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Die Erfindung betrifft unterschiedliche Elemente einer Kettensäge, nämlich die Sägekette, die Führungsschiene und das Kettenrad.
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Kettensägen umfassen ein Gehäuse, in dem ein Verbrennungsmotor oder Elektromotor angeordnet ist. Der Motor treibt ein Kettenrad an. Über dieses Kettenrad und in einer Nut einer Führungsschiene ist eine Sägekette umlaufend geführt. Insbesondere werden hier tragbare Kettensägen betrachtet, die beispielsweise zum Trennen von Holz oder Stein verwendet werden. Eine übliche Kettensäge zeigt beispielsweise die Druckschrift
US 3,929,049 A .
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Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung eine Sägekette, eine Führungsschiene und/oder ein Kettenrad einer Kettensäge anzugeben, die bei einfacher Herstellung einen wartungsarmen und sicheren Betrieb einer Kettensäge ermöglichen.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Die abhängigen Ansprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung zum Gegenstand.
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Somit wird die Aufgabe gelöst durch eine Sägekette einer Kettensäge. Die Sägekette umfasst eine Vielzahl an Gliedern, die mittels einer Vielzahl an Nieten verbunden sind. Die Vielzahl an Gliedern umfasst Schneideglieder. Jedes Schneideglied weist zumindest einen Schneidezahn auf. Insbesondere handelt es sich um Schneidezähne mit geometrisch bestimmter Schneide.
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Im Rahmen der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest manche Glieder der Sägekette aus Kunststoff gefertigt sind und/oder mit Kunststoff beschichtet sind. Insbesondere ist vorgesehene, dass alle Schneideglieder und/oder alle Verbindungsglieder und/oder alle Treibglieder aus Kunststoff gefertigt sind und/oder mit Kunststoff beschichtet sind.
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So ist es möglich, dass die entsprechenden Glieder vollständig aus Kunststoff gefertigt sind. Des Weiteren ist es möglich, dass die entsprechenden Glieder teilweise aus Kunststoff gefertigt sind. Zusätzlich oder alternativ können die Glieder teilweise oder vollständig mit Kunststoff beschichtet sein.
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Bei der teilweisen Fertigung aus Kunststoff ist insbesondere vorgesehen, dass das jeweilige Glied aus einem Metallteil und einem Kunststoffteil zusammengesetzt ist. Vorzugsweise ist das Metallteil in einem Spritzgussverfahren mit dem Kunststoff umspritzt, wodurch sich eine sehr gute Verbindung zwischen dem Metallteil und dem Kunststoffteil ergibt.
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Bei der Beschichtung mit Kunststoff kann das Grundbauteil, welches beschichtet wird, aus Metall und/oder aus Kunststoff bestehen.
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Der verwendete Kunststoff wird in erster Linie aufgrund seiner tribologischen Eigenschaften, nämlich seiner Verschleißeigenschaften und seiner Reibeigenschaften, ausgewählt. Es wird noch genauer auf mögliche, vorteilhaft zu verwendende Kunststoffe und deren Ausgestaltung eingegangen.
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Die Verwendung des Kunststoffes sowohl bei der Sägekette als auch bei den weiteren Elementen der Kettensäge, wie der Führungsschiene und dem Kettenrad, hat zum Vorteil, dass nicht zwangsläufig eine Schmierung mit Öl (z.B. Sägekettenhaftöl) oder Fett im Bereich der Sägekette nötig ist. So können hier Kunststoffe mit entsprechend geringen Reibwerten und/oder selbstschmierenden Eigenschaften verwendet werden. Der Verzicht auf Schmierstoffe spart Gewicht und führt zu einem umweltfreundlichen Betrieb der Kettensäge. Darüber hinaus führt die Fertigung der üblicherweise aus Metall gefertigten Elemente mit Kunststoff zu einer Gewichtseinsparung der gesamten Kettensäge.
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Die Sägekette umfasst vorzugsweise zusätzlich zu den Schneidegliedern Treibglieder und/oder Verbindungsglieder. Dabei ist besonders vorzugsweise die folgende wiederholende Anordnung vorgesehen: dem Schneideglied ist ein paralleles Verbindungsglied zugeordnet. Das Schneideglied und das zugehörige Verbindungsglied sind über einen Niet mit einem Treibglied verbunden. Dieses Treibglied wiederum ist über zwei parallele Verbindungsglieder mit einem weiteren Treibglied verbunden. Das weitere Treibglied ist mit dem nächsten Schneideglied und zugehörigem Verbindungsglied verbunden. So umfasst eine sich wiederholende Einheit der Sägekette ein Schneideglied, zwei Treibglieder und drei Verbindungsglieder.
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Hinsichtlich der Schneideglieder sind vorzugsweise folgende Ausgestaltungen vorgesehen:
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Gemäß einer ersten Variante ist vorgesehen, dass das Schneideglied ein Metallteil umfasst. An diesem Metallteil ist der zumindest eine Schneidezahn ausgebildet. Das Metallteil ist mit einem Kunststoffteil verbunden, vorzugsweise vom Kunststoffteil umspritzt. Das Kunststoffteil bildet dabei die der Führungsschiene zugewandte Radialreibfläche. Diese Radialreibfläche liegt auf der Führungsschiene auf und reibt auf der Führungsschiene. Des Weiteren bildet vorzugsweise das Kunststoffteil auch die beiden Löcher bzw. zumindest die Innenflächen der beiden Löcher des Schneidegliedes, durch welche die beiden Niete ragen.
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In einer weiteren Variante ist bevorzugt vorgesehen, dass das Schneideglied aus einem Metallteil gefertigt ist, wobei an dem Metallteil der zumindest eine Schneidezahn ausgebildet ist und wobei in dem Metallteil die beiden Löcher für die beiden Niete vorgesehen sind. Zumindest an den Innenflächen der Löcher und/oder an der die Radialreibfläche bildenden Unterseite ist das Metallteil mit dem Kunststoff beschichtet.
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In einer dritten Variante ist vorgesehen, dass das Schneideglied ein Kunststoffteil ist, das geometrisch den zumindest einen Schneidezahn bildet, wobei der Schneidezahn mit einem Metall beschichtet ist.
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Hinsichtlich der Treibglieder sind vorzugsweise folgende Ausgestaltungen vorgesehen:
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Das einzelne Treibglied weist vorzugsweise einen bezüglich der Führungsschiene radial nach innen ragenden Treibfortsatz auf. Dieser Treibfortsatz wird vom Kettenrad erfasst, so dass das Drehmoment vom Kettenrad über die Treibfortsätze auf die Sägekette übertragen wird. Die radial nach innen ragenden Treibfortsätze der Treibglieder stecken üblicherweise in einer Nut der Führungsschiene. Innerhalb dieser Nut der Führungsschiene dienen die Treibfortsätze zur Führung der Sägekette, so dass die Sägekette nicht seitlich aus der Führungsschiene springen kann.
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Gemäß einer Variante ist vorgesehen, dass das Treibglied ein Metallteil umfasst. Dieses Metallteil ist mit einem Kunststoffteil verbunden, vorzugsweise vom Kunststoffteil umspritzt. Das Kunststoffteil bildet dabei insbesondere den radial nach innen ragenden Treibfortsatz und/oder die Innenflächen der beiden Löcher zur Aufnahme der Niete. Das Treibglied kann einen radial nach außen ragenden Fortsatz aufweisen, der in Kontakt mit dem zu sägenden Werkstück kommt und beispielsweise dazu dient, dass die Kettensäge am Werkstück gut anliegt. Dieser radial nach außen ragende Fortsatz des Treibgliedes ist vorzugsweise durch das Metallteil gebildet.
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In einer weiteren Variante ist vorgesehen, dass das Treibglied aus einem Metallteil gefertigt ist, das vom Kunststoff beschichtet ist. Insbesondere sind dabei die Innenflächen der beiden Löcher zur Aufnahme der Niete beschichtet. Zusätzlich oder alternativ sind die radial nach innen ragenden Treibfortsätze der Treibglieder mit dem Kunststoff beschichtet.
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In einer weiteren Variante ist vorgesehen, dass das Treibglied vollständig aus Kunststoff gefertigt ist. Dabei kann der unter Umständen vorgesehene radial nach außen ragende Fortsatz des Treibgliedes, ähnlich wie ein Schneidezahn, mit Metall beschichtet sein.
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Hinsichtlich der Verbindungsglieder sind vorzugsweise folgende Ausgestaltungen vorgesehen:
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Gemäß einer Variante ist bevorzugt vorgesehen, dass das Verbindungsglied ein Metallteil umfasst. Dieses Metallteil ist mit einem Kunststoffteil verbunden, vorzugsweise vom Kunststoffteil umspritzt. Das Kunststoffteil bildet dabei vorzugsweise die Innenflächen der beiden Löcher, die die Niete aufnehmen und/oder die auf der Führungsschiene aufliegenden Radialreibflächen des Verbindungsglieds.
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In einer weiteren Variante ist vorgesehen, dass das Verbindungsglied vollständig aus dem Kunststoff gefertigt ist.
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Hinsichtlich der Niete sind vorzugsweise folgende Ausgestaltungen vorgesehen:
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Der einzelne Niet zur Verbindung der beschriebenen Glieder ist gemäß einer bevorzugten Variante vollständig aus dem Kunststoff gefertigt. In einer alternativen Variante ist vorgesehen, dass der Niet ein Metallteil umfasst, das, zumindest an ihrer Umfangsfläche, von dem Kunststoff umspritzt ist. In einer weiteren Alternative ist vorgesehen, dass der Niet ein Metallteil umfasst, das mit dem Kunststoff beschichtet ist.
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Gemäß einer ersten Variante weisen alle Glieder der Sägekette jeweils zwei Löcher auf, durch die die Niete gesteckt sind. Gemäß einer weiteren Variante können auch Verbindungsglieder verwendet werden, die integral mit einer oder zwei Niete gefertigt sind. So ist es insbesondere bei der Ausgestaltung aus Kunststoff möglich, ein Verbindungsglied gemeinsam mit einer oder zwei Niete einstückig spritzzugießen.
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Die beschriebenen Ausgestaltungen der Glieder und Niete können beliebig miteinander kombiniert werden.
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Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Führungsschiene der Kettensäge. Diese Führungsschiene weist eine umlaufende Nut zur Aufnahme der Sägekette auf. In der Nut und auf der Nut sind mehrere Führungsflächen zum Führen der Sägekette vorgesehen. An diesen Führungsflächen reibt bzw. gleitet die Sägekette.
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Betrachtet man die Führungsschiene im Querschnitt, so befinden sich in der Nut zwei gegenüberliegende und einander zugewandte Axialführungsflächen der Führungsschiene. Zwischen diesen beiden Axialführungsflächen sind die radial nach innen ragenden Treibfortsätze der Treibglieder angeordnet. Außerhalb der Nut weist die Führungsschiene zwei Radialführungsflächen auf. Die Verbindungsglieder und die Schneideglieder der Sägekette liegen mit ihren radial nach innen weisenden Radialreibflächen auf diesen Radialführungsflächen der Führungsschiene auf.
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Es ist vorgesehen, dass zumindest manche der Führungsflächen der Führungsschiene aus Kunststoff gefertigt sind und/oder mit Kunststoff beschichtet sind.
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Gemäß einer ersten Variante ist die gesamte Führungsschiene einteilig aus diesem die Führungsflächen bildenden Kunststoff gefertigt. Dabei sind dann sämtliche Führungsflächen aus dem Kunststoff.
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Gemäß einer weiteren Variante weist die Führungsschiene eine oder mehrere Trägerplatten auf. In diese zumindest eine Trägerplatte sind Kunststoffteile eingesetzt oder eingespritzt, die die Führungsflächen bilden. Die zumindest eine Trägerplatte kann aus Metall oder Kunststoff gefertigt sein.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Führungsschiene eine oder mehrere Trägerplatten aus Kunststoff und/oder Metall umfasst, die zur Bildung der Führungsflächen mit dem Kunststoff beschichtet ist/sind.
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Die Führungsschiene wird üblicherweise mit dem Gehäuse der Kettensäge fest verbunden. An dem mit dem Gehäuse verbundenen Ende der Führungsschiene befindet sich das Kettenrad, welches die Sägekette antreibt. Das nach außen ragende gegenüberliegende Ende der Führungsschiene wird als freies Ende bezeichnet. An diesem freien Ende der Führungsschiene wird die Sägekette um ca. 180° umgeleitet. Dies kann bei einer einfachen Ausgestaltung der Führungsschiene nur durch die bereits beschriebene Nut erfolgen.
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Zusätzlich ist es jedoch auch möglich, dass sich an dem freien Ende der Führungsschiene ein Zahnrad befindet. Die radial nach innen ragenden Treibfortsätze der Treibglieder greifen in dieses Zahnrad ein und drehen somit das Zahnrad. Dabei führt das Zahnrad zu einer verminderten Gleitreibung der Sägekette.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass zumindest die Kontaktflächen dieses Zahnrades aus dem Kunststoff gefertigt sind und/oder mit dem Kunststoff beschichtet sind. An diesen Kontaktflächen berührt das Zahnrad die Treibglieder. Gemäß einer Variante umfasst das Zahnrad ein Metallteil, das mit einem Kunststoffteil verbunden ist, vorzugsweise umspritzt ist, oder mit dem Kunststoff beschichtet ist. Darüber hinaus ist es möglich, das Zahnrad vollständig aus dem Kunststoff zu fertigen.
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Die Erfindung umfasst des Weiteren ein Kettenrad einer Kettensäge. Das Kettenrad wird im Gehäuse der Kettensäge mit einer Abtriebswelle eines Elektromotors oder eines Verbrennungsmotors bzw. eines dazwischen geschalteten Getriebes verbunden. Um das Kettenrad wird die Sägekette gelegt. Das Kettenrad überträgt das entsprechende Drehmoment auf die Treibglieder der Sägekette.
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Das Kettenrad berührt mit seinen Antriebsflächen, insbesondere den Flanken seiner Zähne, die Treibglieder. Dabei ist vorgesehen, dass zumindest diese Antriebsflächen des Kettenrads aus dem Kunststoff gefertigt sind und/oder mit dem Kunststoff beschichtet sind. Gemäß einer Variante umfasst das Kettenrad ein Metallteil, das mit einem Kunststoffteil verbunden ist, vorzugsweise umspritzt ist, oder mit dem Kunststoff beschichtet ist. Gemäß einer weiteren Variante ist das vollständige Kettenrad aus dem Kunststoff gefertigt.
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Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Kettensäge mit der oben beschriebenen Sägekette und/oder der oben beschriebenen Führungsschiene und/oder dem oben beschriebenen Kettenrad. Bei der Kettensäge handelt es sich insbesondere um eine tragbare und im tragbaren Zustand einsetzbare Kettensäge. Insbesondere handelt es sich bei der Kettensäge um eine voll funktionsfähige Kettensäge und nicht um ein Modell oder Spielzeug.
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Im Folgenden wird der vorzugsweise zu verwendende Kunststoff für die Sägekette, die Führungsschiene oder das Kettenrad beschrieben.
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Dabei ist es möglich, für die einzelnen Elemente (Sägekette, Führungsschiene, Kettenrad) und/oder einzelnen Komponenten (Schneideglied, Treibglied, Verbindungsglied, Niet, Axialführungsfläche, Radialführungsfläche, Kontaktfläche, Antriebsfläche, usw.) unterschiedliche Kunststoffe einzusetzen. Ferner ist es auch möglich, für die unterschiedlichen Glieder und Niete der Sägekette bzw. für die unterschiedlichen Führungsflächen der Führungsschiene unterschiedliche Kunststoffe einzusetzen. So kann beispielsweise ein Glied der Kette aus einem Kunststoff sein und ein anderes Glied oder ein Niet aus einem anderen Kunststoff sein.
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So kann für die vorab und im Folgenden verwendete allgemeine Bezeichnung „Kunststoff“ bzw. „Kunststoffteil“ stets einer der folgenden Kunststoffe sowohl für die Beschichtung als auch für die teilweise oder vollständige Ausgestaltung des jeweiligen Elements/der jeweiligen Komponente eingesetzt werden.
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Polyetherketon (PEK), insbesondere Polyaryletherketone (PAEK), Polyetheretherketon (PEEK), Polyetherketonketon (PEKK), Polyetheretheretherketon (PEEEK), Polyetheretherketonketon (PEEKK) oder Polyetherketon-etherketonketon (PEKEKK).
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Polyimid (PI), insbesondere Polyetherimid (PEI), Polyamidimid (PAI) oder Polybenzimidazo (PBI).
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Polyoxymethylen (POM).
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Polyethylenterephthalat (PET), insbesondere teilkristallines PET-C.
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Polytetrafluorethylen (PTFE), insbesondere PTFE mit synthetischem Glimmer (MI) als Füllstoff.
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Insbesondere ist für die tribologischen Eigenschaften des verwendeten Kunststoffs vorgesehen, dass der Kunststoff mit zumindest einem der folgenden Füllstoffe versehen ist: Graphit, Fluorkohlenstoff, Molybdändisulfid, Kohlenstofffasern, Glasfasern, synthetischer Glimmer Carbon-Nanotubes und/oder Bornitrid-Nanotubes.
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Besonders bevorzugt werden folgende Kunststoffe mit Füllstoffen sowohl für die Beschichtung als auch für die teilweise oder vollständige Ausgestaltung des jeweiligen Elements/der jeweiligen Komponente eingesetzt:
- Polyetheretherketon (PEEK) mit 5% bis 50% Glasfaserverstärkung.
- Polyetheretherketon (PEEK) mit 5% bis 50% Kohlefaserverstärkung.
- Polyetheretherketon (PEEK) mit 5% bis 20% Graphit und/oder 5% bis 20% Kohlenstofffasern und/oder 5% bis 20% Fluorkohlenstoff.
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Die Beschichtung des jeweiligen Elements/der jeweiligen Komponente erfolgt vorzugsweise mit einem thermischen Spritzverfahren. Dabei wird der Kunststoff innerhalb oder außerhalb eines Spritzbrenners ab-, an- oder aufgeschmolzen, in einem Gasstrom in Form von Spritzpartikeln beschleunigt und auf die Oberfläche des zu beschichtenden Bauteils geschleudert.
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Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass die Beschichtung des jeweiligen Elements/der jeweiligen Komponente mit einem elektrostatischen Beschichtungsverfahren erfolgt. Insbesondere wird dabei der Kunststoff als Pulver direkt auf die Oberfläche gesprüht. Das Pulver schmilzt und bildet die Beschichtung.
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Des Weiteren ist es möglich, die Beschichtung in Form einer Folie aufzulegen und mit der zu beschichtenden Oberfläche, z.B. thermisch, zu verbinden.
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Für die Beschichtung wird besonders vorzugsweise Polyetheretherketon (PEEK) oder Polyaryletherketone (PAEK) verwendet.
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Versuche haben gezeigt, dass die beschriebenen Kunststoffe, insbesondere PEEK und PEAK, bei Reibung und dabei entstehender, entsprechend hoher Temperatur einen Gleitfilm bilden. Dieser Gleitfilm entsteht unabhängig vom Reibpartner. Daher können durchaus Elemente/Komponenten der Kettensäge aus Metall in Reibkontakt mit Elementen/Komponenten der Kettensäge aus Kunststoff stehen. Beispielsweise können die Glieder der Sägekette zumindest teilweise aus Kunstsoff gefertigt sein und die Führungsflächen der Führungsschiene aus Metall; oder umgekehrt.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Kettensäge mit Sägekette, Führungsschiene und Kettenrad,
- 2 eine schematische Ansicht von Sägekette, Führungsschiene und Kettenrad der Kettensäge aus 1,
- 3 zwei Ansichten der erfindungsgemäßen Sägekette,
- 4 bis 7 unterschiedliche Ausgestaltungen der Führungsflächen an der erfindungsgemäßen Führungsschiene, und
- 8 zwei Ansichten zur Anordnung eines Zahnrads in der erfindungsgemäßen Führungsschiene.
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Im Folgenden wird die Verwendung des Kunststoffes an unterschiedlichen Elementen einer Kettensäge 1 beschrieben. Dabei werden vorzugsweise die bereits beschriebenen Kunststoffe verwendet, insbesondere in einem Spritzgussverfahren oder als Beschichtung.
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1 zeigt die Kettensäge 1 mit einer Führungsschiene 3. Die Führungsschiene 3 ist am Gehäuse der Kettensäge 1 befestigt. In rein schematischer Darstellung ist ein Kettenrad 4 der Kettensäge 1 gezeigt. Um die Führungsschiene 3 und das Kettenrad 4 liegt eine Sägekette 2.
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Entsprechend der Drehung des Kettenrads 4 ist eine Drehachse 6 definiert. Die Sägekette 2 läuft entlang einer Umfangsrichtung 8 um die Führungsschiene 3. Senkrecht zur Drehachse 6 und senkrecht zur Umfangsrichtung 8 erstreckt sich eine Radialrichtung 7. Die Sägekette 2 weist mit ihrer radialen Innenseite zur Führungsschiene 3 hin. Die radiale Außenseite der Sägekette 2 tritt bei Benutzung der Kettensäge 1 in Kontakt mit dem zu schneidenden Werkstück.
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2 zeigt in rein schematischer Darstellung die Führungsschiene 3, das Kettenrad 4 und die Sägekette 2. Dabei ist zu sehen, dass am freien Ende der Führungsschiene 3 ein Zahnrad 5 in der Führungsschiene 3 angeordnet werden kann, um die Sägekette 2 an diesem freien Ende um 180° umzulenken.
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Die beiden Darstellungen in 3 zeigen den sich wiederholenden Aufbau der Sägekette 2 mit Schneidegliedern 10, Treibgliedern 12 und Verbindungsgliedern 13. Die einzelnen Glieder 10, 12, 13 sind über Niete 16 miteinander verbunden.
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Die Schneideglieder 10 weisen an ihrer radialen Außenseite jeweils einen Schneidezahn 11 auf. An ihrer radialen Innenseite weisen die Schneideglieder 10 eine Radialreibfläche 14 zur Auflage auf der Führungsschiene 3 auf.
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Die Treibglieder 12 weisen einen radial nach innen ragenden Treibfortsatz 15 auf. Dieser Treibfortsatz 15 steckt in einer Nut 20 der Führungsschiene 3 und tritt in Kontakt mit dem Kettenrad 4 und dem Zahnrad 5.
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Die Verbindungsglieder 13 weisen an ihrer radial nach innen ragenden Seite ebenfalls Radialreibflächen 14 auf, die an der Führungsschiene 3 anliegen.
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Gemäß einer ersten Variante ist vorgesehen, dass das Schneideglied 10 ein Metallteil umfasst. An diesem Metallteil ist der zumindest eine Schneidezahn 11 ausgebildet. Das Metallteil ist mit einem Kunststoffteil verbunden, vorzugsweise vom Kunststoffteil umspritzt. Das Kunststoffteil bildet dabei die der Führungsschiene 3 zugewandte Radialreibfläche14. Des Weiteren bildet vorzugsweise das Kunststoffteil auch die beiden Löcher bzw. zumindest die Innenflächen der beiden Löcher des Schneidegliedes 10, durch welche die beiden Niete 16 ragen.
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In einer weiteren Variante ist bevorzugt vorgesehen, dass das Schneideglied 10 aus einem Metallteil gefertigt ist, wobei an dem Metallteil der zumindest eine Schneidezahn 11 ausgebildet ist und wobei in dem Metallteil die beiden Löcher für die beiden Niete 16 vorgesehen sind. Zumindest an den Innenflächen der Löcher und/oder an der die Radialreibfläche 14 bildenden Unterseite ist das Metallteil mit dem Kunststoff beschichtet.
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In einer dritten Variante ist vorgesehen, dass das Schneideglied 10 ein Kunststoffteil ist, das geometrisch den zumindest einen Schneidezahn 11 bildet, wobei der Schneidezahn mit einem Metall beschichtet ist.
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Gemäß einer Variante ist vorgesehen, dass das Treibglied 12 ein Metallteil umfasst. Dieses Metallteil ist mit einem Kunststoffteil verbunden, vorzugsweise vom Kunststoffteil umspritzt. Das Kunststoffteil bildet dabei insbesondere den radial nach innen ragenden Treibfortsatz 15 und/oder die Innenflächen der beiden Löcher zur Aufnahme der Niete 16. Das Treibglied 12 kann einen radial nach außen ragenden Fortsatz aufweisen, der in Kontakt mit dem zu sägenden Werkstück kommt und beispielsweise dazu dient, dass die Kettensäge 1 am Werkstück gut anliegt. Dieser radial nach außen ragende Fortsatz des Treibgliedes 12 ist vorzugsweise durch das Metallteil gebildet.
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In einer weiteren Variante ist vorgesehen, dass das Treibglied 12 aus einem Metallteil gefertigt ist, das vom Kunststoff beschichtet ist. Insbesondere sind dabei die Innenflächen der beiden Löcher zur Aufnahme der Niete 16 beschichtet. Zusätzlich oder alternativ sind die radial nach innen ragenden Treibfortsätze 15 mit dem Kunststoff beschichtet.
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In einer weiteren Variante ist vorgesehen, dass das Treibglied 12 vollständig aus Kunststoff gefertigt ist. Dabei kann der unter Umständen vorgesehene radial nach außen ragende Fortsatz des Treibgliedes 12, ähnlich wie ein Schneidezahn, mit Metall beschichtet sein.
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Gemäß einer Variante ist bevorzugt vorgesehen, dass das Verbindungsglied 13 ein Metallteil umfasst. Dieses Metallteil ist mit einem Kunststoffteil verbunden, vorzugsweise vom Kunststoffteil umspritzt. Das Kunststoffteil bildet dabei vorzugsweise die Innenflächen der beiden Löcher, die die Niete 16 aufnehmen und/oder die auf der Führungsschiene 3 aufliegenden Radialreibflächen 14 des Verbindungsglieds 13.
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In einer weiteren Variante ist vorgesehen, dass das Verbindungsglied 13 vollständig aus dem Kunststoff gefertigt ist.
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Der einzelne Niet 16 zur Verbindung der beschriebenen Glieder 10, 12, 13 ist gemäß einer bevorzugten Variante vollständig aus dem Kunststoff gefertigt. In einer alternativen Variante ist vorgesehen, dass der Niet 16 ein Metallteil umfasst, das, zumindest an ihrer Umfangsfläche, von dem Kunststoff umspritzt ist. In einer weiteren Alternative ist vorgesehen, dass der Niet 16 ein Metallteil umfasst, das mit dem Kunststoff beschichtet ist.
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4 zeigt in einem Querschnitt den grundsätzlichen Aufbau der Führungsschiene 3 mit Nut 20. In der Nut 20 liegen sich zwei Axialführungsflächen 21 gegenüber. diese Axialführungsflächen 21 kommen im Wesentlichen in Kontakt mit dem Treibfortsatz 15 des jeweiligen Treibgliedes 12. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass der Treibfortsatz 15 vom Boden 23 der Nut 20 beabstandet ist.
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4 zeigt ferner an der radial nach außen weisenden Außenseite der Führungsschiene 3 zwei Radialführungsflächen 22. Auf diesen Radialführungsflächen 22 liegen die Radialreibflächen 14 der Verbindungsglieder 13 und der Schneideglieder 10 auf.
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Es ist vorgesehen, dass zumindest manche der Führungsflächen 21, 22, vorzugsweise alle, aus Kunststoff gefertigt sind und/oder mit Kunststoff beschichtet sind.
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5 zeigt einen möglichen Aufbau der Führungsschiene 3 mit einer Trägerplatte 24 aus Metall oder aus Kunststoff. In dieser Trägerplatte 24 ist ein Kunststoffteil eingesetzt, welches die Nut 20 mit den beiden Axialführungsflächen 21 und die beiden Radialführungsflächen 22 bildet.
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6 zeigt rein schematisch, dass auch die gesamte Führungsschiene 3 oder ein wesentlicher Teil der Führungsschiene 3 aus dem zu verwendenden Kunststoff gefertigt werden kann.
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7 verdeutlicht, dass die Nut 20 mit den Axialführungsflächen 21, die Radialführungsflächen 22 und ein weiterer wesentlicher Teil der Führungsschiene 3 einteilig aus dem Kunststoff gefertigt werden kann und durch ein oder mehrere Trägerplatten 24 verstärkt werden kann.
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8 zeigt in zwei Darstellungen die Anordnung des Zahnrads 5 am freien Ende der Führungsschiene 3. Dabei sind Kontaktflächen 30 des Zahnrads 5 gekennzeichnet. Zumindest diese Kontaktflächen 30 des Zahnrads 5 werden vorzugsweise aus dem Kunststoff gefertigt.
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2 zeigt Antriebsflächen 40 am Kettenrad 4. Zumindest diese Antriebsflächen 40 am Kettenrad 4 werden vorzugsweise aus dem Kunststoff gefertigt.
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Neben der vorstehenden schriftlichen Beschreibung der Erfindung wird zu deren ergänzender Offenbarung hiermit explizit auf die zeichnerische Darstellung der Erfindung in den Figuren Bezug genommen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kettensäge
- 2
- Sägekette
- 3
- Führungsschiene
- 4
- Kettenrad
- 5
- Zahnrad
- 6
- Drehachse
- 7
- Radialrichtung
- 8
- Umfangsrichtung
- 10
- Schneideglied
- 11
- Schneidezahn
- 12
- Treibglied
- 13
- Verbindungsglied
- 14
- Radialreibfläche
- 15
- Treibfortsatz
- 16
- Niet
- 20
- Nut
- 21
- Axialführungsflächen
- 22
- Radialführungsflächen
- 23
- Boden
- 24
- Trägerplatte(n)
- 30
- Kontaktflächen
- 40
- Antriebsflächen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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