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Die Erfindung betrifft ein Werkzeug und ein Verfahren zum Bereitstellen einer Batterieanordnung.
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Eine Batterieanordnung für ein Fahrzeug weist eine Batteriewanne bzw. ein Batteriegehäuse auf, in das Batteriemodule eingesetzt sind. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass zwischen den Batteriemodulen und dem Batteriegehäuse ein guter Wärmekontakt gegeben sein soll.
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Eine Kühlvorrichtung mit einer Kühlplatte für einen darauf angeordneten Energiespeicher ist aus der Druckschrift
DE 10 2016 109 931 A1 bekannt. Hierbei sind zwischen dem Energiespeicher und der Kühlplatte eine thermisch leitende Wärmeleitfolie und eine thermisch leitende Füllschicht angeordnet.
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Ein Verfahren zum Austausch einer Einzelzelle aus einem Batteriemodul mit mehreren derartigen Einzelzellen ist aus der Druckschrift
DE 10 2013 010 314 A1 bekannt.
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Die Druckschrift
DE 10 2014 016 025 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Austausch einer defekten Einzelzelle.
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Eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Austausch einer Einzelzelle einer elektrischen Batterie sind aus der Druckschrift
DE 10 2013 010 313 A1 bekannt.
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Ein Gerät zum Austauschen einer Batterie für ein Fahrzeug ist in der Druckschrift
KR 102030029 B1 beschrieben.
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In der Druckschrift
DE 10 2016 109 931 A1 sind eine Kühlvorrichtung und ein Verfahren zum thermischen Anbinden eines Energiespeichers an eine Kühlvorrichtung beschrieben.
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Vor diesem Hintergrund war es eine Aufgabe, eine Reparatur einer Batterieanordnung zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Werkzeug und ein Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsformen des Werkzeugs und des Verfahrens gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
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Das erfindungsgemäße Werkzeug ist zum Bereitstellen, bspw. zum Montieren und Demontieren, einer Batterieanordnung, die eine Batteriewanne und mindestens ein Batteriemodul aufweist, ausgebildet. Die Batteriewanne weist eine Oberseite, bspw. an einem Rand der Batteriewanne, auf und ist zur Aufnahme des mindestens einen Batteriemoduls ausgebildet. Das Werkzeug weist einen Grundkörper mit mindestens einem Abstützbereich, mindestens ein Greifmodul, also nur ein Greifmodul, zwei Greifmodule oder mehrere Greifmodule, und eine Abstandsmessvorrichtung auf, wobei der mindestens eine Abstützbereich des Grundkörpers auf der Oberseite der Batteriewanne aufsetzbar bzw. aufzusetzen ist. Das mindestens eine Greifmodul ist relativ zu dem Grundkörper bewegbar bzw. beweglich und zum Greifen, bspw. Ergreifen, jeweils eines Batteriemoduls, das für die Batterieanordnung vorgesehen ist, ausgebildet. Die Abstandsmessvorrichtung ist dazu ausgebildet, einen Wert eines Abstands in vertikaler Richtung zwischen dem Grundkörper und dem Greifmodul zu bestimmen und/oder zu ermitteln, wobei in die Abstandsmessvorrichtung eine Messleiste integriert ist, die eine Strecke in einer Maßeinheit angibt.
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Der mindestens eine Abstützbereich des Werkzeugs weist mindestens ein Rastelement auf, das dazu ausgebildet ist, den Grundkörper auf der Oberseite der Batteriewanne, in der Regel vorübergehend und wieder lösbar, zu fixieren.
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Das Werkzeug kann mindestens eine Betätigungsvorrichtung aufweisen, die dazu ausgebildet ist, auf das jeweilige Batteriemodul eine Kraft, bspw. eine Zugkraft und/oder Druckkraft, auszuüben.
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Unter Nutzung der Abstandsvorrichtung und dem damit ermittelten Wert des Abstands ist es möglich, eine Menge an Füllmaterial, das sich zwischen einem Boden der Batteriewanne und einem Boden eines Batteriemoduls befindet, abzuleiten. Hierzu kann das Werkzeug ergänzend eine Kamera und/oder eine Waage aufweisen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Bereitstellen einer Batterieanordnung mit einem Werkzeug, bspw. einer Ausführungsform des vorgestellten Werkzeugs, vorgesehen. Die Batterieanordnung weist eine Batteriewanne und mindestens ein Batteriemodul auf, wobei die Batteriewanne eine Oberseite, bspw. an einem Rand der Batteriewanne, aufweist und zur Aufnahme des mindestens einen Batteriemoduls ausgebildet ist. Das Werkzeug weist einen Grundkörper mit mindestens einem Abstützbereich, mindestens ein zu dem Grundkörper bewegbares bzw. bewegliches Greifmodul und eine Abstandsmessvorrichtung auf. Dabei wird der mindestens eine Abstützbereich des Grundkörpers auf der Oberseite der Batteriewanne aufgesetzt, wobei ein jeweiliges für die Batterieanordnung vorgesehenes Batteriemodul von dem mindestens einen Greifmodul gegriffen, bspw. ergriffen wird, wobei von der Abstandsmessvorrichtung ein Wert eines Abstands zwischen dem Grundkörper und dem mindestens einen Greifmodul bestimmt und/oder ermittelt wird. Die Batterieanordnung ist bspw. als Energiequelle für ein Fahrzeug, bspw. zum Antreiben des Fahrzeugs, ausgebildet.
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In Ausgestaltung wird der Abstützbereich des Werkzeugs zum Montieren und/oder zum Einbau eines jeweiligen Batteriemoduls auf der Oberseite der Batteriewanne angeordnet und das jeweils einzubauende Batteriemodul von den Greifmodulen bzw. Greifelementen ge- bzw. ergriffen. Dabei wird der Abstand zwischen dem Grundkörper und dem mindestens einen Greifmodul auf einen hierfür vorgesehenen Soll-Wert eingestellt, wobei das jeweilige Batteriemodul in der Batteriewanne eine vorgesehene Position einnimmt, wobei die Greifmodule von dem jeweiligen Batteriemodul nachfolgend gelöst werden.
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Alternativ oder ergänzend wird der Abstützbereich des Werkzeugs zum Demontieren und/oder Ausbau eines jeweiligen Batteriemoduls auf der Oberseite der Batteriewanne angeordnet und das jeweils auszubauende Batteriemodul von den Greifmodulen ge- bzw. ergriffen, wobei ein bislang eingestellter Ist-Wert des Abstands zwischen dem Grundkörper und dem mindestens einen Greifmodul ermittelt wird, wobei das jeweilige Batteriemodul aus der Batteriewanne entnommen wird.
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Es ist ebenfalls möglich, dass das jeweils ausgebaute Batteriemodul durch ein neues einzubauendes Batteriemodul ersetzt bzw. ausgetauscht wird, wobei der vorgesehene Soll-Wert für den Abstand zwischen dem Grundkörper und dem mindestens einen Greifmodul auf den Ist-Wert eingestellt wird, der für das zuvor ausgebaute Batteriemodul ermittelt bzw. bestimmt worden ist, das durch das neue einzubauende Batteriemodul ersetzt wird.
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In weiterer Ausgestaltung wird das Verfahren für eine Batterieanordnung durchgeführt, bei der zwischen einer Unterseite des mindestens einen Batteriemoduls und einem Boden der Batteriewanne ein thermisch leitfähiges Füllmaterial angeordnet ist und/oder wird. Dabei kann sowohl beim Montieren als auch beim Demontieren eine Menge an Füllmaterial aus dem jeweils ermittelten Abstand, bspw. dem Ist-Wert hierfür, abgeleitet werden.
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In Ausgestaltung des Verfahrens wird beim Ausbau des jeweiligen Batteriemoduls aus dem ermittelten Ist-Wert des Abstands zwischen dem Grundkörper und dem mindestens einen Greifmodul die Menge an Füllmaterial abgeleitet und/oder ermittelt, die sich ursprünglich zwischen dem auszubauenden Batteriemodul und der Batteriewanne befunden hat.
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Zum Bestimmen der Menge des ursprünglich vorhandenen Füllmaterials wird nach Entfernen des auszubauenden Batteriemoduls bspw. mit einer Kamera ein Bild des Füllmaterials bzw. Gapfillers, das auf dem Boden der Batteriewanne oder auf der Unterseite des Batteriemoduls verblieben ist, aufgenommen, wobei hierdurch eine Fläche ermittelt, bspw. berechnet wird, die das Füllmaterial zwischen dem Batteriemodul und dem Boden der Batteriewanne ursprünglich eingenommen bzw. bedeckt hat und als verbliebenes Füllmaterial noch einnimmt bzw. bedeckt. Da die Fläche des Füllmaterials somit bekannt ist und der ursprüngliche Abstand zwischen dem Batteriemodul und dem Boden der Batteriewanne ebenfalls bekannt ist, da dieser aus dem Ist-Wert des Abstands zwischen dem Grundkörper und dem mindestens einen Greifmodul ermittelt wird, wird durch Multiplikation des Abstands zwischen dem Batteriemodul und dem Boden der Batteriewanne und der Fläche des Füllmaterials das Volumen und somit die Menge des ursprünglich vorhandenen Füllmaterials ermittelt. Vor Einsetzen eines neuen Batteriemoduls in die Batteriewanne wird dieses ursprünglich vorhandene Füllmaterial aus der Batteriewanne entfernt und komplett durch dieselbe Menge an neuem Batteriematerial ersetzt, das auf dem Boden der Batteriewanne angeordnet wird. Danach wird das neue Batteriemodul auf dem Boden der Batteriewanne eingesetzt, wobei der Abstand auf den hierfür vorgesehen Soll-Wert eingestellt wird, der sich gemäß dem ursprünglichen Ist-Wert des Abstands ergibt. Hierbei wird das Füllmaterial zwischen dem Batteriemodul und dem Boden der Batteriewanne verteilt.
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Zum Bestimmen der ursprünglichen Menge des Füllmaterials ist es auch denkbar, das Füllmaterial, nachdem es aus der Batteriewanne und/oder von der Unterseite des Batteriemoduls entfernt worden ist, zu wiegen, wodurch das Gewicht und somit auch die Menge an dem ursprünglich vorhandenen Füllmaterial bestimmt werden kann. Dementsprechend kann auch die Menge an dem neu anzuordnenden Füllmaterial ermittelt werden.
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Mit dem Werkzeug wird eine Hybridvorrichtung zur Demontage und Montage von Batteriemodulen in einer Batteriewanne eines Batteriesystems bereitgestellt.
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Das Werkzeug ist zur Montage und Demontage von Batteriemodulen, die in einer Batteriewanne anzuordnen bzw. angeordnet sind, und mit dieser einen Batteriesatz bilden, ausgebildet. Das Werkzeug umfasst einen bspw. brückenähnlichen Grundkörper mit wenigstens einem Abstützbereich zum Aufsetzen auf wenigstens einen Interaktionsbereich an der Oberseite der Batteriewanne und wenigstens zwei bspw. fingerähnliche Greifmodule zum Greifen jeweils eines der in der Batteriewanne angeordneten Batteriemodule. Die Greifmodule sind dafür vorgesehen, unter Ausübung einer Zug- und/oder Druckkraft um einen Höhenversatz relativ zu der Batteriewanne auf- bzw. abgesenkt zu werden. Das Werkzeug weist die Abstandsmessvorrichtung auf, mit der der relative Abstand in Höhenversatzrichtung zwischen dem bspw. brückenähnlichen Grundkörper und dem jeweils gegriffenen Batteriemodul bestimmbar ist bzw. bestimmt wird.
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In Ausgestaltung weisen Abstützpunkte des Grundkörpers Rastelemente zum bspw. formschlüssigen Eingriff in den Interaktionsbereich der Batteriewanne auf.
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Die bspw. fingerähnlichen Greifmodule können ebenfalls Rastelemente zur Interaktion mit einem gegriffenen Batteriemodul aufweisen.
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Die Zug- und/oder Druckkraft, die von den Greifmodulen ausgeübt werden kann, ist bzw. wird auf einen jeweiligen Grenzwert limitiert.
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Das Verfahren ist zum Austausch des Batteriemoduls in einem Batteriesatz mit einer Ausführungsform des Werkzeugs vorgesehen. Hierzu wird die Batteriewanne von ihrer Oberseite zugänglich gemacht. Dann wird das Werkzeug oberhalb des zu demontierenden Batteriemoduls auf den Interaktionsbereich der Batteriewanne aufgesetzt, dann werden die Greifmodule abgesenkt. Dann wird das zu demontierende Batteriemodul gegriffen und der Abstand des gegriffenen Batteriemoduls bestimmt. Durch Anheben der Greifmodule wird das zu demontierende Batteriemodul aus der Batteriewanne entfernt. Dann wird ein neues Batteriemodul gegriffen und auf genau den zuvor bestimmten Abstand relativ zu dem Boden der Batteriewanne abgesenkt. Anschließend wird das gegriffene neue Batteriemodul gelöst und die Greifmodule herausgefahren.
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Falls ein Batteriemodul, das bereits in der Batteriewanne montiert ist, im Fall eines Defekts durch ein neues Batteriemodul ersetzt werden muss, tritt ein Kundendienstfall ein. Hierzu wird mit dem Werkzeug aus dem Abstand zwischen dem Batteriemodul und dem Boden der Batteriewanne die ursprünglich vorhandene Menge an Füllmaterial ermittelt. Nach Entfernen des ursprünglichen Batteriemoduls und des ursprünglichen Füllmaterials wird dieses Füllmaterial durch dieselbe Menge an neuem Füllmaterial ersetzt, das auf dem Boden der Batteriewanne appliziert wird. Das neue Batteriemodul als Ersatz für das defekte Batteriemodul wird mit dem Werkzeug in demselben Abstand wie das ursprüngliche Batteriemodul in der Batteriewanne angeordnet, wobei zwischen dem Batteriemodul und dem Boden der Batteriewanne dieselbe Spalthöhe wie zwischen dem ursprünglichen Batteriemodul und dem Boden der Batteriewanne eingestellt wird. Dabei ist es möglich, das Batteriemodul ohne Beschädigung aus der Batteriewanne zu entnehmen und das neue Batteriemodul unter Verdrängung des Füllmaterials bzw. Gapfillers in der Batteriewanne einzubauen. Durch Applizieren derselben Menge an neuem Füllmaterial, wie es ursprünglich vorhanden war, wird die richtige Menge an neuem Füllmaterial vor Einbau des neuen Batteriemoduls auf dem Boden der Batteriewanne angeordnet, wodurch ein ausreichender Benetzungsgrad an Füllmaterial zwischen dem Batteriemodul und dem Boden der Batteriewanne erreicht wird. Es ist weiterhin möglich, dass die Position des neuen Batteriemoduls der Position des ursprünglichen Batteriemoduls entspricht, wodurch eine Beschädigungsgefahr vermieden und die Batterieanordnung bzw. ein entsprechendes Batteriesystem als Energiequelle für das Fahrzeug gleichwertig ersetzt werden kann.
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In Ausgestaltung des Verfahrens wird das Werkzeug an der Batteriewanne positioniert und/oder fixiert. Das mindestens eine Greifmodul wird an dem jeweiligen auszutauschenden Batteriemodul bspw. an mindestens einem Greif- und/oder Demontagepunkt eingerastet. Die Ist-Position des ursprünglichen Batteriemoduls wird an einer Messleiste, die bspw. in die Abstandsmessvorrichtung integriert ist, abgelesen. Dabei gibt diese Messleiste eine Strecke bzw. eine Länge in einer hierfür geeigneten Maßeinheit, bspw. in Millimetern, an. Aus der Ist-Position wird weiterhin die erforderliche Menge an Füllmaterial abgeleitet. Beim Durchführen der Demontage des ursprünglichen Batteriemoduls wird dieses aus der Batteriewanne entfernt. Außerdem wird auch das Füllmaterial, dessen Menge zuvor ermittelt worden ist, aus der Batteriewanne entfernt. Dann wird dieselbe Menge an neuem Füllmaterial in der Batteriewanne angeordnet und das neue Batteriemodul in der Batteriewanne angeordnet und auf die Soll-Position gesetzt, die der ursprünglichen Ist-Position entspricht, wobei ein Drehmoment der Betätigungsvorrichtung beim Einstellen der Zug- und/oder Druckkraft limitiert wird. Mit dem Werkzeug ist es möglich, sowohl beim Ausbau eines ursprünglichen Batteriemoduls und beim Einbau des neuen Batteriemoduls eine jeweilige Position des jeweiligen Batteriemoduls relativ zu dem Boden der Batteriewanne präzise zu ermitteln und dementsprechend einzustellen. Hierbei ist es möglich, beim Einsetzen des neuen Batteriemoduls, die herfür vorgesehene Soll-Position ohne Schädigung zu erreichen und somit für die bereitzustellende Batterieanordnung jene Eigenschaften sicherzustellen, die bei deren Einsatz als Energiequelle in dem Fahrzeug vorgesehen sind. Dabei entspricht der Benetzungsgrad des neu applizierten Füllmaterials jenem des ursprünglich vorhandenen Füllmaterials. Durch Ermittlung einer Spaltsituation aufgrund des Ist-Werts des Abstands muss nach Demontage des ursprünglichen Batteriemoduls keine überflüssige Menge an Füllmaterial appliziert werden. Die ursprüngliche Position bzw. deren Ist-Wert wird an der Messleiste der Abstandsmessvorrichtung abgelesen. Daraus kann unter Berücksichtigung der Fläche, die das Füllmaterial ursprünglich auf dem Boden der Batteriewanne oder auf der Unterseite des Batteriemoduls bedeckt hat, die genaue Menge an Füllmaterial ermittelt werden.
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Der Grundkörper des Werkzeugs umfasst je nach Ausgestaltung lediglich ein Greifmodul, zwei Greifmodule oder mehrere Greifmodule. Dabei ist es bei dem Verfahren zum Bereitstellen der Batterieanordnung möglich, ein jeweiliges Batteriemodul zwischen zwei bspw. gegenüberliegend angeordneten Greifmodulen einzuklemmen und somit durch die Greifmodule zu ergreifen. Das Volumen bzw. die Menge an Füllmaterial wird anhand der Fläche des Füllmaterials auf dem Boden der Batteriewanne oder auf dem Boden der Unterseite des Batteriemoduls und des jeweiligen Ist-Werts bzw. Soll-Werts des Abstands ermittelt. Dabei wird die Fläche, die das Füllmaterial auf der Batteriewanne oder auf dem Batteriemodul einnimmt, durch Auswertung des Bilds, das von dem Füllmaterial aufgenommen wird, ermittelt. Hierbei ist es möglich, die Fläche bspw. über Graustufen des Bilds zu bestimmen. Die aus dem Ist-Wert des Abstands resultierende Höhe des Füllmaterials in Kombination mit dessen Fläche ergibt dessen Volumen und somit auch dessen Menge. Es ist alternativ möglich, das ursprüngliche vorhandene Füllmaterial komplett zu entfernen und zu wiegen, wodurch dessen Menge ebenfalls ermittelt werden kann. Das ursprüngliche bzw. alte Füllmaterial wird durch dieselbe Menge an frisch zu applizierendem Füllmaterial ersetzt.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen schematisch und ausführlich beschrieben.
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Die 1a, 1b, 1c und 1d zeigen in schematischer Darstellung eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugs bei Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben, gleichen Bezugsziffern sind dieselben Komponenten zugeordnet.
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Die 1a, 1b, 1c und 1d zeigen jeweils eine Batteriewanne 2, die zur Aufnahme mindestens eines Batteriemoduls 4, 6 ausgebildet ist, wobei hier jeweils nur ein derartiges Batteriemodul 4, 6 gezeigt ist. Außerdem zeigen die 1a, 1 b und 1d auch die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugs 8, mit der die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt wird. Hierbei ist vorgesehen, dass eine ursprüngliche Variante einer Batterieanordnung 10 ein ursprüngliches Batteriemodul 4 aufweist, das in der Batteriewanne 2 angeordnet ist, wobei sich zwischen einem Boden der Batteriewanne 2 und einem Boden auf einer Unterseite des ursprünglichen Batteriemoduls 4 ursprüngliches Füllmaterial 12 befindet. Weiterhin ist vorgesehen, dass bei einer Nutzung dieser ursprünglichen Batterieanordnung 10 als elektrische Energiequelle in einem Fahrzeug, bspw. in einem Kraftfahrzeug, das ursprünglich vorhandene Batteriemodul 4 bspw. abnutzungsbedingt einen Defekt aufweist und durch ein neues Batteriemodul 6 ersetzt wird.
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Das zum Demontieren des ursprünglichen Batteriemoduls 4 und zum Montieren des neuen Batteriemoduls 6 hier verwendete Werkzeug 8 weist einen Grundkörper 14 auf, an dessen Rand hier zwei Abstützbereiche 16a, 16b angeordnet sind. Außerdem weist das Werkzeug 8 mehrere Greifmodule 18 auf, von denen jedoch hier nur eines explizit gezeigt ist, wobei jedes Greifmodul 18 relativ zu dem Grundkörper bewegbar ist und bei Durchführung des Verfahrens bewegt wird. Außerdem weist das Werkzeug 8 eine Abstandsmessvorrichtung 20 auf.
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Bei der Ausführungsform des Verfahrens wird das Werkzeug 8 an der ursprünglichen Batterieanordnung 10 angeordnet, wobei hier jeweils ein Abstützbereich 16a, 16b auf jeweils einem Abschnitt eines Rands der Batteriewanne 2 angeordnet wird. Dann wird das zu ersetzende Batteriemodul 4 von den Greifmodulen 18 gegriffen bzw. ergriffen. Dann wird anhand der Abstandsmessvorrichtung 20 ein Abstand zwischen dem Grundkörper 14 und den entsprechend positionierten Greifmodulen 18, d. h. zumindest zu einem der Greifmodule 18 bestimmt oder ermittelt, woraus wiederum ein Ist-Wert eines ursprünglichen Abstands zwischen dem ursprünglichen Batteriemodul 4 und dem Boden der Batteriewanne 2 ermittelt wird. Danach wird das Batteriemodul 4 durch vertikales Bewegen der Greifmodule 18, die das Batteriemodul 4 ergreifen, in Richtung eines Pfeils 22 von dem Boden der Batteriewanne 2 angehoben (1a).
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In einem weiteren Schritt werden das Werkzeug 8 und das damit ergriffene ursprüngliche Batteriemodul 4 von der Batteriewanne 2 entfernt, wobei hier lediglich das ursprüngliche Füllmaterial 12 auf dem Boden der Batteriewanne 2 verbleibt. In Ausgestaltung wird mit einer hier nicht weiter dargestellten Kamera ein Bild des auf dem Boden der Batteriewanne 2 verbliebenen Füllmaterials 12 aufgenommen und die Fläche, die es auf dem Boden bedeckt hat, aus dem aufgenommenen Bild ermittelt. Anhand der Fläche des Füllmaterials 12 und des Ist-Werts des Abstands zwischen dem Batteriemodul 4 und dem Boden der Batteriewanne 2 wird die ursprüngliche Menge an Füllmaterial 12 ermittelt (1b).
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Weiterhin wird das ursprünglich vorhandene Füllmaterial 12 komplett von dem Boden der Batteriewanne 2 entfernt. Diesbezüglich ist es in einer Variante der Ausführungsform des Verfahrens denkbar, die Menge des ursprünglich vorhandenen Füllmaterials 12, nachdem dieses aus der Batteriewanne 2 vollständig entfernt worden ist, zu wiegen.
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Unabhängig davon, wie die Menge des ursprünglichen Füllmaterials 12 ermittelt worden ist, wird auf dem Boden der Batteriewanne 2 mit einem Applikator 24 neues Füllmaterial 26 appliziert und/oder aufgetragen. Hierbei ist vorgesehen, dass mit dem Applikator 24 dieselbe Menge an neuem Füllmaterial 26 appliziert wird, die der ermittelten ursprünglichen Menge des ursprünglich vorhandenen Füllmaterial 12 entspricht (1c).
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Zwischenzeitlich wird das neue Batteriemodul 6 vorbereitet und hierbei noch außerhalb der Batteriewanne 2 von den Greifmodulen 18 des Werkzeugs 8 ergriffen, wobei hierbei vorgesehen ist, dass der Abstand zwischen dem mindestens einen Greifmodul 18 und dem Grundkörper 14 geringer ist als jener Abstand zwischen dem Grundkörper 14 und dem mindestens einen Greifmodul 18, wie er bei der Demontage des ursprünglichen Batteriemoduls 4 über die Abstandsmessvorrichtung 20 ermittelt bzw. bestimmt wurde. Dann wird das Werkzeug 8 mit dem ergriffenen neuen Batteriemodul 6 an der Batteriewanne 2 angeordnet, wobei die Abstützbereiche 16a, 16b auf den jeweiligen Abschnitten des Rands der Batteriewanne 2 angeordnet werden. Danach werden die Greifer 18 relativ zu dem Grundkörper 14 vertikal nach unten bewegt (Pfeil 22) bis derselbe Abstand zwischen dem Grundkörper 14 und dem mindestens einen Greifmodul 18 eingestellt wird, den das mindestens eine Greifmodul 18 relativ zu dem Grundkörper 14 bereits bei der Demontage des ursprünglichen Batteriemoduls 4 aufgewiesen hat.
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Somit ergibt sich auch, dass der Abstand zwischen dem neuen Batteriemodul 6 und dem Boden der Batteriewanne 2 auf einen Soll-Wert eingestellt wird, der auch dem Ist-Wert des Abstands entspricht, den das ursprüngliche Batteriemodul 4 zu dem Boden der Batteriewanne 2 aufgewiesen hat. Dabei wird das neue Füllmaterial 26 zwischen dem Boden des neuen Batteriemoduls 6 und dem Boden der Batteriewanne 2 verteilt (1d). Abschließend wird das neue Batteriemodul 6 von den Greifmodulen 18 gelöst und das Werkzeug 8 entfernt, wodurch abschließend eine neue modifizierte Variante der Batterieanordnung 28 bereitgestellt wird, die die Batteriewanne 2 und das darin angeordnete neue Batteriemodul 6 umfasst.
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BEZUGSZEICHEN:
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- 2
- Batteriewanne
- 4, 6
- Batteriemodul
- 8
- Werkzeug
- 10
- Batterieanordnung
- 12
- Füllmaterial
- 14
- Grundkörper
- 16a, 16b
- Abstützbereich
- 18
- Greifmodul
- 20
- Abstandsmessvorrichtung
- 22
- Pfeil
- 24
- Applikator
- 26
- Füllmaterial
- 28
- Batterieanordnung