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Hintergrund und technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine mobile Herzdruckmassage- und Beatmungsvorrichtung für Ersthelfer, Sanitäter, Rettungsassistenten und Notärzte zur Durchführung einer Herz-Lungen Wiederbelebung (CPR = Cardio Pulmonary Resuscitation) bei Atem- und Kreislaufstillstand eines Notfallpatienten, insbesondere zum Einsatz während eines Transports in raumbegrenzten Lokalitäten, wie Rettungswagen, Flugzeugen, Bahnen, Bussen, Polizei- und Feuerwehrfahrzeugen als auch zum Vorhalten in Hotels, Schwimmbädern, Schulen etc..
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Bei der traditionellen CPR wird eine Herzdruckmassage mittels manuell vom Ersthelfer durchgeführter Thoraxkompressionen angewendet, um mechanisch den Kreislauf bei Personen mit Herzstillstand anzuregen und zu unterstützen und zusätzlich eine künstliche Beatmung durchgeführt, um die Blutsauerstoffkonzentration des Patienten aufrechtzuerhalten.
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Bei der Herzdruckmassage wird das Herz durch Druck auf das Brustbein in Richtung Wirbelsäule gepresst. Dabei befindet sich der Druckpunkt in der Mitte des Brustkorbes. Im Brustkorb erhöht sich dadurch der Druck und es wird Blut aus dem Herzen in den Kreislauf ausgeworfen. Die Eindrucktiefe beträgt etwa fünf bis sechs cm, wobei der Brustkorb zwischen zwei Pumpstößen komplett entlastet werden soll, damit sich das Herz wieder mit Blut füllen kann. Nach derzeitiger Lehrmeinung soll die Frequenz der Herzdruckmassage (Kompressionstaktfrequenz) für Erwachsene zwischen 110 und 120 Kompressionen pro Minute liegen und nach 30 Herzkompressionen sollten jeweils 2 Beatmungen erfolgen.
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Bei Säuglingen und Kleinkindern beträgt die Eindrucktiefe etwa ein Drittel der Brustkorbtiefe und es wird bei der Wiederbelebung ein Verhältnis von Thoraxkompressionen zu Beatmungen von 16:2 (bei Neugeborenen 3:1) als sinnvoll angesehen.
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Zur Notfallbeatmung haben sich manuell betätigbare Beatmungsbeutel, auch AMBU-Beutel genannt, weitestgehend durchgesetzt. Diese werden sowohl bei kurzzeitiger Ateminsuffizienz als auch bei der CPR eingesetzt und sind als Grundausrüstung in jedem Rettungswagen vorhanden. Sie bestehen im Allgemeinen aus einem Kunststoffbeutel, der sich nach einer Kompression wieder selbstständig ausdehnt, einem Rückschlagventil mit einem Konnektor für eine Atemmaske oder Tubus und einem Lufteinlassstutzen. Wenn der Beatmungsbeutel über die Atemmaske mit dem Patienten direkt verbunden ist, ist der behandelnde Arzt in der Lage die Inspiration und Exspiration des Patienten direkt zu steuern und in der Lage, die Reaktion der Lungen auf die Aktion des Beatmungsbeutels zu fühlen, was von wesentlicher Bedeutung ist.
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Neben der manuellen Beatmung durch Bearbeitungsbeutel existieren zur Durchführung von CPR oder Notfallbeatmungen auch bereits mobile Bearbeitungsvorrichtungen, mit denen der Patient über eine Atemmaske oder einen Tubus automatisch beatmet werden kann.
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Stand der Technik
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Eine mobile Herzdruckmassage- und Beatmungsvorrichtung mit manueller Herzdruckmassage und mit künstlicher Beatmung über eine Gesichtsmaske oder einen Endotrachealtubus ist aus der
US 2014/0 031 729 A1 bekannt, wobei die Phasen der manuellen Herzdruckmassage mit komprimierter Lunge und die Beatmungsphase mit entlasteter Lunge und Herz durch einen Mikrocontroller und durch einen per Servomotor gesteuertes Ventil koordiniert werden. Dazu besitzt die Vorrichtung eine Handauflage mit drucksensitiver Oberfläche mit einem Drucksensor, der optional als kapazitiver Sensor ausgeführt sein kann. Mit einem kapazitiven Sensor ist die Messung der Beschleunigung z. B. bei Vibrationen und Schwingungen, wie bei der Herzdruckmassage möglich. Eine Anzeigevorrichtung mit Display und einem Bedien-Element auf der Oberseite vor der Handauflagefläche ist nicht vorhanden.
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Eine zusammen mit einer Herzdruckmassage einsetzbare, mobile Beatmungsvorrichtung für Rettungsfahrzeuge zeigt die US 2017 / 0 252 525 A1, die eine Quelle für das Atemgas, ein Display, einen Mikrocontroller zur Steuerung und eine Messeinrichtung zur Bestimmung des Atemgasflusses und zur Feststellung der Herzdruckmassagen anhand der Änderungen des Atemgases aufweist. Die Messergebnisse werden auf einem Display mit Schaltern bzw. Touchscreen ausgegeben, während der Patient künstlich beatmet und durch den Ersthelfer einer Herzdruckmassage unterzogen wird. Der Stromversorgung der Beatmungsvorrichtung dienen Batterien oder Akkus. Die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale betreffend des Brustkompressionsgehäuses sind dieser Druckschrift fremd.
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Aus der
DE 20 2007 009 575 U1 ist eine mobile Herzdruckmassage-Vorrichtung in Form eines Schaumstoff-Kissens als flexibles Wiederbelebungspad bekannt, das eine Auflagefläche für ein medizinisches Gerät (z.B. Pulsoximeter, EKG, Defibrillator) und Mittel zur Anleitung und Überwachung der Herzdruckmassage durch Drucksensoren und Display besitzt. Die Speichereinheit der Herzdruckmassage-Vorrichtung kann Daten erfassen, abspeichern, ausgeben und ggf. übertragen. Im Speicher sind unterschiedliche Sollwerte für die Eindrucktiefe der Herzmassage in Abhängigkeit von der Körpergröße des Patienten (Erwachsener oder Kind) hinterlegt. Ein komprimierbares Brustkompressionsgehäuse für die elektronische Beatmungsvorrichtung besitzt die mobile Herzdruckmassage-Vorrichtung nicht.
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Der
US 2014/0 150 781 A1 ist eine mobile, tragbare Beatmungs- und Widerbelebungsvorrichtung mit einer Sauerstoff-Flasche, Ventilen, einer Steuer-Einheit und einer Ausgabe-Vorrichtung zu entnehmen, bei der über die Steuereinheit die künstliche Beatmung bezüglich Ein- und Ausatmung mit dem externen Defibrillator und der Herzdruckmassage koordiniert wird. Die Qualität der Brust-Kompression bei der Herzdruckmassage wird in diesen Stand der Technik mittels eines Beschleunigungssensors bestimmt. Ein Brustkompressionsgehäuse für die Beatmungsvorrichtung nach dem Hauptanspruchsgegenstand ist nicht vorgesehen.
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Eine Beatmungsvorrichtung ist aus der
DE 44 26 693 A1 bekannt. Dabei treibt eine vorzugsweise durch medizinischen Sauerstoff angetriebene Kolben/Zylindereinheit einen Hubkolben in einem Gehäuse an, der auf einen, in das Gehäuse einlegbaren herkömmlichen Beatmungsbeutel einwirkt, so dass der Hub des Hubkolbens die Beatmungsmenge aufgrund des Zusammenpressens des Beatmungsbeutels bestimmt und die Beatmungsfrequenz durch die Hubfrequenz festgelegt ist. Die Beatmung erfolgt somit automatisch, wobei der Beatmungsbeutel zur manuellen Betätigung aber auch jederzeit aus der Vorrichtung entnommen werden kann. Mittel zur Herzdruckmassage sind in dieser Druckschrift nicht genannt.
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Aus der
DE 10 2006 012 737 B3 ist eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Beatmungsfluidstroms zur Behebung der Ateminsuffienz von kritisch kranken Neu- und Frühgeborenen entnehmbar, wobei ein durch einen Beatmungsbeutel erzeugter Beatmungsfluidstrom mit einer Vorrichtung zum Erzeugen eines maschinell generierten Beatmungsstroms kombinierbar ist. Dabei besitzt das daraus bekannte Beatmungsgerät eine Messvorrichtung mit der Messwerte für den zeitlichen Verlauf mindestens eines Messparameters, wie Druck und/oder Durchflussmenge oder Durchflussvolumen, welcher einen manuell erzeugten Bearbeitungsfluidstrom in einer Beatmungsleitung charakterisiert, für eine vorbestimmte Zeit erfassbar sind, eine Speichereinrichtung, die mit der Messeinrichtung verbunden ist und in der erfasste Messwerte für den manuell erzeugten Beatmungsfluidstrom elektronisch speicherbar sind, eine Steuereinrichtung, mit der eine Ventilationseinrichtung steuerbar ist, um einen maschinell erzeugten Beatmungsfluidstrom entsprechend vorgegebener Fluidstromparameter in der an die Ventilationseinrichtung angeschlossenen Beatmungsleitung zu bilden, und einer Auswerte- und Verarbeitungseinrichtung, die mit der Speichereinrichtung und der Steuereinrichtung verbunden ist, wobei die Auswerte- und Verarbeitungseinrichtung konfiguriert ist, um die erfassten Messwerte für den manuell erzeugten Beatmungsfluidstrom auszuwerten und aus den erfassten Messwerten für den manuell erzeugten Beatmungsfluidstrom die vorgegebenen Fluidstromparameter für den maschinell erzeugten Beatmungsfluidstrom abzuleiten. Dabei wurde bereits vorgeschlagen, die Speichereinrichtung und/oder die Auswerte- und Verarbeitungseinrichtung und/oder die Steuereinrichtung unter Verwendung eines Mikrocontrollers auszuführen. Mittel zur Herzdruckmassage sind in dieser Druckschrift nicht angesprochen.
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Aus der
DE 10 2011 018 671 B4 ist ein mobiles Gerät zur manuellen und maschinellen Notfall- und Transportbeatmung bekannt, das einen Beatmungsbeutel und ein in Reihe damit geschaltetes Beatmungsgerät umfasst und mit einer patientennahen Sensor- und Anzeigeeinheit für wichtige physiologische Messwerte, wie Ein- und Ausatemgasfluss, Atemwegsdruck und Kohlendioxidkonzentration, ausgestattet ist. Zudem findet sich an der Sensoreinheit ein Auslösemittel für einen maschinellen Einatemhub. Das Beatmungsgerät kann zur Unterstützung einer Herzdruckmassage beitragen, da die Sensoreinheit die Herzdruckfrequenz als Gasdruck- und Gasfluss-Schwankungen der Lunge messen und anzeigen kann und nach 10 Herzkompressionen einen Hinweis zur Beatmung geben kann. Weitere Hinweise und Ausgestaltungen im Hinblick auf eine Herzdruckmassage- und Beatmungsvorrichtung sind nicht offenbart.
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Aus der
DE 10 2012 024 672 A1 ist ein Beatmungsgerät bekannt, welches mit einem Unterstützungsgerät zur automatischen Durchführung einer Herzdruckmassage verbunden ist. Das Beatmungsgerät stellt den inspiratorischen- und exspiratorischen Atemdruck auf erforderliche Druckbereiche ein und enthält die dafür notwendigen Bauteile. Das Unterstützungsgerät ist mittels eines Kompressionselementes mit dem Brustkorb eines Patienten verbunden und über eine Sensor- und Datenschnittstelle mit dem Beatmungsgerät. Das Unterstützungsgerät leitet über die Sensor- und Datenschnittstelle ein Steuersignal an das Beatmungsgerät, um das Beatmungsgerät in einen Pausenzustand zu versetzen oder einen Betrieb des Beatmungsgerätes zur Unterstützung einer Herz-Lungen-Wiederbelebung zu starten oder zu beenden oder um eine Änderung einer Alarmgebung am Beatmungsgerät zu bewirken. Das Beatmungsgerät ist in der Lage, mittels eines weiteren Steuersignals das Unterstützungsgerät in einen Pausenzustand zu versetzen. Es werden zwei Geräte eingesetzt, ein Beatmungsgerät und davon getrennt ein Unterstützungsgerät zur automatischen Durchführung einer Herzdruckmassage, was die Bedienbarkeit beeinträchtigt.
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In der
DE 11 2015 003 495 T5 wird ein kardiopulmonare Reanimationssystem vorgeschlagen, mittels dessen Thoraxkompression und künstliche Beatmung automatisiert ablaufen. Dazu weist das Reanimationssystem eine erste Gasgebläseeinheit zum Einblasen von Atemgas in einen Patienten, eine Thoraxkompressionseinheit zur Kompression der Brust des Patienten, eine erste Steuereinheit zum Steuern der ersten Gebläseeinheit und der Thoraxkompressionseinheit und eine Signaleingabeeinheit für die Eingabe eines externen Signals einschließlich eines Fernsteuersignals auf, welches die Thoraxkompressionseinheit anweist, die Thoraxkompression auszuführen, ein Beatmungsgerät, welches eine zweite Gasgebläseeinheit aufweist zum Einblasen von Atemgas in den Patienten, eine zweite Steuereinheit zum Steuern der zweiten Gasgebläseeinheit und zum Erzeugen eines externen Signals, eine Signalausgabeeinheit für die Ausgabe eines externen Signals, welches die zweite Steuereinheit erzeugt, nach außen, und einen Atemwegsinnendrucksensor, der Druck in den Atemwegen des Patienten erkennen kann, und eine Signalübertragungseinheit zum Übertragen.des externen Signals von der Signalausgabeeinheit für ein externes Signal an die Signaleingabeeinheit für ein externes Signal und mit einer lokalen Betriebsart, in welcher die erste Gasgebläseeinheit und die Thoraxkompressionseinheit in Betrieb sind und die zweite Gasgebläseeinheit stillsteht und mit einer Fernbetriebsart, in welcher die Thoraxkompressionseinheit und die zweite Gebläseinheit in Betrieb sind und die erste Gebläseeinheit stillsteht, wobei in der Fernbetriebsart die kardiopulmonare Reanimationseinrichtung und das Beatmungsgerät dazu in der Lage sind, das externe Signal über die Signalübertragungseinheit zu übertragen und die zweite Steuereinheit die Thoraxkompressionseinheit steuert. Auch hier werden zwei getrennte Geräte, die kardiopulmonare Reanimationseinrichtung und das Beatmungsgerät, verwendet, die miteinander über eine Verbindungsleitung oder eine Drahtlosverbindung kommunizieren müssen. Der robuste Aufbau der automatisierten Reanimationseinrichtung benötigt viel Platz, steht einem raumsparenden Transport entgegen und behindert zudem einen schnellen Einsatz des Systems.
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Aus der
US 8 366 645 B1 ist eine Herz-Lungen-Wiederbelebungsvorrichtung zur Unterstützung bei der Rettung eines Patienten mit Herzstillstand bekannt, die Verschlussmittel zum Steuern des Atemwegs des Patienten und ein Ventil, das in Kombination mit den Verschlussmitteln konfiguriert ist, um den Atemweg des Patienten zu öffnen und zu schließen, Mittel zum Betätigen des Ventils und Mittel zum Liefern mechanischer Kompressionen an die Brust des Patienten sowie eine Steuereinheit umfasst. Die Steuereinheit ist mit den Ventilbetätigungsmitteln und den mechanischen Kompressionsabgabemitteln gekoppelt, wobei die Steuereinheit konfiguriert ist, um das Ventil und die mechanischen Kompressionsabgabemittel zu betätigen, um so eine Abfolge von Zuständen zu bewirken. Eine Abfolge besteht dabei aus den Zuständen a) komprimierte Brust mit geschlossenem Atemweg, b) dekomprimierte Brust mit geschlossenem Atemweg, c) komprimierte Brust mit offenem Atemweg, um Atemgas aus den Lungen des Patienten zu lassen, d) dekomprimierte Brust mit geschlossenem Atemweg und e) dekomprimierte Brust mit offenem Atemweg, um Atemgas in die Lungen des Patienten zu lassen.
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Die Verschlussmittel und die mechanischen Kompressionsabgabemittel sind als getrennte Einheiten über Kabel miteinander verbunden. Eine an die Herz-Lungen-Wiederbelebungsvorrichtung anschließbare Beatmungseinrichtung zur künstlichen Beatmung ist nicht offenbart.
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Aus der
EP 2 086 495 B1 ist ein Brustkompressionsgehäuse für ein CPR-Therapiesystem bekannt, das einen oberen Teil und einen unteren Teil umfasst, wobei der obere Teil für das Auflegen von mindestens einer der Hände des Retters zur Ausübung von Brustkompressionskraft auf den Patienten konfiguriert ist und der untere Teil zum Auflegen auf die Patientenbrust konfiguriert ist. Im Brustkompressionsgehäuse ist ein Beschleunigungssensor angeordnet, der auf die Brustkompressionskraft reagiert und ein Beschleunigungssignal erzeugt, welches eine auf die Bewegung der Patientenbrust zurückzuführende Komponente erfasst und eine auf die Bewegung des gesamten Patienten zurückzuführende Komponente umfassen kann, und ebenfalls ein Kraftsensor integriert, der auf die Brustkompressionskraft reagiert, um ein Kraftsignal zu erzeugen und ein Prozessor, der auf das Beschleunigungssignal und das Kraftsignal reagiert, wobei der Prozessor das Beschleunigungssignal doppelt integriert, um ein Tiefensignal zu erzeugen. Der Prozessor ist weiterhin konfiguriert, das Beschleunigungssignal und das Kraftsignal zu vergleichen, um den Effekt der Gleichtaktbewegung des Gehäuses und des Patienten zu reduzieren, wobei der Vergleich weiterhin eine Korrelation des Beschleunigungssignals oder des Tiefensignals und des Kraftsignals umfasst, wobei der Prozessor in der Lage ist, eine Zuverlässigkeit des Maßes der Brustkompressionstiefe zu bewerten. Damit soll auch bei einer Herzdruckmassage in einem fahrenden Krankenwagen eine genaue Kompressionstiefenanzeige ermöglicht werden.
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Von einer Einrichtung zur künstlichen Beatmung bei der Durchführung einer CPR ist in der
EP 2 086 495 B1 keine Rede.
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Aufgabe und Lösung
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Angesichts des vorstehend genannten Standes der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Kombigerät zu schaffen, das sowohl die künstliche Beatmung übernimmt als auch die Herzdruckmassage zur Durchführung einer CPR unterstützt. Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale der mobilen Herzdruckmassage- und Beatmungsvorrichtung.
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Vorteile der Erfindung
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Durch die mit dem Patentanspruch 1 beanspruchte Erfindung wurde eine Vorrichtung geschaffen, die aufgrund der angegebenen, neu entwickelten elektronischen Beatmungseinrichtung und deren Integration in ein spezielles Brustkompressionsgehäuse zwei Funktionen einer CPR in einem leicht tragbaren, raumsparenden Gehäuse vereint. Sie ist einfach bedienbar und benötigt zur Durchführung der Brustkompressionen und der Beatmung nur eine helfende Person. Anweisungen zur vorschriftsmäßigen Durchführung einer Herzdruckmassage beinhalten Taktkommandos, die sowohl optisch als auch akustisch angegeben werden. Es sind unterschiedliche, automatisch ablaufende Beatmungsprogramme wählbar. Da die helfende Person beim Einsatz ihre Druckkraft auf das Brustkompressionsgehäuse richtet, hat sie das Display gleichzeitig im Blickfeld und kann bei angezeigten falschen Werten für die Eindrucktiefe oder eines nicht vollständig entlasteten Brustkorbs direkt reagieren.
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Die Merkmale des Patentanspruchs 2 eröffnen die Möglichkeiten, den Atemdruckverlauf während einer automatisch ablaufenden Beatmung haptisch zu erfassen und gegebenenfalls direkt eine Druckbegrenzung vorzunehmen und bei Ausfall der Automatik eine manuelle Beatmung durchzuführen.
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Patentanspruch 3 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausbildung, die es erlaubt, einen durch einen erfahrenen Helfer per Beatmungsbeutel händisch durchgeführten Beatmungsdruckverlauf zu speichern und mit Vorgabe dieser Parameter als automatisches Beatmungsprogramm wieder ablaufen zu lassen. Da ein erfahrener Helfer in der Lage ist, die Reaktion der Lunge auf die Aktion des Beatmungsbeutels zu fühlen bzw. die Dehnbarkeit der Lunge (Compliance) zu beobachten, kann er aufgrund dieses Feedbacks den Beatmungsvorgang individuell steuern. Auf diese Weise ist ein individuell angepasstes oder ein den neuesten Erfahrungen entsprechendes Beatmungsprogramm erzeugbar und steht zum automatischen Ablauf zur Verfügung.
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Durch das im Patentanspruch 4 aufgezeigte Merkmal kann in einfacher Weise zwischen verschiedenen Beatmungsprogrammen ausgewählt werden.
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Die Merkmale des Patentanspruchs 5 gestatten den Einsatz der mobilen Herzdruckmassage- und Beatmungsvorrichtung auch bei Patienten mit akuter Luftnot, sie ist daher auch zur Behandlung von Herzinfarktpatienten ideal geeignet.
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Mit dem im Patentanspruch 6 aufgeführten Merkmal wird die zuzuführende
- - Sauerstoffmenge dosiert, sodass der Vorrat im O2 -Vorratsbehälter länger reicht, bzw. der Vorratsbehälter aus Transportgründen kleiner gestaltet werden kann.
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Die Merkmale des Patentanspruchs 7 erweitern die örtliche Einsatzbarkeit der mobilen Herzdruckmassage- und Beatmungsvorrichtung bezüglich ihrer automatisierten Elemente.
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Durch das Merkmal des Patentanspruchs 8 passt sich die Unterseite des Brustkompressionsgehäuses automatisch an einen individuellen Brustkorb an.
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Die mit Patentanspruch 9 beanspruchte Ausgestaltung des Brustkompressionsgehäuses sorgt für eine rutschfeste und sichere Brustkorbauflage bei der Durchführung von Kompressionen und dient zugleich aufgrund der leichten Auswechselbarkeit zur verbesserten Hygiene.
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Durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Patentanspruch 10 konnte das Brustkompressionsgehäuse in flacher Bauweise konstruiert werden.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung, die weitere Vorteile und Besonderheiten offenbaren, sind in den 1 bis 8 dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
- 1 Erstes Ausführungsbeispiel eines Brustkompressionsgehäuses mit gebogenem Boden
- 2 Zweites Ausführungsbeispiel eines Brustkompressionsgehäuses mit flexiblem Boden
- 3 Erstes Ausführungsbeispiel des Brustkompressionsgehäuses mit Atemmaske und Beatmungsbeutel als 1. Einsatzmöglichkeit
- 4 Erstes Ausführungsbeispiel des Brustkompressionsgehäuses mit Atemmaske und ohne Beatmungsbeutel als 2. Einsatzmöglichkeit
- 5 Zweites Ausführungsbeispiel des Brustkompressionsgehäuses mit Atemmaske und Beatmungsbeutel als 3. Einsatzmöglichkeit
- 6 Zweites Ausführungsbeispiel des Brustkompressionsgehäuses mit Atemmaske und ohne Beatmungsbeutel als 4. Einsatzmöglichkeit
- 7 Prinzipschaltbild der mobile Herzdruckmassage- und Beatmungsvorrichtung mit angeschlossenem Beatmungsbeutel
- 8 Diagramm zum zeitlichen Ablauf einer CRP für einen Erwachsenen
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Eine erste Ausführung des Brustkompressionsgehäuses (6) der mobilen Herzdruckmassage- und Beatmungsvorrichtung nach der Erfindung ist in 1 gezeigt. Das Brustkompressionsgehäuse (6) besitzt eine Handauflagefläche (7) mit berühr/drucksensitiver Oberfläche (8). Daneben sind ein Display (9) sowie Bedienelemente angeordnet. Diese Bedienelemente umfassen einen Wahlschalter (20) mit unterschiedlichen Positionen zur Auswahl eines automatisch ablaufenden Beatmungsprogrammes und einen Startknöpf (21), der den ausgewählten Programmablauf im Brustkompressionsgehäuse (6) initiiert. Auch der an einer Seitenwand des Brustkompressionsgehäuses (6) vorhandene An-Aus-Schalter (39) zählt zu den Bedienelementen und schaltet die Stromversorgung ein oder aus. In derselben Seitenwand des Brustkompressionsgehäuses (6) ist ein akustischer Signalgeber (17) zur Kompressionstaktwiedergabe und die Lufteinlassöffnung (11) mit einem Filter eingebaut, durch welche die Luft von einem im Inneren des Brustkompressionsgehäuses (6) befindlichen Verdichters (12) ansaugbar ist. In der gegenüberliegender Seitenwand befinden sich ein Anschluss (40) für eine externe Taste (28) zur Druckbegrenzung, ein Anschluss (41) für einen externen Drucksensor (29) und ein Anschluss (42) zur Steuerung eines externen Öffnungsventils (33) eines O2-Vorratsbehälters (32), die alle in dieser Ansicht nicht sichtbar sind. Die verdichtete Druckluft verlässt das Brustkompressionsgehäuse (6) durch den Ausgang (2). Die Unterseite des Brustkompressionsgehäuse (6) ist als eine leicht gebogene oder biegsame Fläche zur Auflage auf dem Brustkorb (10) eines Patienten ausgeführt. Diese Unterseite ist mit einer 2-3 mm dicken Schaumstoffauflage (38) mit aufklebarer Folie versehen. Aus Hygienegründen ist diese Folie nach Gebrauch auswechselbar. Im Bereich von Wahlschalter (20) und Startknopf (21) befindet sich ein Drehwahlschalter (35) zur Einstellung der Ausgabe von 0 ml, 20 ml, 30 ml oder 50 ml Dosen als zusätzliche reine Sauerstoffgabe pro Atemhub und ein Start-Stopp-Knopf (43) für das Ein- und Ausschalten der Sauerstoffgabe.
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Eine Speichertaste (31) befindet sich ebenfalls im Bereich von Wahlschalter (20) und Startknopf (21) auf der Oberseite des Brustkompressionsgehäuses (6). Sie dient zum Abspeichern spezieller Beatmungsdruckverläufe, um sie wiederholt abrufen zu können. Mit Taste (28) kann während einer automatisch ablaufenden Beatmung der maximale Beatmungsdruck stets begrenzt werden.
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Des Weiteren befindet sich auf der Oberseite des Brustkompressionsgehäuses (6) ein Display (9). Auf dem Display (9) wird eine durchgeführte Eindrucktiefe (23) mit dem Brustkompressionsgehäuse (6) in Form eines Balkendiagramms angezeigt. Weiterhin blinkt auf dem Display (9) ein optisches Signal (24), welches den für die Herzdruckmassage benötigten Kompressionstakt vorgibt. Dieses optische Signal (24) wird gleichzeitig auch vom akustischen Signalgeber (17) wiedergegeben. Ein Leuchtsignal (22) erscheint im Display (9), wenn der Brustkorb (10) nicht entlastet ist, da es vor dem Beginn der Druckmassage zur genauen Berechnung der Eindrucktiefe (23) wichtig ist, dass der Brustkorb (10) vollständig entlastet wird und insbesondere das Herz sich wieder mit Blut füllen kann.
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2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Brustkompressionsgehäuses (6) mit flexiblem Boden. Grundsätzlich trifft die Beschreibung von Figur (1) auch auf diese Figur zu. Unterschiedlich in der Ausführung nach Figur (2) ist, dass die Handauflagefläche (7) eine Matte (37) aus flexiblem Material aufweist, welche mit der berühr-/drucksensitiven Oberfläche (8) und dem integrierten Beschleunigungssensor (19) ausgestattet ist und zugleich die Unterseite des Brustkompressionsgehäuses (6) bildet. Damit wird eine bessere Anpassung der Unterseite des Brustkompressionsgehäuses (6) an den Brustkorb (10) des Patienten erzielt und die bei der Kompression zu bewegende Masse ist geringer. Der Beschieunigungssensor (19) ist in die Matte (37) integriert und misst so näher am Patienten, die Messwerte sind genauer. Wie weiterhin aus 2 erkennbar, kann aus hygienischen Gründen die Matte (37) zum Patienten hin auch hier mit einer leicht auswechselbaren, weichen Schaumstoffauflage (38) von 2-3 mm Dicke , z. B. aufklebbaren Folie, versehen sein. In dieser Darstellung sind die Anschlüsse (40) für eine externe Taste (28) zur Druckbegrenzung, (41) für einen externen Drucksensor (29) und (42) zur Steuerung eines externen Öffnungsventils (33) eines O2-Vorratsbehälters (32) sichtbar.
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In 3 ist das Brustkompressionsgehäuse (6) auf den Brustkorb (10) eines Patienten aufgelegt und eine helfende Person presst mit beiden Händen auf die Handauflagefläche (7) des Brustkompressionsgehäuses (6), sodass sich der Druckpunkt mit dem Körper in der Mitte des Brustkorbes auf dem Brustbein befindet. Weiterhin ist ein der Verbindung dienender Schlauch (3), ein manuell betätigbarer Beatmungsbeutel (5) und eine Atemmaske (4) mit Befestigungsgurten zur Beatmung eines Patienten dargestellt. An Stelle der Atemmaske (4) kann auch ein Tubus verwendet werden.
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Vorhanden ist noch ein Kabel (30), welches einen Drucksensor (29) am Konnektor (27) des Beatmungsbeutels (5) über den Anschluss (41) mit einem Mikrokontroller (15) im Brustkompressionsgehäuse (6) verbindet.
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In 4 ist grundsätzlich die gleiche Darstellung wie in 3 gezeigt, mit dem Unterschied, dass bei dieser Einsatzmöglichkeit auf den Beatmungsbeutel (5) verzichtet wird und der Schlauch (3) das Brustkompressionsgehäuse (6) unmittelbar mit der Atemmaske (4) oder einem nicht dargestellten Tubus verbindet.
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In 5 ist grundsätzlich die gleiche Darstellung wie in 3 gezeigt, mit dem Unterschied, dass hier das Brustkompressionsgehäuse (6) mit flexiblen Boden in der Ausführung nach 2 zum Einsatz kommt.
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In 6 ist grundsätzlich die gleiche Darstellung wie in 5 gezeigt, mit dem Unterschied, dass bei dieser Einsatzmöglichkeit auf den Beatmungsbeutel (5) verzichtet wird und der Schlauch (3) das Brustkompressionsgehäuse (6) unmittelbar mit der Atemmaske (4) oder einem nicht dargestellten Tubus verbindet.
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In der in 6 gezeigten Darstellung ist zusätzlich ein kleiner O2-Vorratsbehälter (32) mit einem Sauerstoffschlauch (34) an der Atemmaske (4) angeschlossen. Das Öffnungsventil (33) des O2-Vorratsbehälters (32) ist über einen Anschluss (42) im Brustkompressionsgehäuse (6) mit einem darin befindlichen Mikrocontroller (15) zur Steuerung verbunden. Es sei darauf hingewiesen, dass diese Zusatzeinrichtung bei akuter Luftnot eines Patienten auch bei den in den 3 bis 5 gezeigten Einsatzmöglichkeiten Anwendung finden kann.
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Das Prinzipschaltbild der mobile Herzdruckmassage- und Beatmungsvorrichtung mit angeschlossenem Beatmungsbeutel (5) zeigt 7. Die Beatmungseinrichtung (1) ist durch die gestrichelte Linie symbolisiert. Auf deren Ausgang (2) ist ein Schlauch (3) aufgeschoben, der mittelbar oder unmittelbar die Verbindung zu einer Atemmaske (4) oder einem Tubus herstellt. In der dargestellten mittelbaren Ausgestaltung stellt der Schlauch (3) die Verbindung zum Beatmungsbeutel (5) her. Vom Beatmungsbeutel (5) führt der Schlauch (3) weiter zur Atemmaske (4).
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In der Beatmungseinrichtung (1) ist ein elektronisch steuerbarer Verdichter (12), der vorteilhafterweise ein Radialverdichter ist, zur Bereitstellung von Druckluft aus der Umgebungsluft eingebaut. Diese wird durch die hier nicht dargestellten Lufteinlassöffnungen (11) angesaugt. Zwischen dem Verdichter (12) und dem Ausgang (2) liegt ein steuerbares Regelventil (13), welches von einem Servomotor (14) verstellt wird. Zwischen Regelventil (13) und Ausgang (2) des Brustkompressionsgehäuse (6) ist ein Drucksensor (18) zur Messung der Druckluft angebracht.
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Weiterhin ist in der Beatmungseinrichtung (1) ein Mikrocontroller (15) mit Arbeits- und Programmspeicher (16) vorhanden, ebenso ein Beschleunigungssensor (19). Zur Stromversorgung ist eine eigene auswechselbare, interne Energieversorgung (36) mittels Batterien oder Akkus in der Beatmungseinrichtung (1) vorhanden. Sie kann auch alternativ extern erfolgen. Der Mikrocontroller (15) verfügt mindestens über die erforderlichen Ein-/Ausgabeschnittstellen für einen akustischen Signalgeber (17), ein Display (9) und die Bedienelemente der Beatmungseinrichtung (1) sowie für weiterhin aufgeführte elektrische Bauteile. Im Arbeits- und Programmspeicher (16) des Mikrocontrollers (15) sind die Programme zur Steuerung abgelegt. Er dient auch der Speicherung der Messwerte.
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7 zeigt weiterhin, dass der manuell betätigbare herkömmliche Beatmungsbeutel (5) über einen Lufteinlassstutzen (25) verfügt, auf den der Schlauch (3) aufgesteckt ist. In Strömungsrichtung der Druckluft am anderen Ende des Beatmungsbeutels (5) ist ein Auslassventil (26) und ein Konnektor (27) vorhanden. Das Auslassventil (26) lässt die expirierte Atemluft entweichen und gibt den Weg bei Inspiration für die Druckluft frei. Der Konnektor (27) verbindet die Atemmaske (4) oder den Tubus mittels Schlauch (3). Am Konnektor (27) ist die Taste (28) angeordnet, die mit dem Mikrocontroller (15) verbunden ist und mit der der maximale Beatmungsdruck während einer automatisch ablaufenden Beatmung begrenzt werden kann. Diese Taste (28) kann auch alternativ am Brustkompressionsgehäuse (6) vorhanden sein.
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Am Konnektor (27) ist ein mit dem Mikrocontroller (15) per Kabel (30) verbundener Drucksensor (29) angeordnet: Dieser misst den Beatmungsdruckverlauf und der Mikrokontroller (15) speichert diesen, wenn die auf dem Brustkompressionsgehäuse (6) befindliche Speichertaste (31) betätigt wird. Somit ist auch die Abspeicherung individueller Beatmungsprogramme möglich.
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Erreicht eine helfende Person einen Patienten mit Herzstillstand so kommt die mobile Herzdruckmassage- und Beatmungsvorrichtung nach der Erfindung zum Einsatz. Zuerst wird dem Patienten die Atemmaske (5) mit ihren Gurten auf Mund und Nase befestigt. Fallweise gelangt an Stelle der Atemmaske (5) ein Tubus zur Anwendung. Als nächstes wird das Brustkompressionsgehäuse (6) mit seiner leicht gebogenen oder biegsamen Unterseite auf die Mitte des Brustkorbes auf das Brustbein des Patienten gelegt. Mit dem An-Aus-Schalter (39) am Brustkompressionsgehäuse (6) wird die Beatmungseinrichtung (1) in Betrieb genommen. Mit dem Wahlschalter (20) ist zunächst das für den Patienten geeignete Beatmungsprogramm auszuwählen. Es sind Beatmungsprogramme für „CPR-Kind“, „CPR-Erwachsener“, „Beatmung Kind“, „Beatmung Erwachsener“ und „individuelle Beatmung“ abrufbar. Nach dem Betätigen des Startknopfes (21) läuft dann das ausgewählte Beatmungsprogramm automatisch ab.
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Im Display (9) erscheint ein Signal (24) zur Anzeige des vom Beatmungsprogramm vorgegebenen Kompressionstakts, damit die helfende Person erkennen kann, wie schnell sie die Herzdruckmassage vorzunehmen hat. Der Kompressionstakt wird gleichzeitig auch vom akustischen Signalgeber (17) wiedergegeben. Ein Leuchtsignal (22) im Display (9) zeigt den nicht entlasteten Brustkorb (10) zur Kontrolle an. Zusätzlich wird auf dem Display (9) per Balkendiagramm die mit dem Brustkompressionsgehäuse (6) erreichte Eindrucktiefe (23) angezeigt. Legt die helfende Person ihre beiden Hände auf die drucksensitive Oberfläche (8) der Handauflagefläche (7) und führt die Herzdruckmassage durch, erkennt die helfende Person mittels des Displays (9) in ihrem Blickfeld, dass die Herzdruckmassage wirkungsvoll durchgeführt wird. Die programmgemäße Auswertung der Messsignale des Beschleunigungssensors (19) durch zweimalige Integration ergibt die angezeigte Eindrucktiefe (23).
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Bei Kindern bis ins Pubertätsalter ist mit dem Wahlschalter (20) das automatisch ablaufende Prorgramm „CPR-Kind“ zu wählen. Hierbei werden jeweils 15 durchzuführende Thoraxkompressionen mit einer Taktfrequenz von 110 min-1 angezeigt und in Folge jeweils 2 Beatmungen durchgeführt.
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Bei dem am Wahlschalter (20) eingestellten, automatisch ablaufenden Programm „CPR-Erwachsener“ werden 30 Thoraxkompressionen mit einer Taktfrequenz von 110 min-1 zur Durchführung angezeigt und jeweils 2 Beatmungen durchgeführt.
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Bei dem am Wahlschalter (20) eingestellten, automatisch ablaufenden Programm „Beatmung Kind“ wird eine Folge von Beatmungen mit einer Atemfrequenz von 25 min-1 generiert.
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Bei dem am Wahlschalter (20) eingestellten, automatisch ablaufenden Programm „Beatmung Erwachsener“ wird eine Folge von Beatmungen mit einer Atemfrequenz von 15 min-1 ±5 erzeugt, (evtl. noch Pmax angeben !)
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Alle Atemdruckverläufe,der oben genannten, mit dem Wahlschalter (20) auswählbaren Programme, können während ihres automatischen Ablaufs mit dem Beatmungsbeutel (5) haptisch erfasst werden und im Bedarfsfall mittels der am Konnektor (27) befindlichen Taste (28) deren maximaler Beatmungsdruck direkt vermindert werden.
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Bei ausgewählten CPR-Programmen und nach betätigen des Startknopfes (21) wird, wenn die erforderliche Anzahl von Thoraxkompressionen durchgeführt ist, der Patient zweimal beatmet, bei eingestellten Beatmungsprogrammen werden jeweils Sequenzen von Beatmungen generiert. Dazu saugt der Verdichter (12) jeweils vermehrt Umgebungsluft zur Erhöhung des Luftdrucks für die Inspiration an, während er nach dem Einschalten des Starknopfes (21) jeweils nur Druckluft erzeugt, deren Druckniveau dem PEEP (positive endexpiratory pressure) entspricht. Die erzeugte Druckluft strömt durch den Schlauch (3), den Beatmungsbeutel (5), den Schlauch (3) in die Atemmaske (4) oder den Tubus und bewirkt die Inspiration. Dabei geht das Auslassventil (26) in Schließstellung. Für die Expiration nimmt das Auslassventil (26) seine Offenstellung ein, die ausgeatmete Luft entweicht in die Umgebung und es verbleibt bis zur nächsten Beatmung im Beatmungsbeutel (5) nur Druckluft mit PEEP. Danach können erforderliche weitere Herzdruckmassagen erfolgen.
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Wie bereits erwähnt, können durch die auf dem Brustkompressionsgehäuse (6) angeordnete Speichertaste (31) Atemdruckverläufe, die durch den Drucksensor (29) am Konnektor (27) des Beatmungsbeutels (5) erfasst werden, abgespeichert werden. Dabei kann es sich um durch die Taste (28) Druck begrenzte, also individuelle, aber ansonsten automatisch erzeugte Beatmungsdruckverläufe oder um rein per Beatmungsbeutel (5) durch ausgebildete Helfer händisch erzeugte, individuelle Beatmungsdruckverläufe handeln. Der Drucksensor (29) misst den jeweiligen Druckverlauf und gibt sein Messsignal über das Kabel (30) an den Mikrocontroller (15) zur Speicherung in dessen Arbeits- und Programmspeicher (16) ab. Das Messsignal charakterisiert die Beatmungsform bezüglich Druckverlauf und Frequenzvariabilität. Mit dem Wahlschalter (20) in der Stellung „individuelle Beatmung“ können diese patientenbezogenen Programme dann stets zur automatischen Durchführung wieder abgerufen werden.
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8 veranschaulicht in einem Diagramm den zeitlichen Ablauf einer CPR für einen Erwachsenen. Hierzu wird zunächst mittels des Wahlschalters (20) das erforderliche Programm „CPR-Erwachsener“ mit seinen eigenen Parametern ausgewählt. Dann wird der Startknopf (21) betätigt. Danach wird innerhalb der sog. Kompressionsphase die erforderliche Anzahl von Kompressionstakten (hier 30) zur Ausgabe des optischen Signals (24) und Ansteuerung des akustischen Signalgebers (17) erzeugt und der Helfer damit aufgefordert, die jeweiligen Brustkompressionen in richtiger zeitlicher Folge durchzuführen. Nach dem 30. Takt bzw. der durchgeführten 30. Brustkompression ist die Kompressionsphase abgeschlossen und es beginnt die Beatmungsphase, bestehend aus zweimaliger Inspiration und zweimaliger Expiration. Wie ersichtlich schwankt der Druckverlauf zwischen dem unteren Druckniveau bzw. PEEP und dem während der Inspiration auftretenden oberen Druckniveau Pmax. Nach Abschluss der Beatmungsphase ist ein Zyklus, bestehend aus einer Kompressionsphase und einer darauf folgenden Beatmungsphase beendet. Der dargestellte Zyklus wiederholt sich solange, bis der Startknopf (21) wieder betätigt wird.
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In 8 ist noch der zeitliche Ablauf zur zusätzlichen, dosierten Gabe reinen Sauerstoffs für den Fall dargestellt, dass die helfende Person dies für medizinisch angezeigt hält (z.B. bei akuter Luftnot). Dazu ist, wie aus Figur (7) ersichtlich, an die Beatmungseinrichtung (1) ein kleiner externer O2-Vorratsbehälter (32) mit zugehörigem Öffnungsventil (33) angeschlossen, wobei das Öffnungsventil (42) zur steuernden Verbindung mit dem Mikrocontroller (15) den Anschluss (42) im Brustkompressionsgehäuse (6) nutzt. Der Ausgang des Öffnungsventils (33) ist über den Sauerstoffschlauch (34) direkt mit der Atemmaske (4) verbunden. Auf dem Brustkompressionsgehäuse (6) befindet sich der Drehwahlschalter (35) (vgl. 1 oder 2). Das Öffnungsventil (33) begrenzt das Sauerstoffvolumen, welches dem O2-Vorratsbehälter (32) während der Inspiration entnommen wird. Vom Mikrocontroller (15) wird das Öffnungsventil (33) gesteuert. Vom ihm strömt O2 durch den Sauerstoffschlauch (34) patientennah zur Atemmaske (4) oder den Tubus. Mit dem Drehwahlschalter (35) sind O2-Dosen von 0 ml, 20 ml, 30 ml oder 50 ml pro Atemhub auswählbar. Erreicht der momentane inspiratorische Luftdruck 64% ±11% seines Maximaldrucks Pmax wird das Öffnungsventil (33) angesprochen und die ausgewählte O2-Dose zusätzlich zur bereitgestellten Atemluft sozusagen „eingeimpft“. Dieser Einimpfvorgang wird zeitlich so gesteuert, dass er immer nach der Hälfte einer Inspiration beendet ist bzw. das Öffnungsventil (33) geschlossen wird.
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Ausgehend von einem O2-Vorratsbehälter (32) mit 1 Liter Volumen und 200 bar Druck sind in dem vollgefüllten O2-Vorratsbehälter 200 Liter gespeichert. Werden 50 ml 10 mal in der Minute eingeimpft, also 500ml O2 pro Minute verbraucht, reicht das O2-Volumen für 200 Liter / 500 ml/min = 400 Minuten Nutzungsdauer aus.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Beatmungseinrichtung
- 2
- Ausgang
- 3
- Schlauch
- 4
- Atemmaske
- 5
- Beatmungsbeutel
- 6
- Brustkompressionsgehäuse
- 7
- Handauflagefläche
- 8
- berühr-/drucksensitive Oberfläche
- 9
- Display
- 10
- Brustkorb
- 11
- Lufteinlassöffnungen
- 12
- Verdichter
- 13
- Druckventil
- 14
- Servomotor
- 15
- Mikrocontroller
- 16
- Arbeits- und Programmspeicher
- 17
- Signalgeber
- 18
- Drucksensor
- 19
- Beschleunigungssensor
- 20
- Wahlschalter
- 21
- Startknopf
- 22
- Leuchtsignal
- 23
- Eindrucktiefe
- 24
- optisches Signal für Kompressionstakt
- 25
- Lufteinlassstutzen
- 26
- Auslassventil
- 27
- Konnektor
- 28
- Taste
- 29
- Drucksensor
- 30
- Kabel
- 31
- Speichertaste
- 32
- O2-Vorratsbehälter
- 33
- Öffnungsventil
- 34
- Sauerstoffschlauch
- 35
- Drehwahlschalter
- 36
- Energieversorgung
- 37
- Matte
- 38
- Schaumstoffauflage
- 39
- An-Aus-Schalter
- 40
- Anschluss für eine externe Taste zur Druckbegrenzung
- 41
- Anschluss für einen externen Drucksensor
- 42
- Anschluss zur Steuerung eines externen Öffnungsventils eines O2-Vorratsbehälters
- 43
- Start-Stopp-Knopf