle verstemmt sein.
-
Bei der bevorzugten Ausführungsform, bei der als Hülse ein rotationssymmetrisches Drehteil und/oder ein Rohrabschnitt genutzt wird, kann entsprechend die zylindrische Kontur der Hülse zur Anordnung unterschiedlicher Rotoren von Rotorlagesensor-Einrichtungen genutzt werden. Aufgrund dessen, dass in bevorzugter Ausführungsform die Hülse lediglich mittels einer Presspassung auf der Welle sitzt, kann auch bei Einstellung entsprechender Durchmesser-Verhältnisse zwischen der Hülse und der Welle in leichter Weise eine Adaption der Hülse und/oder der Welle aneinander erfolgen. Ebenso können Hülsen unterschiedlicher axialer Länge vorgesehen werden, um unterschiedliche Toleranzen ausgleichen zu können und/oder um an unterschiedlichen axialen Positionen an der Welle fixiert, insbesondere verstemmt, zu werden.
-
Ein weiterer Aspekt ist ein Verfahren zur Herstellung des Rotors einer elektrischen Rotationsmaschine, bei dem eine Rotorwelle und mit der Rotorwelle zu verbindende Elemente eines Rotorkörpers mit wenigstens einem Blechpaket bereitgestellt werden, auf der Rotorwelle ein erstes Axial-Anlageelement zur Blockade des translatorischen Freiheitsgrades des Blechpakets entlang der Rotationsachse des Rotors in einer ersten Richtung angeordnet wird, auf der Rotorwelle das Blechpaket angeordnet wird, auf der dem ersten Axial-Anlageelement axial gegenüberliegenden zweiten axialen Seite zur Blockade des translatorischen Freiheitsgrades des Blechpakets entlang der Rotationsachse des Rotors in einer zweiten, der ersten Richtung entgegengesetzten Richtung eine Hülse auf der Rotorwelle fixiert wird, und auf der Hülse ein Rotor einer Rotorlagesensor-Einrichtung fixiert wird.
-
Gegebenenfalls können als Bestandteile des Rotorkörpers auch noch Wuchtscheiben auf der Rotorwelle angeordnet werden.
-
Im Einzelnen kann also die Reihenfolge der Montage der einzelnen Elemente des Rotorkörpers derart erfolgen, dass zum Beispiel eine erste Wuchtscheibe auf die Welle geschoben wird, dann ein oder mehrere Blechpakete, sogenannte Rotorstacks, auf die Welle geschoben werden und danach gegebenenfalls eine zweite Wuchtscheibe an den letzten Blechstapel angeschoben wird. Gegebenenfalls kann in dem derart ausgebildeten Rotorkörper auch noch eine oder mehrere Tellerfedern integriert werden. Die Hülse wird ebenfalls auf die Welle aufgeschoben und liegt axial am Rotorkörper an. In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass danach der Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung mittels Querpressverband auf der Hülse fixiert wird.
-
Dabei ist die genannte Reihenfolge bei der Fixierung des Rotors der Rotorlagesensor-Einrichtung nicht zwingend einzuhalten, sondern der Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung kann auch zuerst auf der Hülse fixiert werden und danach die Hülse auf der Rotorwelle angeordnet werden.
-
Die Hülse befindet sich daher zwischen Rotorwelle und Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung.
-
Das bedeutet, dass bei der Montage des Rotors im Wesentlichen gleichzeitig die Montage des Rotorlagesensors erfolgt.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung des Rotors wird bei der Montage ein Axial-Toleranzausgleich durchgeführt, indem die sich axial zwischen dem Axial-Anlageelement und der Hülse befindlichen Elemente des Rotorkörpers soweit in Richtung auf das Axial-Anlageelement geschoben werden, bis sie als Block von dem ersten Axial-Anlageelement an einer weiteren Verschiebung gehindert werden, und unter Anlage der Hülse an dem Rotorkörper die Hülse an der Rotorwelle fixiert wird.
-
Damit wird ein axialer Toleranzausgleich in der Toleranzkette der einzelnen RotorKomponenten ermöglicht.
-
Das bedeutet insbesondere, dass die Hülse an das ihr benachbarte Element angelegt wird und in dieser axialen Position mit der Rotorwelle verstemmt wird.
-
Die Hülse weist eine ausreichende axiale Länge auf, die es ermöglicht, in einem bestimmten Längenabschnitt die axiale Position der Hülse auf der Rotorwelle zu variieren und trotzdem an einer definierten axialen Position auf der Rotorwelle die Verstemmung oder auch eine andere mechanische Verbindung wie z. B. eine Schweißverbindung zwischen Hülse und Rotorwelle zu realisieren.
-
Dadurch wird ein fertigungstoleranzbedingtes Spiel der einzelnen Elemente zueinander zwischen dem Axial-Anlageelement und der Hülse verhindert. Die Einbringung der Verstemmung erfolgt dabei in einer definierten Axial-Position an der Rotorwelle, in dem sich gegebenenfalls für die Verstemmung bereits wenigstens ein vorgefertigtes Formelement, wie z.B. eine Nut, in der Rotorwelle befindet. Punktuelle Verformungen der Hülse können dabei in die Nut eingeprägt werden.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform befindet sich am Rotorwellenende eine Nut, in die, nach dem Aufbringen der axialen Montagekraft, radial und partiell mittels Metallstempeln Hülsenmaterial gepresst wird. Dieser Pressvorgang wird Verstemmen genannt. Eine hohe Anzahl von am Umfang verteilten Verstemmpunkten verhindert hierbei eine radiale Aufweitung der Hülse im Passungsbereich für den Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung und erhöht das Aufnahmevermögen von axialen Kräften.
-
Zudem wird eine elektrische Rotationsmaschine zur Verfügung gestellt, welche den Rotor umfasst.
-
Die oben beschriebene Erfindung wird nachfolgend vor dem betreffenden technischen Hintergrund unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen, welche bevorzugte Ausgestaltungen zeigen, detailliert erläutert. Die Erfindung wird durch die rein schematischen Zeichnungen in keiner Weise beschränkt, wobei anzumerken ist, dass die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispiele nicht auf die dargestellten Maße eingeschränkt sind. Es ist dargestellt in
- 1: der Rotor in Ansicht von der Seite,
- 2: der Rotor in perspektivischer Ansicht,
- 3: der Rotor in Schnittansicht, und
- 4: ein Teilbereich des Rotors in vergrößerter Schnittansicht.
-
Zunächst wird auf den allgemeinen Aufbau des Rotors 1 eingegangen. Wie aus den 1 und 2 ersichtlich ist, umfasst der Rotor 1 eine Rotorwelle 10, die dazu ausgebildet ist, um eine Rotationsachse 13 zu rotieren. Auf der Rotorwelle 10 ist koaxial zur Rotationsachse 13 ein Rotorkörper 20 ausgebildet. Dieser umfasst in der hier dargestellten Ausführungsform zwei benachbart aneinander anliegende Blechpakete 25, die auch als Rotorstacks bezeichnet werden. An einer ersten axialen Seite 21 des Rotorkörpers 20 ist dieser durch eine erste Wuchtscheibe 26 begrenzt, die an einem ersten Axial-Anlageelement 23, welches von der Rotorwelle 10 ausgebildet ist, anliegt. Diese erste Wuchtscheibe 26 bildet somit eine erste axiale Seite 21 des Rotorkörpers 20 aus. Auf der der ersten axialen Seite 21 axial gegenüber liegenden zweiten axialen Seite 22 umfasst der Rotorkörper 20 eine zweite Wuchtscheibe 27, die ebenfalls an einem der Blechpakete 25 anliegt. Durch das erste Axial-Anlageelement 23 wird somit eine Bewegung des Rotorkörpers 20 bzw. seiner einzelnen Komponenten in der dargestellten ersten Richtung 24 unterbunden.
-
Axial dem ersten Axial-Anlageelement 23 gegenüberliegend umfasst der Rotor eine im Wesentlichen hohlzylinderförmig ausgestaltete Hülse 30, die hier die Funktion eines zweiten Axial-Anlageelements erfüllt. Die Hülse 30 ist mittels mehrerer, an ihrem Umfang ausgeführter Verstemmpunkte 50 fest mit der Rotorwelle 10 in einem axialen Endbereich 11 der Rotorwelle 10 verstemmt. Derart blockiert die Hülse 30 als zweites Axial-Anlageelement eine axiale Bewegung des Rotorkörpers 20 bzw. seiner einzelnen Komponenten entlang der dargestellten zweiten Richtung 34. Radial außen auf der Hülse 30 sitzt der Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung 40. Dieser ist im Wesentlichen ringförmig ausgestaltet. Es ist ersichtlich, dass der Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung 40 axial dicht am Rotorkörper 20 angeordnet ist, aufgrund dessen, dass er auf der der Montage bzw. Fixierung des Rotorkörpers 20 dienenden Hülse 30 angeordnet ist.
-
in den 3 und 4 ist in den geschnittenen Darstellungen der konkrete Aufbau des Rotors 1 in dem axialen Endbereich 11 der Rotorwelle 10 erkennbar, in dem der Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung 40 angeordnet ist. Es ist hier ersichtlich, dass in der radialen Außenseite der Rotorwelle 10 eine Nut 12 eingebracht ist, in die durch Verstemmung hergestellte Verstemmpunkte 50 in der Hülse 30 eingreifen. Dadurch wird insbesondere eine axiale Verlagerung der Hülse 30 in Bezug zur Rotorwelle 10 und demzufolge auch eine axiale Verlagerung des Rotors der Rotorlagesensor-Einrichtung 40 verhindert. Die mechanische Verbindung zwischen der Hülse 30 und dem Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung 40 erfolgt in der hier dargestellten Ausführungsform mittels eines Querpressverbandes, der aufgrund der realisierten Presspassung eine axiale Fixierung sowie auch eine in Umfangsrichtung wirkende Fixierung des Rotors der Rotorlagesensor-Einrichtung 40 auf der Hülse 30 bewirkt. Ebenfalls ist die Hülse 30 mittels einer Presspassung 60 auf der radialen Außenseite der Rotorwelle 10 fixiert. Diese Befestigungsverfahren haben den Vorteil eines geringen Aufwandes und einer leichten sowie platzsparenden Bauweise.
-
Insbesondere aus 4 ist dabei ersichtlich, dass die Presspassung 60 zwischen der Hülse 30 und der Rotorwelle 10 nicht über die gesamte axiale Länge der Hülse 30 realisiert ist. Die Hülse 30 umfasst einen ersten Längenabschnitt 31, in dem die radiale Innenseite der Hülse 30 zur radialen Außenseite der Rotorwelle 10 beabstandet bzw. mit einem radialen Spiel ausgebildet ist, um die bei der Montage bzw. beim Aufschieben der Hülse 30 auf die Rotorwelle 10 auftretenden Reibkräfte zu minimieren. Dabei ist die Hülse 30 in diesem ersten Längenabschnitt 31 mit einer vergrößerten Wanddicke bzw. radialen Erstreckung ausgebildet, um eine große Auflagefläche und Steifigkeit beim Aufschieben der Hülse 30 auf die Rotorwelle 10 und Ausübung einer Druckkraft auf die zweite Wuchtscheibe 27 zu realisieren.
-
In einem axial an den ersten Längenabschnitt 31 angrenzenden zweiten Längenabschnitt 32 der Hülse 30 ist diese mit der genannten Presspassung 60 auf der Rotorwelle 10 fixiert. Dies ist gleichzeitig der Abschnitt, der zur Positionierung des Rotors der Rotorlagesensor-Einrichtung 40 dient. Aufgrund der Presspassung 60 zwischen der Hülse 30 und der Rotorwelle 10 bestehen hier exakte geometrische Abmaße, die zu geringer Unwucht in diesem zweiten Längenabschnitt 32 führen, und eine entsprechend hohe Laufgüte für den Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung 40 bieten. Benachbart zum zweiten Längenabschnitt 32 und dem axialen Endbereich 11 der Rotorwelle 10 zugewandt weist die Hülse 30 einen dritten Längenabschnitt 33 auf.
-
In diesem dritten Längenabschnitt ist die Verstemmung der Hülse 30 mit der Rotorwelle 10 realisiert, mittels der in 4 deutlich ersichtlichen Verstemmpunkte 50. In diesem dritten Längenabschnitt 33 sitzt die Hülse 30 benachbart zur Verstemmung vorzugsweise ebenfalls mit einer Presspassung auf der Rotorwelle 10, wobei hier vorteilhafterweise das Übermaß der Presspassung nicht so groß ist wie im zweiten Längenabschnitt 32. Alternativ ist in diesen axialen Abschnitt eine Spielpassung realisiert, in Abhängigkeit von der bei der Montage wirkenden Kraft und einer sich im zweiten Längenabschnitt 32 nach der Verstemmung einstellenden Verformung.
-
Es ist insgesamt erkennbar, dass der zweite Längenabschnitt 32 gleichzeitig den Sitz 61 des Rotors der Rotorlagesensor-Einrichtung 40 ausbildet. Insbesondere aus 4 ist ersichtlich, dass durch die Positionierung des Rotors der Rotorlagesensor-Einrichtung 40 auf der der Fixierung der Komponenten des Rotorkörpers 20 dienenden Hülse 30 in effizienter Weise axialer Bauraum eingespart werden kann.
-
Mit dem hier vorgeschlagenen Rotor, dem Verfahren zur Herstellung des Rotors sowie der den Rotor umfassenden elektrischen Rotationsmaschine wird eine einfache Montage und axiale Sicherung aller Rotorkomponenten auf der Welle in kostengünstiger sowie variabler Weise mit einem geringen Bauraumbedarf gewährleistet.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Rotor
- 10
- Rotorwelle
- 11
- axialer Endbereich der Rotorwelle
- 12
- Nut
- 13
- Rotationsachse
- 20
- Rotorkörper
- 21
- erste axiale Seite
- 22
- zweite axiale Seite
- 23
- erstes Axial-Anlageelement
- 24
- erste Richtung
- 25
- Blechpaket
- 26
- Erste Wuchtscheibe
- 27
- Zweite Wuchtscheibe
- 30
- Hülse
- 31
- Erster Längenabschnitt
- 32
- Zweiter Längenabschnitt
- 33
- Dritter Längenabschnitt
- 34
- zweite Richtung
- 40
- Rotor der Rotorlagesensor-Einrichtung
- 41
- Querpressverband
- 50
- Verstemmpunkt
- 60
- Presspassung
- 61
- Sitz des Rotors der Rotorlagesensor-Einrichtung