DE102019205774B4 - Vorrichtung zur Bestimmung radioaktiver Inhaltsstoffe von Flüssigkeiten - Google Patents

Vorrichtung zur Bestimmung radioaktiver Inhaltsstoffe von Flüssigkeiten Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zur Bestimmung des Vorhandenseins radioaktiver Inhaltsstoffe, die in einer Messflüssigkeit enthalten sind mit
einem Messbehältnis (1), das mindestens einen Hohlraum aufweist, der über einen Zulauf (4) und einen Auslauf (8) von der Messflüssigkeit durchströmbar ist,
einem Strahlungsdetektor (3), der im Inneren des Messbehältnisses (1) angeordnet ist, und
mindestens einem Abschirmkörper (2), der das Messbehältnis (1) zumindest teilweise umschließt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine Abschirmkörper (2) mindestens einen Hohlraum aufweist, der zur Abschirmung einer sich aus der äußeren Umgebung der Vorrichtung bildenden und den Messvorgang störend beeinflussenden ionisierenden Strahlung mit einer Abschirmflüssigkeit während der Bestimmung befüllt ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung radioaktiver Inhaltsstoffe in Flüssigkeiten mit der eine effiziente Abschirmung störender Umwelteinflüsse erreichbar ist.
  • Das kontinuierliche Monitoring radioaktiver Inhaltsstoffe in Flüssigkeiten in der Umwelttechnik erfolgt in der Regel mit durchströmten radiologischen Messzellen, die nach Möglichkeit lokal vor Ort, z.B. an Flüssen und Seen, eingesetzt werden.
  • Anwendung findet diese Messtechnik beispielsweise bei der Bundesanstalt für Gewässerkunde, die eine Reihe von Messstationen innerhalb des deutschen Gewässernetzes, u.a. mit dem Ziel der Überwachung der Gewässer im Hinblick auf Radionuklide, unterhält. Darüber hinaus ist die Überwachung von Abwässern aus kerntechnischen Einrichtungen oder nuklearmedizinischen Einrichtungen und Grubenwässern von Interesse.
  • Üblicherweise kommen für diese Messaufgaben Gamma-Strahlungs-Detektoren in Messzellen mit bis zu 30 I Volumen in Verbindung mit einer Bleiabschirmung zum Einsatz. Diese Abschirmung ist notwendig, um den Einfluss störender ionisierender Strahlung aus der Umgebung zu unterdrücken.
  • Der Nachteil solcher Messvorrichtungen besteht vor allem darin, dass eine dicht anliegende totraumfreie und lochfreie Abschirmung mit Blei oder anderen Feststoffen nur sehr schwierig herzustellen ist. Eine Bleiabschirmung erfolgt in der Regel mit Bleiziegeln, so dass eine engwandige, geschlossene und gasdichte Abschirmung typischerweise nicht möglich ist. In der Regel ergeben sich Totvolumina in denen z.B. Radon als Störfaktor wirksam werden kann. Weiterhin muss die Bleiabschirmung Löcher für die Zu- und Abführung der Messflüssigkeit aufweisen, durch die ebenfalls ionisierende Strahlung von außen eintreten kann.
  • Ein weiterer Nachteil von Messeinrichtungen dieser Bauart, beispielsweise bei einem mobilen Einsatz in der Umweltmesstechnik, besteht in dem hohen Gewicht. Insbesondere ist es schwierig größere Messvolumina mit Bleiabschirmungen einzufassen. Eine wichtige Größe in diesem Zusammenhang ist der Abstand von Detektor und Wandung des Messbehälters. An der Wandung können sich Sedimente anlagern, die während der Messung zu einer systematischen Verfälschung des Messergebnisses führen können.
  • Aus der Internetseite der Bundesanstalt für Gewässerkunde: Radioaktivität in Forschung und Umwelt - 60 Jahre Radiologie in der Bundesanstalt für Gewässerkunde. Kolloquium am 19./20 September2017 in Koblenz, 2007, S. 1-90. URL:https://www.bafg.de/DE/05_Wissen/04_Pub/03_Veranst/201704.pdf?_ blob=publicationFile [abgerufen am 01.07.2022] sind verschiedene Möglichkeiten zur Bestimmung von Radioaktivität bekannt.
  • Von Dersch, G. u.a. : sind in „Überwachung der Bundeswasserstrassen auf radioaktive Stoffe nach dem Strahlenschutzvorsorgegesetz - Konzept und Methoden“ -Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz, 2011, S. 1-9. URL:https://www.bafg.de/DE/08_Ref/G4/Radioaktivitaet/ueberw_bwastr.pdf ?_blob=publicationFile [abgerufen am 01.07.2022] sind Möglichkeiten für die Überwachung radioaktiver Bestandteile in Wasser erläutert.
  • DE 1 023 530 B betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen ermitteln und messen radioaktiver Verseuchungen in Flüssigkeiten.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur Bestimmung radioaktiver Inhaltsstoffe in Flüssigkeiten vorzuschlagen, die für einen mobilen Einsatz geeignet ist und dabei ein genaues und effizientes Messverfahren ermöglicht.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Varianten ergeben sich aus den in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bestimmung des Vorhandenseins radioaktiver Inhaltsstoffe, die in einer Messflüssigkeit enthalten sind, wird mit einem Messbehältnis, das mindestens einen Hohlraum aufweist, der über einen Zulauf und einen Auslauf von der Messflüssigkeit durchströmbar ist, einem Strahlungsdetektor, der im Inneren des Messbehältnisses angeordnet ist, und mindestens einem Abschirmkörper, der das Messbehältnis zumindest teilweise umschließt, gebildet. Der mindestens eine Abschirmkörper weist mindestens einen Hohlraum auf, der zur Abschirmung einer sich aus der äußeren Umgebung der Vorrichtung bildenden und den Messvorgang störend beeinflussenden ionisierenden Strahlung mit einer Abschirmflüssigkeit während der Bestimmung befüllt ist. Der Abschirmkörper sollte vorteilhaft vollständig mit einer Abschirmflüssigkeit befüllt sein.
  • Durch die Benutzung einer Abschirmflüssigkeit als Abschirmmaterial ist es möglich eine nahezu vollständig geschlossene und totraumfreie Abschirmung mit geringem Gewicht für eine fast beliebige Geometrie des Messbehältnisses zu realisieren. Die Abschirmflüssigkeit kann mit Wasser, einer Salzlösung, einer wässrigen Lösung, einer Suspension, einer Emulsion, einem Öl oder einem Silikonöl gebildet sein. Insbesondere Wasser ist in der Regel leicht verfügbar.
  • In einer Ausführungsvariante kann die Abschirmung modular aufgebaut sein, wobei mindestens zwei Abschirmkörper jeweils ein Modul der Abschirmung bilden. Die mindestens zwei Abschirmkörper können dann so miteinander kombiniert bzw. angeordnet werden, dass die mindestens zwei Abschirmkörper das Messbehältnis gemeinsam fast vollständig umschliessen.
  • Der Abschirmkörper kann auch mit einem weiteren, halboffenen Hohlraum gebildet sein, wobei der weitere halboffene Hohlraum koaxial zu dem mit der Abschirmflüssigkeit befüllbaren Hohlraum des Abschirmkörpers ausgebildet sein kann. Die Wandung des weiteren halboffenen Hohlraums bzw. eine innere Oberfläche des Abschirmkörpers kann zumindest teilweise mit einer äußeren Oberfläche des Messbehältnisses korrespondieren.
  • Vorzugsweise ist das Messbehältnis in dem weiteren halboffenen Hohlraum des Abschirmkörpers angeordnet. Besonders vorzugsweise kann der weitere, halboffene Hohlraum des Abschirmkörpers mit einem Verschluss, der ganz besonders vorzugsweise mit einem flüssigen oder festen Abschirmmaterial gebildet sein kann, einen geschlossenen Hohlraum des Abschirmkörpers bilden.
  • Vorzugsweise korrespondiert eine innere Oberfläche des mindestens einen Abschirmkörpers zumindest teilweise mit einer äußeren Oberfläche des Messbehältnisses. Besonders vorzugsweise umschliesst der mindestens eine Abschirmkörper das Messbehältnis bis auf Zulauf und Auslauf vollständig. Der Abschirmkörper kann auch so gebildet sein, dass zusätzlich auch Zulauf und Auslauf des Messbehältnisses von dem Abschirmkörper umschlossen sind. In diesem Fall ist der Abschirmkörper bevorzugt von dem Messbehältnis separierbar, um einen effizienten Austausch der Messflüssigkeit oder ein Entleeren des Messbehältnisses zu ermöglichen. Der Zulauf und/oder der Ablauf des Messbehältnisses kann mit der Messflüssigkeit befüllt sein.
  • Der mit der Abschirmflüssigkeit befüllbare Hohlraum des mindestens einen Abschirmkörpers kann auch mit der Abschirmflüssigkeit durchströmbar sein. Zu diesem Zweck kann der Abschirmkörper einen vorzugsweise verschliessbaren Zulauf und/oder einen vorzugsweise verschliessbaren Auslauf aufweisen. Der Zulauf und/oder Ablauf des Abschirmkörpers kann mit einer Abschirmflüssigkeit befüllt sein.
  • Insbesondere vor oder während eines Transports der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann der Abschirmkörper und/oder das Messbehältnis entleert werden. Durch die Gewichtseinsparung kann die Vorrichtung dann ohne aufwendige Hilfsmittel bewegt werden. Das Messbehältnis kann zur Regulierung seines Füllstandes mit einem Auslassventil und/oder einem Schwanenhals und/oder einem Belüftungsventil gebildet sein. Weiterhin kann das Messbehältnis mit einem Notüberlauf gebildet sein. Ein wesentlicher Vorteil der hier beschriebenen Vorrichtung besteht daher in ihrer besonderen Eignung zum mobilen Einsatz, z.B. beim Umweltmonitoring, Havarieeinsatz oder Katastrophenschutz.
  • Der Strahlungsdetektor kann als spektrometrischer Detektor oder als reiner Zähldetekor ausgebildet sein. Vorteilhaft wirkt es sich aus, wenn der Strahlungsdetektor mit einer bezüglich der Messflüssigkeit eindringdichten Umhüllung gebildet ist. Der Strahlungsdetektor kann dann zum Zweck der Messung bzw. Strahlungsdetektion in dem mindestens einen mit der Messflüssigkeit durchströmbaren Hohlraum des Messbehältnisses angeordnet sein.
  • Das Messbehältnis kann auch einen weiteren halboffenen Hohlraum aufweisen, der koaxial zu dem mindestens einen mit der Messflüssigkeit durchströmbaren Hohlraum des Messbehältnisses ausgebildet ist. In diesem weiteren halboffenen Hohlraum des Messbehältnisses kann dann der Strahlungsdetektor angeordnet sein. Besonders vorzugsweise kann der weitere, halboffene Hohlraum des Messbehältnisses mit einem Verschluss, der ganz besonders vorzugsweise mit einem flüssigen oder festen Abschirmmaterial gebildet sein kann, einen geschlossenen Hohlraum des Messbehältnisses bilden.
  • Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, dass auch für einen mobilen Einsatz der Vorrichtung ein großes Volumen des mit der Messflüssigkeit durchströmbaren Hohlraums des Messbehältnisses, im Folgenden auch als Messvolumen bezeichnet, realisiert werden kann. So kann der mindestens eine mit der Messflüssigkeit durchströmbare Hohlraum des Messbehältnisses beispielsweise ein Volumen zwischen 20 l und 200 l, vorzugsweise zwischen 50 l und 200 l, aufweisen.
  • Das Volumen des mindestens einen mit der Abschirmflüssigkeit befüllbaren Hohlraums des mindestens einen Abschirmkörpers beträgt vorzugsweise das mindestens dreifache und/oder das maximal zehnfache des mit der Messflüssigkeit durchströmbaren Hohlraums des Messbehältnisses. Besonders vorzugsweise beträgt das Volumen des mindestens einen mit der Abschirmflüssigkeit befüllbaren Hohlraums des mindestens einen Abschirmkörpers zwischen 300 l und 1200 l.
  • Durch ein großes Messvolumen verringert sich zudem auch der auf die Messung störende Einfluss sich an der Wandung des Messbehältnisses anlagernder Sedimente. Vorzugsweise kann der Strahlungsdetektor von einer inneren Oberfläche des Messbehältnisses bzw. Wandung des weiteren, halboffenen Hohlraums des Messbehältnisses oder von der bezüglich der Messflüssigkeit eindringdichten Umhüllung zumindest teilweise oder vollständig beabstandet angeordnet sein. Auch dadurch kann der störende Einfluss von Sedimentanlagerungen im Messbehältnis verringert werden. Weiterhin kann auch der untere Bereich bzw. Boden des Messbehältnisses konisch verjüngend ausgeführt sein, um die Anhaftung von Sedimenten zu erschweren. Alternativ oder zusätzlich dazu kann das Messbehältnis eine innere, ebene Oberfläche, die sich an den Auslauf anschließt oder mit dem Auslauf gebildet ist und deren Normalenvektor mit der Durchströmrichtung einen spitzen Winkel, der größer als 10 Grad ist, vorzugsweise größer als 30 Grad ist, besonders vorzugsweise größer als 50 Grad ist, bildet, aufweisen. Eine dadurch bedingte Neigung des Bodens des Messbehältnisses kann ebenfalls die Anhaftung von Sedimenten erschweren.
  • Durch eine vorteilhafte Ausgestaltung der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Nachweisgrenze einer sich beispielsweise aus Caesium-137 bildenden ionisierenden und mit der Vorrichtung detektierten Strahlung kleiner als 0,25 Bq pro Liter sein. Damit kann ein besonders genaues Messverfahren, bei dem auch intensitätsschwache Strahlung oder Strahlung mit einer geringen Aktivitätskonzentration radiokativer Stoffe zuverlässig detektiert werden kann, realisiert werden.
  • Nachfolgend soll die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
  • Dabei zeigt
    • 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung mit einem Messbehältnis 1, einem Abschirmkörper 2 und einem Strahlungsdetektor 3.
  • In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Messbehältnis 1 einen mit der Messflüssigkeit über einen Zulauf 4 und einen Auslauf 8 durchströmbaren Hohlraum mit einem Volumen von 100 I auf. Der Auslauf 8 des Messbehältnisses ist mit einem Auslassventil 6 gebildet. Darüberhinaus ist das Messbehältnis 1 mit einem weiteren halboffenen Hohlraum versehen, der koaxial zu dem mit der Messflüssigkeit durchströmbaren Hohlraum des Messbehältnisses 1 ausgebildet und mit Luft gefüllt ist.
  • Die Regulierung der Füllhöhe der Messflüssigkeit erfolgt über einen Schwanenhals 5. Das Auslassventil 6 ermöglicht das Entleeren des Messbehältnisses 1 und das Ausspülen möglicher Sedimentanreicherungen. Ein Belüftungsventil 9 kann verhindern, dass das Messvolumen über den Schwanenhals 5 leergesaugt wird. Zusätzliche Betriebssicherheit wird durch einen Notüberlauf 7 gewährleistet.
  • Ein Austausch der Messflüssigkeit erfolgt mit einer Volumenrate von 25 l/min. Dadurch erhält man einen vollständigen Austausch der Messflüssigkeit nach etwa 15 Minuten.
  • Im Inneren bzw. in dem weiteren halboffenen Hohlraum des Messbehältnisses 1 ist ein Strahlungsdetektor 3 angeordnet. Der Strahlungsdetektor 3 ist mit einem Gamma-Strahlungsdetektor, vorzugsweise mit einem Nal-Szintillationsdetektor, gebildet. Eine Mantelfläche des Strahlungsdetektors 3 ist dabei von einer inneren Oberfläche des Messbehältnisses 1 bzw. der Wandung des weiteren, halboffenen Hohlraums des Messbehältnisses 1 beabstandet angeordnet, um den störenden Einfluss von Sedimentanreicherungen gering zu halten.
  • Alternativ zu der oben beschrieben Ausführungsvariante kann der Strahlungsdetektor 3 auch mit einer bezüglich der Messflüssigkeit eindringdichten Umhüllung gebildet und in dem mit der Messflüssigkeit durchströmbaren Hohlraum des Messbehältnisses 1 angeordnet sein bzw. in diesen Hohlraum teilweise oder ganz eintauchen. In diesem Fall ist das Messbehältnis 1 vorzugsweise nicht mit einem weiteren halboffenen Hohlraum gebildet.
  • Die Durchströmung des Messbehältnisses 1 mit einer Messflüssigkeit erfolgt über einen bezüglich des Strahlungsdetektors 3 oberhalb angeordneten Zulauf 4 des Messbehältnisses 1 in Richtung eines bezüglich des Strahlungsdetektors 3 unterhalb angeordneten Bodens bzw. unteren Bereich des Messbehältnisses 1. Das Messbehältnis 1 ist axialsymmetrisch bezüglich der Durchströmungsrichtung ausgeführt und weist vorzugsweise eine polygone Querschnittsfläche auf. Eine solche Anordnung bzw. Geometrie des Messbehältnisses 1 ermöglicht es, mit einfachen Mitteln einen passgenauen Abschirmkörper 2 zu bilden, der eine totraumfreie Abschirmung des Messbehältnisses 1 von einer sich aus der äußeren Umgebung der Vorrichtung bildenden ionisierenden Strahlung ermöglicht.
  • Die Abschirmung wird durch einen Abschirmkörper 2, der das Messbehältnis 1 bis auf Zulauf 4 und Auslauf 8 vollständig umschliesst, gebildet. Der Abschirmkörper 2 weist einen mit der Abschirmflüssigkeit befüllbaren Hohlraum mit einem Volumen von 600 l auf. Der mit der Abschirmflüssigkeit befüllbare Hohlraum des Abschirmkörpers 2 ist zumindest während der Bestimmung des Vorhandensein radioaktiver Inhaltsstoffe bzw. während des Messvorgangs mit der Abschirmflüssigkeit, die mit Wasser gebildet ist, befüllt. Darüberhinaus ist der Abschirmkörper 2 mit einem weiteren halboffenen Hohlraum gebildet, der koaxial zu dem mit der Abschirmflüssigkeit befüllbaren Hohlraum des Abschirmkörpers 2 ausgebildet ist. Das Messbehältnis 1 ist in dem weiteren koaxialen Hohlraum des Abschirmkörpers 2 angeordnet. Die Wandung des weiteren halboffenen Hohlraums bzw. eine innere Oberfläche des Abschirmkörpers 2 korrespondiert bis auf den Zulauf 4, den Auslauf 8 und den Notüberlauf 7 mit der äußeren Oberfläche des Messbehältnisses 1.
  • Um die Anhaftung von Sedimenten zu verringern, ist der untere Bereich bzw. Boden des Messbehältnisses 1, der unterhalb des Strahlungsdetektors 3 ausgebildet ist, konisch verjüngend ausgeführt.
  • Das oben beschriebene Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht bei einem mobilen Einsatz der Vorrichtung eine Absenkung der Nachweisgrenze für Caesium-137 auf unter 0,2 Bq/I.

Claims (15)

  1. Vorrichtung zur Bestimmung des Vorhandenseins radioaktiver Inhaltsstoffe, die in einer Messflüssigkeit enthalten sind mit einem Messbehältnis (1), das mindestens einen Hohlraum aufweist, der über einen Zulauf (4) und einen Auslauf (8) von der Messflüssigkeit durchströmbar ist, einem Strahlungsdetektor (3), der im Inneren des Messbehältnisses (1) angeordnet ist, und mindestens einem Abschirmkörper (2), der das Messbehältnis (1) zumindest teilweise umschließt, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Abschirmkörper (2) mindestens einen Hohlraum aufweist, der zur Abschirmung einer sich aus der äußeren Umgebung der Vorrichtung bildenden und den Messvorgang störend beeinflussenden ionisierenden Strahlung mit einer Abschirmflüssigkeit während der Bestimmung befüllt ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmflüssigkeit mit Wasser, einer Salzlösung, einer wässrigen Lösung, einer Suspension, einer Emulsion, einem Öl oder Silikonöl gebildet ist.
  3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschirmkörper (2) modular aufgebaut ist oder mit einem weiteren halboffenen Hohlraum gebildet ist, wobei der weitere halboffene Hohlraum koaxial zu dem mindestens einen mit der Abschirmflüssigkeit befüllbaren Hohlraum des Abschirmkörpers (2) ausgebildet ist und die Wandung des weiteren halboffenen Hohlraums des Abschirmkörpers (2) zumindest teilweise mit einer äußeren Oberfläche des Messbehältnisses (1) korrespondiert.
  4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine innere Oberfläche des mindestens einen Abschirmkörpers (2) mit einer äußeren Oberfläche des Messbehältnisses (1) zumindest teilweise korrespondiert.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Abschirmkörper (2) das Messbehältnis (1) bis auf Zulauf (4) und Auslauf (8) vollständig umschließt.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mit der Abschirmflüssigkeit befüllbare Hohlraum des mindestens einen Abschirmkörpers (2) zusätzlich mit der Abschirmflüssigkeit durchströmbar ist und/oder einen verschliessbaren Zulauf und/oder einen verschliessbaren Auslauf aufweist.
  7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messbehältnis (1) zur Regulierung seines Füllstandes mit einem Auslassventil (6) und/oder Schwanenhals (5) und/oder Belüftungsventil (9) gebildet ist.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messbehältnis (1) mit einem Notüberlauf (7) gebildet ist.
  9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlungsdetektor (3) als spektrometrischer Detektor oder als reiner Zähldetekor ausgebildet ist.
  10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlungsdetektor (3) mit einer bezüglich der Messflüssigkeit eindringdichten Umhüllung gebildet ist und zur Strahlungsdetektion in dem mindestens einen mit der Messflüssigkeit durchströmbaren Hohlraum des Messbehältnisses (1) angeordnet ist oder das Messbehältnis (1) einen weiteren halboffenen Hohlraum aufweist, wobei der weitere halboffene Hohlraum koaxial zu dem mindestens einen mit der Messflüssigkeit durchströmbaren Hohlraum des Meßbehältnisses (1) ausgebildet ist und der Strahlungsdetektor (3) in diesem weiteren halboffenen Hohlraum angeordnet ist.
  11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mit der Messflüssigkeit durchströmbare Hohlraum des Messbehältnisses (1) ein Volumen zwischen 20 l und 200 l aufweist.
  12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine mit der Abschirmflüssigkeit befüllbare Hohlraum des mindestens einen Abschirmkörpers (2) das mindestens dreifache und/oder das maximal zehnfache Volumen des mit der Messflüssigkeit durchströmbaren Hohlraums des Messbehältnisses (1) und/oder ein Volumen zwischen 300 l und 1200 l aufweist.
  13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlungsdetektor (3) von einer inneren Oberfläche des Messbehältnisses (1) oder von der bezüglich der Messflüssigkeit eindringdichten Umhüllung zumindest teilweise oder vollständig beabstandet angeordnet ist.
  14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messbehältnis (1) einen sich in Durchströmrichtung konisch verjüngenden unteren Bereich aufweist und/oder das Messbehältnis (1) eine innere, ebene Oberfläche, die sich an den Auslauf (8) anschließt oder mit dem Auslauf (8) gebildet ist und deren Normalenvektor mit der Durchströmrichtung einen spitzen Winkel, der größer als 10 Grad ist, bildet, aufweist.
  15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachweisgrenze einer sich aus Caesium-137 bildenden ionisierenden und mit der Vorrichtung detektierten Strahlung kleiner als 0,25 Bq pro Liter ist.
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