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Die Erfindung betrifft ein elektrohydraulisches System zur Betätigung eines hydrodynamischen 3-Leitungs-Wandlers gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Aus der
DE 10 2007 000 561 A1 ist eine elektrohydraulische Steuervorrichtung einer Getriebeeinrichtung bekannt. Die Getriebeeinrichtung stellt ein 8-Gang-Getriebe eines Kraftfahrzeuges mit mehreren elektrisch ansteuerbaren Drucksteuerventilen zur hydraulischen Betätigung von fünf Schaltelementen dar. Zusätzlich ist eine elektrische Getriebesteuereinrichtung vorgesehen, über welche verschiedene Betriebszustände des 8-Gang-Getriebes einstellbar sind. Zur Darstellung einer Übersetzung des 8-Gang-Getriebes werden drei der Schaltelemente in den Kraftfluss des 8-Gang-Getriebes zugeschaltet. Des Weiteren umfasst das 8-Gang-Getriebe einen sogenannten 3-Leitungs-Wandler mit einem hydrodynamischen Drehmomentwandler und mit einer Wandlerüberbrückungskupplung.
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Der 3-Leitungs-Wandler arbeitet nach einem sogenannten 3-Leitungs-Prinzip. Bei diesem Prinzip ist die Wandlerüberbrückungskupplung als eigenständige Lamellenkupplung ausgeführt. Eine Leitung dient dazu, einen Kolben der Wandlerüberbrückungskupplung in Schließrichtung der Wandlerüberbrückungskupplung mit Drucköl zu beaufschlagen. Über eine zweite Zuleitung ist Öl in einen Innenraum eines Torus des hydrodynamischen Drehmomentwandlers einleitbar, während eine dritte Leitung den Ölrücklauf des hydrodynamischen Drehmomentwandlers darstellt. Dabei liegt der Druck im Torus jeweils in Öffnungsrichtung der Wandlerüberbrückungskupplung an deren Kolben an.
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Um die hydraulischen Verbraucher des 8-Gang-Getriebes in jeweils erforderlichem Umfang mit hydraulischem Druck beaufschlagen zu können, ist eine Getriebepumpe vorgesehen. Die Getriebepumpe stellt gemeinsam mit den elektrisch ansteuerbaren Drucksteuerventilen die Betätigungsdrücke für die Schaltelemente und auch für den 3-Leitungs-Wandler zur Verfügung.
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Die Getriebepumpe ist als eine Konstantpumpe ausgeführt, die bei jeder Umdrehung immer das gleiche Volumen verdrängt. Das bedeutet, dass der jeweils von der Getriebepumpe zur Verfügung gestellte Fördervolumenstrom in Abhängigkeit der jeweils zur Verfügung stehenden Antriebsleistung der Getriebepumpe steht.
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Derartige Getriebepumpen werden zur Vermeidung unerwünschter Unterversorgungsbetriebszustände eines Getriebes für Betriebszustände des Getriebes und der Getriebepumpe ausgelegt, in denen die Antriebsleistung der Getriebepumpe gering ist und gleichzeitig ein hoher Hydraulikvolumendarf seitens des Getriebes vorliegt. Das bedeutet, dass die Getriebepumpe mit einem entsprechend großen Fördervolumen ausgeführt wird, damit von der Getriebepumpe bei niedrigen Antriebsleistungen ein ausreichender Fördervolumenstrom zur Verfügung stellbar ist.
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Dies führt jedoch dazu, dass die Getriebepumpe für einen großen Betriebsbereich eines Getriebes überdimensioniert ist und im Betrieb eines Getriebes unerwünscht hohe Verlustleistungen verursacht.
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Des Weiteren sind aus der Praxis auch Getriebesysteme bekannt, welche mit sogenannten Verstellpumpen ausgeführt sind. Derartige Verstellpumpen sind dadurch gekennzeichnet, dass deren Verdrängungsvolumen variierbar ist. Damit sind pumpenseitige Verlustleistungen reduzierbar. Unabhängig davon sind Automatikgetriebe der eingangs näher beschriebenen Art trotzdem mit einer aufwändigen elektrohydraulischen Getriebesteuerung auszuführen, um beispielsweise Übersetzungswechsel, Anfahrvorgänge und dergleichen im angeforderten Umfang bei gleichzeitig hohem Fahrkomfort umsetzen zu können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein konstruktiv einfaches elektrohydraulisches System zur Betätigung eines hydrodynamischen 3-Leitungs-Wandlers zur Verfügung zu stellen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem elektrohydraulischen System mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße elektrohydraulische System zur Betätigung eines hydrodynamischen 3-Leitungs-Wandlers, der einen hydrodynamischen Drehmomentwandler und eine Wandlerüberbrückungskupplung aufweist, umfasst zwei Verstellpumpen. Dabei ist über eine erste Verstellpumpe ein Druck im Torus des hydrodynamischen Drehmomentwandlers des 3-Leitungs-Wandlers und über eine zweite Verstellpumpe ein Betätigungsdruck der Wandlerüberbrückungskupplung einstellbar.
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Mit anderen Worten stellt das elektrohydraulische System ein Ansteuersystem für einen 3-Leitungs-Wandler dar, bei dem die Drücke in der Wandlerüberbrückungskupplung sowie im Torus des hydrodynamischen Drehmomentwandlers des 3-Leitungs-Wandlers jeweils durch Variieren des Verdrängungsvolumens einer verstellbaren Fluidpumpe eingestellt werden. Dies bietet auf einfache Weise die Möglichkeit, ein Getriebe ohne eine durch einen hohen Komplexitätsgrad gekennzeichnete Getriebesteuerung auszuführen und mit geringen Verlustleistungen zu betreiben. Die Drücke in der Wandlerüberbrückungskupplung und im Torus des hydrodynamischen Drehmomentwandlers sind dadurch lediglich durch entsprechendes Variieren der Verdrängungsvolumina der beiden Verstellpumpen ohne zusätzlich zu betätigende Steuer- und Regelventile einstellbar.
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Auf Förderseiten der Verstellpumpen ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen elektrohydraulischen Systems jeweils ein Drucksensor vorgesehen. Damit sind die Fördervolumina der Verstellpumpen mit geringem Betätigungsaufwand in Abhängigkeit der Signale der Drucksensoren bedarfsgerecht einstellbar.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen elektrohydraulischen Systems weisen die Verstellpumpen zwei Förderrichtungen auf. Dann sind der hydrodynamische Drehmomentwandler und die Wandlerüberbrückungskupplung des hydrodynamischen 3-Leitungs-Wandlers auf einfache Art und Weise in Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Betriebszustandes der Wandlerüberbrückungskupplung in gewünschtem Umfang mit Hydraulikfluid versorgbar bzw. beaufschlagbar.
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Des Weiteren kann ein Steuergerät vorgesehen sein, mittels dem in Abhängigkeit einer Abweichung zwischen einem Soll-Druck und einem Ist-Druck im Torus des Drehmomentwandlers des 3-Leitungs-Wandlers ein Fördervolumen der ersten Verstellpumpe variierbar ist. Damit ist beispielsweise der Druck im Torus des Drehmomentwandlers auf bis zu 7 bar anhebbar, wenn die Wandlerüberbrückungskupplung geöffnet ist. Dieser Vorgehensweise liegt die Kenntnis zugrunde, dass im Torus eine Kavitationsneigung aufgrund hoher Differenzdrehzahlen zwischen einer Pumpe und einer Turbine des Drehmomentwandlers bei geöffneter Wandlerüberbrückungskupplung hoch ist.
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Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass ein Steuergerät vorgesehen ist, mittels dem in Abhängigkeit einer Abweichung zwischen einem Soll-Druck und einem Ist-Druck des Betätigungsdruckes der Wandlerüberbrückungskupplung ein Fördervolumen der zweiten Verstellpumpe variierbar ist. Eine solche Ausführungsform des elektrohydraulischen Systems bietet wiederum die Möglichkeit, die Wandlerüberbrückungskupplung mit geringem Steuer- und Regelaufwand zu betätigen.
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Weisen die Verstellpumpen eine gemeinsame Antriebseinrichtung auf, ist ein mit dem elektrohydraulischen System ausgeführtes Getriebe mit geringem Bauraumbedarf ausführbar und durch geringe Fertigungskosten gekennzeichnet.
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Sind die Fördervolumina der Verstellpumpen durch Verändern des Antriebsmomentes der Antriebseinrichtung variierbar, ist das elektrohydraulische System mit hohem Freiheitsgrad betreibbar.
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Die Verstellpumpen weisen bei einer weiteren Ausführungsform des elektrohydraulischen Systems jeweils einen Aktuator auf, mittels dem jeweils das Fördervolumen der Verstellpumpen verstellbar ist. Dabei besteht die Möglichkeit, dass der Aktuator hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch bestätigbar ist.
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Bei einer weiteren mit geringem Steuer- und Regelaufwand betreibbaren Ausführungsform des elektrohydraulischen Systems ist ein Rückschlagventil vorgesehen, über das im Torus des hydrodynamischen Drehmomentwandlers des 3-Leitungs-Wandlers ein vordefiniertes Druckniveau einstellbar ist. Dadurch werden insbesondere bei geschlossener Wandlerüberbrückungskupplung Betriebszustände des Drehmomentwandlers auf einfache Art und Weise vermieden, während welchen im Torus ein zu großes Ölvolumen vorliegt.
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Zwischen Anschlüssen der ersten Verstellpumpe und einem Hydraulikfluidreservoir ist bei einer weiteren Ausführungsform des elektrohydraulischen Systems jeweils ein Rückschlagventil vorsehen. Die Rückschlagventile sperren jeweils die Verbindung zwischen den Anschlüssen der ersten Verstellpumpe und dem Hydraulikfluidreservoir, wenn zwischen den Drücken im Bereich der Anschlüsse und dem Druck des Hydraulikfluidreservoirs ein positives Druckgefälle vorliegt. Damit wird auf einfache Art und Weise ein Leerlaufen des hydrodynamischen Drehmomentwandlers des 3-Leitungs-Wandlers über die erste Verstellpumpe vermieden, über die der Torus des Drehmomentwandlers mit Hydraulikfluid beaufschlagbar ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des elektrohydraulischen Systems ist einer der Anschlüsse der ersten Verstellpumpe über ein Rückschlagventil mit einer Drosseleinrichtung und mit einem Ölkühler in Wirkverbindung bringbar, wenn ein Druck im Bereich des Anschlusses größer ist als der Druck stromauf des Ölkühlers. Dadurch ist bei geschlossener Wandlerüberbrückungskupplung bei gleichzeitig geringem Steuer- und Regelaufwand gewährleistet, dass das von der ersten Verstellpumpe geförderte Hydraulikfluidvolumen in Richtung des Ölkühlers führbar und dort in gewünschtem Umfang temperierbar ist.
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Steht der Anschluss der ersten Verstellpumpe bei geöffnetem Rückschlagventil über die Drosseleinrichtung mit dem Torus des Drehmomentwandlers des 3-Leitungs-Wandlers in Wirkverbindung, ist der Drehmomentwandler bei geschlossener Wandlerüberbrückungskupplung mit einem geringen Hydraulikfluidvolumenstrom beaufschlagbar.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des elektrohydraulischen Systems zweigt zwischen dem Rückschlagventil und der Drosseleinrichtung eine Bypassleitung ab, die in die Wirkverbindung zwischen der Drosseleinrichtung und dem Torus des hydrodynamischen Drehmomentwandlers des 3-Leitungs-Wandlers mündet und mit einem Rückschlagventil ausgeführt ist. Das Rückschlagventil sperrt die Bypassleitung bei positivem Druckgefälle zwischen dem Druck im Bereich des Anschlusses der ersten Verstellpumpe und dem Druck zwischen der Drosseleinrichtung und dem Torus des hydrodynamischen Drehmomentwandlers des 3-Leitungs-Wandlers. Dadurch ist wiederum auf einfache Art und Weise gewährleistet, dass der Torus des Drehmomentwandlers bei geschlossener Wandlerüberbrückungskupplung nicht mit einem zu hohen Hydraulikfluidvolumenstrom ausgehend von der ersten Verstellpumpe beaufschlagt wird. Gleichzeitig wird dadurch gewährleistest, dass das aus dem Rücklauf des Torus des hydrodynamischen Drehmomentwandlers über die erste Verstellpumpe geförderte Hydraulikfluidvolumen in gewünschten Umfang durch den Kühler geführt wird.
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Des Weiteren umfasst die vorliegende Erfindung ein Automatgetriebe mit einem vorstehend näher erläuterten elektrohydraulischen System.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale der nebengeordneten Ansprüche oder der hiervon abhängigen Ansprüche beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus Möglichkeiten, einzelne Merkmale, auch soweit sie aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen oder unmittelbar aus der Zeichnung hervorgehen, miteinander zu kombinieren. Die Bezugnahme der Ansprüche auf die Zeichnungen durch Verwendung von Bezugszeichen soll den Schutzumfang der Ansprüche nicht beschränken.
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Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt die einzige Figur der Zeichnung ein vereinfacht dargestelltes hydraulisches Steuerschema einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen elektrohydraulischen Systems zur Betätigung eines hydrodynamischen 3-Leitungs-Wandlers.
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In der Figur ist ein elektrohydraulisches System 1 zur Betätigung eines hydrodynamischen 3-Leitungs-Wandlers 2 gezeigt. Der 3-Leitungs-Wandler 2 umfasst einen hydrodynamischen Drehmomentwandler 3 und eine dem Drehmomentwandler 3 zugeordnete Wandlerüberbrückungskupplung 4. Des Weiteren weist das elektrohydraulische System 1 zwei Verstellpumpen 5, 6 auf. Über die erste Verstellpumpe 5 ist ein Druck p7 im Torus 7 des hydrodynamischen Drehmomentwandlers 3 einstellbar. Über die zweite Verstellpumpe 6 ist ein Betätigungsdruck p4 der Wandlerüberbrückungskupplung 4 einstellbar. Die beiden Verstellpumpen 5, 6 sind über einen gemeinsamen Elektromotor 8 in zwei Förderrichtungen antreibbar. Alternativ hierzu besteht auch die Möglichkeit, dass die Verstellpumpen 5 und 6 unabhängig voneinander antreibbar sind.
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Über Drucksensoren 9, 10 ist jeweils der Druck p7 im Torus 7 sowie der Druck p4 der Wandlerüberbrückungskupplung 4 messtechnisch ermittelbar. Die Drucksensoren 9 und 10 sind mit einem Getriebesteuergerät 11 verbunden, wobei die Drucksignale der Drucksensoren 9 und 10 Eingangsgrößen des Getriebesteuergerätes 11 darstellen.
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Zusätzlich sind Aktuatoren 12, 13 vorgesehen, über die die Fördervolumina der Verstellpumpen 5 und 6 variierbar sind. Die Aktuatoren 12 und 13 sind wiederum mit dem Getriebesteuergerät 11 gekoppelt und über dieses betätigbar. Darüber hinaus ist auch der Elektromotor 8 mit dem Getriebesteuergerät 11 gekoppelt, um den Antrieb des Elektromotors 8 bedarfsgerecht variieren zu können.
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Ein Anschluss 14 der zweiten Verstellpumpe 6 steht direkt mit einem Hydraulikfluidreservoir 15 in Verbindung, womit die zweite Verstellpumpe 6 bei entsprechender Förderrichtung Hydraulikfluid aus dem Hydraulikfluidreservoir 15 ansaugt und die Wandlerüberbrückungskupplung 4 in entsprechendem Umfang mit Betätigungsdruck beaufschlagt. Dabei ist in der Wirkverbindung zwischen dem Anschluss 14 und dem Hydraulikfluidreservoir 15 ein Ölfilter 16 angeordnet.
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Zwischen einem Anschluss 17 der ersten Verstellpumpe 5 und dem Hydraulikfluidreservoir 15 ist vorliegend ein Rückschlagventil 18 angeordnet. Das Rückschlagventil 18 gibt eine Leitung zwischen dem Hydraulikfluidreservoir 15 und dem Anschluss 17 der ersten Verstellpumpe 5 frei, wenn der Druck p15 im Hydraulikfluidreservoir 15 größer ist als der Druck p17 im Bereich des Anschlusses 17. Dies ist dann der Fall, wenn die Förderrichtung der ersten Verstellpumpe 5 derart ist, dass der Anschluss 17 der ersten Verstellpumpe 5 die Saugseite der ersten Verstellpumpe 5 darstellt.
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Zwischen einem weiteren Anschluss 19 der ersten Verstellpumpe 5 und dem Hydraulikfluidreservoir 15 ist ein weiteres Rückschlagventil 20 vorgesehen. Das weitere Rückschlagventil 20 sperrt die zwischen dem Hydraulikfluidreservoir 15 und dem weiteren Anschluss 19 verlaufende Leitung, wenn der Druck p19 im Bereich des weiteren Anschlusses 19 größer ist als der Druck p15 im Hydraulikfluidreservoir 15. Der Anschluss 19 steht über eine Leitung 21 mit dem Torus 7 des hydrodynamischen Drehmomentwandlers 3 in Verbindung. Parallel zur Leitung 21 ist eine Leitung 22 vorgesehen, in der ein zusätzliches Rückschlagventil 23 angeordnet ist. Das zusätzliche Rückschlagventil 23 stellt ein sogenanntes Torusfußpunktventil dar, über das im Torus 7 ein definiertes Druckniveau eingestellt wird, das typischerweise etwa 1 bar entspricht. Über das zusätzliche Rückschlagventil 23 wird gewährleistet, dass der Torus 7 bei geschlossener Wandlerüberbrückungskupplung 4 mit einem definierten Ölvolumen befüllt ist.
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Der Anschluss 17 der ersten Verstellpumpe 5 ist zusätzlich über eine Leitung 24, in der ein weiteres Rückschlagventil 25 angeordnet ist, mit einem Ölkühler 26 verbunden, wenn der Druck p17 im Bereich des Anschlusses 17 größer ist als der Druck p26 zwischen dem Rückschlagventil 25 und dem Ölkühler 26. Zwischen dem weiteren Rückschlagventil 25 und dem Ölkühler 26 zweigen von der Leitung 24 zwei weitere Leitungen 27 und 28 in Richtung des Torus 7 des Drehmomentwandlers 3 ab. Dabei ist die Leitung 27 mit einem Rückschlagventil 29 ausgeführt. In der Leitung 28 ist eine Drosseleinrichtung 30 vorgesehen. Die Leitung 27 zweigt stromauf eines Abzweigungspunktes 31 der Leitung 28 von der Leitung 24 in Richtung des Torus 7 ab und mündet stromab der Drosseleinrichtung 30 in die Leitung 28.
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Dadurch ist gewährleistet, dass der Torus 7 bei geschlossener Wandlerüberbrückungskupplung 4 über die Drosseleinrichtung 30 von der ersten Verstellpumpe 5 mit Hydraulikfluid versorgt wird. Bei geöffneter Wandlerüberbrückungskupplung 4 hingegen wird das durch den Torus 7 geführte Hydraulikfluidvolumen zu einem wesentlichen Anteil an der Drosseleinrichtung 30 vorbei über das dann geöffnete Rückschlagventil 29 und aufgrund des dann sperrenden Rückschlagventiles 25 in Richtung des Ölkühlers 26 geführt. In diesem Betriebszustand ist der Druck p28 zwischen der Drosseleinrichtung 30 und dem Torus 7 größer als der Druck p26 stromauf des Ölkühlers 26.
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Über das elektrohydraulische System 1 ist der Druck p4 in der Wandlerüberbrückungskupplung 4 sowie der Druck p7 im Torus 7 des Drehmomentwandlers 3 durch Variieren der Verdrängungsvolumina der Verstellpumpen 5 und 6 einstellbar. Hierfür sind im Regelkreis neben den Verstellpumpen 5 und 6 und deren Aktuatoren 12 und 13 die Drucksensoren 9 und 10 sowie die Steuerung im Bereich des Getriebesteuergerätes 11 vorgesehen. Über das Steuergerät 11 sind in Abhängigkeit von Abweichungen zwischen einer Soll-Druckvorgabe und den im Bereich der Drucksensoren 9 und 10 messtechnisch ermittelten Ist-Drücken p4 und p7 in der Wandlerüberbrückungskupplung 4 und im Torus 7 des Drehmomentwandlers 3 die Fördervolumina der Verstellpumpen 5 und 6 regelbar.
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Die sich jeweils ergebenden Anforderungen an den Druck p4 der Wandlerüberbrückungskupplung 4 und an den Durchfluss durch den Torus 7 des Drehmomentwandlers 3 stehen im Wesentlichen in Abhängigkeit davon, welchen Betriebszustand die Wandlerüberbrückungskupplung 4 aktuell aufweist.
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In Betriebszuständen des elektrohydraulischen Systems 1, während welchen die Wandlerüberbrückungskupplung 4 geöffnet ist, ist der Druck p7 im Torus 7 des Drehmomentwandlers 3 beispielsweise auf Werte von bis zu 7 bar anzuheben. Der Grund hierfür ist, dass eine Kavitationsneigung im Torus 7 während derartiger Betriebszustände aufgrund hoher Differenzdrehzahlen zwischen Pumpenrad 32 und einem Turbinenrad 33 des Drehmomentwandlers 3 am höchsten ist. Der Ölkühler 26 und ein stromab des Ölkühlers 26 vorgesehener Schmierölkreislauf 34 sind dann in Reihe zum Torus 7 geschaltet, um die im Bereich des Drehmomentwandlers 3 eingebrachte Energie wieder aus dem System 1 abführen zu können.
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Ist die Wandlerüberbrückungskupplung 4 geschlossen, bestimmt die Fördermenge der zweiten Verstellpumpe 6 den Druck p4 in der Wandlerüberbrückungskupplung 4. Aufgrund der dann vorliegenden niedrigen Differenzdrehzahl zwischen dem Pumpenrad 32 und dem Turbinenrad 33 reduzieren sich der Energieeintrag im Bereich des Drehmomentwandlers 3 und auch der Druck p7 im Torus 7. Dies führt dazu, dass auch der Durchfluss durch den Torus 7 absinkt. In Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles besteht die Möglichkeit, dass der Druck p7 im Torus 7 beispielsweise auf etwa 1 bar abfällt.
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Des Weiteren ändert sich die Förderrichtung der ersten Verstellpumpe 5 bei geschlossener Wandlerüberbrückungskupplung 4, wodurch der Torus 7, der Ölkühler 26 und der Schmierölkreislauf 34 parallel zueinander geschaltet sind. Dann wird der Durchfluss durch den Torus 7 über die Drosseleinrichtung 30 eingestellt und das Rückschlagventil 23 begrenzt den Druck p7 im Torus 7 auf einen vordefinierten Wert, der beispielsweise 1 bar beträgt.
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Das Fördervolumen der ersten Verstellpumpe 5 wird in diesem Betriebszustand des elektrohydraulischen Systems 1 in Abhängigkeit des Bedarfes der Kühl- und Schmierölmenge eingestellt. Dabei ist von der ersten Verstellpumpe 5 sowohl der Durchfluss durch den Torus 7 über die Drosseleinrichtung 30 zu gewährleisten als auch die angeforderte Kühl- und Schmierölmenge zur Verfügung zu stellen.
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Mittels des elektrohydraulischen Systems 1 ist durch ein bedarfsorientiertes Einstellen der Verdrängungsvolumina und damit der Fördermengen der Verstellpumpen 5 und 6 auf einfache Art und Weise eine Reduzierung eines Energieverbrauches einer Antriebsmaschine eines Fahrzeugantriebsstranges erzielbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- elektrohydraulisches System
- 2
- 3-Leitungs-Wandler
- 3
- hydrodynamischer Drehmomentwandler
- 4
- Wandlerüberbrückungskupplung
- 5
- erste Verstellpumpe
- 6
- zweite Verstellpumpe
- 7
- Torus
- 8
- Elektromotor
- 9, 10
- Drucksensor
- 11
- Getriebesteuergerät
- 12, 13
- Aktuator
- 14
- Anschluss der zweiten Verstellpumpe
- 15
- Hydraulikfluidreservoir
- 16
- Ölfilter
- 17
- Anschluss der ersten Verstellpumpe
- 18
- Rückschlagventil
- 19
- weiterer Anschluss der ersten Verstellpumpe
- 20
- weiteres Rückschlagventil
- 21
- Leitung
- 22
- Leitung
- 23
- zusätzliches Rückschlagventil
- 24
- Leitung
- 25
- weiteres Rückschlagventil
- 26
- Ölkühler
- 27
- Leitung
- 28
- Leitung
- 29
- Rückschlagventil
- 30
- Drosseleinrichtung
- 31
- Abzweigungspunkt
- 32
- Pumpenrad
- 33
- Turbinenrad
- 34
- Schmierölkreislauf
- p4
- Betätigungsdruck der Wandlerüberbrückungskupplung
- p7
- Druck im Torus des Drehmomentwandlers
- p15
- Druck im Hydraulikfluidreservoir
- p17
- Druck im Bereich des Anschlusses 17 der ersten Verstellpumpe
- p19
- Druck im Bereich des Anschlusses 19 der ersten Verstellpumpe
- p26
- Druck zwischen dem Rückschlagventil 25 und dem Ölkühler
- p28
- Druck zwischen der Drosseleinrichtung 30 und dem Torus 7
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007000561 A1 [0002]