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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Dachverkleidungsteils für ein Fahrzeug, ein Dachverkleidungsteil, ein Innenverkleidungsteil sowie ein Fahrzeug.
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Bei Kraftfahrzeugen, welche ein Schiebe- oder Panoramadach aufweisen, ist es Stand der Technik bei der Herstellung einer den Dachhimmel bildenden Innenverkleidung, nach einem Pressvorgang - das heißt in dem Beschnitt - den aus dem Schiebe- oder Panoramadach resultierenden Ausschnitt als Abfall zu entsorgen und gegebenenfalls aufwändig zu recyceln.
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Insofern besteht ein Bedarf darin, ein solches Herstellungsverfahren effizienter, das heißt insbesondere materialeffizienter, zu gestalten.
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Der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2012 104 534 A1 ist eine Innenverkleidung für ein Kraftfahrzeug mit einem Schiebe- oder Panoramadach zu entnehmen, die einen Dachhimmel und einen Versteifungsrahmen aufweist, der an dem Dachhimmel befestigt ist und eine Öffnung in dem Dachhimmel, die das Schiebe- oder Panoramafenster eingrenzt, einfasst und stabilisiert. Der Dachhimmel ist in mehrere Schichten aufgebaut, die mindestens eine Kernschicht und eine Deckschicht umfassen. Der Versteifungsrahmen ist aus einem faserverstärktem Verbundmaterial hergestellt, das organisch-synthetische Polymerfasern, Kohlefasern oder Naturfasern oder Mischungen dieser Fasern und ein Bindemittel aus einem duroplastischen oder thermoplastischen Material enthält. Das Flächengewicht und die Biegesteifigkeit des Versteifungsrahmens sind größer als die des Dachhimmelaufbaus, vorzugsweise um mindestens 50% größer. Es verbleibt jedoch das Problem, dass das Herstellungsverfahren nicht materialeffizient ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Dachverkleidungsteils für ein Fahrzeug, ein Dachverkleidungsteil und ein Innenverkleidungsteil sowie ein Fahrzeug zu schaffen, wobei die genannten Nachteile nicht auftreten.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem die vorliegende technische Lehre bereitgestellt wird, insbesondere die Lehre der unabhängigen Ansprüche sowie der in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung offenbarten bevorzugten Ausführungsformen und Ausführungsbeispiele.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem ein Verfahren zur Herstellung eines Dachverkleidungsteils für ein Fahrzeug geschaffen wird, wobei folgende Verfahrensschritte ausgeführt werden:
- a) Pressen des Dachverkleidungsteil smit einem Presswerkzeug, wobei in dem Presswerkzeug in einem Durchgangsöffnungsbereich des Dachverkleidungsteils mindestens eine weitere Kontur eines Innenverkleidungsteils angeordnet ist,
- b) Beschnitt des aus dem Verfahrensschritt a) erhaltenen Pressteils,
- c) Erhalt des Dachverkleidungsteils sowie des mindestens einen weiteren Innenverkleidungsteil.
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Dies hat insbesondere den Vorteil, dass auf einfache Art und Weise besonders materialeffizient das sonst als Abfall zu entsorgende Material des Durchgangsbereichs des Dachverkleidungsteils zur Herstellung von weiteren Innenverkleidungsteilen genutzt werden kann. Insbesondere können hierdurch Innenverkleidungsteile besonders kostengünstig in einem Verfahren zur Herstellung eines Dachverkleidungsteils produziert werden. Mit anderen Worten kann das bei der Herstellung eines Dachverkleidungsteils als Restmaterial anfallende Material zur kostengünstigen Herstellung von Innenverkleidungsteilen genutzt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass vor dem Verfahrensschritt a) in einem Verfahrensschritt a1) die Anordnung der mindestens einen Kontur für ein weiteres Innenverkleidungsteil in der Art ausgeführt wird, dass der Durchgangsöffnungsbereich materialeffizient mit mindestens einer Kontur, bevorzugt jedoch mehreren Konturen, für weitere Innenverkleidungsteile ausgefüllt ist. Hierdurch wird insbesondere der durch den Durchgangsbereich resultierende Abfall möglichst materialeffizient für weitere Innenverkleidungsteile genutzt und im Ergebnis der zum Schluss tatsächlich anfallende Abfall deutlich reduziert.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass bei dem Beschnitt gemäß Verfahrensschritt b) eine Endkontur des Dachverkleidungsteils sowie des mindestens einen weiteren Innenverkleidungsteil ausgebildet wird. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass nach dem Herstellungsverfahren ein fertiges, das heißt nicht weiter zu bearbeitendes Teil, erhalten werden kann.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Endkontur des Dachverkleidungsteils sowie des mindestens einen weiteren Innenverkleidungsteil nach dem Erhalt gemäß Verfahrensschritt c) in einem Verfahrensschritt d) ausgebildet wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass als das mindestens eine weitere Innenverkleidungsteil eine A-Säulen-Verkleidung - manchmal auch als A-Säulen-Innenverkleidungsteil bezeichnet - ausgebildet wird. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass die als A-Säulen-Innenverkleidungsteil bezeichneten Teile geometrisch besonders vorteilhaft in den durch den Durchgangsöffnungsbereich resultierenden Bereich eingepasst werden können.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass nach dem Verfahrensschritt b) in einem Verfahrensschritt b1) und vor dem Verfahrensschritt c) das Dachverkleidungsteil und/oder das mindestens eine weitere Innenverkleidungsteil mit einer vollflächigen Kaschierung versehen wird oder einer vollflächigen Kaschierung unterworfen wird, und vorzugsweise anschließend in einem Verfahrensschritt b2) und vorzugsweise vor dem Verfahrensschritt c) das Dachverkleidungsteil und/oder das mindestens eine weitere Innenverkleidungsteil mit einem Umbug versehen wird. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass eine Wertanmutung des Dachverkleidungsteils und/oder des mindestens einen weiteren Innenverkleidungsteil deutlich gesteigert werden kann. Insbesondere wird der Vorteil erzielt, dass das Verfahren zur Herstellung eines Dachverkleidungsteils im Vergleich zu einer konventionellen Fertigung material- und kostensparend ist. Mit anderen Worten kann der Wertschöpfungsprozess deutlich effizienter, das heißt material- und kostensparend, gestaltet werden.
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Die Aufgabe wird insbesondere auch gelöst, indem ein Dachverkleidungsteil und das mindestens eine Innenverkleidungsteil geschaffen werden, herstellbar oder hergestellt nach einem Verfahren gemäß der Erfindung oder einem Verfahren gemäß einem der zuvor genannten Ausführungsformen. In Zusammenhang mit dem Dachverkleidungsteil und dem mindestens einen Innenverkleidungsteil ergeben sich insbesondere die Vorteile, welche schon in Zusammenhang mit dem Verfahren zur Herstellung eines Dachverkleidungsteils erläutert wurden.
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Die Aufgabe wird insbesondere auch gelöst, indem ein Fahrzeug geschaffen wird, aufweisend ein Dachverkleidungsteil gemäß der Erfindung und/oder das mindestens eine weitere Innenverkleidungsteil gemäß der Erfindung oder aufweisend ein Dachverkleidungsteil gemäß dem zuvor genannten Ausführungsbeispiel und/oder das mindestens eine weitere Innenverkleidungsteil gemäß dem zuvor genannten Ausführungsbeispiel. In Zusammenhang mit dem Fahrzeug ergeben sich insbesondere die Vorteile, welche schon in Zusammenhang mit dem Verfahren zur Herstellung eines Dachverkleidungsteils für ein Fahrzeug erläutert wurden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 einen schematischen Ablaufplan einer Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung eines Dachverkleidungsteils für ein Fahrzeug,
- 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Dachverkleidungsteils, bei welchem im Bereich der Durchgangsöffnung zwei weitere Innenverkleidungsteile angeordnet sind,
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Der 1 ist ein schematischer Ablaufplan einer Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung eines Dachverkleidungsteil 1 für ein Fahrzeug zu entnehmen, wobei folgende Verfahrensschritte ausgeführt wurden:
- a) Pressen des Dachverkleidungsteil 1 mit einem Presswerkzeug (in den Figuren nicht gezeigt), wobei in dem Presswerkzeug in einem Durchgangsöffnungsbereich 3 des Dachverkleidungsteil 1 mindestens eine weitere Kontur eines Innenverkleidungsteils 5 angeordnet ist,
- b) Beschnitt des aus dem Verfahrensschritt a) erhaltenen Pressteils (in den Figuren nicht gezeigt),
- c) Erhalt des Dachverkleidungsteils 1 sowie des mindestens einen weiteren Innenverkleidungsteils 5.
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Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass vor dem Verfahrensschritt a) in einem Verfahrensschritt a1) die Anordnung der mindestens einen Kontur für ein weiteres Innenverkleidungsteil 5 in der Art ausgeführt wird, dass der Durchgangsöffnungsbereich 3 materialeffizient mit mindestens einer Kontur - bevorzugt jedoch mehreren Konturen - für weitere Innenverkleidungsteile 5 ausgefüllt ist.
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Darüber hinaus ist bevorzugt vorgesehen, dass bei dem Beschnitt gemäß Verfahrensschritt b) eine Endkontur des Dachverkleidungsteils 1 sowie des mindestens einen weiteren Innenverkleidungsteil 5 ausgebildet wird.
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Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass eine Endkontur des Dachverkleidungsteils 1 sowie des mindestens einen weiteren Innenverkleidungsteils 5 nach dem Erhalt gemäß Verfahrensschritt c) in einem Verfahrensschritt d) ausgebildet wird.
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Darüber hinaus ist bevorzugt vorgesehen, dass als das mindestens eine weitere Innenverkleidungsteil 5 eine A-Säulen-Verkleidung ausgebildet wird.
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Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass nach dem Verfahrensschritt b) in einem Verfahrensschritt b1) und vor dem Verfahrensschritt c) das mindestens eine weitere Innenverkleidungsteil 5 mit einer vollflächigen Kaschierung (in den Figuren nicht gezeigt) versehen wird oder einer vollflächigen Kaschierung unterworfen wird, und vorzugsweise anschließend in einem Verfahrensschritt b2) und vor dem Verfahrensschritt c) das mindestens eine weitere Innenverkleidungsteil 5 mit einem Umbug (das heißt es wird ein Dekormaterial um das mindestens eine weitere Innenverkleidungsteil 5 gelegt, wobei der Umbug nicht in den Figuren gezeigt ist) versehen wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012104534 A1 [0004]