-
Es sind elektronische Bauteile bekannt, die für eine eng begrenzte Funktionalität bestimmt und eingerichtet sind. Solche elektronischen Bauteile können auch als eingebettete Systeme bezeichnet werden. Aufgrund eines nur geringen Speicherumfangs kann auf derartigen elektronischen Bauteile nur eine Software mit eng begrenzter Funktionalität installiert werden. Eine Implementierung von allen denkbaren Anwendungsfällen innerhalb einer Software ist für ein eingebettetes System aufgrund von limitiertem Speicher nicht möglich. Um die sich aus der Hardware derartiger elektronischer Bauteile ergebenden Möglichkeiten ausnutzen zu können und auch zur Aktualisierung der Software ist es daher regelmäßig erforderlich, eine neue Software auf das elektronische Bauteil zu überspielen und auf diesem zu installieren. Zudem kann es erforderlich sein, eine Einstellung der Software und/oder auf dem elektronischen Bauteil gespeicherte Daten, auf die die Software zugreifen kann, zu verändern oder zu aktualisieren.
-
Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung, die im Zusammenhang mit dem Stand der Technik geschilderten technischen Probleme zu lösen bzw. zumindest zu verringern. Es soll insbesondere ein Verfahren zum Konfigurieren eines elektronischen Bauteils vorgestellt werden, mit dem das elektronische Bauteil besonders einfach konfiguriert werden kann und mit dem insbesondere eine Software besonders einfach auf dem elektronischen Bauteil installiert werden kann.
-
Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren zum Konfigurieren eines elektronischen Bauteils gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen angegeben. Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufgezeigt werden.
-
Hier wird ein Verfahren zum Konfigurieren eines elektronischen Bauteils vorgestellt, welches zumindest die folgenden Verfahrensschritte umfasst:
- a) Identifizieren des elektronischen Bauteils,
- b) Identifizieren mindestens einer Betriebskomponente, welche dem elektronischen Bauteil derart zugeordnet ist, dass ein Zustand der mindestens einen Betriebskomponente mit dem elektronischen Bauteil erfasst werden kann, und
- c) Übermitteln mindestens eines Konfigurationssignals an das elektronische Bauteil in Abhängigkeit des gemäß Schritt a) identifizierten elektronischen Bauteils und in Abhängigkeit der gemäß Schritt b) identifizierten mindestens einen Betriebskomponente.
-
Bei dem elektronischen Bauteil kann es sich insbesondere um ein eingebettetes System handeln. Das bedeutet insbesondere, dass das elektronische Bauteil dazu bestimmt und eingerichtet sein kann, eine oder mehrere Messgrößen aufzunehmen und an ein Datennetzwerk zu übermitteln. So können insbesondere eine Temperatur, ein magnetisches Feld (das durch eine Richtung und/oder einen Betrag gekennzeichnet sein kann), eine Beschleunigung (die durch eine Richtung und/oder einen Betrag gekennzeichnet sein kann) und/oder eine Lichtintensität gemessen bzw. aus einem Messwert ermittelt werden. Vorzugsweise umfasst das elektronische Bauteil mindestens einen hierfür geeigneten Sensor. Das elektronische Bauteil kann als ein Sensorbauteil bezeichnet werden. Weiterhin ist es bevorzugt, dass das elektronische Bauteil derart ausgebildet ist, dass mit den Sensoren aufgenommene Messwerte berührungslos, beispielsweise über Funk, Bluetooth®, WLAN, Infrarot und/oder Mobilfunk übermittelt werden können. Entsprechend kann das elektronische Bauteil auch als ein „sensor connectivity device“ bezeichnet werden.
-
Das elektronische Bauteil ist vorzugsweise dazu bestimmt und eingerichtet, beispielsweise an einer Werkzeugmaschine, einer Produktionsmaschine, einem Fahrzeug oder einer Industrieanlage angebracht zu sein. Dabei können über ein oder mehrere der beschriebenen elektronischen Bauteile Messwerte an einer oder mehreren verschiedenen Positionen gemessen werden. Beispielsweise können so Messwerte an Ventilen zum Betrieb einer Maschine oder Anlage aufgenommen werden. Über Beschleunigungswerte kann beispielsweise eine Beschädigung eines Maschinenteils erkannt werden, insbesondere durch Überschreiten eines Grenzwertes. Auch kann das elektronische Bauteil an Gegenständen und/oder Regalen eines Lagers vorgesehen sein. Durch über den Beschleunigungssensor erfasste Erschütterungen kann eine Beschädigung an den gelagerten Gegenständen und/oder an den Regalen erkannt werden.
-
Das elektronische Bauteil ist vorzugsweise autark ausgebildet, so dass insbesondere keine Kabelverbindung (weder zur Energieversorgung des elektronischen Bauteils noch zur Übermittlung von Informationen) zu dem elektronischen Bauteil erforderlich ist.
-
Das elektronische Bauteil weist vorzugsweise eine Batterie oder einen autarken Energieerzeuger (beispielsweise eine Solarzelle oder einen Generator) auf, über welche beispielsweise die Sensoren und/oder ein Sendeelement zum Übermitteln von Messwerten (einzig) mit Energie versorgt werden können.
-
Auch ist es bevorzugt, dass das elektronische Bauteil derart abgeschlossen ist, dass beispielsweise kein Wasser von außen in das elektronische Bauteil eindringen kann. In dem Fall ist es bevorzugt, dass das elektronische Bauteil keine mechanische Benutzerschnittstelle wie beispielsweise einen Schalter aufweist, über welche ein Benutzer mit dem elektronischen Bauteil interagieren kann. Stattdessen erfolgt die Interaktion zwischen dem Benutzer und dem elektronischen Bauteil vorzugsweise berührungslos. Dadurch kann beispielsweise ein Eindringen von Wasser in das elektronische Bauteil dauerhaft vermieden werden.
-
Zudem weist das elektronische Bauteil vorzugsweise einen Speicher und einen Mikroprozessor auf. Mit dem Mikroprozessor kann die Funktionalität des elektronischen Bauteils gesteuert werden, wobei auf Daten und/oder Anweisungen aus dem Speicher zugegriffen werden kann.
-
Mit dem beschriebenen Verfahren kann das elektronische Bauteil konfiguriert werden. Das bedeutet insbesondere, dass Daten auf einen Speicher des elektronischen Bauteils gespeichert werden, von diesem gelöscht werden und/oder auf diesem verändert werden. So können insbesondere Programmanweisungen, Parameter und/oder Einstellungen verändert werden. Die Konfiguration erfolgt bei dem beschriebenen Verfahren berührungslos. Somit ist auch für die Konfiguration durch das beschriebene Verfahren keine Kabelverbindung zu dem elektronischen Bauteil erforderlich. Durch das beschriebene Verfahren kann eine besonders große Varianz von Applikationen mit derselben Hardware des elektronischen Bauteils ermöglicht werden, ohne dabei alle möglichen Anwendungsfälle bereits vorab in einem Speicher des elektronischen Bauteils berücksichtigen zu müssen.
-
In Schritt a) des beschriebenen Verfahrens wird das elektronischen Bauteil identifiziert.
-
Das beschriebene Verfahren kann für eine Vielzahl verschiedener elektronischer Bauteile mit unterschiedlicher Hardware bestimmt und eingerichtet sein. Jedes der elektronischen Bauteile kann dabei eine andere Konfiguration erfordern. So kann beispielsweise die Konfiguration eines elektronischen Bauteils mit einem Temperatursensor eine Einstellung des Messbereichs des Temperatursensors umfassen, während die Konfiguration eines (anderen) elektronischen Bauteils mit einem Beschleunigungssensor eine Einstellung des Beschleunigungssensors umfassen kann. Schritt a) des beschriebenen Verfahrens kann insbesondere dazu beitragen, die vorzunehmende Konfiguration zu ermitteln bzw. zu definieren.
-
In Schritt b) des beschriebenen Verfahrens wird mindestens eine Betriebskomponente identifiziert, welche dem elektronischen Bauteil derart zugeordnet ist, dass ein Zustand bzw. eine Eigenschaft der mindestens einen Betriebskomponente mit dem elektronischen Bauteil erfasst werden kann.
-
Bei der mindestens einen Betriebskomponente kann es sich beispielsweise um eine Komponente einer Werkzeugmaschine, einer Produktionsmaschine, einem Fahrzeug oder einer Industrieanlage handeln. Beispielsweise kann die Betriebskomponente ein Ventil, ein Aktuator, ein Motor oder eine passive Struktur, wie beispielsweise eine Trägerkonstruktion, sein. Die mindestens eine Betriebskomponente kann insbesondere als ein mechanisches Bauteil ausgebildet sein.
-
Mit dem elektronischen Bauteil können insbesondere Messwerte bezogen auf die Betriebskomponente aufgenommen werden. Insoweit kann die Betriebskomponente als „passiv“ und das elektronische Bauteil als „aktiv“ betrachtet werden. Vorzugsweise ist die mindestens eine Betriebskomponente Teil einer Anlage wie einer Werkzeugmaschine, einer Produktionsmaschine, einem Fahrzeug oder einer Industrieanlage. Ohne weitergehende Veränderungen an der Anlage vornehmen zu müssen, kann durch Anbringen des elektronischen Bauteils an der mindestens einen Betriebskomponente das Erfassen von Informationen bezogen auf die Betriebskomponente ermöglicht werden.
-
Die vorzunehmende Konfiguration des elektronischen Bauteils kann insbesondere auch davon abhängen, welcher Betriebskomponente das elektronische Bauteil zugeordnet wird. So ist es insbesondere bevorzugt, dass das elektronische Bauteil für eine Vielzahl von vorgesehenen Anwendungen und insbesondere für alle vorgesehenen Anwendungen die gleiche Hardware aufweist. Das bedeutet also, dass das elektronische Bauteil mit einer besonders großen Stückzahl und damit besonders kostengünstig hergestellt werden kann. Eine Individualisierung kann durch die Konfiguration gemäß dem beschriebenen Verfahren durchgeführt werden.
-
Weist das elektronische Bauteil beispielsweise Sensoren für ein magnetisches Feld, eine Beschleunigung und eine Lichtintensität auf, kann die Konfiguration je nach Anwendungsfall die Aktivierung oder Deaktivierung der verschiedenen Sensoren vorsehen. Beispielsweise kann zur Überwachung eines Ventils als der mindestens einen Betriebskomponente eine Aktivierung nur des Beschleunigungssensors vorgesehen sein. Mit dem Beschleunigungssensor kann eine beim Öffnen und/oder Schließen des Ventils entstehende Vibration gemessen werden, wenn das elektronische Bauteil beispielsweise auf ein Gehäuse des Ventils geklebt ist. Somit kann mit dem elektronischen Bauteil beispielsweise erfasst werden, wann das Ventil geschaltet hat. Zur Überwachung eines Motors als der mindestens einen Betriebskomponente kann beispielsweise vorgesehen sein, dass nur der Temperatursensor aktiviert ist. So kann mit dem elektronischen Bauteil überwacht werden, wenn das elektronische Bauteil beispielsweise auf ein Gehäuse des Motors geklebt ist. So kann insbesondere ein Überhitzen des Motors erkannt werden.
-
Für jede Betriebskomponente kann somit eine andere Konfiguration vorgesehen sein. Insbesondere kann die vorzunehmende Konfiguration von der Kombination aus der mindestens einen Betriebskomponente und dem elektronischen Bauteil abhängen. Die in einem bestimmten Fall vorzunehmende Konfiguration kann entsprechend ermittelt werden. Insbesondere dazu wird in Schritt c) des beschriebenen Verfahrens in Abhängigkeit des gemäß Schritt a) identifizierten elektronischen Bauteils und in Abhängigkeit des gemäß Schritt b) identifizierten mindestens einer Betriebskomponente mindestens ein Konfigurationssignal an das elektronische Bauteil übermittelt.
-
Das mindestens eine Konfigurationssignal umfasst vorzugsweise Daten, die in einen Speicher des elektronischen Bauteils geschrieben werden sollen. Zudem umfasst das mindestens eine Konfigurationssignal vorzugsweise Angaben, welche Daten auf dem Speicher des elektronischen Bauteils zu ersetzen oder zu löschen sind. Das mindestens eine Konfigurationssignal umfasst mithin alle Angaben und Daten, die zur Vornahme der Konfiguration erforderlich sind.
-
Das mindestens eine Konfigurationssignal wird vorzugsweise von einem Konfigurationsgerät erstellt. Dazu können insbesondere die für die vorzunehmende Konfiguration erforderlichen Angaben und Daten derart kodiert werden, dass eine Übertragung an das elektronische Bauteil möglich ist.
-
Bei dem Konfigurationsgerät kann es sich insbesondere um ein (mobiles) Smartphone oder Tablet oder um eine (stationäre) Bedieneinheit handeln. Das Konfigurationsgerät ist vorzugsweise derart eingerichtet, dass das elektronische Bauteil und/oder die mindestens eine Betriebskomponente mit dem Konfigurationsgerät gemäß Schritt a) bzw. b) identifiziert werden können. Das kann beispielsweise durch Eingabe einer Seriennummer des elektronischen Bauteils und/oder der mindestens einen Betriebskomponente erfolgen.
-
Die für die vorzunehmende Konfiguration erforderlichen Daten und Angaben können insbesondere in einem Speicher des Konfigurationsgeräts hinterlegt sein. Alternativ oder zusätzlich können die für die vorzunehmende Konfiguration erforderlichen Daten und Angaben aber auch von einem externen Datenträger und/oder über eine Datenverbindung geladen werden.
-
So ist die Ausführungsform des Verfahrens bevorzugt, in der das in Schritt c) übermittelte mindestens eine Konfigurationssignal unter Verwendung eines Zugriffs auf ein Datennetzwerk erstellt wird.
-
In dieser Ausführungsform sind die für die vorzunehmende Konfiguration erforderlichen Daten und Angaben vorzugsweise auf einem Server des Datennetzwerks hinterlegt und können von diesem geladen werden. Aus den so geladenen Daten und Angaben kann mit dem Konfigurationsgerät das mindestens eine Konfigurationssignal erstellt werden.
-
Bei dem Datennetzwerk handelt es sich vorzugsweise um eine (Daten-)Cloud. Auch kann es sich um ein Computernetzwerk handeln. Auf das Datennetzwerk kann mit dem Konfigurationsgerät insbesondere über eine drahtlose Verbindung wie eine WLAN- oder Mobilfunkverbindung zugegriffen werden.
-
Das Datennetzwerk umfasst vorzugsweise eine Datenbank, in der für alle vorgesehenen Kombinationen aus elektronischem Bauteil und Betriebskomponente die entsprechende vorzunehmende Konfiguration hinterlegt ist. Die jeweils vorzunehmende Konfiguration kann in der Datenbank insbesondere in der jeweils aktuellsten Version vorliegen. Somit kann über das Konfigurationsgerät (also insbesondere über ein Smartphone), eine Konfiguration des elektronischen Bauteils vorgenommen werden, ohne dass auf dem Konfigurationsgerät eine große Datenmenge gespeichert sein muss. Es genügt, dass das Smartphone das elektronische Bauteil und die mindestens eine Betriebskomponente identifiziert, die entsprechend vorzunehmende Konfiguration aus dem Datennetzwerk lädt und auf das elektronische Bauteil übermittelt.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird zumindest das elektronische Bauteil in Schritt a) oder die mindestens eine Betriebskomponente in Schritt b) über zumindest eine Nahfeldkommunikation oder eine optische Erfassung identifiziert.
-
Vorzugsweise werden sowohl das elektronische Bauteil in Schritt a) als auch die mindestens eine Betriebskomponente in Schritt b) über Nahfeldkommunikation identifiziert. Alternativ oder zusätzlich ist es bevorzugt, dass sowohl das elektronische Bauteil in Schritt a) als auch die mindestens eine Betriebskomponente in Schritt b) über eine optische Erfassung identifiziert werden. Auch ist es möglich, dass das elektronische Bauteil in Schritt a) über Nahfeldkommunikation und die mindestens eine Betriebskomponente in Schritt b) über eine optische Erfassung identifiziert werden. Weiterhin ist es möglich, dass das elektronische Bauteil in Schritt a) über eine optische Erfassung und die mindestens eine Betriebskomponente in Schritt b) über Nahfeldkommunikation identifiziert werden.
-
Die Nahfeldkommunikation ist auch als „near field communication“, kurz NFC, bekannt. Bei der Nahfeldkommunikation werden elektromagnetische Signale über kurze Distanzen von beispielsweise bis zu 5 cm ausgetauscht. Das elektronische Bauteil und/oder die mindestens eine Betriebskomponente weisen zur Identifizierung mittels Nahfeldkommunikation vorzugsweise ein Nahfeldkommunikationsmodul auf, welches auch kurz als NFC-Modul bezeichnet werden kann. Insbesondere kann ein sogenannter „NFC-Tag“ an der mindestens einen Betriebskomponente und/oder an dem elektronischen Bauteil vorgesehen sein. Auch kann das elektronische Bauteil selbst als ein „NFC-Tag“ ausgebildet sein oder einen solchen umfassen. Über einen „NFC-Tag“ kann insbesondere mittels Nahfeldkommunikation eine Seriennummer erfasst werden. So kann beispielsweise die Seriennummer der mindestens einen Betriebskomponente und/oder des elektronischen Bauteils mit einem Smartphone erfasst werden, indem das Smartphone, welches eine entsprechenden Sende- bzw. Empfangsvorrichtung aufweist, an den „NFC-Tag“ gehalten wird.
-
Eine Seriennummer kann auch optisch erfasst werden. So kann die Seriennummer als Barcode oder als QR-Code kodiert sein und auf der mindestens einen Betriebskomponente und/oder auf dem elektronischen Bauteil angebracht sein. Auch kann die Seriennummer als solche (also mit lesbaren Ziffern) auf der mindestens einen Betriebskomponente und/oder auf dem elektronischen Bauteil angebracht sein. Mit einer Zeichenerkennung beispielsweise unter Verwendung einer Kamera eines Smartphones kann die Seriennummer optisch erfasst werden.
-
Eine optische Identifizierung der mindestens einen Betriebskomponente und/oder des elektronischen Bauteils kann auch dadurch erfolgen, dass eine Form und/oder bestimmte optische Merkmale des jeweiligen Bauteils von einer Software in einem Kamerabild erkannt werden.
-
Bei einer Inbetriebnahme des elektronischen Bauteils kann durch das beschriebene Verfahren eine Konfiguration des elektronischen Bauteils erfolgen. Dazu können insbesondere der Typ der mindestens einen Betriebskomponente mit einem netzwerkfähigen Endgerät (wie einem Smartphone) beispielsweise durch Eingabe der Typteilenummer oder durch Abfotografieren des Bauteils und/oder dessen Typschilds identifiziert werden. Außerdem kann eine Identifikation des zu programmierenden Geräts, beispielsweise mittels Nahfeldkommunikation (NFC) erfolgen. Anschließend kann eine Verbindung zu einem „Cloud backend“ hergestellt werden und daraus geladene Daten als das mindestens eine Konfigurationssignal an das elektronische Bauteil übermittelt werden.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird in Schritt c) eine Software generiert, über das mindestens eine Konfigurationssignals auf das elektronische Bauteil übermittelt und auf dem elektronischen Bauteil installiert.
-
Das Konfigurieren des elektronischen Bauteils kann insbesondere das Installieren einer Software umfassen, insbesondere auf dem Mikroprozessor des elektronischen Bauteils. Die Software bzw. deren Installationsdaten werden vorzugsweise soweit möglich auf dem Konfigurationsgerät vorbereitet, so dass durch das elektronische Gerät selbst keine besonders große Rechenleistung erbracht werden muss. Die zu installierende Software kann in dem Datennetzwerk und/oder auf dem Konfigurationsgerät generiert werden.
-
Das Datennetzwerk kann auch als ein „backend“ bezeichnet werden. Dieses generiert vorzugsweise abhängig von gemäß Schritt a) und b) ermittelten Parametern zur Identifizierung der Bauteile eine geeignete Software und übermittelt diese zum netzwerkfähigen Endgerät. Das zu konfigurierende (also insbesondere das zu programmierende) elektronische Bauteil wird anschließend vorzugsweise mit der generierten Software programmiert.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Software unmittelbar nach der Installation der Software auf dem elektronischen Bauteil mit dem elektronischen Bauteil ausgeführt.
-
Die auf dem elektronischen Bauteil bzw. auf dessen Mikroprozessor installierte Software ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass diese auch ohne Interaktion mit einem Benutzer bestimmungsgemäß ausgeführt wird. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass Messwerte in vorbestimmten Zeitabständen aufgenommen und (beispielsweise über eine Bluetooth®- oder Funkschnittstelle) an einen bestimmten Empfänger gesendet werden. Die Software wird vorzugsweise ab einer Aktivierung ausgeführt. In der vorliegenden Ausführungsform erfolgt die Aktivierung unmittelbar nach der Installation der Software. Das kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn das elektronische Bauteil an seinem Bestimmungsort wie beschrieben konfiguriert wird und somit unmittelbar nach der Konfiguration bestimmungsgemäß arbeiten kann.
-
Als ein weiterer Aspekt wird ein Verfahren vorgestellt, bei dem das elektronische Bauteil mindestens einmal aus einer ersten Konfiguration gemäß dem zuvor beschriebenen Verfahren in eine zweite Konfiguration umkonfiguriert wird, wobei das elektronische Bauteil in der ersten Konfiguration zur Verwendung mit einer ersten Betriebskomponente und in einem ersten Betriebsmodus eingerichtet ist, und wobei das elektronische Bauteil in der zweiten Konfiguration zur Verwendung mit einer zweiten Betriebskomponente und/oder in einem zweiten Betriebsmodus eingerichtet ist.
-
Die für das Verfahren zum Konfigurieren eines elektronischen Bauteils beschriebenen besonderen Vorteile und Ausgestaltungsmerkmale sind auf das vorliegende Verfahren zum Betrieb eines elektronischen Bauteils anwendbar und übertragbar, und umgekehrt.
-
Mit dem Verfahren zum Betrieb eines elektronischen Bauteils kann das elektronische Bauteil zu verschiedenen Zeiten für verschiedene Aufgaben verwendet werden. Insbesondere kann das elektronische Bauteil so zu verschiedenen Zeiten für verschiedene Betriebskomponenten verwendet werden.
-
Das elektronische Bauteil kann dazu aus der ersten Konfiguration in die zweite Konfiguration umkonfiguriert werden. Die erste Konfiguration ist dabei eine Konfiguration, von der ausgehend eine Umkonfiguration erfolgt. Die zweite Konfiguration ist die daraus resultierende Konfiguration. Dass das elektronische Bauteil auch mehr als einmal aus einer ersten Konfiguration in eine zweite Konfiguration umkonfiguriert werden kann, ist derart zu verstehen, dass die zweite Konfiguration eines Zyklus die erste Konfiguration eines folgenden Zyklus ist. Eine bestimmte Konfiguration kann insoweit sowohl erste Konfiguration als auch zweite Konfiguration sein. Auch kann es eine Vielzahl erster und zweiter Konfigurationen geben.
-
Die einzelnen Konfigurationen unterscheiden sich dadurch, dass diese für eine jeweilige Kombination aus einer Betriebskomponente und einem Betriebsmodus vorgesehen sind. Die Kombination aus der ersten Betriebskomponente und dem ersten Betriebsmodus unterscheidet sich von der Kombination aus der zweiten Betriebskomponente und dem zweiten Betriebsmodus. Das kann dadurch der Fall sein, dass die erste Betriebskomponente von der zweiten Betriebskomponente verscheiden ist und/oder dadurch, dass der erste Betriebsmodus von dem zweiten Betriebsmodus verschieden ist. Die zweite Betriebskomponente eines Zyklus kann die erste Betriebskomponente eines folgenden Zyklus sein. Der zweite Betriebsmodus eines Zyklus kann der erste Betriebsmodus eines folgenden Zyklus sein.
-
Als Betriebsmodus kommt insbesondere eine Abfolge von durchzuführenden Aktionen in Betracht. So kann beispielsweise in einem ersten Betriebsmodus vorgesehen sein, dass Temperaturmesswerte in ersten vorgegebenen Zeitabständen gemessen werden. In einem zweiten Betriebsmodus kann vorgesehen sein, dass Beschleunigungswerte in ersten oder zweiten vorgegebenen Zeitabständen gemessen werden. In einem dritten Betriebsmodus kann vorgesehen sein, dass Beschleunigungswerte in zweiten vorgegebenen Zeitabständen gemessen werden.
-
Als ein weiterer Aspekt wird ein elektronisches Bauteil vorgestellt, welches mit dem beschriebenen Verfahren zum Konfigurieren eines elektronischen Bauteils konfigurierbar ist.
-
Die für das Verfahren zum Konfigurieren eines elektronischen Bauteils sowie für das Verfahren zum Betrieb eines elektronischen Bauteils beschriebenen besonderen Vorteile und Ausgestaltungsmerkmale sind auf das elektronische Bauteil anwendbar und übertragbar.
-
Als ein weiterer Aspekt wird ein Konfigurationsgerät vorgestellt, welches zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens zum Konfigurieren eines elektronischen Bauteils eingerichtet ist.
-
Die für das Verfahren zum Konfigurieren eines elektronischen Bauteils sowie für das Verfahren zum Betrieb eines elektronischen Bauteils beschriebenen besonderen Vorteile und Ausgestaltungsmerkmale sind auf das Konfigurationsgerät anwendbar und übertragbar.
-
Als ein weiterer Aspekt wird ein Datennetzwerk vorgestellt, welches zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens zum Konfigurieren eines elektronischen Bauteils eingerichtet ist.
-
Die für das Verfahren zum Konfigurieren eines elektronischen Bauteils sowie für das Verfahren zum Betrieb eines elektronischen Bauteils beschriebenen besonderen Vorteile und Ausgestaltungsmerkmale sind auf das Datennetzwerk anwendbar und übertragbar.
-
Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel, auf das die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. Klarstellend sei darauf hingewiesen, dass die in den Figuren veranschaulichten technischen Merkmale auch mit Merkmalen anderer Figuren und/oder der Beschreibung kombiniert werden können, ohne dass es der Übernahme anderer technischer Merkmale einer Figur bedarf. Soweit eine technische Notwendigkeit besteht, Ausprägungen eines technischen Merkmals mit denen eines anderen zu kombinieren, wird hierauf explizit Bezug genommen bzw. hingewiesen, so dass andernfalls eine freie Kombinierbarkeit dieser Merkmale gegeben ist.
-
Es zeigen schematisch:
- 1: eine Darstellung eines elektronischen Bauteils, einer Betriebskomponente, eines Konfigurationsgeräts und eines Datennetzwerks,
- 2: eine erste Darstellung eines Verfahrens zum Konfigurieren des elektronischen Bauteils aus 1,
- 3: eine zweite Darstellung des Verfahrens aus 2, und
- 4: eine Darstellung einer Arbeitsmaschine mit einer Mehrzahl von elektronischen Bauteilen gemäß der Ausführungsform aus den 1 und 2.
-
1 zeigt ein elektronisches Bauteil 1 und eine Betriebskomponente 2, welches dem elektronischen Bauteil 1 derart zugeordnet ist, dass ein Zustand der Betriebskomponente 2 mit dem elektronischen Bauteil 1 erfasst werden kann. Die Zuordnung der Betriebskomponente 2 zu dem elektronischen Bauteil 1 ist in 1 dadurch angedeutet, dass die Betriebskomponente 2 und das elektronische Bauteil 1 in Berührungskontakt miteinander stehen. So können beispielsweise eine Temperatur und/oder Vibrationen von der Betriebskomponente 2 auf das elektronische Bauteil 1 übertragen und von diesem gemessen werden. Dazu weist das elektronische Bauteil 1 einen Sensor 6 auf.
-
Zudem weist das elektronische Bauteil einen Speicher 8 und einen Mikroprozessor 7 auf. Mit dem Mikroprozessor 7 kann die Funktionalität des elektronischen Bauteils 1 gesteuert werden, wobei auf Daten und/oder Anweisungen aus dem Speicher 8 zugegriffen werden kann.
-
Über ein Nahfeldkommunikationsmodul 5 kann das elektronische Bauteil 2 mit einem Konfigurationsgerät 4 verbunden werden, was durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist. Über das Konfigurationsgerät 4 kann das elektronische Bauteil 1 konfiguriert werden. Dazu kann das Konfigurationsgerät 4 auf ein Datennetzwerk 3 zugreifen, was ebenfalls durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist.
-
2 zeigt eine erste schematische Darstellung eines Verfahrens zum Konfigurieren des elektronischen Bauteils 1 aus 1. Das Verfahren umfasst die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Identifizieren des elektronischen Bauteils 1,
- b) Identifizieren der Betriebskomponente 2, und
- c) Übermitteln mindestens eines (in 3 gezeigten) Konfigurationssignals 9 an das elektronische Bauteil 1 in Abhängigkeit des gemäß Schritt a) identifizierten elektronischen Bauteils 1 und in Abhängigkeit der gemäß Schritt b) identifizierten Betriebskomponente 2.
-
Das in Schritt c) übermittelte mindestens eine Konfigurationssignal 9 wird unter Verwendung eines Zugriffs auf das Datennetzwerk 3 erstellt. Zumindest wird das elektronische Bauteil 1 in Schritt a) oder die mindestens eine Betriebskomponente 2 in Schritt b) über Nahfeldkommunikation und/oder über eine optische Erfassung identifiziert. In Schritt c) wird eine Software generiert, über das mindestens eine Konfigurationssignal 9 auf das elektronische Bauteil 1 übermittelt und auf dem elektronischen Bauteil 1 installiert. Die Software wird unmittelbar nach der Installation der Software auf dem elektronischen Bauteil 1 mit dem elektronischen Bauteil 1 ausgeführt.
-
3 zeigt eine zweite Darstellung des Verfahrens aus 1. Zu erkennen ist eine Identifizierung 10 der Betriebskomponente 2, eine Identifizierung 11 des elektronischen Bauteils 1 sowie ein Zugriff 12 auf das Datennetzwerk 3. Anschließend erfolgt eine Übermittlung 13 des Konfigurationssignals 9 auf das elektronische Bauteil. Das Verfahren wird mit dem Konfigurationsgerät 4 durchgeführt.
-
4 zeigt eine Arbeitsmaschine 14. An einem Motor 15, an zwei Hydraulikeinheiten 16 und an einem Kettenantrieb 17 ist jeweils ein elektronisches Bauteil 1 gemäß der Ausführungsform aus 1 vorgesehen. Bei dem Motor 15, den zwei Hydraulikeinheiten 16 und dem Kettenantrieb 17 handelt es sich um Betriebskomponenten 2. Mit den elektronischen Bauteilen 1 können Messwerte aufgenommen und an einen Empfänger 18 übermittelt werden. So können beispielsweise eine Temperatur des Motors 15 und Vibrationen des Kettenantriebs 17 und der Hydraulikeinheiten 16 gemessen werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- elektronisches Bauteil
- 2
- Betriebskomponente
- 3
- Datennetzwerk
- 4
- Konfigurationsgerät
- 5
- Nahfeldkommunikationsmodul
- 6
- Sensor
- 7
- Mikroprozessor
- 8
- Speicher
- 9
- Konfigurationssignal
- 10
- Identifizierung
- 11
- Identifizierung
- 12
- Zugriff
- 13
- Übermittlung
- 14
- Arbeitsmaschine
- 15
- Motor
- 16
- Hydraulikeinheit
- 17
- Kettenantrieb
- 18
- Empfänger