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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Urinal-Becken und einen Urin-Sammler (weiter Urinal-System), dass es ermöglicht, die gesundheitsrelevanten Daten des Benutzers während des Urinierens auf unterhaltsame Art zu ermitteln und an den Benutzer und/oder an das Pflegepersonal weiter zu kommunizieren.
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Hintergrund der Erfindung
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Eine solche gattungsgemäße Vorrichtung ist in der
DE 20 2018 005 137 U1 beschrieben. Ein Urinal-System mit fernverwalteter Digitalanzeige in Form eines, in die Innenfläche des Urinal-Beckens eingebauten Displays, das typischerweise nicht bewegliche Verkaufs-, Werbungs- und Marketings-Informationen abbildet, dient damit dem kommerziellen Zweck und zur Unterhaltung. Die digitale Bildschirmanzeige ist vom Benutzer nicht steuerbar, nicht veränderbar. Eine momentane Erfassung des gesundheitlichen Zustandes vom Benutzer durch das Urinal-Becken ist nicht vorgesehen.
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Aufgabe der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangsbeschriebenen Gattung derart so auszubilden, dass durch das Urinieren benutzer-gesundheitsrelevante Informationen mittelbar gemessen werden und an den Benutzer und/oder Pflegepersonal weitergeleitet werden, wobei auch Unterhaltung des Benutzers dabei vorgesehen ist. Die schnelle Erschaffung von Daten über den Gesundheitszustand des Benutzers verkürzt die mögliche nachfolgende Heilungszeit und reduziert die Heilungskosten, die durch Verschleppung der gesundheitsrelevanten Informationen entstehen würden.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Urinal-System im Falle eines Urinal-Beckens
dessen Innenwand von dem anfallenden Urin befeuchtet ist und in dieser Innenwand und/oder in der Mess-Umleitung und/oder im Ablaufbereich des Urinal-Beckens zumindest ein Sensor und/oder ein Zuführungskanal zum Sensor angebracht ist,
und im Falle eines Urin-Sammlers
der einen Sensor im Bodenbereich des Behälters aufweist,
wobei dem Urinal-Becken sowie dem Urin-Sammler eine berührungsempfindliche Fläche zugeordnet ist, die beim Urinal-Becken auf dessen Innenfläche mit hinausragendem Sensor und/oder Eintrittsöffnung zu der Mess-Umleitung dicht angebracht ist und beim Urin-Sammler sich diese berührungsempfindliche Fläche zusammen mit dem Bildschirm auf der zum Benutzer sichtbaren Außenseite befindet.
Auf die berührungsempfindliche Fläche vom Urinal-Becken werden Filme oder Video-Aufzeichnungen mit Hilfe von einem Projektor projiziert. Falls ein Bildschirm in die Innenfläche des Urinal-Beckens eingebaut ist, deckt ihn die durchsichtige berührungsempfindliche Fläche dicht ab und der Film oder die Video-Aufzeichnung wird direkt vom Bildschirm durch die durchsichtige berührungsempfindliche Fläche nach außen ausgestrahlt.
Die durchsichtige berührungsempfindliche Fläche auf dem Urin-Sammler dient zusammen mit dem Bildschirm zum Steuern der Messabläufe.
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Durch das Urinieren befeuchtete, an die Innenfläche des Urinal-Beckens angebrachte berührungsempfindlichen Fläche ermittelt die Größe und die Lage der befeuchteten Fläche und sendet diese Daten an die Steuerung. Die Steuerung ändert nach dem bereits vorgegebenen Programm den Bildablauf, die Schalleffekte, die Musik und/oder die Sprachansage, die der befeuchteten Stelle entsprechen und den Bildablauf des projizierten Filmes begleiten und führen den Benutzer durch den veränderten Filmablauf und durch die veränderten begleitenden Schalleffekte zum Befeuchten vom Sensor oder der Eintrittsöffnung von der Mess-Umleitung. Dadurch ist der Benutzer motiviert, den Sensor oder den Zuführungskanal-Eintritt zu befeuchten und findet dabei noch Unterhaltung.
Der Benutzer kann auch entscheiden, ob er sich das Ermitteln von gesundheitsrelevanten Daten während des Urinierens wünscht oder nicht.
Der oder die Sensoren messen aus dem anfallenden Urin dessen Hauptbestandsteile wie Glukose, Eiweiß, pH-Wert oder ähnlich, wobei auch Spektral-Analysator angewandt ist. Der Benutzer kann sich durch seinen Fingerabdruck oder Piktogramm seines Smart-Telefons vom Urinal-System erkennen lassen und genauso die Erkennung des Urinal-Systems selbst ermitteln, um die gemessenen Werte über Internet abfragen zu können, wobei eine automatische Internet-Übertragung der gemessenen Daten an die Benutzer-Adresse auch vorgesehen ist. Eine, nur für den Benutzer sichtbare Abbildung der gemessenen Werte durch Projizieren oder Abbilden ist gewährleistet.
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Der Urin-Sammler wird überwiegend in Krankenhäusern und Pflegeanstalten verwendet. In solchen Einrichtungen weist jeder Patient einen persönlichen Code auf, der von dem Erkennungssystem des Urin-Sammlers erfasst werden wird. Auch dem Urin-Sammler ist ein eigener Code zugeordnet. Der Sensor befindet sich im Bodenbereich des Urin-Sammlers und ist vor dem Beginn des Benutzens über die berührungsempfindliche Fläche zusammen mit dem Bildschirm aktiviert. Diese Bedienung erfolgt auf dem Weg über die berührungsempfindliche Fläche, Bildschirm und die zum Urin-Sammler eingebaute Steuerung. Nach Beenden vom Benutzen des Urin-Sammlers werden die ermittelten Daten direkt über die WLAN oder über eine Dockingstation an die Pflegezentrale gesendet. Erst nach dem Beenden des Auswertens der gemessenen Werten wird die Freigabe zum Reinigen vom Urin-Sammler und Kalibrieren des Sensors gegeben.
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Weitere, als vorteilhafte Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und deren Kombinationen sowie aus den nachfolgenden Beschreibungen bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung die anhand von schematischen Abbildungen näher erläutert werden.
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Es zeigt:
- 1 eine schematische Zeichnung des Urinal-Beckens mit Projektor, der an der berührungsempfindlichen Fläche mit Sensor die Filmabläufe projiziert
- 2 eine schematische Zeichnung des Urinal-Beckens, der an der Innenseite die berührungsempfindliche Fläche aufweist, unter dieser sich der Bildschirm befindet. Der Sensor ist im Ablaufbereich positioniert.
- 3 eine schematische Zeichnung des Urinal-Beckens mit berührungsempfindlicher Fläche und Display mit einem, in der Messkammer angebrachten Sensor
- 4 eine schematische Zeichnung des Urin-Sammlers mit der berührungsempfindlichen Fläche und Display auf der Außenseite des Behälters.
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Ausführliche Beschreibung der Figuren
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Bei den in den 1 bis 4 dargestellten Varianten von Urinal-Systemen sind sämtliche Dichtungen, Ventile, Netzteile und der gleichen weggelassen.
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1 ist eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der das Urinal-Becken (2) an der Innenwand (3) die berührungsempfindliche Fläche (7) mit dem Sensor (9) aufweist, die als Projektionsfläche (14) für den vom Projektor (12) ausgestrahlten Projektions-Kegelstrahl (13) dient. Durch diese berührungsempfindliche Fläche (7) ragt der Sensor (9) zum Innenraum (27) hinaus.
An der Außenfläche des Urinal-Beckens (2) oder in unmittelbarer Nähe zu dem Urinal-Becken (2) befindet sich das Erkennungssystem (16), dass die Identität vom Benutzer (28) durch Fingerabdruck-Scanner und/oder ein Piktogramm vom Benutzer Smart-Telefon feststellt und abspeichert und umgekehrt, durch ein dem Urinal-Becken zugeordnetes Piktogramm und/oder Code-Nummer bekommt der Benutzer (28) über das Erkennungssystem (16) die Zuordnung zum Urinal-Becken (2).
Im Bereitschaftszustand projiziert der Projektor (12) an die berührungsempfindliche Fläche (7) durch den, an die berührungsempfindliche Fläche (7) anfallenden Projektions-Kegelstrahl (13) einen Film oder Video-Aufzeichnung, zum Beispiel glühendes Holz mit aufsteigendem Rauch und dazu werden aus dem Lautsprecher (29) entsprechende Prasseln-Geräusche gesendet.
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Der Benutzer (28) fängt an zu urinieren und dabei befeuchtet mit dem Urinstrahl (11) die berührungsempfindliche Fläche (7). Diese berührungsempfindliche Fläche (7) ordnet die befeuchtete Stelle dem projizierten Bild zu und der Film-Ablauf wird geändert. Statt des glühenden Holzes erscheint auf der befeuchteten Stelle rauchende Asche und aufsteigender Dampf und in der Richtung zum Sensor (9) springen Flamen auf. Der Benutzer (28) versucht diese zu löschen und kommt so mit dem Urinstrahl (11) an den Sensor (9). Das optische Löschen vom glühenden Holz ist durch das Zischen aus dem Lautsprecher (29) und aufsteigenden Damp auf der befeuchteten Stelle der Projektionsfläche (14) begleitet. Auch eine Sprach- und/oder Musikbegleitung ist möglich.
Der Sensor (9) stellt eine Messstelle mit mehreren Sensoren dar, die die chemischen und/oder biologischen und/oder physikalischen Werte des anfallenden Urinstrahls (11) ermitteln und an die nichtgezeichnete Steuerung (20) durch die Messleitung (10) weiterleiten. Messwerte, die schnell ausgewertete werden können, wie zum Beispiel der pH-Wert oder Glukose-Wert werden mittelbar auf einem Ausschnitt der Projektionsfläche (14) so dargestellt, dass dies nur vom Benutzer (28) lesbar sind. Erst nachdem die restlichen vorprogrammierten Messwerte ermittelt wurden, wird das Urinal-Becken (2) durch das, aus dem Austritt der Wasserspülung (5) strömende Wasser gereinigt und der Sensor (9) neu kalibriert.
Der Benutzer (28) verließ inzwischen die Toilette und möchte in der kommenden Zeit alle gemessenen Werte kennen. Dafür verwendet er die Kennung des Urinal-Beckens (2), die er in seinem Smart-Telefon speicherte und durch die Angabe von eigenem Identitäts-Code, der bereits vom Urinal-Becken abgespeichert wurde, bekommt er alle, vom Sensor (9) gemessenen Werte. Statt Smart-Telefon kann der Benutzer (28) beim Abrufen der Werte auch andere geeignete Kommunikationsmittel verwenden. Auch eine automatische Zusendung aller gespeicherten Werte aus dem Urinal-Becken (2) an die gespeicherte Kennung des Benutzers (2) ist möglich.
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2 ist eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehend aus zwei Figuren.
2a ist eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ähnlich wie in der 1 mit dem Unterschied, dass der Projektor (12) durch den, unter der durchsichtigen berührungsempfindlichen Fläche (7) eingebauten Bildschirm (19) ersetzt ist. Der Sensor (9) befindet sich im durch den Ablaufstöpsel (22) verschließbaren Ablauf-Bereich (30).
Nach dem letzten Benutzen ist das Urinal-Becken (2) gereinigt, der Sensor (9) kalibriert und auf dem Bildschirm (19) ist ein Film oder eine Video-Aufzeichnung dargestellt, die dem Bereitschaftszustand entspricht. In dem Moment, als der Benutzer (28) mit dem Urinstrahl (11) die berührungsempfindliche Fläche (7) befeuchtet, schaltet die berührungsempfindliche Fläche (7) über die nichtgezeichnete Steuerung (20) den Filmablauf mit begleitenden Geräuschen um und gleichzeitig gibt den Befehl zum Schließen vom Ablaufbereich (29) durch den Ablaufstöpsel (22). Der Benutzer (28) verändert durch den anfallenden Urinstrahl (11) den Filmablauf zusammen mit den begleitenden Schalleffekten. Der Sensor (9) misst die Urinwerte und die ersten ausgewerteten Messwerte werden auf dem Bildschirm (19) nur für den Benutzer (28) sichtbar dargestellt.
2b ist eine schematische Darstellung vom zur 2a nachfolgenden Ablauf. Nachdem der Benutzer (28) das Urinieren beendete, registriert die berührungsempfindlichen Fläche (7) keinen anfallenden Urin, der Ablauf (4) wird durch die Bewegung vom Ablaufstöpsel (22) geöffnet und das Urinal-Becken (2) durch das, aus dem Austritt der Wasserspülung (5) strömende Wasser gereinigt und der Sensor (9) neu kalibriert.
Weiter Behandlung von gemessenen Daten ist identisch wie in der 1.
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3 ist eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form vom Urinal-Becken (2), bei dem der Sensor (9) in der Messkammer (26) einer, aus dem Zuführungskanal (23), der Messkammer (26) und dem Ablaufkanal (31) bestehenden Mess-Umleitung (34) angebracht ist. Die Eintrittsöffnung (24) des Zuführungskanals (23) ist mit einer Blende (25) zum Einströmen vom nichtgezeichneten anfallenden Urinstrahl (11) versehen. Die Eintrittsöffnung befindet sich in der durchsichtigen berührungsempfindlichen Fläche (7), unter dieser der Bildschirm (19) angebracht ist. Die Messkammer (26) ist durch das, aus dem Austritt der Wasserspülung (5) und aus dem Wasserzulauf (6) strömende Wasser gereinigt und nach der Reinigung wird der Sensor (9) neu kalibriert.
Der Ablauf der Benutzung, der Auswertung und der Kommunikation ist dem in der 1 beschriebenen Ablauf ähnlich. Der Benutzer (28) wird während des Urinierens zum Erreichen der Eintrittsöffnung durch Film- und Schalleffekten-Ablauf motiviert.
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4 ist eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form eines Urin-Sammlers (15), bei dem sich der Sensor (9) im Bodenbereich (32) des Behälters (17) befindet. Auf der, zum Benutzer (28) gerichteten Sichtseite (33) sind der Bildschirm (19) mit der durchsichtigen berührungsempfindlichen Fläche (7) angebracht und mit der, am Behälter (17) trennbar befestigter Steuerung (20) über die Verkabelung (8) verbunden. Ein Lautsprecher (29) ist mit dem Behälter (17) trennbar zusammengefasst. Alle diesen Aufbauten, die die Sterilisierungstemperatur und die Feuchte nicht vertragen, sind demontierbar. Das Erkennungssystem (16) ordnet diesen Urin-Sammler (15) nach dem Benutzer-Code dem Benutzer zu. Falls der Benutzer (28) ein Patient im Krankenhaus ist, wird seine Krankenhaus-Kennung dazu verwendet. Dabei wird auch die Uhrzeit erfasst.
Beim Benutzen wird über die durchsichtige berührungsempfindliche Fläche (7) zuerst der Messvorgang gestartet. Der Benutzer uriniert in den Behälter (17) hinein, der Sensor (9) misst die Werte und leitet diese an die Steuerung (20) weiter. Während des Benutzens ist ein Film oder Video-Aufzeichnung für den Benutzer (28) sichtbar abgespielt. Erst nach Beenden vom Messvorgang wird die Freigabe in der optischen und/oder akustischen Form zum Urin-Ausgießen und Behälter-Reinigen gegeben werden. Nach dem Reinigen wird Befehl zum Sensor-Kalibrieren über die durchsichtige berührungsempfindliche Fläche (7) durch den Bildschirm (19) erteilt werden. Der Benutzer (28) und das Bedienpersonal können die ersten gemessenen Werte direkt am Bildschirm (19) ablesen. Die gesamten gemessenen Werte werden über WLAN, Mobil-Telefonnetz oder eine Andockungs-Vorrichtung an die Zentrale geleitet.
Vom Sterilisieren des Urin-Sammlers (15) werden alle, die Temperatur und die Feuchte nichtvertragenden Komponenten vom Urin-Sammler (15) demontiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Urinal-System
- 2.
- Urinal-Becken
- 3.
- Innenwand
- 4.
- Ablauf
- 5.
- Austritt der Wasserspülung
- 6.
- Wasserzulauf
- 7.
- berührungsempfindliche Fläche
- 8.
- Verkabelung
- 9.
- Sensor
- 10.
- Messleitung
- 11.
- Urinstrahl
- 12.
- Projektor
- 13.
- Projektions-Kegelstrahl
- 14.
- Projektionsfläche
- 15.
- Urin-Sammler
- 16.
- Erkennungssystem
- 17.
- Behälter
- 18.
- Boden
- 19.
- Display
- 20.
- Steuerung
- 21.
- Urin
- 22.
- Ablaufstöpsel
- 23.
- Zuführungskanal
- 24.
- Eintrittsöffnung
- 25.
- Blende
- 26.
- Messkammer
- 27.
- Innenraum
- 28.
- Benutzer
- 29.
- Lautsprecher
- 30.
- Ablauf-Bereich
- 31.
- Ablaufkanal
- 32.
- Bodenbereich
- 33.
- Sichtseite
- 34.
- Mess-Umleitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202018005137 U1 [0002]