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Die Erfindung betrifft eine Fluidübertragungsvorrichtung, mit einer Anschlusseinheit, die an einem fluidtechnischen Gerät anbringbar oder angebracht ist, und mit einer bezüglich der Anschlusseinheit gesonderten Fluidleitung, die in ihrer Gebrauchsstellung in die Anschlusseinheit eingesteckt und durch eine Halteeinrichtung der Anschlusseinheit lösbar festgehalten ist, wobei die Anschlusseinheit ein die eingesteckte Fluidleitung zumindest partiell umschließendes Löseelement aufweist, das durch Beaufschlagung mittels einer Lösekraft axial verschiebbar ist, um die Halteeinrichtung zur Ermöglichung eines Herausziehens der eingesteckten Fluidleitung aus der Anschlusseinheit zu deaktivieren.
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Die Erfindung betrifft ferner ein fluidtechnisches System, das über ein fluidtechnisches Gerät verfügt, das mit mindestens einer solchen Fluidübertragungsvorrichtung ausgestattet ist.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Betreiben einer Fluidübertragungsvorrichtung und eines fluidtechnischen Systems des vorgenannten Aufbaus.
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Eine aus der
DE 10 2015 000 990 B4 bekannte Fluidübertragungsvorrichtung der eingangs genannten Art kann zur Bildung eines fluidtechnischen Systems mit einem fluidtechnischen Gerät, beispielsweise einem Ventil kombiniert sein und bietet die Möglichkeit, ein Fluid, beispielsweise Druckluft, durch eine Fluidleitung hindurch einem fluidtechnischen Gerät zuzuführen oder von einem fluidtechnischen Gerät abzuführen. Zu der Fluidübertragungsvorrichtung gehört eine Anschlusseinheit, in die die anzuschließende Fluidleitung, beispielsweise ein Druckluftschlauch, einsteckbar ist. In der eingesteckten Gebrauchsstellung ist die Fluidleitung durch eine Halteeinrichtung der Anschlusseinheit lösbar fixiert. Zu der Anschlusseinheit gehört auch ein im Querschnitt ringförmiges Löseelement, auf das mit den Fingern einer Hand eine Lösekraft ausgeübt werden kann, um die Halteeinrichtung zu deaktivieren, sodass die bis dahin festgehaltene Fluidleitung aus der Anschlusseinheit herausgezogen werden kann. Um eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten, ist die Anschlusseinheit in der Regel so gestaltet, dass es einer verhältnismäßig hohen Lösekraft bedarf, um die Halteeinrichtung zu deaktivieren. Die manuelle Betätigung ist daher oftmals beschwerlich, insbesondere bei kleinen Baugrößen oder wenn mehrere Anschlusseinheiten auf engem Raum angeordnet und die Löseelemente nur schwer zugänglich sind. Man hat zwar beispielsweise die Möglichkeit, sich eines gabelförmigen Lösewerkzeuges zu bedienen, das in radialer Richtung auf die eingesteckte Fluidleitung aufsteckbar und anschließend an die Lösehülse andrückbar ist. Die Handhabung dieses Lösewerkzeuges ist jedoch auch nicht optimal, weil bei seiner Anwendung zusätzlich ein Drehmoment aufgebracht werden muss, um ein Verdrehen des Lösewerkzeuges zu verhindern.
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Aus der
DE 10 2015 001 539 A1 ist ein fluidtechnisches System der eingangs genannten Art bekannt, das über ein als Ventilbatterie ausgebildetes fluidtechnisches Gerät verfügt, das mit einer Mehrzahl von Fluidübertragungsvorrichtungen ausgestattet ist. Die Anschlusseinheiten der Fluidübertragungsvorrichtungen sind in platzsparender Weise nebeneinander angeordnet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen zu treffen, die das Lösen einer in eine Anschlusseinheit eingesteckten Fluidleitung vereinfachen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Fluidübertragungsvorrichtung der eingangs genannten Art mit einer bezüglich der Anschlusseinheit und der Fluidleitung gesonderten Betätigungshülse für das Löseelement ausgestattet, die in ihrer Gebrauchsstellung koaxial und axial verschiebbar auf der Fluidleitung angeordnet und durch manuell hervorrufbares axiales Verschieben auf der Fluidleitung zur Ausübung der Lösekraft an das Löseelement andrückbar ist.
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Ebenfalls zur Lösung der Aufgabe ist ferner ein fluidtechnisches System der eingangs genannten Art mit mindestens einer in dem vorgenannten Sinne ausgebildeten Fluidübertragungsvorrichtung ausgestattet.
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Die Aufgabe wird ferner bei einem Verfahren zum Betreiben einer Fluidübertragungsvorrichtung oder eines fluidtechnischen Systems dadurch gelöst, dass zum Trennen der Verbindung zwischen der ihre Gebrauchsstellung einnehmenden Fluidleitung und der Anschlusseinheit die unter Einnahme ihrer Gebrauchsstellung auf der Fluidleitung sitzende Betätigungshülse manuell erfasst und relativ zur Fluidleitung axial verschoben wird, sodass sie unter Ausübung der Lösekraft auf das Löseelement drückt und das Löseelement in eine die Halteeinrichtung deaktivierende Lösestellung bewegt, worauf die Fluidleitung relativ zu der Betätigungshülse und dem durch die Betätigungshülse weiterhin in der Lösestellung gehaltenen Löseelement aus der Anschlusseinheit herausgezogen wird
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Die Fluidübertragungsvorrichtung und das fluidtechnische System lassen sich erfindungsgemäß derart betreiben, dass zum Trennen der Verbindung zwischen der ihre Gebrauchsstellung einnehmenden Fluidleitung und der Anschlusseinheit die unter Einnahme ihrer Gebrauchsstellung auf der Fluidleitung sitzende Betätigungshülse manuell erfasst und relativ zur Fluidleitung axial verschoben wird, sodass sie unter Ausübung der Lösekraft auf das Löseelement drückt und das Löseelement in eine die Halteeinrichtung deaktivierende Lösestellung bewegt, worauf die Fluidleitung relativ zu der Betätigungshülse und dem durch die Betätigungshülse weiterhin in der Lösestellung gehaltenen Löseelement aus der Anschlusseinheit herausgezogen wird.
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Auf diese Weise kann eine in eine Anschlusseinheit eingesteckte und im eingesteckten Zustand durch eine Halteeinrichtung festgehaltene Fluidleitung bei Bedarf sehr einfach und mit geringem Kraftaufwand von der Anschlusseinheit getrennt werden. Zu der Fluidübertragungsvorrichtung gehört eine Betätigungshülse, die bezüglich der Anschlusseinheit und der Fluidleitung gesondert ausgebildet ist und unabhängig von diesen beiden Komponenten bereitgestellt und bei Bedarf transportiert werden kann. Zumindest in ihrer Gebrauchsstellung sitzt die Betätigungshülse koaxial auf der Fluidleitung, sodass sie manuell ergriffen und bei Bedarf entlang der Fluidleitung verschoben werden kann. Zum Lösen der Fluidleitung lässt sich die Betätigungshülse an das Löseelement andrücken, um eine Lösekraft in das Löseelement einzuleiten, die ein Verschieben des Löseelementes zur Folge hat, womit eine Deaktivierung der Halteeinrichtung einhergeht. Es braucht dann nur noch die nicht mehr festgehaltene Fluidleitung mit der anderen Hand abgezogen werden. Die Betätigungshülse ist mit den Fingern einer Hand gut zu ergreifen. Durch die Betätigungshülse kann die Lösekraft als axiale Drückkraft in das Löseelement eingeleitet werden, ohne dass es einer zusätzlichen drehmomentmäßigen Abstützung bedürfte. Vorteilhaft ist die unverlierbare Fixierung der Betätigungshülse auf der Fluidleitung, sodass die Betätigungshülse bei Bedarf unmittelbar zur Verfügung steht. Das Mitführen eines separaten Lösewerkzeuges durch den Nutzer der Fluidübertragungsvorrichtung erübrigt sich. Die Betätigungshülse ist aufgrund ihrer möglichen einfachen Gestaltung mit einfachen Werkzeugen kostengünstig herstellbar. Da die Betätigungshülse schon während des bestimmungsgemäßen, das heißt zur Fluidübertragung eingesetzten Gebrauches der Fluidleitung an der Fluidleitung angebracht ist, steht sie bei Bedarf unmittelbar zur Nutzung zur Verfügung, was ein zeitsparendes Lösen der Fluidleitung ermöglicht.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Die Betätigungshülse hat zweckmäßigerweise eine in ihrer Umfangrichtung ununterbrochene, das heißt geschlossene Struktur. Dies ermöglicht eine besonders einfache Herstellung und bietet eine optimale Verliersicherheit in der auf der Fluidleitung sitzenden Gebrauchsstellung. Prinzipiell könnte die Betätigungshülse allerdings auch an einer Stelle ihres Umfanges unterbrochen sein, wobei sie beispielsweise geschlitzt sein kann. Während eine in der Umfangsrichtung ununterbrochene Betätigungshülse zur Platzierung in ihrer Gebrauchsstellung von einem Leitungsende her auf die Fluidleitung axial aufgeschoben wird, kann eine geschlitzte Betätigungshülse, sofern sie über eine entsprechende Elastizität verfügt, bei Bedarf auch in der radialen Richtung der Fluidleitung auf die Fluidleitung aufgeschnappt werden.
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Die Fluidleitung hat in der Regel einen kreisringförmigen Querschnitt. Diese Querschnittsform trifft vorzugsweise auch auf die Betätigungshülse zu.
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Bei der Fluidleitung kann es sich um eine starre oder um eine flexible Fluidleitung handeln. Die Fluidleitung ist beispielsweise eine Rohrleitung oder ein Schlauch.
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In einer bevorzugten Gestaltung ist die Betätigungshülse hohlzylindrisch ausgebildet. Diese Formgebung lässt sich besonders einfach realisieren, beispielsweise durch Extrudieren.
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Ungeachtet ihrer konkreten Formgebung kann die Betätigungshülse prinzipiell in beliebiger Länge verwirklicht werden. Bei einer Herstellung durch Extrudieren kann ein rohrförmiger Ausgangskörper generiert werden, der mehrfach abgelängt wird, um Betätigungshülsen in gewünschter Länge zu erhalten.
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Die Betätigungshülse besteht zweckmäßigerweise aus dem gleichen Material wie die Fluidleitung. Handelt es sich bei der Fluidleitung um einen elastisch biegbaren Schlauch, kann auch die Betätigungshülse aus einem entsprechenden elastischen Material bestehen. Dies bietet unter anderem den Vorteil, dass die Betätigungshülse unter Verwendung von für die Herstellung von Fluidleitungen vorhandenen Schlauchextrusionswerkzeugen herstellbar ist, sodass keine separaten Extrusionswerkzeuge benötigt werden. Unabhängig von der Ausgestaltung der Fluidleitung ist es von Vorteil, wenn die Betätigungshülse aus einem elastisch verformbaren Material besteht. Die daraus resultierende Nachgiebigkeit erleichtert das Verschieben auf der Fluidleitung, wenn selbige keinen exakt geradlinigen Verlauf hat. Ungeachtet dessen kann die Betätigungshülse aber durchaus auch aus einem starren Material bestehen beziehungsweise eine starre Struktur haben.
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An ihrer der Anschlusseinheit zugewandten Stirnseite hat die Betätigungshülse vorzugsweise eine ringförmige Betätigungsfläche, die zur Ausübung der Lösekraft an das Löseelement andrückbar ist, wobei vorzugsweise ein ringförmiger Kontakt zwischen der Betätigungsfläche und dem Löseelement vorliegt.
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Die Betätigungshülse kann hinsichtlich ihrer Abmessungen derart an die Abmessungen der zugeordneten Fluidleitung angepasst sein, dass sie in ihrer Gebrauchsstellung ständig radial spielbehaftet auf der Fluidleitung angeordnet ist. Dadurch kann die Betätigungshülse besonders leicht auf der Fluidleitung verschoben werden.
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Es besteht die alternative Möglichkeit, die Betätigungshülse gestaltungsmäßig so an die Fluidleitung anzupassen, dass sie in ihrer Gebrauchsstellung ständig unter Ausbildung einer Reibkraft mit dem Außenumfang der Fluidleitung verspannt ist, wobei die Reibkraft zum Verschieben der Betätigungshülse durch manuelle Auferlegung einer axialen Betätigungskraft überwindbar ist. Die Betätigungshülse ist somit ständig mit radialer Vorspannung auf der Fluidleitung fixiert, wobei die Vorspannung so gewählt ist, dass sich die Betätigungshülse mit einer angemessenen axialen Betätigungskraft entlang der Fluidleitung verschieben lässt. Dadurch ist die bei Bedarf gewünschte Betätigung des Löseelementes gewährleistet, gleichzeitig aber sichergestellt, dass die Betätigungshülse bei Nichtgebrauch ihre Axialposition und bevorzugt auch ihre rotative Position bezüglich der Fluidleitung beibehält. Beispielsweise kann die Betätigungshülse so positioniert sein, dass sie in unmittelbarer Nähe der Lösehülse angeordnet ist und für einen Lösevorgang somit leicht erreichbar und nur eine kurze Wegstrecke zu verschieben ist.
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Um die gewünschte Reibkraft zu erzeugen, kann die Betätigungshülse über ihre gesamte Länge hinweg einen Innendurchmesser haben, der geringfügig kleiner ist als der Außendurchmesser der Fluidleitung, sodass sich eine radiale Vorspannung einstellt. Ferner besteht die Möglichkeit, eine für die gewünschte Reibkraft verantwortliche Maßnahme lokal an nur einer Stelle oder an mehreren in der Längsrichtung der Betätigungshülse zueinander beabstandeten Stellen vorzusehen, insbesondere eine lokale Verjüngung des Innendurchmessers der Betätigungshülse. Eine solche Verjüngung kann beispielsweise durch thermische Einwirkung erzeugt werden, zum Beispiel mittels einer heißen Zange.
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Alternativ kann die Betätigungshülse auch so ausgebildet sein, dass sie elastisch verformbar ist und in ihrer Gebrauchsstellung mit einer durch manuelle Beaufschlagung zeitweilig aufhebbaren Vorspannung auf der Fluidleitung fixiert ist.
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Dies kann insbesondere dadurch umgesetzt sein, dass die Betätigungshülse mit einem länglichen, insbesondere ovalen oder elliptischen Hülsenquerschnitt versehen ist und in ihrer Gebrauchsstellung in der Querrichtung des Hülsenquerschnittes mit Vorspannung auf der Fluidleitung fixiert ist. Zum Verschieben der Betätigungshülse zwecks Ausübens einer Lösekraft kann die Vorspannung bezüglich der Fluidleitung dadurch aufgehoben werden, dass die Betätigungshülse mit zwei Fingern einer Hand in der Längsrichtung des Hülsenquerschnittes zusammengedrückt wird, sodass sie sich in der Querrichtung aufweitet. Auf diese Weise ist im unbetätigten Zustand der Betätigungshülse eine bezüglich der Fluidleitung unbewegliche Fixierung der Betätigungshülse gewährleistet, in Verbindung mit einer leichten axialen Verschiebbarkeit durch manuelles diametrales Zusammendrücken der Betätigungshülse.
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In vorteilhafter Weise kann die Betätigungshülse auch die Funktion eines Kennzeichnungsträgers übernehmen, wobei sie an ihrem radial nach außen weisenden Außenumfang über mindestens eine Kennzeichnung verfügt, die bevorzugt für den Betrieb der Fluidübertragungsvorrichtung oder eines fluidtechnischen Systems relevant ist. Die Kennzeichnung kann sich beispielsweise auf die Funktion der zugeordneten Fluidleitung beziehen. Wird die Fluidleitung im Zusammenhang mit dem Betrieb eines fluidbetätigten Antriebes eingesetzt, kann eine Kennzeichnung beispielsweise darauf hinweisen, ob die zugeordnete Fluidleitung eine Entlüftungsleitung oder eine anderen Zwecken dienende Fluidleitung ist oder an welche von mehreren Anschlusseinheiten eines Ventilgerätes die zugeordnete Fluidleitung angeschlossen werden muss.
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Die Kennzeichnung kann beispielsweise aufgedruckt oder aufgeklebt oder eingraviert sein. Die Kennzeichnung kann mindestens ein Symbol enthalten und/oder alphanumerisch gestaltet sein. Beispielsweise kann die Kennzeichnung per Haftetikett, per Handbeschriftung, durch Laserbeschriftung oder durch direkte Bedruckung aufgebracht sein.
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Es besteht die Möglichkeit, die Kennzeichnung schon ab Werk aufzubringen, wobei dem Kunden beispielsweise die Möglichkeit geboten wird, beim Bestellvorgang anzugeben, welche Kennzeichnung er wünscht. Möglich ist auch eine kundenseitige nachträgliche Kennzeichnung mittels eines geeigneten Kennzeichnungsgerätes, beispielsweise mittels eines speziellen Druckers.
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Somit werden die beiden Funktionen der Betätigung eines Löseelementes und der Kennzeichnung in ein und demselben Bauteil vereint.
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Die Längenabmessung der Betätigungshülse ist insbesondere so gewählt, dass sie im Bereich zwischen 1,5 cm und 10 cm liegt.
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Das Löseelement der Anschlusseinheit ist zweckmäßigerweise hülsenförmig ausgebildet, wobei es einen in einen Anschlusskörper der Anschlusseinheit hineinragenden, zum Zusammenwirken mit der Halteeinrichtung vorgesehenen Deaktivierungsabschnitt und einen außerhalb des Anschlusskörpers liegenden, zur Beaufschlagung mit der Lösekraft vorgesehenen Beaufschlagungsabschnitt aufweist. Das Löseelement ist von der die Gebrauchsstellung einnehmenden Fluidleitung koaxial durchsetzt. Die Halteeinrichtung ist zweckmäßigerweise federelastisch und liegt am Außenumfang der in die Anschlusseinheit eingesteckten Fluidleitung, selbige festhaltend, an. Durch das Löseelement kann auf die Halteeinrichtung eingewirkt werden, sodass selbige vom Außenumfang der Fluidleitung abhebt.
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Ein mit der Fluidübertragungsvorrichtung ausgestattetes fluidtechnisches System umfasst wie erwähnt ein fluidtechnisches Gerät, das bei seiner Nutzung von einem Fluid durchströmt wird. Bei dem fluidtechnischen Gerät handelt es sich beispielsweise um ein zur Ansteuerung eines fluidbetätigten Antriebes dienendes Ventilgerät. Ein durch das Ventilgerät ansteuerbarer fluidbetätigter Antrieb kann Bestandteil des fluidtechnischen Systems sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In dieser Zeichnung:
- 1 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fluidübertragungsvorrichtung im Zusammenhang mit einem sie enthaltenden, bevorzugt ausgebildeten fluidtechnischen System, wobei eine auf einer Fluidleitung angeordnete Betätigungshülse im unbetätigten Zustand gezeigt ist,
- 2 die gleiche Anordnung wie in 1, wobei die Betätigungshülse in einem durch Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens momentan eine Lösekraft auf ein Löseelement ausübenden betätigten Zustand gezeigt ist,
- 3 einen partiellen Schnitt durch die Anordnung aus 1 gemäß der dortigen Schnittlinie III - III,
- 4 einen partiellen Längsschnitt durch die Anordnung aus 2 gemäß der dortigen Schnittlinie IV - IV,
- 5 eine Einzeldarstellung der gemäß 1 bis 4 vorhandenen Betätigungshülse, vor der Montage auf einer Fluidleitung,
- 6 einen Querschnitt durch eine Fluidleitung und eine darauf sitzende Betätigungshülse gemäß Schnittlinie VI - VI aus 3, wobei die Betätigungshülse mit radialem Spiel auf der Fluidleitung sitzt,
- 7 eine weitere Ausführungsform in einem mit 6 vergleichbaren Querschnitt, wobei die Betätigungshülse mit unaufhebbarer radialer Vorspannung auf der Fluidleitung sitzt, und
- 8 ein weiteres alternatives Ausführungsbeispiel in einer der 6 entsprechenden Schnittdarstellung, wobei die Betätigungshülse mit manuell aufhebbarer radialer Vorspannung auf der zugeordneten Fluidleitung sitzt.
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Die 1 bis 4 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fluidübertragungsvorrichtung 1 bei einer bevorzugten Verwendung als Bestandteil eines insgesamt mit Bezugsziffer 2 bezeichneten fluidtechnischen Systems.
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Die Fluidübertragungsvorrichtung 1 beinhaltet eine Anschlusseinheit 3, eine Fluidleitung 4 und eine Betätigungshülse 5.
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Das fluidtechnische System 2 enthält außer der Fluidübertragungsvorrichtung 1, die im Übrigen auch mehrfach vorhanden sein kann, ein fluidtechnisches Gerät 6, das bei seinem Betrieb von fluidischem Druckmedium durchströmbar ist.
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Das bei der Erfindung zum Einsatz kommende fluidische Druckmedium ist bevorzugt Druckluft, kann aber auch ein anderes unter Druck stehendes Gas oder eine Druckflüssigkeit wie Hydrauliköl sein.
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Das fluidtechnische Gerät 6 ist mit der Fluidübertragungsvorrichtung 1 ausgestattet. Hierzu ist die Fluidübertragungsvorrichtung 1 mit ihrer Anschlusseinheit 3 an dem fluidtechnischen Gerät 6 befestigt. Es kann sich dabei um eine lösbare oder um eine unlösbare Befestigung handeln. Die Befestigung kann auch im Rahmen einer einstückigen Ausgestaltung realisiert sein.
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Exemplarisch enthält das fluidtechnische Gerät 6 einen Grundkörper 7, an dem die Anschlusseinheit 3 angebracht ist. Beispielhaft ist die Anschlusseinheit 3 in den Grundkörper 7 eingeschraubt.
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Die Anschlusseinheit 3 hat einen Verbindungsabschnitt 8, mit dem sie an dem Grundkörper 7 fixierbar oder fixiert ist. Exemplarisch ist der Verbindungsabschnitt 8 ein mit einem Außengewinde versehener Gewindestutzen, der in eine Gewindebohrung 9 des Grundkörpers 7 eingeschraubt ist. Alternativ könnte beispielsweise auch eine Steckverbindung zwischen dem Verbindungsabschnitt 8 und dem Grundkörper 7 vorliegen.
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Die Anschlusseinheit 3 ist von einem Fluidkanal durchsetzt, der zur besseren Unterscheidung als Anschlusskanal 12 bezeichnet sei. Er kommuniziert mit einem in dem Grundkörper 7 des fluidtechnischen Gerätes 6 verlaufenden Gerätekanal 13.
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Bei der Fluidleitung 4 handelt es sich insbesondere um einen flexiblen Schlauch, insbesondere um einen Druckluftschlauch. Sie kann aber beispielsweise auch als eine starre Rohrleitung ausgeführt sein.
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Die Fluidleitung 4 hat einen als Anschlussende 14 bezeichneten ersten Endabschnitt, mit dem voraus sie in die Anschlusseinheit 3 eingesteckt ist. Genauer gesagt ist die Fluidleitung 4 mit dem Anschlussende 14 in den Anschlusskanal 12 eingesteckt.
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Die Anschlusseinheit 3 weist eine Halteeinrichtung 15 auf, die die eingesteckte Fluidleitung 4 an ihrem Anschlussende 14 festhält, wenn sie einen aus 3 ersichtlichen aktivierten Zustand einnimmt. Die Fluidleitung 4 kann dann nicht mehr ohne weiteres aus der Anschlusseinheit 3 herausgezogen werden.
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Die Anschlusseinheit 3 verfügt jedoch auch über ein zum Zusammenwirken mit der Halteeinrichtung 15 ausgebildetes Löseelement 16. Selbiges kann mit einer Lösekraft FL beaufschlagt werden, durch die es zu einer mittels eines Pfeils angedeuteten Lösebewegung 17 antreibbar ist. Bei der Lösebewegung 17 wirkt das Löseelement 16 derart auf die Halteeinrichtung 15 ein, dass selbige in einen aus 4 ersichtlichen deaktivierten Zustand überführt wird, in dem sie die Fluidleitung 4 nicht mehr festhält. In diesem deaktivierten Zustand der Halteeinrichtung 15 kann die Fluidleitung 4 im Rahmen einer durch einen Pfeil angedeuteten Herausziehbewegung 18 aus der Anschlusseinheit 3 herausgezogen und somit von der Anschlusseinheit 3 getrennt werden.
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Die Fluidleitung 4 ist in ihrer Längsrichtung von einem Leitungskanal 22 durchsetzt. Nimmt die Fluidleitung 4 eine aus 1 und 2 illustrierte, mit dem Anschlussende 14 in die Anschlusseinheit 3 eingesteckte Gebrauchsstellung ein, liegt eine durchgehende Fluidverbindung zwischen dem Leitungskanal 22, dem Anschlusskanal 12 und dem Gerätekanal 13 vor, sodass durch hindurchströmendes Druckmedium eine Fluidübertragung stattfinden kann.
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Die Fluidübertragung erfolgt exemplarisch zwischen dem fluidtechnischen Gerät 6 und einem in 1 nur schematisch angedeuteten fluidbetätigten Antrieb 23, der bevorzugt auch ein Bestandteil des fluidtechnischen Systems 2 ist. Die Fluidleitung 4 ist mit ihrem dem Anschlussende 14 entgegengesetzten zweiten Endabschnitt an den fluidbetätigten Antrieb 23 angeschlossen, sodass sie beispielsweise mit einer in dem fluidbetätigten Antrieb 23 ausgebildeten Antriebskammer 24 kommuniziert. Zum Anschließen des zweiten Endabschnittes der Fluidleitung 4 enthält die Fluidübertragungsvorrichtung 1 bevorzugt eine weitere, in der geschilderten Weise ausgestaltete Anschlusseinheit 3, die allerdings nicht abgebildet ist.
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Erfolgt durch die Fluidübertragungsvorrichtung 1 hindurch eine Fluidübertragung zwischen dem fluidtechnischen Gerät 6 und der zugeordneten Antriebskammer 24, kann ein Abtriebsglied 25 des fluidbetätigten Antriebes 23 zu einer Abtriebsbewegung 26 angetrieben werden. Die Fluidübertragung ist in beiden Richtungen möglich.
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Der fluidbetätigte Antrieb 23 enthält zweckmäßigerweise eine weitere Antriebskammer 27, die über eine weitere Fluidleitung 28 ebenfalls an das fluidtechnische Gerät 6 angeschlossen ist. Auch durch diese weitere Fluidleitung 28 hindurch ist eine Fluidübertragung in beiden Richtungen möglich. Dadurch kann die Abtriebsbewegung 26 als hin- und hergehende Bewegung hervorgerufen werden.
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Die weitere Fluidleitung 28 ist zweckmäßigerweise Bestandteil einer weiteren erfindungsgemäßen Fluidübertragungsvorrichtung 1, deren Betätigungshülse 5 allerdings der Übersichtlichkeit halber nicht abgebildet ist.
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Die erfindungsgemäße Fluidübertragungsvorrichtung 1 kann ohne weiteres auch zusammen mit einer nicht erfindungsgemäßen Fluidübertragungsvorrichtung genutzt werden, die zwar auch eine in einer Anschlusseinheit fixierte Fluidleitung aufweist, jedoch keine zusätzliche Betätigungshülse 5 umfasst.
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Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das fluidtechnische Gerät 6 ein Ventilgerät 6a. dieses verfügt über mindestens ein bevorzugt elektrisch betätigbares Ventil 32, das zur Steuerung der Strömung eines fluidischen Druckmediums ausgebildet ist. Bei dem mindestens einen Ventil 32 handelt es sich vorzugsweise um ein elektropneumatisch vorgesteuertes Mehrwegeventil. Exemplarisch ist das mindestens eine Ventil 32 an dem Grundkörper 7 montiert. Der Gerätekanal 13 kommuniziert im Inneren des Ventilgeräts 6a mit einem Ventil 32, sodass das zugeordnete Ventil 32 in der Lage ist, die Fluidströmung durch den Gerätekanal 13 und folglich auch durch die Fluidübertragungsvorrichtung 1 hindurch zu steuern.
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Das Ventilgerät 6a enthält zweckmäßigerweise mindestens einen Versorgungsanschluss 42 zur Einspeisung des zu steuernden fluidischen Druckmediums. Bevorzugt verfügt das Ventilgerät 6a auch noch über mindestens einen Entlastungsanschluss 43, durch den von einem zu betätigenden Antrieb 23 zurückströmendes Druckmedium zu einer Drucksenke, insbesondere zur Atmosphäre abgeführt werden kann.
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Eine Besonderheit der erfindungsgemäßen Fluidübertragungsvorrichtung 1 liegt in der Betätigungshülse 5, die als bezüglich der Anschlusseinheit 3 und der Fluidleitung 4 gesonderte Komponente ausgebildet ist und die in ihrer in den 1 bis 4 illustrierten Gebrauchsstellung koaxial auf der Fluidleitung 4 angeordnet ist. Diese Betätigungshülse 5 ist relativ zu der sie tragenden Fluidleitung 4 im Rahmen einer durch einen Doppelpfeil angedeuteten Verschiebebewegung 33 axial hin und her verschiebbar. Die Verschiebebewegung 33 ist manuell hervorrufbar, indem sie, beispielsweise an ihrem radial nach außen weisenden Außenumfang 34, mit der menschlichen Hand erfasst und in der einen oder anderen axialen Richtung mit einer entsprechenden Schubkraft beaufschlagt wird. Im Rahmen der Verschiebebewegung 33 kann die Betätigungshülse 5 gemäß 2 und 4 mit einer Betätigungskraft FB axial an das Löseelement 16 angedrückt werden, sodass die Betätigungskraft FB als die oben beschriebene Lösekraft FL wirksam ist und die Lösebewegung 17 des Löseelementes 16 hervorruft.
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Die Betätigungshülse 5 erleichtert das Deaktivieren der Halteeinrichtung 15. Sie lässt sich zur Krafteinleitung wesentlich besser ergreifen als das in der Regel nur über eine kleine Angriffsfläche verfügende Löseelement 16.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung, die bei dem illustrierten Ausführungsbeispiel verwirklicht ist, umfasst die Anschlusseinheit 3 einen zweckmäßigerweise mit dem Verbindungsabschnitt 8 ausgestatteten Anschlusskörper 44. Der Anschlusskanal 12 erstreckt sich koaxial durch den Anschlusskörper 44 hindurch. An oder in dem Anschlusskörper 44 ist die Halteeinrichtung 15 fixiert, die bevorzugt eine ringförmige Struktur hat. Exemplarisch umfasst die Halteeinrichtung 15 einen Haltering 15a mit schräg nach radial innen ragenden, insbesondere krallenförmig ausgebildeten Haltevorsprüngen 15b. Der Haltering 15a ist koaxial zu dem Anschlusskanal 12 ausgerichtet, wobei die Haltevorsprünge 15b von radial außen her in den Anschlusskanal 12 hineinragen.
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Der Anschlusskanal 12 hat einen Anschlussabschnitt 12a, der zu einer dem Verbindungsabschnitt 8 axial abgewandten Vorderseite 45 der Anschlusseinheit 3 hin offen ist. In der Gebrauchsstellung ragt die Fluidleitung 4 mit ihrem Anschlussende 14 in diesen Anschlussabschnitt 12a hinein, wobei das Anschlussende 14 die Halteeinrichtung 15 gemäß 3 koaxial durchsetzt.
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Die rings um die Längsachse 46 des Anschlusskanals 12 herum verteilt angeordneten Haltevorsprünge 15b sind federelastisch in bezüglich der Längsachse 46 des Anschlusskanals 12 radialer Richtung verformbar. Im unbeaufschlagten Neutralzustand, wenn keine Fluidleitung 4 eingesteckt ist, umschließen die Haltevorsprünge 15b einen Querschnitt, der kleiner ist als der vom Außendurchmesser der Fluidleitung 4 definierte Querschnitt. Dies hat zur Folge, dass die Haltevorsprünge 15b auseinandergespreizt beziehungsweise radial nach außen gebogen werden, wenn das Anschlussende 14 der Fluidleitung 4 eingesteckt wird. Aufgrund der sich dabei aufbauenden federnden Rückstellkraft drücken die Haltevorsprünge 15b im Bereich des Anschlussendes 14 gegen den Außenumfang 35 der Fluidleitung 4 und blockieren die Fluidleitung 4 gegen ein Herausziehen aus dem Anschlusskanal 12. Insbesondere in Verbindung mit einer flexiblen Fluidleitung 4 sind die Haltevorsprünge 15b in der Lage, geringfügig in das Material der Fluidleitung 4 einzudringen, sodass die Haltefunktion nicht nur auf einem Kraftschluss, sondern zumindest zusätzlich auch auf einem Formschluss basiert.
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Das Löseelement 16 umschließt die eingesteckte Fluidleitung 4 zumindest teilweise und bevorzugt in ihrer Gesamtheit. Es ist zweckmäßigerweise hülsenförmig ausgebildet, sodass es auch als Lösehülse bezeichnet werden kann. Das Löseelement 16 ist bezüglich des Anschlusskörpers 44 bevorzugt gesondert ausgebildet und hat einen hülsenförmigen Deaktivierungsabschnitt 47, der von der Vorderseite 45 her in den Anschlussabschnitt 12a des Anschlusskanals 12 des Anschlusskörpers 44 hineinragt. Darüber hinaus verfügt das Löseelement 16 über einen zur Beaufschlagung mit der Lösekraft FL vorgesehen Beaufschlagungsabschnitt 48, der insbesondere einstückig mit dem Deaktivierungsabschnitt 47 ausgebildet ist und sich an dem der Vorderseite 45 zugeordneten Ende des Deaktivierungsabschnittes 47 befindet. Dieser Beaufschlagungsabschnitt 48 ist außerhalb des Anschlusskörpers 44 angeordnet und ist bevorzugt ringförmig gestaltet. Er hat eine von dem Anschlusskörper 44 axial wegweisende ringförmige Beaufschlagungsfläche 52, die zur Beaufschlagung mit der Lösekraft FL dient. Das Löseelement 16 ist relativ zu dem Anschlusskörper 44 axial beweglich. Der dem Beaufschlagungsabschnitt 48 axial entgegengesetzte Endbereich des Deaktivierungsabschnittes 47 ist innerhalb des Anschlusskörpers 44 benachbart zu den Haltevorsprüngen 15b angeordnet, die vor die Stirnfläche des Deaktivierungsabschnittes 47 ragen.
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Bei der Lösebewegung 17, die durch eine Beaufschlagung des Beaufschlagungsabschnittes 48 mit der Lösekraft FL hervorgerufen wird, drückt der Deaktivierungsabschnitt 47 auf die Haltevorsprünge 15b, sodass sie vom Außenumfang 35 der eingesteckten Fluidleitung 4 abheben. Der dadurch erreichte Zustand ist der deaktivierte Zustand der Halteeinrichtung 15.
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Das hülsenförmige Löseelement 16 ist von der die Gebrauchsstellung einnehmenden Fluidleitung 4 koaxial durchsetzt. Dabei ist die Fluidleitung 4 im Bereich ihres Außenumfanges 35 von dem ringförmigen Beaufschlagungsabschnitt 48 und der daran ausgebildeten Beaufschlagungsfläche 52 umschlossen.
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Die Betätigungshülse 5, die beispielsweise eine Länge zwischen 1,5 cm und 10 cm aufweist, hat bevorzugt eine in ihrer Umfangsrichtung 53 ununterbrochene Struktur. Gemäß 6 bis 8 ist die Umfangsrichtung 53 die Richtung rings um die zentrale Längsachse 54 der Betätigungshülse 5 herum. Bevorzugt ist die Betätigungshülse 5 hohlzylindrisch ausgebildet.
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Beim Zusammenbau der Fluidübertragungsvorrichtung 1 wird die Betätigungshülse 5, die zunächst noch in einem nicht mit einer Fluidleitung 4 vereinigten Individualzustand gemäß 5 vorliegt, von einem der beiden axialen Leitungsenden her axial auf die Fluidleitung 4 aufgeschoben. Die Betätigungshülse ist axial von einer kanalförmigen Hülsenöffnung 55 durchsetzt, durch die sich in der Gebrauchsstellung der Betätigungshülse 5 die Fluidleitung 4 axial hindurch erstreckt.
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In derart aufgefädelten Zustand der Betätigungshülse 5 kann die Fluidleitung 4 mit ihrem Anschlussende 14 voraus von der Vorderseite 45 her in die Anschlusseinheit 3 eingesteckt werden. Dabei wird automatisch die Halteeinrichtung 15 aktiviert, sodass die eingesteckte Fluidleitung 4 festgehalten ist.
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Zum Trennen der auf diese Weise hergestellten Verbindung zwischen der Fluidleitung 4 und der Anschlusseinheit 3 wird die ihre Gebrauchsstellung einnehmende, auf der Fluidleitung 4 sitzende Betätigungshülse 5 manuell erfasst und unter Ausführung der Verschiebebewegung 33 relativ zur Fluidleitung 4 in Richtung zu der Anschlusseinheit 3 verschoben, bis sie letztlich mit ihrer der Anschlusseinheit 3 zugewandten axialen Stirnfläche 56 an der diesbezüglich koaxialen Beaufschlagungsfläche 52 des Löseelements 16 zur Anlage gelangt. Daran anschließend wird die Betätigungshülse 5 weiter in Richtung zu dem Anschlusskörper 44 verschoben, sodass die vorgenannte axiale Stirnfläche 56 als eine Betätigungsfläche 56 wirkt, über die die Lösekraft FL in das Löseelement 16 eingeleitet wird, sodass selbiges zu der Lösebewegung 17 angetrieben wird. Dieser Vorgang findet insbesondere als ein kontinuierlicher Vorgang statt.
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Zum Ende der Lösebewegung 17, das beispielsweise durch Anliegen des Beaufschlagungsabschnittes 48 an der vorderen Stirnseite des Anschlusskörpers 44 definiert ist, befindet sich die Halteeinrichtung 15 im deaktivierten Zustand, sodass das eingesteckte Anschlussende 14 freigegeben ist. Die von dem Löseelement 16 dabei eingenommene Stellung sei als Lösestellung bezeichnet. Jetzt wird die Fluidleitung 4 durch Ergreifen mit einer Hand mittels der Herausziehbewegung 18 aus der Anschlusseinheit 3 herausgezogen, wobei das Löseelement 16 nach wie vor durch Einwirkung der mit der anderen Hand mit einer Betätigungskraft FB beaufschlagten Betätigungshülse 5 in der Lösestellung gehalten wird. Die Fluidleitung 4 wird also bei der Herausziehbewegung 18 zum einen relativ zu der an dem Löseelement 16 abgestützten Betätigungshülse 5 bewegt und zum anderen aus der Anschlusseinheit 3 herausgezogen.
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Anschließend kann die Betätigungshülse 5 wieder losgelassen werden, um dem Löseelement 16 die Rückkehr in die Ausgangsstellung zu ermöglichen. Die Betätigungshülse 5 kann weiterhin auf der Fluidleitung 4 verbleiben oder bei Bedarf auch von der Fluidleitung 4 abgezogen werden.
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Exemplarisch besteht die Fluidleitung 4 aus einem flexiblen Material, insbesondere aus einem Material mit gummielastischen Eigenschaften. Die gleiche Materialwahl ist zweckmäßigerweise auch für die Betätigungshülse 5 getroffen.
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Prinzipiell kann die Betätigungshülse 5 materialmäßig unabhängig vom Material der Fluidleitung 4 ausgebildet sein. Sie kann beispielsweise auch eine starre Struktur haben.
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Die zur Übertragung der Lösekraft FL auf das Löseelement 16 genutzte Betätigungsfläche 56 ist bevorzugt eine Ringfläche.
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Ist eine Fluidleitung 4 an ihren beiden axialen Endabschnitten an jeweils einer Anschlusseinheit 3 der beschriebenen Art befestigt, kann ein und dieselbe Betätigungshülse 5 zum Deaktivieren der Halteeinrichtungen 15 beider Anschlusseinheiten 3 genutzt werden. Die Betätigungshülse 5 ist dann lediglich im Rahmen der Verschiebebewegung 33 zu der einen oder zu der anderen Anschlusseinheit 3 zu verschieben. Alternativ besteht bei einer beidseitigen Fixierung der Fluidleitung 4 aber auch die Möglichkeit, jeder Anschlusseinheit 3 eine eigene Betätigungshülse 5 zuzuordnen, sodass auf der Fluidleitung 4 zwei unabhängig voneinander axial verschiebbare Betätigungshülsen 5 angeordnet sind.
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Gemäß den Ausführungsbeispielen der 1 bis 7 kann die Betätigungshülse 5 ebenso wie die Fluidleitung 4 einen kreisringförmigen Querschnitt haben.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 6 ist die Betätigungshülse 5 in ihrer Gebrauchsstellung ständig radial spielbehaftet auf der Fluidleitung 4 angeordnet. Der Querschnitt der Hülsenöffnung 55 ist größer als der durch den Au-ßendurchmesser der Fluidleitung 4 definierte Querschnitt, sodass koaxial zwischen der Fluidleitung 4 und der Betätigungshülse 5 ein Luftspalt 57 vorliegt. Die Betätigungshülse 5 kann auf diese Weise mit einer äußerst geringen Betätigungskraft FB auf der Fluidleitung 4 verschoben werden.
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Gemäß einer in 7 illustrierten alternativen Ausführungsform ist die die Gebrauchsstellung einnehmende Betätigungshülse 5 ständig mit dem radialen Außenumfang 35 der Fluidleitung 4 verspannt, sodass zwischen der Betätigungshülse 5 und der Fluidleitung 4 eine Reibkraft wirkt. Diese Reibkraft hält die Betätigungshülse 5 normalerweise an der Fluidleitung 4 an Ort und Stelle fest, selbst wenn die Fluidleitung 4 zum Beispiel betriebsbedingt in Bewegung ist. Die Reibkraft ist allerdings so gering, dass sie mit vertretbarer Kraft zum Zwecke des Verschiebens der Betätigungshülse 5 manuell überwunden werden kann.
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Damit ist der Vorteil verbunden, dass die die Gebrauchsstellung einnehmende Betätigungshülse 5 bei Nichtgebrauch in der Nachbarschaft der zu betätigenden Anschlusseinheit 3 positioniert werden kann und diese griffgünstige Position auch dann stabil beibehält, wenn die Fluidleitung 4 irgendwelchen Bewegungen ausgesetzt ist oder mit vertikaler Erstreckung verlegt ist.
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Die vorgenannte reibschlüssige Fixierung kann gemäß 7 dadurch erzielt werden, dass der Innendurchmesser der Betätigungshülse 5 über die gesamte Länge der Betätigungshülse 5 hinweg geringfügig kleiner ist als der Außendurchmesser der Fluidleitung 4. Alternativ kann die Betätigungshülse 5 auch nur lokal an einer oder mehreren Stellen einen verengten Innendurchmesser haben, was in 1 bei 58 strichpunktiert angedeutet ist. Der lokal verengte Innendurchmesser 58 kann durch einen ringförmigen Radialvorsprung am Innenumfang der Betätigungshülse 5 gebildet sein oder kann aus mehreren in der Umfangsrichtung 53 punktuell verteilten Vorsprüngen bestehen. Der verengte Innendurchmesser 58 lässt sich beispielsweise durch eine lokale thermische Verformung der Betätigungshülse 5 generieren.
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Eine weitere alternative Ausführungsform zur reibschlüssigen Fixierung der Betätigungshülse 5 ist in 8 illustriert. Diese Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Betätigungshülse 5 elastisch verformbar ist und in ihrer Gebrauchsstellung mit einer durch manuelle Beaufschlagung zeitweilig aufhebbaren Vorspannung auf der Fluidleitung 4 fixiert ist.
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Bei dem in 8 illustrierten Ausführungsbeispiel ist dies dadurch realisiert, dass die Fluidleitung 4 eine kreisförmige Außenkontur hat, während die Betätigungshülse 5 über einen länglichen, bevorzugt ovalen oder elliptischen Hülsenquerschnitt verfügt. Dieser längliche Hülsenquerschnitt bezieht sich zumindest auf den Querschnitt der Hülsenöffnung 55, vorzugsweise aber auf die Betätigungshülse 5 als Ganzes. Hat die Betätigungshülse 5, was bei allen Ausführungsbeispielen bevorzugt der Fall ist, eine konstante Wanddicke, resultiert daraus auch eine längliche und bevorzugt ovale oder elliptische Außenkontur der Betätigungshülse 5.
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Die Betätigungshülse 5 ist so ausgebildet, dass sie im nicht auf einer Fluidleitung 4 sitzenden Zustand den besagten länglichen Hülsenquerschnitt hat. Der Hülsenquerschnitt hat eine Querrichtung 62 und eine hierzu rechtwinkelige Längsrichtung 63. In der Querrichtung 62 ist die lichte Weite der Hülsenöffnung 55 geringer als in der Längsrichtung 63. Außerdem ist die lichte Weite in der Querrichtung 62 geringer und in der Längsrichtung 63 größer als der Außendurchmesser der Fluidleitung 4.
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Dies führt dazu, dass die die Gebrauchsstellung auf der Fluidleitung 4 einnehmende Betätigungshülse 5 in der Querrichtung 62 geringfügig elastisch aufgeweitet ist, wobei die daraus resultierende Gegenkraft eine radiale Vorspannung in der Querrichtung 62 zur Folge hat, aus der eine reibschlüssige Fixierung der Betätigungshülse 5 auf der Fluidleitung 4 resultiert. Dadurch ist die Betätigungshülse 5 in axialer Richtung reibschlüssig auf der Fluidleitung 4 gehalten.
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Zum Ausführen der Verschiebebewegung 33 wird in der Längsrichtung 63 des Hülsenquerschnittes von einander diametral entgegengesetzten Seiten her mit Fingern einer Hand eine radiale Drückkraft FD eingeleitet, sodass die Betätigungshülse 5 in der Längsrichtung 63 des Hülsenquerschnittes diametral zusammengedrückt wird. Damit einher geht eine durch Pfeile 64 angedeutete diametrale Aufweitung der Betätigungshülse 5 in der Querrichtung 62 des Hülsenquerschnittes, sodass die bis dahin noch vorhandene Vorspannung und die daraus resultierende Reibkraft aufgehoben ist. In diesem Zustand lässt sich die Betätigungshülse 5 auf der Fluidleitung 4 verschieben, um durch Einwirkung auf das Löseelement 16 die Halteeinrichtung 15 zu deaktivieren.
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Die Betätigungshülse 5 kann optional einen Kennzeichnungsträger 5a bilden, was auf das illustrierte Ausführungsbeispiel zutrifft. Dies äußert sich drin, dass die Betätigungshülse 5 an ihrem radialen Außenumfang 34 mindestens eine in der Zeichnung nur symbolisch angedeutete Kennzeichnung 65 trägt.
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Die Kennzeichnung 65 ist beispielsweise direkt auf das Material der Betätigungshülse 5 aufgedruckt oder in sonstiger Weise aufgebracht. Sie kann beispielsweise durch eine Laserbestrahlung eingraviert sein. Eine ebenfalls vorteilhafte Kennzeichnungsmöglichkeit besteht in der Aufbringung eines die Kennzeichnung aufweisenden Haftetikettes.
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Die Kennzeichnung 65 enthält beispielsweise Informationen dahingehend, welchem Zweck die zugeordnete Fluidleitung 4 dient und/oder an welche von mehreren an einem fluidtechnischen Gerät 6 angeordneten Anschlusseinheiten 3 die zugeordnete Fluidleitung 4 funktionsrichtig anzuschließen ist.
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Aus den 1 und 2 ist ersichtlich, dass ein und dasselbe fluidtechnische Gerät 6 mehrere zum Anschließen von Fluidleitungen 4 geeignete Anschlusseinheiten aufweisen kann, die beispielsweise unterschiedlichen Ventilen 32 zugeordnet sind, sodass durch eine geeignete Kennzeichnung 65 sichergestellt werden kann, dass eine Fluidleitung 4 mit dem richtigen Ventil 32 fluidisch verbunden wird.
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Die Länge der Kennzeichnung 65 kann sehr einfach an die benötigte Länge und Größe angepasst werden.
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Die Betätigungshülse 5 ist in ihrer Gebrauchsstellung zweckmäßigerweise um ihre Längsachse 54 verdrehbar auf der Fluidleitung 4 angeordnet. Dies bietet die vorteilhafte Möglichkeit, die Betätigungshülse 5 nach Bedarf manuell so zu verdrehen, dass eine an ihr angebrachte Kennzeichnung 65 blickgünstig ausgerichtet ist. Es genügt daher, die Kennzeichnung 65 so anzuordnen, dass sie sich in der Umfangsrichtung 53 nur entlang eines Teilumfanges der Betätigungshülse 5 erstreckt, was auf das Ausführungsbeispiel zutrifft.
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Zusätzlich oder alternativ zur Anbringung einer Kennzeichnung 65 besteht auch die Möglichkeit, Betätigungshülsen 5 in unterschiedlichen Farben bereitzustellen, die dann ausgewählt mit vorhandenen Fluidleitungen 4 kombinierbar sind.
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Die Kombination einer Kennzeichnung 65 mit der Betätigungshülse 5 bietet eine erhöhte Sicherheit gegen Manipulation. Ist die Kennzeichnung 65 fest an der Betätigungshülse 5 angebracht und kann die Betätigungshülse 5 nur durch axiales Abziehen von der Fluidleitung 4 abgenommen werden, lässt sich die Kennzeichnung 65 nur zusammen mit der Betätigungshülse 5 und somit nur durch vorheriges Lösen der Fluidleitung 4 entfernen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015000990 B4 [0004]
- DE 102015001539 A1 [0005]