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Die Erfindung betrifft einen bürstenlosen Elektromotor mit einem Stator und mit einem Rotor, welcher in Antriebsverbindung mit einem Drehelement steht, wobei der Rotor einen permanentmagnetischen Rotormagneten (Ringmagnet) aufweist, welcher nach Art einer Halbach-Anordnung magnetisiert ist.
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Ein bürstenloser Elektromotor umfasst typischerweise einen Rotor (Läufer), welcher gegen einen feststehenden Stator drehbar gelagert ist. Beispielsweise weist der Stator dabei eine Drehfeldwicklung auf, mittels derer bei einer Beaufschlagung mit einem Wechselstrom ein magnetisches Drehfeld erzeugt wird. Der Rotor weist hierbei Permanentmagnete auf, deren Magnetfeld mit dem Drehfeld des Stators wechselwirkt, so dass der Rotor drehangetrieben wird.
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Diese Permanentmagnete werden beispielsweise aus einem Pulver eines magnetischen Materials, wie einer Neodymlegierung oder einem Ferrit, mittels eines Sinterverfahrens hergestellt. Dabei wird die bestimmungsgemäße Magnetisierung der Permanentmagnete bei deren Herstellung mittels eines angelegten Anregermagnetfelds erzielt. Die Permanentmagnete werden anschließend in den Rotor eingebracht, wobei diese beispielsweise speichenförmig im Rotor angeordnet werden. Zusammenfassend erfolgt eine derartige Herstellung der Permanentmagnete in vergleichsweise aufwändiger Weise und ist daher kostenintensiv. Zudem ist aufgrund des mehrteiligen Aufbaus des Rotors und/oder der Herstellung des Rotors in mehreren Schritten eine Gesamttoleranz des Rotors vergleichsweise hoch, was eine Motorstatik sowie ein akustisches Verhalten des Motors nachteilig beeinträchtigt.
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Alternativ zur speichenförmigen Anordnung der Permanentmagnete (Magnetsegmenten) des Rotors, werden beispielsweise Rotoren eingesetzt, welche eine Magnetisierung nach Art einer Halbach-Anordnung (Halbacharray, Halbachmagnetisierung) aufweisen. Bei einer solchen Anordnung ist auf einer Seite der Anordnung das Magnetfeld verstärkt, während es auf der gegenüberliegenden Seite reduziert ist. Dabei ergibt sich bei entsprechender Orientierung der Permanentmagnete ein sinusförmiger Feldstärkeverlauf auf der dem Stator zugewandten Seite, wodurch insbesondere ein Rastmoment reduziert ist. Auf der dieser Seite gegenüberliegenden Seite ist die Feldstärke dagegen im Wesentlichen gleich Null, so dass kein magnetischer Rückschluss notwendig ist.
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Hierzu werden beispielsweise die Rotoren mit einer Halbach-Magnetisierung mittels einzeln vorgefertigter, anisotroper Permanentmagnete in entsprechender Orientierung hergestellt. Alternativ zur dieser Ausführung mit mehreren anisotropen Permanentmagneten kann eine Halbachmagnetisierung mittels eines isotropen Ringmagneten realisiert sein, auf welchen die Halbach-Magnetisierung aufgeprägt ist.
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So ist beispielsweise aus der
DE 10 2013 007 563 A1 ein Rotor mit einem Rotormagneten bekannt, welcher aus mehreren im Spritzgussverfahren hergestellten Ringmagnetsegmenten gebildet ist. Dabei weist der Rotormagnet im Montagezustand eine Halbach-Magnetisierung mit mehreren Magnetpolen am Umfang auf. Hierbei bestehen die Ringmagnetsegmente aus einem magnetisch anisotropen Magnetmaterial, welches während des Spritzgussprozesses mit einem entsprechend geformten Magnetfeld beaufschlagt wird, um die vorgesehene Magnetisierung zu erreichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Elektromotor mit einem verbesserten magnetischen Flussablauf im zwischen dem Rotor und dem Stator des Elektromotors und einer verbesserten Flussablaufanfälligkeit anzugeben. Zusätzlich soll dieser Elektromotor kostensparend herzustellen sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Hierzu umfasst der bürstenlose Elektromotor einen Stator und einen Rotor, welcher in Antriebsverbindung mit einem Drehelement steht. Dabei weist der Rotor einen permanentmagnetischen Rotormagneten (Ringmagneten) auf, welcher nach Art einer Halbach-Anordnung (Halbacharray) magnetisiert ist. Dieser Rotormagnet ist ein Spritzgussteil mit eingelagertem magnetisch anisotropem Magnetmaterial, wobei das magnetisch anisotrope Magnetmaterial zumindest teilweise aus einem Ferrit gebildet ist. Im Folgenden wird das magnetisch anisotrope Magnetmaterial auch einfach als Magnetmaterial bezeichnet. Des Weiteren ist der Rotor in das Drehelement integriert oder mit diesem gefügt.
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Der Rotormagnet weist eine Halbachmagnetisierung mit einer Anzahl von Magnetpolen auf. Diese Magnetisierung wird insbesondere mittels einer magnetischen Vorausrichtung bei der Herstellung des Magneten erreicht. Beispielsweise weist der Rotormagnet dabei 6 bis 20 Magnetpole, insbesondere 8 bis 20 Magnetpole oder vorzugsweise 10 bis 20 Magnetpole auf.
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Vorzugsweise ist das magnetisch anisotrope Magnetmaterial kunststoffgebunden. Der Kunststoff ist dabei ein Bindematerial, in welchem magnetisch anisotropes, insbesondere pulverförmiges, Magnetmaterial eingelagert ist. Als Bindemittels dient hierzu beispielsweise ein Kunststoff wie Nylon, Polyphenylensulfid oder Polyamid.
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Besonders bevorzugt ist der Ferrit ein Hartferrit. Beispielsweise alternativ zu Ferrit ist eine magnetisch anisotrope Legierung aus Neodym-Eisen-Bor (NdFeB) als Magnetmaterial verwendet. Ein Magnet mit Ferrit als magnetisch anisotropes Magnetmaterial ist jedoch vergleichsweise kostensparend und temperaturbeständiger als ein Magnet mit einer Legierung aus Neodym-Eisen-Bor.
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Zum Fügen des Rotors mit dem Drehelement sind vorzugsweise am Rotor eine Fügekontur oder Fügeelemente, wie beispielsweise Schraubdome oder Heißverklemmdome, vorgesehen. Diese ist bzw. sind vorzugsweise mittels eines Mehrkomponenten-Spritzgussverfahrens an den Rotormagneten angeformt.
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Somit sind der Rotormagnet sowie die zur Fügung vorgesehene Fügekontur bzw. die Fügeelemente einstückig ausgeführt. Der Rotor ist somit in einem einzigen Produktionsschritt und insbesondere in der vorgesehenen Endform herstellbar und auch hergestellt, was vorteilhaft weitere Produktionsschritte und Produktionskosten einspart. Im Vergleich zu einem Rotor, welcher aus Einzelkomponenten gefertigt ist und deshalb eine vergleichsweise hohe Toleranzkette im Montagezustand der Einzelkomponenten aufweist, ist beim mittels des Mehrkomponenten-Spritzgussverfahrens einstückig ausgebildeten Rotor eine solche Toleranzkette vergleichsweise gering, weshalb Laufeigenschaften und eine Akustik des Elektromotors verbessert sind.
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Zusätzlich oder alternativ ist beispielsweise mittels des Spritzgussverfahrens der Rotor derart ausgebildet, dass dieser Lüftungslöcher aufweist, welche insbesondere in Axialrichtung bezüglich einer Motorachse verlaufen. Derart ist ein Luftstrom über einen den Elektromotor tragenden Motorträger ermöglicht. Dieser Luftstrom dient beispielsweise der Kühlung einer im oder am Motorträger angeordneten Motorelektronik. Bei einem mittels des Spritzgussverfahrens gebildeten Rotor ist des Weiteren keine Rotorblechung notwendig, weshalb ebenfalls besonders vorteilhaft Kosten eingespart sind, das Gewicht des Rotors reduziert und eine vergleichsweise hohe (Drehmoment-)Dichte des mittels des Drehfelds auf den Rotor wirkenden (Motor-)Drehmoments erreicht ist.
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Beispielsweise zusätzlich oder alternativ ist mittels des Spritzgussverfahrens ein als Innenläufer ausgebildeter Rotor ringförmig ausgebildet. Mit anderen Worten ist der als Innenläufer ausgebildete (kernlose) Rotor zentral ausgespart. Ein solcher Rotor ist dann zweckmäßig mittels der Fügekontur bzw. mittels der Fügeelemente an das Drehelement gefügt. Dabei ist das Drehelement entsprechend, beispielsweise mittels eines Lagerschaftes eines Motorträgers, drehbar gelagert. Vorteilhafterweise ist aufgrund dieser Aussparung ein Bauraum zur Verfügung gestellt, welcher beispielsweise für eine Kühlung oder eine Elektronik genutzt wird und/oder alternative Designs für Kühlkanäle ermöglicht.
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Zusammenfassend ist aufgrund des Spritzgussverfahrens die Geometrie des Rotors und insbesondere des Rotormagneten vergleichsweise einfach an von sich aus dem Bauraum und/oder einer vorgesehenen Funktionalität ergebenden Vorgaben, wie beispielsweise die Lüftungslöcher, anpassbar und angepasst.
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In einer geeigneten Ausgestaltung weist der Rotormagnet bei Raumtemperatur (20°C) eine Remanenz zwischen 0,2 T und 0,5 T und eine Koerzitivfeldstärke der magnetischen Polarisation (HcJ) zwischen 150 kA/m und 1000 kA/m auf.
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Ferner weist der Rotor an dessen dem Stator zugewandten Seite einen sinusförmigen Flussdichteverlauf auf. Dabei ist eine maximale Flussdichte (Flussdichtenamplitude) zwischen dem 1,2-fachen und dem 1,5-fachen der Remanenz des Rotormagneten erreicht. Auf der dieser Seite gegenüberliegenden Seite ist die Flussdichte im Wesentlichen gleich Null. Mit anderen Worten weist der Rotormagnet eine Magnetisierung nach Art einer Halbachanordnung derart auf, dass die maximale Flussdichte am Umfang des Rotors das 1,2-fache bis 1,5 fache der Remanenz erreicht. Vorzugsweise beträgt die (magnetische) Flussdichtenamplitude des sinusförmigen Verlaufs der magnetischen Flussdichte zwischen 0,32 T und 0,7T.
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Der nach Art einer Halbach-Anordnung magnetisierte Rotor weist zusammenfassend an dessen dem Stator zugewandten Seite und entsprechend in einem zwischen dem Rotor und dem Stator gebildeten Luftspalt einen sinusförmigen magnetischen Feldstärkeverlauf bezüglich einer Radialrichtung, also senkrecht zur Motorachse, auf. Dies resultiert in einer sinusförmigen elektromotorischen Kraft (EMK) entlang der Umfangsrichtung des Rotors. Insbesondere aufgrund der Herstellung des Rotors mittels des Spritzgussverfahrens und der entsprechend aufgeprägten Magnetisierung ist dabei eine sinusförmige EMK ohne oder zumindest mit vergleichsweise wenigen und/oder schwach ausgebildeten Oberschwingungen realisiert. Aufgrund dessen treten eine vergleichsweise geringe Drehmomentwelligkeit und ein vergleichsweise geringer Eisenverlust auf, weshalb die Motoreffizienz vorteilhaft verbessert ist. Die Laufeigenschaften des Elektromotors sind somit verbessert. Zusätzlich verringert die Sinusform des magnetischen Feldstärkeverlaufs ein Rastmoment des Rotors. Ferner ist eine radiale Kraft, welche auf die Statorzähne wirkt, auf diese Weise verringert, so dass eine Deformation des Stators und eine damit einhergehende Verschlechterung der Motorakustik vermieden sind.
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Zusammenfassend sind der magnetischen Flussablauf im zwischen dem Rotor und dem Stator des Elektromotors und dessen Flussablaufanfälligkeit verbessert.
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Das mittels des Drehfelds auf den Rotor wirkende Motordrehmoment ist proportional zum Quadrat des Durchmessers des Rotors. Mit anderen Worten nimmt also das Motordrehmoment mit zunehmendem Rotordurchmesser zu. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Rotor als ein Außenrotor ausgebildet. Folglich ist auf diese Weise im Vergleich zu einem als Innenläufer ausgebildetem Elektromotor bei gleicher Baugröße des Elektromotors das Motordrehmoment größer.
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Des Weiteren ist bei einer Ausbildung des Rotors als Außenrotor eine Integration dessen in das Drehelement erleichtert, sofern das Drehelement den Rotor sowie den Stator außenseitig in Radialrichtung umfasst und/oder dort angeordnet ist.
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Zur Integration des Rotors in das Drehelement sind gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Rotor und das Drehelement ein einteilig (einstückig) ausgebildetes Spritzgussteil. Insbesondere ist das Spritzgussteil hierzu in einem Mehrkomponenten-Spritzgussverfahren hergestellt. Der Rotor steht also nicht mittels einer Welle mit Drehelement in Antriebsverbindung, sondern treibt das Drehelement bei dessen Rotation um die Motorachse unmittelbar (direkt) rotatorisch an.
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Die im Zusammenhang mit der zur Ausgestaltung, bei welcher die Fügekontur bzw. die Fügeelemente und der Rotormagnet einteilig ausgebildet sind, genannten Vorteile gelten hier analog. So sind hier insbesondere der Rotor und das Drehelement einstückig ausgeführt, was Produktionskosten einspart und die Laufeigenschaften des Elektromotors verbessert. Des Weiteren ist beispielsweise das Drehelement mit integriertem Rotor mittels des Mehrkomponenten-Spritzgussverfahrens derart ausgestaltet, dass der Rotor und/oder das Drehelement Lüftungslöcher aufweist.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist das Drehelement mit integriertem Rotor über ein Lagersystem am Lagerschaft des Motorträgers drehbeweglich gelagert. Dabei ist der Stator am Motorträger angebunden (gehalten, befestigt). In einer geeigneten Ausführung ist das Drehelement die Nabe eines Lüfterrads. Dabei weist die Nabe das Lagersystem auf. Ferner ist der Rotor an der Innenseite der Nabe angeformt. Eine solche Nabe umfasst den Rotor und den Stator geeigneterweise außenseitig bezüglich der Radialrichtung. Somit ist eine Integration des als Außenrotor ausgebildeten Rotors an der Innenseite der den Außenrotor umfassenden Nabe vergleichsweise einfach realisierbar.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 in einer schematischen Darstellung den Feldlinienverlauf eines Magnetfeldes zwischen einem Rotormagneten eines Rotors und einem Stator eines Elektromotors, wobei der Rotor als ein Außenläufer ausgebildet ist und eine Magnetisierung nach Art einer Halbachanordnung aufweist,
- 2 schematisch in einer Schnittdarstellung eine Nabe eines Lüfters mit einem Lagersystem, wobei in die Nabe der als Außenrotor ausgebildete Rotor integriert ist, und wobei mittels des Lagersystems die Nabe und der Rotor an einem Lagerschaft eines Motorträgers drehbeweglich gelagert sind,
- 3 schematisch eine alternative Ausgestaltung des Elektromotors, bei der der als Innenläufer ausgebildete Rotor mit der Nabe des Lüfters gefügt ist,
- 4a schematisch in einer Schnittdarstellung eine zweite alternative Ausgestaltung des Elektromotors, bei der der Rotormagnet des als Außenläufer ausgebildete Rotors mit einem Rotortopf gefügt ist, und
- 4b in einer Draufsicht den Rotormagneten des Rotors gemäß 4a, wobei der Rotormagnet zum Fügen mit dem Rotortopf eine Anzahl von Schultern und zapfenartige Stifte aufweist.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt schematisch einen Feldlinienverlauf eines Magnetfeldes zwischen einem Rotormagneten 2a eines Rotors 2, welcher um eine sich in Axialrichtung A erstreckende Motorachse M drehbar gelagert ist, und einem Stator 4 eines bürstenlosen Elektromotors 6. Dabei sind diese zum Zwecke einer verbesserten Sichtbarkeit des Feldlinienverlaufs lediglich ausschnittweise dargestellt. So zeigt die 1 lediglich eine Hälfte des Rotors 2 und des Stators 4, wobei die nicht dargestellte Hälfte des Rotors 2 und des Stators 4 spiegelsymmetrisch bezüglich einer Ebene E ist, durch welche die Motorachse M verläuft, und welche senkrecht zur Zeichenebene orientiert ist.
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Der Stator 4 weist ein ringförmiges Statorjoch 8 auf, von welchem sich sternförmig, also in einer zur Axialrichtung A senkrecht orientierten Radialrichtung R, Statorzähne 10 von der Motorachse M weg zum Rotor 2 hin erstrecken. Der Rotor 2 ist also außenseitig des Stators 4 angeordnet. Mit anderen Worten ist der Rotor 2 als Außenrotor (Außenläufer) ausgebildet.
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Zwischen den Statorzähnen 10 sind Statornuten 12 gebildet, in welchen eine nicht weiter dargestellte, insbesondere als Spulen ausgebildete, Statorwicklung aufgenommen ist. Die Statorzähne weisen dabei eine T-Form auf. So sind diese an deren dem Rotor 2 zugewandten Freiende beidseitig unter Bildung von Pollaschen 14 in einer Umfangsrichtung (azimutal) erweitert, welche senkrecht zur Axialrichtung A und zur Radialrichtung R orientiert ist.
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Der Rotormagnet 2a ist nach Art einer Halbach-Anordnung magnetisiert. Hierzu ist der Rotormagnet 2a als ein Spritzgussteil ausgebildet, in welchem magnetisch anisotropes Magnetmaterial eingelagert ist, wobei das Magnetmaterial zumindest teilweise aus einem Ferrit gebildet ist. Hierbei weist der Rotormagnet vierzehn Magnetpole auf. Aufgrund der Halbachmagetisierung sind die Magnetfeldlinien im Wesentlichen innerhalb des Rotors 2 geführt. Folglich ist kein Eisenrückschluss für den Rotor 2 notwendig. Ein magnetischer Rückschluss im Stator 4 hingegen erfolgt durch das Statorjoch 8.
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Die Magnetfeldlinien sind in einem zwischen dem Rotor 2 und dem Stator 4 gebildeten (Luft-, Motor-)Spalt 16 im Wesentlichen entlang der Radialrichtung R orientiert. Das Magnetfeld weist dabei entlang des Umfangs des Rotors 2, also in Umfangsrichtung U, an dessen dem Stator 4 zugewandten (Innen-)Seite 18 einen sinusförmigen Verlauf der Flussdichte auf, während auf der dieser Seite gegenüberliegenden Seite 20, also der Außenseite, die Flussdichte im Wesentlichen gleich Null ist. Insbesondere weist der Rotormagnet eine Remanenz von 0,28 T und eine Koerzitivfeldstärke der magnetischen Polarisation (HcJ) von 200 KA/m auf. Insbesondere durch die Wahl des Magnetmaterials, dessen Dichte im Rotormagneten 2a, der Anzahl der Pole sowie der Magnetisierungsausrichtung ist es ermöglicht, dass die maximale Flussdichte das 1,2 bis 1,5 fache der Remanenz beträgt.
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In 2 ist der Elektromotor 6 in einer schematischen Schnittdarstellung gezeigt, wobei die Schnittebene mittels der Axialrichtung A und mittels der Radialrichtung R aufgespannt ist und wobei die Motorachse in dieser Schnittebene liegt. Der Stator 4 ist dabei an einem Motorträger 22 befestigt oder angebunden. Der Motorträger 22 weist zentral einen sich in Axialrichtung A erstreckenden Lagerschaft 24 auf. Mittels eines Lagersystems 26 ist ein Drehelement 28 um die Motorachse M rotatorisch gelagert. Dabei weist das Drehelement 28 das Lagersystem 26 auf oder ist zumindest teilweise mittels diesem gebildet. Das Drehelement 28 ist als eine Nabe eines Lüfterrads ausgebildet.
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Der Rotor 2 ist dabei in das Drehelement 28 integriert. Zu diesem Zweck sind der Rotor 2 und das Drehelement 28 ein einteilig (monolithisch) ausgebildetes Spritzgussteil. Hierzu wird das Drehelement 28 mit dem derart integrierten Rotor 2 mittels eines Mehrkomponenten-Spritzgussverfahrens hergestellt. Die Nabe umfasst dabei den Rotor 2 außenseitig. Mit anderen Worten ist zur Integration des Rotors 2 in das Drehelement 28 der Rotor 2 an der Innenseite 30 des Drehelements 28, d.h. an der dem Stator 4 zugewandten und senkrecht zur Radialrichtung R verlaufenden Seite, angeformt. Auf diese Weise steht der Rotor 2 mit dem als Nabe des Lüfterrads ausgebildeten Drehelement 28 in Antriebsverbindung.
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In der 3 ist eine alternative Ausgestaltung des Elektromotors 6 skizziert, bei welcher der Rotor 2 als ein Innenläufer ausgebildet ist. Analog zur Ausführung gemäß 2 der Stator 4 ist am Motorträgers 22 angebunden, wobei der Motorträger 22 zentral den sich in Axialrichtung A erstreckenden Lagerschaft 24 aufweist.
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Im Vergleich zur Ausführung der 2, in welcher am Lagerschaft 24 mittels des Lagersystems 26 das als Nabe ausgebildete Drehelement 28 gelagert ist, weist hier der Rotor 2 einen Rotorkern 2c auf, welcher das Lagersystem 26 umfasst oder dieses zumindest teilweise bildet. Mittels des Lagersystems 26 ist der Rotor 2 am Lagerschaft 24 des Motorträgers 22 drehbar (rotatorisch) gelagert. Dabei umfasst der ringförmig ausgebildete Rotormagnet 2a den Rotorkern außenseitig bezüglich der Radialrichtung R. Die Nabe des Lüfterrads ist hierbei mit dem Rotor 2 mittels dessen Fügeelemente 2b gefügt. Beispielsweise sind die Fügeelemente 2b als, insbesondere im Zuge der Herstellung des Rotors 2 mittels des Mehrkomponenten-Spritzgussverfahrens angeformte, Schraubdome oder als Rastkonturen oder als stiftförmige Fügekontur ausgeführt, welche im Zuge eines Heißverpressens oder Heißverstemmens mit einer korrespondierenden Kontur der Nabe gefügt ist.
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4a zeigt eine zweite alternative Ausführung der Elektromotors 6, wobei der Rotor 2 als ein Außenläufer ausgebildet ist. Hierbei ist der Rotormagnet 2a des Rotors 2 mittels eines Rotortopfes 2d über das Lagersystem 26 am Lagerschaft 24 drehbar gelagert. Der Rotortopf 2d ist dabei beispielsweise ein Spritzgussteil oder alternativ eine mittels Fräsen hergestellte Komponente, wobei insbesondere Aluminium als Material für den Rotortopf 2d herangezogen ist. Der Rotortopf weist ferner in Axialrichtung durchgehende Aussparungen 22 auf, welche beispielsweise jeweils mittels einer Bohrung realisiert sind. Auf diese Weise ist ein Luftstrom (Luftzug) zur Kühlung des Stators 4 oder der am Motorträger 22 angeordneten (Motor-) Elektronik 34. Der Rotortopf 2d weist Fügeelemente 2b zum Fügen mit dem nicht weiter dargestellten Drehelement 28 auf, welche hier beispielsweise als Schraubdome ausgebildet sind.
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Wie in der 4b dargestellt ist, weist der Rotormagnet 2a zu dessen Fügen mit dem Rotortopf 2d Fügestifte 36 auf, welche in korrespondierenden Aufnahmen 38 einsitzen. Beispielsweise werden die Fügestifte auf der dem Rotormagneten 2a abgewandten Seite mittels eines nicht weiter dargestellten Sicherungsringes gehalten oder alternativ erfolgt das Fügen mittels Laserschweißens oder Heißverstemmens. Zusammenfassend ist der Rotormagnet 2a mittels des Rotortopfes 2d mit dem nicht weiter dargestellten Drehelement 28 gefügt.
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Um insbesondere ein Spiel zwischen dem Fügestift 36 und der entsprechenden Aufnahme auszugleichen und eine sichere Halterung des Magneten in tangentialer Richtung (azimuthal, in Umfangsrichtung U) zu realisieren, weist der Rotor 2a unter Bildung von Anlageschultern 40 eine quaderförmige Aussparung auf, in welche eine Lasche 42 des Rotortopfes bezüglich der Radialrichtung R und der Umfangsrichtung U formschlüssig einsitzt. Die Ebene IV stellt die Schnittebene gemäß 4a dar.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Rotor
- 2a
- Rotormagnet
- 2b
- Fügeelement
- 2c
- Rotorkern
- 2d
- Rotortopf
- 4
- Stator
- 6
- Elektromotor
- 8
- Statorjoch
- 10
- Statorzahn
- 12
- Statornut
- 14
- Pollasche
- 16
- Spalt
- 18
- Innenseite des Rotors
- 20
- Außenseite des Rotors
- 22
- Motorträger
- 24
- Lagerschaft
- 26
- Lagersystem
- 28
- Drehelement
- 30
- Innenseite des Drehelements
- 32
- Aussparung
- 34
- Elektronik
- 36
- Fügestift
- 38
- Aufnahme
- 40
- Anlageschulter
- 42
- Lasche
- A
- Axialrichtung
- E
- Symmetrieebene
- M
- Motorachse
- R
- Radialrichtung
- U
- Umfangsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013007563 A1 [0006]