DE202011105842U1 - Schließeinheit einer Kunststoffverarbeitungsmaschine, insbesondere einer Spritzgießmaschine - Google Patents
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- B29C45/66—Mould opening, closing or clamping devices mechanical
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Abstract
Schließeinheit (1) einer Kunststoffverarbeitungsmaschine, insbesondere einer Spritzgießmaschine, die mindestens eine Gelenkstelle (2) umfasst, an der zwei Bauteile (3, 4) relativ zueinander um eine Achse (a) verschwenkbar angeordnet sind, wobei die Gelenkstelle (2) ein Wellenteil (5) aufweist, das in Aufnahmebohrungen (6, 7) mindestens eines Laschenabschnitts (8, 9) der Bauteile (3, 4) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Wellenteil (5) und den Aufnahmebohrungen (6, 7) der Laschenabschnitte (8, 9) mindestens eine hohlzylindrisch ausgebildete Lagerhülse (10) angeordnet ist, wobei die Lagerhülse (10) mindestens eine Gleitlagerschicht (11) umfasst, die Kunststoffmaterial aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Schließeinheit einer Kunststoffverarbeitungsmaschine, insbesondere einer Spritzgießmaschine, die mindestens eine Gelenkstelle umfasst, an der zwei Bauteile relativ zueinander um eine Achse verschwenkbar angeordnet sind, wobei die Gelenkstelle ein Wellenteil aufweist, das in Aufnahmebohrungen mindestens eines Laschenabschnitts der Bauteile angeordnet ist.
- Bei gattungsgemäßen Schließeinheiten von insbesondere Spritzgießmaschinen werden häufig Kniehebelschließmechanismen eingesetzt, die eine Anzahl der genannten Gelenkstellen aufweisen. Um einen dauerhaften und verschleißarmen Betrieb zu gewährleisten, muss eine hinreichende Schmierstoffversorgung der Lagerstellen sichergestellt sein. Im Stand der Technik sind daher mannigfaltige Lösungen beschrieben, um dieses Ziel zu erreichen.
- Zumeist werden dabei Gleitbuchsen aus Bronze, Messing oder gleichartigen metallischen Werkstoffen eingesetzt, die stets mit einer Schmierung zu versehen sind, um einen verschleißarmen Betrieb zu gewährleisten. Bei einem offenen Schmiersystem ist allerdings der Verschmutzungsgrad der Schließeinheit und insbesondere des Kniehebelsystems relativ groß; es kann bei Öl-Tropfenbildung auch zu einer Zerstäubung von Öl kommen, was insbesondere bei Reinraumanwendungen problematisch bzw. nicht akzeptabel ist.
- Es sind daher Systeme bekannt geworden, bei denen mittels einer Druckumlaufschmierung oder mittels einer drucklosen Ölrückführung zu einem Auffangbehälter der Verschmutzungsgrad der Maschine reduziert werden soll.
- So offenbart die
WO 2005/077639 A1 - Nachteilig ist bei solchen Systemen, dass sie einen abgedichteten Kniehebel benötigten, was sich sehr negativ auf die Kosten und auf die Baugröße der Maschine auswirkt.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schließeinheit der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass es möglich wird, in kostengünstiger Weise einen sauberen Betrieb der Einheit zu gewährleisten.
- Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Wellenteil und den Aufnahmebohrungen der Laschenabschnitte mindestens eine hohlzylindrisch ausgebildete Lagerhülse angeordnet ist, wobei die Lagerhülse mindestens eine Gleitlagerschicht umfasst, die Kunststoffmaterial aufweist.
- In das Kunststoffmaterial sind bevorzugt Füllstoffe, Hartstoffpartikel und/oder Additive eingelagert. Das Kunststoffmaterial ist bevorzugt ein Fluorpolymer, insbesondere Polytetrafluorethylen (PTFE). Die Füllstoffe können aus thermoplastischem Kunststoffmaterial, aus Kohlenstoff und/oder aus Verstärkungsfasern bzw. Verstärkungsmaterial bestehen.
- Die Gleitlagerschicht kann mit einer Trägerschicht verbunden sein, wobei die Trägerschicht aus Metall oder aus Epoxidharz, insbesondere aus Hochtemperatur Epoxidharz, besteht, in das Glas- oder Kohlenstoff-Fasern eingelagert sind.
- Die radiale Dicke der Lagerhülse liegt mit besonderem Vorteil zwischen 1,5 mm und 4 mm, vorzugsweise zwischen 2 und 3 mm. Die Lagerhülse weist dabei bevorzugt eine Länge auf, die zwischen 60% und 120%, vorzugsweise zwischen 70% und 100% des Durchmessers der Gleitfläche der Gleitlagerschicht beträgt.
- Die Lagerhülse ist bevorzugt am Laschenabschnitt festgelegt und bildet zum Wellenteil eine Gleitfläche.
- Die Gleitlagerschicht ist dabei insbesondere frei von Schmiermittel gehalten.
- Die Schließeinheit ist dabei insbesondere als eine solche mit Kniehebelschließmechanismus ausgebildet.
- Die Erfindung stellt also auf den Einsatz ungeschmierter Trockenlaufbüchsen ab, die zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen.
- Gemäß der jedenfalls bevorzugt vorgesehenen erfindungsgemäßen Ausgestaltung werden Kunststoffbuchsen aus glasfaserverstärkten Hochtemperatur-Epoxydharzen eingesetzt, wie sie als solche im Handel bezogen werden können. Bei Einsatz solcher Buchsen ist es möglich, ohne Schmierung bzw. ohne aufwendige Abdichtung auszukommen. Durch die hohe Tragzahl der Buchsen von bis zu 140 N/mm2 und sehr breiten Temperaturgrenzen ist bei einer entsprechenden Auslegung des Verhältnisses Bolzendurchmesser zu Buchsenbreite eine optimale Einsatzmöglichkeit gegeben.
- Die besonderen Vorteile der vorgeschlagenen Lösung liegen mithin darin, dass ein sehr hoher Sauberkeitsgrad der Schließeinheit aufrecht erhalten werden kann, ohne hierfür einen übermäßigen Kostenaufwand treiben zu müssen. So kann beispielsweise eine Maschine für Reinräume bereitgestellt werden, die sich durch einen sehr einfachen Aufbau der Kniehebellagerung auszeichnet und kostengünstig ist.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
-
1 eine Schließeinheit einer Spritzgießmaschine in der Seitenansicht, -
2 die Schließeinheit gemäß1 in der Draufsicht, teilweise geschnitten dargestellt, -
3 die Einzelheit „Z” gemäß2 und -
4 in vergrößerter Darstellung einen Abschnitt einer Lagerhülse einer Gelenkstelle, gesehen in Richtung der Achse der Gelenkstelle. - In
1 und2 ist eine Schließeinheit1 einer Spritzgießmaschine dargestellt, die in an sich bekannter Weise aufgebaut ist. Um eine verschiebliche Werkzeugaufspannplatte14 relativ zu einer festen Werkzeugaufspannplatte15 zu verschieben, ist der dargestellte Kniehebelmechanismus vorgesehen. Dieser weist in bekannter Weise eine Anzahl von Gelenkstellen2 auf, von denen nur eine in den Figuren näher dargestellt bzw. nachfolgend diskutiert ist; allerdings kommt die vorgeschlagene Lösung grundsätzlich an allen Lager- bzw. Gelenkstellen zum Einsatz. - Eine Gelenkstelle erlaubt, dass zwei hier zusammentreffende Bauteil
3 und4 , d. h. Hebelteile des Kniehebelmechanismus, relativ zueinander um eine Achse a verschwenkbar sind; diese Achse steht in1 senkrecht auf der Zeichenebene. Jede Gelenkstelle2 umfasst ein Wellenteil5 , das in Aufnahmebohrungen6 bzw.7 eingeschoben ist, die in Laschenabschnitten8 bzw.9 der Bauteile3 bzw.4 eingearbeitet sind, s. hierzu3 mit der Detaildarstellung des Bereichs „Z” gemäß2 . - Wesentlich dabei ist, dass zwischen dem Wellenteil
5 und den Aufnahmebohrungen6 ,7 der Laschenabschnitte8 ,9 mindestens eine hohlzylindrisch ausgebildete Lagerhülse10 angeordnet ist. Diese Lagerhülse10 weist mindestens eine Gleitlagerschicht11 auf. Die Gleitlagerschicht weist wiederum Kunststoffmaterial auf, d. h. sie besteht zumindest teilweise aus Kunststoffmaterial. - Details zu der Lagerhülse
10 sind gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel in den3 und4 ersichtlich. - Vorliegend besteht die Lagerhülse
10 aus einer Trägerschicht12 , die mit einer Gleitlagerschicht11 verbunden ist, über die das Wellenteil5 gleitgelagert wird. Die Lagerhülse10 ist dabei in den Aufnahmebohrungen7 des Laschenabschnitts9 des Bauteils4 fixiert, z. B. eingeklebt. Die sich auf der Oberfläche der Gleitlagerschicht11 bildende Gleitfläche13 kontaktiert im Betrieb der Schließeinheit also die zylindrische Oberfläche des Wellenteils5 . - Damit die Lagerhülse
10 hohe radial wirkende Kräfte aufnehmen kann, ist sie bevorzugt relativ dünn ausgebildet. Die radiale Dicke d der Lagerhülse10 beträgt bevorzugt zwischen 2 und 3 mm. Die Länge L der Lagerhülse liegt bevorzugt knapp unter dem Durchmesser D der Gleitfläche13 , nämlich zwischen 70% und 100% dieses Wertes. Typische Werte für den Durchmesser D liegen zwischen 30 und 150 mm, bevorzugt zwischen 50 und 60 mm. - Die Trägerschicht besteht gemäß einer möglichen Ausgestaltung aus einem ausgehärteten Epoxidharz (Hochtemperatur-Epoxidharz), das gewickelte Glasfasern als Verstärkungsmaterial kapselt.
- Das Kunststoffmaterial der Gleitlagerschicht ist bevorzugt ein Fluorpolymer, vorzugsweise Polytetrafluorethylen oder fluoriertes Ethylenpropylen. In das Kunststoffmaterial können aber auch weitere Füllstoffe integriert sein, wie z. B. Thermoplaste aus der Gruppe umfassend Polyetheretherketon, Polyphenylensulfid und Polyamid. Des weiteren kommen auch Füllstoffe wie Diamantpulver, Graphit oder Fullerene in Frage.
- Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Lagerhülse sieht einen faserverwobenen und mit Fiberglas imprägnierten Epoxydharzrücken als Trägerschicht
12 vor, wobei eine Gleitlagerschicht11 der genannten Art eingesetzt wird. Dies verleiht der Lagerhülse10 eine hohe statische und dynamische Belastbarkeit. Die Beschaffenheit der vorgeschlagenen Werkstoffe trägt weiter dazu bei, dass sich die Lagerhülse auch für den Einsatz in aggressiver bzw. korrosiver Umgebung eignet. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schließeinheit
- 2
- Gelenkstelle
- 3
- Bauteil
- 4
- Bauteil
- 5
- Wellenteil
- 6
- Aufnahmebohrung
- 7
- Aufnahmebohrung
- 8
- Laschenabschnitt
- 9
- Laschenabschnitt
- 10
- Lagerhülse
- 11
- Gleitlagerschicht
- 12
- Trägerschicht
- 13
- Gleitfläche
- 14
- verschiebliche Werkzeugaufspannplatte
- 15
- feste Werkzeugaufspannplatte
- a
- Achse
- d
- radiale Dicke
- L
- Länge
- D
- Durchmesser der Gleitfläche
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2005/077639 A1 [0005]
Claims (10)
- Schließeinheit (
1 ) einer Kunststoffverarbeitungsmaschine, insbesondere einer Spritzgießmaschine, die mindestens eine Gelenkstelle (2 ) umfasst, an der zwei Bauteile (3 ,4 ) relativ zueinander um eine Achse (a) verschwenkbar angeordnet sind, wobei die Gelenkstelle (2 ) ein Wellenteil (5 ) aufweist, das in Aufnahmebohrungen (6 ,7 ) mindestens eines Laschenabschnitts (8 ,9 ) der Bauteile (3 ,4 ) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Wellenteil (5 ) und den Aufnahmebohrungen (6 ,7 ) der Laschenabschnitte (8 ,9 ) mindestens eine hohlzylindrisch ausgebildete Lagerhülse (10 ) angeordnet ist, wobei die Lagerhülse (10 ) mindestens eine Gleitlagerschicht (11 ) umfasst, die Kunststoffmaterial aufweist. - Schließeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in das Kunststoffmaterial Füllstoffe, Hartstoffpartikel und/oder Additive eingelagert sind.
- Schließeinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffmaterial ein Fluorpolymer, insbesondere Polytetrafluorethylen (PTFE), ist.
- Schließeinheit nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe aus thermoplastischem Kunststoffmaterial, aus Kohlenstoff und/oder aus Verstärkungsfasern bzw. Verstärkungsmaterial bestehen.
- Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitlagerschicht (
11 ) mit einer Trägerschicht (12 ) verbunden ist, wobei die Trägerschicht (12 ) aus Metall oder aus Epoxidharz, insbesondere aus Hochtemperatur Epoxidharz, besteht, in das Glas- oder Kohlenstoff-Fasern eingelagert sind. - Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Dicke (d) der Lagerhülse (
10 ) zwischen 1,5 mm und 4 mm, vorzugsweise zwischen 2 und 3 mm, beträgt. - Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerhülse (
10 ) eine Länge (L) aufweist, die zwischen 60% und 120%, vorzugsweise zwischen 70% und 100% des Durchmessers (D) der Gleitfläche (13 ) der Gleitlagerschicht (11 ) beträgt. - Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerhülse (
10 ) am Laschenabschnitt (8 ,9 ) festgelegt ist und zum Wellenteil (5 ) eine Gleitfläche (13 ) bildet. - Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitlagerschicht (
11 ) frei von Schmiermittel gehalten ist. - Schließeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Kniehebelschließmechanismus umfasst.
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DE202011105842U1 true DE202011105842U1 (de) | 2011-11-10 |
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Family Applications (1)
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2011
- 2011-09-20 DE DE201120105842 patent/DE202011105842U1/de not_active Expired - Lifetime
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