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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Qualitätsüberwachung von dynamischen Informationen in einer digitalen Karte eines Fahrzeuges, wobei die dynamischen Informationen mittels eines kartenunabhängigen Georeferenzierungsverfahrens übertragen werden.
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Aus der
WO 2012/095456 A2 ist ein Verfahren zur Verschlüsselung eines kontinuierlichen Pfades innerhalb eines Straßennetzes bekannt. Dabei wird der Pfad vollständig in einer digitalen Karte dargestellt und als Pfadliste von in der digitalen Karte vorhandenen und nacheinander angeordneten Linien und/oder Segmenten ausgedrückt, wobei die Linien und/oder Segmente ein oder mehrere damit verbundene Attribute aufweisen. Das Verfahren beinhaltet ein Speichern einer Startposition in einer Routensuchliste und das Bestimmen eines Pfades vom Startknoten der Startposition und ein Einschließen der Startposition zu einem Endknoten einer letzten Linie oder eines letzten Segmentes in der Pfadliste innerhalb der digitalen Karte. Der Pfad wird gemäß einem Algorithmus unter Verwendung eines Attributes der Linien oder Segmente bestimmt, wobei das Attribut eine niedrigste funktionale Straßenklasse des zu verschlüsselnden Pfades oder ein Teil davon sein kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Qualitätsüberwachung von dynamischen Informationen in einer digitalen Karte eines Fahrzeuges anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zur Qualitätsüberwachung von dynamischen Informationen in einer digitalen Karte eines Fahrzeuges sieht vor, dass die dynamischen Informationen mittels eines kartenunabhängigen Georeferenzierungsverfahrens übertragen werden. Erfindungsgemäß wird eine abhängig von einer jeweiligen digitalen Karte, einem jeweiligen Informationsanbieter, einem jeweiligen Informationsdienst und einem Dekodierverfahren zeitlich-räumliche Übereinstimmungsquote für verschiedene Referenzdaten kontinuierlich und systematisch vorgegeben und ermittelt, wobei eine Freigabe und Nutzung des jeweiligen Informationsdienstes bei Erreichen einer vorgegebenen Übereinstimmungsquote erfolgt.
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Durch Anwendung des Verfahrens ist es möglich, eine dauerhafte Überwachung einer Dekodierqualität des Georeferenzierungsverfahrens im laufenden Betrieb durchzuführen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt die:
- 1 schematisch ein Fahrzeug und eine mit diesem verbundene zentrale Rechnereinheit.
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In der einzigen Figur sind ein Fahrzeug 1 und eine mit diesem über eine Funkverbindung verbundene zentrale Rechnereinheit 2 dargestellt.
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Eine Information verschiedener Dienste, insbesondere Verkehrsdienste, gelangt auf vielfache und vielfältige Art in ein Fahrzeug 1, wobei die im Allgemeinen über die zentrale Rechnereinheit 2 erfolgt.
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Um Ortsinformationen kartenunabhängig in digitalen Karten eines Straßennetzes verarbeiten und anzeigen zu können, wird ein sogenanntes Georeferenzierungsverfahren verwendet. Dabei ist unter einem Georeferenzierungsverfahren eine Verortung zu verstehen, wobei eine raumbezogene Information einem Datensatz zugewiesen wird.
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Ein Problem verschiedener Hersteller digitaler Karten stellen verschiedene Eigenschaften und verschiedene Versionen dar, so dass eine Information unter Umständen in einer digitalen Karte nicht angezeigt werden kann.
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Das Georeferenzierungsverfahren als funktionaler Bestandteil eines im Folgenden beschriebenen Verfahrens ermöglicht eine kartenhersteller- und kartenversionsunabhängige Übertragung geografischer Informationen zur Darstellung in einer digitalen Karte. Dadurch kann eine Diensteinformation mit einer geografischen Ortsangabe, beispielsweise eine Verkehrsinformation eines Verkehrsdienstes, empfangen werden, wobei die Verkehrsinformation als Diensteinformation, z. B. einer Straße, zugeordnet und insbesondere bei einer Routenauswahl des Fahrzeuges 1 berücksichtigt werden kann.
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Zur ausschließlichen Nutzung eines Industriestandards des Georeferenzierungsverfahrens für verhältnismäßig viele dynamische Informationen, insbesondere Verkehrsinformationen, erweist sich eine dauerhafte Überwachung einer Dekordierqualität des Georeferenzierungsverfahrens als sinnvoll.
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Um dynamische Informationen in digitalen Karten hinsichtlich ihrer Qualität zu überwachen, ist ein im Folgenden beschriebenes Verfahren vorgesehen.
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Zur Durchführung des Verfahrens umfasst das Fahrzeug 1 ein Navigationssystem 3, welches mit der zentralen Rechnereinheit 2 zum Senden und Empfangen vielfältiger Informationen und Dienste verbunden ist.
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Das Verfahren sieht vor, dass eine abhängig von einer jeweiligen digitalen Karte, einem jeweiligen Informationsanbieter, einem jeweiligen Informationsdienst und einem Dekodierverfahren zeitlich-räumliche Übereinstimmungsquote für verschiedene Referenzdaten, z. B. Staumeldungen mit vordefinierten Orten und Ereignissen für einen Soll-/Ist-Vergleich, kontinuierlich und systematisch vorgegeben und ermittelt wird.
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Eine Freigabe und Nutzung des jeweiligen Informationsdienstes für Fahrzeugnutzer erfolgt ausschließlich bei Erreichen einer Übereinstimmungsquote von z. B. 98%.
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Eine automatische Speicherung und Ausgabe jeweils nicht zuordbarer Beispiele des Georeferenzierungsverfahrens werden auf der zentralen Rechnereinheit 2 automatisch durchgeführt, wobei eine Bestimmung der Übereinstimmungsquote durch ein jeweiliges Dekodierverfahren auf der zentralen Rechnereinheit 2 erfolgen kann.
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Für erfolgreich zugeordnete Informationen, die sich jedoch an einem falschen Ort in der digitalen Karte befinden, wird ein Referenzverhalten definiert und z. B. mittels maschinellen Lernens wird ein Referenzverhalten mit einem Systemverhalten verglichen. Dadurch ist es möglich, einen zweiten Prozentsatz nicht korrekt zugeordneter Informationen der Referenzdaten anzugeben. D. h., dass die Information in der digitalen Karte zwar angezeigt wird, aber nicht am korrekten Ort.
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Die Freigabe und Nutzung des jeweiligen Informationsdienstes für Fahrzeugnutzer kann nur unter einer weiteren Bedingung erfolgen, dass ein Anteil nicht korrekt zugeordneter Informationen dienste-/karten- und/oder herstellerspezifisch unter einem parametrierbaren Schwellwert von z. B. 5% liegt.
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Eine einem jeweiligen Ort nicht korrekt zugeordnete Information kann beispielsweise gefunden werden, indem eine maximal zulässige geografische Abweichung zwischen einem Anfangspunkt und einem Endpunkt einer Originalmeldung und einer zugeordneten Position in der digitalen Karte von parametrierbaren z. B. 300 m definiert und automatisch ausgegeben wird.
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Mittels einer Alarmverwaltung für alle Informationsdienste aller Diensteanbieter in allen Versionen digitaler Karten wird auf der zentralen Rechnereinheit eine jeweilige Unterschreitung der Übereinstimmungsquote angezeigt.
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Auf der zentralen Rechnereinheit werden für alle Kombinationen von digitalen Karten, Informationsdiensten und Dekodierverfahren eine jeweilige vorgegebene Übereinstimmungsquote und Fehlerraten gespeichert.
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Mittels des zumindest kartenunabhängigen Georeferenzierungsverfahrens kann eine Vielfalt von Referenzdaten, beispielsweise auch automatisiert, entworfen und verwendet werden.
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Herstellerspezifische Unterschiede werden auch nach einer Bedeutung der nicht angezeigten Informationen ausgewertet. Beispielsweise ist ein Nichtanzeigen einer Baustelle in einer digitalen Karte weniger bedeutsam als eine Sperrung und/oder ein Stau.
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Die gespeicherten und somit archivierten Übereinstimmungsquoten und fehlerhafte Ortszuordnungen können bei Beschwerden von Fahrzeugnutzern über Abweichungen zwischen angezeigter Information und Realität herangezogen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- zentrale Rechnereinheit
- 3
- Navigationssystem
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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