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Die Erfindung betrifft einen elektrischen (elektromotorischen) Bremsaktuator für ein Kraftfahrzeug, mit einem Aktuatorgehäuse, in dem ein Elektromotor und ein mehrstufiges Getriebe sowie eine Trägereinheit aufgenommen sind, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiger elektrischer bzw. elektromotorischer Bremsaktuator wird typischerweise in Kraftfahrzeugen eingesetzt. Beispielsweise kann eine elektrische Parkbremse mittels eines solchen Bremsaktuators festgestellt und gelöst werden. Je nach Einsatz des Bremsaktuators kann dieser einerseits mittels eines Schalters von einem Nutzer manuell betätigt oder andererseits über ein Steuergerät automatisch angesteuert oder geregelt werden. So kann beispielsweise durch das automatische Lösen der Parkbremse das Anfahren, insbesondere an einer Steigung, für den Nutzer vereinfacht werden.
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Des Weiteren sind auf Grund der elektrischen Steuerung sowohl ein Handbremshebel als auch ein daran angebundener Seilzug nicht mehr notwendig, wodurch Kosten und Bauraum eingespart werden können. Die Verwendung eines solchen Bremsaktuators ist allerding nicht auf eine Parkbremse beschränkt. Es ist beispielsweise auch denkbar, solche Bremsaktuatoren für eine Traktionskontrolle und ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) sowie in einer Betriebsbremse des Kraftfahrzeugs einzusetzen.
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Der elektrische Bremsaktuator weist regelmäßig einen insbesondere hochtourigen Kleinspannungs-Gleichstrommotor mit einem einen Kommutator beschleifenden Bürstensystem, im Folgenden als Elektromotor oder bürstenkommutierter Elektromotor bezeichnet, sowie ein von diesem angetriebenes Getriebe auf. Für ein möglichst großes Übersetzungsverhältnis des Drehmoments sind dabei herkömmlicherweise mehrere Getriebestufen im Getriebe vorgesehen. Einerseits ist dadurch eine Geräuschentwicklung durch hohe Drehzahlen verringert, und andererseits ist ein vergleichsweise hohes, für die Bremse des Kraftfahrzeugs notwendiges Drehmoment gegeben.
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Aus der
DE 20 2017 104 469 DE ist eine gattungsgemäßer elektrischer Bremsaktuator mit einem eine erste Gehäusehalbschale und eine deckelartige zweite Gehäusehalbschale aufweisenden Aktuatorgehäuse bekannt, in dem ein Elektromotor und eine Trägereinheit sowie ein mehrstufiges Getriebe aufgenommen sind. Die Trägereinheit weist einen ersten Lagersitz zur Aufnahme einer ersten Lagerachse eines Zahnrads einer ersten Getriebestufe und einen zweiten Lagersitz zur Aufnahme einer zweiten Lagerachse eines Zahnrads einer zweiten Getriebestufe auf, die mit einer dritten Getriebestufe mit einem Abtriebsrad gekoppelten ist. Ein zweiter Lagersitz für die erste und zweite Lagerachse ist in der deckelartigen zweiten Gehäusehalbschale vorgesehen.
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Der Elektromotor weist eine Motorwelle mit einem wellenfesten ersten Ritzel auf, das mit dem mit dem Zahnrad (Doppelzahnrad) der zweiten Getriebestufe zusammenwirkenden Zahnrad (Doppelzahnrad) der ersten Getriebestufe kämmt. Zwischen der ersten Getriebestufe und der letzten Getriebestufe können ein oder zwei Getriebezwischenstufen angeordnet sein, wobei ein jeweiliges Ritzel ein dazu vergleichsweise großes Zahnrad antreibt, wodurch ein vergleichsweise hohes Übersetzungsverhältnis zum Betreiben einer Bremse ermöglicht ist.
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Aus der
DE 10 2016 004 297 A1 ist es bei einer elektromotorischen Betätigungsvorrichtung für eine Fahrzeugbremse bekannt, ein vom Ausgangszahnrad des Elektromotors angetriebenes Zahnrad eines Zwischengetriebes und ein mit diesem über ein Zwischenzahnrad gekoppeltes Zahnrad einer Ausgangsgetriebeeinheit an einem Lagerelement zu lagern, das sich stufenförmig vom (axial) höher liegenden Zwischenzahnrad zum (axial) tiefer liegenden Zahnrad der Ausgangsgetriebeeinheit erstreckt.
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Aus der
KR 101 592 825 B1 ist ein elektromotorischer Bremsaktuator mit einem mehrstufigen Getriebe bekannt, das innerhalb eines mit einem Gehäusedeckel verschlossen Gehäuses angeordnet ist. Zur Absorption von Vibrationen ist das Getriebe mittels ringförmiger Dämpfungselemente im Gehäuse und am Gehäusedeckel gedämpft.
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Aus der
DE 10 2016 221 162 A1 ist ein Getriebemotorantrieb zum Einsatz bei einer Feststellbremse bekannt, welcher einen sich senkrecht zur Motorlängsachse erstreckenden Träger aufweist, in dem ein wellenendseitig des Motors arrangiertes Ritzel aufgenommen ist, und in dem die Wellen eines mit dem Ritzel kämmenden Doppelzahnrades sowie eines mit diesem kämmenden weiteren Doppelzahnrades gelagert sind. Zwischen dem Träger und einem Gehäusedeckel ist eine Lagerbrille mit kappenartigen Dämpfungsmittel angeordnet, die an den Gehäusedeckel oder an die Lagerbrille angeformt sein können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen besonders geräuscharmen elektrischen Bremsaktuator mit einem Aktuatorgehäuse anzugeben, in dem ein Elektromotor und ein mehrstufiges Getriebe aufgenommen sind. Insbesondere soll zur Verbesserung der akustischen Eigenschaften des Bremsaktuators eine geeignete Dämpfung zwischen einer Abstützung einer Lagerachse zumindest einer Getriebestufe und einem Gehäusedeckel des Aktuatorgehäuses bereitgestellt werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Hierzu weist der elektrische (elektromotorische) Bremsaktuator ein Aktuatorgehäuse auf, dass mit einem, insbesondere schalenartigen, Gehäusedeckel verschlossenen oder verschließbar ist. In dem Aktuatorgehäuse sind ein Elektromotor und ein mehrstufiges Getriebe sowie eine Trägereinheit aufgenommen. Die Trägereinheit weist einen ersten Lagersitz auf, der zur Aufnahme einer ersten Lagerachse eines geeigneterweise als Doppelzahnrad ausgeführten Zahnrads einer ersten Getriebestufe dient. Die Trägereinheit weist einen zweiten Lagersitz auf, der zur Aufnahme einer zweiten Lagerachse eines geeigneterweise ebenfalls als Doppelzahnrad ausgeführten Zahnrads einer zweiten Getriebestufe dient. Die zweite Getriebestufe ist mit einer dritten Getriebestufe mit einem Abtriebsrad gekoppelten. Der Elektromotor weist eine Motorwelle mit einem wellenfesten ersten Ritzel auf, das mit dem Zahnrad, insbesondere einem Doppelzahnrad, der ersten Getriebestufe kämmt. Dieses Zahnrad der ersten Getriebestufe ist mit dem Zahnrad, insbesondere einem Doppelzahnrad, der zweiten Getriebestufe gekoppelt, insbesondere kämmen diese Zahnräder der ersten beiden Getriebestufen miteinander.
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Unter „Doppelzahnrad“ wird ein aus zwei unterschiedlich großen Zahnrädern zusammengesetztes Zahnrad verstanden, wobei das vergleichsweise kleine Zahnrad, das nachfolgend auch als Ritzel bezeichnet wird, und das im Vergleich hierzu große Zahnrad zueinander koaxial und miteinander verbunden sind.
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Zwischen der Trägereinheit und dem Gehäusedeckel ist eine Distanzbrücke angeordnet, die einen Brückengrundkörper und eine elastische Dämfpungskomponente aufweist, die am Gehäusedeckel, d. h. an dessen dem Getriebe und dem Elektromotor zugewandten Gehäuseinnenseite anliegt. In die Distanzbrücke sind die erste Lagerachse und/oder die zweite Lagerachse geführt. Hierzu weist die Distanzbrücke bzw. deren Brückengrundkörper eine Aufnahmeöffnung für die jeweilige Lagerachse auf.
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Vorzugsweise weist der Brückengrundkörper für jede der beiden Lagerachsen jeweils eine Aufnahmeöffnung auf. Die beiden Aufnahmeöffnungen sind entlang der Distanzbrücke zueinander beabstandet, sodass die beiden Lagerachsen zueinander entsprechend parallel verlaufend orientiert sind. In einer entsprechenden Ausführung der Distanzbrücke weist diese zwei zueinander beabstandete und über einen Brückensteg des Brückengrundkörpers verbundene Lageraufnahmen, nämlich jeweils eine Lageraufnahme für die erste Lagerachse und für die zweite Lagerachse, auf.
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In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Dämfpungskomponente mit dem Brückengrundkörper der Distanzbrücke formschlüssig und/oder stoffschlüssig verbunden. Die Distanzbrücke kann als Zwei-Komponenten-Bauteil mit einer den Brückengrundkörper bildenden harten Komponente und mit einer die Dämfpungskomponente bildenden weichen, elastisch Komponente ausgeführt sein.
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Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung ist in dem Brückengrundkörper im Bereich der jeweiligen Aufnahmeöffnung eine Aufnahmebuchse vorgesehen, in welche ein Achsenende der ersten oder zweiten Lagerachse hineinragt. In der jeweiligen Aufnahmebuchse sitzt dann geeigneterweise ein an den Gehäusedeckel angeformter Lagersitz für die erste beziehungsweise für die zweite Lagerachse ein. Zudem weist die Dämpfungskomponente der Distanzbrücke bei dieser Ausführung vorteilhafterweise im Bereich der jeweiligen Aufnahmebuchse eine Durchgangsöffnung auf, deren Öffnungsrand denjenigen der entsprechenden Aufnahmebuchse umschließt.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung weist die Distanzbrücke eine, insbesondere umlaufende, Dichtlippe auf. Diese ist Bestandteil der Dämpfungskomponente und hierzu insbesondere an diese angeformt. Die verformbare Dichtlippe, mit welcher die Distanzbrücke am Gehäusedeckel (deckelinnenseitig) elastisch anliegt, umschließt die mindestens eine Aufnahmeöffnung, vorzugsweise beide Aufnahmeöffnungen.
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Der Brückengrundkörper der Distanzbrücke ist geeigneterweise stab- oder leistenförmig. Mit anderen Worten weist die Distanzbrücke zwei zueinander parallele Längsseiten und zwei Schmalseiten auf, die vorzugsweise halbkreisförmig sind. Dabei überdeckt die Dämpfungskomponente die Längsseiten vorzugsweise vollständig und die Schmalseiten des Brückengrundkörpers zumindest abschnittsweise.
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Der Brückengrundkörper der Distanzbrücke kann ein Fügeelement und der Gehäusedeckel kann eine korrespondierende Fügekontur aufweist, in welcher das Fügeelement einsitzt. Geeigneterweise ist an beiden Schmalseiten der Distanzbrücke ein derartiges Fügeelement vorgesehen, das vorzugsweise nicht von der Dämpfungskomponente abgedeckt ist.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass mittels einer derartigen Distanzbrücke einerseits die Lage des der jeweiligen Lagerachse zugeordneten Zahnrads der jeweiligen Getriebestufe innerhalb des Aktuatorgehäuses axial, d. h. entlang der Lagerachse begrenzt wird. Mit anderen Worten ist das entsprechende Zahnrad der jeweiligen Getriebestufe innerhalb des Aktuatorgehäuses zum Gehäusedeckel in einem Abstand angeordnet, der zumindest der axialen Abmessung (Dicke oder Höhe) der Distanzbrücke entspricht. Hierdurch wird bereits eine Entkopplung des entsprechenden Zahnrades vom Aktuatorgehäuse erreicht. Andererseits bewirkt die Dämpfungskomponente als vergleichsweise weiche Komponente eine zusätzliche Geräuschentkopplung des Getriebes bzw. einzelner Getriebeteile vom Gehäusedeckel. Somit werden mittels der Distanzbrücke eine Anregung des Gehäusedeckels reduziert und die akustischen Eigenschaften des, insbesondere für ein Kraftfahrzeug vorgesehenen, elektrischen (elektromotorischen) Bremsaktuators verbessert.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 und 2 in perspektivischer Darstellung einen elektrischen (elektromotorischen) Bremsaktuator mit einem Aktuatorgehäuse, in dem ein bürstenbehafteter Elektromotor (Kommutatormotor) und ein an einer Trägereinheit gelagertes mehrstufiges Getriebe angeordnet sind, mit bzw. bei abgenommenem Gehäusedeckel,
- 3 den elektrischen (elektromotorischen) Bremsaktuator gemäß 1 in einer Schnittdarstellung mit einer Distanzbrücke zwischen dem Gehäusedeckel und motorseitigen Stufen des Getriebes,
- 4 in perspektivischer Schnittdarstellung dass mit dem Gehäusedeckel versehene Aktuatorgehäuse mit der Trägereinheit, mit einem Motorgehäuse und mit der Distanzbrücke, in welche zwei Lagerachsen des Getriebes geführt sind,
- 5a und 5b in perspektivischer Darstellung die Distanzbrücke mit einsitzenden Lagerachsen, mit Blick auf die dem Gehäusedeckel zugewandte Brückenoberseite bzw. mit Blick auf deren dem Getriebe zugewandten Brückenunterseite, und
- 6 in einer Schnittdarstellung die Distanzbrücke mit einem Brückengrundkörper und mit einer diese brückenoberseitig teilweise umschließenden Dämpfungskomponente.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 und 2 zeigen einen elektrischen Bremsaktuator 1 für ein nicht weiter dargestelltes Kraftfahrzeug. Der Bremsaktuator 1 weist ein Aktuatorgehäuse 2 auf, das mit einem Gehäusedeckel 3 verschlossen ist, der bei der Darstellung in 2 abgenommen ist. Das Aktuatorgehäuse 2 weist einen im Wesentlichen zylinderförmigen (topfartigen) Gehäusebereich (Gehäuseabschnitt) 2a auf, welcher einen Elektromotor 4 (3) mit einem Motorgehäuse 5 und eine Trägereinheit 6 sowie eine mehrstufiges Getriebe 7 des Bremsaktuators 1 aufnimmt.
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Zwischen der Trägereinheit 6 und dem Gehäusedeckel 3 ist eine in 2 erkennbare Distanzbrücke 8 angeordnet. Diese befindet sich oberhalb des Getriebes 7 und außerhalb eines vom Gehäusedeckel 3 abgedeckten Bereichs des Aktuatorgehäuse 2. In die Distanzbrücke 8 sind eine erste Lagerachse 9 und eine zweite Lagerachse 10 geführt. Hierzu weist die Distanzbrücke 8 eine erste Aufnahmeöffnung 11 für die erste Lagerachse 9 und eine zweite Aufnahmeöffnung 12 für die zweite Lagerachse 10 auf. Im Bereich der jeweiligen Aufnahmeöffnung 11, 12 ist eine erste bzw. eine zweite Aufnahmebuchse 13, 14 vorgesehen, in welche ein Achsenende 9a, 10a der ersten Lagerachse 9 bzw. der zweiten Lagerachse 10 hineinragt. In der jeweiligen Aufnahmebuchse 13, 14 sitzt ein an den Gehäusedeckel 3 angeformter erster und zweiter Lagersitz 15, 16 für die erste und zweite Lagerachse 9 bzw. 10 ein (3).
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Die erste Lagerachse 9 lagert ein erstes Zahnrad (Doppelzahnrad) 17 einer ersten Getriebestufe, die mit dem Elektromotor 4 gekoppelt ist. Die zweite Lagerachse 10 lagert ein zweites Zahnrad (Doppelzahnrad) 18 einer zweiten Getriebestufe, die mit der ersten und einer letzten Getriebestufe gekoppelt ist, von welcher in 2 ein als Doppelzahnrad ausgeführtes großes Zahnrad 19 erkennbar ist, das mit einem hierzu koaxialen, vergleichsweise kleinen Zahnrad in Form eines Abtriebsritzel 20 verbunden ist (3).
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Wie in den 3 und 4 ersichtlich ist, weist die Trägereinheit 6 einen ersten Lagersitz 21 für die erste Lagerachse 9 des als Doppelzahnrad ausgeführten Zahnrads 17 der ersten Getriebestufe und einen zweiten Lagersitz 22 zur Aufnahme der zweiten Lagerachse 10 des ebenfalls als Doppelzahnrad ausgeführten Zahnrads 18 der zweiten Getriebestufe auf. Der Elektromotor 4 weist eine Motorwelle 23 mit einem wellenfesten, schrägverzahnten Ritzel 24 auf, das mit einem Hohlrad 17a mit Innenverzahnung (Schrägverzahnung) des als Doppelzahnrad ausgeführten Zahnrads 17 kämmt und mit diesem die erste Getriebestufe bildet. Das als Doppelzahnrad ausgeführte Zahnrad 17 weist ein zum vergleichsweise großen Hohlrad 17a koaxiales und mit diesem auf der ersten Lagerachse 9 gelagertes vergleichsweise kleines Zahnrad in Form eines Ritzels 17b auf, das mit dem Zahnrad (Doppelzahnrad) 18 kämmt und mit diesem die zweite Getriebestufe bildet. Das aus dem vergleichsweise großen Außenzahnrad 18a und einem vergleichsweise kleinen Zahnrad in Form eines Ritzels 18b zusammengesetzte Doppelzahnrad 18 ist über dessen Ritzel 18b mit weiteren Zahnrädern 25, 26 mindestens einer weiteren Getriebestufe gekoppelt, die ihrerseits mit dem Zahnrad (Doppelzahnrad) 19 der letzten Getriebestufe gekoppelt sind.
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Der Elektromotor 4 weist einen aus gehäusefesten Permanentmagneten gebildeten Stator 27 und einen von diesem umgebenen wellenfesten Rotor 28 auf, dessen Spulenwicklungen in nicht näher dargestellter Art und Weise mit einem ebenfalls wellenfesten Kommutator 29 verbunden sind. Dieser wird über ein nicht gezeigtes Bürstensystem bestromt, dass mit Anschlusskontakten 30 in einer an das Aktuatorgehäuse 2 angeformten Anschlussbuchse 31 bestromt wird.
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4 zeigt den elektrischen (elektromotorischen) Bremsaktuator 1 in einer perspektivischen Schnittdarstellung mit Blick in das Aktuatorgehäuse 2 ohne Getriebe 7 und ohne Elektromotor 4. Erkennbar sind die Trägereinheit 6, das Motorgehäuse 5 sowie die Motorwelle 23, die erste Lagerachse 9 und die zweite Lagerachse 10. Die Lagerachsen 9, 10 sitzen in der Trägereinheit 6 und dort in den zugeordneten Lagersitzen 21, 22 (3) trägerfest ein. Die gegenüberliegenden Achsenenden 9a, 10a sind in die Distanzbrücke 8 und dort in die entsprechenden Aufnahmeöffnungen 11, 12 geführt.
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Die Distanzbrücke 8 weist einen Brückengrundkörper 8a und eine Dämpfungskomponente 8b auf. Die Dämpfungskomponente 8b ist im Vergleich zum Brückengrundkörper 8a weich und insbesondere elastisch. Die Dämpfungskomponente 8b ist mit dem Brückengrundkörper 8a der Distanzbrücke 8 formschlüssig und vorzugsweise stoffschlüssig verbunden. Geeigneterweise ist die Distanzbrücke 8 als Zwei-Komponenten-Bauteil mit dem vergleichsweise harten Brückengrundkörper 8a und der vergleichsweise weichen Dämpfungskomponente 8b ausgeführt.
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Die 5a und 5b zeigen die Distanzbrücke 8 in perspektivischer Draufsicht bzw. in perspektivischer Rückseitenansicht. Dargestellt ist die Distanzbrücke 8 mit eingesetzten Lagerachsen 9 und 10. An der dem Gehäusedeckel 3 zugewandten Oberseite (5a) ist an die Dämpfungskomponente 8a eine umlaufende Dichtlippe 32 angeformt. Diese ist umlaufend ausgeführt, wobei sich die Dichtlippe 32 über die einander gegenüberliegenden Längsseiten 33a, 33b und die beiden Schmalseiten 33c, 33d der Distanzbrücke 8 erstreckt. Die Dichtlippe 32 umschließt somit die beiden Aufnahmebuchsen 13, 14 sowie die darin bodenseitigen Aufnahmeöffnungen 11, 12 (5b) für die beiden Lagerachsen 9 bzw. 10.
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An den Schmalseiten 33c, 33d ist die Distanzbrücke 8 - und somit deren Brückengrundkörper 8a sowie die Dämpfungskomponente 8b - abgerundet, insbesondere halbkreisförmig, ausgeführt. Der Radius dieser Halbkreisform ist dabei geeigneterweise an den Radius der Aufnahmebuchsen 13, 14 angepasst. An den Schmalseiten (Stirnseiten) 33c, 33d der Distanzbrücke 8 ragen Fügeelemente 34 heraus, die an den Brückengrundkörper 8a angeformt bzw. mit diesem einstückig (monolithisch) sind. Diese Fügeelemente 34 sind nicht von der Dämpfungskomponente 8b überdeckt oder umgriffen. Die Fügeelemente 34 korrespondieren mit Fügekonturen 35 im Gehäusedeckel 3, d.h. auf dessen Deckelinnenseite. In diesen deckelinnenseitigen Fügekonturen 35 sitzen die Fügeelemente 34 der Distanzbrücke 8, insbesondere formschlüssig, ein, wie dies in 4 erkennbar ist.
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6 zeigt die Distanzbrücke 8 in einer perspektivischen Schnittdarstellung. Erkennbar ragt die Dichtungskomponente 8b der Distanzbrücke 8 mit entsprechenden Komponentenabschnitten 8b` in die jeweilige Aufnahmebuchse 11, 12 der Distanzbrücke 8 zumindest geringfügig hinein. Im Bereich der umlaufenden Dichtlippe 2 der Dämpfungskomponente 8b kann diese unter Bildung eines Hohlraums 37 mit dem Brückengrundkörper 8a der Distanzbrücke 8 verbunden sein. Hierdurch sind die Elastizität der Dämpfungskomponente 8b im Bereich deren Dichtlippe 32 und die Dämpfungswirkung der Distanzbrücke 8 weiter erhöht.
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Im Bereich der jeweiligen Aufnahmebuchse 13, 14 der Distanzbrücke 8 weist die Dichtungskomponente 8b mit den Aufnahmeöffnungen 11, 12 für die beiden Lagerachsen 9 bzw. 10 und mit den Aufnahmebuchsen 15, 16 fluchtende Durchgangsöffnungen 37 auf. Die Abschnitte 8b' der Dämpfungskomponente 8b sind in diesem Bereich der Durchgangsöffnungen 37 praktisch in die Aufnahmebuchsen 13, 14 eingezogen. In diesem Bereich liegen die deckelseitigen Lagersitze 15, 16 innerhalb der Aufnahmebuchsen 13, 14 an deren Wandung an. Dies verbessert die Dämpfungswirkung der Distanzbrücke 8.
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Zusammenfassend betrifft die Erfindung einen elektrischen (elektromotorischen) Bremsaktuator 1 für ein Kraftfahrzeug, mit einem mittels eines Gehäusedeckels 3 verschlossenen oder verschließbaren Aktuatorgehäuse 2, in dem ein Elektromotor 4 und ein mehrstufiges Getriebe 7 sowie eine Trägereinheit 6 aufgenommen sind, wobei eine erste Lagerachse 9 eines Zahnrads 17 einer ersten Getriebestufe und/oder eine zweite Lagerachse 10 eines Zahnrads 18 einer zweiten Getriebestufe in eine Distanzbrücke 8 geführt ist, die zwischen der Trägereinheit 6 und dem Gehäusedeckel 3 angeordnet ist, wobei die Distanzbrücke 8 einen Brückengrundkörper 8a und eine am Gehäusedeckel 3 anliegende elastische Dämpfungskomponente 8b aufweist, und wobei die Distanzbrücke 8 mindestens eine Aufnahmeöffnung 11, 12 für die erste Lagerachse 9 oder für die zweite Lagerachse 10 aufweist.
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Die Distanzbrücke 8 bildet eine axiale Begrenzung der Getriebe-Zahnräder 17, 18, zumindest der ersten und/oder einer zweiten (motorseitigen) Getriebestufe des Getriebes 7, so dass ein entsprechender Abstand zwischen diesen GetriebeZahnrädern dem Gehäusedeckel 3 hergestellt ist. Zusammen mit der Dämpfungswirkung der Distanzbrücke 8 ist somit eine gezielte Entkopplung dieser Getriebeteile (17, 18) erreicht, welche erkanntermaßen einen deutlichen Einfluss auf eine akustische, Geräusche verursachende Anregung des Gehäusedeckels 3 haben.
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Die beanspruchte Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus im Rahmen der offenbarten Ansprüche abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der beanspruchten Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit den verschiedenen Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale im Rahmen der offenbarten Ansprüche auch auf andere Weise kombinierbar, ohne den Gegenstand der beanspruchten Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bremsaktuator
- 2
- Aktuatorgehäuse
- 2a
- Gehäusebereich/-abschnitt
- 3
- Gehäusedeckel
- 4
- Elektromotor
- 5
- Motorgehäuse
- 6
- Trägereinheit
- 7
- Getriebe
- 8
- Distanzbrücke
- 8a
- Brückengrundkörper
- 8b
- Dämpfungskomponente
- 8b'
- Komponentenabschnitt
- 9
- erste Lagerachse
- 9a
- Achsenende
- 10
- zweite Lagerachse
- 10a
- Achsenende
- 11
- erste Aufnahmeöffnung
- 12
- zweite Aufnahmeöffung
- 13
- erste Aufnahmebuchse
- 14
- zweite Aufnahmebuchse
- 15
- erster Lagersitz
- 16
- zweiter Lagersitz
- 17
- erstes Doppel-/Zahnrad
- 17a
- Hohlrad 17b Ritzel
- 18
- zweites Doppel-/Zahnrad
- 18a
- Außenzahnrad
- 18b
- Ritzel
- 19
- Doppel-/Zahnrad
- 20
- Abtriebsritzel
- 21
- erster Lagersitz
- 22
- zweiter Lagersitz
- 23
- Motorwelle
- 24
- Ritzel
- 25
- Zahnrad
- 26
- Zahnrad
- 27
- Stator
- 28
- Rotor
- 29
- Kommutator
- 30
- Anschlusskontakt
- 31
- Anschlussbuchse
- 32
- Dichtlippe
- 33a, b
- Längsseite
- 33c,d
- Schmalseite
- 34
- Fügeelement
- 35
- Fügekontur
- 36
- Hohlraum
- 37
- Durchgangsöffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202017104469 [0005]
- DE 102016004297 A1 [0007]
- KR 101592825 B1 [0008]
- DE 102016221162 A1 [0009]