DE102020002938A1

DE102020002938A1 - Verfahren und Anordnung zum Recyceln organischer Abfälle

Info

Publication number: DE102020002938A1
Application number: DE102020002938.8A
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2019-05-15
Filing date: 2020-05-15
Publication date: 2021-01-14

Abstract

Verfahren zum Recyceln organischer Abfälle, bei dem die organischen Abfälle Insektenlarven (11) zugeführt werden, die Insektenlarven (11) die organischen Abfälle als Nahrung aufnehmen und zu Ausscheidungen verstoffwechseln, bei dem als Endprodukt aus den Insektenlarven (11) Tierfutter (22) und/oder Öl (20) und aus den Ausscheidungen und/oder nicht verstoffwechselten Abfällen Dünger (18) oder dergleichen gewonnen wird und die organischen Abfälle mechanisch auf eine Korngröße kleiner als 5mm zerkleinert werden und unter Beimischung von Flüssigkeit eine Paste (6) aus organischen Abfällen mit mehr als 50% Flüssigkeitsgehalt erzeugt wird, wobei die Paste (6) über ein Pasten-Zuführsystem in einen Behälter (10) eingebracht wird. Insektenlarven (11) werden über ein Insektenlarven-Zuführsystem in den Behälter (10) eingebracht, vor, zeitgleich mit und/oder nach der Paste (6), wobei die Verstoffwechselung im Behälter (10) abgewartet wird und der Behälterinhalt anschließend einer Trennstufe (14) zum Abtrennen der Insektenlarven (11) einerseits von den Ausscheidungen und ggf. nicht verstoffwechselten organischen Abfällen andererseits zugeleitet wird. Die Ausscheidungen und ggf. vorhandenen nicht verstoffwechselten organischen Abfälle werden als Dünger (18) oder dergleichen ausgeleitet, wobei die Insektenlarven (11) unter Gewinnung und Ausleitung von Öl (20) ausgepresst werden und die ausgepressten Insektenlarven als Tierfutter (22) oder dergleichen ausgeleitet werden.

Description

GEBIET DER ERFINDUNG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Recyceln organischer Abfälle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 5.
TECHNISCHER HINTERGRUND
Weltweit entstehen ehebliche Mengen von Lebensmittelabfällen, die zuvor ressourcenintensiv hergestellt worden sind und aufwändig entsorgt werden müssen. So fallen allein in Deutschland jährlich rund 18 Millionen Tonnen organische Abfälle an, zu deren Herstellung 2,5 km³ Wasser, 207 × 10²⁴ Joule und 2,6 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche erforderlich sind und bei der 122 Tonnen CO₂ freigesetzt werden. Infolge des erheblichen Ressourcenbedarfs bei der Herstellung besteht ein Bedarf daran, die organischen Abfälle nicht einfach zu entsorgen, sondern zumindest teilweise wiederzuverwerten.
Hierzu sind im Stand der Technik mehrere Ansätze bekannt, die jeweils systembedingte Nachte aufweisen. So fallen bei der Verbrennung in Biomasse-Heizkraftwerken CO₂ und Schadstoffe an. Vergärungsanlagen weisen einen niedrigen Wirkungsgrad auf. Gleiches gilt für Kompostieranlagen, die zudem einen hohen Platzbedarf aufweisen.
Ferner ist im Stand der Technik bekannt, dass Insektenlarven wie etwa die Larve der schwarzen Soldatenfliege zum Abbau von Biomasse einsetzbar sind. Allerdings sind die verwendeten Verfahren arbeitsaufwändig und fehlerträchtig. So werden manuell Insektenlarven mit Lebensmittelabfällen in Behälter eingebracht. Die Insektenlarven ernähren sich von den Lebensmittelabfällen. Rechtzeitig vor der Verpuppung, bei der Larve der schwarzen Soldatenfliege nach 15 Tagen, werden die Behälter in einen separaten Bereich gebracht, in dem die Larven die Behälter selbständig verlassen. Die Insektenlarven sind beispielsweise als Tierfutter verwertbar, während die Ausscheidungen als Dünger verwendbar sind.
Nachteilig hierbei sind der geringe Durchsatz und der manuelle Arbeitsaufwand. Zudem wird nicht der gesamte organische Abfall verwertet, da der organische Abfall je nach Beschaffenheit (z.B. fest, flüssig, trocken, großteilig, körnig) besser oder schlechter als Nahrungsmittel von den Insektenlarven aufgenommen wird und zudem entweder zu wenige oder zu viele Insektenlarven für eine gegebene Menge organischen Abfall verwendet werden. Der entstehende Dünger ist daher von wechselnder Qualität und oft unbrauchbar. Die Verwertung der Larven als Ganzes ist nicht optimal.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte Anordnung zum Recyceln von biologischem Abfall nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 5 zu schaffen.
Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 5 gelöst.
Hierdurch wird ein Verfahren zum Recyceln organischer Abfälle geschaffen, bei dem die organischen Abfälle Insektenlarven, insbesondere Larven der schwarzen Soldatenfliege, zugeführt werden, die Insektenlarven die organischen Abfälle als Nahrung aufnehmen und zu Ausscheidungen verstoffwechseln, wobei als Endprodukt aus den Insektenlarven Tierfutter und/oder Öl und aus den Ausscheidungen und/oder nicht verstoffwechselten Abfällen Dünger oder dergleichen gewonnen wird, wobei die organischen Abfälle mechanisch auf eine Korngröße kleiner als und/oder gleich 5mm, 4mm, 3mm, 2mm oder 1mm zerkleinert werden, unter Beimischung von Flüssigkeit eine Paste aus organischen Abfällen mit etwa 50%, 60%, 70%, 80%, oder 90% Flüssigkeitsgehalt erzeugt wird, die Paste über ein Pasten-Zuführsystem in einen Behälter eingebracht wird, Insektenlarven über ein Insektenlarven-Zuführsystem in den Behälter eingebracht werden, die Verstoffwechselung im Behälter nach Zeit oder durch Sensorbeobachtung abgewartet wird, der Behälterinhalt anschließend einer Trennstufe zum Abtrennen der Insektenlarven einerseits von den Ausscheidungen und ggf. nicht verstoffwechselten organischen Abfällen andererseits zugeleitet wird, die Ausscheidungen und ggf. vorhandenen nicht verstoffwechselten organischen Abfälle als Dünger oder dergleichen ausgeleitet werden, die Insektenlarven unter Gewinnung und Ausleitung von Öl ausgepresst werden und die ausgepressten Insektenlarven als Tierfutter ausgeleitet werden.
Die Verwendung einer Paste ermöglicht dabei eine kontinuierliche Verarbeitung und eine gleichbleibende, berechenbare Verwertbarkeit des organischen Abfalls durch die Insektenlarven und somit eine im Idealfall restlose Umsetzung des biologischen Abfalls durch die Insektenlarven. Damit kann der Prozess großtechnisch zuverlässig durchgeführt werden unter automatischer Zuführung von Paste und Insektenlarven. Zudem werden die Insektenlarven zuverlässig von den Ausscheidungen getrennt, wodurch Dünger hoher Qualität erzeugbar ist und die Insektenlarven werden ausgequetscht, um einerseits Öl für Kosmetik oder als Nahrungsergänzung oder als Palmölersatz und andererseits proteinhaltiges Tierfutter zu gewinnen, welches zudem gleich in Pelletform bereit gestellt werden kann. Gegebenenfalls können die Larven vor einem Verpressen in einem Ofen oder dergleichen getrocknet werden.
Damit gelingt eine ökologisch und ökonomisch vollständige Verwertung von organischen Abfällen. Die Insektenlarve ist von Natur her nur dazu da, organische Abfälle zu fressen. Die Erfindung schafft einen effektiven und nachhaltigen Prozess mit einem kontinuierlichen Ablauf, der einen der großen Vorteile auch darin hat, dass keine Lagersysteme mit Behälter zum Einsatz kommen.
Zweckmäßigerweise wird das Verfahren kontinuierlich unter Verwendung einer Steuerung durchgeführt, so dass lediglich biologischer Abfall und Insektenlarven beispielsweise über Silos oder dergleichen zugeführt und die Endprodukte Dünger, Öl und Tierfutter abgeführt werden müssen.
Die Zuführung erfolgt vorzugsweise über ein Rohrleitungssystem als Pasten-Zuführsystem und/oder ein mit Druckluft oder Wasser beaufschlagtes Rohrleitungssystem als Insektenlarven-Zuführsystem, zweckmäßigerweise mit Ventilen zur gesteuerten Zuführung.
Das Futter und die Larven können ebenfalls kontinuierlich über andere Fördersysteme, wie etwa Bandförderer, zugeführt werden.
Werden als Behälter insbesondere trichterförmige Behälter wie etwa Futtertröge oder dergleichen verwendet, ist eine Ausleitung und Reinigung vereinfacht möglich.
Die Erfindung schafft ferner eine Anordnung zum Recyceln organischer Abfälle, insbesondere nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Weitere Merkmale und Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung.
Figurenliste

1 zeigt einen Abschnitt einer erfindungsgemäßen Anordnung.
2 illustriert das Verfahren und die Anordnung.
3 illustriert das Palletieren von Endprodukten des Verfahrens.
4 zeigt das Ein- und Ausleiten von Behältern.
5 illustriert Komponenten der Anordnung.
6 illustriert Komponenten einer Transportanordnung.
7 illustriert eine Anordnung zum Transportieren.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
Zu recycelnde organische Abfälle werden auf einen Fördersystem, hier z.B. ein Förderband 1, eingebracht, siehe 1. Hierzu kann eine Beladung direkt vom hier beispielhaft illustrierten LKW 2 über einen Einfülltrichter 3, oder aus einem Silo, oder auf andere geeignete Weise erfolgen.
Nach optionalem, ggf. manuellem 4 Aussortieren nicht-organischer Abfälle und Verunreinigungen, das auch oder ergänzend unter Verwendung eines Sortiersystems auf Ultraschallbasis oder dergleichen erfolgen kann, werden die sortierten Abfälle in einem Häcksler 5, einer Mühle oder ähnlichem zerkleinert und auf eine Korngröße von vorzugsweise 1mm, 2mm oder 3mm jeweils +-0,2mm oder +-0,5mm gebracht.
Der zerkleinerte biologische Abfall wird mit Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, ggf. unter Beimischung von Zucker oder chemischen Stoffen, zu einer Paste verarbeitet. Hierbei wird ein Flüssigkeitsgehalt von 80 Gew.-% +-5 Gew.-% Flüssigkeit angestrebt. Zweckmäßigerweise wird die Paste vorzugsweise über einen Mischer in einen möglichst homogen Zustand gebracht.
Anschließend wird diese Paste 6 in ein Rohr 7 insbesondere eines Ringleitungssystems oder dergleichen gepumpt, siehe 2, welches zu den Futterstellen der Larven gefördert wird, an denen sich Behälter 8, die beispielhaft als trichterförmige Futtertröge dargestellt sind, befinden. Die Zuführung der Paste 6 erfolgt entlang der Pfeilrichtung 9 über entsprechende Ventile 10, die sich hier oberhalb der Behälter befinden und über eine Steuerung gesteuert Paste 6 abgeben. Die Behälter 10 sind so angeordnet, dass sie trichterförmig die Paste 6 aufnehmen kann. In einer Reihe können beliebig viele Behälter 10 neben- und/oder hintereinander aufgebaut sein. Es können, um Platz zu sparen, mehrere Etagen dieser Behälter 10 mit den entsprechenden Ringleitungen etc. aufgebaut werden.
Nachdem ein Behälter 10 gefüllt ist, beispielsweise mit etwa 0,5 m³ Paste 6, werden Insektenlarven 11, insbesondere Larven der schwarzen Soldatenfliege, ebenfalls über ein Rohr 12 insbesondere eines Ringleitungssystem oder dergleichen zu den Behältern 10 gefördert. Hierzu wird zweckmäßigerweise ein Druckluftleitungssystem oder eine Wasserleitungssystem aufgebaut. Besonders einfach und kostengünstig ist hierbei eine Ausführungsform, in welcher Ventile 13 oberhalb der Behälter 10 installiert sind, um die Insektenlarven 11 mit einer bestimmten Menge der Paste 6 zuzuführen.
Die Rohre 7, 12 verlaufen vorzugsweise parallel und/oder oberhalb der Behälter 10. Die Abgabe der Paste 6 kann vor der Abgabe der Insektenlarven 11, gleichzeitig und/oder danach erfolgen. Ggf. wird ein Gemisch aus Paste 6 und Insektenlarven 11 in nur einem Rohrsystem den Behältern zugeführt. Zudem können beispielsweise grobkörnige Füllstoffe in der Paste 6, den Insektenlarven 11 oder dem Gemisch aus Paste 6 und Insektenlarven 11 vorgesehen sein oder in einen Behälter insbesondere zeitgleich mit der Paste 6 und/oder den Insektenlarven 11 und/oder dem Gemisch aus beiden eingebracht werden, um ein den Behälterinhalt so weit aufzulockern, dass die Larven darin während der Fresszeit überlebensfähig sind.
Nach ungefähr 10, 12, 14, 16, 18, 20 und vorzugsweise 15 Tagen, welches zeitgesteuert oder bevorzugt über entsprechende Sensor- und/oder Kameratechnik abhängig von der Größe der Larven, der Wärmeentwicklung im Behälter, dem Feuchtigkeitsgehalt und/oder anderen Parametern steuerbar ist, wird die gesamte Masse inklusive der Larven 6 zu einer Siebvorrichtung 14 gefördert.
Dies erfolgt durch eine Fördertechnik 15, die sich hier unterhalb der Behälter 10 befindet, entlang des Pfeils 16. Hierzu kann wie beispielhaft illustriert ein Förderband oder auch Vakuumtechnik zum Einsatz kommen.
In der Siebvorrichtung 14 werden die Larven 11 einerseits von den Ausscheidungen der selbigen und eventuellen organischen Restabfällen andererseits getrennt. Damit sind die Insektenlarven 11 separiert und der verbleibende Rest 17 wird als Dünger oder dergleichen automatisch in Behältnisse 18 zum Versand abgefüllt oder in einem Silo oder dergleichen zwischengelagert.
Die Behälter 10 werden über ein integriertes Reinigungssystem automatisch gereinigt.
Die separierten Insektenlarven 11 werden, vorzugsweise wiederum kontinuierlich, einer Presse 19 oder dergleichen zugeführt, die im kontinuierlichen Verfahren das Fett (Öl) aus den Insektenlarven 11 herauspresst und entsprechend wird das Öl 20 in ein Silo 21 oder anderes Behältnis gefördert.
Die Reste der Insektenlarven 11 können wiederum voll automatisch getrocknet und zu Mehl oder Pellets 22 verarbeitet werden. Diese werden ebenfalls in ein Silo 23 oder Behältnis gefördert um später voll automatisch verpackt und palettiert zu werden, siehe 3
4 illustriert eine mögliche Ein-/Ausschleusung von Behältern 10 aus einem umlaufenden System 24 beispielsweise zwecks Reinigung. Das System 24 ist ebenfalls beispielhaft in 5 dargestellt Es kann eine Ein- und Ausschleusung 25, 26 aufweisen sowie hier mehretagige Umlaufförderbänder 27 oder dergleichen für die Behälter 10.
Komponenten einer Transportanordnung können Transportbänder und/oder Ringleitungen umfassen, siehe 6. Getrennte oder gemeinsame Ringleitungen 28, 29 für Paste und/oder Larven können über Futtertrögen 30 geführt sein. Zusätzlich oder statt dessen können Larven auch über Förderbänder 31 oder dergleichen zugeführt werden, die benachbart zum Futtertrog 30 angeordnet sind. Unterhalb der Futtertröge 30 können Transportbänder 31 oder dergleichen für Dünger und ggf. Larven vorgesehen sein. Zur Ausschleusung können Klappen, Ventile 32 oder dergleichen verwendet werden, siehe 7.
Die organischen Abfälle werden auf einem Fördersystem (Förderband) über dem sich ein Sortiersystem auf Ultraschallbasis befinden kann, um nicht organische Stoffe auszusortieren, zugeführt. Danach werden die sortierten Abfälle in einem Hexler (Schredder) oder ähnlichem zerkleinert und auf eine Korngröße von z.B. circa 1 mm gebracht, damit die Larve diese besser fressen kann. Zusätzlich wird darauf geachtet, dass genügend Wasser (Flüssigkeit), z.B. circa 80 %, sich in der Nahrung befindet d.h. es wird eine sogenannte Paste hergestellt, die über einen Mischer einen möglichst homogenen Zustand erreicht. Anschließend wird diese Paste in ein Ringleitungssystem 28, 29 gepumpt welches zu den Futterstellen der Larven gefördert wird. Dies geschieht über entsprechende Ventile 32 oder dergleichen, die sich oberhalb der Futtertröge 30 befinden können. Die Futtertröge 30 sind vorzugsweise so angeordnet, dass sie trichterförmig die Paste aufnehmen können. In einer Reihe können beliebig viele Tröge 30 hintereinander aufgebaut sein. Es können, um Platz zu sparen, mehrere Etagen dieser Tröge 30 mit den entsprechenden Ringleitungen etc. aufgebaut sein. Nachdem ein Trog 30 gefüllt ist, z.B. mit circa 0,5 m³ an Paste, werden die Larven selber, ebenfalls über ein Ringleitungssystem oder über ein Förderband 3 oder dergleichen, zu den Trögen 30 gefördert, hierzu wird z.B. ein Druckluftleitungssystem oder eine Wasserleitungs- oder Flüssigkeitssystem aufgebaut. Hierzu können Ventile oberhalb der Tröge vorgesehen sein, um die Larven mit einer bestimmten Menge der Paste zuzuführen.
Nach z.B. ungefähr 15 Tagen, oder ggf. Prüfung mit entsprechender Sensor- und Kameratechnik, wird die gesamte Masse inklusive der Larven zu einer Siebmaschine oder dergleichen gefördert. Dies erfolgt durch eine Fördertechnik, die sich hier unterhalb der Tröge, befindet, in Richtung Sieb. Hierzu kann ein passendes Förderbandsystem zum Einsatz kommen. Im Sieb werden die Larven von den Ausscheidungen der selbigen und eventuellen organischen Abfälle getrennt. Damit sind die Larven separiert und der Dünger kann insbesondere automatisch in Behälter zum Versand abgefüllt werden.
Ebenso ist es möglich, dass die Larve selbständig (natürlicher Prozess) aus dem Trog, auf das entsprechende dafür vorgesehen Transportsystem, geht.
Die Tröge 30 werden über ein integriertes Reinigungssystem automatisch gereinigt. Anschließend wird die Larve kontinuierlich einer Presse zugeführt, die im kontinuierlichen Verfahren das Fett (Öl) aus der Larve herauspresst und entsprechend wird das Öl in einem separaten Silo gefördert. Die Reste der Larve können wiederum vollautomatisch getrocknet und als Mehl oder Pellets ausgegeben werden. Diese können in ein Silo gefördert werden, um später vorzugsweise vollautomatisch über z.B. die ProChain®-Technologie verpackt und palettiert zu werden.

Claims

Verfahren zum Recyceln organischer Abfälle, bei dem die organischen Abfälle Insektenlarven (11) zugeführt werden, die Insektenlarven (11) die organischen Abfälle als Nahrung aufnehmen und zu Ausscheidungen verstoffwechseln, dadurch gekennzeichnet, dass als Endprodukt aus den Insektenlarven (11) Tierfutter (22) und/oder Öl (20) und aus den Ausscheidungen und/oder nicht verstoffwechselten Abfällen Dünger (18) oder dergleichen gewonnen wird, die organischen Abfälle mechanisch auf eine Korngröße kleiner als 5mm zerkleinert werden, unter Beimischung von Flüssigkeit eine Paste (6) aus organischen Abfällen mit mehr als 50% Flüssigkeitsgehalt erzeugt wird, die Paste (6) über ein Pasten-Zuführsystem in einen Behälter (10) eingebracht wird, Insektenlarven (11) über ein Insektenlarven-Zuführsystem in den Behälter (10) eingebracht werden, vor, zeitgleich mit und/oder nach der Paste (6), die Verstoffwechselung im Behälter (10) abgewartet wird, der Behälterinhalt anschließend einer Trennstufe (14) zum Abtrennen der Insektenlarven (11) einerseits von den Ausscheidungen und ggf. nicht verstoffwechselten organischen Abfällen andererseits zugeleitet wird, die Ausscheidungen und ggf. vorhandenen nicht verstoffwechselten organischen Abfälle als Dünger (18) oder dergleichen ausgeleitet werden, die Insektenlarven (11) unter Gewinnung und Ausleitung von Öl (20) ausgepresst werden und die ausgepressten Insektenlarven als Tierfutter (22) oder dergleichen ausgeleitet werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es kontinuierlich durchgeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rohrleitungssystem (7) als Pasten-Zuführsystem und/oder ein mit Druckluft oder Wasser beaufschlagtes Rohrleitungssystem (12) als Insektenlarven-Zuführsystem verwendet wird; und/oder dadurch gekennzeichnet, dass als Behälter (10) insbesondere trichterförmige Futtertröge verwendet werden.
Anordnung zum Recyceln organischer Abfälle, bei der die organischen Abfälle Insektenlarven (11) zugeführt werden, die Insektenlarven (11) die organischen Abfälle als Nahrung aufnehmen und zu Ausscheidungen verstoffwechseln, dadurch gekennzeichnet, dass als Endprodukt aus den Insektenlarven (11) Tierfutter (22) und/oder Öl (20) und aus den Ausscheidungen und/oder nicht verstoffwechselten Abfällen Dünger (18) jeweils oder dergleichen gewonnen wird, eine Zerkleinerungsvorrichtung (5) zum mechanischen Zerkleinern der organischen Abfälle vorgesehen ist, eine Mischvorrichtung zum Herstellen einer Paste (6) aus Flüssigkeit und zerkleinerten organischen Abfällen mit der Zerkleinerungsvorrichtung und mit einer Flüssigkeitsversorgung verbunden oder diesen nachgeschaltet ist, ein kombiniertes oder separates Pasten- und/oder Insektenlarven Zuführsystem zum Zuführen der Paste (6) in einen Behälter (10) und/oder der Insektenlarven (11) in den Behälter (11) vorgesehen ist, der Behälterinhalt über ein Ausleitungssystem einer Trennstufe (14) zum Abtrennen der Insektenlarven (11) einerseits von den Ausscheidungen und ggf. nicht verstoffwechselten organischen Abfällen andererseits zuführbar ist, eine Ausleitung für die Ausscheidungen und ggf. vorhandenen nicht verstoffwechselten organischen Abfälle der Trennstufe (14) nachgeschlatet ist, eine Ausleitung für die Insektenlarven (11) der Trennstufe (14) nachgeschaltet ist und zu einer Pressvorrichtung (19) führt zur Gewinnung von Öl (20), und eine Ausleitung für die ausgepressten Insektenlarven als Tierfutter (22) vorgesehen ist.
Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie kontinuierlich betreibbar ist und mehrere Behälter (10) aufweist.
Anordnung nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch eine Steuerung zur automatischen Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und einem Eingangs-Abfallbehälter, einem Eingangs-Insektenlarvenbehälter, einem Ausgangs-Ölbehälter, einem Ausgangs-Düngerbehälter und/oder einem Ausgangs-Tierfutterbehälter.
Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekennzeichnet durch eine Pelletiervorrichtung zum Erzeugen von Tierfutter-Pellets.
Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, gekennzeichnet durch ein Rohrleitungssystem (7) für die Paste (6) und/oder ein mit Druckluft oder Wasser beaufschlagtes Rohrleitungssystem (12) für die Insektenlarven (11); und/oder dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (11) einen trichterförmigen Abschnitt aufweist und/oder kippbar ist und/oder unten ein Auslassventil aufweist.
Verfahren und/oder Anordnung zum Recyceln organischer Abfälle, bei dem die organischen Abfälle Insektenlarven zugeführt werden, die Insektenlarven die organischen Abfälle als Nahrung aufnehmen und zu Ausscheidungen verstoffwechseln, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Abfälle mechanisch zerkleinert und unter Beimischung von Flüssigkeit zu einer Paste verarbeitet werden, die den Insektenlarven zugeführt wird.
Verfahren und/oder Anordnung zum Recyceln organischer Abfälle, bei dem die organischen Abfälle Insektenlarven zugeführt werden, die Insektenlarven die organischen Abfälle als Nahrung aufnehmen und zu Ausscheidungen verstoffwechseln, dadurch gekennzeichnet, dass die Insektenlarven unter Erzeugung von Öl und Tierfutter ausgepresst werden.