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Die Erfindung betrifft einen Roller mit einem Grundkörper zur Aufnahme eines Fahrers, mit einem Vorderrad, mit einer Lenkeinrichtung zur Lenkung des Vorderrads sowie mit einer Hinterachse, wobei auf der Hinterachse zwei voneinander beabstandete Hinterräder angeordnet sind.
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Der öffentliche Nahverkehr ist eine wichtige Stütze zur Mobilität in der heutigen Zeit. Allerdings hat der öffentliche Nahverkehr im Vergleich zu dem motorisierten Individualverkehr meist den Nachteil, dass die zu befördernden Personen zunächst von einem Startort zu einer Starthaltestelle für den öffentlichen Nahverkehr und von einer Zielhaltestelle zu einem Zielort gelangen müssen. Diese Problematik wird auch unter dem Begriff first mile/last mile behandelt.
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Eine Möglichkeit zur Überbrückung der ersten bzw. letzten Meile ist die Nutzung von tragbaren Mobilen, wobei die zu befördern Person mit dem tragbaren Mobil zunächst zur Starthaltestelle gelangt, das Mobil in dem öffentlichen Nahverkehr mitführt und dann nutzt, um die letzte Meile von der Zielhaltestelle zu dem Zielort zu überbrücken.
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Ein sehr nützliches Mobil für derartige Zwecke wird durch einen Scooter gebildet, wie dieser in der Druckschrift
WO 2017/164915 A1 beschrieben ist, wobei diese Druckschrift wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet. Der Scooter weist ein einzelnes Vorderrad und zwei Hinterräder auf, wobei das Vorderrad über eine Lenkstange um einen Lenkwinkel gedreht werden kann. Die Hinterräder sind auf einer Hinterradachse angeordnet, welche um eine Achse geschwenkt werden kann.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Roller vorzuschlagen, welcher gute Betriebseigenschaften für den Einsatz in der ersten bzw. letzten Meile aufweist. Diese Aufgabe wird durch einen Roller mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist damit ein Roller, insbesondere ein E-Roller oder Scooter, welcher zum Transport von mindestens oder genau einem Fahrer ausgebildet ist.
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Der Roller weist einen Grundkörper auf, wobei der Grundkörper z.B. eine Plattform und damit eine Aufnahme für den Fahrer bildet. Beispielsweise ist der Grundkörper in einem Mittelbereich wie ein Brett oder eine Platte ausgebildet. An den Endbereichen können Strukturen für das Fahrwerk angebracht sein.
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Der Roller weist ein Vorderrad, vorzugsweise genau ein Vorderrad auf. Das Vorderrad ist lenkbar ausgebildet. Insbesondere kann das Vorderrad relativ zu einer Lenkachse um einen Lenkwinkel geschwenkt werden, um eine Fahrtrichtung für den Roller vorzugeben. Der Roller weist eine Lenkeinrichtung zur Lenkung des Vorderrads auf, wobei über die Lenkeinrichtung der Lenkwinkel gesteuert werden kann. Vorzugsweise ist die Lenkeinrichtung als eine rein mechanische Lenkeinrichtung ausgebildet.
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Der Roller weist eine Hinterachse sowie zwei Hinterräder auf, wobei die Hinterräder voneinander beabstandet auf der Hinterachse insbesondere drehbar angeordnet sind. Die Hinterachse kann durchgehend oder geteilt ausgebildet sein. Insgesamt weist der Roller bevorzugt genau drei Räder auf, so dass der Roller als ein Dreirad ausgebildet ist. Insbesondere ist die Spurbreite an der Hinterachse breiter als die Spurbreite an der Vorderachse ausgebildet.
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Bevorzugt weist der Roller mindestens einen Motor, insbesondere einen Elektromotor, zum Antrieb auf. Der Motor ist einem der Räder zugeordnet. Vorzugsweise ist der Motor als ein Radnabenmotor ausgebildet.
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Die Hinterachse ist gegenüber dem Grundkörper um einen Rollwinkel verschwenkbar angeordnet. Der Rollwinkel bezieht sich auf einen Längsachsenbereich, insbesondere auf eine Längsachse, des Rollers. Aus fahrdynamischen Gründen kann vorgesehen sein, dass der Längsachsenbereich, insbesondere die Längsachse, nicht parallel zu dem Grundkörper und/oder zu dem Untergrund ausgerichtet ist, sondern geneigt dazu angeordnet ist. Vorzugsweise liegt der Längsachsenbereich, insbesondere die Längsachse, in einer Ebene, welche den Roller, insbesondere den Grundkörper und/oder die Plattform des Grundkörpers, mittig und/oder symmetrisch teilt.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Hinterachse gegenüber dem Grundkörper um einen Gierwinkel verschwenkbar angeordnet ist. Der Gierwinkel bezieht sich auf einen Hochachsenbereich, insbesondere auf eine Hochachse, des Rollers. Aus fahrdynamischen Gründen kann vorgesehen sein, dass der Hochachsenbereich, insbesondere die Hochachse, nicht lotrecht auf dem Grundkörper und/oder dem Untergrund ausgerichtet ist, sondern geneigt dazu angeordnet ist. Vorzugsweise liegt der Hochachsenbereich, insbesondere die Hochachse, in einer Ebene, welche den Roller, insbesondere den Grundkörper und/oder die Plattform des Grundkörpers, mittig und/oder symmetrisch teilt. Besonders bevorzugt liegt der Hochachsenbereich, insbesondere die Hochachse, in der gleichen Ebene wie der Längsachsenbereich, insbesondere die Längsachse.
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Durch die erfinderische Ausgestaltung wird ein besonders agiles Fahrverhalten des Rollers bewirkt, um im Bereich der ersten/letzten Meile Hindernisse, wie zum Beispiel Bordsteine etc., oder auch Passanten in einfacher Weise umfahren zu können. Durch die Ausgestaltung mit einem Vorderrad und zwei Hinterrädern wird erreicht, dass der Roller bei langsamen Geschwindigkeiten sehr stabil steht und fährt, so dass der Fahrer den Roller auch in Menschenmengen gut kontrollieren kann.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Gierwinkel mit dem Rollwinkel zwangsgekoppelt. Insbesondere ist vorgesehen, dass bei einer Änderung des Rollwinkels, zum Beispiel durch Gewichtsverlagerung des Fahrers auf die linke oder rechte Seite des Rollers, der Gierwinkel sich gegebenenfalls gedämpft mit ändert, so dass ein aktives Kurveneinlenken der Hinterräder umgesetzt ist.
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Bei einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung weist der Roller eine Achseinrichtung auf, wobei die Achseinrichtung die Hinterachse gegenüber dem Grundkörper abstützt. Die Achseinrichtung weist einen Basisabschnitt sowie einen Achsabschnitt auf. Der Basisabschnitt ist mit dem Grundkörper fest verbunden, der Achsabschnitt trägt die Hinterachse. Die Kopplung von dem Basisabschnitt und dem Achsabschnitt erfolgt über zwei Pins, insbesondere Stifte oder Achsen. Ein erster Pin, der Kingpin, ist mit dem Basisabschnitt fest verbunden und wird durch eine Aufnahme in dem Achsabschnitt aufgenommen. Zwischen dem ersten Pin und dem Achsabschnitt sind vorzugsweise Lenkgummis angeordnet, so dass eine insbesondere gedämpfte Relativbewegung zwischen dem Basisabschnitt und dem Achsabschnitt um die Längsachse, insbesondere den Längsachsenbereich, und um die Hochachse, insbesondere den Hochachsenbereich ermöglicht ist. Ein zweiter Pin ist mit dem Achsabschnitt fest verbunden und wird durch eine Lagerpfanne in dem Basisabschnitt aufgenommen. Der erste Pin und der zweite Pin liegen in einer gemeinsamen Ebene. Vorzugsweise durchqueren der erste Pin und der zweite Pin in einer gedachten Verlängerung einen Hinterachsbereich. Durch die Achseinrichtung wird die Möglichkeit der Verschwenkung um den Rollwinkel ermöglicht, wobei durch die Abstützung über den zweiten Pin zwangsgeführt, insbesondere zwangsgekoppelt eine Verschwenkung um den Gierwinkel erfolgt.
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Insbesondere ist die Achseinrichtung als eine Skateboardachse mit einer Baseplate als Basisabschnitt und einem Hanger als Achsabschnitt ausgebildet, wobei die Baseplate den Kingpin und einen Pivot-Cup als die Lagerpfanne aufweist.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist jedes der Räder einen Motor, insbesondere einen Elektromotor, im Speziellen einen Radnabenmotor auf. Insbesondere ist dem Vorderrad ein Elektromotor und jedem der zwei Hinterräder ein eigener Elektromotor zugeordnet. Durch die Verteilung der Motoren ist es insbesondere möglich, einen Bremsvorgang über Rekuperation umzusetzen, wobei besonders bevorzugt für die Rekuperation der Motor des Vorderrads genutzt wird.
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Bei einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung weist die Lenkeinrichtung eine Handlenkstange zur Lenkung des Vorderrads auf. Die Handlenkstange weist einen Betätigungsabschnitt und einen Übertragungsabschnitt auf. Der Betätigungsabschnitt ist insbesondere als ein Lenker ausgebildet und erstreckt sich quer zur Fahrtrichtung. Vorzugsweise weist der Betätigungsabschnitt zwei Handgriffe auf. Der Übertragungsabschnitt ist insbesondere als eine Lenkstange ausgebildet und erstreckt sich in einer Hochrichtung des Rollers.
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Es ist bevorzugt, dass die Handlenkstange mit dem Vorderrad so gekoppelt ist, dass eine Schwenkung der Handlenkstange um die eigene Längsachse einem Lenkwinkel des Vorderrads entspricht. Insbesondere ist die Handlenkstange mit der Vorderachse drehfest verbunden. Auf diese Weise kann der Lenkwinkel besonders einfach und intuitiv vorgegeben werden.
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Nachdem in öffentlichen Verkehrsmitteln die Mitnahme von Mobilen stets kritisch ist, ist bevorzugt, dass die Handlenkstange relativ zu dem Grundkörper geklappt werden kann, um einen Transportzustand des Rollers zu bilden. Vorzugsweise liegt die Handlenkstange in dem Transportzustand zumindest abschnittsweise auf dem Grundkörper auf oder ist zumindest gleichgerichtet zu dem Grundkörper. Dadurch kann der Roller in einfacher Weise transportiert werden.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Handlenkstange faltbar, so dass in dem Transportzustand ein freies Ende der Handlenkstange, insbesondere der Lenker, über das Vorderrad übersteht. Dieser Weiterbildung liegt die Überlegung zugrunde, dass bei einer ungefalteten Handlenkstange der Lenker über die Hinterräder überstehen würde. Allerdings müsste dann der Roller im Transportzustand über das Vorderrad gezogen werden. Dies würde zu einem kippelligen Transport führen. Dadurch, dass die Handlenkstange faltbar ist, wird erreicht, dass die gefaltete Handlenkstange über das Vorderrad übersteht und die Hinterräder bei einem Transport des Rollers im Transportzustand genutzt werden. Dadurch kann der Roller wie ein Trolley spursicher gezogen werden.
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Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Handlenkstange in dem Transportzustand arretiert ist. Dadurch wird sichergestellt, dass sich der Roller bei dem Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht versehentlich öffnet und dadurch zum Beispiel Mitreisende stören kann oder schwer zu transportieren ist.
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Bei einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung weist der Roller einen Gasdrehgriff an der Handlenkstange, insbesondere am Lenker, im Speziellen am Handgriff des Lenkers auf. Durch den Gasdrehgriff kann die Vorwärtsgeschwindigkeit des Rollers eingestellt werden. Insbesondere werden über den Gasdrehgriff der oder die Motoren gesteuert.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann der Gasdrehgriff auch zum Bremsen mittels Rekuperation genutzt werden, wobei ein Drehen des Gasdrehgriffes in Gas-Weg-Richtung zur Aktivierung einer Rekuperation der Motoren führt. Besonders bevorzugt wird der Motor des Vorderrads für die Rekuperation genutzt.
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Bei einer konstruktiven Weiterbildung der Erfindung weist der Roller mindestens eine Bremse auf, wobei die Bremse auf die Hinterräder wirkt. Besonders bevorzugt ist die Bremse als eine Reibkraftbremse ausgebildet. Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Bremse als eine Fußbremse ausgebildet ist, wobei ein Bremspedal besonders bevorzugt in einem hinteren Abschnitt des Grundkörpers des Rollers angeordnet ist. Alternativ hierzu kann die Bremse mittels eines Handbremsgriffes aktuiert werden oder wireless einen Bremsaktuator ansteuern.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkung der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Diese zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht eines Rollers als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine schematische Draufsicht auf den Roller in der 1 ;
- 3 eine schematische Draufsicht und Rückansicht des Rollers bei einer Geradeausfahrt und bei einer Kurvenfahrt;
- 4 eine Explosionsdarstellung einer Achseinrichtung für den Roller der vorhergehenden Figuren;
- 5 den Roller der vorhergehenden Figuren in einem Transportzustand.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht einen Roller 1 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. In der 2 ist eine schematische Draufsicht auf den Roller 1 gezeigt. Der Roller 1 ist transportabel ausgebildet und hat z.B. ein Gewicht von weniger als 25 kg. Der Roller 1 weist einen Grundkörper 2 auf, welcher zumindest im Mittelteil als eine Platte ausgebildet ist und welcher eine Plattform 3 aufweist, so dass ein Fahrer auf den Roller 1 aufsteigen kann.
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Der Roller 1 weist ein Vorderrad 4 auf, welches über eine Lenkeinrichtung 5 gesteuert werden kann. Insbesondere kann ein Lenkwinkel des Vorderrads 4 über die Lenkeinrichtung 5 eingestellt werden. Das Vorderrad 4 wird von einer Vorderachse 6 getragen.
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Ferner weist der Roller 1 zwei Hinterräder 7 a, b auf, welche voneinander beabstandet und koaxial auf einer Hinterachse 8 drehbar angeordnet sind. Wie sich insbesondere aus der 2 ergibt, ist die Spurbreite der Hinterräder 7 a, b deutlich größer als die Spurbreite des Vorderrads 4. Es kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper 2 in der Draufsicht von oben überlappungsfrei zwischen den Hinterrädern 7 a, b angeordnet ist.
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Insbesondere bildet der Roller 1 ein Dreirad, wodurch der Roller 1 selbststehend ausgebildet ist, so dass dieser auch bei geringen Geschwindigkeiten gefahren werden kann, ohne wacklig oder kippelig zu sein.
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Die Hinterachse 8 wird durch eine erst in der 4 dargestellt Achseinrichtung 9 getragen, welche bei diesem Ausführungsbeispiel wie eine Achse eines Skateboards ausgeführt ist.
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Die Lenkeinrichtung 5 weist einen Lenker 10 als Betätigungsabschnitt auf, welcher sich quer zu einer Fahrtrichtung F des Rollers 1 erstreckt. Ferner weist die Lenkeinrichtung 5 eine Lenkstange 11 als Übertragungsabschnitt auf, auf die der Lenker 10 drehfest aufgesetzt ist und welche sich an der Vorderachse 6 abstützt. Lenker und Lenkstange bilden gemeinsam eine Handlenkstange 22. Bei einer Schwenkung des Lenkers 10 um eine Längsachse der Lenkeinrichtung 5 bzw. der Lenkstange 11 wird das Vorderrad 4 um einen Lenkwinkel mitgeschwenkt. Damit kann der Roller 1 sehr agil um Kurven, Hindernisse etc. manövriert werden.
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Jeder der Räder 4, 7 a, b ist als ein angetriebenes Rad ausgebildet. Beispielsweise ist es möglich, dass jedes der Räder 4, 7 a, b einen Motor 24a,b,c, insbesondere Radnabenmotor, aufweist. Es ist jedoch auch möglich, dass das Vorderrad 4 mit einem Radnabenmotor als Motor 24a ausgestattet ist, die Hinterräder 7 a, b einen gemeinsamen Motor aufweisen, welcher als elektrische Achse ausgebildet sein kann.
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Die Achseinrichtung 9 ermöglicht zudem eine Lenkung über die Hinterachse 8. In der 3 ist in dem oberen Teil eine Draufsicht und im unteren Teil eine Ansicht von hinten/Rückansicht des Rollers 1 der vorhergehenden Figuren dargestellt. Auf der linken Seite ist der Roller 1 jeweils in Geradeausfahrt gezeigt, auf der rechten Seite ist der Roller 1 in einer Kurvenfahrt, hier in einer Linkskurve dargestellt.
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Mit Bezug auf die Vorderachse 6 erkennt man, dass durch eine Schwenkung der Lenkeinrichtung 5, insbesondere des Lenkers 10 das Vorderrad um einen Lenkwinkel geschwenkt wurde.
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Um die Kurvenfahrt zu unterstützen wird die Hinterachse 8 relativ zu dem Grundkörper 2 um eine Längsachse L geschwenkt, so dass der Grundkörper 2 zu dem Kurveninneren hin geneigt ist. Somit wird die Hinterachse 8 gegenüber dem Grundkörper 2 um einen Rollwinkel geschwenkt. Dies in dem unteren Teil der Figur zu erkennen.
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Um die Kurvenfahrt weiter zu unterstützen wird die Hinterachse 8 um eine Hochachse H geschwenkt, so dass in Bezug auf den Grundkörper 2 das eine Hinterrad 7 a gegenüber dem anderen Hinterrad 7 b in Fahrtrichtung F zurückgesetzt ist. Somit wird die Hinterachse 8 gegenüber dem Grundkörper 2 um einen Gierwinkel geschwenkt. Dies in dem unteren Teil der Figur zu erkennen. Dadurch wird eine mitlenkende Hinterachse 8 erreicht, welche die Kurvenfahrt unterstützt.
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Im Ergebnis wird die Hinterachse 8 relativ zu dem Grundkörper 2 um einen Rollwinkel und um einen Gierwinkel geschwenkt, um die Kurvenfahrt zu unterstützen. Das Schwenken wird durch eine Gewichtsverlagerung auf dem Grundkörper 2 durch den Fahrer eingeleitet.
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In der 4 ist ein Ausführungsbeispiel der Achseinrichtung 9 gezeigt. Die Achseinrichtung 9 weist einen Basisabschnitt 12 und einen Achsabschnitt 13 auf, wobei der Basisabschnitt 12 beispielsweise über Schrauben mit dem Grundkörper 2 und der Achsabschnitt 13 mit der Hauptachse 8 verbunden ist. Der Basisabschnitt 12 weist einen Kingpin 14 auf, welcher gleichgerichtet zur Hochachse H ist. Der Achsabschnitt 13 weist einen zweiten Pin 15 auf, welcher entgegengerichtet zu dem Kingpin 14 ist. Der kingpin 14 wird durch eine Aufnahme 16, welche als Öffnung ausgebildet ist, von dem Achsabschnitt 13 aufgenommen. Der zweite Pin 15 wird durch eine Lagerpfanne 17 in dem Basisabschnitt 12 aufgenommen. Zwischen dem Kingpin 14 und der Aufnahme 16 sind Lenkgummis 18 angeordnet. Die Achseinrichtung 9 entspricht einer konventionellen Achseinrichtung von einem Skateboard.
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Durch die Achseinrichtung 9 wird aufgrund konstruktiver Randbedingungen umgesetzt, dass die Hochachse H und die Längsachse L und der damit verbundene Rollwinkel bzw. Gierwinkel nicht mathematisch korrekt durch die Hinterachse 8 verlaufen, sondern versetzt dazu angeordnet sind. Vor diesem Hintergrund wird von einem Hochachsenbereich und einem Längsachsenbereich gesprochen.
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Ferner wird durch die Achseinrichtung 9 die Bewegung der Hauptachse 8 um den Gierwinkel und um den Rollwinkel zwangsgekoppelt, so dass durch eine Gewichtsverlagerung des Fahrers sowohl der Rollwinkel als auch der Gierwinkel geändert wird. Durch die Kopplung von Rollwinkel und Gierwinkel wird der Roller 1 besonders agil.
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Zur Überführung des Rollers 1 von einem Fahrzustand in einen Transportzustand kann dieser zusammengeklappt werden. Die Lenkeinrichtung 5 ist für diesen Zweck klappbar und faltbar und teleskopierbar ausgebildet. Die Lenkeinrichtung 5 kann über ein Klappmodul 19, welches durch ein Gestänge mit zwei Klappscharnieren 20 a, b geklappt und/oder umgelegt werden, so dass die Lenkstange 11 auf dem Grundkörper 2 aufliegt oder zumindest gleichgerichtet zu diesem ist.
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Wie sich aus einer Zusammenschau der 1 und 5 ergibt, weist die Lenkeinrichtung 5 ein Faltscharnier 21 auf, welche es ermöglicht, die Lenkstange 11 zu falten, d.h., einen Abschnitt der Lenkstange 11 auf einen anderen Abschnitt der Lenkstange 11 aufzulegen. Der Lenker 10 steht über die Vorderachse 6 und/oder das Vorderrad 4 über, so dass diese einen Tragegriff für den Roller 1 im Transportzustand bildet. In dem Transportzustand wird der Roller 1 über die Hinterräder 7 a, b gezogen und dadurch komfortabel z.B. in dem öffentlichen Nahverkehr wie ein Trolley bewegt.
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In den 1, 2 und 5 ist ein Bremspedal 23 dargestellt, welches durch einen Fuß des Fahrers betätigt werden kann. Das Bremspedal 23 ist in einem Endbereich des Grundkörpers 2 angeordnet und ist beispielsweise als eine Reibkraftbremse ausgebildet. Alternativ oder ergänzend kann eine Bremse durch einen Handgriff betätigt werden.
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An dem Lenker 10 kann ein Gasgriff angeordnet sein, welcher die Leistung der Motoren der Räder 4, 7 a, b steuert. Es kann vorgesehen sein, dass der Gasgriff zusätzlich eine Bremsung ansteuern kann, wobei die Bremsung durch eine Motorbremse, vorzugsweise durch den Motor in dem Vorderrad 4 umsetzt, wobei die entnommene kinetische Energie mittels Rekuperation in elektrische Energie umgewandelt und einem Akku des Rollers 1 zurückgeführt wird. Hierdurch kann die Kapazität des Akkus und damit das Gesamtgewicht des Rollers 1 reduziert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Roller
- 2
- Grundkörper
- 3
- Plattform
- 4
- Vorderrad
- 5
- Lenkeinrichtung
- 6
- Vorderachse
- 7 a, b
- Hinterräder
- 8
- Hinterachse
- 9
- Achseinrichtung
- 10
- Lenker
- 11
- Lenkstange
- 12
- Basisabschnitt
- 13
- Achsabschnitt
- 14
- Kingpin/erster Pin
- 15
- zweiter Pin
- 16
- Aufnahme
- 17
- Lagerpfanne
- 18
- Lenkgummis
- 19
- Klappmodul
- 20a,b
- Klappscharniere
- 21
- Faltscharnier
- 22
- Handlenkstange
- 23
- Bremspedal
- 24a,b,c
- Motor
- L
- Längsachse
- H
- Hochachse
- F
- Fahrtrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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