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TECHNISCHES GEBIET
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Das technische Gebiet bezieht sich im Allgemeinen auf Sprachsysteme, und insbesondere auf Verfahren und Systeme zum Verständnis einer Äußerungsabsicht für Sprachsysteme eines Fahrzeugs.
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HINTERGRUND
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Fahrzeug-Spracherkennungssysteme führen eine Spracherkennung für Sprachäußerungen von Insassen des Fahrzeugs aus. Die Sprachäußerungen beinhalten normalerweise Befehle, die eine oder mehrere Funktionen des Fahrzeugs oder eines anderen Systems, das für das Fahrzeug zugänglich ist, wie beispielsweise die Fahrzeugsteuerung, Telekommunikation und Unterhaltung, steuern. Die Sprachdialogsysteme nutzen generische Dialogtechniken mit einem kleinen Vokabular für jede unterstützte Sprache. Möglicherweise berücksichtigt dieses kleine Vokabular nicht die verschiedenen Dialekte. Dieses Problem wird noch weiter verschärft, da einige Benutzer einen Dialekt, eine Standardsprache oder eine Mischung von Dialekten austauschbar verwenden können.
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Demzufolge ist es wünschenswert, Verfahren und Systeme zum Identifizieren und Verfolgen von Dialekten und zum Zuordnen von Dialekten zu Standardsprachvokabularen vorzusehen. Demzufolge ist es weiterhin wünschenswert, Verfahren und Systeme zum Verwalten und Anpassen eines Sprachdialogsystems vorzusehen, basierend auf der Zuordnung von Dialekten zu Standardsprachvokabularen. Ferner werden andere wünschenswerte Funktionen und Merkmale der vorliegenden Erfindung aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen, in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen, sowie mit dem vorangehenden technischen Gebiet und Hintergrund ersichtlich offensichtlich.
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KURZDARSTELLUNG
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Es sind Verfahren und Systeme für ein Sprachsystem eines Fahrzeugs vorgesehen. In einer Ausführungsform beinhaltet das Verfahren für ein Sprachsystem eines Fahrzeugs, umfassend das Empfangen einer ersten Sprachäußerung, das Erzeugen einer ersten Äußerungssignatur aus der ersten Sprachäußerung, das Nichtzuordnen der ersten Äußerungssignatur zu einem Befehl, das Empfangen einer zweiten Sprachäußerung, das Erzeugen einer zweiten Äußerungssignatur aus einer zweiten Sprachäußerung, Bestimmen einer Zuordnung zwischen der zweiten Äußerungssignatur und einem ersten Befehl, Zuordnen der ersten Äußerungssignatur zum ersten Befehl als Reaktion auf eine Zeitdauer zwischen der ersten Sprachäußerung und der zweiten Sprachäußerung und Bestimmen der Zuordnung zwischen der zweiten Äußerungssignatur und dem ersten Befehl, und Ausführen des ersten Befehls als Reaktion auf das Empfangen der ersten Sprachäußerung.
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In einer weiteren Ausführungsform wird eine Vorrichtung eingelernt, die ein Mikrofon zum Empfangen einer ersten Äußerung und einer zweiten Äußerung, eine Steuerung zum Ausführen eines Befehls, einen Speicher zum Speichern einer Sprachbefehlsdatenbank und einen Prozessor zum Zuordnen der zweiten Äußerung zu dem Befehl umfasst, um ein Steuersignal zum Anweisen der Steuerung zum Ausführen des Befehls zu erzeugen, wobei der Prozessor ferner funktionsfähig ist, dem Befehl als Reaktion auf ein Zeitintervall zwischen der ersten Äußerung, der zweiten Äußerung und dem Ausführen des ersten Befehls eine Verbindung mit der ersten Äußerung herzustellen; und Aktualisieren der Sprachbefehlsdatenbank, die die Verbindung zwischen der ersten Äußerung und dem Befehl anzeigt.
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In einer weiteren Ausführungsform wird ein Verfahren zum Verarbeiten von Sprache eingelernt, umfassend das Empfangen einer ersten Sprachäußerung, das Empfangen einer zweiten Sprachäußerung, das Zuordnen der zweiten Sprachäußerung zu einem ersten Befehl, das Ausführen des ersten Befehls und das Zuordnen der ersten Sprachäußerung zum ersten Befehl als Reaktion auf ein Zeitintervall zwischen der ersten Sprachäußerung und dem Ausführen des ersten Befehls sowie das Aktualisieren einer Datenbank mit der Zuordnung zwischen der ersten Sprachäußerung und dem ersten Befehl.
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Figurenliste
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Die exemplarischen Ausführungsformen werden nachfolgend in Verbindung mit den folgenden Zeichnungen beschrieben, worin gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichnen, und worin gilt:
- 1 ist ein Funktionsblockdiagramm eines Fahrzeugs, das ein Sprachsystem gemäß verschiedenen exemplarischen Ausführungsformen beinhaltet;
- 2 ist ein Datenflussdiagramm, welches eine Signaturmaschine des Sprachsystems gemäß verschiedenen exemplarischen Ausführungsformen veranschaulicht; und
- 3 ist ein exemplarischer Äußerungserkennungs-Workflow 300 gemäß einer exemplarischen Ausführungsform.
- 4 ist eine exemplarische Vorrichtung zum Verständnis von Standardsprache und Dialekten.
- 5 ist ein exemplarisches Verfahren zum Verständnis von Standardsprache und Dialekten.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Die folgende ausführliche Beschreibung dient lediglich als Beispiel und soll die Anwendung und Verwendung in keiner Weise einschränken. Weiterhin besteht keine Absicht, im vorstehenden technischen Bereich, Hintergrund, der Kurzzusammenfassung oder der folgenden ausführlichen Beschreibung an eine ausdrücklich oder implizit vorgestellte Theorie gebunden zu sein. Der hier verwendete Begriff „Modul“ bezieht sich auf eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC), eine elektronische Schaltung, einen Prozessor (gemeinsam genutzt, dediziert oder Gruppenprozessor) und einen Speicher, der ein oder mehrere Software- oder Firmwareprogramme, eine kombinatorische Logikschaltung und/oder andere geeignete Komponenten ausführt, die die beschriebene Funktionalität bieten.
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In Übereinstimmung mit den exemplarischen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung wird ein Sprachsystem 10 als in einem Fahrzeug 12 integriert dargestellt. In verschiedenen exemplarischen Ausführungsformen bietet das Sprachsystem 10 Spracherkennung oder -verständnis und einen Dialog für ein oder mehrere Fahrzeugsystem(e) über ein HMI-Modul 14 (Mensch-Maschine-Benutzeroberfläche) an. Ohne Einschränkung können zu diesen Fahrzeugsystemen ein Telefonsystem 16, ein Navigationssystem 18, ein Mediensystem 20, ein Telematiksystem 22, ein Netzsystem 24 oder irgendein anderes Fahrzeugsystem gehören, das eine sprachgestützte Anwendung enthält. Es sollte klar sein, dass eine oder mehrere Ausführungsform(en) des Sprachsystems 10 auch außerhalb des automobilen Sektors mit sprachgestützten Anwendungen eingesetzt werden können und damit nicht auf das vorliegenden Fahrzeugbeispiel beschränkt sind.
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Das Sprachsystem 10 kommuniziert mit den verschiedenen Fahrzeugsystemen 16-24 über das HMI-Modul 14 und einem Kommunikationsbus und/oder andere Kommunikationsmittel 26 (z. B. verdrahtet, mit kurzer oder langer Reichweite). Der Kommunikationsbus kann beispielsweise ein CAN-Bus sein, ist aber nicht darauf beschränkt.
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Das Sprachsystem 10 beinhaltet ein Spracherkennungsmaschinen-(ASR)-Modul 32 und ein Dialogmanagermodul 34. Wie ersichtlich ist, können das ASR-Modul 32 und Dialogmanagermodul 34, wie dargestellt, als separate Systeme und/oder als kombiniertes System implementiert sein. Das ASR-Modul 32 empfängt und verarbeitet Sprachäußerungen vom HMI-Modul 14. Einige (z. B. basierend auf einem Vertrauensschwellenwert) erkannte Befehle aus der Sprachäußerung werden an das Dialogmanagermodul 34 gesendet. Das Dialogmanagermodul 34 verwaltet eine Interaktionssequenz und Eingabeaufforderungen basierend auf dem Befehl. In verschiedenen Ausführungsformen kann das Sprachsystem 10 ferner eine Text-zu-Sprache-Maschine (nicht dargestellt) beinhalten, die den vom HMI-Modul 14 empfangenen Text empfängt und verarbeitet. Die Text-zu-Sprache-Maschine erzeugt Befehle, welche in ähnlicher Weise durch das Dialogmanagermodul 34 zu verwenden sind.
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In verschiedenen exemplarischen Ausführungsformen beinhaltet das Sprachsystem 10 ferner ein Signaturmaschinen-Modul 40. Das Signaturmaschinen-Modul 30 empfängt und verarbeitet Sprachäußerungen vom HMI-Modul 14. Zusätzlich oder alternativ empfängt und verarbeitet das Signaturmaschinen-Modul 40 Informationen, die durch die vom ASR-Modul 32 durchgeführte Verarbeitung erzeugt werden (z. B. durch den Spracherkennungsprozess extrahierte Merkmale, durch den Spracherkennungsprozess identifizierte Wortgrenzen, usw.). Das Signaturmaschinen-Modul 40 kann nicht erkannte Sprachbefehle identifizieren und speichern sowie eine Datenbank mit nicht erkannten Sprachbefehlen und zugehörigen Daten basierend auf den Sprachäußerungen erstellen.
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Unter Bezugnahme auf 2, veranschaulicht ein Datenflussdiagramm das Ursachenerkennungs- und Wiederherstellungsmodul 36 gemäß verschiedenen Ausführungsformen. Wie zu erkennen ist, können verschiedene Ausführungsformen des Fehlererkennungs- und Wiederherstellungsmoduls 36 gemäß der vorliegenden Offenbarung eine beliebige Anzahl von Untermodulen beinhalten. Die beispielsweise in 2 dargestellten Untermodule können kombiniert werden und/oder weiter aufgeteilt werden, um in ähnlicher Weise eine Ursache für Fehler zu identifizieren und sich von der Grundursache zu erholen. In verschiedenen Ausführungsformen können die vom Grundursachenerkennungs- und Wiederherstellungsmodul 36 empfangenen Daten vom ASR-Modul 32 oder anderen Modulen des Sprachsystems 10 empfangen werden. In verschiedenen exemplarischen Ausführungsformen beinhaltet das Fehlererkennungs- und Wiederherstellungsmodul 36 ein Fehlererkennungsmodul 42, ein Grundursachenbestimmungsmodul 44, ein Grundursachen-Wiederherstellungsmodul 46, eine Fehlermodelldatenbank 48 und eine Wiederherstellungsprozess-Datenbank 50.
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Die Fehlermodell-Datenbank 48 speichert ein oder mehrere Fehlermodelle. Die Fehlermodelle beinhalten eine oder mehrere Regeln zum Verarbeiten von Befehlsdaten, um eine Grundursache zu ermitteln. Die Wiederherstellungsprozess-Datenbank 50 speichert einen oder mehrere Wiederherstellungsprozesse. Die Wiederherstellungsprozesse beinhalten einen oder mehrere Schritte zum Wiederherstellen eines Fehlers, der einer Grundursache gegeben wird.
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Das Fehlererkennungsmodul 42 Erstbefehlsdaten 52 entsprechend dem ersten erkannten Befehl aus dem ersten Sprachmodell und zweiten Befehlsdaten, die den zweiten Befehlsdaten 54 aus dem zweiten Sprachmodell entsprechen. Das Fehlererkennungsmodul 42 vergleicht die ersten Befehlsdaten 52 und die zweiten Befehlsdaten 54. Wenn genügend Unterschiede bestehen (z. B. eine Schwellenanzahl an Unterschieden wurde identifiziert), dann ermittelt das Fehlererkennungsmodul 42, dass ein Fehler vorliegt. Wenn ein Fehler vorliegt, vergleicht das Fehlererkennungsmodul 42 die ersten Befehlsdaten 52 und die zweiten Befehlsdaten 54 und erzeugt Ähnlichkeitsdaten 56, welche die Ähnlichkeiten und/oder Unähnlichkeiten in den beiden Befehlen anzeigen.
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Das Grundursachen-Bestimmungsmodul 44 empfängt als Eingabe die ersten Befehlsdaten 52, die zweiten Befehlsdaten 54 und die Ähnlichkeitsdaten 56. Das Grundursachen-Bestimmungsmodul 44 verarbeitet die ersten Befehlsdaten 52 und die zweiten Befehlsdaten 54 auf der Grundlage der Ähnlichkeitsdaten 56. Das Grundursachen-Bestimmungsmodul 44 ermittelt zum Beispiel aus der Fehlermodelldatenbank 48 das Fehlermodell, das eine oder mehrere Regeln definiert, die den Ähnlichkeiten und/oder Unähnlichkeiten zugeordnet sind, die durch die Ähnlichkeitsdaten 56 identifiziert wurden. Das Grundursachen-Bestimmungsmodul 44 verarbeitet dann die ersten Befehlsdaten 52 und die zweiten Befehlsdaten 54 unter Verwendung der einen oder mehreren Regeln, um die Grundursache zu identifizieren. Das Grundursachen-Bestimmungsmodul 44 erzeugt Grundursachen-Daten 58 basierend darauf.
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Das Grundursachen-Wiederherstellungsmodul 46 empfängt als Eingabe die Grundursachendaten 58. Basierend auf den Grundursachen-Daten 58 ruft das Grundursachen-Ermittlungsmodul 46 einen Wiederherstellungsprozess aus der Wiederherstellungsprozess-Datenbank 50 ab und führt den Wiederherstellungsprozess aus. In verschiedenen Ausführungsformen wählt das Grundursachen-Wiederherstellungsmodul 46, falls mehrere Wiederherstellungsprozesse für eine bestimmte Grundursache vorgesehen sind, einen Wiederherstellungsprozess, der basierend auf einem Prioritätsschema verwendet werden soll. So kann beispielsweise das Prioritätsschema darauf hindeuten, dass ein Wiederherstellungsprozess, der keine Benutzerinteraktion erfordert, zuerst ausgewählt werden kann und danach Wiederherstellungsprozesse, die eine Benutzerinteraktion erfordern, ausgewählt werden können (z. B. wenn der erste Wiederherstellungsprozess keine Wiederherstellung zulässt) basierend auf einer Ebene der Wechselwirkung ausgewählt werden kann (z. B. dieser Wiederherstellungsprozess mit einer minimalen Wechselwirkung, die zuerst ausgewählt wird, und so weiter).
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In verschiedenen Ausführungsformen erzeugt der Wiederherstellungsprozess, wenn er vom Grundursachen-Wiederherstellungsmodul 46 ausgeführt wird, ein oder mehrere Steuersignale 60 zu einem oder mehreren Fahrzeugsystemen 13, um zu bewirken, dass sich das Fahrzeugsystem 13 von dem Fehler erholt. So kann beispielsweise der Wiederherstellungsprozess ein oder mehrere Steuersignale 60 zu einem Kurzstreckennetzwerksystem erzeugen, um zu bewirken, dass die Nahbereichskommunikation eine Kontaktliste von einer gekoppelten Vorrichtung erhält. Wie zu erkennen ist, können andere Steuersignale erzeugt werden, da die Offenbarung nicht auf die vorliegenden Beispiele beschränkt ist. In verschiedenen Ausführungsformen erzeugt der Wiederherstellungsprozess, wenn er vom Grundursachen-Wiederherstellungsmodul 46 ausgeführt wird, ein oder mehrere Benachrichtigungssignale 62, um zu bewirken, dass ein Fahrzeugsystem den Benutzer über die Grundursache informiert. So kann beispielsweise der Wiederherstellungsprozess ein oder mehrere Benachrichtigungssignale 62 zum Mediensystem 20 erzeugen, um zu bewirken, dass eine Nachricht durch eine Anzeigevorrichtung angezeigt wird.
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In verschiedenen Ausführungsformen erzeugt der Wiederherstellungsprozess, wenn er vom Grundursachen-Wiederherstellungsmodul 46 ausgeführt wird, Dialogaufforderungsdaten und/oder Interaktionssequenzdaten 64, die vom Dialogmanagermodul 34 empfangen werden. So kann beispielsweise der Wiederherstellungsprozess Dialogbefehle erzeugen, die vom Dialogmanager verwendet werden, um dem Benutzer über das Sprachsystem 10 die Grundursache und/oder den Fehler zu übermitteln. Wie ersichtlich ist kann der Wiederherstellungsprozess in verschiedenen Ausführungsformen jede Kombination von Steuersignalen, Benachrichtigungssignalen und/oder Dialogaufforderungsdaten und / oder Interaktionssequenzdaten 64 erzeugen, um sich basierend auf der ermittelten Grundursache von dem Fehler zu erholen.
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Wie ersichtlich ist, ist dieser Ansatz lediglich exemplarisch. Weitere Ansätze zum Erzeugen der Benutzersignatur werden innerhalb des Umfangs der vorliegenden Offenbarung in Betracht gezogen. Somit ist die Offenbarung nicht auf die vorliegenden Beispiele beschränkt.
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Unter Bezugnahme auf 3 wird nun ein exemplarischer Äußerungserkennungs-Workflow 300 gemäß einer exemplarischen Ausführungsform dargestellt. Eine Eingangsschnittstelle 310 ist zunächst zum Empfangen einer Sprachäußerung funktionsfähig. Die Sprachäußerung ist mit einem gemeinsamen Sprachdecoder 320 gekoppelt, worin die Sprachäußerung entweder identifiziert oder nicht identifiziert ist. Wenn die Sprachäußerung nicht identifiziert wird, speichert der Workflow die nicht identifizierte Sprachäußerung in einem Speicher, optional mit einer Zeitanzeige, und kehrt zurück, um auf eine nachfolgende Sprachäußerung an der Eingangsschnittstelle 310 zu warten. Wenn die Sprachäußerung erkannt wird, speichert der Workflow die Sprachäußerung 330 in einem Speicher oder einem anderen geeigneten Speichermedium.
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Nachdem eine Sprachäußerung erkannt wurde, ist das System dann in der Lage, die der Sprachäußerung 340 zugeordneten Aktionen auszuführen. Der Workflow sendet dann eine Anforderung, alle Aktionen im nächsten vorgegebenen Zeitintervall zu melden, die an den Äußerungsspeicher 330 oder dergleichen zurückgegeben werden. Das nächste vorgegebene Zeitintervall kann 10 Sekunden bis 2 Minuten oder dergleichen betragen.
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Das Zeitintervall ist so gewählt, dass es eine identifizierte Sprachäußerung durch einen Benutzer ermöglicht wird, nachdem eine nicht identifizierte Sprachäußerung versuchsweise erfolgt ist. Wenn somit ein Benutzer einen Befehl mit einem Dialekt spricht und den Befehl dann mit einer Standardaussage wiederholt, kann das Verfahren annehmen, dass die nicht identifizierte Sprachäußerung mit der identifizierten Sprachäußerung zusammenhängt. Nach einer vorbestimmten Zeitspanne oder als Reaktion auf eine Anforderung kann der Äußerungsspeicher 330 die gespeicherten unerkannten Befehle und die zugehörigen nachfolgenden Aktionen an einen Server übertragen, um die unerkannten Befehle offline zu analysieren.
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Mit Bezug nun auf 4, ist eine exemplarische Vorrichtung zum Verarbeiten und Verstehen von Standardsprache und Dialekten 400 dargestellt. Die Eingangssprache kann von einem Frontend-Signalprozessor 410 empfangen und mit diesem gekoppelt werden. Der Frontend-Signalprozessor kann ein empfangenes Sprachäußerungssignal verstärken und das empfangene Sprachsignal filtern, um ein verarbeitetes Sprachäußerungssignal zu erhalten, das frei von Hintergrundrauschen und anderen störenden Signalen ist. Der Frontend-Signalprozessor 410 kann ferner einen Analog-Digital-Wandler beinhalten, um das verarbeitete analoge Audiosignal in ein digitales Signal umzuwandeln.
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Das verarbeitete Sprachäußerungssignal wird dann mit einem Sprachprozessor 420 mit sprachlicher Dekodierung und einem Suchalgorithmus gekoppelt. Der Sprachprozessor 420 ist funktionsfähig, um das verarbeitete Sprachäußerungssignal zu untersuchen, das Sprachmerkmalvektoren und dergleichen beinhalten kann. Beim Durchführen der Sprachverarbeitung kann der Sprachprozessor 420 Informationen aus einem Speicher 450 beziehen, der akustische Modelle, Lexika und Sprachmodelle speichern kann. Der Sprachprozessor 420 kann dann als Reaktion auf das verarbeitete Sprachäußerungssignal eine Sprachäußerungssignatur erzeugen. Der Sprachprozessor kann das verarbeitete Sprachsignal mit bekannten Sprachäußerungssignaturen vergleichen, um einen Befehl der Sprachäußerungssignatur zuzuordnen. Der Sprachprozessor 420 erzeugt dann als Reaktion auf den positiven Vergleich ein Steuersignal und koppelt dieses Steuersignal mit dem Steuerprozessor 440. Der Sprachprozessor 420 kann ferner funktionsfähig sein, um über einen Sender 430 die gespeicherten unerkannten Befehle und die zugehörigen nachfolgenden Aktionen an einen Server zur Offline-Analyse der unerkannten Befehle zu übertragen. Der Steuerprozessor 440 ist funktionsfähig, um Fahrzeugsteuersignale als Reaktion auf die Steuersignale des Sprachprozessors 420 zu erzeugen.
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Mit Bezug nun auf 5, ist ein exemplarisches Verfahren zum Verstehen von Standardsprache und Dialekten 500 dargestellt. Das Verfahren kann in einem Fahrzeug-Infotainmentsystem oder durch einen entfernten Server ausgeführt werden. Das Verfahren ist zunächst funktionsfähig, um eine erste Sprachäußerung 510 zu empfangen. Diese Sprachäußerung kann über ein Mikrofon in einem Fahrzeug-Infotainmentsystem oder über eine Netzwerkübertragung empfangen werden, nachdem sie von einem Fahrzeug oder einem anderen System übertragen wurde.
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Das Verfahren ist dann funktionsfähig, um eine erste Äußerungssignatur aus der ersten Sprachäußerung 520 zu erzeugen. Dies kann vom Fahrzeug-Infotainmentsystem, einem Prozessor innerhalb des Fahrzeugs, wie vorstehend beschrieben, oder über einen entfernten Server durchgeführt werden.
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Das Verfahren bestimmt anschließend, ob der ersten Äußerungssignatur 522 ein Befehl zugeordnet ist. Wenn der ersten Äußerungssignatur ein Befehl zugeordnet ist, ist das Verfahren anschließend funktionsfähig, um den der ersten Äußerungssignatur zugeordneten Befehl 530 auszuführen. Wenn das Verfahren die erste Äußerungssignatur nicht mit einem Befehl verknüpft, speichert das Verfahren anschließend Daten in einem Speicher oder dergleichen und zeigt den Fehler 525 und die Rückkehr in einen Wartezustand an, um eine weitere Sprachäußerung 510 zu empfangen.
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Das Verfahren kann dann zum Empfangen einer zweiten Sprachäußerung 510 verwendet werden. Das Verfahren ist dann funktionsfähig, um eine zweite Äußerungssignatur aus der zweiten Sprachäußerung 520 zu erzeugen. Das Verfahren bestimmt anschließend, ob der zweiten Äußerungssignatur 522 ein Befehl zugeordnet ist. Wenn der zweiten Äußerungssignatur ein Befehl zugeordnet ist, ist das Verfahren anschließend funktionsfähig, um den der zweiten Äußerungssignatur zugeordneten Befehl 530 auszuführen. Wenn das Verfahren die zweite Äußerungssignatur nicht mit einem Befehl verknüpft, speichert das Verfahren anschließend Daten in einem Speicher oder dergleichen und zeigt den Fehler 525 und die Rückkehr in einen Wartezustand an, um eine weitere Sprachäußerung 510 zu empfangen.
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Nach dem erfolgreichen Erzeugen des Befehls 530 bestimmt das Verfahren eine Zuordnung zu einem zuvor fehlgeschlagenen Zuordnungsversuch 540. Eine Zuordnung kann durch Bezugnahme der Daten, die den Ausfall anzeigen, auf die Zeit zwischen dem Ausfall und der erfolgreichen Zuordnung bestimmt werden, wobei das Verfahren anschließend eine Aktualisierung erzeugen kann, die das erste Äußerungssignal mit der Fahrzeugaktionssteuerung als Reaktion auf die zweite Anzeige 550 verknüpft. Die Aktualisierung kann als Reaktion auf ein vorgegebenes Zeitintervall erfolgen, wie beispielsweise das Empfangen der zweiten Sprachäußerung innerhalb von 30 Sekunden nach der fehlgeschlagenen Befehlszuordnung. Die Aktualisierung kann als Reaktion auf eine Vielzahl von fehlgeschlagenen Befehlen und Zuordnungen erfolgen. Die Aktualisierung kann an einen Server, an andere Fahrzeuge innerhalb einer geografischen Region oder dergleichen weitergeleitet werden. Der zweite Befehl beschränkt sich möglicherweise nicht auf einen Sprachbefehl, sondern kann auf eine andere Art und Weise, durch Berühren des Bildschirms oder der Taste oder durch Blickkontakt erfolgen. Diese Informationen können in Bezug auf den angezeigten Bildschirm verwendet werden, um die Verknüpfung zwischen zwei Befehlen zu unterstützen. Das exemplarische System ist ein System, um Dialektunterschiede zu beseitigen, bei denen ein gemeinsamer Dialekt existiert, der allen bekannt ist, jedoch weniger Muttersprachler aufweist. In diesem Fall sind einige Systeme nur auf den gemeinsamen Dialekt trainiert, wobei es wünschenswert ist, sich an andere Dialekte anzupassen. Das System und Verfahren ist auf andere Anwendungen anwendbar und beschränkt sich nicht auf diese exemplarische Ausführungsform.
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Während mindestens eine exemplarische Ausführungsform in der vorstehenden ausführlichen Beschreibung dargestellt wurde, versteht es sich, dass es eine große Anzahl an Varianten gibt. Es versteht sich weiterhin, dass die exemplarische Ausführungsform oder die exemplarischen Ausführungsformen lediglich Beispiele sind und den Umfang, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration dieser Offenbarung in keiner Weise einschränken sollen. Die vorstehende ausführliche Beschreibung stellt Fachleuten auf dem Gebiet vielmehr einen zweckmäßigen Plan zur Implementierung der exemplarischen Ausführungsform bzw. der exemplarischen Ausführungsformen zur Verfügung. Es versteht sich, dass verschiedene Veränderungen an der Funktion und der Anordnung von Elementen vorgenommen werden können, ohne vom Umfang der Offenbarung, wie er in den beigefügten Ansprüchen und deren rechtlichen Entsprechungen aufgeführt ist, abzuweichen.