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Die Erfindung betrifft ein Spannfutter zur Aufnahme eines Zerspanungswerkzeugs in einer einstellbaren Spanntiefe gemäß dem unabhängigen Anspruch.
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Es ist bekannt mittels Stellschrauben in einem Spannfutter eine Möglichkeit vorzusehen, die Spanntiefe einzustellen. Unter Spanntiefe gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine axiale Positionierung des im Spannfutter aufgenommenen Werkzeugs verstanden.
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Aus der
EP 2564960 B1 ist eine Stellschraube, die in einem Spannfutter angeordnet ist, bekannt. Die Stellschraube liegt in einem Rohrelement, das mit einem Bolzen über einen Zahnantrieb drehbar ist. Dazu weist das Rohrelement am Umfang und der Bolzen stirnseitig eine Verzahnung auf. Der Bolzen wird über einen Innensechskant gedreht, so dass die Stirnfläche rotiert und das Rohrelement gedreht wird. Das Rohrelement dreht die darin liegende Stellschraube mit, die über ein Außengewinde in axialer Richtung getrieben wird. Ein Nachteil im Stand der Technik ist die aufwendige Herstellung der stirnseitigen Verzahnung des Bolzen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung ein Spannfutter zur Aufnahme eines Zerspanungswerkzeugs in einer einstellbaren Spanntiefe bereitzustellen, das die Nachteile im Stand der Technik überwindet und insbesondere robust und einfach herzustellen ist.
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Die Erfindung umfasst ein Spannfutter zur Aufnahme eines Zerspanungswerkzeugs in einer einstellbaren Spanntiefe, wobei das Spannfutter eine Stelleinrichtung umfasst. Dabei umfasst die Stelleinrichtung ein Betätigungsteil und ein in einer Führungsbohrung des Spannfutters um eine axiale Richtung des Spannfutters drehbar angeordnetes Führungsteil. Dabei ist das Betätigungsteil derart an dem Führungsteil angeordnet, um durch Betätigung des Betätigungsteils das Führungsteil um die axiale Richtung zu drehen. Dabei ist das Zerspanungswerkzeug derart mittelbar oder unmittelbar an dem Führungsteil angeordnet, um das Zerspanungswerkzeug in axialer Richtung um einen Stellweg L1 zu bewegen. Das Betätigungsteil liegt mit einem ersten Antriebsabschnitt mit einem an dem Führungsteil angeordneten zweiten Abtriebsabschnitt in Eingriff. Der erste Antriebsabschnitt umfasst zumindest einen Gewindegang und der zweite Abtriebsabschnitt umfasst ein das Führungsteil zumindest teilweise umlaufendes Zahnprofil. Indem ein Spannfutter zur Aufnahme eines Zerspanungswerkzeugs in einer einstellbaren Spanntiefe mit einem Gewindegang und einem Zahnprofil bereitgestellt wird, lassen sich die Nachteile im Stand der Technik überwinden und es wird eine robust herzustellende Stelleinrichtung bereitgestellt.
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Gemäß einem vorteilhaften technischen Aspekt ist der erste Antriebsabschnitt und der zweite Abtriebsabschnitt ein Schneckengetriebe.
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Nach einem besonders bevorzugten Aspekt umfasst das Führungsteil zumindest ein Außen-Schraubgewinde. Dabei greift das Außen-Schraubgewinde derart in ein innerhalb der Führungsbohrung angeordnetes Innen-Schraubgewinde, um bei einer Rotation (schraubend) entlang der axialen Richtung zumindest um den Stellweg L1 bewegbar zu sein.
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Nach einem vorteilhaften Aspekt hat der Abtriebsabschnitt entlang der axialen Richtung eine Länge L2, wobei L2 ≥ L1 .
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Nach einem vorteilhaften Aspekt umfasst die Stelleinrichtung ein innerhalb der Führungsbohrung angeordnetes und entlang der axialen Richtung bewegbares Stellteil. Dabei ist das Stellteil derart mit einem ersten Endabschnitt an dem Führungsteil und mit einem zweiten Endabschnitt an dem Zerspanungswerkzeug angeordnet, um eine Bewegung von dem Führungsteil auf das Zerspanungswerkzeug zu übertragen.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Aspekt ist an dem ersten Endabschnitt des Stellteils ein Außengewinde angeordnet. Dabei greift das Außengewinde in eine entsprechende, in dem Führungsteil angeordnete, Gewindebohrung ein. Dabei ist an dem zweiten Endabschnitt des Stellteils ein Außenprofil angeordnet. Dabei greift das Außenprofil in ein entsprechendes Innenprofil des Spannfutters derart linearverschiebbar ein, um das Stellteil gegenüber einer Drehung relativ zum Spannfutter zu hemmen.
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Nach einem besonders vorteilhaften Aspekt ist an dem ersten Endabschnitt des Stellteils ein Außenprofil angeordnet. Dabei greift das Außenprofil in eine entsprechende Profilbohrung des Führungsteils in axialer Richtung linearverschiebbar ein. Dabei ist an dem zweiten Endabschnitt des Stellteils ein Außengewinde angeordnet. Dabei greift das Außengewinde in eine entsprechende, in dem Spannfutter angeordnete, Gewindebohrung ein.
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Nach einem bevorzugten Aspekt hat die Gewindebohrung eine Länge L3 , wobei L3 ≥ L1 .
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den beigefügten Zeichnungen dargestellten Beispiele näher erläutert. Identische Bezugszeichen betreffen die gleichen Merkmale in allen Figuren.
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Es zeigen:
- 1a eine Schnittansicht eines ersten Spannfutters;
- 1b eine perspektivische Ansicht einer ersten Stelleinrichtung des ersten Spannfutters;
- 2a eine Schnittansicht eines zweiten Spannfutters;
- 2b eine perspektivische Ansicht einer zweiten Stelleinrichtung des zweiten Spannfutters;
- 3a eine Schnittansicht eines dritten Spannfutters; und
- 3b eine perspektivische Ansicht einer dritten Stelleinrichtung des dritten Spannfutters.
- 1a zeigt eine Schnittansicht eines Spannfutters 1 zur Aufnahme eines Zerspanungswerkzeugs 0 in einer einstellbaren Spanntiefe und 1b eine perspektivische Ansicht einer ersten Stelleinrichtung 2 des Spannfutters 1 aus 1a.
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Das gezeigte Spannfutter 1 nimmt ein Zerspanungswerkzeug 0 auf und umfasst dabei eine Stelleinrichtung 2, um das Zerspanungswerkzeugs 0 in axialer Richtung A-A um einen Stellweg L1 zu bewegen.
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Die Stelleinrichtung 2 umfasst ein Betätigungsteil 21 und ein in einer Führungsbohrung 11 des Spannfutters 1 um eine axiale Richtung A-A des Spannfutters 1 drehbar angeordnetes Führungsteil 22.
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Das Betätigungsteil 21 umfasst einen ersten Antriebsabschnitt 211, welcher als Schraubfläche mit einem entlang der gesamten Höhe des Betätigungsteils 21 verlaufenden Gewindegang ausgebildet ist. Im gezeigten Beispiel ist das Betätigungsteil eine Madenschraube.
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Das Führungsteil 22 umfasst einen zweiten Abtriebsabschnitt 221, welcher als ein das Führungsteil 22 vollständig umlaufendes Zahnprofil ausgebildet ist. Der zweite Abtriebsabschnitt 221 hat dabei entlang der axialen Richtung A-A eine Länge L2 = L1.
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Das Betätigungsteil 21 und das Führungsteil 22 sind derart ausgebildet und aneinander angeordnet, um ein Schneckengetriebe zu bilden. Durch Betätigung des Betätigungsteils 21 kann das Führungsteil 22 um die axiale Richtung A-A gedreht werden.
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Das Führungsteil 22 umfasst zwei Außen-Schraubgewinde 222, die derart in ein innerhalb der Führungsbohrung 11 angeordnetes Innen-Schraubgewinde 111 greifen, um schraubend entlang der axialen Richtung A-A bewegbar zu sein.
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Durch die Betätigung des Betätigungsteils 21 wird das Führungsteil 22 um die axiale Richtung A-A gedreht und schraubt sich entlang der axialen Richtung A-A, um das Zerspanungswerkzeug 0 in axialer Richtung A-A um einen Stellweg L1 zu bewegen.
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2a zeigt eine Schnittansicht eines Spannfutters 1 und 2b eine perspektivische Ansicht einer Stelleinrichtung 2 des Spannfutters 1 gemäß einer Variante der Erfindung.
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Das gezeigte Spannfutter 1 nimmt ein Zerspanungswerkzeug 0 auf und umfasst dabei eine Stelleinrichtung 2, um das Zerspanungswerkzeugs 0 in axialer Richtung A-A um einen Stellweg L1 zu bewegen.
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Die Stelleinrichtung 2 umfasst ein Betätigungsteil 21 und ein in einer Führungsbohrung 11 des Spannfutters 1 um eine axiale Richtung A-A des Spannfutters 1 drehbar angeordnetes Führungsteil 22.
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Das Betätigungsteil 21 umfasst einen ersten Antriebsabschnitt 211, welcher als Schraubfläche mit einem Gewindegang ausgebildet ist. Im gezeigten Beispiel ist das Betätigungsteil als Madenschraube ausgebildet.
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Das Führungsteil 22 umfasst einen zweiten Abtriebsabschnitt 221, welcher als ein das Führungsteil 22 vollständig umlaufendes Zahnprofil ausgebildet ist.
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Das Betätigungsteil 21 und das Führungsteil 22 sind derart aneinander angeordnet, um ein Schneckengetriebe zu bilden. Durch Betätigung des Betätigungsteils 21 kann das Führungsteil 22 um die axiale Richtung A-A gedreht werden.
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Die Stelleinrichtung 2 umfasst ein innerhalb der Führungsbohrung 11 angeordnetes und entlang der axialen Richtung A-A bewegbares Stellteil 23. Dabei ist das Stellteil 23 derart mit einem ersten Endabschnitt 231 an dem Führungsteil 22 und mit einem zweiten Endabschnitt 232 an dem Zerspanungswerkzeug 0 angeordnet, um eine Bewegung von dem Führungsteil 22 auf das Zerspanungswerkzeug 0 zu übertragen.
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Dabei ist an dem ersten Endabschnitt 231 des Stellteils 23 ein Außenprofil 234 angeordnet, das in eine entsprechende Profilbohrung 224 des Führungsteils 22 in axialer Richtung A-A linearverschiebbar eingreift. Das Außenprofil ist in dem gezeigten Beispiel ein Sechskantprofil.
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An dem zweiten Endabschnitt 232 des Stellteils 23 ist ein Außengewinde 233 angeordnet, das in eine entsprechende, in dem Spannfutter 1 angeordnete, Gewindebohrung 4 eingreift.
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Durch die Betätigung des Betätigungsteils 21 wird das Führungsteil 22 um die axiale Richtung A-A gedreht und überträgt die Drehbewegung auf das Stellteil 23. Das Stellteil schraubt sich, von der Gewindebohrung 4 geführt, entlang der axialen Richtung A-A, um das Zerspanungswerkzeug 0 in axialer Richtung A-A um einen Stellweg L1 zu bewegen.
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Um den vollen Stellweg L1 zu gewährleisten, ist in dem gezeigten Beispiel die Länge L3 der Gewindebohrung 4 gleich dem Stellweg L1 .
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3a zeigt eine Schnittansicht eines Spannfutters 1 und 3b eine perspektivische Ansicht einer Stelleinrichtung 2 des dritten Spannfutters 1 gemäß einer weiteren Variante.
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Das gezeigte Spannfutter 1 nimmt ein Zerspanungswerkzeug 0 auf und umfasst dabei eine Stelleinrichtung 2, um das Zerspanungswerkzeug 0 in axialer Richtung A-A um einen Stellweg L1 zu bewegen.
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Die Stelleinrichtung 2 umfasst ein Betätigungsteil 21 und ein in einer Führungsbohrung 11 des Spannfutters 1 um eine axiale Richtung A-A des Spannfutters 1 drehbar angeordnetes Führungsteil 22.
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Das Betätigungsteil 21 umfasst einen ersten Antriebsabschnitt 211, welcher als Schraubfläche mit einem Gewindegang ausgebildet ist. Im gezeigten Beispiel ist das Betätigungsteil als Madenschraube ausgebildet.
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Das Führungsteil 22 umfasst einen zweiten Abtriebsabschnitt 221, welcher als ein das Führungsteil 22 vollständig umlaufendes Zahnprofil ausgebildet ist.
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Das Betätigungsteil 21 und das Führungsteil 22 sind derart aneinander angeordnet, um ein Schneckengetriebe zu bilden. Durch Betätigung des Betätigungsteils 21 kann das Führungsteil 22 um die axiale Richtung A-A gedreht werden.
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Die Stelleinrichtung 2 umfasst ein innerhalb der Führungsbohrung 11 angeordnetes und entlang der axialen Richtung A-A bewegbares Stellteil 23. Dabei ist das Stellteil 23 derart mit einem ersten Endabschnitt 231 an dem Führungsteil 22 und mit einem zweiten Endabschnitt 232 an dem Zerspanungswerkzeug 0 angeordnet, um eine Bewegung von dem Führungsteil 22 auf das Zerspanungswerkzeug 0 zu übertragen.
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An dem ersten Endabschnitt 231 des Stellteils 23 ist ein Außengewinde 233 angeordnet, das eine entsprechende, in dem Führungsteil 22 angeordnete Gewindebohrung 4 eingreift. Dabei ist an dem zweiten Endabschnitt 232 des Stellteils 23 ein Außenprofil 234 angeordnet, das in ein entsprechendes Innenprofil 12 des Spannfutters 1 derart linearverschiebbar eingreift, um das Stellteil 23 gegenüber einer Drehung relativ zum Spannfutter 1 zu hemmen.
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Um den vollen Stellweg L1 zu gewährleisten, hat in dem gezeigten Beispiel die Gewindebohrung 4 eine Länge L3 = L1.
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Durch die Betätigung des Betätigungsteils 21 wird das Führungsteil 22 um die axiale Richtung A-A gedreht. Da eine Drehung des Stellteils 23 relativ zum Spannfutter 1 gehemmt ist, wird das Stellteil 23 gegenüber dem Spannfutter entlang der axialen Richtung A-A linearverschoben, um das Zerspanungswerkzeug 0 in axialer Richtung A-A um einen Stellweg L1 zu bewegen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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