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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schalungsplatte für eine Schalungsvorrichtung zum Erzeugen von Wand- oder Deckenabschnitten in Frischbetonbauweise, eine Schalungsvorrichtung mit einer entsprechenden Schalungsplatte, die Verwendung eines Sensors zur Integration in eine Schalungsplatte einer Schalungsvorrichtung, eine Recheneinheit für eine Schalungsplatte einer Schalungsvorrichtung, eine Programmelement, ein computerlesbares Medium und ein Verfahren zum Bestimmen eines Zeitpunkts, zu welchem der eingefüllte Beton ausreichend verfestigt ist, um einen weiteren, darüberliegenden Wandabschnitt zu erzeugen, und/oder zu welchem die Schalungsplatte frühestens ausgeschalt werden kann.
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Hintergrund
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Im Betonbau werden Wand- oder Deckenabschnitte mittels einer Schalungsvorrichtung erzeugt, welche Schalungsplatten aufweist, die einen Hohlraum ausbilden, in welchen der Beton eingefüllt werden kann.
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Insbesondere beim Bau von mehrgeschossigen Betonbauten werden diese Wand- oder Deckenabschnitte sequenziell, abschnittsweise erzeugt. Ist der Beton in dem entsprechenden Abschnitt ausreichend verfestigt, können die Schalungsplatten abgenommen werden und es kann ein weiterer, darüberliegender Wandabschnitt oder Deckenabschnitt erzeugt werden.
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Zusammenfassung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Effizienz beim Bau von Wand- oder Deckenabschnitten in Frischbetonbauweise zu steigern.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung von Ausführungsformen.
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Ein erster Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft eine Schalungsplatte für eine Schalungsvorrichtung zum Erzeugen von Wand- oder Deckenabschnitten in Frischbetonbauweise. Die Schalungsplatte weist eine betonberührende Schicht auf, welche eingerichtet ist, direkt mit dem in die Schalungsvorrichtung einzufüllenden Beton in Berührung zu kommen. Es ist darüber hinaus ein Sensor vorgesehen, der in die Schalungsplatte integriert ist.
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Der Begriff „Sensor“ ist breit auszulegen. Bei dem Sensor kann es sich um einen einzelnen, beispielsweise platten- oder folienartigen Sensor handeln, der in oder nahe an der betonberührenden Schicht innerhalb der Schalungsplatte angeordnet ist. Insbesondere kann es sich aber auch um eine Sensoranordnung handeln, welche mehrere miteinander verschaltete oder voneinander getrennte Sensoren aufweist.
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Die Schalungsvorrichtung weist in der Regel mehrere Schalungsplatten und einen oder mehrere entsprechende Rahmen auf, welche die Schalungsplatten fixieren.
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Die betonberührende Schicht der Schalungsplatte kann auch als Schalhaut bezeichnet werden. Insbesondere kann sie in Form einer Beschichtung ausgeführt wein, beispielsweise aus Phenolharz oder einem vergleichbaren Material, um eine möglichst glatte, ebene Oberfläche auszubilden. Dies ist insbesondere bei der Sichtbetonbauweise vorteilhaft.
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Der Sensor ist, gemäß einer Ausführungsform, eingerichtet, Messdaten zu erfassen, aus denen sich ein Zeitpunkt berechnen lässt, zu welchem der eingefüllte Beton ausreichend verfestigt ist, um einen weiteren, darüberliegenden Wandabschnitt zu erzeugen. Es kann vorgesehen sein, dass zur Berechnung dieses Zeitpunkts zusätzliche Informationen hinzugezogen werden, welche nicht von dem Sensor selbst erfasst werden. Hierbei kann es sich beispielsweise um Informationen über die Schalungsplatte oder die Schalungsvorrichtung handeln, die Außentemperatur, Nutzungsdaten der Schalungsplatte, wie die Häufigkeit ihrer Benutzung, oder auch Daten, die durch Ermüdungsmessungen gewonnen wurden, wie eine Dehnungsbelastung der Schalungsplatte, eine Druckbelastung der Schalungsplatte, und insbesondere extreme Ereignisse, die die Lebenszeit der Schalungsplatte verkürzen können, wie Überdruckbelastungen oder extreme Temperaturen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Sensor eingerichtet, Messdaten zu erfassen, aus denen sich ein Zeitpunkt berechnen lässt, zu welchem die Schalungsplatte frühestens abgenommen werden kann, um den Beton auszuschalen. Zu diesem Zweck muss der Beton ausreichend verfestigt sein.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Sensor zum Messen einer Temperatur, eines Drucks, einer Feuchtigkeit, einer Zugkraft, einer Dehnung, einer Biegung und/oder eines pH-Wertes eingerichtet. Je mehr unterschiedliche Daten erfasst werden, desto genauer lässt sich der Zeitpunkt bestimmen, zu welchem die Schalungsplatte frühestens abgenommen werden kann und/oder zu welchem ein weiterer, darüberliegender Wandabschnitt erzeugt werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Sensor eine autarke, interne Energieversorgung auf, beispielsweise in Form von einer oder mehreren Batterien oder anderen Energiespeichern, wie einem Kondensator.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Energiespeicher des Sensors über eine Energieversorgungsschnittstelle geladen werden kann, wenn beispielsweise die Schalungsplatte zur weiteren Verwendung gelagert wird. Insbesondere könnte hierfür eine drahtlose Energieversorgungsschnittstelle vorgesehen sein, die beispielsweise induktiv ausgeführt ist. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Energieversorgungsschnittstelle drahtgebunden ausgeführt ist, beispielsweise in Form von Schnittstellenanschlüssen, die an der Rückseite der Schalungsplatte, also an der betonabgewandten Seite, oder an deren Seitefläche zugänglich sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Sensor direkt hinter der betonberührenden Schicht angeordnet. Beispielsweise berührt er die betonberührende Schicht auf ihrer Rückseite.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Schalungsplatte einen Plattenkern, der auch als Kernplatte bezeichnet werden kann, auf, wobei der Sensor zwischen der betonberührenden Schicht und dem Plattenkern oder innerhalb des Plattenkerns angeordnet ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Sensor innerhalb der betonberührenden Schicht angeordnet, beispielsweise in einer Aussparung auf der Rückseite der betonberührenden Schicht, also auf der betonabgewandten Seite.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Sensor eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle auf, die eingerichtet ist zum Übertragen der vom Sensor erfassten Messdaten an eine externe Recheneinheit. Bei der externen Recheneinheit kann es sich beispielsweise um einen Server handeln, der die Daten einer Vielzahl von Sensoren sammelt und auswertet.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft eine Schalungsvorrichtung, welche eine oben und im Folgenden beschriebene Schalungsplatte aufweist.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft die Verwendung eines Sensors zur Integration in eine Schalungsplatte einer Schalungsvorrichtung.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft eine Recheneinheit für eine Schalungsplatte einer Schalungsvorrichtung, wobei die Recheneinheit eingerichtet ist, von einem Sensor der Schalungsplatte Messdaten zu empfangen, und daraus einen Zeitpunkt zu berechnen, zu welchem der eingefüllte Beton ausreichend verfestigt ist, um einen weiteren, darüberliegenden Wandabschnitt zu erzeugen, und/oder zu welchem die Schalungsplatte frühestens ausgeschalt bzw. entfernt werden kann.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Programmelement, das, wenn es auf einer Recheneinheit für eine Schalungsplatte einer Schalungsvorrichtung ausgeführt wird, die Recheneinheit anleitet, von einem Sensor der Schalungsplatte Messdaten zu empfangen, um daraus einen Zeitpunkt zu berechnen, zu welchem der eingefüllte Beton ausreichend verfestigt ist, um einen weiteren, darüberliegenden Wandabschnitt zu erzeugen, und/oder zu welchem die Schalungsplatte frühestens abgenommen werden kann.
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Das Programmelement kann beispielsweise in einem Arbeitsspeicher einer Datenverarbeitungseinrichtung, wie etwa eines Datenprozessors einer Recheneinheit geladen und/oder gespeichert sein, wobei die Datenverarbeitungseinrichtung auch Teil einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sein kann. Diese Datenverarbeitungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, Verfahrensschritte des oben beschriebenen Verfahrens durchzuführen. Die Datenverarbeitungseinrichtung kann ferner dazu eingerichtet sein, das Computerprogramm bzw. das Verfahren automatisch auszuführen und/oder Eingaben eines Benutzers auszuführen. Das Computerprogramm kann auch über ein Datennetzwerk, wie etwa das Internet, bereitgestellt und von einem solchen Datennetzwerk aus in den Arbeitsspeicher der Datenverarbeitungseinrichtung heruntergeladen werden. Das Computerprogramm kann auch eine Aktualisierung eines bereits vorhandenen Computerprogramms umfassen, wodurch das vorhandene Computerprogramm beispielsweise zum Ausführen des oben beschriebenen Verfahrens befähigt werden kann.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein computerlesbares Medium, auf dem ein oben beschriebenes Programmelement gespeichert ist.
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Das computerlesbare Medium kann insbesondere, aber nicht notwendigerweise, ein nichtflüchtiges Medium sein, das sich insbesondere zum Speichern und/oder Verteilen eines Computerprogramms eignet. Das computerlesbare Speichermedium kann eine CD-ROM, eine DVD-ROM, ein optisches Speichermedium, ein Festkörpermedium oder ähnliches sein, das zusammen mit oder als Teil anderer Hardware geliefert wird. Zusätzlich oder alternativ dazu, kann das computerlesbare Speichermedium auch in anderer Form verteilt bzw. vertrieben werden, beispielsweise über ein Datennetzwerk, wie etwa das Internet oder andere drahtgebundene oder drahtlose Telekommunikationssysteme. Hierzu kann das computerlesbare Speichermedium beispielsweise als ein oder mehrere Datenpakete ausgeführt sein.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines Zeitpunkts einer Schalungsplatte einer Schalungsvorrichtung, zu welchem der eingefüllte Beton ausreichend verfestigt ist, um einen weiteren, darüberliegenden Wandabschnitt zu erzeugen, und/oder zu welchem die Schalungsplatte frühestens abgenommen werden kann. Bei dem Verfahren erfolgt ein Erfassen von Messdaten durch einen Sensor der Schalungsplatte, gefolgt von einer Berechnung eines Zeitpunktes auf Basis der Messdaten, und gegebenenfalls weiterer Informationen, zu welchem der eingefüllte Beton ausreichend verfestigt ist, um einen weiteren, darüberliegenden Wandabschnitt zu erzeugen und/oder zu welchem die Schalungsplatte frühestens abgenommen werden kann.
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Im Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren weitere Ausführungsformen beschrieben. Werden in der folgenden Figurenbeschreibung die gleichen Bezugszeichen verwendet, so bezeichnen diese gleiche oder ähnliche Elemente. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
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Figurenliste
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- 1 zeigt eine Querschnittsdarstellung einer Schalungsplatte gemäß einer Ausführungsform.
- 2 zeigt eine Querschnittsdarstellung einer Schalungsplatte gemäß einer weiteren Ausführungsform.
- 3 zeigt eine Querschnittsdarstellung einer Schalungsplatte gemäß einer weiteren Ausführungsform.
- 4 zeigt eine Querschnittsdarstellung einer Schalungsplatte gemäß einer weiteren Ausführungsform.
- 5 zeigt eine Querschnittsdarstellung einer Schalungsplatte gemäß einer weiteren Ausführungsform.
- 6 zeigt eine Schalungsvorrichtung und eine Recheneinheit gemäß einer Ausführungsform.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen
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1 zeigt eine Querschnittsdarstellung einer Schalungsplatte 100 für eine Schalungsvorrichtung 200 (vgl. 6). Die Schalungsplatte 100 weist eine betonberührende Schicht 101 auf, beispielsweise in Form einer Phenolharzbeschichtung. Die betonberührende Schicht 101 ist eingerichtet, auf ihrer Außenseite (in der Figur die linke Seite) direkt mit dem in die Schalungsvorrichtung einzufüllenden Beton in Berührung zu kommen. Es ist ein Sensor 102 vorgesehen, der flächig oder plattenartig ausgeführt sein kann, beispielsweise in Form von einem oder mehreren Sensorplättchen. Der Sensor kann einen runden Querschnitt aufweisen, was eine nachträgliche Integration des Sensors in die Schalungsplatte erleichtern kann.
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Zwischen der „Sensorschicht“, in der sich der Sensor 102 befindet, und der betonberührenden Schicht 101 kann ein Vlies 105 angeordnet sein. Auf der anderen Seite der Sensorikebene befindet sich ein Plattenkern 103, der auch als Kern oder Kernplatte bezeichnet werden kann. Dieser Plattenkern kann aus Furnierholz bestehen oder auch aus Kunststoff.
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In der Ausführungsform der 1 befindet sich der Sensor somit hinter dem Vlies 105.
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2 zeigt eine Querschnittsdarstellung einer Schalungsplatte 100 gemäß einer weiteren Ausführungsform, bei der sich der Sensor 102 vor dem Vlies 105 befindet, also zwischen Vlies 105 und betonberührender Schicht (Nutzschicht) 101.
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In der Ausführungsform, welche in 3 gezeigt ist, ist kein Vlies vorgesehen. Die Ebene, in der sich der Sensor 102 befindet, ist direkt hinter der betonberührenden Schicht 101 angeordnet.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Schalungsplatte 100, bei der der Sensor 102 direkt unter der betonberührenden Schicht 101 angeordnet ist. Hierbei handelt es sich um eine Nachrüstlösung, bei welcher der Sensor von hinten (also von der rechten Seite) in die Schalungsplatte 100 eingebaut wird. Dies kann durch eine zylindrische Bohrung oder Ausfräsung erfolgen, welche bis zur Rückseite der betonberührenden Schicht 101 reicht, so dass der Sensor, der nachträglich in die Aussparung eingelegt wird, die betonberührende Schicht von hinten berührt.
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Der Sensor weist ein Sensorkabel 108 auf, welches zum Laden des Sensors und/oder als Kommunikationsverbindung dienen kann und welches aus der Schalungsplatte 100 rückseitig herausragt oder bündig mit der Oberfläche der Schalungsplatte abschließt. Es kann ein Abdeckstopfen 107 vorgesehen sein, der in die Aussparung eingepresst ist, und dichtend an den Rand der Aussparung angelegt ist, so dass keine Flüssigkeit in die Platte eindringen kann.
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In der Ausführungsform gemäß 5 befindet sich die Sensorikebene innerhalb der betonberührenden Schicht 101. Insbesondere kann der Sensor 102 bei der Herstellung der Schalungsplatte in die betonberührende Schicht eingegossen werden.
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6 zeigt eine Schalungsvorrichtung 200, welche mehrere Schalungsplatten 100 sowie einen Stützrahmen aufweist. Von oben kann der Flüssigbeton hineingegossen werden.
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Es ist eine Recheneinheit 104 vorgesehen, die drahtlos Messdaten von den in die Schalungsplatten integrierten Sensoren empfangen kann, um diese dann auszuwerten und den passenden Zeitpunkt zum Abschalen und/oder Erstellen eines weiteren Wandabschnitts zu berechnen.
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Der Sensor 102 kann als Plättchen, Dose, Schicht, leitfähiger Draht, Scheibe, Kästchen oder flüssigkeits- bzw. medienbefüllte Kammer, oder als eine Kombination daraus, ausgebildet sein. Die Schalungsplatte 100 kann beim Einbau des Sensors 102 von hinten von der von der Betonoberfläche abgewandten Seite her mit einem Einschnitt, einer Ausfräsung, einer Vertiefung im Holz bzw. Plattenkörper versehen werden, welcher als Aufnahme für den Sensor dient. Die Ausnehmung ist dabei an die Form und Ausgestaltung des Sensors angepasst. Die Ausnehmung wird durch Fräsen, Bohren, Verdichten, Prägen oder Ähnlichem hergestellt. Damit der Sensor die Daten übertragen kann, wird dieser in die Ausnehmung eingeklebt, vergossen (zum Beispiel Epoxidharz), eingesetzt, eingeformt, eingeschmolzen, eingewoben, eingenäht, gedruckt oder eingespritzt.
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Auch kann der Sensor 102 zwischen der betonberührenden Schicht 101 und dem Plattenkern 103 eingebettet sein. Beispielsweise ist die betonberührende Schicht 101 zwei- oder mehrlagig ausgebildet und zwischen diesen Lagen ist die Sensorik 102 eingelegt oder eingebettet.
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Ebenfalls ist es möglich, dass eine zusätzliche Sensorlage eingebracht wird. Auch kann der Kern der Schalungsplatte mit einer „mehrlagigen“ Lage bedeckt werden. In dieser Lage ist die Sensorik eingebettet. Eine oder mehrere der Lagen können als Vliesschicht ausgebildet werden. Die Vliesschicht ist beispielsweise ein Teil der „Nutzschicht“, welche auch als betonberührende Schicht bezeichnet wird, wenn diese aus einem Material gebildet ist, zum Beispiel Polypropylen, welches nur unter bestimmten Maßnahmen mit dem Kern der Platte verbindbar ist. Die Vliesschicht vermittelt in diesem Fall die Verbindung zwischen der Nutzschicht und dem Plattenkern und kann gleichzeitig die eingebettete Sensorik beinhalten, die eingesetzt, eingeformt, eingeschmolzen, eingeklebt, eingewoben, eingenäht, gedruckt oder eingespritzt ist.
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Der Sensor kann über Anschlüsse bzw. Schnittstellen ausgelesen und/oder mit Energie versorgt werden. Der Sensor kann über einen eigenen, beispielsweise wiederaufladbaren Energiespeicher verfügen oder passiv ausgebildet sein.
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Auch kann ein kabelloses Auslesen des Sensors vorgesehen sein, beispielsweise mittels Nahbereichskommunikationstechnologie wie Bluetooth, NFC oder GSM.
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Die Messwerte können in einer Cloud gespeichert werden, an ein Anzeigeelement weitergegeben werden, zur Weiterverwendung gespeichert werden, beispielsweise für sogenanntes Building Information Modeling (BIM).
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Die Messwerte können auch einer künstlichen Intelligenz zur Verfügung gestellt werden, die diese in softwaretechnischen Auswerte- und Berechnungssystemen verwertet und verarbeitet.
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Zusätzlich kann der Sensor auch eingerichtet sein, Daten zur Position, Umgebungsbedingungen, Nutzungsdauer etc. zu erfassen, zu speichern und weiterzugeben.
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Über den in der Schalungsplatte eingebetteten Sensor können unmittelbar Einsatzdauer und Einsatzbedingungen der Schalungsplatte erfasst werden, insbesondere kann ein Takt- oder Betonierzyklenzähler vorgesehen sein. Hieraus können Empfehlungen zum Schalhautwechsel oder zur Schalhautreparatur abgeleitet werden. Gleichzeitig kann eine Datenerfassung über die Verwendung der Schalungsplatte erfolgen.
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Hierdurch kann der optimale Zeitpunkt für eine Wartung bzw. einen Austausch der Schalungsplatte berechnet werden.
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Abhängig von der gewählten Sensorik können Informationen über den Zustand der Schalhautoberfläche abgeleitet werden. Hieraus können Empfehlungen für die Verwendung der Schalungsplatte (beispielsweise für Sichtbeton) berechnet werden, aber auch für die mögliche Resteinsatzdauer, Zyklenzahl der Schalungsplatte etc. Die erfassten Daten über die Schalungsplatte können gespeichert werden, beispielsweise mittels RFID, und für die Logistik bzw. Abrechnungszwecke/Wartungszwecke genutzt werden.
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Insbesondere kann ein kombiniertes Sensor/Datenspeicher/Ausgabe/Erfassungssystem vorgesehen sein. Die erfassten Werte können als Basis für eine nutzungsabhängige Berechnung des Mietpreises der Schalungsplatte verwendet werden. Auch können die Daten zur Steuerung der Wartung verwendet werden. Auch können anhand der erfassten Daten Bedarfsanalysen erfolgen und die Daten können zur Bestelloptimierung in der Wartung/Aufarbeitung verwendet werden.
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Der Sensor kann beispielsweise als Ultraschallsensor ausgeführt sein. So kann das Reflexionswellenmuster Aufschluss über den Zustand der Schalhautoberfläche (Abnutzung, Reinigungszustand, Betonanhaftung) geben. Auch kann eine Ultraschallreinigung der Schalhautoberfläche, beispielsweise durch den Sensor vorgesehen sein.
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Der Sensor kann als Nachrüstlösung ausgeführt sein, so dass bestehende Schalungsplatten auf einfache Weise mit dem Sensor nachgerüstet werden können. Hierzu wird beispielsweise in der Rückseite, also der betonabgewandten Seite der Schalungsplatte, eine Vertiefung eingebracht, beispielsweise eingefräst, und der als fertige Einheit zur Verfügung gestellte Sensor eingesetzt. Kann ähnlich erfolgen wie die Ausbesserung mit Holz, Kunststoff oder Metallplättchen. Der Sensor kann dabei nahe der Nutzschicht (betonberührende Schicht) angeordnet sein.
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Die Nutzschicht kann auf die Verwendung mit der Sensorik angepasst sein, beispielsweise wärmeleitend oder druckleitend. Ziel ist es, eine schnelle Weitergabe der Betonbedingungen (insbesondere Temperatur, Druck etc.) an den Sensor zu erreichen. Zur Temperaturweitergabe kann das Material der betonberührenden Schicht mit leitfähigen Beimischungen versehen werden oder aus einem leitfähigen Material bestehen.
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Die Anordnung der Sensorik in der Fläche der betonberührenden Schicht oder einer anderen Schicht kann netzartig, bandförmig, flächig, punktuell, linienförmig, kreisförmig, rechteckig oder elliptisch sein. Dabei kann die Anzahl und die Anordnung der Sensoren so gewählt sein, dass eine belastbare Aussage über die Situation in der betonberührenden Schicht möglich wird, also statistisch abgesichert ist, und ein praxistaugliches, verwertbares Messergebnis erzeugt wird.
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Hierdurch können insbesondere Taktzeiten durch genauere und schneller erfassbare sowie gleichmäßigere Messwerte verringert werden. Es erfolgt keine Beeinflussung des Reinigungsprozesses der Schalhaut und des Schalelements bzw. es besteht kein Einfluss auf den Bauablauf. Insbesondere kann die Betonqualität verbessert werden. Auch erfolgt keine Verletzung Oberfläche der betonberührenden Schicht. Das Messergebnis wird vorzugsweise möglichst nahe an der Betonoberfläche erfasst. Durchgangsverluste können somit vermindert werden. Die Sensoren sind beispielsweise systemunabhängig nachrüstbar und schnell austauschbar, BIM-fähig und ermöglichen Aussagen über den Zustand, die Nutzung, den Einsatzort, die Anwender und/oder die Nutzungsdauer der Schalungsplatte.
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Es ist möglich, durch Erfassung des Verschmutzungsgrads den geeigneten Zeitpunkt eines Plattentauschs zu bestimmen oder vorherzusagen. Vorteilhafterweise müssen hierfür keine Fremdkörper in den Beton eingeführt werden, wie Sensoren. Die Sensoren sind wiederverwendbar, da sie in der Schalungsplatte integriert sind und nicht im Beton verbleiben. Die betonberührende Schicht wird durch die Anbringung des Sensors nicht beschädigt, insbesondere nicht durchbohrt, durchfräst oder durchstoßen.
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Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass „umfassend“ und „aufweisend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und die unbestimmten Artikel „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkungen anzusehen.