DE102019125946A1

DE102019125946A1 - Steuervorrichtung für eine produktionsanlage

Info

Publication number: DE102019125946A1
Application number: DE102019125946.0A
Authority: DE
Inventors: Mathias Schläger
Original assignee: Engel Austria GmbH
Current assignee: Engel Austria GmbH
Priority date: 2018-10-03
Filing date: 2019-09-26
Publication date: 2020-04-30
Also published as: AT521725A1

Abstract

Steuervorrichtung (1) für eine zumindest eine Formgebungsmaschine aufweisende Produktionsanlage, mit:- einem Eingang (2) zum Empfang von Daten- einem Ausgang (3) zur Ausgabe von Daten- einer Bedienerschnittstelle (4)- einer ersten Speichervorrichtung (5) zur Ablage von Daten, in welcher Daten in Form von numerischen Werten für zumindest zwei verschiedene Parameter für die Formgebungsmaschine hinterlegt sind, wobei zwischen den zumindest zwei verschiedenen Parametern eine physikalische Beziehung derart besteht, dass bei Änderung des numerischen Wertes von zumindest einem der zumindest zwei verschiedenen Parametern eine Anpassung des numerischen Wertes des anderen der zumindest zwei verschiedenen Parameter notwendig oder sinnvoll ist- einer zweiten Speichervorrichtung (6) zur Ablage von Algorithmen- einer Recheneinheit (7, 10), welche mit dem Eingang (2), dem Ausgang (3), der Bedienerschnittstelle (4) und der ersten und der zweiten Speichervorrichtung (5, 6) in einer Datenverbindung steht oder in eine solche bringbar ist wobei in der zweiten Speichervorrichtung (6) ein Algorithmus abgelegt ist, welcher die physikalische Beziehung zwischen den zumindest zwei verschiedenen Parametern modelliert und dass die Recheneinheit (7, 10) dazu konfiguriert ist, in Reaktion auf eine durch einen Bediener mittels der Bedienerschnittstelle (4) vorgenommene Änderung des numerischen Wertes für zumindest einen der wenigstens zwei Parameter zu bestimmen, ob oder wie der numerische Wert des oder der anderen der wenigstens zwei Parameter anzupassen ist und am Ausgang (3) und/oder der Bedienerschnittstelle (4) eine entsprechende Meldung bereit zu stellen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für eine zumindest eine Formgebungsmaschine aufweisende Produktionsanlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Produktionsanlage mit wenigstens einer Formgebungsmaschine und einer solchen Steuervorrichtung.
Eine gattungsgemäße Steuervorrichtung geht aus DE 10 2007 013 044 B4 hervor. Eine gattungsgemäße Produktionsanlage kann neben der Formgebungsmaschine vor- und nachgeschaltete oder parallellaufende Maschinen, Vorrichtungen und Geräte, welche im Folgenden kurz als Peripheriegeräte bezeichnet werden, umfassen.
In einer gattungsgemäßen Steuervorrichtung gibt es eine Vielzahl an Parametern. Zwischen manchen dieser Parameter (z. B. Sollwerte, die ein Benutzer vorgibt) bestehen physikalische Beziehungen zueinander. Ändert der Bediener z. B. einen Sollwert A (erster Parameter), sollte er in einigen Fällen auch einen Sollwert B (zweiter Parameter) betrachten und dessen numerischen Wert gegebenenfalls an die für den Sollwert A vorgenommene Änderung anpassen.
Ändert ein Bediener beispielsweise an einem Temperiergerät die Solltemperatur (Sollwert A oder erster Parameter), sollte er manuell an einem mit dem Temperiergerät und einem Werkzeug der Formgebungsmaschine in Verbindung stehenden Verteiler den Überwachungswert der Vorlauftemperatur (Sollwert B oder zweiter Parameter) ebenfalls anpassen.
Erhöht ein Bediener z. B. den Staudruck (erster Parameter) in einer Einspritzeinheit einer Kunststoff-Spritzgießmaschine, wird bei gleicher Einstellung des Einspritzvorgangs mehr Menge an Material in die Kavität eingespritzt, da dieses stärker komprimiert wurde. Die Kavität ist früher vollgefüllt. Es könnte schon früher auf den Nachdruck umgeschaltet werden. Der Umschaltpunkt (zweiter Parameter) sollte somit angepasst werden.
Problematisch ist, dass der Bediener wissen muss, was die Auswirkung einer Änderung des numerischen Wertes eines Parameters bewirkt und auf welchen anderen Parameter dies einen Einfluss haben könnte oder welcher Parameter nach der Änderung ebenfalls in Form eines neuen numerischen Wertes angepasst werden sollte. In immer komplexer werdenden Prozessen mit unzähligen Parametern kann ein Bediener schnell den Überblick verlieren oder vergessen Änderungen vorzunehmen. Überdies ist eine hohe Qualifikation des Bedieners erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer gattungsgemäßen Steuervorrichtung und einer gattungsgemäßen Produktionsanlage, bei welchen die oben diskutierten Probleme vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch eine Steuervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Produktionsanlage mit wenigstens einer Formgebungsmaschine und einer solchen Steuervorrichtung gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Natürlich kann eine erfindungsgemäße Steuervorrichtung jeweils mehr als nur eine der angeführten Komponenten aufweisen. Die erste und die zweite Speichervorrichtung können als gemeinsame Speichervorrichtung ausgebildet sein.
Weil in der zweiten Speichervorrichtung ein Algorithmus abgelegt ist, welcher die physikalische Beziehung zwischen den zumindest zwei verschiedenen Parameter modelliert und die Recheneinheit dazu konfiguriert ist, in Reaktion auf eine durch einen Bediener mittels der Benutzerschnittstelle vorgenommene Änderung des numerischen Wertes für zumindest einen (wenigstens ein erster Parameter) der wenigstens zwei Parameter zu bestimmen, ob oder wie der numerische Wert des oder der anderen (wenigstens ein zweiter Parameter) der wenigstens zwei Parameter anzupassen ist (qualitativ, ob eine Erhöhung oder Reduktion vorzunehmen wäre oder quantitativ, wie groß die Änderung zu sein hätte) und am Ausgang und/oder der Bedienerschnittstelle eine entsprechende Meldung bereit zu stellen, wird der Bediener entlastet, da er keine Kenntnis über die vielfältigen physikalischen Zusammenhänge zwischen verschiedenen Parametern haben muss.
Der Algorithmus kann anhand des Fachwissens des Herstellers der Steuervorrichtung und/oder der Produktionsanlage erstellt werden. Falls erforderlich, können zur Ermittlung der durch den Algorithmus zu modellierenden physikalischen Beziehungen zwischen den zumindest zwei verschiedenen Parametern entsprechende Versuche oder Computersimulationen durchgeführt werden.
Entscheidend ist, dass vom Bediener selbst weder das Fachwissen zu den physikalischen Beziehungen noch die Durchführung solcher Versuche verlangt werden müssen.
Es kann natürlich sein, dass bei einer durch einen Bediener vorgenommenen Änderung des numerischen Wertes eines einzigen (ersten) Parameters die numerischen Werte von zwei oder mehreren (zweiten) Parametern anzupassen sind.
Es kann sein, dass eine Anpassung des wenigstens einen zweiten Parameters nur dann notwendig oder wünschenswert ist, wenn sich die numerischen Werte von zwei oder mehreren (ersten) Parametern ändern.
Zusätzlich zu den in der Beschreibungseinleitung angeführten Beispielen, können folgende weitere Beispiele genannt werden:

- erster Parameter: Pumpendrehzahl eines Temperierkreislaufs für ein Werkzeug einer Formgebungsmaschine - zweiter Parameter:
- Durchflussüberwachung im Verteiler des Temperierkreislaufs für ein Temperiermedium
- erster Parameter: Vorlauftemperatur im Temperierkreislauf - zweiter Parameter: Kühlzeit des im Werkzeug geformten Formteils
- erster Parameter: Zylindertemperaturen einer Plastifiziereinheit - zweiter Parameter: Temperatur einer Werkzeug-Heizung
- erster Parameter: Temperatur einer Werkzeug-Heizung in einer Zone - zweiter Parameter: Temperatur einer Werkzeug-Heizung in einer oder mehreren weiteren Zonen des Werkzeugs
- erster Parameter: Kühlzeit, Auswerfergeschwindigkeit, - zweiter Parameter: Zykluszeitüberwachung
- erster Parameter: Einspritzgeschwindigkeitsprofil - zweiter Parameter:
- Spritzdruckgrenze

Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die durch die Recheneinheit am Ausgang bereitgestellte Meldung in Form einer Hinweismeldung für einen Bediener ausgebildet. Die Steuerung weist so den Bediener darauf hin, auf welche(n) andere(n) Parameter dieser bei Vornahme einer Änderung des numerischen Wertes eines Parameters achten soll und was geprüft werden soll. Falls die Steuerung nicht nur bestimmt hat, ob der numerische Wert des anderen der wenigstens zwei Parameter anzupassen ist, sondern auch wie der numerische Wert des anderen der wenigstens zwei Parameter anzupassen ist, kann die Hinweismeldung einen Vorschlag zur Anpassung des numerischen Wertes des anderen der wenigstens zwei Parameter liefern.
Beispiel:
Bei Änderung des numerischen Wertes des ersten Parameters A seien die numerischen Werte der zweiten und dritten Parameter B und C anzupassen. Wenn Parameter A geändert wird, folgende Reaktion einleiten:

- Hinweismeldung, dass Parameter B kontrolliert werden soll
- Sammlung von Verbesserungsvorschlägen der Einstellungen auf eigener Bildschirmseite der Bedienerschnittstelle, z. B. Erhöhung von A -> Erhöhung von B, Erhöhung von A -> Verringerung von C, ...
- Vorschlag, wie Parameter B geändert werden soll (erhöhe um × cm³, verringere um y %), absolut oder relativ

Bevorzugt ist ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die Recheneinheit dazu ausgebildet ist, einen Steuerbefehl für die Formgebungsmaschine zur automatischen Anpassung des numerischen Wertes des oder der anderen der wenigstens zwei Parameter am Ausgang als Meldung für einen Aktuator der Formgebungsmaschine bereit zu stellen. Auch hier kann natürlich zusätzlich eine Hinweismeldung für einen Bediener erfolgen.
Es kann ausreichend sein, wenn vorgesehen ist, dass die Recheneinheit dazu konfiguriert ist, die Berechnung, ob oder wie der numerische Wert des oder der anderen der wenigstens zwei (zweiten) Parameter anzupassen ist, nur bei Überschreiten eines vordefinierten Schwellwertes in Bezug auf den numerischen Wert des zumindest einen durch einen Bediener geänderten (ersten) Parameters durchzuführen.
Es kann ausreichend sein, wenn vorgesehen ist, dass die Recheneinheit dazu konfiguriert ist, die Meldung am Ausgang nur bei Überschreiten eines vordefinierten Schwellwertes in Bezug auf zumindest einen der wenigstens zwei Parameter bereit zu stellen. Der Schwellwert kann sich auf den numerischen Wert des oder der durch einen Bediener geänderten (ersten) Parameter(s) oder auf den numerischen Wert des oder der durch die Änderung anzupassenden (zweiten) Parameter(s) beziehen.
Es kann vorgesehen sein, dass der in der zweiten Speichervorrichtung abgelegte Algorithmus zwischen Aktionsparametern und Reaktionsparametern unterscheidet und jedem Aktionsparameter zumindest ein Reaktionsparameter zugewiesen ist, und die Recheneinheit dazu konfiguriert ist, zu berechnen, wie bei einer durch einen Benutzer mittels der Benutzerschnittstelle vorgenommenen Änderung des numerischen Wertes für zumindest einen Aktionsparameter der numerische Wert des zumindest einen zugewiesenen Reaktionsparameters anzupassen ist. Hier liegt eine mögliche Beeinflussung von Parametern sozusagen nur in einer Richtung vor, nämlich eine Anpassung des numerischen Wertes zumindest eines Reaktionsparameters in Reaktion auf eine durch einen Bediener vorgenommene Änderung des numerischen Wertes eines Aktionsparameters. Eine solche mögliche Beeinflussung nur in einer Richtung kann sich entweder bereits durch die physikalischen Zusammenhänge ergeben oder gezielt modelliert sein, wenn eine Beeinflussung in der anderen Richtung für den Betrieb der Formgebungsmaschine vernachlässigbar ist.
Der Algorithmus kann werkseitig vordefiniert werden oder durch den Bediener geändert/neu definiert werden (was natürlich eine gewisse Fachkenntnis auf Seiten des Bedieners voraussetzt - vorzugsweise kann der Modus zur Änderung und/oder Neudefinition des Algorithmus zugangsgesichert sein, um sicherzustellen, dass nur dazu autorisierte Bediener solche Änderungen oder Neudefinitionen durchführen können). Hierfür kann eine Editiervorrichtung vorgesehen sein. Definiert ein Bediener neue Vorschriften, könnten sinnvolle Parameter bereits vorgeschlagen werden. Weiters kann eine Reaktion auf eine Änderung definiert werden.
Es kann bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein, dass der Eingang zum Empfang von Daten, der Ausgang zur Ausgabe von Daten, die Benutzerschnittstelle, die erste und die zweite Speichervorrichtung und die Recheneinheit in einer Baugruppe ausgebildet sind. Diese Baugruppe kann in Nähe der oder an der Formgebungsmaschine angeordnet sein. In diesem Fall erfolgt sozusagen eine lokale Berechnung.
Alternativ oder zusätzlich kann eine dezentrale Berechnung (z. B. mittels einer Cloud) erfolgen. Dann ist vorgesehen, dass zumindest die zweite Speichervorrichtung und/oder die Recheneinheit in einem über eine Datenfernverbindung erreichbaren Server ausgebildet sind.
Eine erfindungsgemäße Steuervorrichtung wird bevorzugt bei einer Formgebungsmaschine in Form einer Kunststoff-Spritzgießmaschine und/oder bei Peripheriegeräten einer Kunststoff-Spritzgießmaschine eingesetzt.
Der Eingang und/oder der Ausgang der Steuervorrichtung kann bzw. können allein durch die Bedienerschnittstelle realisiert sein. In diesem Fall weist die Steuervorrichtung keinen von der Bedienerschnittstelle unterschiedlichen Eingang und/oder Ausgang auf.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren diskutiert. Es zeigen:

1 eine schematische Darstellung des logischen Aufbaus eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung
2 eine schematische Darstellung des logischen Aufbaus eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung
3 eine schematische Darstellung des logischen Aufbaus eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung
4 eine schematische Darstellung des logischen Aufbaus eines vierten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung

Das in 1 dargestellte erste Ausführungsbeispiel zeigt eine Steuervorrichtung 1, bei welcher alle Komponenten lokal an der Produktionsanlage (ggf. an unterschiedlichen Stellen der Produktionsanlage) angeordnet sind.
Die Steuervorrichtung 1 weist einen Eingang 2 zum Empfang von Daten und einen Ausgang 3 zur Ausgabe von Daten auf. Es ist eine hier als Bildschirm (ggf. als Touch-Screen ausgebildet und/oder Bedientasten aufweisend) ausgebildete Bedienerschnittstelle 4 vorgesehen, über welche ein Bediener Eingaben für die Steuervorrichtung 1 vornehmen kann und Ausgaben der Steuervorrichtung 1 angezeigt bekommt. Insbesondere kann der Bediener mittels der Bedienerschnittstelle 4 numerische Werte für zumindest zwei verschiedene Parameter für die Produktionsanlage eingeben oder ändern.
In diesem Ausführungsbeispiel sind eine erste und eine zweite Speichervorrichtung 5, 6 vorgesehen, welche - anders als dargestellt - natürlich auch in einer gemeinsamen Speichervorrichtung ausgebildet sein könnten.
Alle vorgenannten Komponenten kommunizieren mit einer Recheneinheit 7, welche dazu konfiguriert ist, in Reaktion auf eine durch einen Bediener mittels der Bedienerschnittstelle 4 vorgenommene Änderung des numerischen Wertes für zumindest einen der wenigstens zwei (ersten) Parameter zu bestimmen, ob oder wie der numerische Wert des oder der anderen der wenigstens zwei (zweiten) Parameter anzupassen ist und am Ausgang 3 eine entsprechende Meldung bereit zu stellen. Diese Meldung kann natürlich alternativ oder zusätzlich an der Bedienerschnittstelle 4 ausgegeben werden.
Die Recheneinheit 7 kann zusätzlich dazu ausgebildet sein, andere als die im vorigen Absatz beschriebenen Rechenoperationen durchzuführen, insbesondere solche, welche dazu dienen die Bedienerschnittstelle 4 zu betreiben und/oder Aktuatoren der Produktionsanlage (insbesondere der Formgebungsmaschine) anzusteuern. Die hierfür erforderlichen Signale der Sensoren oder Aktuatoren und Steuersignale der Recheneinheit 7 können über den Eingang 2 bzw. den Ausgang 3 empfangen bzw. ausgegeben werden. Insbesondere kann die Recheneinheit 7 als Maschinensteuerung der Produktionsanlage (insbesondere der Formgebungsmaschine) ausgebildet sein.
Das Ausführungsbeispiel der 2 unterscheidet sich von jenem der 1 nur dadurch, dass nicht alle Komponenten lokal an der Produktionsanlage angeordnet sind. Es ist erkennbar, dass die erste und zweite Speichervorrichtung 5, 6 und die Recheneinheit 7 über die Cloud 12 mit dem Eingang 2, dem Ausgang 3 und der Bedienerschnittstelle 4 kommunizieren. Physisch können die über die Cloud 12 verbundenen Komponenten in bekannter Weise fern der Produktionsanlage angeordnet sein, während der Eingang 2, der Ausgang 3 und die Bedienerschnittstelle 4 lokal an der Produktionsanlage angeordnet sein können.
Im Ausführungsbeispiel der 3 sind im Unterschied zu jenen der 1 und 2 der Eingang 2, der Ausgang 3, die Bedienerschnittstelle 4 und die erste Speichervorrichtung 5 in einer gemeinsamen ersten Baugruppe angeordnet, während die Recheneinheit 7 und die zweite Speichervorrichtung 6 gemeinsam in einer zweiten Baugruppe angeordnet sind. Diese zweite Baugruppe steht mit einer Schnittstelle 8 in datenübertragender Verbindung (z. B. ein Datenbus) oder kann in eine solche gebracht werden.
Das Ausführungsbeispiel der 4 unterscheidet sich von jenem der 3 dadurch, dass die zweite Baugruppe eine Schnittstelle 11 aufweist und über die Cloud 12 mit der Schnittstelle 8 der ersten Baugruppe verbunden ist. Die zweite Baugruppe ist hier als Server 9 ausgebildet und weist eine eigene dezentrale Recheneinheit 10 auf. Außerdem weist die erste Baugruppe eine eigene Recheneinheit 7 auf. Die Recheneinheit 7 ist dazu konfiguriert, die lokal an der Produktionsanlage anfallenden Aufgaben durchzuführen. Die dezentrale Recheneinheit 10 kann dazu konfiguriert sein, mit zur Verfügung stehenden Daten der Aktionsparameter in der Cloud 12 mittels des Algorithmus, welcher in der zweiten Speichereinheit 6 abgelegt ist, einen Rückgabewert für die Reaktionsparameter zu berechnen und in der Cloud 12 zur Verfügung zu stellen.
Bezugszeichenliste

1: Steuervorrichtung
2: Eingang
3: Ausgang
4: Bedienerschnittstelle
5: erste Speichervorrichtung
6: zweite Speichervorrichtung
7: Recheneinheit
8: Schnittstelle
9: Server
10: dezentrale Recheneinheit
11: Schnittstelle des Servers
12: Cloud

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102007013044 B4 [0002]

Claims

Steuervorrichtung (1) für eine zumindest eine Formgebungsmaschine aufweisende Produktionsanlage, mit: - einem Eingang (2) zum Empfang von Daten - einem Ausgang (3) zur Ausgabe von Daten - einer Bedienerschnittstelle (4) - einer ersten Speichervorrichtung (5) zur Ablage von Daten, in welcher Daten in Form von numerischen Werten für zumindest zwei verschiedene Parameter für die Formgebungsmaschine hinterlegt sind, wobei zwischen den zumindest zwei verschiedenen Parametern eine physikalische Beziehung derart besteht, dass bei Änderung des numerischen Wertes von zumindest einem der zumindest zwei verschiedenen Parametern eine Anpassung des numerischen Wertes des anderen der zumindest zwei verschiedenen Parameter notwendig oder sinnvoll ist - einer zweiten Speichervorrichtung (6) zur Ablage von Algorithmen - einer Recheneinheit (7, 10), welche mit dem Eingang (2), dem Ausgang (3), der Bedienerschnittstelle (4) und der ersten und der zweiten Speichervorrichtung (5, 6) in einer Datenverbindung steht oder in eine solche bringbar ist dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Speichervorrichtung (6) ein Algorithmus abgelegt ist, welcher die physikalische Beziehung zwischen den zumindest zwei verschiedenen Parametern modelliert und dass die Recheneinheit (7, 10) dazu konfiguriert ist, in Reaktion auf eine durch einen Bediener mittels der Bedienerschnittstelle (4) vorgenommene Änderung des numerischen Wertes für zumindest einen der wenigstens zwei Parameter zu bestimmen, ob oder wie der numerische Wert des oder der anderen der wenigstens zwei Parameter anzupassen ist und am Ausgang (3) und/oder der Bedienerschnittstelle (4) eine entsprechende Meldung bereit zu stellen.
Steuervorrichtung nach Anspruch 1, wobei die zumindest zwei verschiedenen Parameter Sollwerte für einen Steuer- oder Regelvorgang der Formgebungsmaschine darstellen.
Steuervorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Recheneinheit (7, 10) dazu konfiguriert ist, die Berechnung, wie der numerische Wert des oder der anderen der wenigstens zwei Parameter anzupassen ist, nur bei Überschreiten eines vordefinierten Schwellwertes in Bezug auf den numerischen Wert des durch einen Bediener geänderten Parameters durchzuführen.
Steuervorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Recheneinheit (7, 10) dazu konfiguriert ist, die Meldung am Ausgang (3) und/oder der Bedienerschnittstelle (4) nur bei Überschreiten eines vordefinierten Schwellwertes in Bezug auf zumindest einen der wenigstens zwei Parameter bereit zu stellen.
Steuervorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der in der zweiten Speichervorrichtung (6) abgelegte Algorithmus zwischen Aktionsparametern und Reaktionsparametern unterscheidet und jedem Aktionsparameter zumindest ein Reaktionsparameter zugewiesen ist, und die Recheneinheit (7, 10) dazu konfiguriert ist, zu berechnen, wie bei einer durch einen Bediener mittels der Bedienerschnittstelle (4) vorgenommenen Änderung des numerischen Wertes für zumindest einen Aktionsparameter der numerische Wert des zumindest einen zugewiesenen Reaktionsparameters anzupassen ist oder wäre.
Steuervorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die durch die Recheneinheit (7, 10) am Ausgang (3) und/oder der Bedienerschnittstelle (4) bereitgestellte Meldung - in Form einer Hinweismeldung für einen Bediener und/oder - eines Steuerbefehls für die Formgebungsmaschine zur automatischen Anpassung des numerischen Wertes des oder der anderen der wenigstens zwei Parameter ausgebildet ist.
Steuervorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Editiervorrichtung für einen Bediener zum Ändern des Algorithmus vorgesehen ist.
Steuervorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Eingang (2) zum Empfang von Daten, der Ausgang (3) zur Ausgabe von Daten, die Bedienerschnittstelle (4), die erste und die zweite Speichervorrichtung (5, 6) und die Recheneinheit (7) in einer Baugruppe ausgebildet sind.
Steuervorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei zumindest die zweite Speichervorrichtung (6) und/oder die Recheneinheit (7, 10) in einem über eine Datenfernverbindung erreichbaren Server (9) ausgebildet sind.
Steuervorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die erste und die zweite Speichervorrichtung (5, 6) als gemeinsame Speichervorrichtung ausgebildet sind.
Steuervorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Eingang (2) und/oder der Ausgang (3) der Steuervorrichtung (1) allein durch die Bedienerschnittstelle (4) realisiert sind bzw. ist.
Produktionsanlage mit: - einer Formgebungsmaschine und/oder einem Peripheriegerät einer Formgebungsmaschine - einer Steuervorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche