DE102017218813A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Einstellen mindestens eines Parameters eines Aktorregelungssystems und Aktorregelungssystem - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Einstellen mindestens eines Parameters eines Aktorregelungssystems und Aktorregelungssystem Download PDF

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Bastian BISCHOFF
Julia Vinogradska
Jan Peters
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Robert Bosch GmbH
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Abstract

Verfahren zum automatischen Einstellen mindestens eines Parameters (θ) eines Aktorregelungssystems(45), welches zum Regeln einer Regelungsgröße (x) eines Aktors (20) auf eine vorgebbare Sollgröße (xd) eingerichtet ist, wobei das Aktorregelungssystem (45) eingerichtet ist, abhängig von dem mindestens einen Parameter (θ), der Sollgröße (xd) und der Regelungsgröße (x) eine Stellgröße (u) zu generieren und abhängig von dieser Stellgröße (u) den Aktor (20) anzusteuern,wobei ein neuer Wert (θ*) des mindestens einen Parameters (θ) abhängig von einer stationären Wahrscheinlichkeitsverteilung (p) der Regelungsgröße (x) ermittelt wird, und der Parameter (θ) dann auf diesen neuen Wert (θ*) gesetzt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Einstellen mindestens eines Parameters eines Aktorregelungssystems, ein Computerprogramm und ein Lernsystem zum Ausführen des Verfahrens , ein maschinenlesbares Speichermedium auf dem das Computerprogramm gespeichert ist, ein Aktorregelungssystem, dessen Parameter mit diesem Verfahren eingestellt wird.
  • Stand der Technik
  • Aus der nicht vorveröffentlichten DE 10 2017 211 209 ist ein Verfahren zum Verfahren zum automatischen Einstellen mindestens eines Parameters eines Aktorregelungssystems bekannt, welches zum Regeln einer Regelungsgröße eines Aktors auf eine vorgebbare Sollgröße eingerichtet ist, wobei das Aktorregelungssystem eingerichtet ist, abhängig von dem mindestens einen Parameter, der Sollgröße und der Regelungsgröße eine Stellgröße zu generieren und abhängig von dieser Stellgröße den Aktor anzusteuern,
    wobei ein neuer Wert des mindestens einen Parameters abhängig von einer Langzeit-Kostenfunktion gewählt wird, wobei diese Langzeit-Kostenfunktion abhängig von einer prädizierten zeitlichen Evolution einer Wahrscheinlichkeitsverteilung der Regelungsgröße des Aktors ermittelt wird und der Parameter dann auf diesen neuen Wert gesetzt wird.
  • Vorteil der Erfindung
  • Das Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, dass eine optimale Einstellung des Aktorregelungssystems mit einem unbeschränkten zeitlichen Horizont der Regelung ermöglicht. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der unabhängigen Ansprüche.
  • Offenbarung der Erfindung
  • In einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum automatischen Einstellen mindestens eines Parameters eines Aktorregelungssystem zum Regeln einer Regelungsgröße eines Aktors auf eine vorgebbare Sollgröße, wobei das Aktorregelungssystem eingerichtet ist, abhängig von dem mindestens einen Parameter, der Sollgröße und der Regelungsgröße eine Stellgröße zu generieren und abhängig von dieser Stellgröße den Aktor anzusteuern, wobei ein neuer Wert des mindestens einen Parameters abhängig von einer stationären Wahrscheinlichkeitsverteilung der Regelungsgröße gewählt wird, und der Parameter dann auf diesen neuen Wert gesetzt wird.
  • Die stationäre Wahrscheinlichkeitsverteilung ist hierbei diejenige Wahrscheinlichkeitsverteilung, gegen die eine Wahrscheinlichkeitsverteilung der Regelungsgröße bei anhaltender Anwendung einer von dem Parameter abhängigen Regelungsstrategie des Aktorregelungssystems konvergiert. Erfindungsgemäß wurde nämlich erkannt, dass diese stationäre Wahrscheinlichkeitsverteilung für sehr viele Systeme, die einen Aktor und ein erfindungsgemäßes Aktorregelungssystem umfassen, weitgehend unabhängig von den Anfangsbedingungen existiert und eindeutig ist.
  • Dadurch wird es möglich, die Regelungsstrategie auch dann zu optimieren, wenn keine Limitierung eines zeitlichen Horizonts der Reglung vorgegeben werden soll.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung ist ein Modell vorgesehen. Bei diesem Modell kann es sich insbesondere um einen Gauß-Prozess, vorteilhafterweise einen dünnbesetzten (engl. sparse) Gauß-Prozess handeln. diese stationäre Wahrscheinlichkeitsverteilung wird dann mittels dieses Modells ermittelt. Dies macht das Verfahren besonders leistungsstark.
  • In einer Weiterbildung dieses Aspekts kann vorgesehen sein, dass das Modell abhängig von der Stellgröße die dem Aktor zugeführt wird, wenn das Aktorregelungssystem den Aktor regelt, angepasst wird. Das Modell wird auch abhängig von der hierbei resultierenden Regelungsgröße angepasst. Unter „Anpassung des Modells“ kann hierbei verstanden werden, dass Modellparameter, die das Verhalten des Modells charakterisieren, angepasst werden.
  • Nach erfolgter Anpassung des Modells wird dann erneut ein (optimaler) neuer Wert des mindestens einen Parameters abhängig von der stationären Wahrscheinlichkeitsverteilung der Regelungsgröße des Aktors ermittelt (und der Parameter dann erneut auf diesen neuen Wert gesetzt). Die erneute Ermittlung des neuen Werts des mindestens einen Parameters wird dabei abhängig von dem nun angepassten Modell ermittelt.
  • D.h. in dieser Weiterbildung ist ein episodenhafter Ansatz vorgesehen, in dem zunächst das Modell verbessert wird (indem bei Regelung des realen Aktors mit dem Aktorregelungssystem das Verhalten des realen Aktors beobachtet wird). Anschließend wird das Aktorregelungssystem verbessert, indem die Parameter, die die Regelungsstrategie des Aktorregelungssystem charakterisieren, unter Simulation der Reaktion Aktors durch das Modell optimiert werden. Diese Abfolge von Verbesserung des Modells und Anpassung der Parameter kann mehrfach wiederholt ausgeführt werden.
  • Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass Modell und Aktorregelungssystem sukzessive verbessert werden und somit eine besonders gute Anpassung des Aktorregelungssystems resultiert.
  • In einem weiteren besonders vorteilhaften Aspekt kann vorgesehen sein, dass die stationäre Wahrscheinlichkeitsverteilung der Regelungsgröße durch eine Approximation einer Integration über mögliche Werte der Regelungsgröße ermittelt wird, wobei diese Approximation durch numerische Quadratur geschieht. Mit „numerischer Quadratur“ ist hierbei eine Approximationsmethode gemeint, die das Integral durch Auswertung des Integranden an Stützstellen und zu den Stützstellen zugehörigen Stützgewichten annähert.
  • Die stationäre Wahrscheinlichkeitsverteilung kann hierbei mittels eines (Gauß-)Prozesses mit einer Ein- oder Mehrzahl von Zeitschritten ermittelt werden. Der Gauß-Prozess modelliert hierbei zu jedem festen Zustand eines Zeitschritts eine Wahrscheinlichkeitsverteilung mit zugeordnetem Mittelwert und zugeordneter Varianz des Folgezustands (also des Zustands zu einem nächsten Zeitschritt).
  • Die Verwendung der numerischen Quadratur hat insbesondere in Verbindung mit der Verwendung von Gauß-Prozessen den Vorteil, dass die Lösung numerisch besonders einfach ist, wobei gleichzeitig die Genauigkeit der Näherung sehr gut ist, sodass das so erzeugte Aktorregelungssystem besonders leistungsfähig wird.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung wird eine Dichte der Stützstellen abhängig von einer ermittelten, insbesondere mittels des Modells und/oder des Aktorregelungssystems ermittelten, zeitlichen Evolution der Regelungsgröße ausgehend von einem aus einer initialen Wahrscheinlichkeitsverteilung (pseudo-)zufällig ermittelten initialen Wert der Regelungsgröße ermittelt wird D.h. der initiale Wert wird hierbei insbesondere aus der initialen Wahrscheinlichkeitsverteilung „gesampelt“. Es wird also eine zeitliche Evolution (also eine Trajektorie im Zustandsraum) der Regelungsgröße ermittelt, an deren Anfangspunkt die Regelungsgröße den zufällig ermittelten initialen Wert annimmt. Die Dichte der Stützstellen wird dann abhängig von dieser zeitlichen Evolution gewählt. Dies führt zu einer effizienten Wahl der Stützstellen, da tatsächliche Trajektorien der Regelungsgröße mit adäquater Wahrscheinlichkeit in die Wahl der Stützstellen einfließen. Damit kann insbesondere sichergestellt werden, dass das Verfahren auch dann zuverlässig funktioniert, wenn der Parameter des Aktorregelungssystems noch nicht gut angepasst ist.
  • In einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Dichte von Stützstellen auch abhängig von einer ermittelten, insbesondere mittels des Modells und/oder des Aktorregelungssystems ermittelten, zeitlichen Evolution der Regelungsgröße) ausgehend vom Sollwert) als initialem Wert der Regelungsgröße ermittelt wird. Dies hat den Vorteil, dass die Stützstellen besonders effizient gewählt werden, da bei einer Konvergenz des Verfahrens davon auszugehen ist, dass eine tatsächliche Trajektorie der Regelungsgröße in der Nähe einer Trajektorie liegen, auf der die Regelungsgröße den Sollwert annimmt.
  • Konkret kann vorgesehen sein, dass die Dichte von Stützstellen abhängig von einer Größe gewählt wird, die eine Glattheit des Modells an wenigstens einem Wert der Regelungsgröße in der oder den ermittelten zeitlichen Evolutionen der Regelungsgröße charakterisiert. Unter dem Ausdruck „Glattheit des Modells“ kann präziser formuliert die Glattheit der Modellvorhersage, d.h. die Glattheit einer für den nachfolgend nächsten Zeitschritt prädizierten Wahrscheinlichkeitsverteilung, verstanden werden. Eine geringe Glattheit des Modells bedeutet hierbei, dass bei den zeitlichen Evolutionen zwischen aufeinanderfolgenden Zeitschritten größere Differenzen zu erwarten sind als in Fällen, in denen die Glattheit des Modells einen höheren Wert aufweist.
  • Diese die Glattheit Modells charakterisierende Größe kann insbesondere eine Varianz des Gauß-Prozesses sein, die wenigstens einem der Werte zugeordnet ist, den die Regelungsgröße in der oder den ermittelten zeitlichen Evolutionen annimmt. Je größer diese Varianz ist, desto geringer ist die Glattheit des Modells.
  • Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Wahl der Stützstellen so gewählt ist, dass ein Fehler der Approximation, insbesondere der numerischen Quadratur, besonders gering wird.
  • Um dies optimal durchzuführen, kann die Dichte von Stützstellen in einem Bereich abhängig von einem kleinsten Wert gewählt werden, wobei dieser kleinste Wert ein Minimalwert aus den eine Glattheit des Modells charakterisierenden Größen denjenigen Werten der Regelungsgröße ist, die in diesem Bereich liegen. D.h. es werden eine oder mehrere zeitliche Evolutionen der Regelungsgröße als diskrete Folge von Werten ermittelt, die die Regelungsgröße annimmt. Es werden dann nur diejenigen Werte der diskreten Folge von Werten betrachtet, die in dem vorgenannten Bereich liegen. Jedem dieser Werte ist eine Größe zugeordnet, die die Glattheit des Modells an dieser Stelle charakterisiert. Aus diesen zugeordneten Werten wird der kleinste Wert ausgewählt.
  • Alternativ oder zusätzlich kann die Dichte von Stützstellen in einem Bereich auch abhängig von einer mittleren Dichte von Stützstellen in diesem Bereich gewählt wird. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Dichte von Stützstellen erhöht wird, wenn ein Quotient aus mittlerer Dichte von Stützstellen und dem kleinsten Wert einen vorgebbaren Schwellwert, insbesondere den Wert 1, unterschreitet. Ein solches Verfahren ist besonders einfach zu implementieren.
  • Eine Erhöhung der mittleren Dichte von Stützstellen kann dadurch geschehen, dass ein Volumenelement, auf das eine Regel zur Generierung von Stützstellen angewendet wird, verkleinert wird, beispielsweise indem ein vorhandenes Volumenelement in eine Mehrzahl kleinerer Volumenelemente aufgeteilt wird und dann für jedes dieser kleineren Volumenelement mittels der Regel zur Generierung von Stützstellen generiert werden.
  • In einem weiteren Aspekt kann vorgesehen sein, dass die Ermittlung eines Ergebnisses der numerischen Quadratur abhängig von einem dominanten Eigenvektor einer Matrix erfolgt, welche durch ein Produkt einer Diagonalmatrix von Stützgewichten und einer Übergangsmatrix gegeben ist, wobei die Komponenten der Übergangsmatrix jeweils eine Wahrscheinlichkeit eines Übergangs der Regelungsgröße von einer ersten Stützstelle zu einer zweiten Stützstelle charakterisieren.
  • Dies hat den Vorteil, dass sich die Ermittlung des dominanten Eigenvektors als Grenzwert einer Operation auf Basis einer wiederholten Matrixmultiplikation besonders effizient durchführen lässt. Die Auswertung der Funktion, die die Wahrscheinlichkeitsdichte beschreibt, muss hierbei an jeder Stützstelle nur einmal erfolgen. Dieses Verfahren lässt sich besonders gut parallelisieren und damit besonders effizient auf einer oder mehreren GPU ausführen.
  • In einem weiteren Aspekt der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Langzeit-Kostenfunktion abhängig von einer lokalen Kostenfunktion gewählt wird, wobei die lokale Kostenfunktion abhängig von einer Gaußfunktion und/oder einer Polynomfunktion gewählt wird, welche abhängig von einer Differenz zwischen Stellgröße und vorgebbarem Sollwert ist. Die Kostenfunktion kann beispielsweise als eine Linearkombination aus Gaußfunktion und Polynomfunktion gewählt werden. Eine solche Wahl der Kostenfunktion ist besonders einfach.
  • Vorteilhafterweise kann in einem noch weiteren Aspekt vorgesehen sein, dass die Stellgröße mittels einer Beschränkungsfunktion auf Werte innerhalb eines vorgebbaren Stellgrößenbereichs beschränkt wird. Dies ermöglicht eine besonders einfache Limitierung der Stellgröße.
  • In weiteren Aspekten betrifft die Erfindung ein Lernsystem zum automatischen Einstellen mindestens eines Parameters eines Aktorregelungssystem welches zum Regeln einer Regelungsgröße eines Aktors auf eine vorgebbare Sollgröße eingerichtet ist, wobei das Lernsystem eingerichtet ist, eines der vorgenannten Verfahren auszuführen.
  • Wie erwähnt können Aspekte des Verfahrens besonders effizient auf einer oder mehreren GPU ausgeführt werden. Das Lernsystem kann daher vorteilhafterweise eine oder mehrere GPU zur Ausführung des Verfahrens umfassen.
  • Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
    • 1 schematisch eine Interaktion zwischen Lernsystem und Aktor;
    • 2 schematisch einen Aufbau von Teilen des Lernsystems;
    • 3 schematisch eine Interaktion zwischen Aktorregelungssystem und Aktor;
    • 4 in einem Flussdiagramm eine Ausführungsform des Verfahrens zum Trainieren des Aktorregelungssystems;
    • 5 in einem Flussdiagramm eine Ausführungsform des Verfahrens zum Ermitteln des neuen optimalen Parameters;
    • 6 in einem Flussdiagramm eine Ausführungsform des Verfahrens zum Ermitteln der Stützstellen.
  • Beschreibung der Ausführungsbeispiele
  • 1 zeigt den Aktor 10 in seiner Umgebung 20 in Interaktion mit dem Lernsystem 40. Aktor 10 und Umgebung 20 werden gemeinschaftlich nachfolgend auch als Aktorsystem bezeichnet. Ein Zustand des Aktorsystems wird mit einem Sensor 30 erfasst, der auch durch eine Mehrzahl von Sensoren gegeben sein kann. Ein Ausgangssignal S des Sensors 30 wird an das Lernsystem 40 übermittelt. Das Lernsystem 40 ermittelt hieraus ein Ansteuersignal A, welches der Aktor 10 empfängt.
  • Bei dem Aktor 10 kann es sich beispielsweise um einen (teil-)autonomen Roboter, beispielsweise ein (teil-)autonomes Kraftfahrzeug einen (teil-) autonomen Rasenmäher handeln. Es kann sich auch um eine Aktuierung eines Stellglieds eines Kraftfahrzeugs handeln, beispielsweise um eine Drosselklappe oder um einen Bypass-Steller für eine Leerlaufregelung. Es kann sich auch um eine Heizungsanlage oder einen Teil der Heizungsanlage handeln, wie etwa einen Ventilsteller. Bei dem Aktor 10 kann es sich insbesondere auch um größere Systeme handeln, wie beispielsweise einen Verbrennungsmotor oder einen (ggf. hybridisierten) Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs oder auch um ein Bremssystem.
  • Bei dem Sensor 30 kann es sich beispielsweise um einen oder mehrere Videosensoren und/oder einen oder mehrere Radarsensoren und/oder einen oder mehrere Ultraschallsensoren und/oder einen oder mehrere Positionssensoren (beispielsweise GPS) handeln. Auch andere Sensoren sind denkbar, beispielsweise ein Temperatursensor.
  • In einem anderen Ausführungsbeispiel kann es sich bei dem Aktor 10 um einen Fertigungsroboter handeln, und bei dem Sensor 30 dann beispielsweise um einen optischen Sensor handeln, der Eigenschaften von Fertigungserzeugnissen des Fertigungsroboters erfasst.
  • Das Lernsystem 40 empfängt das Ausgangssignal S des Sensors in einer optionalen Empfangseinheit 50, die das Ausgangssignal S in eine Regelungsgröße x umwandelt (alternativ kann auch unmittelbar das Ausgangssignal S als Regelungsgröße x übernommen werden). Die Regelungsgröße x kann beispielsweise ein Ausschnitt oder eine Weiterverarbeitung des Ausgangssignals S sein. Die Regelungsgröße x wird einem Regler 60 zugeführt, in dem eine Regelungsstrategie π implementiert ist.
  • In einem Parameterspeicher 70 sind Parameter θ hinterlegt, die dem Regler 60 zugeführt werden. Die Parameter θ parametrieren die Regelungsstrategie π. Bei den Parametern θ kann es sich um eine Einzahl oder Mehrzahl von Parametern handeln.
  • Ein Block 90 führt dem Regler 60 die vorgebbare Sollgröße xd zu. Es kann vorgesehen sein, dass der Block 90 die vorgebbare Sollgröße xd generiert, beispielsweise abhängig von einem Sensorsignal, dass dem Block 90 vorgegeben wird. Es ist auch möglich, dass Block 90 die Sollgröße xd aus einem dedizierten Speicherbereich ausliest, in dem sie abgelegt ist.
  • Abhängig von der Regelungsstrategie π(θ) (und damit abhängig von den Parametern θ), von der Sollgröße xd und der Regelungsgröße x generiert der Regler 60 eine Stellgröße u. Diese kann beispielsweise abhängig von einer Differenz x-xd zwischen Regelungsgröße x und Sollgröße xd ermittelt werden.
  • Der Regler 60 übermittelt die Stellgröße u an eine Ausgabeeinheit 80, die hieraus das Ansteuersignal A ermittelt. Beispielsweise ist es möglich, dass die Ausgabeeinheit zunächst überprüft, ob die Stellgröße u in einem vorgebbaren Wertebereich liegt. Ist dies der Fall, wird abhängig von der Stellgröße u das Ansteuersignal A ermittelt, beispielsweise, indem abhängig von der Stellgröße u ein zugeordnetes Ansteuersignal A aus einem Kennfeld ausgelesen wird. Dies ist der Normalfall. Wird hingegen ermittelt, dass die Stellgröße u nicht in dem vorgebbaren Wertebereich liegt, so kann vorgesehen sein, dass das Ansteuersignal A derart ausgebildet ist, dass es den Aktor A in einen abgesicherten Modus überführt.
  • Empfangseinheit 50 übermittelt die Regelungsgröße x an einen Block 100. Ebenso übermittelt Regler 60 die korrespondierende Stellgröße u an den Block 100. Block 100 speichert die Zeitreihen der an einer Folge von Zeitpunkten empfangenen Regelungsgröße x und der jeweils korrespondierenden Stellgröße u. Block 100 kann dann abhängig von diesen Zeitreihen Modellparameter Λ, σn , σf des Modells g anpassen. Die Modellparameter Λ, σn , σf werden einem Block 110 zugeführt, der sie beispielsweise an einer dedizierten Speicherstelle speichert. Dies wird weiter unten in 4, Schritt 1030 näher beschrieben.
  • Das Lernsystem 40 umfasst in einer Ausführungsform einen Computer 41 mit einem maschinenlesbare Speichermedium 42, auf dem ein Computerprogramm gespeichert ist, dass, wenn es vom Computer 41 ausgeführt wird, diesen veranlasst, die beschriebenen Funktionalitäten des Lernsystems 40 auszuführen. Der Computer 41 umfasst im Ausführungsbeispiel eine GPU 43.
  • Das Modell g kann zum Optimieren der Parameter θ der Regelungsstrategie π verwendet werden. Dies ist schematisch in 2 illustriert.
  • Block 120 übermittelt die Modellparameter Λ, σn , σf an einen Block 140 und an einen Block 150. Ein Block 130 ermittelt eine Rauschvarianz ∑ε, und eine maximale Partitionierungstiefe Lmax (beispielsweise indem diese Werte vorgegeben sind und aus dedizierten Speicherstellen im Speicher ausgelesen werden) und übermittelt sie dem Block 140. Parameterspeicher 70 übermittelt Parameter θ an den Block 140, Block 90 übermittelt den Sollwert xd an den Block 140.
  • Block 140 ermittelt aus diesen Werten Stützstellen ξi und zugehörige Stützgewichte wi. Eine Ausführungsform des Algorithmus dieser Ermittlung ist in 6 illustriert. Die ermittelten Stützstellen ξi und zugehörigen Stützgewichte wi werden dem Block 150 übergeben.
  • Block 150 ermittelt hieraus neue Parameter θ*. Dies ist in 4, Schritt 1050 beschrieben. Die neuen Parameter θ* werden dem Parameterspeicher 70 übergeben, wo die Werte der Parameter θ durch die jeweils entsprechenden Werte der neuen Parameter θ* ersetzt werden.
  • Die in 2 dargestellten Blöcke können Teil des Lernsystems 40 sein, und dort wie in Zusammenhang mit 1 beschrieben als Teil eines Computerprogramms implementiert und auf dem maschinenlesbaren Speichermedium 42 gespeichert sein.
  • 3 illustriert das Zusammenspiel des Aktorregelungssystems 45 mit dem Aktor 10. Der Aufbau des Aktorregelungssystems 45 und seine Interaktion mit Aktor 10 und Sensor 30 gleicht in weiten Teilen dem Aufbau des Lernsystems 40, weshalb hier nur die Unterschiede beschrieben werden. Im Gegensatz zum Lernsystem 40 weist das Aktorregelungssystem 45 keinen Block 100 und auch keinen Block 110 auf. Die Übermittelung von Größen an den Block 100 entfällt daher. Im Parameterspeicher 70 des Aktorregelungssystems 45 sind Parameter θ hinterlegt, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, beispielsweise wie in 4 illustriert, ermittelt wurden.
  • 4 illustriert eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Zunächst (1000) werden die Parameter θ auf initiale Werte gesetzt. Die Parameter θ können hierbei zufällig initialisiert werden, sie können aber auch fest vorgegeben werden.
  • Dann (1010) generiert der Regler 60 wie in 1 beschrieben abhängig von der Regelungsstrategie π(θ) Stellgrößen u, mit denen wie in 1 beschrieben der Aktor 10 angesteuert wird. Der Aktor 10 interagiert über die Umwelt 20 mit dem Sensor 30, dessen Sensorsignal S als Regelungsgröße x mittelbar oder unmittelbar vom Regler 60 empfangen wird.
  • Block 100 empfängt und aggregiert (1020) die Zeitreihen von Stellgröße u und Regelungsgröße x die gemeinsam jeweils ein Paar z aus Regelungsgröße x und Stellgröße x ergeben, z = (x1, ... , xD, u1 ... uF)T.
  • D ist hierbei die Dimensionalität der Regelungsgröße x und F die Dimensionalität der Stellgröße u, d.h. x ∈ ℝD, u ∈ ℝF.
  • Abhängig von dieser Zustandstrajektorie wird dann (1030) ein Gauß-Prozess g derart angepasst, dass zwischen aufeinander folgenden Zeitpunkten t, t+1 gilt x t + 1 = x t + g ( x t , u t ) .
    Figure DE102017218813A1_0001
  • Hierbei ist u t = π θ ( x t ) .
    Figure DE102017218813A1_0002
  • Eine Kovarianzfunktion k des Gauß-Prozesses g ist beispielsweise gegeben durch k ( z , w ) = σ f 2 e x p ( 1 2 ( z w ) T Λ 1 ( z w ) )
    Figure DE102017218813A1_0003
  • Parameter σ f 2
    Figure DE102017218813A1_0004
    ist hierbei eine Signalvarianz, Λ= d i a g ( l 1 2 l D + F 2 )
    Figure DE102017218813A1_0005
    ist eine Sammlung quadrierter Längenskalen l 1 2 l D + F 2
    Figure DE102017218813A1_0006
    für jede der D+F Eingangsdimensionen.
  • Eine Kovarianzmatrix K ist definiert durch K ( Z , Z ) i , j = k ( z i , z j ) .
    Figure DE102017218813A1_0007
  • Der Gauß-Prozess g ist dann charakterisiert durch zwei Funktionen: Durch einen Mittelwert µ und eine Varianz Var, die gegeben sind durch μ ( z ) = k ( z , Z ) ( K ( Z , Z ) + σ n 2 I ) 1 y ,
    Figure DE102017218813A1_0008
    V a r ( z ) = k ( z , z ) k ( z , Z ) ( K ( Z , Z ) + σ n 2 I ) 1 k ( Z , z ) .
    Figure DE102017218813A1_0009
  • y ist hierbei in üblicher Weise gegeben durch yi = f(zi) + εi, mit weißem Rauschen εi.
  • Die Parameter Λ, σn , σf werden dann an die Paare (zi,yi) in bekannter Weise angepasst, indem eine logarithmierte marginal likelihood-Funktion maximiert wird.
  • Dann (1040) werden (wie in 6 beispielhaft beschrieben) Stützstellen ξi und zugehörige Stützgewichte wi ermittelt. Der Initialvektor a0 mit N Komponenten wird beispielsweise auf einen zufällig gewählten Wert initialisiert und auf eine Länge von 1 normiert.
  • Dann (1050) wird (wie in 5 beispielhaft beschrieben) ein neuer optimaler Parameter θ* ermittelt.
  • Der so ermittelte neue optimale Parameter θ* löst wenigstens näherungsweise die Gleichung θ = max θ R π ( θ ) = max θ r ( x ) p , θ ( x ) d x .
    Figure DE102017218813A1_0010
  • Hierbei bezeichnet p*,θ eine stationäre Wahrscheinlichkeitsverteilung, gegen die das in 1 illustrierte System fortdauernder Anwendung der Regelstrategie πθ konvergiert. r(x) bezeichnet eine lokale Kostenfunktion, die beispielsweise durch ein Kennfeld oder eine mathematische Funktion definiert sein kann.
  • Die Lösung von Gleichung (6) erfordert eine Lösung der Gleichung p , θ ( x t + 1 ) = p ( x t + 1 | x t , π θ ( x t ) ) p , θ ( x t ) d x t .
    Figure DE102017218813A1_0011
  • Diese ist wegen der Form des Integralkerns nicht in geschlossener Form lösbar.
  • Die Lösung dieser Gleichung muss daher durch numerische Näherungsverfahren geschehen. Dies bringt die Herausforderung mit sich, eine hinreichende Genauigkeit zu erzielen, ohne sehr rechenintensiv zu werden. Das in 5 beschriebene Verfahren entspricht im Ergebnis einer numerischen Quadratur mit den Stützstellen ξi und zugehörige Stützgewichte wi über P , θ ( x t + 1 ) i = 1 N w i p ( x t + 1 | x t = ξ i , π ( x t = ξ i ) ) p , θ ( ξ i )
    Figure DE102017218813A1_0012
    und erreicht überraschenderweise diese Ziele.
  • Dann (1060) wird der Parameter θ wird durch den neuen Parameter θ* ersetzt.
  • Dann (1070) wird optional überprüft, ob das Verfahren der Ermittlung des Parameters θ konvergiert ist. Ist dies nicht der Fall („n“), wird zurück zu Schritt 1010 verzweigt. Ist dies hingegen der Fall („j“) sind optimale Parameter θ gefunden, und das Verfahren wird beendet (1080). Selbstverständlich kann das Verfahren auch nach einer einzigen Iteration beendet werden.
  • 5 illustriert das Verfahren zum Ermitteln des neuen optimalen Parameters θ* gemäß einer möglichen Ausführungsform.
  • Zunächst (1500) werden Basisfunktionen ϕi(x) für jeden Wert der Index-Variablen i = 1 ...N mittels des Gauß-Prozesses g und der Stützstellen ξi als ϕi = g(ξi, πθi)) ermittelt. Dann werden Matrixeinträge Φi,j = Φji) für alle Index-Variablen i,j = 1 ...N ermittelt. D.h. die Matrixeinträge Φi,j bilden zusammen eine Übergangsmatrix (Φ), wobei jeder Matrixeintrag Φi,j jeweils die im Rahmen des Gauß-Prozesses g gegebene Wahrscheinlichkeit charakterisiert, dass die Regelungsgröße x vom Zustand x = ξj in den Zustand x = ξi übergeht.
  • Nun (1510) wird die Matrix M = d i a g ( w ) Φ  
    Figure DE102017218813A1_0013
    ermittelt, mit d i a g ( w ) i , j = w i δ i , j .
    Figure DE102017218813A1_0014
  • Hierbei können zusätzlich die Spalten normiert werden, indem die Einträge der Matrix Mi,j durch M i , j / k = 1 N w k ϕ j ( ξ i )
    Figure DE102017218813A1_0015
    ersetzt werden.
  • Dann (1520) werden ausgehend vom Initialvektor α0 die Gewichtsvektoren α12 ... iterativ erzeugt mit α t + 1 = M α t ,
    Figure DE102017218813A1_0016
    und zwar so lange, bis die so erzeugten Gewichtsvektoren konvergieren, also ein vorgebbares Konvergenzkriterium erfüllen, beispielsweise ||αt+1 - αt|| < ε für einen fest vorgebbaren Wert ε. Der zuletzt erzeugte Gewichtsvektor αt+1 ist der dominante Eigenvektor α θ
    Figure DE102017218813A1_0017
    der in Gleichung (8) definierten Matrix M.
  • Es wurde nämlich erkannt, dass die Matrix M positiv und stochastisch (wobei „stochastisch“ in diesem Kontext bedeutet, dass sich die Elemente jeder Zeile zum Wert eins summieren) ist, und nach dem Satz von Perron-Frobenius daher genau ein Eigenvektor zum betragsgrößten Eigenwert λ = 1 existiert, sodass das beschriebene Verfahren stets (im Rahmen der numerischen Genauigkeit) eindeutig konvergiert.
  • Der dominante Eigenvektor α θ
    Figure DE102017218813A1_0018
    charakterisiert damit über p , θ ( x ) Φ T α θ ,
    Figure DE102017218813A1_0019
    d.h. er charakterisiert die Darstellung der stationären Wahrscheinlichkeitsverteilung p*,θ über den Basisfunktionen ϕi(x).
  • Als dominanter Eigenvektor der positiven Matrix M ist α θ
    Figure DE102017218813A1_0020
    über den Parametern θ, die die Matrix M parametrieren, differenzierbar. Daher wird nun (1540) eine partielle Ableitung α θ θ
    Figure DE102017218813A1_0021
    geschätzt. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass für variierte Parameter θΔ in der Nähe des Parameters θ mit den Schritten (1500)-(1520) der entsprechende dominante Eigenvektor α θ Δ
    Figure DE102017218813A1_0022
    ermittelt wird, und die partielle Ableitung über Differenzen, beispielsweise gemäß α θ θ = α θ Δ α θ θ θ Δ
    Figure DE102017218813A1_0023
    geschätzt wird. Der Initialvektor α0 kann für verbesserte Konvergenz vor Schritt (1540) optional in einem Schritt (1530) gleich dem dominanten Eigenvektor α θ
    Figure DE102017218813A1_0024
    abgesetzt werden.
  • Dann (1550) wird bevorzugt ein Gradientenaufstiegsverfahren benutzt, um θ unter Zuhilfenahme des ermittelten Schätzwerts der partiellen Ableitung α θ θ
    Figure DE102017218813A1_0025
    des dominanten Eigenvektor α θ
    Figure DE102017218813A1_0026
    in Richtung des Parameters θ in Richtung eines Maximalwerts von R π ( θ )
    Figure DE102017218813A1_0027
    gemäß Formel (6) zu variieren. Dies erfolgt bevorzugt über die näherungsweise Gleichung R π ( θ ) i = 1 N α i , θ E x Φ i [ r ( x ) ] ,
    Figure DE102017218813A1_0028
    wobei α i , θ
    Figure DE102017218813A1_0029
    die Komponenten des dominanten Eigenvektors α θ
    Figure DE102017218813A1_0030
    bezeichnen.
  • Anschließend (1560) wird überprüft, ob das Verfahren zur Ermittlung des Parameters θ konvergiert ist, beispielsweise, indem überprüft wird, ob die Änderung des Parameters θ in Schritt (1550) einen vorgebbaren Grenzwert unterschreitet.
  • Ist dies der Fall, endet das Verfahren (1570). Andernfalls beginnt eine neue Iteration in Schritt (1500).
  • 6 illustriert das Verfahren zum Ermitteln der Stützstellen ξi und der zugehörigen Stützgewichte wi .
  • Zunächst wird eine Aufteilung ein Zustandsraum X aller möglichen Werte der Regelungsgröße x initialisiert. Beispielsweise kann die Aufteilung initial als die triviale Aufteilung des Zustandsraums X gewählt werden, d.h. der Zustandsraum X wird gar nicht unterteilt, sondern ist durch den gesamten Zustandsraum X gegeben.
  • Ein Zähler s wird auf den Wert s=1 initialisiert. Die Stützstellen ξi werden gemäß einer numerischen Quadraturregel (wie beispielsweise der Kepler'schen Fassregel, der Trapez-Regel, der Simpson-Regel oder der Gauß-Quadratur) für den Zustandsraum X ermittelt, ebenso die zugehörigen Stützgewichte wi .
  • Dann (2010) wird überprüft, ob der Zähler s die maximale Partitionierungstiefe Lmax erreicht hat. Ist dies der Fall, wird das Verfahren in Schritt beendet (2100).
  • Andernfalls wird der Sollwert xd als Wert τ 0 '
    Figure DE102017218813A1_0031
    für die Regelungsgröße x angenommen und mit Formel (1), (1') eine zeitliche Evolution τ 0 ' , τ 1 ' τ T '
    Figure DE102017218813A1_0032
    ermittelt (2020).
  • Optional wird dann ebenso ein weiterer Wert τ0 für die Regelungsgröße x gemäß der initialen Wahrscheinlichkeitsverteilung p(x0) zufällig ausgewählt, und mit Formel (1), (1') analog zu Schritt 2020 eine weitere zeitliche Evolution τ0, τ1, ... τT ermittelt (2030).
  • Dann wird ein weiterer Zähler I auf den Wert I=1 initialisiert (2040) und überprüft (2050), ob der weitere Zähler I den Wert des Zählers s erreicht hat. Ist dies der Fall, folgt Schritt 2060, in dem der Zähler s um eins inkrementiert wird, und zurück zu Schritt 2010 verzweigt wird. Ist dies nicht der Fall, wird die Größe ρl(τ) ermittelt (2070), die charakterisiert, ob die Dichte der Stützstellen ξi angemessen ist. Beispielsweise kann sie ermittelt werden zu ρ l ( τ ) = v o l ( X l ) N l m i n τ i τ i ' X l V a r ( τ i ) .
    Figure DE102017218813A1_0033
  • Hierbei ist Xl das l-te Teilvolumenelement der Partitionierung des Zustandsraums X, Vol(Xl) sein Volumen und Nl die Zahl der Stützstellen ξi darin. Es wird dann überprüft (2070), ob diese Größe ρl(τ) < 1 ist, wobei auch andere Schwellwerte als der Wert „1“ möglich sind.
  • Ist dies der Fall („j“), wird ein Teilvolumenelement Xl in mehrere kleinere Teilvolumenelemente aufgespalten (2080), beispielsweise, indem das Teilvolumenelement Xl entlang einer oder entlang aller seiner Dimensionen halbiert wird. Dann werden die mit dem Teilvolumenelement Xl assoziierten Stützstellen ξi und zugehörigen Stützgewichte wi entfernt und für jedes der neu erzeugten kleineren Teilvolumenelemente Stützstellen ξi und zugehörigen Stützgewichte wi hinzugefügt. Dann folgt Schritt 2090, in dem der weitere Zähler I um eins inkrementiert wird. Anschließend wird zurückverzweigt zu Schritt 2050.
  • Ergibt die Überprüfung in Schritt 2070, dass die Bedingung nicht erfüllt ist („n“), folgt unmittelbar Schritt 2090.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102017211209 [0002]

Claims (18)

  1. Verfahren zum automatischen Einstellen mindestens eines Parameters (θ) eines Aktorregelungssystems(45), welches zum Regeln einer Regelungsgröße (x) eines Aktors (20) auf eine vorgebbare Sollgröße (xd) eingerichtet ist, wobei das Aktorregelungssystem (45) eingerichtet ist, abhängig von dem mindestens einen Parameter (θ), der Sollgröße (xd) und der Regelungsgröße (x) eine Stellgröße (u) zu generieren und abhängig von dieser Stellgröße (u) den Aktor (20) anzusteuern, wobei ein neuer Wert (θ*) des mindestens einen Parameters (θ) abhängig von einer stationären Wahrscheinlichkeitsverteilung (p*,θ) der Regelungsgröße (x) ermittelt wird, und der Parameter (θ) dann auf diesen neuen Wert (θ*) gesetzt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die stationäre Wahrscheinlichkeitsverteilung (p*,θ) abhängig von einem Modell (g), insbesondere einem Gauß-Prozess, vorteilhafterweise einem dünnbesetzten Gauß-Prozess, des Aktors (20) ermittelt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Modell (g) abhängig von der Stellgröße (u), die bei einer Regelung des Aktors (20) mit dem Aktorregelungssystem (45) dem Aktor (20) zugeführt wird, und der dann resultierenden Regelungsgröße (x) angepasst wird, wobei nach erfolgter Anpassung des Modells (g) erneut ein neuer Wert (θ*) des mindestens einen Parameters (θ) abhängig von der stationären Wahrscheinlichkeitsverteilung (p*,θ) der Regelungsgröße (x) des Aktors (20) ermittelt wird, wobei die erneute Ermittlung des neuen Werts (θ*) des mindestens einen Parameters (θ) abhängig von dem nun angepassten Modell (g) ermittelt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche Anspruch 1 oder 3, wobei die stationäre Wahrscheinlichkeitsverteilung (p*,θ) der Regelungsgröße (x) durch eine Approximation einer Integration über mögliche Werte der Regelungsgröße (x) ermittelt wird, wobei diese Approximation durch numerische Quadratur geschieht.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei eine Dichte der Stützstellen (ξ) abhängig von einer ermittelten, insbesondere mittels des Modells (g) und/oder des Aktorregelungssystems (45) ermittelten, zeitlichen Evolution (τ1 ... τT) der Regelungsgröße (x) ausgehend von einem aus einer initialen Wahrscheinlichkeitsverteilung (p(x0)) zufällig ermittelten initialen Wert (τ0) der Regelungsgröße (x) ermittelt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Dichte von Stützstellen (ξ) auch abhängig von einer ermittelten, insbesondere mittels des Modells (g) und/oder des Aktorregelungssystems (45) ermittelten, zeitlichen Evolution (τ'1 ... τ'T) der Regelungsgröße (x) ausgehend vom Sollwert (xd) als initialem Wert (τ'0) der Regelungsgröße (x) ermittelt wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei eine Dichte der Stützstellen (ξ) abhängig von einer Größe (Var) gewählt wird, die eine Glattheit des Modells (g) an wenigstens einem Wert (τ0 ... τT, τ'0 ... τ'T) der Regelungsgröße (x) in der oder den ermittelten zeitlichen Evolutionen der Regelungsgröße (x) charakterisiert.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Dichte von Stützstellen (ξ) in einem Bereich (Xi) abhängig von einem kleinsten Wert (minVar) gewählt wird, wobei der kleinste Wert (minVar) der kleinste Wert aus den eine Glattheit des Modells charakterisierenden Größen (Var) an denjenigen Werten (τ0 ... τT, τ'0 ... τ'T) der Regelungsgröße (x) ist, die in diesem Bereich (Xi) liegen.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, wobei die Dichte der Stützstellen (ξ) einem Bereich (XI) auch abhängig von einer mittleren Dichte der Stützstellen (ξ) in diesem Bereich (XI) gewählt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 8 und 9, wobei die Dichte von Stützstellen (ξ) erhöht wird, wenn ein Quotient aus mittlerer Dichte von Stützstellen (ξ) und dem kleinsten Wert (minVar) einen vorgebbaren Schwellwert unterschreitet.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 10, wobei die Ermittlung eines Ergebnisses der numerischen Quadratur abhängig von einem dominanten Eigenvektor ( α θ )
    Figure DE102017218813A1_0034
    einer Matrix (M) erfolgt, welche durch ein Produkt einer Diagonalmatrix (diag(w)) von Stützgewichten (wi) mit einer Übergangsmatrix (Φ) gegeben ist, wobei die Komponenten (Φi,j) der Übergangsmatrix (Φ) jeweils eine Wahrscheinlichkeit eines Übergangs der Regelungsgröße (x) von einer ersten Stützstelle (ξj) zu einer zweiten Stützstelle (ξi) charakterisieren.
  12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Langzeit-Kostenfunktion (R) abhängig von einer lokalen Kostenfunktion (r) gewählt wird, wobei die lokale Kostenfunktion (r) abhängig von einer Gaußfunktion und/oder einer Polynomfunktion gewählt wird, welche abhängig von einer Differenz zwischen Stellgröße (x) und vorgebbarem Sollwert (xd) ist.
  13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stellgröße (u) mittels einer Beschränkungsfunktion (σ) auf Werte innerhalb eines vorgebbaren Stellgrößenbereichs beschränkt wird.
  14. Lernsystem (40) zum automatischen Einstellen mindestens eines Parameters (θ) eines Aktorregelungssystems (45), welches zum Regeln einer Regelungsgröße (x) eines Aktors (20) auf eine vorgebbare Sollgröße (xd) eingerichtet ist, wobei das Lernsystem (40) eingerichtet ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13 auszuführen.
  15. Lernsystem (40) nach Anspruch 14, welches eingerichtet ist, das Verfahren nach Anspruch 11 auszuführen, wobei das Verfahren mit Hilfe einer GPU (43) ausgeführt wird.
  16. Computerprogramm, das eingerichtet ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13 auszuführen.
  17. Maschinenlesbares Speichermedium (42), auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 16 gespeichert ist.
  18. Aktorregelungssystem (45), welches zum Regeln einer Regelungsgröße (x) eines Aktors (20) auf eine vorgebbare Sollgröße (xd) eingerichtet ist, wobei das Aktorregelungssystem (45) eingerichtet ist, abhängig von dem mindestens einen Parameter (θ), der Sollgröße (xd) und der Regelungsgröße (x) eine Stellgröße (u) zu generieren und abhängig von dieser Stellgröße (u) den Aktor (20) anzusteuern, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Parameter (θ) mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13 eingestellt wird.
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