-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zündwinkelanpassung einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine, deren Zylinder im Lambda-Splitting-Verfahren vertrimmt betrieben werden, wodurch in einem Abgasstrang ein homogenes Kraftstoff/Luft-Gemisch mit einem Abgaslambda (λ = 1) eingestellt wird, indem mindestens einem Zylinder ein überstöchiometrisches Kraftstoff/Luft-Gemisch (λ < 1) und mindestens einem weiteren Zylinder ein unterstöchiometrisches Kraftstoff/Luft-Gemisch zugeführt wird.
-
Ausgangspunkt sind Untersuchungen zur optimierten und effektiven Aufheizung eines Ottopartikelfilters, der insbesondere in einem Fahrzeugunterboden eines Fahrzeuges angeordnet ist. Es wurden verschiedene Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirkung untersucht. Unter anderem wurde das sogenannte Lambda-Split-Verfahren betrachtet, bei dem in den Zylindern ein unterschiedliches Brennraumlambda eingestellt wird.
-
In der Regel werden zwei Zylinder mit Kaftstoffüberschuss (fettes Gemisch, λ < 1) und zwei Zylinder mit Luftüberschuss (mager, λ > 1) realisiert, um eine exotherme Reaktion in der Abgasanlage zur Abgastemperaturerhöhung zu realisieren. In der Summe wird aber dabei ein Abgas-Lambda von λ = 1 angestrebt, damit die schädlichen Emissionen so gering wie möglich gehalten werden. Unterschiedliches Brennraumlambda führt in bekannter Weise zu unterschiedlich schneller Gemischumsetzung.
-
Das Abgaslambda gemessen an der Lambda-Sonde wird bei der Betrachtung des Brennraumlambda mit dem Abgaslambda gleich gesetzt. Ist das Abgaslambda ungleich λ = 1, wird derzeit eine Zündwinkelkorrektur vorgesehen, wobei die Zündwinkelkorrektur über alle Zylinder gleich stattfindet.
-
Betrachtet wurden die Verbrennungs-Schwerpunktlagen bei einem „zylinderselektiven“ Lambda-Splitting-Verfahren, bei dem sich die Verbrennungs-Schwerpunktlagen wie folgt ändern:
- Bei den Zylindern mit Lambda λ > 1 verschiebt sich die Verbrennungs-Schwerpunktlage (Gemischumsetzung 50 %) in Richtung „spät“. Bei den Zylindern mit Lambda λ < 1 verschiebt sich die Verbrennungsschwerpunktlage (Gemischumsetzung 50 %) in Richtung „früh“.
-
Die Problematik besteht darin, dass die Laufruhe des Motors bei späteren Verbrennungs-Schwerpunktlagen spürbar schlechter wird und es bei zu frühen Verbrennungs-Schwerpunktlagen zu schlechten Wirkungsgraden und geringeren Abgastemperaturen oder unter bestimmten Umständen auch zu hohen Zylinderdrücken kommen kann.
-
Da es bei überstöchiometrischen (λ > 1) mageren Kraftstoff/Luft-Gemischen eher zu Verbrennungsaussetzern kommen kann, ist eine Zündwinkelverschiebung nach spät, die für alle Zylinder vorgesehen ist, schnell durch die sogenannte Aussetzergrenze limitiert.
-
Mit anderen Worten, werden einzelne Zylinder unterstöchiometrisch (λ < 1) mit fetteren Kraftstoff/Luft-Gemischen betrieben, haben diese „fetteren“ Zylinder noch deutliches Potential für eine Zündwinkelspätverstellung.
-
Die Erfindung beschäftigt sich mit der Idee das Potential einer Zündwinkelspätverstellung innerhalb einer Zündwinkelverstellung in Abhängigkeit des Brennraumlambda zu heben.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren zum Betreiben einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine mit Saugrohr-Einspritzung in das jeweilige Saugrohr und Zuführung zu den einzelnen Zylindern oder mit Direkteinspritzung in die Zylinder zu konzipieren, welches optimierte Abbrandverhältnisse des Kraftstoff/Luft-Gemischs in den Zylindern und im Bereich der Nachverbrennung des Kraftstoff/Luft-Gemischs innerhalb des Abgastraktes aufweist, wobei insbesondere eine Abgastemperaturerhöhung zur Optimierung der Ottopartikelfilter-Regeneration angestrebt wird. Die Aufgabe soll ohne zusätzliche Einspritz- und Zündvorrichtungen, ohne Sekundär-/Regenerationsluftpumpen sowie ohne temperaturabhängige Regeleinrichtungen gelöst werden.
-
In diesem Zusammenhang ist bereits ein Verfahren (Lambda-Splitting-Verfahren) zum Betreiben einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine mit Saugrohr-Einspritzung in das jeweilige Saugrohr und Zuführung zu den einzelnen Zylindern oder Benzindirekteinspritzung in die Zylinder bekannt, wobei zur Nachverbrennung des Benzins innerhalb des Abgastraktes von Arbeitszyklus zu Arbeitszyklus abwechselnd in einem Arbeitszyklus
- a) wenigstens ein erster Zylinder bei einem Lambdawert λ > 1 und wenigstens ein zweiter Zylinder bei einem Lambdawert λ < 1 und
- b) in einem anderen Zyklus der wenigstens einen ersten Zylinder bei einem Lambdawert λ < 1 und der wenigstens einen zweiten Zylinder bei einem Lambdawert λ > 1 und
- c) gegebenenfalls in einem weiteren Zyklus der wenigstens einen ersten und der wenigstens einen zweiten Zylinder bei einem Lambdawert λ = 1 betrieben werden.
-
Die Vorgehensweise wird im Zusammenhang mit herkömmlichen Katalysatoren erläutert, wobei vorgesehen ist, dass sich der überschüssige Sauerstoff und der überschüssige Kraftstoff innerhalb des Abgastraktes durchmischen und exotherm miteinander reagieren, sodass es zu einer Nachverbrennung des Benzins kommt. Dabei verlagert sich die Nachverbrennung bis weit in den Abgastrakt hinein, wobei der damit verbundene Temperaturanstieg den im Abgastrakt angeordneten Drei-Wege-Katalysator aufheizt. Durch die Aufheizung kann der Drei-Wege-Katalysator seine Betriebstemperatur schneller erreichen und leichter beibehalten. Bei einer Aufheizung auf entsprechend hohe Temperaturen oberhalb von 650 °C kann der Katalysator zudem auch entgiftet werden, indem der darin abgelagerte Schwefel abgebaut wird.
-
Beschrieben wird ferner, dass der wenigstens eine Zylinder und der wenigstens eine andere Zylinder in jedem Arbeitszyklus durch eine Variation von Zündwinkel, Einspritzdauer und Einspritzzeitpunkt aussetzerfrei betrieben werden können. Dazu wird beispielsweise in dem Arbeitszyklus a) und b), bei dem der wenigstens eine andere Zylinder mit einem Lambdawert λ < 1 betrieben wird, der Zündwinkel für diesen Zylinder in Richtung „spät“ verschoben.
-
Außerdem können der wenigstens eine Zylinder und der wenigstens eine andere Zylinder in jedem Zyklus durch eine Variation von Zündwinkel, Einspritzdauer und Einspritzzeitpunkt auch bei einem ungefähr gleichen Mitteldruckwert betrieben werden.
-
Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Verfahren zur Zündwinkelanpassung einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine, deren Zylinder (Zyl.n) im Lambda-Splitting-Verfahren vertrimmt betrieben werden, wodurch in einem Abgasstrang ein homogenes Kraftstoff/Luft-Gemisch mit einem Abgaslambda (λ = 1) eingestellt wird, indem mindestens einem Zylinder (Zyl.1, Zyl.3) ein überstöchiometrisches Kraftstoff/Luft-Gemisch (λ < 1) und mindestens einem weiteren Zylinder (Zyl.2, Zyl.4) ein unterstöchiometrisches Kraftstoff/Luft-Gemisch (λ > 1) zugeführt wird.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Zündwinkel (αZ ) der Zylinder (Zyl.n) zylinderselektiv unter der Vorgabe eingestellt werden, dass die Verbrennungs-Schwerpunktlagen (VSL) der einzelnen Zylinder (Zyl.n) im Wesentlichen (VSL(λ<1) = VSL(λ>1)) gleichgestellt sind.
-
Ferner ist vorgesehen, dass eine Standardabweichung des indizierten Mitteldrucks (pi.ns) im Brennraum der einzelnen Zylinder (Zyl.n) als Indiz für die Laufruhe ermittelt und für die Zylinder (Zyl.n) ein Laufruhegrenzwert (pi.nsGrenz ) festgelegt wird, der den oberen Grenzwert, der erlaubten Standardabweichung des indizierten Mitteldrucks (pi.ns) im Brennraum der einzelnen Zylinder (Zyl.n) darstellt, sodass die Zündwinkel (αZ ) der Zylinder (Zyl.n) zylinderselektiv unter der Vorgabe eingestellt werden, dass die Verbrennungs-Schwerpunktlagen (VSL) der einzelnen Zylinder (Zyl.n) im Wesentlichen VSL(λ<1) = ΔVSL(λ>1) unter der Randbedingung gleichgestellt sind, dass der Laufruhegrenzwert (pi.nsGrenz ) durch die zylinderselektive Zündwinkelanpassung (αZ ) der Zylinder (Zyl.n) angefahren und dabei nicht überschritten wird.
-
Zudem ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine vorgebbare Soll-Temperatur (TOPF-Soll) im Otto-Partikelfilter (OPF) der Abgasanlage durch einen Soll/Ist-Vergleich einer Ist-Temperatur (TOPF-IST) des Otto-Partikelfilters (OPF) mit der Soll-Temperatur (TOPF-Soll) auf einen vorgebbaren Soll-Temperatur-Wert eingeregelt wird, sodass die Zündwinkel (αZ ) der Zylinder (Zyl.n) zylinderselektiv unter der Vorgabe eingestellt werden, dass die Verbrennungs-Schwerpunktlagen (VSL) der einzelnen Zylinder (Zyl.n) im Wesentlichen (VSL(λ<1) = ΔVSL(λ>1)) unter der Randbedingung gleichgestellt werden, dass der vorgegebene Soll-Temperatur-Wert erreicht wird.
-
Außerdem ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Zündwinkel (αZ ) der Zylinder (Zyl.n) zylinderselektiv unter Berücksichtigung der Randbedingungen nach den Ansprüchen 2 und 3 angepasst werden, indem
- • als erste Randbedingung der Laufruhegrenzwert (pi.nsGrenz ) durch die zylinderselektive Zündwinkelanpassung (αZ ) der Zylinder (Zyl.n) angefahren und dabei nicht überschritten wird, und
- • als zweite Randbedingung die vorgegebene Soll-Temperatur-Wert erreicht wird, wobei die Zündwinkel (αZ ) der Zylinder (Zyl.n) zylinderselektiv unter der Vorgabe eingestellt werden, dass die Verbrennungs-Schwerpunktlagen (VSL) der einzelnen Zylinder (Zyl.n) im Wesentlichen (VSL(λ<1) = VSL(λ>1)) gleichgestellt sind.
-
Schließlich ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Potential des mindestens einen mit dem unterstöchiometrischen Kraftstoff/Luft-Gemisch (λ < 1) versorgten Kraftstoff/Luft-Gemisch betriebenen Zylinders (Zyl.2, Zyl.4) voll ausgeschöpft wird, indem unter Berücksichtigung des Laufruhegrenzwertes (pi.nsGrenz ) und/oder unter Berücksichtigung des Erreichens des vorgegebenen Soll-Temperatur-Wertes eine maximale Zündwinkelspätverstellung vorgenommen wird.
-
Die Erfindung betrifft somit ein Fahrzeug mit einer Brennkraftmaschine, das eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, wobei die Brennkraftmaschine und die Abgasanlage des Fahrzeuges insbesondere eine Steuereinrichtung aufweist, in der ein computerlesbarer Programmalgorithmus zur Ausführung des Verfahrens und gegebenenfalls erforderliche Kennfelder gespeichert sind.
-
Die Erfindung wird anhand der 1 bis 7 erläutert.
-
Bei einem ersten Versuch im Betrieb einer ottomotorischen Verbrennungskraftmaschine bei einer mittleren Last (Drehzahl 1500 rpm) und einem Brennraum- und Abgaslambda λ = 1, ohne Lambda-Split = 0 % wurden in einem Arbeitszyklus für die Zylinder Zyl.n (n = 1, 2, 3, 4), die in der Tabelle gemäß 1 aufgeführten Zündwinkel αz und die zugehörigen Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL ermittelt.
-
Es wird aus der Tabelle gemäß 1 deutlich, dass die Zündzeitpunkte beziehungsweise die Zündwinkel αz in °KW über alle Zyl.1, Zyl.2, Zyl.3, Zyl.4 eng beieinander liegende Beträge zwischen 21,3 °KW und 22,5 °KW aufweisen. Die Unterschiede entstehen durch Toleranzen im Bereich der Messungen und der jeweilige Zylinder Zyl.n bei Lastschwankungen oder dergleichen.
-
Unter Berücksichtigung von zyklischen Schwankungen im Arbeitszyklus ergeben sich dazu die Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL über alle Zyl.1, Zyl.2, Zyl.3, Zyl.4, die eng beieinander liegende Beträge zwischen 12,5 °KW und 12,0 °KW aufweisen.
-
Bei einem weiteren Versuch im Betrieb der ottomotorischen Verbrennungskraftmaschine bei einer mittleren Last (Drehzahl 1500 rpm) und einem Brennraum- und Abgaslambda λ = 1, wurde ein Lambda-Split = 15 % eingestellt, wobei sich in einem Arbeitszyklus für die Zylinder Zyl.n (n = 1, 2, 3, 4), die in der Tabelle gemäß 2 aufgeführten Zündwinkel αZ und die zugehörigen Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL ergeben.
-
Dabei wurden der zweite Zylinder Zyl.2 und der vierte Zylinder Zyl.4 in den fetten Bereich λ < 1 und der erste Zylinder Zyl.1 und dritte Zylinder Zyl.3 in den mageren Bereich λ > 1 vertrimmt.
-
Es wird aus der Tabelle gemäß 2 deutlich, dass die über alle Zylinder Zyl.n im Wesentlichen gleichgestellten Zündwinkel αZ in °KW (da die Zündwinkelkorrektur derzeit über alle Zylinder Zyl.n gleich stattfindet) beim Lambda-Split = 15 % für den zweiten Zylinder Zyl.2 und den vierten Zylinder Zyl.4 gegenüber dem Lambda-Split = 0 % eine veränderte Verbrennungs-Schwerpunktlage VSL und für den ersten Zylinder Zyl.1 und den dritten Zylinder Zyl.3 ebenfalls gegenüber dem Lambda-Split = 0 % eine veränderte Verbrennungs-Schwerpunktlage VSL bewirken.
-
Dabei fällt auf, dass die „mager“ verstellten Zylinder Zyl.1 und Zyl.3 (λ > 1) gegenüber den „fett“ verstellten Zylindern Zyl.2, Zyl.4 (λ < 1) größere Veränderungen ΔVSL(λ > 1) > ΔVSL(λ < 1) hinsichtlich der Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL aufweisen.
-
Das liegt daran, dass fettes Kraftstoff/Luft-Gemisch schneller durchbrennt als mageres Kraftstoff/Luft-Gemisch. Die Verbrennungs-Schwerpunktlage VSL der Gemischumsetzung bei der beispielhaften Verbrennungs-Schwerpunktlage von 50 % verschiebt sich dementsprechend in Bezug auf die „fett“ verstellten Zylinder Zyl.2 und Zyl.4 (λ <1) gegenüber den „mager“ verstellten Zylindern Zyl.1, Zyl.3 (λ >1) unterschiedlich.
-
Bei den „fett“ verstellten Zylindern Zyl.2, Zyl.4 (λ <1) beträgt ΔVSL(λ<1) nur in etwa 1,5 °KW bis 2 °KW, während ΔVSL(λ>1)bei den „mager“ verstellten Zylindern Zyl.1, Zyl.3 (λ >1) 8°KW bis 10 °KW beträgt.
-
Das heißt zusammengefasst, dass die gleichgestellten Zündwinkel αZ in °KW, das heißt die Stellwirkung der Zündwinkelkorrektur in Abhängigkeit von Lambda, die derzeit über alle Zylinder Zyl.n gleich stattfindet, offensichtlich hinsichtlich des Betrages ΔVSL(λ>1), ΔVSL(λ<1) der Verschiebung der Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL der „fett“ verstellten Zylinder Zyl.2 und Zyl.4 (λ <1) gegenüber den „mager“ verstellten Zylindern Zyl.1, Zyl.3 (λ > 1) unterschiedliche Auswirkungen hat.
-
Mit anderen Worten es wurde erkannt, dass hierin ein zu hebendes Potential vorliegt, welches erfindungsgemäß durch eine optimierte Zündwinkelanpassung bei Lambda-Splitting zur Verbesserung der optimierten Abbrandverhältnisse des Kraftstoff/Luft-Gemischs in den Zylindern und im Bereich der Nachverbrennung des Kraftstoff/Luft-Gemischs innerhalb des Abgastraktes genutzt werden kann, wie nachfolgend weiter erläutert wird.
-
Bei einem weiteren Versuch im Betrieb der ottomotorischen Verbrennungskraftmaschine bei einer mittleren Last (Drehzahl 1500 rpm) und einem Brennraum- und Abgaslambda λ=1, wurde ebenfalls ein verändertes Lambda-Split = 15 % eingestellt, wobei sich in einem Arbeitszyklus für die Zylinder Zyl.n (n = 1, 2, 3, 4), die in der Tabelle gemäß 3 aufgeführten Zündwinkel αZ und die zugehörigen Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL ergeben.
-
Dabei wurden der zweite Zylinder Zyl.2 und der vierte Zylinder Zyl.4 in den fetten Bereich λ < 1 und der erste Zylinder Zyl.1 und dritte Zylinder Zyl.3 analog zu der Vorgehensweise gemäß Tabelle der 2 in den mageren Bereich λ > 1 vertrimmt.
-
In der Tabelle gemäß 3 sind die in der zweiten Zeile (Lambda-Splitting mit Zylindergleichstellung) der Zündwinkel αZ der 2 bereits erläuterten Zündwinkel αz in °KW und Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL der Zyl.n zum Vergleich zu den Zündwinkeln αz in °KW und Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL der Zyl.n der erfindungsgemäßen Lösung gemäß der dritten Zeile (Lambda-Splitting mit „zylinderselektiver“ Zündwinkeleinstellung) gezeigt.
-
Es wird deutlich, dass die Zündwinkel αZ , der im Ausführungsbeispiel hinsichtlich des Lambda-Split = 15 % vertrimmten Zylinder Zyl.n - Zylinder für Zylinder = „zylinderselektiv“ - unter der Vorgabe eingestellt werden, dass die Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL der einzelnen Zylinder Zyl.n im Wesentlichen VSL(λ<1) = VSL(λ>1) die gleichen Beträge aufweisen.
-
Die Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL(λ>1) der „mager“ verstellten Zylinder Zyl. 1, Zyl.3 (λ > 1) betragen (gemäß der unteren Zeile in der Tabelle der 3) 12,5 °KW und 12,6 °KW und die Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL(λ<1) der „fett“ verstellten Zylinder Zyl.2 und Zyl.4 (λ < 1) betragen (siehe wiederum die untere Zeile der Tabelle der 3) 12,3 °KW und 12,5 °KW, das heißt die Verbrennungs-Schwerpunktlagen der Zylinder Zyl.n sind im Wesentlichen VSL(λ< 1) = ΔVSL(λ>1) gleichgestellt.
-
Dabei wird aus der Tabelle der 3 deutlich, dass die Zündwinkel αZ , der „mager“ verstellten Zylinder Zyl.1, Zyl.3 (λ > 1) vorgezogen worden sind (Zyl.1 von 21,4 → 29,9 und Zyl.3 von 21,1 → 27,9), während die Zündwinkel αZ , der „fett“ verstellten Zylinder Zyl.2 und Zyl.4 (λ < 1) nach spät (Zyl.2 von 21,2 → 19,0 und Zyl.4 von 21,2 → 19.3) verstellt worden sind, um die Gleichstellung der Verbrennungs-Schwerpunktlagen zu bewirken VSL(λ<1) = ΔVSL(λ>1).
-
Dabei ist festzustellen, dass die „mager“ verstellten Zylinder Zyl.1, Zyl.3 (λ > 1) gegenüber den „fett“ verstellten Zylindern Zyl.2 und Zyl.4 (λ < 1) größere Veränderungen der Zündwinkelanpassung beim Lambda-Splitting mit „zylinderselektiver“ Zündwinkeleinstellung der A°KW(λ<1) > Δ°KW(λ>1) benötigen, um die Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL(λ<1) = ΔVSL(λ> 1) der Zylinder Zyl.n gleichzustellen.
-
Die Erfindung setzt die Erkenntnisse folgendermaßen in eine vorteilhafte zylinderselektive/zylinderindividuelle Anpassung der Zündwinkel αZ um, wobei die Anpassung erfindungsgemäß hinsichtlich der Laufruhe des Motors und hinsichtlich der gewünschten Abgastemperatur optimiert vorgenommen wird.
-
Wie in der Beschreibungseinleitung bereits erläutert, wird die Laufruhe des Motors mit späteren Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL spürbar schlechter, während frühe beziehungsweise zu frühe Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL zu einer Verschlechterung des Wirkungsgrades und zu geringeren Abgastemperaturen in der Abgasanlage führen, wobei es zudem bei zu frühen Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL unter Umständen auch zu überhöhten Zylinderdrücken kommen kann.
-
Da es bei überstöchiometrischem (mageren) Kraftstoff/Luft-Gemisch (λ > 1) eher zu Verbrennungsaussetzern kommen kann, ist eine Zündwinkelverschiebung nach spät über alle Zylinder Zyl.n schnell durch die Aussetzergrenze limitiert, obwohl die „fetteren“ unterstöchiometrisch betriebenen Zylinder Zyl.n mit fetterem Kraftstoff/Luft-Gemisch (λ < 1) noch deutliches Potential für eine Zündwinkelverstellung nach spät hätten.
-
Mit anderen Worten, die gewünschte Erhöhung der Abgastemperatur könnte durch möglichst späte Zündwinkel αZ über alle Zylinder Zyl.n realisiert werden, jedoch sind beim Lambda-Splitting ≠ 0 % hinsichtlich der Aussetzergrenze die „mager“ verstellten Zylinder Zyl.1, Zyl.3 (λ > 1) eher limitiert, das heißt erreichen eine vorgebbare Aussetzergrenze eher, worauf die erfindungsgemäße Lösung entsprechend reagiert.
-
Die Tabelle in 4 zeigt, dass bei der ottomotorischen Verbrennungskraftmaschine gemessen bei einer mittleren Last (Drehzahl 1500 rpm) und einem Brennraum- und Abgaslambda λ = 1, und einem Lambda-Split = 15 % ohne die zylinderselektive Gleichstellung der Zylinder Zyl.n, das heißt, wenn die Zündwinkelkorrektur über alle Zylinder Zyl.n gleich stattfindet, im Vergleich zu einem Lambda-Split = 0 % die Abgastemperatur TKAT im vorgeschalteten Katalysator KAT, insbesondere einem Mehr-Wege-Katalysator beziehungsweise einem nachgeschalteten Otto-Partikelfilter OPF TOPF jeweils in °C von 616 °C auf 736 °C beziehungsweise von 484 °C auf 558 °C ansteigt.
-
Dabei verschlechtert sich die Laufruhe der „mager“ verstellten Zylinder Zyl.1, Zyl.3 (λ > 1), wie anhand der Tabelle in 5 deutlich wird.
-
Die in der Tabelle in 5 gezeigte Standardabweichung des indizierten Mitteldrucks pi.ns (n = 1, 2, 3, 4) in bar als Indiz für die Laufruhe der einzelnen Zylinder Zyl.n verschlechtert sich bei dem Lambda-Split = 15 % (ohne die zylinderselektive Gleichstellung der Zylinder Zyl.n, das heißt, wenn die Zündwinkelkorrektur über alle Zylinder Zyl.n gleich stattfindet) bei den „mager“ verstellten Zylindern Zyl.1, Zyl.3 (λ > 1) bei Zylinder Zyl.1 von pi.1s = 0,098 auf 0,266 beziehungsweise bei Zylinder Zyl.3 von 0,100 auf 0,191.
-
Die in der Tabelle in 5 gezeigte Standardabweichung des indizierten Mitteldrucks pi.ns (n = 1, 2, 3, 4) in bar als Indiz für die Laufruhe der einzelnen Zylinder Zyl.n verbessert sich bei dem Lambda-Split = 15 % (ohne die zylinderselektive Gleichstellung der Zylinder Zyl.n, das heißt, wenn die Zündwinkelkorrektur über alle Zylinder Zyl.n gleich stattfindet) bei den „fett“ verstellten Zylindern Zyl.2, Zyl.4 (λ < 1) bei Zylinder Zyl.2 von pi.1s = 0,103 auf 0,062 beziehungsweise bei Zylinder Zyl.4 von 0,076 auf 0,061.
-
Ferner wurde festgestellt, dass gemäß der Tabelle in 6, bei der Einstellung der Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL(λ>1) der „mager“ verstellten Zylinder Zyl.1, Zyl.3 (λ > 1) (gemäß der unteren Zeile in der Tabelle der 3) 12,5 °KW und 12,6 °KW und die Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL(λ<1) der „fett“ verstellten Zylinder Zyl.2 und Zyl.4 (λ < 1) (siehe wiederum die untere Zeile der Tabelle der 3) 12,3 °KW und 12,5 °KW, das heißt bei der erfindungsgemäße Gleichstellung der Verbrennungs-Schwerpunktlagen der Zyl.n VSL(λ<1) = ΔVSL(λ>1) bei einer zylinderselektiven Einstellung der Zündwinkel αZ gegenüber den Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL(λ>1) der „mager“ verstellten Zylinder Zyl. 1, Zyl.3 (λ > 1) (gemäß der mittlere Zeile in der Tabelle der 3) 22,6 °KW und 20,6 °KW und die Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL(λ<1) der „fett“ verstellten Zylinder Zyl.2 und Zyl.4 (λ<1) (siehe die mittlere Zeile der Tabelle der 3) 10,4 °KW und 10,5 °KW, durch die Gleichstellung nur eine geringe Reduzierung der Abgastemperatur TKAT beziehungsweise TOPF jeweils in °C im vorgeschalteten Katalysator KAT und im Otto-Partikelfilter OPF von 736 °C auf 730 °C beziehungsweise von 558 °C auf 553 °C bewirkt wird.
-
Das heißt, durch die erfindungsgemäße Gleichstellung der Verbrennungs-Schwerpunktlagen der Zylinder Zyl.n VSL(λ<1) = ΔVSL(λ>1) durch die zylinderselektive Einstellung der Zündwinkel αZ kommt es - im Wesentlichen wie bisher - im Vergleich zu der herkömmlichen nichtzylinderselektiven Gleichstellung zu der erwünschten Erhöhung der Abgastemperatur TKAT beziehungsweise TOPF jeweils in °C im vorgeschalteten Katalysator KAT und im Otto-Partikelfilter OPF von 616 °C auf 730 °C beziehungsweise von 484 °C auf 553 °C, wie durch den Vergleich der Tabellen der 4 und 6 deutlich wird.
-
Erfindungsgemäß kommt es aber auch in vorteilhafter Weise zu einer beträchtlichen Verbesserung der Laufruhe der „mager“ verstellten Zylinder Zyl.1, Zyl.3 (λ > 1) ohne, dass eine wesentliche Reduzierung der Abgastemperatur TKAT beziehungsweise TOPF jeweils in °C im vorgeschalteten Katalysator KAT und im Otto-Partikelfilter in Kauf genommen werden muss, wenn, wie insbesondere anhand der Tabelle in 7 und der nachfolgend Beschreibung deutlich wird, wie folgt vorgegangen wird.
-
Die Standardabweichung des indizierten Mitteldrucks pi.ns (n = 1, 3) in bar als Indiz für die Laufruhe der einzelnen Zylinder Zyl.n ausgehend von Lambda-Split = 15 %
- • ohne die zylinderselektive Gleichstellung der Zylinder Zyl.n, das heißt, wenn die Zündwinkelkorrektur über alle Zylinder Zyl.n gleich stattfindet, verschlechtert sich gemäß Tabelle in 5, bei den „mager“ verstellten Zylindern Zyl.1, Zyl.3 (λ > 1), bei Zylinder Zyl.1 von pi.1s = 0,098 auf 0,266 beziehungsweise bei Zylinder Zyl.3 von pi.3s = 0,100 auf 0,191 und
verbessert sich erfindungsgemäß gemäß der Tabelle in 7 weiter
- • bei dem Lambda-Split = 15 % mit der erfindungsgemäßen zylinderselektiven Gleichstellung der Zylinder Zyl.n, bei den „mager“ verstellten Zylindern Zyl.1, Zyl.3 (λ > 1), bei Zylinder Zyl.1 von pi.1s = 0,266 auf 0,124 beziehungsweise bei Zylinder Zyl.3 von pi.3s = 0,191 auf 0,107.
-
Die Standardabweichung des indizierten Mitteldrucks pi.ns (n = 2, 4) in bar als Indiz für die Laufruhe der einzelnen Zylinder Zyl.n ausgehend von Lambda-Split = 15 %
- • ohne die zylinderselektive Gleichstellung der Zylinder Zyl.n, das heißt, wenn die Zündwinkelkorrektur über alle Zylinder Zyl.n gleich stattfindet, verbessert sich gemäß Tabelle in 5, bei den „fett“ verstellten Zylindern Zyl.2, Zyl.4 (λ < 1), bei Zylinder Zyl.2 von pi.2s = 0,103 auf 0,062 beziehungsweise bei Zylinder Zyl.4 von pi.4s = 0,076 auf 0,061 und verschlechtert sich erfindungsgemäß gemäß der Tabelle in 7 nur geringfügig
- • bei dem Lambda-Split = 15 % mit der erfindungsgemäßen zylinderselektiven Gleichstellung der Zylinder Zyl.n, bei den „fett“ verstellten Zylindern Zyl.2, Zyl.4 (λ < 1), bei Zylinder Zyl.2 von pi.2s = 0,062 auf 0,083 beziehungsweise bei Zylinder Zyl.4 von pi.4s = 0,061 auf 0,077.
-
Nach alledem wird ein Verfahren zur zylinderselektiven Zündwinkelanpassung bei Lambda-Splitting zur Abgastemperaturerhöhung zur Optimierung der Ottopartikelfilter-Regeneration und gleichzeitiger Sicherstellung der Laufruhe der Verbrennungskraftmaschine vorgeschlagen, welches neben anderen Aspekten auf dem Gedanken basiert, dass eine Aussetzergrenze für die Laufruhe der Verbrennungskraftmaschine anhand eines Laufruhegrenzwertes pi.nsGrenzfür die Aussetzergrenze definiert wird, die im Betreib der Verbrennungskraftmaschine nicht überschritten werden soll. Mit anderen Worten, eine Überschreitung des Laufruhewertes führt zu einer nicht gewünschten Laufunruhe, da es zu Aussetzern kommt.
-
Erfindungsgemäß wird für jeden Zylinder Zyl.n eine Standardabweichung des indizierten Mitteldrucks pi.ns als Indiz für die Laufruhe der einzelnen Zylinder Zyl.n ermittelt und der Laufruhegrenzwert pi.nsGrenz festgelegt, der beispielsweise pi.nsGrenz = 0,25 beträgt, der im Betrieb der Verbrennungskraftmaschine nicht überschritten werden soll.
-
Unter Berücksichtigung dieses Laufruhegrenzwertes pi.nsGrenz werden die zuvor erläuterten Einstellungen an den Zylindern Zyl.n vorgenommen, wobei zunächst von einer gleichen Füllung der Zylinder Zyl.n mit Kraftstoff/Luft-Gemisch ausgegangen wird.
-
Die Zündzeitpunkte °KW der einzelnen Zylinder Zyl.n werden in Abhängigkeit des vorgegebenen Lambda-Split-Wertes in % zylinderselektiv eingestellt, wobei eine vorgebbare Soll-Temperatur TOPF eines Otto-Partikelfilters OPF in einer Abgasanlage durch einen Soll/IstVergleich einer Temperatur des Otto-Partikelfilters OPF eingeregelt wird, jedoch unter der ersten Randbedingung, dass der Laufruhegrenzwert pi.nsGrenz nicht erreicht/überschritten wird. In vorteilhafter Weise kann durch das Nichtüberschreiten des zylinderselektiven Laufruhegrenzwertes pi.nsGrenzder Standardabweichung des indizierten Mitteldrucks pi.ns, die Laufruhe des Motors als Verfahrensziel insgesamt gesichert werden, und in vorteilhafter Weise durch eine zylinderselektive Spätverstellung der Zündwinkel αZ der einzelnen Zylinder Zyl.n, das heißt der Zündzeitpunkte der einzelnen Zylinder Zyl.n an den Laufruhegrenzwert pi.nsGrenz herangefahren werden, um als weiteres Verfahrensziel in vorteilhafter Weise eine möglichst große Temperaturerhöhung zum Betrieb des Otto-Partikelfilters OPF erreichen zu können.
-
Mit anderen Worten, dadurch, dass insbesondere die unterstöchiometrischen (λ < 1) „fetten“ Zylinder Zyl.n ein großes Potential zur deutlich späteren Zündung (ohne schnelles Erreichen des Laufruhegrenzwertes pi.nsGrenz ) haben, ist es möglich, bei gleicher abgegebener Antriebsleistung die Abgastemperatur TKAT , TOPF wesentlich zu erhöhen.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Zündzeitpunkt °KW der einzelnen Zylinder Zyl.n in Abhängigkeit des vorgebbaren und dann vorgegebenen Lambda-Split-Wertes in % (beispielsweise 1 %, 5 %, 10 % oder eben 15 % gemäß Ausführungsbeispiel) zylinderselektiv eingestellt wird, wobei eine vorgebbare Soll-Temperatur TOPF eines Otto-Partikelfilters OPF in einer Abgasanlage durch einen Soll/Ist-Vergleich einer Temperatur des Otto-Partikelfilters OPF eingeregelt wird, wobei zusätzlich gemäß der vorhergehenden Beschreibung der Laufruhegrenzwert pi.nsGrenz der einzelnen Zylinder Zyl.n berücksichtigt wird, indem die Verbrennungs-Schwerpunktlagen der Zylinder Zyl.n zylinderselektiv gleichgestellt werden.
-
Dabei ist zunächst grundsätzlich vorgesehen, dass in Abhängigkeit des vorgegebenen Lambda-Split-Wertes in % die Zylinder Zyl.n Zylinder für Zylinder unter der Vorgabe eingestellt, insbesondere vertrimmt werden, sodass die Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL der einzelnen Zylinder Zyl.n im Wesentlichen VSL(λ<1) = ΔVSL(λ>1) die gleichen Beträge aufweisen.
-
Dabei ist erfindungsgemäß zusätzlich vorgesehen, dass dies nicht durch Gleichstellung der Zündwinkel αZ vorgenommen wird, sondern dass bevorzugt die Zündwinkel αZ , stets unter Berücksichtigung des Nichtüberschreitens des zylinderselektiven Laufruhegrenzwertes pi.nsGrenz der Standardabweichung des indizierten Mitteldrucks pi.ns wie folgt vertrimmt werden.
-
Der Zündwinkel αZ , der „mager“ verstellten Zylinder Zyl.1, Zyl.3 (λ > 1) werden somit nach früh verstellt, während der Zündwinkel αZ , der „fett“ verstellten Zylinder Zyl.2 und Zyl.4 (λ < 1) nach spät verstellt werden.
-
Bei dieser Vorgehensweise wurde festgestellt, dass sich die Laufruhe des Motors verbessert und die gewünschte Abgastemperatur am/im Otto-Partikelfilter OPF im Wesentlichen gleich bleibt, wobei jedoch für alle Zylinder Zyl.n Potential zur Spätverstellung gegeben ist.
-
Die hinsichtlich der Aussetzergrenze (Laufruhegrenzwert pi.nsGrenz ) eher limitierten „mager“ verstellten Zylinder Zyl.1, Zyl.3 (λ > 1) weisen geringeres Potential zur Spätverstellung auf, da sie nichtzylinderselektiv oder zylinderselektiv den jeweiligen Laufruhegrenzwert pi.nsGrenzeher erreichen, vergleiche Tabelle der 5 (nichtzylinderselektive Vorgehensweise) und Tabelle der 7 (zylinderselektive Vorgehensweise).
-
Die hinsichtlich der Aussetzergrenze weniger limitierten „fett“ verstellten Zylinder Zyl.2, Zyl.4 (λ < 1) werden zwar bei dieser Vorgehensweise bereits nach spät verstellt, sie haben jedoch noch ausreichend weiteres Potential zur Spätverstellung, da sie nichtzylinderselektiv oder zylinderselektiv den jeweiligen Laufruhegrenzwert pi.nsGrenz nicht so schnell erreichen, vergleiche Tabelle der 5 (nichtzylinderselektive Vorgehensweise) und Tabelle der 7 (zylinderselektive Vorgehensweise).
-
In Verbindung mit der zuvor durchgeführten zylinderselektiven Gleichstellung der Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL der Zylinder Zyl.n wird jetzt das Potential zur Spätverstellung der Zylinder Zyl.n ausgenutzt, indem ausgehend von der zylinderselektiven Gleichstellung zylinderselektiv eine Spätverstellung des Zündwinkels αZ der einzelnen Zylinder Zyl.n in Abhängigkeit des vorgegebenen Lambda-Split-Wertes in % erfolgt, wobei eine vorgebbare Soll-Temperatur TOPF eines Otto-Partikelfilters OPF in einer Abgasanlage durch einen Soll/Ist-Vergleich einer Temperatur des Otto-Partikelfilters OPF eingeregelt wird, jedoch unter der Randbedingung, dass der vorgebbare und dann vorgegebene Laufruhegrenzwert pi.nsGrenz der Standardabweichung des indizierten Mitteldrucks pi.ns in keinem der Zylinder Zyl.n erreicht wird.
-
In jedem Fall mit oder ohne zylinderselektive Gleichstellung der Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL der Zylinder Zyl.n wird das Temperaturerhöhungspotential in Abhängigkeit des Nichtüberschreitens des zylinderselektiven Laufruhegrenzwertes pi.nsGrenz durch das Lambda-Splitting voll ausgenutzt. Bei der zylinderselektiven Gleichstellung der Verbrennungs-Schwerpunktlagen VSL der Zylinder Zyl.n wird in vorteilhafter Weise gleichzeitig eine Anpassung der Zylinder Zyl.n untereinander hinsichtlich der Laufruhe erreicht, ohne dabei Temperaturerhöhungspotential aufzugeben, wie in der Beschreibung erläutert ist.
-
Insbesondere bei Verbrennungskraftmaschinen, die in der Abgasanlage motornah zunächst einen Drei-Wege-Katalysator oder einen Vier-Wege-Katalysator aufweisen, an die sich dann erst der Otto-Partikelfilter OPF (motorfern) anschließt, ist es von Bedeutung, wenn die abgaskrümmerseitige Abgastemperatur möglichst hoch ist, damit auch die gewünschte Temperatur im Otto-Partikelfilter OPF erreicht wird.
-
Darüber hinaus eignet sich dieses Verfahren, bei dem durch die Ausnutzung des Verstellpotentials der zylinderselektiven Zündwinkelanpassung bei Lambda-Splitting besonders hohe Temperaturen TKAT und TOPF erreicht werden, für Fahrzeuge deren Verbrennungskraftmaschine mit einer Abgasanlage ausgerüstet ist, deren Otto-Partikelfilter OPF im Bereich des Unterbodens des Fahrzeuges angeordnet sind. Bei diesen Fahrzeugen sind besonders hohe Temperaturen in der Abgasanlage notwendig, da die Anordnung im Unterboden des Fahrzeuges durch die Außentemperaturen in besonderer Weise insbesondere in der Kaltstartphase mit Wärme versorgt werden muss.
-
Bei der Verwendung von unterschiedlichem Brennraumlambda und dem Lambda-Split-Verfahren für eine Aufheizung des Abgassystems mit mindestens einem Otto-Partikelfilter OPF ergeben sich im Vergleich zum aktuellen Stand der Technik folgende Vorteile: Verbesserung der Laufruhe des Motors, keine bis nur sehr geringe Temperaturunterschiede bei gleicher Füllung der Zylinder Zyl.n., Temperaturerhöhungs-Potential durch eine stärkere Zündwinkelspätverstellung der schnell durchbrennenden, unterstöchiometrischen Zylinderfüllungen (λ < 1), wodurch in vorteilhafter Weise die Momentenreserve der Verbrennungskraftmaschine erhöht wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- Zyl.n
- Zylinder (.n-ter)
- αZ
- Zündwinkel
- °KW
- Zündwinkel/Zündzeitpunkt
- °KW(λ>1)
- Zündwinkel nach „mager“ verstellt
- °KW(λ<1)
- Zündwinkel nach „fett“ verstellt
- Δ°KW
- Differenz Zündwinkel
- VSL
- Verbrennungs-Schwerpunktlage
- VSL(λ>1)
- Verbrennungs-Schwerpunktlage nach „mager“ verstellt
- VSL(λ<1)
- Verbrennungs-Schwerpunktlage nach „fett“ verstellt
- ΔVSL
- Differenz der Verbrennungs-Schwerpunktlagen
- KAT
- Katalysator
- TKAT
- Abgastemperatur im Katalysator
- OPF
- Otto-Partikelfilter
- TOPF
- Abgastemperatur im Otto-Partikelfilter
- TOPF-soll
- Soll-Temperatur im Otto-Partikelfilter
- TOPF-Ist
- Ist-Temperatur im Otto-Partikelfilter
- pi.s
- Standardabweichung indizierter Mitteldruck
- pi.ns
- Standardabweichung des indizierten Mitteldrucks je Zylinder (.n-ter)
- pi.nsGrenz
- Laufruhegrenzwert der Standardabweichung des indizierten Mitteldrucks je Zylinder (.n-ter)
- rpm
- Drehzahl