DE102018100542B4

DE102018100542B4 - Method of making an opening in a wall of a hollow profile and hollow profile made by this method

Info

Publication number: DE102018100542B4
Application number: DE102018100542.3A
Authority: DE
Inventors: Georg Frost; Frank Rabe; Markus Kettler; Jochem Grewe
Original assignee: Benteler Automobiltechnik GmbH
Current assignee: Benteler Automobiltechnik GmbH
Priority date: 2018-01-11
Filing date: 2018-01-11
Publication date: 2023-02-23
Anticipated expiration: 2038-01-12
Also published as: DE102018100542A1

Abstract

Verfahren zur Herstellung einer Öffnung (7) in einer Wand (6) eines Hohlprofils (1) aus einer aushärtbaren Aluminiumlegierung der 6000er oder der 7000er Gruppe durch umfangsseitig geschlossene Extrusion, wobei vor dem Fertigen der Öffnung ein Lösungsglühen und ein Abschrecken erfolgt und eine Endfestigkeit durch Kaltauslagern bei Raumtemperatur oder durch Warmauslagern mittels Ausscheidungsglühen erreicht wird, wobei die Öffnung (7) zeitlich nach dem Kaltauslagern oder Warmauslagern hergestellt wird, wobei die Öffnung (7) durch Hochgeschwindigkeitsstanzen mit einer Auftreffgeschwindigkeit eines Stempels (8) auf die Wand (6) von mehr als 5 m/s ohne ein an die Kontur des Stempels (8) angepasstes Innenwerkzeug hergestellt wird.Method for producing an opening (7) in a wall (6) of a hollow profile (1) made of a hardenable aluminum alloy of the 6000 or 7000 group by extrusion closed on the circumference, with solution annealing and quenching taking place before the opening is made and final strength being achieved by artificial aging at room temperature or by artificial aging by means of precipitation annealing, the opening (7) being produced in time after the natural aging or artificial aging, the opening (7) being produced by high-speed stamping at a speed of impact of a punch (8) on the wall (6) of more than 5 m/s without an inner tool adapted to the contour of the punch (8).

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Öffnung in einer Wand eines Hohlprofiles sowie ein Hohlprofil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 12, das nach diesem Verfahren hergestellt ist.The invention relates to a method for producing an opening in a wall of a hollow profile and a hollow profile according to the preamble of patent claim 12, which is produced according to this method.

Die DE 10 2004 062 960 A1 offenbart ein Stanzwerkzeug, mit dessen Hilfe Werkstücke, deren einem Stempel abgewandte Seite schwer zugänglich ist, einfach, wirtschaftlich und mit kurzen Taktzeiten bearbeitet werden kann. Besonders bevorzugt können Bohrungen oder sonstige Aussparungen aus dem Werkstück mithilfe des Stempels herausgearbeitet werden. Es wird vorgeschlagen, dass die Werkstückaufnahme das zu lochende Rohr von außen umgibt und aufnimmt. Dadurch müssen keine Bestandteile der Stanzeinrichtung im Rohrinneren positioniert werden. Der Stempel soll mit einer Auftreffgeschwindigkeit von mehr als 2 m/s in die Rohrwand eindringen, um ein Verformen des Werkstücks zu unterbinden.The DE 10 2004 062 960 A1 discloses a punching tool with the help of which workpieces whose side facing away from a punch is difficult to access can be processed easily, economically and with short cycle times. In a particularly preferred manner, bores or other recesses can be machined out of the workpiece using the stamp. It is proposed that the workpiece holder surrounds and accommodates the pipe to be punched from the outside. As a result, no components of the punching device have to be positioned inside the pipe. The stamp should penetrate the pipe wall with an impact speed of more than 2 m/s in order to prevent the workpiece from being deformed.

Das sogenannte Hochgeschwindigkeitsstanzen bei einer Stempelgeschwindigkeit von mehr als 2 m/s setzt spezielle Werkstoffeigenschaften voraus. Nicht jeder Werkstoff eignet sich für das Hochgeschwindigkeitsstanzen. Insbesondere darf die Wärme aus der Stanzzone nicht zu schnell abfließen. Dies ist beispielsweise bei Aluminium aus der 1000er Gruppe von Nachteil. Das Hochgeschwindigkeitsstanzen kommt daher primär bei Stahlbauteilen zum Einsatz, weil Stahl eine geringere Wärmeleitfähigkeit als Aluminium besitzt.The so-called high-speed stamping at a punch speed of more than 2 m/s requires special material properties. Not every material is suitable for high-speed stamping. In particular, the heat from the stamping zone must not dissipate too quickly. This is a disadvantage, for example, with aluminum from the 1000 series. High-speed stamping is therefore primarily used for steel components because steel has a lower thermal conductivity than aluminum.

Die DE 10 2014 002 903 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Fügebauteils, insbesondere einer Nockenwelle, wobei die Nockenkörper durch Hochgeschwindigkeitsscherschneiden hergestellt werden sollen. Es schließen sich die Prozessschritte zur mechanischen Bearbeitung z. B. Schleifen der Fügeflächen an.The DE 10 2014 002 903 A1 discloses a method for producing a joining component, in particular a camshaft, with the cam body being produced by high-speed shear cutting. The process steps for mechanical processing, e.g. B. grinding the joining surfaces.

Aus der DE 10 2004 062 777 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Karosseriebauteils bekannt. Ein Stahlrohr wird in einem Pressenwerkzeug warmumgeformt und anschließend zumindest partiell gehärtet. Das Stahlrohr wird mit Löchern versehen, die als Durchzüge mit umlaufenden Kragen ausgebildet sind. Als Ausgangsprodukt kommt ein Stahlrohr aus härtbarem Stahl zum Einsatz. Das Stahlrohr kann nahtlos gezogen oder auch geschweißt sein.From the DE 10 2004 062 777 A1 a method for producing a body component is known. A steel tube is hot-formed in a press tool and then at least partially hardened. The steel tube is provided with holes that are designed as passages with collars running all around. A steel tube made of hardenable steel is used as the starting product. The steel tube can be seamlessly drawn or welded.

Die DE 197 01 423 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Lochen eines metallischen Bauteils, insbesondere eines Blechhohlkörpers. Im Schneidwerkzeug ist eine elektrische Spule integriert, die dem Lochstempel so zugeordnet ist, dass das elektrisch erzeugte Magnetfeld den Schnittkantenbereich des Blechkörpers festhält. Auf diese Weise ist eine Gegenhalterung des Blechhohlkörpers beim Schneidvorgang gewährleistet, ohne dass eine zusätzliche innere mechanische Abstützung nötig ist.The DE 197 01 423 A1 discloses a method and a device for piercing a metallic component, in particular a hollow sheet metal body. An electrical coil is integrated in the cutting tool, which is assigned to the punch in such a way that the electrically generated magnetic field holds the cut edge area of the sheet metal body. This ensures that the hollow sheet metal body is held in place during the cutting process without the need for additional internal mechanical support.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Öffnung in einer Wand eines Hohlprofils aufzuzeigen, bei welchem mit reduziertem apparativen Aufwand Öffnungen hergestellt werden können.The invention is based on the object of demonstrating a method for producing an opening in a wall of a hollow profile, in which openings can be produced with reduced outlay on equipment.

Diese Aufgabe ist mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Ein Hohlprofil, hergestellt nach dem Verfahren ist Gegenstand des Patentanspruchs 12. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.This problem is solved with a method having the features of patent claim 1 . A hollow profile produced according to the method is the subject matter of patent claim 12. The dependent claims relate to advantageous developments of the invention.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Öffnung in einer Wand eines Hohlprofils sieht vor, dass die Öffnung durch Hochgeschwindigkeitsstanzen hergestellt wird. Die Auftreffgeschwindigkeit eines Stempels auf die Wand beträgt mehr als 5 m/s. Es wird kein an die Kontur des Stempels angepasstes Innenwerkzeug verwendet. Dadurch ist es möglich, den apparativen Aufwand zur Herstellung der Öffnung gering zu halten. Auf die Bauteilkontur kommt es hierbei nicht an.The method according to the invention for producing an opening in a wall of a hollow profile provides that the opening is produced by high-speed stamping. The impact speed of a stamp on the wall is more than 5 m/s. No inner tool adapted to the contour of the stamp is used. This makes it possible to keep the expenditure on equipment for producing the opening low. The component contour is not important here.

Bei der Erfindung wird ein Hohlprofil aus einer Aluminiumlegierung der 6000er oder 7000er Gruppe verwendet mit Magnesium und/oder Silizium bzw. Zink als Hauptlegierungselement.In the invention, a hollow profile made of an aluminum alloy of the 6000 or 7000 group is used with magnesium and/or silicon or zinc as the main alloying element.

Es ist auch die Verwendung weicher Aluminiumlegierungen möglich, wobei Aluminiumlegierungen mit einer Dehngrenze Rp0,2 von 80 bis 160 MPa als weich angesehen werden.It is also possible to use soft aluminum alloys, with aluminum alloys with a yield point Rp0.2 of 80 to 160 MPa being considered soft.

Die adiabate Umformung beim Hochgeschwindigkeitsstanzen ist aufgrund der geringeren Wärmeleitfähigkeit bei Aluminiumlegierungen gegenüber Reinaluminium in industriellen Fertigungsverfahren wesentlich besser und verfahrenssicherer realisierbar.Due to the lower thermal conductivity of aluminum alloys compared to pure aluminum, adiabatic forming during high-speed stamping can be implemented much better and more reliably in industrial production processes.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere auch dann angewendet werden, wenn es keine anderweitige, unmittelbar an die Öffnung grenzende, innenseitige Abstützung im Inneren des Hohlprofils gibt. Insbesondere kann die Öffnung in einem Seitenabstand von einer weiteren Wand hergestellt werden, wobei der Seitenabstand größer 1 mm ist und z. B. 1 bis 10 mm beträgt. Auch sind Seitenabstände von mehr als 10 mm möglich. Der Seitenabstand wird vom Rand der Öffnung bis zu der weiteren Wand gemessen. Je größer der Abstand von der weiteren Wand ist, desto größer ist das Risiko, dass sich der Bereich um die Öffnungen durch das Stanzen verformt. Dennoch ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich bei Aluminiumlegierungen und bei Auftragsgeschwindigkeiten eines Stempels auf die Wand von mehr als 5 m/s Öffnungen ohne ausgeprägte Verformungen des umgebenden Bereiches des Hohlprofils herzustellen.The method according to the invention can also be used in particular when there is no other internal support directly adjacent to the opening inside the hollow profile. In particular, the opening can be made at a lateral distance from another wall, the lateral distance being greater than 1 mm and e.g. B. is 1 to 10 mm. Side distances of more than 10 mm are also possible. The lateral distance is measured from the edge of the opening to the further wall. The greater the distance from the further wall, the greater it is Risk of the area around the openings being deformed by the punching. Nevertheless, it is possible with the method according to the invention to produce openings without pronounced deformations of the surrounding area of the hollow profile in aluminum alloys and at application speeds of a stamp on the wall of more than 5 m/s.

In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Öffnung in einem Endabstand größer oder gleich 10 mm, insbesondere größer oder gleich 100 mm, von einem Ende des Hohlprofils hergestellt wird. Das erfindungsgemäß Verfahren setzt eine gewisse Formstabilität des Hohlprofiles voraus, die einerseits durch die Wahl einer geeigneten Aluminiumlegierung und andererseits durch die Werkstückgeometrie des Hohlprofils bestimmt wird. Es werden Aluminiumlegierungen der 6000er oder 7000er Gruppe verwendet. Aluminiumlegierung in der 6000er Gruppe enthalten als Hauptlegierungselemente Magnesium und Silizium. Aluminiumlegierungen dieser Gruppe sind aushärtbar. Aluminiumlegierungen der 7000er Gruppe enthalten Zink als Hauptlegierungselement. Auch diese Aluminiumlegierungen sind aushärtbar. Sie können hohe bis sehr hohe Festigkeiten erreichen. Bei den aushärtbaren Aluminiumlegierungen werden die Öffnungen zeitlich nach dem Auslagern des Hohlprofiles hergestellt. Das heißt, dass vor dem Fertigen der Öffnung ein Lösungsglühen und Abschrecken erfolgt ist. Die Endfestigkeit wird durch Kaltauslagern bei Raumtemperatur oder durch Warmauslagern mittels Ausscheidungsglühung erreicht.In a development of the invention, it is provided that the opening is produced at an end distance greater than or equal to 10 mm, in particular greater than or equal to 100 mm, from one end of the hollow profile. The method according to the invention requires a certain dimensional stability of the hollow profile, which is determined on the one hand by the choice of a suitable aluminum alloy and on the other hand by the workpiece geometry of the hollow profile. Aluminum alloys of the 6000 or 7000 group are used. Aluminum alloys in the 6000 group contain magnesium and silicon as the main alloying elements. Aluminum alloys of this group can be hardened. Group 7000 aluminum alloys contain zinc as the main alloying element. These aluminum alloys can also be hardened. They can achieve high to very high strengths. In the case of hardenable aluminum alloys, the openings are made after the hollow profile has been aged. That is, solution heat treatment and quenching is done before the opening is machined. The final strength is achieved by natural aging at room temperature or by artificial aging using precipitation annealing.

Vorzugsweise wird die wenigstens eine Öffnung zeitlich nach dem Fertigformen des Hohlprofiles hergestellt. Zu weiche oder noch nicht fertig geformte Hohlprofile können aufgrund der geringeren Festigkeit von Aluminiumlegierungen gegenüber Stahllegierungen auch durch Hochgeschwindigkeitsstanzen bei sehr hohen Stanzgeschwindigkeiten Verformungen erfahren, die nachfolgende Fertigungsschritte oder die Bauteilverwendung beeinträchtigen können. Daher sind insbesondere diejenigen Bereiche des Hohlprofils, die nachträglich mittels Hochgeschwindigkeitsstanzen bearbeitet werden, vorzugsweise bereits fertig geformt. Die Erfindung schließt nicht aus, dass andere Bereiche des Hohlprofils, in denen keine Öffnungen durch Hochgeschwindigkeitsstanzen hergestellt werden sollen, in einem weiteren Verfahrensschritt umgeformt werden.The at least one opening is preferably produced after the hollow profile has been completely formed. Due to the lower strength of aluminum alloys compared to steel alloys, hollow profiles that are too soft or not yet fully formed can also be deformed by high-speed stamping at very high stamping speeds, which can affect subsequent production steps or the use of the component. Therefore, in particular those areas of the hollow profile that are subsequently processed by means of high-speed stamping are preferably already finished. The invention does not rule out other areas of the hollow profile, in which no openings are to be produced by high-speed stamping, being reshaped in a further method step.

Die wenigstens eine Öffnung kann stationär in einer Vorrichtung hergestellt werden. Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, die Öffnung beim Transfer des Hohlprofils von einer Bearbeitungsstation zu einer weiteren Bearbeitungsstation herzustellen, wie beispielsweise zum Ablängen, zum Formengeben, zum Biegen oder zum Streckbiegen, während der Vormontage für den Zusammenbau mit weiteren Komponenten, insbesondere aber zeitlich nach einem 2D- oder 3D-Biegeverfahren.The at least one opening can be made stationary in a device. It is also possible within the scope of the invention to produce the opening when transferring the hollow profile from one processing station to another processing station, such as for example for cutting to length, for shaping, for bending or for stretch bending, during pre-assembly for assembly with other components, but in particular time after a 2D or 3D bending process.

Die erfindungsgemäß bearbeiteten Hohlprofile sind Strangpressprofile, die durch umfangseitige geschlossene Extrusion hergestellt sind.The hollow profiles machined according to the invention are extruded profiles that are produced by peripherally closed extrusion.

Produkte, die nach diesem Verfahren hergestellt werden, sind z.B. Kraftfahrzeugkomponenten, wie beispielsweise Motorträger, Längsträger, Stoßfängerquerträger, Crashboxen für Stoßfänger, Schweller, Batteriekastenwände, Säulen der Fahrgastzelle oder Lenker eines Fahrwerks. Stranggepresste Profile können insbesondere im Zusammenhang mit Stoßfängerquerträgern auch Flansche oder weitere Profilbestandteile haben. Bei der Erfindung ist vorgesehen, dass der mit einer Öffnung zu versehende Wandbereich auf seiner stempelabgewandten Seite einen geschlossenen Hohlraum begrenzt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können selbstverständlich mehrere Öffnungen in einer oder mehreren Wänden des Hohlprofils hergestellt werden. Das Hohlprofil kann mehrere Kammern bzw. umfangsseitige, geschlossene Hohlräume haben.Products manufactured using this process include motor vehicle components, such as engine mounts, side members, bumper cross members, crash boxes for bumpers, rocker panels, battery box walls, passenger cell pillars or suspension arms. Extruded profiles can also have flanges or other profile components, particularly in connection with bumper cross members. The invention provides that the wall area to be provided with an opening delimits a closed cavity on its side facing away from the stamp. Of course, the method according to the invention can be used to produce a plurality of openings in one or more walls of the hollow profile. The hollow profile can have several chambers or peripheral, closed cavities.

Die Geschwindigkeit des Stempels wird so hoch gewählt, dass auf eine spezifische Matrize, welche an die Kontur des Stempels oder an die Kontur der herzustellenden Öffnung angepasst ist, verzichtet werden kann. Die Vorrichtung zur Herstellung der Öffnung wird dadurch signifikant leichter, der Verschleiß minimiert und der Prozess samt Handhabung beschleunigt. Die Auftreffgeschwindigkeit des Stempels beträgt mindestens 5 m/s, vorzugsweise mehr als 6 m/s, insbesondere mehr als 10 m/s. Die Geschwindigkeit liegt im Moment des Eindringens des Stempels in die Wand des Hohlprofils aus der Aluminiumlegierung vor. Bevorzugt befindet sich der Stempel in seiner Ausgangsposition vor dem Stanzen in einem definierten Abstand zum Blechbauteil. Der Abstand kann zur Beschleunigung des Stempels auf die gewünschte Geschwindigkeit beim Aufprall bzw. Eindringen in das Hohlprofil genutzt werden. Die hohe Geschwindigkeit des Stempels kann z.B. mithilfe eines Magnetimpulses, mithilfe von pyrotechnischen Mitteln oder mithilfe elektromagnetischer Pulstechnik erzeugt werden. Die hohe Geschwindigkeit des Stempels bewirkt einen kurzzeitigen Temperaturanstieg im Werkstück, welcher auf einen sehr schmalen Werkstoffbereich begrenzt ist. Die durch den Trennvorgang entstehende Wärme kann aufgrund der sehr kurzen Prozesszeiten und aufgrund der weiteren Legierungselemente der Aluminiumlegierung nicht schnell genug in die umgebenden Bereiche des Werkstückes abfließen. Damit wird der Bereich der Trennfuge im Vergleich zum Scherschneiden mit normaler Stempelgeschwindigkeit lokal aufgeschmolzen und dadurch weicher.The speed of the punch is chosen so high that a specific die, which is adapted to the contour of the punch or to the contour of the opening to be produced, can be dispensed with. As a result, the device for making the opening is significantly lighter, wear and tear is minimized and the process, including handling, is accelerated. The impact speed of the stamp is at least 5 m/s, preferably more than 6 m/s, in particular more than 10 m/s. The speed is at the moment when the punch penetrates the wall of the aluminum alloy hollow section. In its initial position before punching, the stamp is preferably located at a defined distance from the sheet metal component. The distance can be used to accelerate the punch to the desired speed upon impact or penetration into the hollow profile. The high speed of the stamp can be generated e.g. with the help of a magnetic impulse, with the help of pyrotechnic means or with the help of electromagnetic pulse technology. The high speed of the stamp causes a short-term increase in temperature in the workpiece, which is limited to a very narrow area of the material. The heat generated by the cutting process cannot dissipate quickly enough into the surrounding areas of the workpiece due to the very short process times and due to the other alloying elements of the aluminum alloy. This means that the area of the parting line is locally melted compared to shear cutting with normal punch speed and is therefore softer.

Die Geschwindigkeit des Stempels, zumindest im Moment des Eindringens in das Blechbauteil, kann auch über 20 m/s betragen. Auch sehr hohe Geschwindigkeiten des Stempels von z.B. 100 m/s sind nicht ausgeschlossen.The speed of the punch, at least when it penetrates the sheet metal component, can also be over 20 m/s. Very high ram speeds of, for example, 100 m/s cannot be ruled out either.

Aus Gründen des Verschleißes soll die Eindringtiefe des Stempels max. 90 % und insbesondere max. 50 % der Wanddicke der Wand betragen, in der die Öffnung hergestellt wird. Es wird ein Rand der Öffnung mit einem hohen Bruchanteil angestrebt. Da der Bruch in der Bruchzone aufgrund der hohen Geschwindigkeiten des Stempels interkristallin erfolgt, ist die Aufweitung der Öffnung in Stempelrichtung gering. Auch die Rissbildung in der Bruchzone ist gering. Es treten keine oder nur wenige und sehr kurze Mikrorisse auf. In der Bruchzone gibt es zudem keine Abdrücke des Stempels bzw. Riefen durch den Stempel. Ein weiterer Vorteil ist, dass es keine oder nur eine sehr geringe Randverformung auf der Butzenseite gibt. Die Randverformung kann auch als Kragen bezeichnet werden, wobei es sich streng genommen nicht um eine größere Umstülpung handelt, sondern eher um eine Aussackung, die allerdings aufgrund Ihrer Orientierung zum Inneren des Hohlprofils unkritisch ist.For reasons of wear, the penetration depth of the punch should be a maximum of 90% and in particular a maximum of 50% of the wall thickness of the wall in which the opening is made. An edge of the opening with a high percentage of breakage is desired. Since the fracture in the fracture zone occurs intercrystalline due to the high speeds of the punch, the widening of the opening in the direction of the punch is small. The formation of cracks in the fracture zone is also low. There are no or only a few and very short microcracks. In addition, there are no impressions of the punch or scoring through the punch in the fracture zone. Another advantage is that there is little or no edge deformation on the slug side. The edge deformation can also be referred to as a collar, which, strictly speaking, is not a major inversion, but rather a bulge, which is not critical due to its orientation towards the interior of the hollow profile.

Das erfindungsgemäße Hohlprofil gemäß Patentanspruch 15 besitzt eine durch Hochgeschwindigkeitsstanzen hergestellte Öffnung, die gratfrei ist oder einen Grat mit einer Höhe von maximal 0,3 mm aufweist. Diese Randverformung ist ausgesprochen gering. Prinzipiell soll sie vermieden werden. Die Neigung zur Verformung ist bei konventionellem Lochen ohne Gegenlager umso größer, je größer der Abstand von stützenden weiteren Wänden ist, die als Gegenlager fungieren. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Endabstand von einem Ende des Hohlprofils größer oder gleich 10 mm ist. Beim Scherschneiden mit Stanzgeschwindigkeiten von weniger als 1 m/s können in den vergleichsweise weichen Aluminiumlegierungen in diesen Bereichen keine Öffnungen durch Stanzen hergestellt werden, die nicht zu einer gravierenden Verformung des Bauteils führen würden. Mit dem Hochgeschwindigkeitsstanzen ist dieses Problem auch bei Aluminiumlegierungen gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich daher auch bei komplizierteren Strukturen, die keine Nutzung von Gegenhaltern gestatten. Die Öffnung kann sich daher auch in einem Hinterschnitt zwischen Bereichen unterschiedlicher Querschnittskonfigurationen, insbesondere zwischen Bereichen verjüngter Querschnitte oder zwischen gebogenen Bereichen befinden. Es ist daher auch möglich, komplexe Bauteile, die zunächst in einem 2D- oder 3D-Biegeverfahren hergestellt worden sind, nachträglich effizient und kostengünstig mit einer oder mehreren Öffnungen zu versehen. Eine Öffnung mit geschlossener Schnittlinie kann auch als Loch bezeichnet werden.The hollow profile according to the invention according to claim 15 has an opening produced by high-speed stamping, which is burr-free or has a burr with a maximum height of 0.3 mm. This edge deformation is extremely small. In principle, it should be avoided. With conventional punching without a counter bearing, the tendency to deform is all the greater, the greater the distance from additional supporting walls that act as counter bearings. According to the invention, the end distance from one end of the hollow profile is greater than or equal to 10 mm. When shearing with punching speeds of less than 1 m/s, no openings can be made in the comparatively soft aluminum alloys in these areas by punching that would not lead to serious deformation of the component. With high-speed stamping, this problem has also been solved for aluminum alloys. The method according to the invention is therefore also suitable for more complicated structures that do not allow the use of counterholders. The opening can therefore also be located in an undercut between areas of different cross-sectional configurations, in particular between areas of tapered cross-sections or between curved areas. It is therefore also possible to subsequently provide complex components, which were initially produced in a 2D or 3D bending process, with one or more openings efficiently and cost-effectively. An opening with a closed cutting line can also be referred to as a hole.

Ein Stempel zur Durchführung des Verfahrens kann an einem Roboterarm angeordnet sein und von diesem in eine Arbeitsposition relativ zum Hohlprofil bewegt werden. Die Vorrichtung zur Herstellung der Öffnung ist durch den Entfall des Gegenhalters leicht und sehr flexibel einsetzbar. Das Hohlprofil wird beim Herstellen der Öffnung gelagert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass zum Handling des Hohlprofils eine Handhabungseinheit in das Innere des Hohlprofils greift. Die Handhabungseinheit bzw. der Eingriff in das Hohlprofil ist jedoch kein Innenwerkzeug, das als Gegenhaltern zu verstehen ist. Die Herstellung der Öffnung erfolgt ohne ein als Gegenhalter dienendes Innenwerkzeug. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Hohlprofil von einem ersten Roboterarm gehalten sein und von dem Stempel an einem weiteren Roboterarm zur Herstellung der Öffnung bearbeitet werden. Die Öffnung ist beispielsweise kreisrund. Abweichende Geometrien, insbesondere eckige Geometrien oder unrunde Geometrien der Öffnung sind möglich. Nach dem Herstellen der Öffnung kann ein Korrosionsschutz auf das Hohlprofil aufgetragen werden z.B. eine kathodische Tauchlackierung (KTL).A stamp for carrying out the method can be arranged on a robot arm and moved by it into a working position relative to the hollow profile. The device for producing the opening can be used easily and very flexibly due to the omission of the counter-holder. The hollow profile is stored when the opening is made. It cannot be ruled out that a handling unit reaches into the interior of the hollow profile for handling the hollow profile. However, the handling unit or the intervention in the hollow profile is not an internal tool that is to be understood as a counter-holder. The opening is made without an inner tool serving as a counter-holder. In the method according to the invention, the hollow profile can be held by a first robot arm and processed by the stamp on a further robot arm to produce the opening. The opening is circular, for example. Different geometries, in particular angular geometries or non-round geometries of the opening are possible. After the opening has been made, corrosion protection can be applied to the hollow profile, e.g. cathodic dip painting (KTL).

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für geradlinige, aber auch sowohl für konkav als auch für konvex gekrümmte Wände. Die Außenkontur des Hohlprofils spielt eine untergeordnete Rolle. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen unabhängig von der Querschnittskontur des Hohlprofils bei geeigneten Aluminiumlegierungen zum Tragen.The method according to the invention is suitable for rectilinear walls, but also for both concave and convex curved walls. The outer contour of the hollow profile plays a subordinate role. The advantages of the method according to the invention come into play independently of the cross-sectional contour of the hollow profile with suitable aluminum alloys.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in schematischen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

1 ein erstes Hohlprofil im Querschnitt;
2 einen Querschnitt durch ein zweites Hohlprofil;
3 einen Querschnitt durch ein drittes Hohlprofil;
4 einen Querschnitt durch ein viertes Hohlprofil;
5 einen Längsschnitt durch ein weiteres Hohlprofil;
6 ein weiteres Hohlprofil einer Draufsicht;
7 das Hohlprofil der 6 im Längsschnitt;
8 das Hohlprofil der 7 im Querschnitt durch die Öffnung;
9 ein weiteres Hohlprofil im Längsschnitt;
10 ein weiteres Hohlprofil im Querschnitt vor der Herstellung einer Öffnung;
11 das Hohlprofil der 11 im Querschnitt nach der Herstellung der Öffnung;
12 einen Querschnitt durch eine Öffnung in einem Hohlprofil;
13 ein weiteres Hohlprofil im Längsschnitt;
14 einen Schnitt entlang der Linie XIV - XIV in 13 und
15 einen Schnitt entlang der Linie XV - XV der 13.

The invention is explained in more detail below with reference to exemplary embodiments illustrated in schematic drawings. Show it:

1 a first hollow profile in cross section;
2 a cross section through a second hollow profile;
3 a cross section through a third hollow profile;
4 a cross section through a fourth hollow profile;
5 a longitudinal section through another hollow profile;
6 another hollow profile of a plan view;
7 the hollow profile of 6 in longitudinal section;
8th the hollow profile of 7 in cross section through the opening;
9 another hollow profile in longitudinal section;
10 another hollow profile in cross-section before the production of an opening;
11 the hollow profile of 11 in cross-section after making the opening;
12 a cross section through an opening in a hollow profile;
13 another hollow profile in longitudinal section;
14 a cut along the line XIV - XIV in 13 and
15 a cut along the line XV - XV the 13 .

Die 1 bis 3 zeigen Bauformen, die nicht Gegenstand der Erfindung sind, allerdings zur Illustration des Erfindungsgedankens dienen und für das Verständnis der nachfolgenden Figuren zu beachten sind.The 1 until 3 show designs that are not the subject of the invention, but serve to illustrate the idea of the invention and are to be observed for understanding the following figures.

1 zeigt ein Hohlprofil 1 mit rechteckigem Querschnitt. Das Hohlprofil 1 ist aus zwei miteinander gefügten Blechschalen 2, 3 hergestellt. Die beiden Blechschalen sind über Flansche 4, 5 miteinander verbunden. Jede der Blechschale 2, 3 ist im Wesentlichen U-förmig mit jeweils nach außen weisenden und miteinander verbundenen Flanschen 4, 5 gestaltet. Die beiden Blechschalen 2, 3 bilden insgesamt ein geschlossenes Hohlprofil 1, das eine Wand 6 besitzt. Die Wanddicke T ist konstant. 1 zeigt, dass im Bereich der oberen Blechschale 2 in der Wand 6 eine Öffnung 7 durch Hochgeschwindigkeitsstanzen mittels eines Stempels hergestellt wird. Der dabei entstehende Stanzbutzen 9 fällt dabei in das Innere 10 des Hohlprofils 1. Die Öffnung 7 ist etwa mittig in der Wand 6 angeordnet. Sie befindet sich im Abstand von den weiteren Wänden 11, 12 der U-förmigen Blechschale 2. Das bedeutet der unmittelbar benachbarte Bereich der Öffnung 7 wird nicht durch die weiteren Wände 11, 12 abgestützt. Das Stanzen erfolgt mit einer Auftreffgeschwindigkeit des Stempels 8, die größer ist als 5 m/s. Das Hochgeschwindigkeitsstanzen erfolgt ohne dass ein Innenwerkzeug in das Innere 10 des Hohlprofils 1 eingeführt wird. Das Hohlprofil 1 besteht aus einer Aluminiumlegierung, ausgewählt aus der 5000er, 6000er oder 7000er Gruppe. Das Hohlprofil 1 ist vor dem Stanzen bereits fertig geformt. Es kann durch ein 2D- oder 3D-Biegeverfahren bereits in die richtige Form gebogen worden sein. 1 shows a hollow profile 1 with a rectangular cross section. The hollow profile 1 is made from two sheet metal shells 2, 3 joined together. The two sheet metal shells are connected to one another via flanges 4 , 5 . Each of the sheet metal shells 2, 3 is essentially U-shaped with flanges 4, 5 pointing outwards and connected to one another. The two sheet metal shells 2, 3 form a closed hollow profile 1, which has a wall 6. The wall thickness T is constant. 1 shows that in the area of the upper sheet metal shell 2 in the wall 6 an opening 7 is produced by high-speed punching using a punch. The resulting punched slug 9 falls into the interior 10 of the hollow profile 1. The opening 7 is arranged approximately in the middle of the wall 6. It is located at a distance from the other walls 11, 12 of the U-shaped sheet metal shell 2. This means that the immediately adjacent area of the opening 7 is not supported by the other walls 11, 12. The punching takes place with an impact speed of the punch 8 which is greater than 5 m/s. The high-speed stamping takes place without an inner tool being inserted into the interior 10 of the hollow profile 1 . The hollow profile 1 consists of an aluminum alloy selected from the 5000, 6000 or 7000 group. The hollow profile 1 is already fully formed before punching. It may already have been bent into the right shape using a 2D or 3D bending process.

In den nachfolgenden Figuren werden die zu 1 eingeführten Bezugszeichen für identische oder im Wesentlichen gleiche Komponenten weiter verwendet.In the following figures to 1 introduced reference symbols for identical or essentially the same components.

Die 2 zeigt ein rollgeformtes Hohlprofil 1. Die Enden des Hohlprofils 1 sind wiederrum über einen Flansch 4, 5 miteinander gefügt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein im Querschnitt rechteckiges, umfangseitiges geschlossenes Hohlprofil 1 mit einer Öffnung 7 in der oberen Wand 6. Auch bei diesem Hohlprofil 1 ist die Öffnung 7 durch Hochgeschwindigkeitsstanzen ohne Innenwerkzeug hergestellt worden. Es handelt sich bei diesem und auch bei allen weiteren Ausführungsbeispielen um Hohlprofile 1 aus einer Aluminiumlegierung.The 2 shows a roll-formed hollow profile 1. The ends of the hollow profile 1 are in turn joined to one another via a flange 4, 5. This exemplary embodiment is also a circumferentially closed hollow profile 1 with a rectangular cross-section and an opening 7 in the upper wall 6. The opening 7 in this hollow profile 1 was also produced by high-speed stamping without an internal tool. This and also all other exemplary embodiments are hollow profiles 1 made of an aluminum alloy.

Die 3 zeigt ein weiteres Hohlprofil 1 mit einer durch Hochgeschwindigkeitsstanzen hergestellten Öffnung 7 in der oberen Wand. Im Unterschied zu der 2 sind die Enden des mehrfach abgekanteten Hohlprofiles nicht über nach außen weisende Flansche 4,5 miteinander gefügt. Die Enden des geformten Hohlprofils 1 überlappen sich und sind über eine Schweißverbindung 13 miteinander verbunden.The 3 shows another hollow section 1 with an opening 7 in the top wall made by high-speed stamping. Unlike that 2 the ends of the hollow profile, which has been bent over several times, are not joined together via flanges 4.5 pointing outwards. The ends of the shaped hollow profile 1 overlap and are connected to one another via a welded joint 13 .

Das Ausführungsbeispiel der 4 zeigt im Unterschied zu den aus Blechprofilen hergestellten Hohlprofilen 1 der 1-3 ein Hohlprofil 1, das durch Extrusion hergestellt worden ist. Das Hohlprofil 1 besitzt im Inneren eine Zwischenwand, die sich im Abstand zu der Öffnung 7 erstreckt. Die Öffnung 7 befindet sich in der Wand 6, die parallel zur Zwischenwand 14 verläuft. Auch dieses Hohlprofil 1 ist in Bezug auf eine Außenkontur rechteckig. Die Öffnung 7 befindet sich im Abstand von den weiteren Wänden 11, 12, die senkrecht zu der Wand 6 mit der Öffnung 7 verlaufen bzw. senkrecht zu der Zwischenwand 14.The embodiment of 4 shows in contrast to the hollow profiles made of sheet metal profiles 1 of 1-3 a hollow profile 1, which has been produced by extrusion. Inside, the hollow profile 1 has an intermediate wall which extends at a distance from the opening 7 . The opening 7 is in the wall 6 which runs parallel to the intermediate wall 14 . This hollow profile 1 is also rectangular with respect to an outer contour. The opening 7 is located at a distance from the other walls 11, 12, which run perpendicular to the wall 6 with the opening 7 or perpendicular to the intermediate wall 14.

5 zeigt ein Hohlprofil 1 im Längsschnitt. Die Öffnung 7 in der Wand 6 dieses Hohlprofil 1 ist in einem Abstand b von einem Ende 15 des Hohlprofils 1 angeordnet. Der Endabstand b ist der kleinste Abstand zwischen der Öffnung 7und dem Ende 15. 5 shows a hollow profile 1 in longitudinal section. The opening 7 in the wall 6 of this hollow profile 1 is arranged at a distance b from one end 15 of the hollow profile 1 . The end distance b is the smallest distance between the opening 7 and the end 15.

Der Endabstand kann auch noch wesentlich größer sein, wie das Ausführungsbeispiel der 6 zeigt. Dort wird in einer Draufsicht ein Hohlprofil 1 in Form eines schematisch dargestellten Stoßfängerquerträgers gezeigt, welcher in der Mitte eine Öffnung 7 mit rechteckigem Querschnitt besitzt. Die Schnittdarstellung der 7 zeigt die Krümmung des Hohlprofils 1. Das Hohlprofil 1 ist zuerst fertiggeformt worden, bevor die Öffnung 7 durch Hochgeschwindigkeitsstanzen eingebracht worden ist. 8 zeigt eine Schnittdarstellung durch die Öffnung 7 der 7. Es ist zu erkennen, dass das Hohlprofil 1 im Querschnitt rechteckig ist. Es handelt sich um ein Strangpressprofil aus einer Aluminiumlegierung.The end distance can also be much larger, like the embodiment of 6 shows. There, in a plan view, a hollow profile 1 is shown in the form of a bumper cross member, shown schematically, which has an opening 7 with a rectangular cross section in the middle. The sectional view of 7 shows the curvature of the hollow profile 1. The hollow profile 1 has first been finish-formed before the opening 7 has been introduced by high-speed stamping. 8th shows a sectional view through the opening 7 of FIG 7 . It can be seen that the hollow profile 1 is rectangular in cross section. It is an extruded aluminum alloy profile.

9 zeigt ein weiteres Hohlprofil 1 im Längsschnitt. Die Öffnung 7 befindet sich wiederum im mittleren Bereich des Hohlprofils 1. Im mittleren Bereich besitzt das Hohlprofil 1 einen kleineren Durchmesser als im Bereich seiner Enden 15. Die Endabschnitte des Hohlprofils besitzen jeweils einen gleichbleibenden Querschnitt. An die Endabschnitte mit gleichbleibendem Querschnitt schließt jeweils im Übergang zum mittleren Längenabschnitt mit der Öffnung 7 ein Übergangsabschnitt an, in welchem sich der Querschnitt jeweils trichterförmig verjüngt. Die Ausführungsbeispiele der 7 und 9 sollen verdeutlichen, dass die Öffnungen 7 insbesondere auch in Bereichen hergestellt werden können, die aufgrund der zur Verfügung stehenden Querschnittsfläche oder auch aufgrund der Biegung oder Kontur des Hohlprofils 1 nicht für Innenwerkzeuge zugänglich sind. 9 shows another hollow profile 1 in longitudinal section. The opening 7 is in turn located in the middle area of the hollow profile 1. In the middle area, the hollow profile 1 has a smaller diameter than in the area of its ends 15. The end sections of the hollow profile each have a constant cross section. Closes to the end sections with a constant cross-section in each case in the transition to the middle length section with the opening 7, a transition section in which the cross section tapers in each case in a funnel shape. The exemplary embodiments 7 and 9 are intended to make it clear that the openings 7 can also be produced in particular in areas that are not accessible to internal tools due to the available cross-sectional area or also due to the bend or contour of the hollow profile 1 .

Das Ausführungsbeispiel der 10 zeigt ein im Wesentlichen rechteckiges Hohlprofil mit in entgegengesetzte Richtungen weisenden Flanschen 17, 18, sodass das Hohlprofil 1 insgesamt als hutförmig bezeichnet werden kann. Im mittleren Bereich der in der Bildebene unteren Wand 6 soll eine Öffnung 7 hergestellt werden, die mit gestrichelter Linie angedeutet ist. Die Öffnung 7 wird in einem Seitenabstand a von den weiteren Wänden 11, 12 hergestellt, die im Wesentlichen senkrecht auf der Wand 6 stehen. Der Seitenabstand a von der weiteren Wand 11, 12 beträgt jeweils mehr als 1 mm. Im Idealfall ergibt sich dadurch eine Öffnung 7 mit einer Kontur, wie sie in 11 dargestellt ist. D. h.: Der nicht gelochte Bereich der Wand 6 steht maximal durch einen kleinen Grat nach innen zum Inneren 10 des Hohlprofils 1 vor. Es gibt keinerlei Aussackungen oder Umstülpungen, die in das Innere 10 des Hohlprofils 1 gerichtet sind. Je größer der Randabstand a ist, desto größer ist die Biegebelastung der Wand 6 beim Hochgeschwindigkeitsstanzen. Dies kann dazu führen, dass sich an der Öffnung 7 eine nach innen gerichtete Aussackung in Form eines Grats bildet. Dieser Grat ist allerdings minimal. Seine Höhe beträgt maximal 0,3 mm.The embodiment of 10 1 shows an essentially rectangular hollow profile with flanges 17, 18 pointing in opposite directions, so that the hollow profile 1 as a whole can be described as hat-shaped. In the central area of the lower wall 6 in the plane of the figure, an opening 7 is to be made, which is indicated by a dashed line. The opening 7 is made at a lateral distance a from the further walls 11, 12, which are essentially perpendicular to the wall 6. The lateral distance a from the further wall 11, 12 is more than 1 mm in each case. In the ideal case, this results in an opening 7 with a contour as shown in 11 is shown. That is to say: the non-perforated area of the wall 6 protrudes inward towards the interior 10 of the hollow profile 1 at most by a small burr. There are no bulges or folds directed into the interior 10 of the hollow profile 1 . The greater the edge distance a, the greater the bending stress on the wall 6 in high-speed stamping. This can result in an inward protrusion in the form of a ridge forming at the opening 7 . However, this ridge is minimal. Its height is a maximum of 0.3 mm.

12 zeigt in stark vereinfachter, nicht maßstäblicher Darstellung, einen Schnitt durch die Öffnung 7 in der Wand 6. Die Wand 6 besitzt die Dicke T, die wesentlich größer ist als die Dicke T1 der Randzone 20. Zur verbesserten Veranschaulichung ist die Dicke T2 der Randzone in 13 stark verbreitert dargestellt. Die Öffnung 7 ist im Querschnitt von oben nach unten vergrößert, bedingt durch die Stanzrichtung R. Ein Bruchbereich B der Öffnung 7 befindet sich in der Bildebene unten, während der Schneidbereich S der Öffnung 7 in der Bildebene der 13 oben liegt. Der Schneidbereich S erstreckt sich über etwa 15% und der Bruchbereich ist demzufolge über etwa 85% der Dicke T der Wand 6. Der Schneidbereich S ist bei diesem Ausführungsbeispiel im wesentlichem zylindrisch. 12 shows a greatly simplified representation, not to scale, of a section through the opening 7 in the wall 6. The wall 6 has the thickness T, which is significantly greater than the thickness T1 of the edge zone 20. For better illustration, the thickness T2 of the edge zone in 13 shown greatly expanded. The opening 7 is enlarged in cross section from top to bottom, due to the punching direction R. A breaking area B of the opening 7 is located in the image plane below, while the cutting area S of the opening 7 is in the image plane of FIG 13 lies above. The cutting area S extends over about 15% and the fracture area is consequently over about 85% of the thickness T of the wall 6. The cutting area S is essentially cylindrical in this embodiment.

Die Wand der Öffnung 7 verläuft im Schneidbereich S im Wesentlichen parallel zur Stanzrichtung R. Der Bruchbereich B ist leicht trichterförmig, erkennbar an einem Winkel W zwischen der Mantelfläche der Öffnung 7 und einer Senkrechten zur Oberfläche der Wand 6. Der Winkel W ist in Querrichtung vorzugsweise kleiner als 8° und in Längsrichtung des Hohlprofils 1 insbesondere kleiner als 3°. Die Aufweitung der Öffnung 7 im Bruchbereich B ist vorzugsweise kleiner als 8% der Dicke T der Wand 6 und insbesondere kleiner als 3% der Dicke T der Wand 6.In the cutting area S, the wall of the opening 7 runs essentially parallel to the punching direction R. The breaking area B is slightly funnel-shaped, recognizable by an angle W between the lateral surface of the opening 7 and a perpendicular to the surface of the wall 6. The angle W is preferably in the transverse direction less than 8° and in the longitudinal direction of the hollow profile 1 in particular less than 3°. The widening of the opening 7 in the fracture area B is preferably less than 8% of the thickness T of the wall 6 and in particular less than 3% of the thickness T of the wall 6.

12 zeigt ferner mehrere kleine Mikrorisse 21, die über die Schnittfläche der Öffnung 7 verteilt angeordnet sind. Die Mikrorisse 21 besitzen jeweils eine Länge L bzw. Tiefe T2 von weniger als 1-30 µm. Die Mikrorisse 21 gehen alle von der Schnittfläche der Öffnung 7 aus und erstrecken sich maximal über 30 µm in Umfangsrichtung der Öffnung 7 betrachtet. Auch die Tiefe T2, die entlang des Verlaufes des Mikrorisses in die Randzone 20 hinein gemessen wird, ist kürzer als 30 µm. Die Mikrorisse 21 verlaufen etwa im 45°-Winkel zur Stanzrichtung, wobei die Mündung der Mikrorisse in die Stanzrichtung R weist. Das erfindungsgemäße Hohlprofil zeichnet sich durch eine sehr geringe Anzahl kurzer Mikrorisse 21 aus, die -sofern vorhanden- zudem eine geringe Länge L und/oder Tiefe T2 von weniger als 30 µm haben. 12 FIG. 12 also shows a number of small microcracks 21 distributed over the cut surface of the opening 7. FIG. The microcracks 21 each have a length L or depth T2 of less than 1-30 μm. The microcracks 21 all start from the cut surface of the opening 7 and extend over a maximum of 30 μm in the circumferential direction of the opening 7 . The depth T2, which is measured along the path of the microcrack into the edge zone 20, is also less than 30 μm. The microcracks 21 run at an angle of approximately 45° to the punching direction, with the mouth of the microcracks pointing in the punching direction R. The hollow profile according to the invention is characterized by a very small number of short microcracks 21 which—if present—also have a small length L and/or depth T2 of less than 30 μm.

Die 13 zeigt ein Hohlprofil 1 mit einer Krümmung und Bereichen 19 an den Enden, die im Querschnitt reduziert sind, wie die Schnittdarstellungen der 14 und 15 zeigen. Dadurch könnte kein Innenwerkzeug in den mittleren Bereich 22 mit der Öffnung 7 eingebracht werden.The 13 shows a hollow profile 1 with a curvature and areas 19 at the ends, which are reduced in cross-section, like the sectional views of FIGS 14 and 15 show. As a result, no inner tool could be introduced into the central area 22 with the opening 7 .

BezugszeichenlisteReference List

11: Hohlprofilhollow profile
22: Blechschaletin shell
33: Blechschaletin shell
44: Flanschflange
55: Flanschflange
66: WandWall
77: Öffnungopening
88th: StempelRubber stamp
99: Stanzbutzenpunching slug
1010: Inneres von 1interior of 1
1111: weitere Wandanother wall
1212: weitere Wandanother wall
1313: Schweißverbindungwelded joint
1414: Zwischenwandpartition
1515: Ende von 1end of 1
1717: Flanschflange
1818: Flanschflange
1919: BereichArea
2020: Randzoneedge zone
2121: Mikrorissmicrocrack
2222: Bereich Area
aa: Seitenabstandside clearance
bb: Endabstandfinal distance
BB: Bruchbereichfracture area
LL: Länge von 21length of 21
RR: Stanzrichtungpunching direction
SS: Schneidbereichcutting area
TT: Dicke von 6thickness of 6
T1T1: Dicke von 20thickness of 20
T2T2: Tiefe von 21depth of 21
WW: Winkelangle

Claims

Method for producing an opening (7) in a wall (6) of a hollow profile (1) made of a hardenable aluminum alloy of the 6000 or 7000 group by extrusion closed on the circumference, with solution annealing and quenching taking place before the opening is made and final strength being achieved by artificial aging at room temperature or by artificial aging by means of precipitation annealing, the opening (7) being produced in time after the natural aging or artificial aging, the opening (7) being produced by high-speed stamping at a speed of impact of a punch (8) on the wall (6) of more than 5 m/s without an inner tool adapted to the contour of the punch (8).

procedure after claim 1 , characterized in that the opening (7) is made at a lateral distance (a) from a supporting, further wall (11, 12), the lateral distance (a) being greater than 1 mm.

procedure after claim 1 , characterized in that the opening (7) is made at a lateral distance (a) from a supporting, further wall (11, 12), the lateral distance (a) being greater than 5 mm.

Procedure according to one of Claims 1 until 3 , characterized in that the opening (7) is produced at an end distance (b) greater than or equal to 10 mm from the end (15) of the hollow profile (1).

Procedure according to one of Claims 1 until 3 , characterized in that the opening (7) is produced at an end distance (b) greater than 100 mm from the end (15) of the hollow profile (1).

Procedure according to one of Claims 1 until 5 , characterized in that the orifice (7) is made in an aluminum alloy having a proof stress Rp0.2 of 80 to 160 MPa.

Procedure according to one of Claims 1 until 6 , characterized in that the opening (7) is produced after the final shaping of the hollow profile (1).

Procedure according to one of Claims 1 until 7 , characterized in that the opening (7) is produced temporally after a 2D or 3D bending process or after a stretch bending process.

Procedure according to one of Claims 1 until 8th , characterized in that the opening (7) is produced between deformed or deformed areas of the hollow profile (1), the deformed or deformed areas being impassable for an inner tool adapted to the contour of the punch (8).

Procedure according to one of Claims 1 until 9 , characterized in that the punch (8) penetrates at most 90% of the wall thickness (T) of the wall (6) in which the opening (7) is made.

procedure after claim 10 , characterized in that the punch penetrates at most 50% of the wall thickness (T) of the wall (6) in which the opening (7) is made.

Hollow profile (1) made from an aluminum alloy according to one of Claims 1 until 11 , characterized in that the opening (7) produced by high-speed stamping is burr-free or has a burr which has a maximum height of 0.3 mm.

Hollow profile (1) according to claim 12 , characterized in that the opening (7) has a lateral distance (a) of at least 1 mm from the supporting, further wall (11, 12) of the hollow profile (1).

Hollow profile (1) according to claim 12 , characterized in that the opening (7) has a lateral distance (a) of at least 10 mm from the supporting, further wall (11, 12) of the hollow profile (1).

Hollow profile (1) according to one of Claims 12 until 14 , characterized in that the opening is arranged at an end distance (b) greater than or equal to 10 mm from the end (15) of the hollow profile (1).

Hollow profile (1) according to one of Claims 12 until 15 , characterized in that the opening (7) is arranged in a hollow profile (1) between areas of different cross-sectional configurations or between curved areas.