-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ersatzmodul für den Ersatz eines defekten Einsatzmoduls einer Batterievorrichtung, eine Batterievorrichtung mit einem solchen Ersatzmodul, ein Verfahren für den Betrieb einer solchen Batterievorrichtung sowie ein Verfahren für den Austausch eines defekten Einsatzmoduls bei einer Batterievorrichtung.
-
Es ist bekannt, dass Batterievorrichtungen eingesetzt werden, um insbesondere für Elektrofahrzeuge elektrische Energie bereitzustellen. Dabei handelt es sich zum einen um Fahrzeugbatterievorrichtungen, welche innerhalb des Fahrzeugs einen elektrischen Speicher ausbilden. Jedoch sind auch Batterievorrichtungen bekannt, welche sozusagen als Pufferspeicher bei Ladestationen eingesetzt werden, um aus einem entsprechend angeschlossenen Stromnetz elektrische Leistung aufzunehmen und zwischenzuspeichern, bis ein elektrisches Fahrzeug wieder geladen werden soll. Zu diesem Zeitpunkt wird dann die elektrische Leistung aus der Batterievorrichtung ausgespeichert. Solche Batterievorrichtungen in Ladestationen können auch als stationäre Batterievorrichtungen bezeichnet werden.
-
Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen ist es, dass eine Batterievorrichtung anfällig hinsichtlich der Nutzbarkeit ist. Dies beruht insbesondere auf Alterungsmechanismen und anderen Defekten, die dazu führen können, dass einzelne Batteriezellen bzw. einzelne Batteriemodule nicht mehr ausreichende Funktionsfähigkeit aufweisen. Üblicherweise besteht eine Batterievorrichtung aus ein oder mehreren Batterierahmen, wobei in jedem dieser Batterierahmen eine Mehrzahl von Einsatzmodulen angeordnet ist. Jedes dieser Einsatzmodule ist üblicherweise mit einer gleichen oder ähnlichen Anzahl von Batteriezellen ausgestaltet, welche die kleinste Speichereinheit für elektrischen Strom in der Batterievorrichtung darstellen. Die einzelnen Einsatzmodule sind üblicherweise in dem Batterierahmen elektrisch in Reihe geschaltet, sodass sie gemeinsam die gewünschte elektrische Leistungskapazität in Form einer hohen Spannung zur Verfügung stellen. Dies führt jedoch dazu, dass beim Defekt einer einzelnen Zelle und/oder eines einzelnen Einsatzmoduls die komplette Reihenschaltung, also auch die benachbarten noch funktionstüchtigen Einsatzmodule, der elektrischen Leistungsabgabe bzw. der elektrischen Leistungsaufnahme nicht mehr zur Verfügung steht. Bei bekannten Lösungen führt dies dazu, dass die defekten Einsatzmodule ausgetauscht und durch funktionsfähige Einsatzmodule ersetzt werden. Dies hat jedoch mehrere entscheidende Nachteile. Zum einen ist eine Lagerung solcher Einsatzmodule mit ähnlichen Risiken versehen, wie der Betrieb der Batterievorrichtung an dem jeweiligen Standort. So kann es vorkommen, dass Einsatzmodule, welche in der Nähe einer Batterievorrichtung als Ersatz gelagert werden, ebenfalls dem gleichen Alterungsprozess unterworfen sind und zum Austauschzeitpunkt nicht mehr die gewünschte vollständige Leistungsfähigkeit aufweisen bzw. sogar ebenfalls bereits defekt sind. Eine Aufbewahrung, die die Leistungsfähigkeit erhält ist mit einer Lagerung in einem bestimmten Temperaturbereich verbunden und einer Überwachung der Zellspannung/en mit entsprechender Nachladung. Dies macht eine solche Aufbewahrung aufwendig und teuer. Auch der Transport von solchen Einsatzmodulen ist mit Aufwand versehen. Insbesondere kann, je nach Gesetzgebung an dem Standort der Batterievorrichtung, der Transport von Einsatzmodulen ausschließlich als Gefahrgutstransport durchgeführt werden. Nicht zuletzt ist auch das Handling und die Montage solcher Einsatzmodule mit hohem Aufwand verbunden.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise die Einsatzfähigkeit bei einer Batterievorrichtung mit einem defekten Einsatzmodul möglichst schnell wiederherstellen zu können.
-
Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Ersatzmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Batterievorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7, ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Ersatzmodul beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Batterievorrichtung, dem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren sowie dem erfindungsgemäßen Austauschverfahren und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
-
Erfindungsgemäß dient ein Ersatzmodul dem Ersatz eines defekten Einsatzmoduls einer Batterievorrichtung mit einer Mehrzahl von Einsatzmodulen. Hierfür weist das Ersatzmodul einen Modulrahmen mit wenigstens einem Befestigungsabschnitt für eine Befestigung in einem Batterierahmen der Batterievorrichtung auf. Der Modulrahmen ist weiter mit wenigstens zwei Anschlussabschnitten für einen elektrisch leitenden Anschluss an entsprechende Gegen-Anschlussabschnitte von benachbarten Einsatzmodulen ausgebildet. Die wenigstens zwei Anschlussabschnitte sind miteinander über eine Verbindungsvorrichtung elektrisch leitend verbunden.
-
Ein erfindungsgemäßes Ersatzmodul basiert also auf bekannten Einsatzmodulen, jedoch fehlen dem Ersatzmodul eingesetzte Batteriezellen. Mit anderen Worten ist das Ersatzmodul frei von Batteriezellen bzw. Speicherzellen im Vergleich zu den Einsatzmodulen ausgebildet. Ein solches Ersatzmodul ist sozusagen ein virtuelles Einsatzmodul, jedoch ohne jegliche Speicherkapazität für elektrische Leistung.
-
Das Ersatzmodul dient ausschließlich dazu, die Lehrstelle zu füllen, welche beim Austausch eines defekten Einsatzmoduls entsteht. Die einzelnen Einsatzmodule sind üblicherweise alle mit identischen oder im Wesentlichen identischen geometrischen Abmessungen versehen. Wird demnach eines der Einsatzmodule ausgebaut, so führt dies dazu, dass sich die Reihenschaltung aufhebt, da ein Einsatzmodul fehlt, welches ansonsten die Reihenschaltung komplettiert hätte. An dieser Stelle setzt ein erfindungsgemäßes Ersatzmodul an, da es insbesondere identische oder im Wesentlichen identische äußere Anschlussgeometrien aufweist, wie die Einsatzmodule. Es ersetzt also an dem Ort des defekten Einsatzmoduls dieses zumindest in geometrischer und vor allem in elektrisch leitender Weise. Das Ersatzmodul dient im Wesentlichen ausschließlich dazu, die elektrisch leitende Verbindung zwischen den noch intakten Einsatzmodulen der Batterievorrichtung wieder aufzunehmen und die elektrische Reihenschaltung wieder zu komplettieren.
-
Dieses Komplettieren der elektrischen Reihenschaltung basiert jedoch auf einem sehr einfachen Konstruktionsprinzip, da das Ersatzmodul frei von eigener elektrischer Speicherkapazität ausgebildet ist. Im einfachsten Fall handelt es sich um einen Modulrahmen mit einem darin angeordneten elektrischen Leiter und den entsprechenden Anschlussabschnitten. Dies führt dazu, dass ein solches Ersatzmodul sehr einfach und kostengünstig hergestellt werden kann. Auch die Lagerung ist einfach und dauerstabil möglich, da keine Alterungsprozesse wie bei Speicherzellen einer Batterievorrichtung berücksichtigt werden müssen. Nicht zuletzt ist auch ein Transport eines solchen Ersatzmoduls einfach und kostengünstig möglich, da übliche Restriktionen von Speicherzellen mit entsprechenden Gefahrguttransportbedingungen hier keine Berücksichtigung finden müssen.
-
Im Vergleich zu bekannten Lösungen ist es hier also möglich, Ersatzmodule, welche deutlich kostengünstiger sind als Einsatzmodule, direkt am Betriebsort der Batterievorrichtung zu lagern, ohne auf Alterungsprozesse des Ersatzmoduls Rücksicht nehmen zu müssen. Zusätzlich oder alternativ können solche Ersatzmodule auch in einem Wartungsfahrzeug gelagert und transportiert werden, sodass sie bei der Ankunft eines Wartungstechnikers in seinem Fahrzeug direkt zur Verfügung stehen und für den Einbau bereit sind.
-
Es wird demnach in erfindungsgemäßer Weise ein Ersatzmodul zur Verfügung gestellt, welches aus elektrischer Sicht sozusagen ein Einsatzmodul vortäuscht und auf diese Weise in der Lage ist, die elektrische Leitfähigkeit in der Batterievorrichtung wieder herzustellen. Zwar fehlt dieser Batterievorrichtung dann ein Teil der Batteriespeicherkapazität, zum Beispiel ca. 3-5 kWh, jedoch sind die weiteren noch intakten Einsatzmodule auf diese Weise weiter nutzbar. Die gesamte Batterievorrichtung muss also zum einen nicht mehr auf den Austausch mit einem intakten Einsatzmodul warten, zum anderen auch nicht ausgeschaltet werden, da das Ersatzmodul eine Funktionsweise mit reduzierter Speicherkapazität zur Verfügung stellt.
-
Es kann vorteilhaft sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Ersatzmodul die Verbindungsvorrichtung ein Verbindungskabel, insbesondere aufweisend ein elektrisch leitendes Metall, aufweist. Ein solches Verbindungskabel oder auch eine Verbindungsschiene kann eine eigene Isolierung aufweisen. Auch sind laschenartige oder flachbandartige Verbindungsvorrichtungen im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar. Als elektrisch leitendes Material kommt insbesondere Kupfer zum Einsatz. Die Verbindungsvorrichtung kann dabei mit den entsprechenden Anschlussabschnitten leitend verbunden sein. Diese Verbindung kann durch eine flächige oder punktförmige Kontaktierung zur Verfügung gestellt werden. Die Verbindung zwischen der Verbindungsvorrichtung und den Anschlussabschnitten kann dabei insbesondere irreversibel, zum Beispiel durch ein Anlöten oder Anschweißen oder aber reversibel in Form einer Verschraubung zur Verfügung gestellt sein.
-
Weiter von Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Ersatzmodul eine Modulkontrollvorrichtung vorgesehen ist, die insbesondere im und/oder am Modulrahmen angeordnet ist. Eine solche Modulkontrollvorrichtung kann zum Beispiel als Batteriemanagementsystem ausgebildet sein oder ein solches aufweisen. Die Modulkontrollvorrichtung ist dabei vorzugsweise elektrisch leitend oder signalkommunizierend mit der Verbindungsvorrichtung verbunden, wie dies später noch erläutert wird. Die Modulkontrollvorrichtung erlaubt es, eine Kommunikation mit anderen Modulkontrollvorrichtungen der Einsatzmodule durchzuführen. Alternativ oder zusätzlich kann die Modulkontrollvorrichtung mit einer entsprechenden Zentralkontrollvorrichtung, also einem Batteriecontroller der Batterievorrichtung signalkommunizierend verbunden sein. Dies erlaubt es, neben der rein elektrischen Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Batterievorrichtung, auch eine regelungstechnische bzw. steuerungstechnische Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Batterievorrichtung zu erreichen. Mit anderen Worten unterstützt die Modulkontrollvorrichtung dabei, dem Gesamtsystem der Batterievorrichtung durch das Ersatzmodul ein sozusagen virtuelles Einsatzmodul auch kontrolltechnisch vorzutäuschen.
-
Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn bei einem Ersatzmodul gemäß dem voranstehenden Absatz die Modulkontrollvorrichtung elektrisch leitend und/oder signalkommunizierend mit der Batteriekontrollvorrichtung verbunden ist. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine leitende Verbindung oder um eine Messverbindung handeln. Auch eine sensorische Verbindung ist denkbar, um ein Erfassen der fließenden Ströme oder allgemein der Funktionsfähigkeit der Verbindungsvorrichtung zu gewährleisten. Nicht zuletzt kann die Modulkontrollvorrichtung über eine elektrisch leitende Verbindung mit der Verbindungsvorrichtung auch mit einem notwendigen Betriebsstrom versorgt werden.
-
Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einem erfindungsgemäßen Ersatzmodul im und/oder am Modulrahmen ein Spannungsmodul angeordnet ist für eine Anpassung der Einsatzspannung des Ersatzmoduls und/oder der Batterievorrichtung. Dadurch, dass es sich bei dem Ersatzmodul um ein leeres Ersatzmodul ohne Speicherkapazität handelt, ändert sich durch den Einbau in die Reihenschaltung zwischen weitere Einsatzmodule die Betriebsspannung zu einem kleinen Teil. Ein solches Spannungsmodul kann es nun erlauben, diesen Spannungsabfall durch das fehlende Einsatzmodul zu kompensieren bzw. durch Rückmeldung an eine Kontrollvorrichtung der Batterievorrichtung zu kommunizieren. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn es möglich ist, dass in der Batterievorrichtung sogar zwei oder mehrere Ersatzmodule eingesetzt werden, sodass sich der entsprechende Spannungsabfall pro eingesetztem Ersatzmodul addiert. Dieses Spannungsmodul kann auch Teil der bereits erläuterten Modulkontrollvorrichtung sein.
-
Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Ersatzmodul im und/oder am Modulrahmen ein Zustandsmodul angeordnet ist für die Ausgabe einer Ladezustandsgröße, insbesondere in Abhängigkeit einer Ladezustandsgröße benachbarter Einsatzmodule der Batterievorrichtungen. Ein solcher Ladezustand kann zum Beispiel als State of Charge (SOC) bezeichnet werden. Üblicherweise werden die Parameter der Ladezustandsgrößen dafür verwendet, die einzelnen Module bzw. die einzelnen Zellen der Batterievorrichtung auf ähnlichen Ladezuständen zu halten. Dies führt dazu, dass ein aktives Entladen von zu stark geladenen Modulen zur Verfügung gestellt wird, um unerwünschte Ungleichheiten der Ladezustände zu vermeiden. Man nennt diesen Vorgang auch Balancing oder Ausgleichsverfahren. Dadurch, dass das Zustandsmodul nun die Information realer Ladezustandsgrößen verwendet, um sozusagen eine virtuelle Ladezustandsgröße an andere Modulkontrollvorrichtungen weiterzuleiten, kann ein unerwünschtes Balancing vermieden werden.
-
Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Batterievorrichtung, aufweisend eine Mehrzahl von miteinander elektrisch in Reihe geschalteten Einsatzmodulen zur Speicherung von elektrischer Energie. Dabei ist wenigstens eines der Einsatzmodule durch ein erfindungsgemäßes Ersatzmodul ersetzt. Damit bringt eine erfindungsgemäße Batterievorrichtung die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Ersatzmodul erläutert worden sind. Eine solche Batterievorrichtung kann sowohl in einem Fahrzeug als auch als Zwischenspeicher an Ladepositionen oder Ladestationen eingesetzt werden. Jedes Einsatzmodul kann zum Beispiel 8 bis 20 einzelne Batteriezellen aufweisen, um Energie zu speichern. Pro Batterievorrichtung bzw. pro Batterierahmen können zum Beispiel 10 bis 20 Einsatzmodule vorgesehen sein. Es ist möglich, dass ein einzelnes, aber auch mehrere Ersatzmodule für ein oder mehrere defekte Einsatzmodule bereits in der Batterievorrichtung eingesetzt sind.
-
Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für den Betrieb einer Batterievorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, aufweisend die folgenden Schritte:
- - Erzeugen wenigstens eines virtuellen Betriebsparameters für das wenigstens eine Ersatzmodul auf Basis eines entsprechenden realen Betriebsparameters eines Einsatzmoduls,
- - Verwenden des erzeugten virtuellen Betriebsparameters für den Betrieb der Batterievorrichtung.
-
Damit bringt ein erfindungsgemäßes Verfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Batterievorrichtung und mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Ersatzmodul erläutert worden sind. Es erlaubt es, in virtueller Weise ein Ersatzmodul als Einsatzmodul darzustellen und signalkommunizierend, messtechnisch und/oder elektrisch für das Gesamtsystem der Batterievorrichtung als Einsatzmodul vorzutäuschen. Dieses Vortäuschen kann zum Beispiel durch das Erzeugen von einem oder mehreren virtuellen Betriebsparametern erfolgen, wie sie zum Beispiel mit Bezug auf die Spannungssituation oder den Ladezustand bereits erläutert worden sind.
-
Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren bei der Ermittlung des virtuellen Betriebsparameters wenigstens einer der folgenden realen Betriebsparameter berücksichtigt wird.:
- - Ladezustand wenigstens eines Einsatzmoduls
- - Spannungszustand wenigstens eines Einsatzmoduls
-
Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste. Dabei können die einzelnen Betriebsparameter sowohl gemessen als auch definiert vorgegeben werden. Neben einer Messung kann das definierte Vorgeben eine solche Messung obsolet machen, sodass das erfindungsgemäße Verfahren noch einfacher und insbesondere ohne Rückkopplung mit anderen Messsystemen eingesetzt werden kann.
-
Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für den Austausch eines defekten Einsatzmoduls bei einer Batterievorrichtung mit einer Mehrzahl von Einsatzmodulen, aufweisend die folgenden Schritte:
- - Bestimmen eines defekten Einsatzmoduls
- - Entnahme des defekten Einsatzmoduls aus der Batterievorrichtung,
- - Montage eines Ersatzmoduls gemäß der vorliegenden Erfindung anstelle des entnommenen defekten Einsatzmoduls,
- - Erzeugen einer elektrisch leitenden Verbindung der Anschlussabschnitte des Ersatzmoduls mit den Gegen-Anschlussabschnitten der benachbarten Einsatzmodule.
-
Ein erfindungsgemäßes Verfahren für den Austausch führt zu einer erfindungsgemäßen Batterievorrichtung, sodass die gleichen Vorteile erreicht werden, wie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Ersatzmodul und mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Batterievorrichtung erläutert. Die einzelnen Einsatzmodule können zum Beispiel durch den Alterungszustand, elektrische Ausfallsituation oder Ähnliches einen Defekt oder eine Leistungsreduktion aufweisen. Bei der Anordnung ist selbstverständlich auch eine Anordnung am Rand der Einsatzmodule denkbar, sodass die entsprechenden Anschlussabschnitte mit einem benachbarten Einsatzmodul und einer entsprechenden Anschlussmöglichkeit der Batterievorrichtung verbunden sind.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
- 1 eine Ausführungsform einer Batterievorrichtung mit intaktem Einsatzmodul,
- 2 eine Situation während des Austausches eines defekten Einsatzmoduls,
- 3 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Batterievorrichtung,
- 4 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Batterievorrichtung,
- 5 eine schematische Explosionsdarstellung einer Batterievorrichtung und
- 6 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ersatzmoduls.
-
Anhand der 1 bis 3 wird nachfolgend ein Austauschprozess erläutert, bei welchem eine Version eines erfindungsgemäßen Ersatzmoduls 10 in eine Batterievorrichtung 100 eingesetzt wird. Im Normalzustand ist eine Batterievorrichtung 100 gemäß der 1 mit einer Vielzahl von Einsatzmodulen 110 ausgestattet. In jedem Einsatzmodul 110 ist eine definierte Anzahl von Batteriezellen 112 vorgesehen. In diesem Zustand wird über eine Batteriekontrollvorrichtung 130 die elektrische und signalkommunizierende Kontrolle aller in Reihe geschalteten Einsatzmodule 110 durchgeführt. Jedes Einsatzmodul 110 kann auch eine eigene Zellkontrollvorrichtung aufweisen, welche dann mit der Batteriekontrollvorrichtung 130 verbunden ist.
-
Ist beispielsweise von links gesehen das zweite Einsatzmodul 110 defekt, so kann dies entnommen werden, wie dies die 2 zeigt. Hier ist auch gut zu erkennen, dass nun innerhalb des Batterierahmens 120 die entsprechenden Gegen-Anschlussabschnitte 124 des linken Einsatzmoduls 110 frei bleiben, sodass die elektrische Reihenschaltung eine Unterbrechung aufweist. In der in 2 dargestellten Situation ist die Batterievorrichtung 100 stromlos, sodass weder elektrische Energie ein- noch ausgespeichert werden kann. Erfindungsgemäß wird nun gemäß der 3 in die entstandene Lücke der 2 ein Ersatzmodul 10 eingebaut. Dieses erlaubt es, mit dem Modulrahmen 20 diese Lücke zu füllen und insbesondere die entsprechend benachbarten Gegen-Anschlussabschnitte 124 mit eigenen Anschlussabschnitten 24 des Modulrahmens 20 elektrisch zu kontaktieren. In dieser Position kann über den Modulrahmen 20 über den Befestigungsabschnitt 22 auch eine feste Montage im Batterierahmen 120 zur Verfügung gestellt werden.
-
Wie der 3 weiter entnommen werden kann, sind im Innenraum dieses Ersatzmoduls 10 hier mindestens ein elektrisches Verbindungskabel 32 oder eine elektrische Verbindungsschiene 32 einer Verbindungsvorrichtung 30 vorgesehen, welches die Reihenschaltung der noch verbleibenden Einsatzmodule 110 der Batterievorrichtung 100 wieder komplettiert. In dieser Darstellung der 3, also nach dem Einsetzen des Ersatzmoduls 10, befindet sich die Batterievorrichtung 100 wieder in einer elektrisch intakten Situation, sodass elektrische Energie ein- und ausgespeichert werden kann.
-
Die 4 zeigt eine Weiterbildung der Ausführungsform der 3, wobei hier ein anderes ergänzendes Ersatzmodul 10 eingesetzt worden ist. Die grundsätzliche Funktionsweise beim Austausch bzw. beim Einsatz des Ersatzmoduls 10 bleibt dabei identisch. Jedoch ist hier zusätzlich am Ersatzmodul 10 eine Modulkontrollvorrichtung 40 angeordnet. Diese hat ein Spannungsmodul 50 und ein Zustandsmodul 60, sodass auch in signalkommunizierender Weise und in elektrischer Weise eine Simulation eines sozusagen virtuellen Einsatzmoduls 110 durch das Ersatzmodul 10 erfolgen kann. Dafür steht die Modulkontrollvorrichtung 40 vorzugsweise in signalkommunizierendem Kontakt mit der Batteriekontrollvorrichtung 130.
-
5 zeigt schematisch, wie in einem Batterierahmen 120 einer Batterievorrichtung 100 die einzelnen Einsatzmodule 110 angeordnet sein können. Hier ist in explosionsartiger Darstellung in schubladenförmiger Weise eine Vielzahl von Einsatzmodulen 110 mit jeweils einer definierten Anzahl von Batteriezellen 112 dargestellt. Diese können nun in entsprechende Aufnahmen des Batterierahmens 120 eingeschoben werden, um die Funktionsposition mit elektrisch leitender Kontaktierung zu erreichen.
-
6 zeigt ein Ersatzmodul 10 für den Einsatz in der Ausführungsform gemäß der 5. Dort ist der leere Modulrahmen 20 des Ersatzmoduls 10 gut zu erkennen. Hier ist also ein großer Hohlraum vorgesehen, in welchem ansonsten die Batteriezellen 112 angeordnet wären. Seitlich sind die entsprechenden Anschlussabschnitte 24 sowie der entsprechende Befestigungsabschnitt 22 zu erkennen.
-
Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.