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Ventilanordnung, mit einem Ventil, das ein von Prozessmedium durchströmbares Ventilgehäuse aufweist, in dem ein eine Durchströmöffnung umgebender Ventilsitz angeordnet ist, dem ein an einer Spindel angeordnetes Ventilglied derart zugeordnet ist, dass das Ventilglied mittels eines Stellhubs der Spindel zwischen einer Absperrstellung in der das Ventilglied prozessmediumdicht dichtend am Ventilsitz anliegt, und einer Offenstellung, in der das Ventilglied vom Ventilsitz abgehoben ist, bewegbar ist.
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Derartige Ventilanordnungen sind bereits seit langem bekannt. So ist beispielsweise in der
EP 2 719 932 B1 ein steigendes Handventil mit Hubbegrenzung beschrieben. In diesem Fall wird die Betätigung des Ventilglieds und damit das Öffnen oder Schließen der Durchströmöffnung durch eine Drehbewegung eines Handrads bewirkt.
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Aus dem Stand der Technik sind zudem zahlreiche Prozessventile bekannt, bei denen die Betätigung der Spindel und somit des angekoppelten Ventilglieds durch einen Stellantrieb erfolgt, der elektrisch, fluidisch, beispielsweise pneumatisch, ausgebildet sein kann. In der Regel weisen derartige Prozessventile verschiedene Zusatzteile auf, beispielsweise eine Hubbegrenzungseinrichtung zur Begrenzung des Schließ- und/oder Öffnungshubs der Spindel oder eine Anzeigeeinrichtung, über die die Position der Spindel und somit die Stellung des Ventilglieds ermittelbar ist.
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Je nach Einsatzzweck des Prozessventils sind verschiedenartige Zusatzteile notwendig, so dass der Bedarf des Austausches vorhandener Komponenten des Prozessventils besteht.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Ventilanordnung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die sich in einfacher und schneller Weise an verschiedene Einsatzbedingungen bzw. Betriebsbedingungen durch Austausch verschiedener Komponenten beispielsweise Zusatzteile anpassen lässt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Ventilanordnung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Ventilanordnung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Verbindungsteil vorgesehen ist, das eine Verbindungsteil-Schnittstelle aufweist, über die es an einer Gehäuse-Schnittstelle des Ventilgehäuses zur Einnahme einer Gebrauchsstellung schraubend befestigbar ist, wobei das Verbindungsteil eine Befestigungsschnittstelle zur Befestigung einer Funktionskomponente besitzt, an der eine Eingriffsstruktur ausgebildet ist, und mit wenigstens einem Zusatzteil, das eine Zusatzteil-Schnittstelle aufweist, über die es alternativ zum Verbindungsteil an der Gehäuse-Schnittstelle zur Einnahme einer Gebrauchsposition schraubend befestigbar ist, wobei das Zusatzteil im Bereich der Zusatzteil-Schnittstelle eine Gegen-Eingriffsstruktur aufweist, die derart in die Eingriffsstruktur des Verbindungsteils einsteckbar ist, dass ein Drehmoment zumindest zum Herausschrauben des Verbindungsteils einleitbar ist.
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Es ist also möglich, ein Herausschrauben des verbauten Verbindungsteils durch das ohnehin einzubauende Zusatzteil zu ermöglichen. Das Zusatzteil wird also für das Herausschrauben des Verbindungsteils verwendet. Es müssen keine Spezialwerkzeuge zum Herausschrauben des Verbindungsteils verwendet werden, sondern die korrespondierenden Eingriffsstrukturen am Verbindungsteil einerseits und am Zusatzteil andererseits ermöglichen ein bequemes und schnelles Herausschrauben des verbauten Verbindungsteils.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Verbindungsteil-Schnittstelle und die Gehäuse-Schnittstelle ein Innengewinde und ein mit dem Innengewinde verschraubbares Außengewinde auf. Alternativ wäre es jedoch auch denkbar, dass das Verbindungsteil-Schnittstelle und Gehäuse-Schnittstelle mittels einer Bajonette-Verbindung miteinander gekoppelt sind. In bevorzugten Weise befindet sich das Innengewinde an der Gehäuse-Schnittstelle, während das Außengewinde an der Verbindungsteil-Schnittstelle ausgebildet ist. Selbstverständlich wäre es jedoch auch möglich, das Innengewinde an der Verbindungsteil-Schnittstelle und das Außengewinde an der Gehäuse-Schnittstelle auszubilden.
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Zweckmäßigerweise ist das Verbindungsteil als Hülse mit Außengewinde ausgebildet. Das Verbindungsteil könnte daher als eine Art Nippel ausgestaltet sein. Bei der Alternative mit Innengewinde wäre dann das Verbindungsteil als eine Art Muffe ausgebildet.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die mit der Eingriffsstruktur ausgestattete Befestigungsschnittstelle des Verbindungsteils in der eingeschraubten Gebrauchsposition gegenüber einer Gehäuseperipherie des Ventilgehäuses versenkt angeordnet. In diesem Fall ist die Eingriffsstruktur des Verbindungsteils relativ schwer zugänglich, wobei dieses Problem dadurch gelöst wird, dass das ohnehin zu verwendende Zusatzteil eingeschraubt wird und die Kombination von Verbindungsteil und Zusatzteil dann über die Gehäuseperipherie, zweckmäßigerweise dann über die Gehäuseperipherie des Ventilgehäuses hinaus steht, so dass eine Handhabung wesentlich einfacher möglich ist.
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In besonders bevorzugter Weise weisen die Eingriffsstruktur am Verbindungsteil und die Gegen-Eingriffsstruktur am Zusatzteil wenigstens eine Nut und wenigstens einen korrespondierenden Vorsprung auf, der zur Übertragung des Drehmoments in die zugeordnete Nut eingreift.
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Besonders bevorzugt weisen Eingriffsstruktur und Gegen-Eingriffsstruktur mehrere miteinander korrespondierende Nuten und Vorsprünge auf. Beispielsweise ist es denkbar, zwei diametral zu einer Längsachse des Ventils einander gegenüberliegende Nuten und zwei korrespondierende diametral zur Längsachse einander gegenüberliegende Vorsprünge vorzusehen. Es ist jedoch auch möglich, ganz andere Arten von Eingriffsstruktur und Gegen-Eingriffsstruktur auszubilden, entscheidend ist die Übertragung des Drehmoments zum Herausschrauben des verbauten Verbindungsteils. Die Ausgestaltung der Eingriffsstruktur und Gegen-Eingriffsstruktur als Nut und Vorsprung lässt sich relativ einfach herstellen und sorgt für einen zuverlässigen Formschluss in Drehrichtung beim Ineinandergreifen der Vorsprünge und der zugeordneten Nuten.
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Bevorzugt gehört die wenigstens eine Nut zur Eingriffsstruktur am Verbindungsteil und der wenigstens ein Vorsprung zur Gegen-Eingriffsstruktur am Zusatzteil.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist das Zusatzteil eine Beaufschlagungsstruktur zum Ansetzen eines Werkzeugs auf, wodurch zum Herausschrauben des Verbindungsteils das über das Werkzeug eingeleitete Drehmoment über die miteinander in Eingriff stehende Eingriffs- und Gegen-Eingriffsstruktur auf das Verbindungteil einleitbar ist.
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In besonders bevorzugter Weise ist die Beaufschlagungsstruktur derart ausgebildet, dass ein Standard-Werkzeug, insbesondere Schraubenschlüssel, daran angesetzt werden kann. Im letztgenannten Fall wäre die Beaufschlagungsstruktur mit einer Schlüsselfläche zum Ansetzen des Schraubenschlüssels ausgestattet.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind Zentriermittel zur Zentrierung der Eingriffsstruktur an der Gegen-Eingriffsstruktur vorhanden. Zweckmäßigerweise sind die Zentriermittel Bestandteile der Eingriffs- und/oder Gegen-Eingriffsstruktur.
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Besonders bevorzugt weisen die Zentriermittel einen vorzugsweise im Bereich der Gegen-Eingriffsstruktur angeordneten Zentrierbund auf. Der Zentrierbund kann umlaufend oder segmentiert ausgebildet sein.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist das wenigstens eine Zusatzteil als Hubbegrenzungseinrichtung ausgebildet.
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Es ist möglich, dass mehrere unterschiedliche Typen von Zusatzteilen vorhanden sind, die sich voneinander durch unterschiedliche Funktionalitäten unterscheiden. Beispielsweise wäre es möglich, dass eines der Zusatzteile als Hubbegrenzungseinrichtung und das andere Zusatzteil als Anzeigeeinrichtung ausgebildet ist. Es sind jedoch auch beliebig andere Kombinationen von Zusatzteilen, die an Prozessventilen verschiedene Funktionen ausüben, denkbar.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Ventilanordnung,
- 2 das Ventil der erfindungsgemäßen Ventilanordnung von 1,
- 3 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Ventilanordnung aus 1 entlang der Linie III-III aus 1,
- 4 einen Längsschnitt durch das Ventil aus 2 entlang der Linie IV-IV von 2,
- 5 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform des Zusatzteils und
- 6 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Zusatzteils.
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Die 1 bis 6 zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ventilanordnung 11. Die Ventilanordnung 11 besteht aus einem Ventil 12, einem Verbindungsteil 13 und wenigstens einem Zusatzteil 14, wie beispielhaft in 1 gezeigt. Aufbau und Funktion von Verbindungsteil 13 und Zusatzteil 14 werden im Folgenden noch näher erläutert.
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Das Ventil 11 ist dazu geeignet, als Prozessventil in der Prozessindustrie eingesetzt zu werden. Im Folgenden wird das Ventil 12 beispielhaft anhand eines sogenannten Schrägsitz-Ventils erläutert. Die Erfindung lässt sich jedoch auch auf ein Geradsitz-Ventil oder Membran-Ventil anwenden.
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Wie insbesondere in 1 gezeigt, besitzt das Ventil 12 der Ventilanordnung 11 eine Ventilarmatur 15 (im Folgenden der Einfachheit halber lediglich Armatur 15 genannt) und einen Ventilantrieb 16.
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Ferner besitzt das Ventil 12 ein Ventilgehäuse 17, das aus einem Armaturengehäuse 18 und einem Antriebsgehäuse 19 besteht. In dem Armaturengehäuse 18 der Armatur 15 ist ein sich zwischen einem Eingang 20 und einem Ausgang 21 erstreckender Durchströmkanal 22 ausgebildet.
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Im Falle einer Verwendung in der Lebensmittelindustrie besteht das Armaturengehäuse 18 zweckmäßigerweise aus Edelstahl. Werden als Prozessmedien aggressive Substanzen, beispielsweise Säure, eingesetzt, besteht das Armaturengehäuse 18 zweckmäßigerweise aus Kunststoffmaterial, das gegenüber derartigen Substanzen eine größere chemische Beständigkeit besitzt.
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Im Durchströmungskanal 22 befindet sich zwischen dem Eingang 20 und dem Ausgang 21 eine Durchströmöffnung (nicht dargestellt), die von einem ringförmigen Ventilsitz (nicht dargestellt) umgeben ist. Zweckmäßigerweise ist der Ventilsitz kreisförmig ausgestaltet. Theoretisch wäre jedoch auch eine ovale Form des Ventilsitzes denkbar.
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Dem Ventilsitz ist ein Ventilglied 23 zugeordnet, das seinerseits an einer Spindel 24 angeordnet ist.
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Das Ventilglied 23 ist mittels eines Stellhubs der Spindel 24 zwischen einer Absperrstellung, in der das Ventilglied 23 fluiddicht beziehungsweise prozessmediumdicht am Ventilsitz anliegt, und einer Offenstellung, in der das Ventilglied 23 vom Ventilsitz abgehoben ist, bewegbar. Der Stellhub der Spindel 24 wird durch einen Ventilantrieb 25 erzeugt, der in nachfolgend noch näher erläuterter Weise mit seinem Antriebsgehäuse 18 an das Armaturengehäuse 19 der Armatur 15 ankoppelbar ist.
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Der Ventilantrieb 25 ist beispielhaft anhand eines fluidischen Linearantriebs in Form eines pneumatischen Kolbenantriebs gezeigt.
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Wie insbesondere in den 3 und 4 gezeigt, besitzt das Antriebsgehäuse 18 des Ventilantriebs 25 einen hohlzylindrischen Gehäusekorpus 26, der endseitig mit jeweils einem Gehäusedeckel 27, 28 fluiddicht verschlossen ist. Im gezeigten Beispielsfall ist der untere Gehäusedeckel 27 einstückig mit dem Gehäusekorpus 26 ausgebildet, während der obere Gehäusedeckel 28 als separates Deckelbauteil am oberen stirnseitigen Ende des Gehäusekorpus 26 befestigt ist. Der Gehäusekorpus 26 kann aus Aluminium bestehen, beispielsweise als Aluminium-Strangpressteil ausgeführt sein. Gegebenenfalls kann der Aluminium-Gehäusekorpus 26 noch mit einer Edelstahlhülle verkleidet sein. Alternativ wäre es jedoch auch denkbar, den Gehäusekorpus 26 als Edelstahlteil auszubilden.
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Wie insbesondere in den 3 und 4 gezeigt, befindet sich an der axialen Rückseite des Gehäusekorpus 26 eine Gehäuse-Schnittstelle 29, an der das für den Betrieb des Ventils 12 notwendige oder sinnvolle Zusatzteil 14 oder alternativ das Verbindungsteil 13 in nachfolgend noch näher erläuterter Weise anbaubar ist.
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Die Gehäuse-Schnittstelle 29 besitzt eine sich innerhalb der Innenwandung des Gehäusekorpus 26 befindlichen scheibenförmigen Basisabschnitt 30, der den oberen Abschluss des Gehäusekorpus 26 bildet. Der obere Gehäusedeckel 28 wölbt sich über den Basisabschnitt 30, während der Basisabschnitt 30 innerhalb des Gehäusekorpus 26 angeordnet ist und dort mittels einer Dichtung fluiddicht gegenüber der Innenwandung des Gehäusekorpus 26 abgedichtet ist.
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Der Basisabschnitt 30 der Gehäuse-Schnittstelle 29 ist mit einem nach oben, weg vom Ventilglied 23 ragenden Anschlussstutzen 31 verbunden, an dem in nachfolgend noch näher beschriebenen Weise das Zusatzteil 14 oder alternativ das Verbindungsteil 13 befestigt ist.
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Der untere Gehäusedeckel 27 und der Basisabschnitt 30 der Gehäuse-Schnittstelle 29 definieren einen Arbeitsraum 32, in dem ein Antriebskolben 33 beweglich geführt ist und den Arbeitsraum 32 in zwei Kolbenkammern 34, 35 unterteilt. Im Beispielsfall ist ein einfach wirkender Kolbenantrieb dargestellt, bei dem eine der beiden Kolbenkammern 34, 35, im Beispielsfall die untere Kolbenkammer 34, mittels Druckluft beaufschlagbar ist, während in der anderen Kolbenkammer 35 wenigstens eine, im Beispielsfall zwei Rückstellfedern 36a, 36b angeordnet sind. Dabei ist die Anordnung so gewählt, dass die Rückstellfedern 36a, 36b den Antriebskolben 33 bei entlüfteter ersten Kolbenkammer 34 nach unten drücken, wodurch die angekoppelte Spindel 27 und das damit verbundene Ventilglied 23 auf den Ventilsitz gedrückt werden. Eine derartige Ausführung wird auch als normally closed bezeichnet. Wird die erste Kolbenkammer 34 mit Druckluft beaufschlagt, so wird der Antriebskolben 33 entgegen der Rückstellkraft der Rückstellfedern 36a, 36b nach oben gedrückt, wodurch sich letztendlich das Ventilglied 23 vom Ventilsitz abhebt.
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Der Antriebskolben 33 ist tellerförmig ausgebildet und ist fest mit der Spindel 24 verbunden, die über eine Durchgangsöffnung 37 durch den Antriebskolben 33 und über eine weitere Durchgangsöffnung 38 durch den Basisabschnitt 30 der Gehäuse-Schnittstelle 29 hindurchragt.
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Wie bereits erwähnt umfasst die Ventilanordnung 11 ein Verbindungsteil 13, das eine Verbindungsteil-Schnittstelle 39 aufweist, über die es an der Gehäuse-Schnittstelle 29 zur Einnahme einer Gebrauchsstellung 40 schraubend befestigt werden kann.
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Wie insbesondere in den 1 und 3 gezeigt, besitzt das Verbindungsteil 13 ein Außengewinde 41, mit der es in ein dem Anschlussstutzen 31 ausgebildeten Innengewinde 42 verschraubt ist. Das Verbindungsteil 13 ist im gezeigten Beispielsfall als eine Art Nippel ausgebildet.
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Das Verbindungsteil 13 besitzt ferner eine Befestigungsschnittstelle 43, die im gezeigten Beispielsfall an dem der Verbindungs-Schnittstelle zugeordneten Ende des Verbindungsteils entgegengesetzten Ende zugeordnet ist. An der Befestigungsschnittstelle 43 lässt sich eine Funktionskomponente (nicht dargestellt) befestigen, beispielsweise ein Stellungsrückmelder, ein Steuerkopf oder dergleichen.
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Wie insbesondere in 1 gezeigt, ist an der Befestigungsschnittstelle 43 eine Eingriffsstruktur 44 ausgebildet. Die Eingriffsstruktur 44 weist im gezeigten Beispielsfall zwei in der eingeschraubten Gebrauchsstellung 40 des Verbindungsteils 13 bezüglich einer Längsachse 45 der Ventilanordnung 11 einander diametral gegenüberliegende Nuten 46a, 46b auf. Der Umfang des hülsenförmigen Verbindungsteils 13 ist also am oberen Ende durch die beiden Nuten 46a, 46b unterbrochen.
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Die Ventilanordnung 11 besitzt ferner wenigstens ein Zusatzteil 14, im gezeigten Beispielsfall ein einzelnes Zusatzteil 14, das eine Zusatzteil-Schnittstelle 47 aufweist, über die es alternativ zum Verbindungsteil 13 an der Gehäuse-Schnittstelle 29 zur Einnahme einer Gebrauchsposition 48 schraubend befestigbar ist. Das Zusatzteil 14 weist im Bereich der Zusatzteil-Schnittstelle 47 eine Gegen-Eingriffsstruktur 49 auf, die derart in die Eingriffsstruktur 44 des Verbindungsteils 13 einsteckbar ist, dass ein Drehmoment zumindest zum Herausschrauben des Verbindungsteils 13 einleitbar ist.
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Wie insbesondere in den 3 und 4 gezeigt, ist das Zusatzteil 14 im gezeigten Beispielsfall als Hubbegrenzungseinrichtung ausgebildet. Im Beispielsfall dient die Hubbegrenzungseinrichtung zur Begrenzung des Öffnungshubs der Spindel 24. Das Zusatzteil 14 in Form der Hubbegrenzungseinrichtung besitzt ein hülsenförmiges Basisteil 50, an dem die Zusatzteil-Schnittstelle 47 ausgebildet ist. Die Zusatzteil-Schnittstelle 47 besitzt ein Außengewinde, das mit dem am Anschlussstutzen 31 des Antriebsgehäuses 19 angeordneten Innengewinde 42 verschraubbar ist.
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Das Basisteil 50 ist von einer Durchgangsöffnung 51 durchsetzt, die einen Aufnahmeabschnitt 52 aufweist, in den das obere freie Ende der Spindel 24 einfahren kann. In axialer Richtung zum Aufnahmeabschnitt 52 schließt sich ein durchmesserkleinerer Lagerabschnitt 53 der Durchgangsöffnung 51 an, die von einem stangenförmigen Anschlagelement 54 durchsetzt ist. Das Annschlagelement 54 ist im gezeigten Beispielsfall als eine Art Gewindestange ausgebildet und besitzt einen mit einem Außengewinde 55 versehenen Gewindeabschnitt 56 und am unteren freien Ende einen tellerförmigen Anschlagabschnitt 57. Der Anschlagabschnitt 57 dient als Anschlag für das obere Ende der Spindel 24 und begrenzt den Öffnungshub der Spindel und somit den Öffnungshub des mit der Spindel verbundenen Ventilglieds 23. Die Lage des Anschlagabschnitts 57 und somit der Öffnungshub lässt sich verstellen, indem das Anzeigeelement 54 mehr oder weniger weit in den Aufnahmeabschnitt 52 der Durchgangsöffnung 51 hinein verlagert wird. Im gezeigten Beispielsfall befindet sich das Anzeigeelement 54 an der obersten Stellung, d.h. der maximale Öffnungshub ist eingestellt. Zur Fixierung der gewünschten Anschlagposition des Anzeigeelements 54 dient eine Kontermutter 66, die mit dem Gewindeabschnitt 56 des Anzeigeelements 54 verschraubt ist und sich an der Oberseite des Basisteils 50 abstützt.
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Die 5 und 6 zeigen zwei verschiedene Ausführungsformen der Gegen-Eingriffsstruktur 49 des Zusatzteils 14, das anstelle des Verbindungsteils 13 an der Gehäuse-Schnittstelle 29 befestigt ist.
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Die 5 zeigt eine ersten Ausführungsform der Gegen-Eingriffsstruktur 49, die an ihrem stirnseitigen Ende zwei vom stirnseitigen Ende in axialer Richtung abragende Vorsprünge 58a 58b aufweist, die bezüglich der Längsachse 45 einander diametral gegenüber liegen. Die Gegen-Eingriffsstruktur 49 besitzt ferner Zentriermittel in Form eines Zentrierbunds 59, der ebenfalls an der unteren Stirnseite des Basisteils 50 des Zusatzteils 14 ausgebildet ist. Gemäß erster Ausführungsform ist der Zentrierbund ununterbrochen ringförmig ausgebildet und befindet sich radial innerhalb der beiden Vorsprünge 58a, 58b.
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Die 6 zeigt eine zweite Ausführungsform des Zusatzteils 14, das sich von der zuvor beschriebenen und in der 5 dargestellten ersten Ausführungsform durch die andersartige Ausgestaltung der Gegen-Eingriffsstruktur 49 unterscheidet.
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Auch hier sind zwei Vorsprünge 60a, 60b vorgesehen, die ebenfalls diametral bezüglich der Längsachse 45 einander gegenüberliegend angeordnet sind. Im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen Vorsprüngen 58a, 58b der ersten Ausführungsform sind jedoch die Vorsprünge 60a, 60b der zweiten Ausführungsform andersartig ausgestaltet und besitzen im Beispielsfall eine quaderförmige Ausgestaltung. Die Vorsprünge 60a, 60b erstrecken sich jeweils in radialer Richtung von der Außenwand des Basisteils, an dem das Außengewinde ausgebildet ist zur Innenwandung, die den Aufnahmeabschnitt 52 seitlich begrenzt. Auch hier sind Zentriermittel in Form eines Zentrierbunds 61 vorgesehen, der jedoch segmentiert ausgestaltet ist und zwei links und rechts der Vorsprünge 60a, 60b ausgebildete Zentriersegmente 62a, 62b aufweist.
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Wie insbesondere in 1 bezeigt, besitzt das Zusatzteil 14 eine Beaufschlagungsstruktur 63 zum Ansetzen eines Werkzeugs, wodurch das über das Werkzeug eingeleitete Drehmoment zum Herausschrauben des Verbindungsteils 13 über die miteinander in Eingriff stehende Eingriffsstruktur 44 und Gegen-Eingriffsstruktur 49 auf das Verbindungsteil 13 einleitbar ist.
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Die Beaufschlagungsstruktur 63 besitzt im gezeigten Beispielsfall eine Schlüsselfläche 64, an die ein Standard-Werkzeug, insbesondere Schraubenschlüssel (nicht dargestellt) zur Einleitung des Drehmoments angesetzt werden kann. Mit der erfindungsgemäßen Ventilanordnung 11 ist es möglich, ein verbautes Verbindungsteil 13 in einfacher Weise zu lösen und durch ein geeignetes Zusatzteil 14 zu ersetzen.
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Im gezeigten Beispielsfall ist das Verbindungsteil 13 am Antriebsgehäuse 19 befestigt, indem das Außengewinde 41 der Verbindungsteil-Schnittstelle 39 in das Innengewinde 42 der Gehäuse-Schnittstelle also in das Innengewinde 42 im Anschlussstutzen 31 eingeschraubt ist. Die Eingriffsstruktur 44 ist von oben frei zugänglich, liegt jedoch gemäß gezeigtem Ausführungsbeispiel vertieft im Antriebsgehäuse. Normalerweise bedürfte es nun eines Spezialwerkzeugs zum Herausschrauben des Verbindungsteils 13. Die erfindungsgemäße Ventilanordnung 11 bietet hierzu jedoch eine einfache Lösung, indem das ohnehin zum Austausch bereitstehende Zusatzteil 14, im Beispielsfall die Hubbegrenzungseinrichtung, zum Herausschrauben des Verbindungsteils 13 verwendet wird.
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Hierzu wird das Zusatzteil 14 an das Verbindungsteil 13 herangeführt, wobei die Vorsprünge 58a, 58b oder 60a, 60b in die zugeordneten Nuten 46a, 46b eingreifen. Anschließend kann ein Schraubenschlüssel an die Schlüsselfläche 64 am Basisteil 50 des Zusatzteils 14 angesetzt und ein Drehmoment eingeleitet werden, wodurch das Verbindungsteil aus dem Innengewinde 42 herausgeschraubt wird.
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Nach dem Herausschrauben wird anstelle des Verbindungsteils 13 das Zusatzteil, also die Hubbegrenzungseinrichtung in das Innengewinde 42 eingeschraubt, indem das Außengewinde am Basisteil dort eingeschraubt wird. Dies kann ebenfalls mittels eines Ansetzens eines Schraubenschlüssels an die Schlüsselfläche 64 erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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