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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein optisches Messverfahren zur dreidimensionalen Erfassung der Oberfläche eines Objekts mit einer optische Aufnahmeeinheit, wobei während eines ersten Messzeitintervalls die optische Aufnahmeeinheit relativ zu dem Objekt bewegt wird, das Objekt von der Aufnahmeeinheit mit einem Beleuchtungsstrahl mit einer Lichtintensität beleuchtet wird und von der Aufnahmeeinheit mit einer Aufnahmefrequenz nacheinander Höhenbilder erfasst werden, wobei erfasste Höhenbilder noch während des Messzeitintervalls zu einem Gesamthöhenbild hinzugefügt werden und das Gesamthöhenbild angezeigt wird.
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Stand der Technik
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Aus der
EP 2 172 799 A1 ist eine optische Messvorrichtung bekannt, die eine dreidimensionale optische Erfassung eines Objekts mittels eines konfokalen Abbildungssystems ermöglicht. Ebenfalls konfokal und zusätzlich mit einem auf das Objekt projizierten, bewegten Muster arbeitet die aus der
WO 2015/036467 bekannte optische Messvorrichtung.
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Zur Vermessung von Objekten, deren Größe die Größe des Aufnahmebereichs der Messvorrichtung überschreitet, werden mehrere Einzelaufnahmen erzeugt und zu einem Gesamtbild zusammengefügt. Die Einzelaufnahmen werden zeitlich nacheinander erzeugt, während Messvorrichtung und Objekt relativ zueinander bewegt werden. Für das Zusammenfügen der Einzelaufnahmen müssen die relativen Orientierungen der Einzelaufnahmen zueinander bestimmt werden. Dieser Schritt wird als Registrierung bezeichnet. Algorithmen zum Registrieren der Bilddaten sind beispielsweise aus „A Method for Registration of 3-D Shapes“ von Besl et al., IEEE Transactions on pattern analysis and machine intelligence, Vol. 14, No. 2, 1992 oder aus „Multiview Registration of Large Data Sets“ von Pulli, Proceedings, Second International Conference on 3D Digital Imaging and Modeling, Ottawa 1999, pp. 160-168 bekannt.
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Sowohl das Erzeugen von Projektionsmustern oder von Licht zur Beleuchtung des Objekts im Allgemeinen als auch das Registrieren und Übertragen der einzelnen Datensätze benötigt Energie, wobei die durch den Energieverbrauch entstehende Abwärme insbesondere für intraoral zu verwendende Messvorrichtungen, z.B. Intraoral-Kameras, unerwünscht ist.
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Eine Möglichkeit, die Wärmeentwicklung zu reduzieren bzw. eine unnötige Wärmeentwicklung zu vermeiden, besteht darin, das Erzeugen von unnötigen Bilddatensätzen, also von für das Gesamtbild nicht benötigten Bilddatensätzen, zu vermeiden.
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Zur Vermeidung unnötiger Aufnahmen ist es beispielsweise bekannt, den Anwender während des Aufnahmezeitintervalls durch Feedback zu leiten. Beispielsweise ist aus der
DE 10 2014 207 667 A1 bekannt, dem Anwender während der Aufnahme bereits erfasste Bereiche des Objekts in einem Standardmodell anzuzeigen. Der Anwender kann entsprechend reagieren und muss die bereits ausreichend vermessenen Bereiche nicht nochmals vermessen.
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Aus der
WO 2017/062044 A1 ist bekannt, einen Unterschied bzw. einen Überlapp zwischen direkt nacheinander erzeugten Bildern zu ermitteln und eine Aufnahmefrequenz mit der weitere Bilder erzeugt werden, in Abhängigkeit von dem ermittelten Unterschied bzw. Überlapp zu regeln.
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Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Anmeldung darin, die bekannten Messvorrichtungen und Messverfahren zu verbessern und insbesondere den Energieverbrauch und Rechenaufwand in zuverlässiger und möglichst von dem Anwender unabhängiger Weise zu reduzieren.
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Darstellung der Erfindung
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Die Aufgabe wird durch ein optisches Messverfahren gemäß Anspruch 1 und ein optisches Messsystem gemäß Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein Gegenstand der Erfindung ist ein optisches Messverfahren zur dreidimensionalen Erfassung der Oberfläche eines Objekts mit einer optischen Aufnahmeeinheit sowie ein zur Ausführung des optischen Messverfahrens ausgelegtes optisches Messsystem mit einer optischen Aufnahmeeinheit, einer computerlesbaren Speichereinheit, einer Recheneinheit und einer Anzeigeeinheit.
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Während eines ersten Messzeitintervalls wird die optische Aufnahmeeinheit relativ zu dem Objekt bewegt, wobei das Objekt von der Aufnahmeeinheit mit einem Beleuchtungsstrahl mit einer Lichtintensität beleuchtet wird und von der Aufnahmeeinheit mit einer Aufnahmefrequenz nacheinander Höhenbilder erfasst werden. Zumindest ein Teil der erfassten Höhenbilder wird während des Messzeitintervalls zu einem Gesamthöhenbild hinzugefügt und angezeigt.
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Die Lichtintensität wird während des Messzeitintervalls durch Steuersignale geregelt. Die Steuersignale werden während des Messzeitintervalls in zeitlichen Abständen erzeugt, wobei jedes Steuersignal auf Basis mindestens eines Sensorsignals mindestens eines Sensors und/oder mindestens eines Parameters der Aufnahmeeinheit und/oder mindestens eines bereits erfassten Höhenbilds erzeugt wird.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein optisches Messsystem, aufweisend eine optische Aufnahmeeinheit, eine computerlesbare Speichereinheit, eine Recheneinheit und eine Anzeigeeinheit, wobei das optische Messsystem dazu ausgelegt ist, das hier beschriebene optische Messverfahren auszuführen.
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Als Höhenbild wird eine Pixelmatrix oder Bildmatrix bezeichnet, wobei jeder Pixel bzw. Bildpunkt eine dreidimensionale Information enthält, nämlich die dreidimensionale Position der Objektoberfläche bzw. die Höhe der Objektoberfläche für den jeweiligen Bildpunkt im Aufnahmebereich. Die dreidimensionalen Informationen sind beispielsweise aus einer Bildsequenz, z.B. mittels Phase-Shift-Triangulation, extrahiert worden. Das Gesamthöhenbild wird aus den vielen, während des Messzeitintervalls aufgenommenen Höhenbildern zusammengesetzt, so dass auch Objekte vermessen werden können, deren Größe die Größe des Aufnahmebereichs der Aufnahmeeinheit übersteigt.
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Als erstes Messzeitintervall wird eine Zeitspanne zwischen einem Einschalten der optischen Aufnahmeeinheit und einem Ausschalten der optischen Aufnahmeeinheit bezeichnet.
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Es versteht sich, dass die Lichtintensität grundsätzlich beliebige Werte annehmen kann. Entsprechend kann die Beleuchtung beispielsweise während des Messzeitintervalls zeitweise ausgeschaltet werden, d.h. die Lichtintensität auf Null reduziert werden. Ebenso kann es während des Messzeitintervalls regelmäßige Totzeiten geben, während derer die Lichtintensität Null beträgt.
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Die Lichtintensität wird beispielsweise über den Strom oder über den duty cycle bzw. den Tastgrad, also das Verhältnis von Impulsdauer zu Periodendauer, geregelt.
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Um Energie einzusparen, ist es vorteilhaft, die Lichtintensität der Beleuchtung möglichst gering zu halten. Andererseits ist eine gewisse Beleuchtungsintensität notwendig, um einen Aufnahmebereich zu erfassen und eine ausreichende Bildqualität zu gewährleisten.
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Durch Erfassen eines Zustands des Messverfahrens während der Messung ist es möglich, die Aufnahmefrequenz und/oder die Lichtintensität zeitnah an den aktuellen Zustand anzupassen und hierdurch einerseits eine ausreichende Qualität und andererseits einen möglichst geringen Energieverbrauch und/oder Rechenaufwand sicherzustellen.
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Der Zustand des Messverfahrens wird während des Messzeitintervalls mittels eines oder mehrerer zusätzlicher Sensoren oder anhand von Parametern der Aufnahmeeinheit oder anhand von bisher erfassten Daten oder anhand einer Kombination der vorgenannten Alternativen ermittelt. Der Zustand kann jede für das Messverfahren bzw. das Gesamtbild relevante Größe sein, z.B. eine Abtastdichte, eine Geschwindigkeit der Aufnahmeeinheit oder eine Größe eines Überlapps von aufeinanderfolgenden Bildern oder eine Temperatur der optischen Aufnahmeeinheit. Die Aufnahmefrequenz und/oder Beleuchtungsintensität wird dann an den ermittelten Zustand angepasst.
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Es versteht sich, dass für jedes Steuersignal jeweils möglichst aktuelle Werte des Sensors und/oder der Aufnahmeeinheit und/oder das zuletzt aufgenommene Höhenbild herangezogen werden, um möglichst den aktuellen Zustand der Aufnahmeeinheit und/oder der aufgenommenen Daten zu berücksichtigen.
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Zur Erzeugung der Steuersignale steht beispielsweise eine Recheneinheit zur Verfügung, welche mit der optischen Aufnahmeeinheit über ein Kabel oder kabellos kommuniziert. Alternativ kann eine Recheneinheit in der optischen Aufnahmeeinheit integriert sein.
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Die Steuersignale werden in festen zeitlichen Abständen, also mit einer festen Frequenz, erzeugt. Alternativ werden die Steuersignale in unregelmäßigen zeitlichen Abständen erzeugt, beispielsweise aufgrund eines Triggersignals. Gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform wird zu jedem erfassten Höhenbild ein zumindest zeitlich zugehöriges Steuersignal erzeugt, so dass sich der zeitliche Abstand der Steuersignalerzeugung nach der Aufnahmefrequenz der Höhenbilder richtet.
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Durch die Regelung der Lichtintensität wird diese während des Messzeitintervalls an den aktuellen Zustand der Aufnahme angepasst. Hierdurch kann die Lichtintensität, wann immer möglich, reduziert werden, wobei eine ausreichende Qualität der Daten sichergestellt wird.
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Beispielsweise werden das zuletzt erfasste Höhenbild oder mehrere bereits erfasste Höhenbilder oder das bisher erzeugte Gesamthöhenbild hinsichtlich einer Oberflächenbeschaffenheit des darin enthaltenen Objektbereichs analysiert. Weist der aktuell im Aufnahmebereich befindliche Teil des Objekts beispielsweise steile Kanten auf, so wird die Lichtintensität erhöht, während bei einer glatteren Topologie die Lichtintensität reduziert wird.
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Ebenso kann eine Anpassung der Lichtintensität an den Zustand der Aufnahmeeinheit erfolgen. Beispielsweise werden die Aufnahmefrequenz und/oder die Lichtintensität reduziert, sobald ein oder mehrere Parameter der Aufnahmeeinheit ein unerwünschtes Aufheizen der Aufnahmeeinheit anzeigen. Die Aufnahmefrequenz kann beispielsweise auch reduziert werden, wenn ein durch die Höhenbilder und/oder das Gesamthöhenbild gebildetes Datenvolumen einen vorgebbaren oder vorgegebenen Grenzwert überschreitet oder eine das Gesamthöhenbild erzeugende Recheneinheit überlastet ist.
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Da die Lichtquelle bzw. Lichtintensität einen großen Anteil am Energieverbrauch bzw. der Wärmeentwicklung in der Aufnahmeeinheit haben kann, ist ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein deutlich reduzierter Energieverbrauch, wodurch insbesondere auch ein Erwärmen der Aufnahmeeinheit deutlich reduziert wird. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die Qualität der Aufnahmen bzw. des Gesamthöhenbilds sich nicht reduziert.
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Vorteilhafterweise werden zur Erzeugung jedes Steuersignals für das jeweils zuletzt erfasste Höhenbild die Gesamtintensität und/oder die maximale Intensität und/oder der Kontrast und/oder die Anzahl von extrahierten Datenpunkten und/oder eine Qualität von extrahierten Datenpunkten und/oder das Signal/Rausch-Verhältnis und/oder der Kontrast eines zusätzlich erzeugten Farbbilds bestimmt und zur Erzeugung des Steuersignals verwendet. Als extrahierte Datenpunkte werden alle von der Aufnahmeeinheit erfassten Pixel bzw. Bildpunkte bezeichnet, die für ein Höhenbild verwendet werden.
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Vorteilhafterweise wird zusätzlich die Aufnahmefrequenz durch die Steuersignale geregelt, wodurch Rechenaufwand und damit zusätzlich Energie eingespart werden kann. Auch die Übertragung von Aufnahmedaten von der Aufnahmeeinheit zu einer Recheneinheit kann zur Einsparung von Energie zeitweise ausgesetzt werden.
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Die Regelung der Aufnahmefrequenz in Abhängigkeit von einem aktuellen Zustand der Aufnahme ermöglicht es, einerseits das Aufnehmen von überflüssigen Daten zu vermeiden und andererseits sicherzustellen, dass noch ausreichend Daten erfasst werden, um ein Gesamthöhenbild zu erzeugen.
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Befindet sich die optische Aufnahmeeinheit beispielsweise über noch nicht erfassten Bereichen oder über bisher nur lückenhaft erfassten Bereichen, wird die Aufnahmefrequenz erhöht. Andererseits wird die Aufnahmefrequenz verringert, wenn sich die optische Aufnahmeeinheit über bereits vollständig oder fast vollständig erfassten Bereichen befindet. Das Maß der Erfassung wird beispielsweise anhand des Überlapps des zuletzt aufgenommenen Höhenbilds mit vorher aufgenommenen Höhenbildern und/oder aus Bewegungs- und/oder Positionsdaten der Aufnahmeeinheit ermittelt. Bewegungs- und/oder Positionsdaten werden z.B. aus einem oder mehreren erfassten Höhenbildern oder einem oder mehreren Sensorsignalen eines bzw. mehrerer entsprechender Sensoren ermittelt. Alternativ zusätzlich zu Bewegungssensoren und/oder Temperatursensoren kann erfindungsgemäß auch eine Farbbildkamera als Sensor eingesetzt werden.
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Vorzugsweise wird zur Erzeugung jedes Steuersignals zu dem jeweils zuletzt erfassten Höhenbild eine Maßzahl eines Überlapps des zuletzt erfassten Höhenbilds mit einem unmittelbar vorausgehend erfassten Höhenbild und/oder eine Maßzahl eines Überlapps des zuletzt erfassten Höhenbilds mit dem Gesamthöhenbild bestimmt und ein der Maßzahl entsprechendes Steuersignal erzeugt.
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Typischerweise wird für das Registrieren des jeweils neuen Höhenbilds mit den bereits erfassten Höhenbildern, also dem Ermitteln der Ausrichtung bzw. Orientierung des neuen Höhenbilds relativ zu den bereits erfassten Höhenbildern, ein Überlapp des zuletzt erfassten Höhenbilds mit dem unmittelbar vorhergehend erfassten Höhenbild oder dem Gesamthöhenbild bestimmt. Der Überlapp eignet sich auch als Maß für die Menge der für einen Objektbereich bereits vorhandenen Daten sowie zur Bestimmung einer Geschwindigkeit und/oder Bewegungsrichtung der optischen Aufnahmeeinheit relativ zu dem Objekt.
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Gemäß einer Weiterbildung wird bei dem Bestimmen des Überlapps zusätzlich das Sensorsignal des mindestens einen Sensors berücksichtigt. Es ist insbesondere vorteilhaft, eine Auswertung des Überlapps, also des Fortgangs der Erfassung mit einer Temperaturkontrolle, also einem die Temperatur der optischen Aufnahmeeinheit oder der Recheneinheit erfassenden Sensor, zu kombinieren.
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Alternativ oder ergänzend wird zur Erzeugung jedes Steuersignals zu dem jeweils zuletzt erfassten Höhenbild ein Oberflächenzuwachs einer im Gesamthöhenbild enthaltenen Gesamtoberfläche durch eine im zuletzt erfassten Höhenbild enthaltene Oberfläche bestimmt und ein dem Oberflächenzuwachs entsprechendes Steuersignal erzeugt. Der Oberflächenzuwachs eignet sich ebenfalls als Maß für die Menge der für einen Objektbereich bereits vorhandenen Daten sowie zur Bestimmung einer Geschwindigkeit und/oder einer Bewegungsrichtung der optischen Aufnahmeeinheit.
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Die erfassten Höhenbilder bzw. das aus den Höhenbildern zusammengefügte Gesamthöhenbild sind auf unterschiedliche Weisen darstellbar. Vorteilhaft ist es beispielsweise, eine Objektoberfläche innerhalb des Volumendatensatzes als Dreiecksnetz zu identifizieren bzw. darzustellen. Die Oberfläche kann beispielsweise gemäß dem in „Marching Cubes: A High Resolution 3D Surface Construction Algorithm“, W. E. Lorensen und H. E. Cline, ACM SIGGRAPH Computer Graphics, Vol. 21, Nr. 4, pp. 163-169, August 1987 beschriebenen Verfahren dargestellt werden. Eine solche Darstellung der Objektoberfläche ermöglicht eine besonders einfache und damit auch besonders energieeffiziente Bestimmung des Oberflächenzuwachses.
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Vorteilhafterweise wird aus der Maßzahl des Überlapps oder aus dem Oberflächenzuwachs eine Abtastdichte oder eine Kamerageschwindigkeit der optischen Aufnahmeeinheit bestimmt und zur Erzeugung des Steuersignals verwendet.
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Vorteilhafterweise detektiert der Sensor eine Geschwindigkeit der optischen Aufnahmeeinheit und/oder eine Beschleunigung der optischen Aufnahmeeinheit und/oder eine räumliche Position der optischen Aufnahmeeinheit und/oder eine Bewegung der optischen Aufnahmeeinheit.
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Vorteilhafterweise wird vor dem Hinzufügen eines Höhenbilds zu dem Gesamthöhenbild ein Registrierverfahren für das Hinzufügen in Abhängigkeit von der Aufnahmefrequenz ausgewählt.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt die
- 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Aufnahmeverfahrens.
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Ausführungsbeispiele
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In 1 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Aufnahmeverfahrens schematisch veranschaulicht.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel wird ein Unterkiefer 1 mit Zähnen 2 als Objekt mittels einer optische Aufnahmeeinheit 3 vermessen. Die optische Aufnahmeeinheit 3 ist als intraorale Kamera ausgebildet und umfasst eine Lichtquelle 4 und einen Lichtdetektor 6 und ist mit einer Recheneinheit 7 mit einem Anzeigemittel 8 verbunden.
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Die Vermessung wird während eines Zeitintervalls T1 durchgeführt, wobei die intraorale Kamera 3 über die Zähne 2 des Unterkiefers 1 und/oder Fehlstellen im Unterkiefer 1 bewegt wird. Die Lichtquelle 4 stellt einen Beleuchtungsstrahl 5 bereit und der Lichtdetektor 6 detektiert reflektiertes Licht. Die Erfassung des reflektierten Lichts erfolgt mit einer Aufnahmefrequenz fA , wobei mit einem zeitlichen Abstand dt=1/fA jeweils ein Datensatz von dem Lichtdetektor 6 erfasst wird und an die Recheneinheit übermittelt wird. Die Recheneinheit berechnet zu jedem Datensatz jeweils ein Höhenbild bi, i=1...N und speichert dieses in einem Speichermedium der Recheneinheit 8 ab. Die Aufnahmefrequenz fA ist veränderbar, so dass die zeitlichen Abstände dt zwischen aufeinanderfolgend aufgenommenen Höhenbildern bi nicht unbedingt gleich sind.
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Die erzeugten Höhenbilder bi werden bereits während des Messzeitintervalls T1 nach und nach zu einem Gesamthöhenbild bges zusammengefügt, wobei das Gesamthöhenbild bges bereits während des Entstehens mittels des Anzeigemittels 8 angezeigt wird.
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Es versteht sich, dass gegebenenfalls nicht alle erzeugten Höhenbilder für das Gesamthöhenbild verwendet werden, sondern dass einzelne Höhenbilder beispielsweise aufgrund mangelnder Qualität aussortiert werden. Hierzu wird ein erstes Höhenbild b1 als Gesamthöhenbild bges abgespeichert und angezeigt. Anschließend werden kontinuierlich weitere aufgenommene Höhenbilder bi, i=2...N zu dem Gesamthöhenbild bges hinzugefügt und das neue Gesamthöhenbild bges angezeigt, wobei eine relative Ausrichtung des Höhenbilds bi zu dem Gesamthöhenbild bges anhand eines Überlapps (schraffiert dargestellt) des Höhenbilds bi mit dem Gesamthöhenbild bges, also den bisher aufgenommenen Höhenbildern bi, insbesondere dem unmittelbar vorangegangen aufgenommenen Höhenbild bi-1, ermittelt wird.
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Darüber hinaus wird die Aufnahmefrequenz fA im dargestellten Ausführungsbeispiel anhand des ermittelten Überlapps geregelt. Zu dem Überlapp des zuletzt aufgenommenen Höhenbilds bi mit dem Gesamthöhenbild bges wird jeweils eine erste Maßzahl Mi , z.B. die flächenmäßige Größe des Überlapps, bestimmt und anhand der ersten Maßzahl Mi ein erstes Steuersignal S = Si(Mi) zur Steuerung der Aufnahmefrequenz fA erzeugt. Die Aufnahmefrequenz fA des Lichtdetektors 6 wird anschließend mittels einer Steuereinheit 10, die im dargestellten Ausführungsbeispiel Teil der optischen Aufnahmeeinheit 3 ist, mittels des Steuersignals S geregelt, also gegebenenfalls verändert. Das nächste Höhenbild bi+1 wird entsprechend mit einem zeitlichen Abstand dti+1=1/fA erfasst, wobei fA die geregelte Aufnahmefrequenz bezeichnet.
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Ferner wird anhand des zuletzt aufgenommenen Höhenbilds bi eine zweite Maßzahl für eine Qualität des Höhenbildes bi, z.B. eine Gesamtintensität oder ein Kontrast, bestimmt. Anhand der zweiten Maßzahl wird ein zweites Steuersignal zur Steuerung der Lichtintensität des Beleuchtungsstrahls 5 erzeugt und die Lichtintensität entsprechend bzw. mittels des zweiten Steuersignals geregelt.
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In einer alternativen Ausführungsform oder ergänzend wird ein Sensorsignal eines Sensors 9 (gestrichelt dargestellt) herangezogen, um das Steuersignal S zu berechnen. Beispielsweise wird die Bewegung der intraoralen Kamera 3 mittels eines integrierten Inertialmesssystems nachvollzogen, wobei aus der Bewegung der Kamera 4 auf die Ausrichtung der einzelnen Höhenbilder bi zueinander geschlossen werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Objekt
- 2
- Zahn
- 3
- Aufnahmeeinheit
- 4
- Lichtquelle
- 5
- Beleuchtungsstrahl
- 6
- Lichtdetektor
- 7
- Recheneinheit
- 8
- Anzeigeeinheit
- 9
- Sensor
- 10
- Steuereinheit
- bges
- Gesamthöhenbild
- bi
- Höhenbilder
- fA
- Aufnahmefrequenz
- dt
- zeitlicher Abstand
- Mi
- Maßzahl
- S
- Steuersignal
- T1
- Aufnahmezeitintervall
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2172799 A1 [0002]
- WO 2015/036467 [0002]
- DE 102014207667 A1 [0006]
- WO 2017/062044 A1 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- W. E. Lorensen und H. E. Cline, ACM SIGGRAPH Computer Graphics, Vol. 21, Nr. 4, pp. 163-169, August 1987 [0036]