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Die Erfindung betrifft die Steuerung der Nutzung einer Einrichtung, die vorübergehend durch einen Benutzer genutzt werden kann.
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Eine Einrichtung kann vorübergehend durch einen Benutzer genutzt werden, beispielsweise im Rahmen eines Mietverhältnisses. Die Einrichtung kann praktisch einen beliebigen Gegenstand umfassen, zu dessen Nutzung üblicherweise eine Anwesenheit des Benutzers erforderlich ist. Beispielsweise kann die Einrichtung einen Massagesessel umfassen, der an einem öffentlichen Ort wie in einem Einkaufszentrum zur entgeltlichen Nutzung angebracht sein kann.
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Die Einrichtung kann eine Head Unit umfassen, die zur Kommunikation mit dem Benutzer eingerichtet ist, insbesondere während der Benutzer die Einrichtung benutzt. Die Nutzung der Einrichtung kann für den Benutzer komfortabler sein, wenn er eine Bluetooth-Verbindung zwischen seinem Mobiltelefon und der Head Unit einrichtet. Im Fall des Massagesessels kann eine Freisprechanlage vorgesehen sein, die der Benutzer beispielsweise zum Führen eines Telefonats verwenden kann, während er im Sessel massiert wird.
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Das Einrichten einer Bluetooth-Verbindung kann aufwändig sein, insbesondere wenn das Mobiltelefon und die Einrichtung zum ersten Mal miteinander verbunden werden sollen. Beide Geräte müssen dabei zunächst füreinander sichtbar gemacht werden, eines der Geräte muss an dem anderen ausgewählt werden und eine Geheimzahl, die von einem der Geräte bereitgestellt wird, muss vom Benutzer am anderen Gerät eingegeben werden.
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Eine der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, eine verbesserte Technik zur vereinfachten Herstellung einer Bluetooth-Verbindung zu einem temporär nutzbaren Gerät herzustellen. Die Erfindung löst die Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zur Zugriffssteuerung eines Benutzers auf eine Einrichtung Schritte des Erfassens einer Berechtigung eines Benutzers zur Benutzung der Einrichtung; des Bestimmens eines dem Benutzer zugeordneten Mobilgeräts; und des Herstellens einer Bluetooth-Verbindung zwischen dem Mobilgerät und der Einrichtung.
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Erfindungsgemäß kann auf der Basis einer vorliegenden Berechtigung des Benutzers automatisch eine Bluetooth (BT) Verbindung zwischen seinem Mobilgerät und der Einrichtung hergestellt werden. Die Verbindung kann auf der Basis der Berechtigung zur Nutzung der Einrichtung hergestellt werden. Eine Sicherheitsfunktion, die zur Herstellung der Berechtigung verwendet wird, kann zur Herstellung der Verbindung mitbenutzt werden. So kann die Verbindung hergestellt werden, ohne ein Sicherheitskonzept von Bluetooth zu verwenden. Insbesondere können eine oder mehrere Phasen des Herstellens der Verbindung nach dem Bluetooth-Standard durchlaufen werden, ohne eine Interaktion durch den Benutzer zu erfordern. Die Phasen können ein gegenseitiges Erkennen der Geräte (discovery), ein Austauschen kryptographischer Schlüssel und/oder eine gegenseitige Authentifikation umfassen.
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In einer einfachen Ausführungsform kann eine gegenseitige Authentifizierung der Geräte vereinfacht sein, um ein Eingreifen eines Benutzers möglichst nicht zu erfordern. In der Variante Bluetooth Low-Energy (BTLE) kann beispielsweise eine als „Just Works“ bekannte Authentifizierung verwendet werden, bei der die Geräte zunächst öffentliche kryptographische Schlüssel austauschen, um dann Nonces („number used once“, eine Art Zufallszahl) zu erzeugen und zum Austauschen von Bestätigungswerten verwenden. Stimmen die Bestätigungswerte überein, so ist die Authentifikation erfolgreich.
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Das Herstellen der Bluetooth-Verbindung kann eine Authentifikation mittels bandexterner Signalgebung umfassen. Die Signalgebung kann auch als Out Of Band (OOB) bezeichnet werden. Dabei werden insbesondere Authentisierungsinformationen über einen anderen physikalischen Kanal als denjenigen übertragen, der die Nutzdaten von Bluetooth transportiert. Der andere Kanal kann beispielsweise ein Mobilfunknetz, NFC oder WLAN umfassen. Eine Sicherheit der solchermaßen aufgebauten Verbindung kann von der Sicherheit der OOB-Übermittlung von Parametern basieren. Durch Einsatz der OOB-Signalisierung kann ein Eingriff des Benutzers zur Herstellung der Bluetooth-Verbindung nicht erforderlich sein. Insbesondere das Eingeben eines Verbindungsschlüssels in eines der Geräte kann unnötig sein.
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Die Berechtigung wird mittels einer weiteren Verbindung, die von der Bluetooth-Verbindung unabhängig ist, bevorzugt drahtlos übermittelt. Dabei erfolgt weiter bevorzugt die Signalgebung über die weitere Verbindung. Die weitere Verbindung kann insbesondere ein Mobilfunknetz umfassen. Es ist besonders bevorzugt, dass die Berechtigung von einer zentralen Stelle verwaltet, erzeugt oder durchgesetzt wird. Die zentrale Stelle kann insbesondere eine Gegenleistung für das Benutzen der Einrichtung bestimmen oder deren Erhalt überwachen. Das Freigeben der Einrichtung zur Benutzung durch den Benutzer kann das Übermitteln eines kryptographischen Token umfassen. Es wurde erkannt, dass die weitere Verbindung zur Nutzung der Einrichtung erforderlich ist und zur Erstellung der Bluetooth-Verbindung mitbenutzt werden kann. Die weitere Verbindung kann direkt zwischen dem Mobilgerät und der Einrichtung bestehen, oder indirekt von der Einrichtung zur zentralen Stelle und von dort zum Mobilgerät.
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In einer weiteren Ausführungsform wird eine benutzergesteuerte Bestätigung seitens der Einrichtung erfasst. Erst nach dem Erfassen der Bestätigung kann die Verbindung hergestellt werden. Die Bestätigung kann beispielsweise durch einen Tastendruck, eine Geste oder ein gesprochenes Wort durch den Benutzer gegeben werden.
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In noch einer weiteren Ausführungsform wird eine benutzergesteuerte Bestätigung seitens des Mobilgeräts erfasst. Die Verbindung kann erst hergestellt werden, nachdem die Bestätigung erfasst wurde, wobei die Bestätigung auf die gleiche Weise wie für das Mobilgerät durch den Benutzer ausgedrückt werden kann.
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Die Einrichtung kann einen Primärdienst und einen Sekundärdienst bereitstellen. Dabei können Informationen zur Nutzung des Sekundärdiensts über die Bluetooth-Verbindung übermittelt werden. Der Primärdienst kann beispielsweise die Beförderung in einem Zug oder einem Kraftfahrzeug, oder eine Massage in einem Massagesessel umfassen. Bevorzugt ist die Nutzung des Primärdiensts unabhängig von der Nutzung des Sekundärdiensts. So kann der Primärdienst auch unabhängig vom Bestehen der Bluetooth-Verbindung sein.
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Der Sekundärdienst umfasst bevorzugt einen Austausch von Audio- oder Videodaten mit dem Benutzer. Dazu kann eine Head Unit bereitgestellt sein, die bevorzugt an den Primärdienst angepasst ist. Beispielsweise kann in einem Massagesessel zur Ausgabe von Audioinformationen ein Lautsprecher in Kopfnähe vorgesehen sein. Zur Eingabe von Audioinformationen kann ein Mikrofon im Kopfbereich vorgesehen sein. Außer audiovisuellen Informationen können auch haptische Informationen mit dem Benutzer ausgetauscht werden. So kann der Benutzer beispielsweise in einem Kraftfahrzeug durch Druck auf einen an einem Lenkrad angebrachten Taster ein Telefonat beginnen oder beenden.
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Es ist besonders bevorzugt, dass die Einrichtung ein Kraftfahrzeug umfasst. Die Benutzung des Kraftfahrzeugs kann einen Zugriff auf einen Innenraum und insbesondere eine Beförderung des Benutzers mittels des Kraftfahrzeugs umfassen. Das Kraftfahrzeug kann Teil einer Mietwagenflotte sein und die Benutzung des Kraftfahrzeugs kann durch eine zentrale Stelle gesteuert sein. Das Benutzen des Kraftfahrzeugs kann durch den Benutzer angefordert werden, indem mit seinem Mobilgerät Informationen mit der zentralen Stelle austauscht. Die zentrale Stelle kann mit dem Kraftfahrzeug kommunizieren, um dessen Benutzung zu steuern. In diesem Fall kann die Primärfunktion des Kraftfahrzeugs eine Beförderung des Benutzers umfassen, während die Sekundärfunktion die Nutzung des Mobiltelefons mittels einer an Bord des Kraftfahrzeugs angebrachten Interaktionseinrichtung umfassen kann. Die Interaktionseinrichtung kann insbesondere eine Head Unit umfassen, die auch zur Bedienung einer Funktion des Kraftfahrzeugs eingerichtet sein kann.
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Die Bluetooth-Verbindung kann abgebaut werden, nachdem ein Ende einer Benutzung der Einrichtung durch den Benutzer erfasst wurde. Die Benutzung kann beendet sein, wenn eine Berechtigung zur Benutzung der Einrichtung erlischt. Das Ende der Benutzung kann auch durch den Benutzer gesteuert werden. Üblicherweise wird das Ende durch eine aktive Handlung des Benutzers signalisiert, beispielsweise das Betätigen eines entsprechenden Schalters oder die Eingabe einer entsprechenden Anforderung, oder durch konkludentes Verhalten. Umfasst die Einrichtung beispielsweise ein Kraftfahrzeug, so kann das Ende der Benutzung bestimmt werden, wenn der Benutzer das Kraftfahrzeug parkfertig abstellt und verlässt.
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Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung umfasst eine Vorrichtung zur Steuerung einer Benutzung einer Einrichtung durch einen Benutzer eine Verarbeitungseinrichtung zur Bestimmung einer Berechtigung des Benutzers, die Einrichtung zu benutzen; und eine Kommunikationseinrichtung zur Kommunikation mit der Einrichtung und einem dem Benutzer zugeordneten Mobilgerät. Dabei ist die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet, eine Authentifikation für eine Bluetooth-Verbindung zwischen der Einrichtung und dem Mobilgerät zu übermitteln. Die Vorrichtung kann insbesondere in Form einer zentralen Stelle implementiert sein. Dabei ist die zentrale Stelle außerhalb des Mobilgeräts und außerhalb der Vorrichtung realisiert und bevorzugt mittels eines Kommunikationsnetzes mit beiden Geräten verbunden. Die Vorrichtung kann zur Steuerung des Zugriffs eines oder einer Vielzahl Benutzer auf eine oder eine Vielzahl Einrichtungen eingerichtet sein.
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Die Verarbeitungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, ein hierin beschriebenes Verfahren ganz oder teilweise auszuführen. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen und das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Vorrichtung übertragen werden oder umgekehrt.
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Die Verarbeitungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, den Aufbau der Bluetooth-Verbindung zu steuern. Insbesondere kann eine erste Anforderung zur Durchführung eines Pairing-Vorgangs zwischen dem Mobilgerät und der Einrichtung durch die Vorrichtung bereitgestellt werden. Alternativ dazu kann der Aufbau der Bluetooth-Verbindung auch durch die Einrichtung oder durch das Mobilgerät initiiert werden.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein System eine Einrichtung, die vorübergehend durch einen Benutzer benutzt werden kann, und eine hierin beschriebene Vorrichtung.
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genauer beschrieben, in denen:
- 1 ein System; und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens
illustriert.
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1 zeigt ein System 100, das eine Einrichtung 105 und eine externe Stelle 110 umfasst. Die Einrichtung 105 ist exemplarisch als Kraftfahrzeug dargestellt, kann aber auch durch eine andere Einrichtung gebildet sein, die zur vorübergehenden Nutzung durch einen Benutzer 115 eingerichtet ist. Das Kraftfahrzeug 105 kann insbesondere Teil einer Flotte von Kraftfahrzeugen 105 sein, die zur Vermietung an den Benutzer 115 bereitstehen.
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Um das Kraftfahrzeug 105 zu nutzen kann der Benutzer 115 ein ihm zugeordnetes Mobilgerät 120 verwenden, um eine Benutzungsanforderung an die zentrale Stelle 110 zu senden. Das Mobilgerät 120 kann zur persönlichen Benutzung durch den Benutzer 115 eingerichtet sein und umfasst weiter bevorzugt ein Mobiltelefon, insbesondere in Form eines Smartphone, einen Tablet Computer oder ein Laptop. Eine andere mobile Einrichtung ist ebenfalls möglich.
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Das Mobilgerät 120 kann über eine erste Verbindung 125 mit der externen Stelle 110 kommunizieren. Die erste Verbindung 125 ist bevorzugt zumindest teilweise drahtlos und kann beispielsweise ein Mobilfunknetzwerk oder eine WLAN-Verbindung umfassen. Die externe Stelle 110 umfasst bevorzugt eine Kommunikationseinrichtung 130 als Endpunkt der ersten Verbindung 125 und eine Verarbeitungseinrichtung 135; sowie ferner bevorzugt einen Datenspeicher 140, etwa zur Ablage von Informationen über den Benutzer 115. Nach dem Empfangen einer Nutzungsanforderung kann die externe Stelle 110 überprüfen, ob der Benutzer 115 die Einrichtung 105 benutzen darf oder nicht. Eine Nutzung kann beispielsweise eine Mitgliedschaft des Benutzers 115 in einer vorbestimmten Benutzergruppe und/oder die Entrichtung eines Mietpreises voraussetzen. Außerdem kann die externe Stelle 110 über eine zweite Verbindung 145 mit der Einrichtung 105 kommunizieren, um beispielsweise festzustellen, ob die Einrichtung 105 betriebsbereit ist. Eine Freigabe der Einrichtung 105 durch die externe Stelle 110 kann ebenfalls über die zweite Verbindung 145 erfolgen.
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Die Einrichtung 105 umfasst bevorzugt eine Head Unit 150, die zur Interaktion mit dem Benutzer 115 eingerichtet ist. Im Fall des Kraftfahrzeugs 105 kann die Head Unit eine multifunktionale Ein-/Ausgabevorrichtung umfassen, über die eine Vielzahl Funktionen des Kraftfahrzeugs 105 oder eines seiner Subsysteme gesteuert werden kann. Beispielsweise kann die Head Unit 150 zur Steuerung eines Navigationssystems, einer Klimaanlage (HVAC: heating, ventilation, air conditioning) oder eines Unterhaltungssystems verwendet werden. Die Head Unit kann insbesondere eine optische Ausgabeeinrichtung und eine haptische Eingabeeinrichtung umfassen, die miteinander integriert ausgeführt sein können, beispielsweise in Form eines Touchscreens. Ferner kann die Head Unit 150 einen Lautsprecher, ein Mikrofon und/oder einen Schalter oder Taster umfassen, der im Bereich einer Fahrerposition angebracht sein kann, beispielsweise an einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs 105. Andere mögliche Eingabeelemente umfassen etwa eine Gestensteuerung oder eine Spracheingabe mit Befehlserkennung. In einer Ausführungsform kann die Benutzung des Kraftfahrzeugs 105 durch die Head Unit 150 gesteuert werden. Im Folgenden wird synonym von einer Kommunikation über die Verbindung 145 mit der Einrichtung 105 oder mit der Head Unit 150 gesprochen.
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Die Head Unit 150 kann mittels einer dritten Verbindung 155 mit dem Mobilgerät 120 gekoppelt werden. Dabei ist die dritte Verbindung 155 bevorzugt als Bluetooth-Verbindung ausgebildet. Unterschiedliche Bluetooth-Profile können unterstützt werden, in denen die teilnehmenden Geräte 120, 150 jeweils unterschiedliche Rollen einnehmen können, um beispielsweise als Eingabegerät, Ausgabegerät, Telefon, Modem, Speichervorrichtung oder Aktuator zu arbeiten.
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Das Herstellen einer Bluetooth-Verbindung 155 erfordert üblicherweise ein komplexes Zusammenspiel zwischen den Geräten 120, 150 und umfasst mehrere Phasen, in denen die Geräte 120, 150 kryptographische Schlüssel bilden, einander gegenseitig erkennen und sich gegenseitig authentifizieren.
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Üblicherweise umfasst die Authentifikation eine Bestimmung eines Verbindungsschlüssels (link key), die an einem der Geräte 120, 150 ausgegeben wird und durch den Benutzer 115 am anderen Gerät 120, 150 eingegeben werden muss. Haben die Geräte 120, 150 einmal eine Bluetooth-Verbindung 155 etabliert, so können sie eine Vertrauensbeziehung (trusted relationship) eingehen, sodass nach dem Abbauen der Verbindung ein erneutes Aufbauen erfolgen kann, ohne dass der Benutzer 115 eingreift.
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Es wird vorgeschlagen, dass Informationen, die zum Aufbauen einer Bluetooth-Verbindung 150 erforderlich sind, vor dem ersten Erstellen der Verbindung 150 an die Geräte 120, 150 verteilt werden, um einen automatisierten Verbindungsaufbau zu unterstützen. Dazu kann insbesondere eine Vertrauensbeziehung zwischen den Geräten 120, 150 hergestellt werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird hierzu eine Authentifizierung der Geräte 120, 150 über eine andere als die Verbindung 155 abgewickelt, insbesondere über die Verbindungen 125, 145. Eine solche Authentifizierungsvariante wird auch out of band (OOB) genannt. Die Verbindungen 125 und 145 werden bevorzugt mittels der gleichen Technik realisiert, beispielsweise über ein Mobilfunknetz, sodass die externe Stelle 110 von der Kommunikation der Geräte 120, 150 während der Authentifizierung auch ausgeschlossen werden kann.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200, das im Folgenden beispielhaft unter Bezug auf das System 100 erläutert wird. Teile des Verfahrens 200 können insbesondere auf der externen Stelle 110 ablaufen. Vorliegend wird davon ausgegangen, dass eine Berechtigung für die Benutzung der Einrichtung 105 durch den Benutzer 115 bereits erteilt beziehungsweise überprüft ist. Das Vorliegen der Berechtigung kann eine notwendige Voraussetzung für die folgenden Schritte sein. Bevorzugt wird die Berechtigung über die Verbindungen 125, 145 ausgehandelt beziehungsweise erteilt, und weiter bevorzugt verwendet der Benutzer 115 hierfür das ihm zugeordnete Mobilgerät 120.
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In einem Schritt 205 kann ein Benutzer 115 bestimmt werden, der zur Nutzung der Einrichtung 105 berechtigt ist. In einem Schritt 210 kann das Mobilgerät 120 bestimmt werden, das der Benutzer 115 mit der Einrichtung 105 via Bluetooth verbinden möchte. Das Mobilgerät 120 kann auf der Basis einer vorbestimmten Zuordnung bestimmt werden oder dasjenige Mobilgerät 120, das der Benutzer 115 zur Freigabe der Benutzung der Einrichtung 105 verwendet hat, kann zur Kopplung ausgewählt werden. In einem Schritt 215 kann die Einrichtung 105 bestimmt werden, die der Benutzer 115 zu benutzen berechtigt ist. Im vorliegenden Beispiel ist dies das Kraftfahrzeug 105.
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In einem Schritt 220 kann eine Zuordnung der Einrichtung 105 zum Mobilgerät 120 bestimmt werden. Diese Zuordnung kann eine weitere Überprüfung der Benutzungsberechtigung der Einrichtung 105 durch den Benutzer 115 abgesichert werden.
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In einem Schritt 225 können Kommunikationsdaten für die Bluetooth-Verbindung 155 an die Einrichtung 105, und in einem Schritt 230 korrespondierende Kommunikationsdaten an das Mobilgerät 120 übermittelt werden. Diese Schritte können unabhängig voneinander oder nebenläufig zueinander ablaufen. In einer ersten Ausführungsform können die Schritte 225, 230 erfolgen, wenn eine Berechtigung zur Benutzung der Einrichtung 105 durch den Benutzer 115 erlangt wird, in einer zweiten Ausführungsform können die Schritte 225, 230 erst erfolgen, wenn der Benutzer 115 die Benutzung der Einrichtung 105 verlangt oder beginnt. Im gegebenen Beispiel des Kraftfahrzeugs 105 kann einer der Schritte 225, 230 beispielsweise erst erfolgen, wenn der Benutzer 115 sich gegenüber dem Kraftfahrzeug 105 authentifiziert hat, wenn er in das Kraftfahrzeug 105 eingestiegen ist oder wenn er das Kraftfahrzeug 105 in Betrieb nimmt.
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In einem Schritt 235 ist eine Kommunikationsreichweite für die Bluetooth-Verbindung 155 erreicht. Die Kommunikationsreichweite beträgt üblicherweise ca. 1 - 10 m, je nach verwendeter Bluetooth-Variante, lokalen Bedingungen und Ausführung der eingesetzten Geräte 120, 150. Der Schritt 235 kann entfallen, wenn die Schritte 225, 230 erst nach dem Erreichen der Kommunikationsreichweite durchgeführt werden.
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In einem nachfolgenden Schritt 240 kann die Bluetooth-Verbindung 155 unter Verwendung der in den Schritten 225, 230 übermittelten Informationen hergestellt werden. Optional ist zur Herstellung oder Nutzung der Bluetooth-Verbindung 155 noch eine Bestätigung seitens der Einrichtung 105 und/oder des Mobilgeräts 120 erforderlich. Eine der Bestätigungen kann durch den Benutzer 115 manuell gegeben werden, etwa durch Drücken einer Taste oder eines Bedienfelds.
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Die Bluetooth-Verbindung 155 kann beispielsweise wieder getrennt werden, wenn die Kommunikationsreichweite überschritten ist, wenn eine Berechtigung zur Nutzung der Einrichtung 105 erlischt, wenn der Benutzer 115 die Nutzung der Einrichtung 105 beendet oder wenn er eine Trennung der Verbindung wünscht. In einer Ausführungsform können Informationen für eine erneute Herstellung der Bluetooth-Verbindung 155 an beiden Geräten 120, 150 gelöscht werden. In einer anderen Ausführungsform können die Informationen nur seitens der Einrichtung 105 oder nur seitens des Mobilgeräts 120 gelöscht werden. Bei einem erneuten Durchlauf des Verfahrens 200 kann die entsprechende Übermittlung von Informationen in den Schritten 225, 230 dann auch entfallen.
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Sollten Informationen an der Head Unit 150 gelöscht werden, so können außer den für die Herstellung der Verbindung 155 erforderlichen Informationen auch andere Informationen gelöscht werden, die den Benutzer 115 betreffen. Solche Informationen können über die Verbindung 155 benutzergesteuert oder automatisiert an die Head Unit 150 übertragen worden sein und beispielsweise ein ausgewähltes Navigationsziel, ein geführtes Telefonat, eine Sprachnotiz, Kalenderinformationen oder eine versandte oder empfangene Nachricht betreffen. Ein Löschen kann eine Bestätigung des Benutzers 115 erfordern.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System
- 105
- Einrichtung (Kraftfahrzeug)
- 110
- externe Stelle
- 115
- Benutzer
- 120
- Mobilgerät
- 125
- erste Verbindung
- 130
- Kommunikationseinrichtung
- 135
- Verarbeitungseinrichtung
- 140
- Datenspeicher
- 145
- zweite Verbindung
- 150
- Head Unit
- 155
- dritte Verbindung (Bluetooth)
- 200
- Verfahren
- 205
- Bestimmen Benutzer
- 210
- Bestimmen Mobilgerät
- 215
- Bestimmen Einrichtung
- 220
- Zuordnung Mobilgerät - Einrichtung
- 225
- Kommunikationsdaten an Einrichtung übermitteln
- 230
- Kommunikationsdaten an Mobilgerät übermitteln
- 235
- Kommunikationsreichweite erreicht
- 240
- Pairing