DE102018121831A1 - Vorrichtung, System und Verfahren zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen oder rotatorischen Bewegung - Google Patents

Vorrichtung, System und Verfahren zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen oder rotatorischen Bewegung Download PDF

Info

Publication number
DE102018121831A1
DE102018121831A1 DE102018121831.1A DE102018121831A DE102018121831A1 DE 102018121831 A1 DE102018121831 A1 DE 102018121831A1 DE 102018121831 A DE102018121831 A DE 102018121831A DE 102018121831 A1 DE102018121831 A1 DE 102018121831A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
component
rectified
predominantly
generating
magnetic field
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE102018121831.1A
Other languages
English (en)
Inventor
Klaus Zimmermann
Victor Grigorjewitsch Lysenko
Lars Günther
Felix Becker
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Technische Universitaet Ilmenau
Original Assignee
Technische Universitaet Ilmenau
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Technische Universitaet Ilmenau filed Critical Technische Universitaet Ilmenau
Publication of DE102018121831A1 publication Critical patent/DE102018121831A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B25HAND TOOLS; PORTABLE POWER-DRIVEN TOOLS; MANIPULATORS
    • B25JMANIPULATORS; CHAMBERS PROVIDED WITH MANIPULATION DEVICES
    • B25J7/00Micromanipulators
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B25HAND TOOLS; PORTABLE POWER-DRIVEN TOOLS; MANIPULATORS
    • B25JMANIPULATORS; CHAMBERS PROVIDED WITH MANIPULATION DEVICES
    • B25J9/00Programme-controlled manipulators
    • B25J9/10Programme-controlled manipulators characterised by positioning means for manipulator elements
    • B25J9/12Programme-controlled manipulators characterised by positioning means for manipulator elements electric
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16DCOUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
    • F16D37/00Clutches in which the drive is transmitted through a medium consisting of small particles, e.g. centrifugally speed-responsive
    • F16D2037/001Electric arrangements for clutch control
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16DCOUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
    • F16D37/00Clutches in which the drive is transmitted through a medium consisting of small particles, e.g. centrifugally speed-responsive
    • F16D2037/002Clutches in which the drive is transmitted through a medium consisting of small particles, e.g. centrifugally speed-responsive characterised by a single substantially axial gap in which the fluid or medium consisting of small particles is arranged
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16DCOUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
    • F16D37/00Clutches in which the drive is transmitted through a medium consisting of small particles, e.g. centrifugally speed-responsive
    • F16D37/02Clutches in which the drive is transmitted through a medium consisting of small particles, e.g. centrifugally speed-responsive the particles being magnetisable

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, ein System und ein Verfahren zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen oder rotatorischen Bewegung, wobei die in vibrierenden Körpern oder Stoffen vorhandene Energie genutzt wird. Erfindungsgemäß wird mit Hilfe eines steuer- und / oder regelbaren Magnetfeldes (5) über einen mit einem magnetorheologischen Material gefüllten Übertragungsspalt (4) ein Kraft- oder Drehmoment von einem ersten Bauteil (2) (Oszillator) auf ein zweites Bauteil (3) (Läufer / Rotor) richtungsabhängig und verschleißfrei übertragen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, ein System und ein Verfahren zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen oder rotatorischen Bewegung unter Ausnutzung der magnetfeldabhängigen Eigenschaften eines magnetorheologischen Materials (MRM).
  • Es ist bekannt, dass Vibrationen periodische, meist mittel- bis höherfrequente und niederamplitudige Schwingungen von Stoffen und Körpern sind, die entweder selbst elastisch sind oder aus elastisch verbundenen Einzelteilen oder Bausteinen bestehen. Dabei sind Schwingungen Vorgänge, bei denen ein Wechsel zwischen kinetischer und potentieller Energie periodisch mit doppelter Schwingungsfrequenz stattfindet.
  • In technischen Anwendungen sind Vibrationen meist ungewollte, jedoch nicht vollständig vermeidbare Nebeneffekte. Allerdings kann die in einem vibrierenden Stoff oder Körper vorhandene Energie für technische Systeme nutzbar gemacht werden. Beispielhaft sei hier das sogenannte „Energy Harvesting“ (Energy Harvesting Technologies, S. Priya et al., New York, 2009) genannt, bei dem kleine Energiemengen aus Vibrationen, Umgebungstemperatur oder Luftströmungen gewonnen und in mobilen Geräten mit geringem Leistungsbedarf genutzt werden.
  • Aus dem Stand der Technik sind Antriebssysteme bekannt, die mit Hilfe elektrischer Energie Schwingungen generieren und diese anschließend zur Erzeugung einer linearen oder rotatorischen Bewegung nutzen. Eine Auswahl derartiger Systeme wird von H. Janocha in „Actuators - Basics and Applications“ (Springer-Verlag, Berlin, 2004) beschrieben. Bei diesen Antrieben wird mit Hilfe magnetostriktiver, piezoelektrischer, elektrostatischer oder magnetischer Wandler ein Oszillator zu Schwingungen angeregt und ein Läufer oder Rotor durch die periodische Interaktion mit dem Oszillator angetrieben. Hierbei wird zur Kraftübertragung überwiegend äußere Reibung genutzt. Derartige Aktoren werden im Stand der Technik unter anderem als Trägheitsmotoren, Inchworm-Motoren oder Schreitmotoren beschrieben.
  • Die Trägheitsmotoren nutzen die Trägheit einer Masse 1 aus, um die Haftreibung einer Masse 2 zu überwinden und somit eine Bewegung in Antriebsrichtung zu bewirken. Mit einer zweiten langsamen Bewegung der Masse 1 stellt das System die Ausgangslage wieder her. Durch die periodische Wiederholung dieses Vorgangs kann eine Linearbewegung realisiert werden. Die Aktuierung der Masse 1 erfolgt hierbei piezoelektrisch.
  • Inchworm- und Schreitmotoren nutzen in spezieller Anordnung Piezoaktoren derart, dass ein Festkörperreibkontakt periodisch hergestellt und getrennt wird. Ist der Kontakt geschlossen übertragen die Aktoren eine Linearbewegung auf den Läufer.
  • Zur Erzeugung einer translatorischen oder rotatorischen Bewegung mit gleichbleibender Richtung basierend auf einem vibrierenden Oszillator können ebenfalls anisotrope Reibungseigenschaften genutzt werden. Bei derartigen Antriebssystemen wird ein Oszillator mit elektrischer Energie zu Schwingungen anregt, mit denen mittels äußerer, meist anisotroper Reibung eine fortlaufende Bewegung eines Antriebselements erzeugt wird. Wirkelemente zur Realisierung einer solchen Anisotropie sind beispielsweise Schuppen, Borsten und geneigte Härchen, die einen Formschluss mit einer rauen Oberfläche herstellen.
  • So wird beispielsweise in der US 4,548,090 ein vibrationsgetriebener Ultraschallmotor beschrieben, welcher Schwingungen im Ultraschallbereich sowie anisotrope Reibung zur Erzeugung einer kontinuierlichen translatorischen oder rotatorischen Bewegung ausnutzt. Der anisotrope Reibungseffekt wird hierbei durch mehrere plattenförmige nachgiebige Körper realisiert. Ähnliche Umsetzungen für rotatorische und lineare Antriebe sowie für autonome Robotersysteme sind aus der US 5,770,913 bekannt. Hier werden Schwingungen magnetostriktiv, piezoelektrisch, elektromagnetisch, pneumatisch, hydraulisch oder kraftstoffbetrieben erzeugt und gleichfalls mit Hilfe einer Reibfläche, vorzugsweise mit anisotropen Eigenschaften, in eine kontinuierliche Bewegung umgewandelt.
  • Bei den in diesem Kontext bekannten Lösungen findet jedoch stets eine Relativbewegung der Reibflächen von Oszillator und Antriebselement zueinander statt, die wiederum hohe reibungsinduzierte Energieverluste und einen erhöhten Bauteil-Verschleiß bedingt.
  • Daneben sind im Stand der Technik Antriebssysteme mit adaptiven Kupplungs- und Dämpfungselementen beschrieben, bei denen eine translatorische beziehungsweise rotatorische Bewegung mit Hilfe einer magnetorheologischen Flüssigkeit übertragen wird. Beispielhaft offenbart die DE 10 2009 034 055.6 B4 ein drehmomentenbegrenztes Kupplungselement mit einer magnetorheologischen Flüssigkeit. Dieses Kupplungselement realisiert in einem ersten Betriebsmodus eine formschlüssige Verbindung sowie in einem zweiten eine relative Lagerung zwischen An- und Abtriebsteil. Der Übergang zwischen den beiden Modi erfolgt in Abhängigkeit von einem Grenzdrehmoment und wird mithilfe der magnetfeldabhängigen Eigenschaften der magnetorheologischen Flüssigkeit geschaltet. Weiterhin ist aus der US 8,193,670 B2 ein multifunktionaler Aktuator bekannt, welcher in den Betriebsmodi Motor, Generator, Bremse und Kupplung nutzbar ist. Das System ist in die Baugruppen Motor/Generator und Bremse/Kupplung aufgeteilt. Zur Realisierung der letzteren wird die magnetfeldabhängige Steuerbarkeit der Schubspannung einer magnetorheologischen Flüssigkeit genutzt.
  • Schließlich wird in EP 2 394 068 B1 ein System zur Kraft- beziehungsweise Momentenübertragung vorgeschlagen, welches zwei zueinander bewegliche Bauteile aufweist, die durch einen mit magnetorheologischem Material gefüllten Übertragungsspalt voneinander getrennt sind. Ein Magnetkreis sowie eine Einrichtung zur Magnetfelderzeugung sorgen im Übertragungsspalt für einen variablen magnetischen Fluss und dementsprechend für adaptive Übertragungseigenschaften.
  • In all diesen bekannten Lösungen wird eine magnetorheologische Flüssigkeit oder ein magnetorheologisches Material lediglich für die Übertragung einer translatorischen oder rotatorischen Bewegung verwendet, nicht jedoch für die Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen oder rotatorischen Bewegung aus einer schwingenden Bewegung (Vibration).
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die aufgezeigten Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden und eine energieeffiziente und verschleißarme Vorrichtung, ein System und ein dazugehöriges Verfahren zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen oder rotatorischen Bewegung unter Ausnutzung der magnetfeldabhängigen Eigenschaften eines magnetorheologischen Materials (MRM) bereitzustellen, mit denen zudem größere Kräfte übertragen werden können.
  • Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den Merkmalen des ersten und siebenten Patentanspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Kern der vorliegenden Erfindung ist es, eine überwiegend gleichgerichtete translatorische oder rotatorische Bewegung durch Nutzung der magnetfeldabhängigen Eigenschaften eines magnetorheologischen Materials (MRM) aus Vibrationen (Schwingungen) zu erzeugen, wobei die Relativbewegungen der Übertragungsflächen des Oszillators und Läufers / Rotors zueinander nur geringe Energieverluste sowie einen reduzierten Bauteil-Verschleiß zur Folge haben.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
    • 1- eine Prinzipdarstellung eines Ausführungsbeispiels der Vorrichtung zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten rotatorischen Bewegung
    • 2- eine Prinzipdarstellung des Ausführungsbeispiels nach 1 mit einer Drehmomentenübertragung
    • 3- eine Prinzipdarstellung des Ausführungsbeispiels nach 1 ohne Drehmomentenübertragung
    • 4- eine Prinzipdarstellung eines Ausführungsbeispiels der Vorrichtung zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen Bewegung
    • 5- eine Prinzipdarstellung des Ausführungsbeispiels nach 4 mit einer Kraftübertragung
    • 6- eine Prinzipdarstellung des Ausführungsbeispiels nach 4 ohne Kraftübertragung
    • 7- eine Prinzipdarstellung eines Systems zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen Bewegung in einer ersten Phase der Kraftübertragung
    • 8- eine Prinzipdarstellung des Systems nach 7 in einer zweiten Phase der Kraftübertragung
  • In den 1, 2 und 3 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des dazugehörigen Verfahrens zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten rotatorischen Bewegung veranschaulicht. Diese Vorrichtung umfasst ein Gehäuse (1), ein erstes, rotatorisch gelagertes Bauteil (2), ein parallel zu diesem angeordnetes zweites, rotatorisch gelagertes Bauteil (3) und einen mit einem magnetorheologischen Material (MRM) gefüllten Übertragungsspalt (4). Das erste Bauteil (2) ist hier und im Folgenden als schwingungsfähiges, mechanisches System ausgeführt. Die in Kontakt mit dem magnetorheologischen Material (MRM) stehenden Funktionsflächen des ersten und zweiten Bauteils werden im Folgenden als Übertragungsflächen (7) bezeichnet. Dichtungselemente (6) verhindern das Austreten des magnetorheologischen Materials (MRM) aus dem Gehäuse (1). Von einem nichtdargestellten Magnetsystem wird ein schalt- oder regelbares Magnetfeld (5) zumindest teilweise im Übertragungsspalt (4) bereitgestellt. Dabei werden die Schalt- und Regelbarkeit des Magnetfeldes derart definiert, dass eine Schaltbarkeit dann besteht, wenn das Magnetsystem ein Magnetfeld (5) mit einer bestimmten magnetischen Feldstärke aufrechterhalten oder abschalten kann. Eine Regelbarkeit besteht, wenn der zeitliche Verlauf der magnetischen Feldstärke kontrollierbar ist.
  • Wird im Übertragungsspalt (4) ein Magnetfeld (5) bereitgestellt, erhöht sich die Viskosität und die Schubspannungen des magnetorheologischen Materials. Dies ermöglicht die Übertragung eines Drehmoments vom ersten Bauteil (2) auf das zweite Bauteil (3).
  • Das erste Bauteil (2) wird nun mit Hilfe einer externen Energiezufuhr zu Vibrationen (Schwingungen) angeregt. Gleichzeitig wird ein steuerbares und / oder regelbares Magnetfeld (5) phasenversetzt zu dieser Schwingung und periodisch mit dessen Frequenz zumindest teilweise im Übertragungsspalt (4) (im Folgenden isochron) derart bereitgestellt, dass in einer ersten Phase der Schwingung, in welcher die Drehrichtung des ersten Bauteils (2) und die angestrebte Drehrichtung des zweiten Bauteils (3) gleichgerichtet sind, im Übertragungsspalt (4) ein Magnetfeld (5) mit ausreichender Feldstärke erzeugt und ein Drehmoment vom ersten Bauteil (2) auf das zweite Bauteil (3) übertragen wird. In einer zweiten Phase der Schwingung, in der die Drehrichtung des ersten Bauteils (2) und die angestrebte Drehrichtung des zweiten Bauteils (3) entgegengesetzt gerichtet sind, wirkt im Übertragungsspalt (4) kein Magnetfeld (5) oder ein Magnetfeld (5) mit reduzierter Feldstärke und es wird kein Drehmoment übertragen. Dieser Ablauf wiederholt sich periodisch, sodass eine fortlaufende Rotationsbewegung des zweiten Bauteils (3) resultiert.
  • In den 4, 5 und 6 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des dazugehörigen Verfahrens zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen Bewegung dargestellt. Es umfasst ein erstes, elastisch zum Gehäuse (1) und translatorisch gelagertes Bauteil (2) sowie ein koaxial zu diesem angeordnetes zweites, translatorisch gelagertes Bauteil (3). Zwischen dem ersten Bauteil (2) und dem zweiten Bauteil (3) befindet sich ein mit magnetorheologischem Material (MRM) gefüllter Übertragungsspalt (4). Dichtungselemente (6) verhindern das Austreten des magnetorheologischen Materials (MRM) aus dem Übertragungsspalt (4). Die in Kontakt mit dem magnetorheologischen Material (MRM) stehenden Funktionsflächen des ersten und zweiten Bauteils (2, 3) werden analog zum zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel als Übertragungsflächen (7) bezeichnet.
  • An das erste Bauteil (2) ist ein nicht dargestelltes Magnetsystem appliziert, welches zumindest teilweise im mit dem magnetorheologischen Material (MRM) gefüllten Übertragungsspalt (4) ein steuer- und / oder regelbares Magnetfeld (5) bereitstellt. Das Magnetfeld (5) bewirkt eine Erhöhung der Viskosität und der Schubspannungen des magnetorheologischen Materials (MRM). Dies ermöglicht die Kraftübertragung zwischen den Übertragungsflächen (7) des ersten und zweiten Bauteils (2, 3). Das Verfahren zur Erzeugung der translatorischen Bewegung ist analog zu dem zuvor beschriebenen Verfahren zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten rotatorischen Bewegung.
  • Die 7 und 8 zeigen ein System zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen Bewegung. Der Aufbau dieses Systems entspricht einer Reihenschaltung von mindestens zwei Teil-Vorrichtungen nach 4, die ein gemeinsames zweites Bauteil (3) aufwiesen. Durch eine gegenphasige Aktuierung der einzelnen Teil-Vorrichtungen kann eine Erhöhung und verbesserte Kontinuität der Vorschubgeschwindigkeit des gemeinsamen zweiten Bauteils (3) erreicht werden. Dabei wird die gegenphasige Aktuierung derart realisiert, dass in der Bewegungsphase, in welcher das erste Bauteil (2) der ersten Teil-Vorrichtung bei ausgeschaltetem oder reduziertem Magnetfeld (5) sich entgegen der gewünschten Bewegungsrichtung des zweiten Bauteils (3) zurückbewegt, vom ersten Bauteil (2) der zweiten Teil-Vorrichtung über das magnetorheologische Material (MRM) eine Kraft auf das gemeinsame zweite Bauteil (3) übertragen wird, woraus eine zusätzliche Vorwärtsbewegung in der Phase der Rückbewegung des ersten Bauteils (2) der ersten Teil-Vorrichtung resultiert und umgekehrt.
  • Mit der vorliegenden Erfindung werden eine Vorrichtung, ein System und ein Verfahren zur Nutzung der in vibrierenden Körpern oder Stoffen vorhandenen Energie zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen oder rotatorischen Bewegung vorgeschlagen. In den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen wird der vibrierende Körper durch einen Oszillator (erstes Bauteil) abgebildet. Mit der Nutzung einer solchen vorhandenen Energiequelle kann die für den Läufer / Rotor (zweites Bauteil) benötigte Antriebsenergie eingespart werden. Je nach gewähltem Lösungsprinzip zur periodischen Magnetfelderzeugung fällt die eingesparte Energiemenge unterschiedlich hoch aus. Diesbezüglich ist eine permanentmagnetische Lösung als positiv zu bewerten.
  • Die erfindungsgemäße Lösung bietet einen Vorschlag zur Vermeidung der aus dem Stand der Technik bekannten negativen Eigenschaften während der Interaktion zwischen Oszillator und Antriebselement an. Diese wird, wie in den Ausführungsbeispielen beschrieben, mit Hilfe eines Übertragungsspaltes, gefüllt mit magnetorheologischem Material, zwischen dem Oszillator und dem Läufer / Rotor realisiert. Durch ein schalt- oder regelbares Magnetfeld wird eine richtungsabhängige und verschleißfreie Kraft- beziehungsweise Drehmomentenübertragung ermöglicht. Weiterhin kann eine Erhöhung der übertragbaren Kräfte beziehungsweise Momente gegenüber dem Stand der Technik erreicht werden.
  • Aus dem vorgeschlagenen Aufbau und dem dazugehörigen Verfahren resultieren ebenfalls eine Steuerbarkeit der Übertragungseigenschaften zwischen dem vibrierenden Oszillator und dem Läufer / Rotor durch eine Änderung der Parameter des Magnetfeldes ohne einen Eingriff in die Charakteristik der Oszillatorvibration.
  • Mit Hilfe einer Anpassung des zeitlichen Verlaufs des bereitgestellten Magnetfeldes, insbesondere in Relation zur Oszillatorschwingung, der räumlichen Gestalt und dem Ort des erzeugten Magnetfeldes und / oder der konkreten Gestaltung der Geometrie (z.B. Vergrößerung der Übertragungsflächen) und der Eigenschaften der in Kontakt mit dem magnetorheologischen Material befindlichen Übertragungsflächen des Oszillators und des Läufers / Rotors ist es möglich, das übertragbare Kraft- oder Drehmoment beziehungsweise die erreichbare Vorschubgeschwindigkeit oder Drehzahl zu optimieren.
  • Anwendung findet die Erfindung vorzugsweise in der Roboter- und Mikrorobotertechnik sowie für die Aktuierung beweglicher Teile in Geräten, beispielsweise in medizinischen mikrochirurgischen Instrumenten und in optischen Geräten.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    - Gehäuse
    2
    - erstes Bauteil (Oszillator)
    3
    - zweites Bauteil (Läufer / Rotor)
    4
    - Übertragungsspalt
    5
    - Magnetfeld
    6
    - Dichtungselemente
    7
    - Übertragungsflächen
    MRM
    - magnetorheologisches Material (vorzugsweise eine magnetorheologische Flüssigkeit)
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • US 4548090 [0008]
    • US 5770913 [0008]
    • DE 102009034055 B4 [0010]
    • US 8193670 B2 [0010]
    • EP 2394068 B1 [0011]

Claims (10)

  1. Vorrichtung zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen oder rotatorischen Bewegung umfassend • mindestens ein erstes und mindestens ein zweites Bauteil (2, 3), die zueinander translatorisch oder rotatorisch bewegbar sind und jeweils Übertragungsflächen°(7) aufweisen • mindestens einen Übertragungsspalt (4) zur Kraft- oder Drehmomentenübertragung, der zumindest teilweise mit einem magnetorheologischen Material (MRM) gefüllt ist und zumindest teilweise in einem, zumindest teilweise in beiden und / oder zumindest teilweise zwischen beiden Bauteilen (2, 3) angeordnet ist und • mindestens ein Magnetsystem zur Erzeugung eines Magnetfeldes (5) in zumindest einem Teil des Übertragungsspaltes (4), dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine erste Bauteil (2) als schwingungsfähiges Element ausgebildet ist und die Vorrichtung eine Steuereinheit umfasst, die dafür ausgebildet ist, das Magnetfeld isochron zu einer auf das erste Bauteil (2) aufgeprägten Schwingung zu steuern und / oder zu regeln.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1 zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen Bewegung, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Bauteil (2, 3) jeweils translatorisch gelagert ist und die den Übertragungsspalt (4) bildenden Übertragungsflächen (7) des mindestens ersten und des mindestens zweiten Bauteils (2, 3) zueinander koaxial angeordnet sind.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten rotatorischen Bewegung, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Bauteil (2, 3) jeweils rotatorisch gelagert ist und die den Übertragungsspalt (4) bildenden Übertragungsflächen (7) des mindestens ersten und des mindestens zweiten Bauteil (2, 3) zueinander parallel angeordnet sind.
  4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Dichtungselemente (6) umfasst.
  5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe und die Eigenschaften der Übertragungsflächen (7) des ersten und des zweiten Bauteils (2, 3) an das übertragbare Kraft- oder Drehmoment und / oder an die erreichbare Vorschubgeschwindigkeit oder Drehzahl des zweiten Bauteils (3) anpassbar sind.
  6. System zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen Bewegung, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Vorrichtungen zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen Bewegung nach Anspruch 2 reihenförmig gekoppelt sind und ein gemeinsames zweites Bauteil (3) aufweisen.
  7. Verfahren zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen oder rotatorischen Bewegung bei dem mindestens ein erstes und mindestens ein zweites durch einen Übertragungsspalt (4) zur Kraft- oder Drehmomentenübertragung, der zumindest teilweise mit einem magnetorheologischen Material (MRM) gefüllt ist, getrennte Bauteile (2, 3) einer Vorrichtung zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen oder rotatorischen Bewegung relativ zueinander translatorisch oder rotatorisch bewegt werden und bei dem zumindest in einem Teil des Übertragungsspaltes (4) ein Magnetfeld (5) erzeugt wird dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine erste Bauteil mit einer Schwingung beaufschlagt und das Magnetfeld (5) im Übertragungsspalt (4) isochron zur Schwingung des ersten Bauteils gesteuert und / oder geregelt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetfeld (5) derart gesteuert und / oder geregelt wird, dass die Kraft- oder Drehmomentenübertragung vom mindestens ersten Bauteil (2) auf das mindestens zweite Bauteil (3) bei übereinstimmender Bewegungsrichtung der auf das erste Bauteil (2) aufgeprägten Schwingung und der angestrebten Bewegungsrichtung des zweiten Bauteils (3) erfolgt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zeitliche Verlauf, die räumlichen Gestalt und der Wirkort des erzeugten Magnetfeldes (5) an das übertragbare Kraft- oder Drehmoment und / oder an die erreichbare Vorschubgeschwindigkeit oder Drehzahl des zweiten Bauteils (3) angepasst werden.
  10. Verfahren zur Erzeugung einer translatorischen Bewegung nach einem der Ansprüche 7 bis 9 mit einem System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftmoment vom jeweils ersten Bauteil (2) der Vorrichtungen zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen Bewegung nach Anspruch 2 auf das gemeinsame zweite Bauteil (3) gegenphasig übertragen wird.
DE102018121831.1A 2017-09-07 2018-09-07 Vorrichtung, System und Verfahren zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen oder rotatorischen Bewegung Withdrawn DE102018121831A1 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102017008514.5 2017-09-07
DE102017008514 2017-09-07

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102018121831A1 true DE102018121831A1 (de) 2019-03-07

Family

ID=65363640

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102018121831.1A Withdrawn DE102018121831A1 (de) 2017-09-07 2018-09-07 Vorrichtung, System und Verfahren zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen oder rotatorischen Bewegung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102018121831A1 (de)

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4548090A (en) 1979-03-19 1985-10-22 Toshiiku Sashida Supersonic vibration driven motor device
US5770913A (en) 1995-10-23 1998-06-23 Omnific International, Ltd. Actuators, motors and wheelless autonomous robots using vibratory transducer drivers
DE102009034055B4 (de) 2009-07-21 2011-07-21 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., 80686 Drehmomentbegrenztes Kupplungselement sowie Verfahren zum drehmomentbegrenzten Kuppeln
US8193670B2 (en) 2009-03-11 2012-06-05 The Chinese University Of Hong Kong Magnetorheological actuators
EP2394068B1 (de) 2009-02-03 2013-06-12 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Schaltbare magnetorheologische drehmoment- oder kraftübertragungsvorrichtung, deren verwendung sowie magnetorheologisches drehmoment- oder kraftübertragungsverfahren

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4548090A (en) 1979-03-19 1985-10-22 Toshiiku Sashida Supersonic vibration driven motor device
US5770913A (en) 1995-10-23 1998-06-23 Omnific International, Ltd. Actuators, motors and wheelless autonomous robots using vibratory transducer drivers
EP2394068B1 (de) 2009-02-03 2013-06-12 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Schaltbare magnetorheologische drehmoment- oder kraftübertragungsvorrichtung, deren verwendung sowie magnetorheologisches drehmoment- oder kraftübertragungsverfahren
US8193670B2 (en) 2009-03-11 2012-06-05 The Chinese University Of Hong Kong Magnetorheological actuators
DE102009034055B4 (de) 2009-07-21 2011-07-21 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., 80686 Drehmomentbegrenztes Kupplungselement sowie Verfahren zum drehmomentbegrenzten Kuppeln

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1098429B1 (de) Elektromechanischer Motor
DE4138405C1 (de)
EP1509368B1 (de) Antriebseinrichtung zur erzeugung einer oszillierenden bewegung für ein elektrisches kleingerät
EP2880696B1 (de) Aktuatorvorrichtung
DE102006052175B4 (de) Trägheitsantriebsvorrichtung
DE102008003879A1 (de) Linearantrieb, Antriebseinheit zur Ausbildung eines Linearantriebs sowie Verfahren zum Verschieben eines Objekts mittels eines Linearantriebs
DE60021726T2 (de) Ultraschallmotoren
DE102012004808A1 (de) Vorrichtung zur Beeinflussung der Schwingungsübertragung zwischen zwei Einheiten
WO2017076564A1 (de) Drehschwingungsdämpfungsanordnung für den antriebsstrang eines fahrzeugs
DE102017204113A1 (de) Kupplungsvorrichtung mit einer ersten, formschlüssig wirkenden Kupplung und mit einer zweiten, durch ein viskositätsveränderliches Wirkmedium wirkenden Kupplung
DE102018107749A1 (de) Aktiver dämpfer für drehschwingungen und geräuschabschwächung in einem antriebsstrang
DE4302143A1 (de) Elektromotor und Verfahren zum Betreiben des Elektromotors
EP1589256B1 (de) Torsionsschwingungsdämpfer
DE102018121831A1 (de) Vorrichtung, System und Verfahren zur Erzeugung einer überwiegend gleichgerichteten translatorischen oder rotatorischen Bewegung
DE4443454C2 (de) Drehmomentübertragungsvorrichtung
DE10246837A1 (de) Schwingungsdämpfer zur Umwandlung mechanischer Schwingungsenergie in elektrischer Energie
EP3189250B1 (de) Drehschwingungsdämpfungsanordnung
DE10046137A1 (de) Linearantrieb mit kontinuierlicher Bewegungskrafterzeugung
DE10133861A1 (de) Antriebssystem für Pumpen
EP1099828A2 (de) Verfahren zum Anschwingen eines elektromagnetischen Aktuators
DE102012014585B4 (de) Reluktanzfeder für nicht-lineare vibrationsbasierte Energy-Harvesting-Generatoren
EP1125353A1 (de) Elektromagnetisch betriebener motor
DE102004002549B4 (de) Elektromechanischer Aktuator zur Betätigung einer mechanischen Einrichtung
DE102011007397B4 (de) Vorrichtung zur Umwandlung kinetischer Energie in elektrische Energie
EP1152522A2 (de) Elektromechanischer Stellantrieb

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R079 Amendment of ipc main class

Free format text: PREVIOUS MAIN CLASS: F16D0037020000

Ipc: F16H0015010000

R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee