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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen schaltbaren Schlepp- oder Schwinghebel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit einem Primärhebel und einem zu diesem über eine Schwenkachse schwenkbeweglich gelagerten Sekundärhebel, wobei zumindest der Sekundärhebel auf seiner Oberseite eine Nockenanlauffläche für einen Nocken einer Nockenwelle aufweist, während an einem Ende des Primärhebels eine Anlagefläche für zumindest ein Ventilschaftende wenigstens eines Gaswechselventils und an dessen anderem Ende eine Anlenkung ausgebildet sind, mit einem zylindrischen Gehäuse, das an dem von der Schwenkachse abgewandten Ende des Primärhebels vorgesehen ist und einen im Wesentlichen senkrecht zur Schwenkachse verschiebbaren Verriegelungskolben aufnimmt, wobei der Verriegelungskolben in einer entriegelten Stellung den Sekundärhebel bewegungsmäßig vom Primärhebel trennt und in einer verriegelten Stellung den Sekundärhebel bewegungsmäßig mit dem Primärhebel verbindet, und wobei Betätigungsmittel zum Verschieben des Verriegelungskolbens vorgesehen sind.
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Stand der Technik
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Schlepp- oder Schwinghebel werden in Ventiltrieben von Brennkraftmaschinen verwendet, um als Bestandteil der Ventilsteuerung den Nockenhub eines Nockens einer Nockenwelle auf das entsprechende als Einlass- oder Auslassventil ausgebildete Gaswechselventil zu übertragen, so dass das Gaswechselventil aufgrund dieses Ventilhubes gegen die Kraft einer Ventilfeder in seine Öffnungsstellung bewegt wird. Diese bestehen aus einem als spanlos geformte Blechteile oder als Feingussteile hergestellten Hebel, der im Fall des Schlepphebels an einem Ende über eine an diesem vorgesehene Kugelkalotte mittels eines einen Kugelkopf aufweisenden Abstützelements am Zylinderkopf der Brennkraftmaschine abgestützt ist. Handelt es sich um einen Schwinghebel, so ist der Hebel an einer horizontal verlaufenden Welle angelenkt, über die auch einem Einsteckelement Schmieröl für einen hydraulischen Ventilspielausgleich zugeführt wird. Zumeist sind Schwinghebel als Doppelhebel mit einer gemeinsamen Nockenrolle versehen und dienen somit zur Betätigung von zwei Gaswechselventilen.
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Zur Reduzierung der Abgasemission und des Verbrauchs der Hubkolbenbrennkraftmaschine werden Ventiltriebe schaltbar ausgebildet, wobei mit Schalteinrichtungen eine Umschaltung des Ventiltriebs zwischen zwei unterschiedlichen Ventilhüben und eventuell zwei unterschiedlichen Ventilhubverläufen erfolgt. Bei Abschalteinrichtungen erfolgt eine Abschaltung der Betätigung des Gaswechselventils, das heißt, es wird ein sogenannter Nullhub realisiert, bei dem das zugeordnete Gaswechselventil nicht öffnet obwohl ein Nocken einer sich drehenden Nockenwelle den Schlepphebel betätigt.
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Sowohl bei einer Abschalteinrichtung als auch bei einer Umschalteinrichtung dienen Riegelelemente zur wahlweisen Koppelung von Bauelementen des Schlepp- oder Schwinghebels, wobei diese Riegelelemente nach dem Stand der Technik eine einfachwirkende hydraulische Betätigung aufweisen, d.h., sie sind mittels Federkraft in einer ersten Stellung gehalten und werden aus dieser zumeist durch hydraulische Druckbeaufschlagung in eine zweite Stellung verschoben.
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Weiterhin weisen schaltbare Schlepphebel in der Regel sowohl primär- als auch sekundärhebelseitig Nockenkontakte auf, so dass neben dem zumeist mit dem Sekundärhebel zusammenwirkenden Haupthubnocken zumindest ein weiterer, jedoch meist zwei beiderseits des Haupthubnockens angeordnete Hilfshub-, Umschalthub- oder Grundkreisnocken vorgesehen sind. Ein Umschaltnocken kann dabei eine radiale Erstreckung aufweisen, die einem Grundkreis des Haupthubnockens entspricht.
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Ein schaltbarer, aus einem Außen- und einem Sekundärhebel bestehender Schlepphebel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine der vorgenannten Gattung ist aus der
DE 10 2007 029 465 A1 bekannt. Dabei umgreift ein Primärhebel mit seinen Seitenwänden und endseitigen Querstegen einen Sekundärhebel, der ebenfalls aus Seitenwänden und Querstegen besteht und eine Nockenrolle aufnimmt. An zumindest einem der oberen Ränder der Seitenwände des Primärhebels sowie an der Nockenrolle sind die mit unterschiedlichen Nocken einer Nockenwelle zusammenwirkenden Nockenanlaufflächen vorgesehen. An seiner Unterseite weist der Schlepphebel an einem Ende eine Anlagefläche für ein Gaswechselventil der Brennkraftmaschine auf. Am gegenüberliegenden Ende ist eine Kugelkalotte ausgebildet, an der ein Kugelkopf eines Abstützelements angreift. Beide Hebel sind an dem Ende, an dem sich die Anlagefläche befindet, über eine gemeinsame Schwenkachse miteinander verbunden. Auf dieser Schwenkachse ist eine Lost-Motion-Feder angebracht, die den Sekundärhebel in seine obere Position vorspannt. Außerdem weist der Primärhebel an seinem anderen Ende ein zylindrisches Gehäuse auf, in dem ein federbelasteter Verriegelungskolben gleitend geführt ist. Der Verriegelungskolben verbindet in einer verriegelten Stellung des Schlepphebels den Sekundärhebel bewegungsmäßig mit dem Primärhebel, d.h., wenn der Nocken der Nockenwelle den Sekundärhebel an der Nockenrolle betätigt, wird das Gaswechselventil geöffnet.
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In einer entriegelten Stellung des Schlepphebels ist der Sekundärhebel bewegungsmäßig vom Primärhebel getrennt. Daher kann der mit der Nockenrolle zusammenwirkende Nocken zwar den Sekundärhebel, nicht aber den Primärhebel und das an diesem anliegende Gaswechselventil betätigen. Je nach Ausgestaltung des Ventiltriebs kann über einen mit dem Primärhebel zusammenwirkenden weiteren Nocken, der eine andere Nockenkontur aufweisen soll, eine Öffnungsbewegung des Gaswechselventils erfolgen. Die Betätigung des Verriegelungskolbens erfolgt dabei mittels der Druckfeder in die Verriegelungsposition und mittels hydraulischen Druckes in die Entriegelungsposition. Ein entsprechender zwischen dem Verriegelungskolben und dem Inneren des zylindrischen Gehäuses gebildeter Druckraum steht zu diesem Zweck mit der Kugelkalotte in Verbindung, so dass diesem als Druckmittel Schmieröl der Brennkraftmaschine zugeführt werden kann.
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Aus der
WO 2016/197088 A1 ist es bekannt, bei schaltbaren Nockenfolgern anstelle einer hydraulischen Betätigung des Verriegelungskolbens einen elektromagnetisch arbeitenden Aktuator in Form einer Spule vorzusehen, die im bestromten Zustand den Verriegelungskolben in seine entriegelte Stellung gegen die Kraft einer Druckfeder hält. Bei stromloser Spule verschiebt die Druckfeder den Verriegelungskolben in die verriegelte Stellung. Die Anordnung ist so aufgebaut, dass ein Teil des Verriegelungskolbens direkt mit der Spule zusammenwirkt. Deshalb verlangt diese Anordnung eine Bestromung der Spule solange wie der Verriegelungskolben in seiner entriegelten Stellung verharren soll.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Betätigungsmittel für einen schaltbaren Schlepp- oder Schwinghebel zu schaffen, über das der Verriegelungskolben von einem in Längsrichtung eines Zylinderkopfes der Brennkraftmaschine verlaufenden, linear wirkenden Aktuator betätigbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den von diesem abhängigen Patentansprüchen wiedergegeben, welche jeweils für sich genommen oder in verschiedenen Kombinationen miteinander einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Danach geht die Erfindung von einem schaltbaren Schlepp- oder Schwinghebel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine aus, bei dem ein Primärhebel und ein zu diesem über eine Schwenkachse schwenkbeweglich gelagerter Sekundärhebel vorgesehen sind, wobei zumindest der Sekundärhebel auf seiner Oberseite eine Nockenanlauffläche für einen Nocken einer Nockenwelle aufweist. Im Falle der zuvor erläuterten Umschalteinrichtung sind sowohl am Primär- als auch am Sekundärhebel Nockenanlaufflächen vorgesehen. Bei einer Abschalteinrichtung muss die Nockenanlauffläche am Primärhebel nicht zwingend vorgesehen sein, wobei aber in der Regel an dieser ein Grundkreisnocken anläuft. An einem Ende des Primärhebels ist eine Anlagefläche für ein Ventilschaftende eines Gaswechselventils und an dessen anderem Ende eine Anlenkung ausgebildet. Der allgemeine Begriff „Anlenkung“ wird verwendet, da sich die Erfindung sowohl auf Schlepp- als auch auf Schwinghebel bezieht, wobei ein Schlepphebel an einem Kugelkopf eines Abstützelements und ein Schwinghebel über eine horizontal verlaufende Welle am Zylinderkopf angelenkt ist.
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Der Primärhebel weist an dem von der Schwenkachse abgewandten Ende ein zylindrisches Gehäuse auf, das einen im Wesentlichen senkrecht zur Schwenkachse verschiebbaren Verriegelungskolben aufnimmt, wobei der Verriegelungskolben in einer entriegelten Stellung den Sekundärhebel bewegungsmäßig vom Primärhebel trennt und in einer verriegelten Stellung den Sekundärhebel bewegungsmäßig mit dem Primärhebel verbindet. Dabei sind Betätigungsmittel zum Verschieben des Verriegelungskolbens vorgesehen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Betätigungsmittel als parallel zur Schwenkachse verlaufender, mittels einer Aktuatorik betätigter Steuerschieber ausgebildet ist, der in einem quer zum zylindrischen Gehäuse ausgerichteten Führungszylinder angeordnet ist und mittels zumindest einer jeweils an diesem sowie am Verriegelungskolben ausgebildeten Kulisse zur Steuerung des Verriegelungskolbens in die verriegelte oder entriegelte Stellung dient, wobei die Kulissen zusammenwirken, und dass sich der Verriegelungskolben mit seinem vom Sekundärhebel abgewandten Ende über den Steuerschieber hinaus erstreckt. Als Aktuatorik kann dabei ein in Längsrichtung des Zylinderkopfes verlaufendes Gestänge vorgesehen sein, das elektromagnetisch in die jeweilige Schaltstellung verschoben wird. Von dem Gestänge aus erstrecken sich Mitnehmer, die jeweils an einer Stirnseite der Steuerschieber der einzelnen Schlepp- oder Schwinghebel angreifen.
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Die zumindest eine Kulisse des Steuerschiebers wirkt mit dem jeweiligen Führungsmittel des Verriegelungskolbens zusammen, wobei letzteres in einer Außenmantelfläche des Verriegelungskolbens ausgebildet ist. Dabei soll sich der Verriegelungskolben mit seinem vom Sekundärhebel abgewandten Ende über den Steuerschieber hinaus erstrecken. Durch die erfindungsgemäße Anordnung kann ein mechanisches Betätigungsmittel mit geringen baulichen Abmessungen geschaffen werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die beiden notwendigen Lost-Motion-Drehfedern, mit denen der Nockenanlauf des Sekundärhebels im entriegelten Zustand immer in Kontakt am Nocken gehalten wird, in vorteilhafter Weise koaxial um das Gehäuse der Steuerwelle herum angeordnet werden können. Als mit dem Gestänge verbundener Aktuator kann ein Elektromagnet vorgesehen ein. Der Verriegelungskolben und der Steuerschieber können jeweils mit einer Verdrehsicherung versehen sein, so dass die Kulissen stets zueinander ausgerichtet sind.
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Im Gegensatz dazu ist der Verriegelungskolben nach der
DE 10 2007 029 465 A1 direkt hydraulisch betätigt, wobei auf diesen das Druckmittel aus der Kugelkalotte wirkt. Daher scheidet eine mechanische bzw. elektro-mechanische Betätigung bei einer derartigen Anordnung aus. Nach der
WO 2016/197088 A1 ist der Verriegelungskolben direkt elektromagnetisch betätigt. Dabei ist eine in der Praxis kaum umsetzbare Anordnung von separaten Spulen am Schlepphebel und am Zylinderkopf vorgesehen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung soll an dem sich über den Steuerschieber hinaus erstreckenden Ende des Verriegelungskolbens eine Druckfeder angeordnet sein, über die sich dieser in axialer Richtung am Ende des zylindrischen Gehäuses abstützt. Vorzugsweise ist der Verriegelungskolben an seinem über das zylindrische Gehäuse vorstehenden mit einem Bund versehen, so dass sich die Druckfeder einerseits am Bund und andererseits an einem Rand des zylindrischen Gehäuses abstützen kann. Durch eine von einem Aktuator auf den Steuerschieber übertragene axiale Kraft wird der Verriegelungskolben durch die Führungsmittel entgegen der Kraft der Druckfeder verschoben und nimmt schließlich seine Entriegelungsstellung ein. Wird dagegen die Betätigungskraft des Aktuators aufgehoben, so geben die Führungsmittel den Verriegelungskolben frei und die Druckfeder verschiebt diesen in seine Verriegelungsstellung. Wenn ein elektromagnetischer Aktuator verwendet wird, kann mit diesem folglich eine stromlose Verriegelung bewirkt werden. Alternativ dazu kann der Verriegelungskolben auch durch die Druckfeder in die Entriegelungsstellung und durch den Steuerschieber in die Verriegelungsstellung verschoben werden, wofür unter anderem die Druckfeder zwischen einem radialen Bund des Gehäuses und einer Stirnfläche des Verriegelungskolbens anzuordnen ist.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass der Steuerschieber einen gabelförmigen Endabschnitt aufweist, wobei an zumindest einem Zinken des gabelförmigen Endabschnitts eine rampenartig verlaufende Kontur der Kulisse ausgebildet ist, der mit einer als Abflachung ausgeführte Kulisse des Verriegelungskolbens zusammenwirkt. Der Steuerschieber weist Führungsabschnitte auf, mit denen er im zylindrischen Gehäuse geführt ist. Der gabelförmige Endabschnitt umgreift den Verriegelungskolben, wobei Kulissen an den Endabschnitten und am Verriegelungskolben ausgebildet sind. Als kinematische Umkehr dieser Anordnung können auch ein gabelförmiger Abschnitt am Verriegelungskolben und eine Abflachung am Steuerschieber ausgebildet sein.
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Außerdem kann der Steuerschieber an seinem vom Aktuator abgewandten Ende über eine Rückstellfeder beaufschlagt sein, die diesen in eine Position bewegt, in der sich der Verriegelungskolben in seiner Verriegelungsstellung befindet. Die Rückstellfeder ist dabei innerhalb des Führungszylinders angeordnet und stützt sich an einer Stirnfläche des Steuerschiebers sowie an einem radialen Absatz des Führungszylinders ab. Bestandteil der Aktuatorik des Steuerschiebers und somit des Verriegelungskolbens kann ein längs des Zylinderkopfes der Brennkraftmaschine verlaufendes Gestänge mit an den Steuerschiebern der einzelnen Schlepphebel angreifenden Mitnehmern sein.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sollen die Kulissen zur Steuerung des Verriegelungskolbens derart ausgebildet und am Steuerschieber und am Verriegelungskolben angeordnet sein, dass der Verriegelungskolben desmodromisch gesteuert werden kann. Es handelt sich um eine Zwangssteuerung, bei der auf die den Verriegelungskolben in seine Verriegelungsposition betätigende Druckfeder verzichtet wird. Stattdessen wirken Kulissen des Steuerschiebers und des Verriegelungskolbens derart zusammen, dass letzterer sowohl in die Entriegelungs- als auch die Verriegelungsposition verschoben wird.
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Weiterhin sollen bei einer derartigen desmodromischen Steuerung der Steuerschieber und der Verriegelungskolben zur Schaffung zweier ebener für die Anordnung des zumindest einen Führungsmittels vorgesehenen Anlageflächen jeweils einen halbkreisförmigen Querschnitt aufweisen, wobei in der Anlagefläche des Steuerschiebers eine Führungsnut vorgesehen ist, die mit einem über die Anlagefläche des Verriegelungskolbens vorstehenden Führungselement zusammenwirkt. Dabei kann das Führungselement als Kugel oder Zapfen ausgebildet sein. Die Führungsnut kann durch einen unter einem spitzen Winkel zu einer Längsmittelachse des Steuerschiebers verlaufenden Führungsabschnitt gebildet werden. Die Führungsnut ist derart geneigt, dass die Kugel oder der Zapfen innerhalb des Verschiebeweges des Steuerschiebers gegenüber diesem eine Querbewegung ausführen, die dem Verstellweg des Verriegelungskolbens zwischen seinen beiden Endstellungen entspricht. Dabei können sich gemäß einer Ausführungsform zwei längs und parallel zueinander verlaufende Führungsabschnitte an die Enden des vorgenannten Führungsabschnitts anschließen. Gemäß einer weiteren Variante ist vorgesehen, dass die Führungsnut nur aus einem längsverlaufenden und dem zu diesem unter einem Winkel verlaufenden Führungsabschnitt besteht. Am äußeren Ende der Führungsnut, in dem der Verriegelungskolben seine Entriegelungsstellung einnimmt, kann ein trichterförmiger Eintrittsbereich vorgesehen sein. Dadurch ergibt sich eine Erleichterung der Montage der Betätigungsmittel innerhalb des Führungszylinders.
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Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführung der desmodromischen Verstellung des Verstellkolbens soll der Steuerschieber einen gabelförmigen Endabschnitt aufweisen, wobei an einem Zinken des gabelförmigen Endabschnitts in dessen einer Umfangsrichtung eine rampenartig verlaufende Kontur der Kulisse ausgebildet ist, die mit einer in Verriegelungsrichtung wirkenden Rampe des Verriegelungskolbens zusammenwirkt, und dass an dem anderen Zinken in entgegengesetzter Umfangsrichtung eine weitere rampenartig verlaufende Kulisse ausgebildet ist, die mit einer in Entriegelungsrichtung wirkenden weiteren Rampe zusammenwirkt. Die beiden rampenartig verlaufenden Konturen sind in entgegengesetzten Umfangsrichtungen ausgerichtet. In vorteilhafter Weise können die Zinken mit Außenkonturen ausgebildet werden, die gemeinsam mit den Kulissen des Verriegelungskolbens dessen wahlweise Betätigung in beiden Richtungen ermöglicht.
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Schließlich kann der Steuerschieber im Bereich der Kulissensteuerung zweiteilig ausgebildet sein, wobei beide Kulissenteile den Verriegelungskolben mittels axial gegenläufiger Steuerzinken übergreifen, wobei der eine Steuerzinken mit einer rampenartig verlaufenden Kontur seiner Kulisse gemeinsam mit einer Rampe des Verriegelungskolbens dessen Bewegung in Verriegelungsrichtung bewirkt und wobei der andere Steuerzinken mit einer rampenartig verlaufenden Kontur seiner Kulisse gemeinsam mit einer Rampe des Verriegelungskolbens dessen Bewegung in Entriegelungsrichtung bewirkt. Entsprechende Schieberteile lassen sich kostengünstig herstellen und in vorteilhafter Weise nach dem Einsetzen des Verriegelungskolbens in das zylindrische Gehäuse von beiden Seiten des Schlepphebels aus in die Führungszylinder einsetzen.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale des unabhängigen Patenanspruches 1 und den von diesem abhängigen Patentansprüchen beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus weitere Möglichkeiten, einzelne Merkmale, insbesondere dann, wenn sie sich aus den Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele oder unmittelbar aus den Figuren ergeben, miteinander zu kombinieren. Außerdem soll die Bezugnahme der Patentansprüche auf die Figuren durch die Verwendung von Bezugszeichen den Schutzumfang der Patentansprüche auf keinen Fall auf die dargestellten Ausgestaltungsbeispiele beschränken.
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Figurenliste
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnungen verwiesen, in denen mehrere Ausführungsbeispiele vereinfacht dargestellt sind. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines schaltbaren Schlepphebels,
- 2 eine Schnittdarstellung einer Teilansicht des Schlepphebels im Bereich der Anordnung eines Verriegelungskolbens und eines Steuerschiebers, wobei sich der Verriegelungskolben in seiner verriegelten Position befindet,
- 3 einen Schnitt durch die Anordnung der 2 gemäß Linie III - III,
- 4 eine im Wesentlichen mit der Darstellung nach 2 übereinstimmenden des Schlepphebels, wobei sich der Verriegelungskolben in seiner entriegelten Position befindet,
- 5 einen Schnitt durch die Anordnung der 4 gemäß Linie V - V,
- 6 eine perspektivische Schnittdarstellung einer Teilansicht des Schlepphebels, aus der das Zusammenwirken des Steuerschiebers mit dem Verriegelungskolben hervorgeht, wobei sich der Verriegelungskolben in seiner verriegelten Position befindet,
- 7 eine Schnittdarstellung entsprechend 6, wobei sich der Verriegelungskolben in seiner entriegelten Position befindet,
- 8 eine perspektivische Schnittdarstellung des Schlepphebels der 1 bis 7 mit einer Ansicht eines gegenüberliegenden Endes des Steuerschiebers,
- 9 eine perspektivische Schnittdarstellung des Schlepphebels der 1 bis 7 mit einer Ansicht eines gegenüberliegenden Endes des Steuerschiebers ohne eine auf einem Führungszylinder angeordnete Lost-Motion-Feder,
- 10 eine perspektivische Schnittdarstellung des Schlepphebels mit einer Ansicht eines gegenüberliegenden Endes des Steuerschiebers,
- 11 eine perspektivische Darstellung des in der Ausführungsform nach den 1 bis 10 verwendeten Steuerschiebers,
- 11a eine Seitenansicht des Steuerschiebers nach 11,
- 12 eine perspektivische Darstellung des in der Ausführungsform nach den 1 bis 10 verwendeten Verriegelungskolbens,
- 12a eine Seitenansicht des Verriegelungskolbens der 12, wobei dieser um 180° gedreht ist, so dass eine Verriegelungsausnehmung sichtbar ist,
- 13 eine weitere Ausführungsform einer Betätigung eines Verriegelungskolbens als perspektivische Darstellung, wobei ein Steuerschieber und der Verriegelungskolben jeweils mit Abflachungen versehen sind,
- 13a die Ausführungsform nach 13 in einer anderen perspektivischen Darstellung mit Schnitten durch de Steuerschieber und den Verriegelungskolben,
- 14 als perspektivische Darstellung den gemäß den 13 und 13a verwendeten Steuerschieber,
- 14a als perspektivische Darstellung den gemäß den 13 und 13a verwendeten Verriegelungskolben,
- 15 als Draufsicht im Schnitt eine Teilansicht einer weiteren Ausführungsform eines Schlepphebels im Bereich der Anordnung eines Verriegelungskolbens und eines Steuerschiebers, wobei sich der Verriegelungskolben in seiner verriegelten Position befindet,
- 15a eine Schnittdarstellung entsprechend 15, wobei sich der Verriegelungskolben in seiner entriegelten Position befindet,
- 16 als perspektivische Darstellung den gemäß den 15 und 15a verwendeten Steuerschieber,
- 17 als perspektivische Darstellung den gemäß den 15 und 15a verwendeten Steuerschieber, wobei dessen mit einer ersten Kulisse versehener Zinken sichtbar ist,
- 18 eine Schnittdarstellung einer Teilansicht einer weiteren Ausführungsform eines Schlepphebels im Bereich der Anordnung eines Verriegelungskolbens und eines Steuerschiebers, wobei sich der Verriegelungskolben in seiner verriegelten Position befindet,
- 18a eine Schnittdarstellung des Schlepphebels der 18 mit einer Ansicht auf dessen Unterseite, wobei sich der Verriegelungskolben in seiner entriegelten Position befindet,
- 19 als perspektivische Darstellung den gemäß den 18 und 18a verwendeten Verriegelungskolben, wobei dessen mit einer Verriegelungsausnehmung und einer ersten Kulisse versehener Teil der Außenmantelfläche sichtbar ist,
- 19a eine weitere perspektivische Darstellung des Verriegelungskolbens der 18 und 18a, wobei dieser um 180° gedreht ist, so dass eine zweite Kulisse sichtbar ist,
- 20 eine perspektivische Darstellung des Steuerschiebers der 18 und 18a, wobei dessen mit einer ersten Kulisse versehener Zinken sichtbar ist,
- 20a eine weitere perspektivische Darstellung des Steuerschiebers der 18 und 18a, wobei dieser um 180° gedreht ist, so dass dessen mit einer zweiten Kulisse versehener Zinken sichtbar ist,
- 21 als Draufsicht im Schnitt eine Teilansicht einer weiteren Ausführungsform eines Schlepphebels im Bereich der Anordnung eines Verriegelungskolbens und eines Steuerschiebers, wobei sich der Verriegelungskolben in seiner verriegelten Position befindet,
- 21a eine Ansicht des Schlepphebels der 21 im Schnitt von seiner Unterseite,
- 22 eine Schnittdarstellung entsprechend 21, wobei sich der Verriegelungskolben in seiner entriegelten Position befindet,
- 22a eine Ansicht des Schlepphebels der 22 im Schnitt von seiner Unterseite,
- 23 als perspektivische Darstellung den gemäß den 21 bis 22a verwendeten Verriegelungskolben, wobei dessen mit einer Verriegelungsausnehmung und einer ersten Kulisse versehener Teil der Außenmantelfläche sichtbar ist,
- 23a eine Seitenansicht des Verriegelungskolbens der 23, wobei dieser um 180° gedreht ist, so dass eine zweite Kulisse sichtbar ist,
- 24 als perspektivische Darstellung den gemäß den 21 bis 22a verwendeten Steuerschieber, wobei dieser zweiteilig ausgebildet ist,
- 25 ein erstes Teilstück des Steuerschiebers der 24 als perspektivische Ansicht,
- 26 ein zweites Teilstück des Steuerschiebers der 24 als perspektivische Ansicht,
- 27 als separate Darstellung eine erste Ansicht der Bauteile Steuerschieber und Verriegelungskolben der 21 bis 22a und
- 27a eine um 180° gegenüber 27 gedrehte Ansicht.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
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In der 1 ist mit 1 ein schaltbarer Schlepphebel für eine Brennkraftmaschine bezeichnet, der aus einem mit Seitenwänden 3 versehenen Primärhebel 2 und einem relativ zu diesem schwenkbeweglichen Sekundärhebel 4 besteht. Dieser nimmt in seinem rahmenartig ausgebildeten Mittelabschnitt 5 eine Nockenrolle 6 als Anlauffläche für einen nicht näher dargestellten Nocken einer ebenfalls nicht dargestellten Nockenwelle auf. Je nach Ausgestaltung der Nockenwelle kann auch ein weiterer Nocken vorgesehen sein, der mit einem der Ränder der Seitenwände 3 des Primärhebels 2 zusammenwirkt und diesen gegenüber dem Sekundärhebel 4 verschwenkt, wenn der Sekundärhebel 4 vom Primärhebel 2 entriegelt ist.
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Der Sekundärhebel 4 weist an einem Ende ein Querjoch 16 auf, an das sich der rahmenartige Mittelabschnitt 5 anschließt, der durch zwei Wände 17 begrenzt ist. An einem vom Querjoch 16 abgewandten Ende 15 laufen die Wände 17 aufeinander zu und bilden gemeinsam einen gekröpft zu diesen verlaufenden Steg 7, der einen im Wesentlichen orthogonalen Verlauf zur Längsmittelebene des Schlepphebel 1 aufweist. In diesem Endbereich ist eine Schwenkachse 10 zwischen Primärhebel 2 und Sekundärhebel 4 vorgesehen, über die der Sekundärhebel 4 mit dem Primärhebel 2 verschwenkbar verbunden ist. Auf einer Unterseite 8 des Primärhebels 2 ist an diesem Ende 15 eine Anlagefläche 9 für ein ebenfalls nicht dargestelltes Gaswechselventil der Brennkraftmaschine vorgesehen. Der Primärhebel 2 umschließt den Sekundärhebel 4, so dass ein sehr kompakter Schlepphebel 1 entsteht, der ein geringes Massenträgheitsmoment aufweist.
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An einem dem Querjoch 16 benachbarten Ende 18 ist der Primärhebel 2 mit einem zylindrischen Gehäuse 13 versehen, in dem ein nachfolgend noch beschriebener Verriegelungskolben 20 (siehe 2) angeordnet ist. Das zylindrische Gehäuse 13 soll an diesem Ende an seiner Unterseite 8 eine in 3 gezeigte Kugelkalotte 14 zur Aufnahme eines an einem Abstützelement ausgebildeten Kugelkopfes aufweisen.
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Quer zu dem zylindrischen Gehäuse 13, auf einer gemeinsamen Längsmittelachse, sind Führungszylinder 11 und 11a angeordnet, die an ihrem äußeren Umfang von je einer als Schraubenfeder ausgebildeten Torsionsfeder 12 und 12a umschlossen sind. In den Führungszylindern 11 und 11a ist ein als Betätigungsmittel 19 dienender Steuerschieber 21 verschiebbar geführt, der eine Stirnseite 33 aufweist. Die Torsionsfedern 12 und 12a, die als Lost-Motion-Feder wirken, stützen sich mit ihren Schenkeln einerseits an dem Primärhebel 2 und andererseits an dem Sekundärhebel 4 ab. Dadurch ist sichergestellt, dass der Sekundärhebel 4 mit seiner Nockenrolle 6 stets am Nocken anliegt, auch dann, wenn über diesen keine Ventilbetätigung erfolgt.
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In den 2 bis 10 ist eine erste Ausführungsform des für die Verriegelung des Sekundärhebels 4 am Primärhebel 2 vorgesehenen Verriegelungskolbens 20 sowie des mit diesem zusammenwirkenden Steuerschiebers 21 dargestellt. Unterschiedliche Ansichten des Verriegelungskolbens 20 und des Steuerschiebers 21 finden sich außerdem in den 11 bis 12a. Wie zunächst aus den Schnittdarstellungen einer Teilansicht des Schlepphebels 1 in den 2 bis 5 hervorgeht, ist der Steuerschieber 21 in einer gemeinsam von den Führungszylindern 11 und 11a gebildeten Innenmantelfläche 22 geführt und an einem Ende mittels einer Druckfeder 23 an einem in den Führungszylinder 11 eingesetzten Federtellers 23a abgestützt.
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Weiterhin weist der Steuerschieber 21 an seiner Außenmantelfläche 21a eine Kulisse 24 auf, die an einem Ende in eine von der Außenmantelfläche 21a ausgehende Rampe 25 übergeht. Im Übrigen ist auch der Verriegelungskolben 20 mit einer Kulisse 26 versehen, die einen rampenartigen Abschnitt 27 aufweist. An einem dem Querjoch 16 des Sekundärhebels 4 zugewandten Ende des Verriegelungskolbens 20 ist eine Verriegelungsausnehmung 28 ausgebildet, mit der dieser in seiner Verriegelungsstellung formschlüssig am Querjoch 16 angreifen kann. An seinem von der Verriegelungsausnehmung 28 diametral abgewandten Teil der Außenmantelfläche 21a kann das Ende des Verriegelungskolbens 20 angefast sein, so dass diese bei einer fehlerhaften Stellung im Lost-Motion-Betrieb von dem Querjoch 16 zurückgeschoben wird. Andererseits weist der Verriegelungskolben 20 an einem von der Verriegelungsausnehmung 28 abgewandten Ende einen radial vorstehenden Bund 29 auf, so dass sich der Verriegelungskolben 20 mit diesem über eine Druckfeder 30 an einer Stirnfläche des zylindrischen Gehäuses 13 abstützen kann.
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Aus den Schnittdarstellungen der 2 und 4 geht hervor, dass eine Umschaltung des schaltbaren Schlepphebels 1 zwischen einer verriegelten und einer entriegelten Funktion mittels eines in Längsrichtung eines Zylinderkopfes verlaufenden linear betätigbaren Gestänges 31 erfolgen soll. An diesem Gestänge 31 ist für jeden Schlepphebel 1 einer Zylinderbank ein Mitnehmer 32 ausgebildet, der an einer Stirnseite 33 des Steuerschiebers 21 angreift. In der 2 nimmt der Mitnehmer 32 eine Stellung ein, in der die Druckfeder den Steuerschieber 21 in Längsrichtung maximal aus dem Führungszylinder 11a herausgeschobenen hat. Die miteinander zusammenwirkenden Kulissen 24 und 26 sorgen in diesem Fall, wie die 2 und 3 zeigen, dafür, dass der Verriegelungskolben 20, der im rechten Winkel zum Steuerschieber 21 verläuft, in seine Verriegelungsposition verschoben ist, so dass die Verriegelungsausnehmung 28 das Querjoch 16 untergreift, wie insbesondere die 3 zeigt. In dieser Stellung des Verriegelungskolbens 20, in der sich dieser aus der Kulisse 24 herausbewegt ist, wird der Verriegelungskolben 20 von der an seinem Ende aufgenommenen Druckfeder 30 vorgespannt. Außerdem verhindern die Kulissen 24 und 26 auch, dass sich im Betrieb der Steuerschieber 21 und der Verriegelungskolben 20 zueinander verdrehen.
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Verschiebt nun der Mitnehmer 32 den Steuerschieber 21 entgegen der Kraft der Druckfeder 23, so gelangt dieser in eine Stellung, in der der Verriegelungskolben 20 über seinen rampenartigen Abschnitt 27 der Kulisse 26 sowie die Rampe 25 der Kulisse 24 in eine Ausnehmung 34 des Steuerschiebers 21 gleitet. Das führt dazu, dass, wie in den 4 und 5 gezeigt, die Druckfeder 30 den Verriegelungskolben 20 in seine Entriegelungsposition bewegen kann.
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In den weiteren 6 bis 10 zu dieser ersten Ausführungsform der Betätigungsmittel 19 sind zur Verdeutlichung von dessen Funktion in unterschiedlichen Perspektiven des entsprechenden Endes des zuvor erläuterten Schlepphebels 1 Schnitte dargestellt, aus denen auch die Ausbildung des Steuerschiebers 21 hervorgeht. Dabei ist zu erkennen, dass der Steuerschieber 21 in einem Bereich, in dem er mit dem Verriegelungskolben 20 zusammenwirkt, gabelförmig ausgebildet ist. Ein im Durchmesser reduzierter Abschnitt 35 des Steuerschiebers 21 ist in einem Lagerring 36 geführt, der in den Führungszylinder 11a eingesetzt, also von dessen Innenmantelfläche 22 umschlossen ist. Im Übrigen nimmt die vorstehende Beschreibung auch Bezug auf die in diesen Figuren gezeigten Bauelemente.
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Weiterhin zeigen die 11 und 11a den bei der ersten Ausführungsform der Betätigungsmittel 19 verwendeten Steuerschieber 21. Wie bereits aus den 6 bis 10 hervorgeht, soll dieser gabelförmig ausgebildet sein. Für die Herstellung des Steuerschiebers 21 kann eine Welle verwendet werden, an der zunächst der im Durchmesser reduzierte Abschnitt 35 hergestellt wird. Im Übrigen Abschnitt wird ein in Längsrichtung des Steuerschiebers 21 verlaufender Schlitz 37 hergestellt, dessen Breite dem Durchmesser des Verriegelungskolbens 20 im Bereich seiner Kulissen 26, 26a entspricht. Somit kann der Steuerschieber 21 mit diesem Schlitz 37 den Verriegelungskolben 20 übergreifen und gegen Verdrehung sichern. Durch den entsprechenden Schlitz 37 entstehen zwei in Längsrichtung verlaufende Zinken 38 und 39, an denen jeweils die Kulisse 24, 24a mit der Rampe 25, 25a ausgebildet ist. Wie weiterhin die 11 und 11a erkennen lassen, sind die identischen Kulissen 24 und 24a sowie die identischen Rampen 25 und 25a an den Rändern der Zinken 38 und 39 ausgebildet. Der Verriegelungskolben 20 nach den 12 und 12a weist an seiner Außenmantelfläche 20a die Kulissen 26, 26a auf, welche unter einem Winkel zur Längsmittelachse verlaufende rampenartige Abschnitte 27, 27a aufweisen. Zu der Kulisse 26 nach der 12 ist diametral gegenüberliegend, spiegelbildlich die nach der 12a ausgebildete Kulisse 26a angeordnet. Bei beiden Kulissen 26 und 26a handelt es sich um Abflachungen, die beispielsweise durch einen Fräsvorgang an der Außenmantelfläche 20a hergestellt sind.
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In den nachfolgend beschriebenen 13 bis 27 a sind weitere Ausführungsformen des Betätigungsmittels 19 dargestellt, bei denen jeweils eine desmodromische Verstellung eines Verriegelungskolbens mittels eines Steuerschiebers, also eine Verstellung mittels entsprechender Kulissenführungen in beide Verstellrichtungen, erfolgt.
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Nach den 13 und 13a sind ein in der 14a als Einzelteil gezeigter Verriegelungskolben 40 und ein in der 14 separat dargestellter Steuerschieber 41 vorgesehen. Sowohl der Verriegelungskolben 40 als auch der Steuerschieber 41 sind zur Schaffung ebener Anlageflächen 42 und 43 in einem Teilabschnitt ihrer Längserstreckung mit einem halbkreisförmigen Querschnitt versehen. Wie insbesondere die 14a zeigt, befindet sich in der ebenen Anlagefläche 42 eine in dieser gelagerte Kugel 44, die von einer Kugelkalotte 44a aufgenommen ist. Im Übrigen weist der Verriegelungskolben 40 eine Verriegelungsausnehmung 45 auf.
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Die ebene Anlagefläche 43 des Steuerschiebers 41 weist gemäß der 14 als Bestandteil einer Kulissenführung eine Führungsnut 46 auf, die eine Steuerkurve bildet. Die Führungsnut 46 besteht aus zwei in parallelen Ebenen verlaufenden Führungsabschnitten 47 und 48 sowie aus einem diese verbindenden S-förmigen Führungsabschnitt 49. Der Steuerschieber 41 ist an seinem einen Ende über eine Druckfeder 50 an einem Federteller 50a abgestützt. Am anderen Ende weist der Steuerschieber 41 einen im Durchmesser reduzierten Abschnitt 51 auf, mittels welchem er in einem Lagerring 52 geführt ist.
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Die nach den 13 bis 14a ausgebildeten Betätigungsmittel 19 können in einem Schlepphebel 1 nach 1 vorgesehen sein. Eine Längsverschiebung des Steuerschiebers 41 in eine der beiden Längsrichtungen führt in diesem Fall zwangsläufig dazu, dass der Verriegelungskolben 40 desmodromisch in seine Verriegelungs- oder Entriegelungsposition verschoben wird. Daher kann auch auf eine Druckfeder, die in dem ersten Ausführungsbeispiel zur Bewegung des Verriegelungskolbens in seine Verriegelungsposition verwendet wird, verzichtet werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Betätigungsmittel 19 nach den 15 bis 17 unterscheidet sich von der in den 13 bis 13a dargestellten dadurch, dass anstelle der Kugel ein Zapfen 53 und eine anders gestaltete Führungsnut 54 verwendet werden. Da die Ausführungsformen im Übrigen im Wesentlichen identisch sind, werden darüber hinaus die gleichen Bezugszeichen verwendet.
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In der ebenen Anlagefläche 43 des Steuerschiebers 41 ist gemäß der 16 als Bestandteil einer Kulissenführung die Führungsnut 54 ausgebildet, die ebenfalls eine Steuerkurve bildet. Die Führungsnut 54 besteht aus einem in Längsrichtung des Steuerschiebers 41 verlaufenden Führungsabschnitt 55 und einem zu diesem unter einem stumpfen Winkel verlaufenden Führungsabschnitt 56. Der Zapfen 53 ist in die ebene Anlagefläche 42 eingesetzt und überragt diese.
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Nach den 18 bis 20a soll bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem gabelförmig ausgebildeten Steuerschieber 57 eine desmodromische Verstellung eines Verriegelungskolbens 58 durchführbar sein. Ein gabelförmiger Endabschnitt 59 des Steuerschiebers 57 weist dabei, wie insbesondere die 20 und 20 a zeigen, unterschiedlich gestaltete Zinken 60 und 61 auf. Gemäß der 20 ist der Zinken 60 mit einer ersten Kulisse 62 versehen, die, bezogen auf eine durch den Steuerschieber 57 verlaufende Längsmittelebene 63 in einer ersten Betätigungsrichtung ausgerichtet und dementsprechend mit einer von einer Ausnehmung 65 ausgehenden Rampe 64 versehen ist.
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Demgegenüber wirkt eine am zweiten Zinken 61 vorgesehene zweite Kulisse 66 gegenläufig und ist entsprechend zu der Längsmittelebene 63 ausgerichtet. Auch diese Kulisse 66 weist eine Rampe auf, die mit 67 bezeichnet ist. Die Rampe 67 geht von einer Ausnehmung 68 aus, wobei sich die Ausnehmung 68 im Bereich eines Endes des Steuerschiebers 57 befindet. Es ist anhand der 20 und 20a erkennbar, dass in einem Bereich des gabelförmigen Endabschnittes 59 die Rampe 64 in Richtung der Ausnehmung 65 abfällt und die andere Rampe 67 bis zu einem Rand 69 ansteigt.
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Entsprechend gestaltet sind, wie die 19 und 19a zeigen, Kulissen 70 und 71 des Verriegelungskolbens 58. Dabei weist der Verriegelungskolben 58 gemäß 19 auf seiner mit einer Verriegelungsausnehmung 72 versehenen Abschnitt seiner Außenmantelfläche die Kulisse 70 auf, die von einer ersten Rampe 73 begrenzt ist. Diametral gegenüberliegend befindet sich gemäß 19a die zweite Kulisse 71 an der eine zweite Rampe 74 vorgesehen ist, die in entgegengesetzter Bewegungsrichtung des Verriegelungskolbens 58 ausgerichtet ist.
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Dabei ist vorgesehen, dass die erste Kulisse 62 des Steuerschiebers 57 mit der ersten Kulisse 70 des Verriegelungskolbens 58 sowie die zweite Kulisse 66 des Steuerschiebers 57 mit der zweiten Kulisse 71 des Verriegelungskolbens 58 zusammenwirken. Aufgrund der unterschiedlich ausgerichteten Rampen 64 und 67 der Zinken 60 und 61 sowie der Rampen 73 und 74 des Verriegelungskolbens 58 verschiebt der Steuerschieber 57 entsprechend seiner in Längsrichtung ausgeführten Bewegung den Verriegelungskolben 58 zwangsläufig in die eine oder die andere Richtung.
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Wenn also, wie in 18 dargestellt, eine Druckfeder 75 den Steuerschieber betätigt, so wird der Verriegelungskolben 58 in seine Verriegelungsposition verschoben. Wird dagegen der Steuerschieber 57 an einer Stirnseite 76 betätigt und entgegen der Kraft der Druckfeder 75 verschoben, so führt das, wie die 18a zeigt, zur Verstellung des Verriegelungskolbens 58 in seine Entriegelungsposition.
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Schließlich ist in den 21 bis 27a eine Ausführungsform der Betätigungsmittel 19 dargestellt, mittels der eine desmodromische Umschaltung der Verriegelung des Sekundärhebels 4 am Primärhebel 2 ermöglicht wird. Soweit die Bauelemente im Wesentlichen übereinstimmen mit denen der vorstehend beschriebenen 18 bis 20a, werden für diese die gleichen Bezugszeichen verwendet.
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Das Besondere an der Ausführungsform der Betätigungsmittel 19, die gemäß den 21 bis 22a in dem Schlepphebel 1 angeordnet ist, besteht darin, dass in diesem Fall, bei dem es ebenfalls um eine desmodromische Verstellung geht, ein Steuerschieber 77 zweiteilig ausgebildet ist. In den 21 und 21a befindet sich der Verriegelungskolben 58 in seiner Verriegelungsposition, wobei es sich bei der 21 um eine Schnittdarstellung mit einer Ansicht von oben auf den Schlepphebel 1 und bei der 21a um eine Schnittdarstellung des Schlepphebels mit einer Ansicht von unten handelt.
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In den 21 und 22 ist ein erstes mittels einer Druckfeder 78 betätigtes Schieberteil 79 sichtbar, dass eine Kulisse 80 aufweist, an welcher eine Rampe 81 ausgebildet ist. Diese wirkt mit der Kulisse 71 bzw. deren Rampe 74 im Sinne einer Verschiebung des Verriegelungskolbens 58 in Richtung des Querjoch 16 zusammen. Die 21a und 22a zeigen ein zweites Schieberteil 82, das an einer Stirnfläche 83 betätigbar ist. Dieses zweite Schieberteil 82 weist eine Kulisse 84 sowie eine Rampe 85 auf.
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Dabei zeigen diese Figuren, dass die Rampe 85 mit der in der Kulisse 71 des Verriegelungskolbens 58 vorgesehenen Rampe 74 in der Weise zusammenwirkt, dass der Verriegelungskolben 58 in seine Entriegelungsposition verschoben wird. Zur Umschaltung in die Verriegelungsposition wirken die Rampen 81 und 73 zusammen. Das entsprechende Zusammenwirken dieser beiden Schieberteile 79 und 82 kann im Übrigen den weiteren 27 und 27a entnommen werden.
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Der in den 23 und 23a dargestellte Verriegelungskolben 58 stimmt hinsichtlich seiner Ausbildung und Funktion mit dem Verriegelungskolben 58 nach den 19 und 19a über ein, so dass dieser ebenfalls mit dem Bezugszeichen 58 bezeichnet ist und in diesem Zusammenhang auf die entsprechende vorstehende Beschreibung verwiesen wird. Wie die 24 zeigt, sollen die beiden Schieberteile 79 und 82 von beiden Seiten des Schlepphebels 1 her in die Führungszylinder 11 und 11 a eingesetzt werden, so dass sich ihre Stirnflächen 86 und 87 aneinander abstützen. Dabei ist, wie bereits dargelegt, dass erste Schieberteil 79 mit der Kraft der Druckfeder 78 beaufschlagt, während ein im Zusammenhang mit den 2 und 4 beschriebener Mitnehmer 32 an der Stirnfläche 83 des zweiten Schieberteils 82 anliegen soll. In der 24 sind die beiden Rampen 81 und 85 der Kulissen 80 und 84 der beiden Schieberteile 79 und 82 sichtbar. Diese sind im Übrigen im Einzelnen den 25 und 26 zu entnehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schlepphebel
- 2
- Primärhebel
- 3
- Seitenwände von 2
- 4
- Sekundärhebel
- 5
- Mittelabschnitt von 4
- 6
- Nockenrolle
- 7
- Steg
- 8
- Unterseite von 2
- 9
- Anlagefläche von 2
- 10
- Schwenkachse
- 11
- Führungszylinder
- 11a
- Führungszylinder
- 12
- Torsionsfeder
- 12a
- Torsionsfeder
- 13
- zylindrisches Gehäuse
- 14
- Kugelkalotte
- 15
- Ende gegenüber von 4
- 16
- Querjoch
- 17
- Wände von 4
- 18
- Ende von 2
- 19
- Betätigungsmittel
- 20
- Verriegelungskolben
- 20a
- Außenmantelfläche von 20
- 21
- Steuerschieber
- 21a
- Außenmantelfläche von 21
- 22
- Innenmantelfläche von 11 und 11a
- 23
- Druckfeder an 21
- 23a
- Federteller
- 24
- Kulisse von 21
- 24a
- Kulisse von 21
- 25
- Rampe von 24
- 25a
- Rampe von 24a
- 26
- Kulisse von 20
- 26a
- Kulisse von 20
- 27
- rampenartiger Abschnitt von 26
- 27a
- rampenartiger Abschnitt von 26a
- 28
- Verriegelungsausnehmung
- 29
- Bund von 20
- 30
- Druckfeder
- 31
- Gestänge
- 32
- Mitnehmer von 31
- 33
- Stirnseite von 21
- 34
- Ausnehmung von 24
- 35
- im Durchmesser reduzierter Abschnitt von 21
- 36
- Lagerring
- 37
- Schlitz in 21
- 38
- Zinken
- 39
- Zinken
- 40
- Verriegelungskolben
- 41
- Steuerschieber
- 42
- ebene Anlagefläche von 40
- 43
- ebene Anlagefläche von 41
- 44
- Kugel
- 45
- Verriegelungsausnehmung
- 46
- Führungsnut in 43
- 47
- längsverlaufender Führungsabschnitt von 46
- 48
- längsverlaufender Führungsabschnitt von 46
- 49
- S-förmiger Führungsabschnitt von 46
- 50
- Druckfeder
- 50a
- Federteller
- 51
- im Durchmesser reduzierter Abschnitt von 41
- 52
- Lagerring
- 53
- Zapfen
- 54
- Führungsnut
- 55
- längsverlaufender Führungsabschnitt von 55
- 56
- unter einem Winkel verlaufender Führungsabschnitt von 55
- 57
- Steuerschieber
- 58
- Verriegelungskolben
- 59
- gabelförmiger Endabschnitt von 57
- 60
- erster Zinken
- 61
- zweiter Zinken
- 62
- erste Kulisse von 57
- 63
- Längsmittelebene von 57
- 64
- Rampe von 62
- 65
- Ausnehmung von 62
- 66
- zweite Kulisse von 57
- 67
- Rampe von 66
- 68
- Ausnehmung von 66
- 69
- Rand von 61
- 70
- Kulisse von 58
- 71
- Kulisse von 58
- 72
- Verriegelungsausnehmung
- 73
- erste Rampe von 70
- 74
- zweite Rampe von 71
- 75
- Druckfeder
- 76
- Stirnseite von 57
- 77
- Steuerschieber
- 78
- Druckfeder
- 79
- erstes Schieberteil
- 80
- Kulisse von 79
- 81
- Rampe von 79
- 82
- zweites Schieberteil
- 83
- Stirnfläche von 82
- 84
- Kulisse von 82
- 85
- Rampe von 84
- 86
- Stirnfläche von 79
- 87
- Stirnfläche von 82
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007029465 A1 [0006, 0015]
- WO 2016/197088 A1 [0008, 0015]