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Die Erfindung betrifft einen Rotor mit einer Rotorscheibe, an der im Umfang verteilt eine Mehrzahl Laufschaufeln angebracht sind sowie eine Mehrzahl an einer Stirnseite angeordneten Dichtelementen, mittels denen eine axiale Sicherung der Laufschaufeln an der Rotorscheibe erfolgt.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Arten von Rotoren bekannt, welche eine Rotorscheibe mit Laufschaufeln und Dichtblechen aufweisen, bei denen eine axiale Sicherung der Laufschaufeln mittels Dichtbleche erfolgt. Hierbei weist die Rotorscheibe am Außenumfang verteilt Schaufelhaltenuten auf, in die jeweils eine Laufschaufel befestigt ist. Die Laufschaufeln weisen radial außerhalb der Rotorscheibe eine Schaufelplattform auf, welche sich in Umfangsrichtung jeweils bis zur nachfolgenden Schaufelplattform erstreckt. An - in der Regel - beiden Stirnseiten der Rotorscheibe befinden sich zur Abdeckung der Schaufelhaltenuten Dichtbleche, die insbesondere eine Trennung zwischen einem am Rotor entlang strömenden Heißgas zu einer im Inneren der Laufschaufeln strömenden Kühlluft bewirken sollen. Hierzu werden die Dichtbleche in bekannter Weise in einer inneren Ringnut an der Rotorscheibe sowie in einer durch die Laufschaufel gebildeten äußeren Ringnut gelagert. Hierbei ist regulär vorgesehen, dass eine beidseitige Anordnung der Dichtbleche vorhanden ist, wobei die Dichtbleche jeweils auf einer Seite der Rotorscheibe eine Verschiebung der Laufschaufeln von den jeweiligen Dichtblechen wegweisend zu den gegenüberliegend an der Rotorscheibe angebrachten Dichtblechen verhindern. Somit wird eine axiale Fixierung der Laufschaufeln in beide Richtungen durch die beidseitig angeordneten Dichtbleche realisiert.
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Die bekannten Ausführungsformen weisen jedoch den Nachteil auf, dass beidseitig an der Rotorscheibe Dichtbleche zur axialen Fixierung der Laufschaufeln erforderlich sind.
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Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Ausführungsformen bekannt, bei denen eine axiale Fixierung der Laufschaufeln über an der Rotorscheibe angebrachte Sicherungsmittel erfolgt. Hierbei dienen vorhandene Dichtbleche ausschließlich zur Trennung des heißen Bereichs vom von Kühlluft durchströmten kalten Bereich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine axiale Fixierung der Laufschaufeln mittels einseitig an der Rotorscheibe angeordneter Sicherungselemente zu ermöglichen.
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Die gestellte Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Ausführungsform nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der gattungsgemäße Rotor dient insbesondere zur Verwendung bei einer Gasturbine. Hiervon unabhängig kann die Ausführungsform ebenso für andere Arten von Rotoren, beispielsweise für eine Dampfturbine eingesetzt werden. Zumindest umfasst der Rotor eine Rotorscheibe, welche am Außenumfang verteilt angeordnet eine Mehrzahl von Schaufelhaltenuten aufweist. Hierbei verlaufen die Schaufelhaltenuten in axialer Richtung parallel zur Rotorachse oder in einer hierzu geneigten Richtung oder weist einen bogenförmigen Verlauf vorwiegend in axialer Richtung auf. In den einzelnen Schaufelhaltenuten sind jeweils Laufschaufeln mit einem Schaufelfuß befestigt. Zur Montage können die Laufschaufeln mit dem Schaufelfuß entlang der Schaufelhaltenuten verschoben werden. Die Laufschaufeln weisen hierbei eine sich am Schaufelfuß anschließende Schaufelplattform auf, welche sich in Umfangsrichtung jeweils bis zur benachbarten Schaufelplattform erstreckt. Die Schaufelplattformen erstrecken sich weiterhin in axialer Richtung über die Stirnseite der Rotorscheibe mit einem überragenden Abschnitt hinaus. An die Schaufelplattform schließt sich radial auswärtsweisend das Schaufelblatt an.
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Weiterhin umfasst der Rotor eine Mehrzahl an Dichtblechen, welche an der Stirnseite der Rotorscheibe angeordnet sind und hierbei zumindest abschnittsweise die Schaufelhaltenuten stirnseitig abdecken. Zur Befestigung der Dichtelemente weisen die Schaufelplattformen jeweils Ringsegmentnuten auf, welche hierbei in einem die Stirnseite der Rotorscheibe überragenden Abschnitt angeordnet sind. Die Ringsegmentnuten erstrecken sich in Umfangsrichtung und sind hierbei zur Rotorachse weisend offen ausgeführt. In den Ringsegmentnuten sind die Dichtelemente zumindest axial feststehend mit einem äußeren Randabschnitt gelagert. Unerheblich ist diesbezüglich, ob ein minimales axiales Spiel des jeweiligen Randabschnitts in der Ringsegmentnut vorhanden ist.
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Es ist hierbei unerheblich, ob jeweils ein Dichtelement mit dessen äußerem Randabschnitt in jeweils eine Ringsegmentnut einer Laufschaufel aufgenommen ist oder ob überlappend ein Dichtelement mit dessen äußerem Randabschnitt in zwei oder mehr Ringsegmentnuten eingreift oder umgekehrt zwei und/oder mehr Dichtsegmente in einer Ringsegmentnut gelagert sind.
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Erfindungsgemäß erfolgt eine axiale Fixierung der Dichtelemente an der Rotorscheibe und der Laufschaufeln an den Dichtelementen. Die Befestigung der Dichtelemente an der Rotorscheibe erfolgt ungefähr in der Mitte zwischen einem inneren Randabschnitt und dem äußeren Randabschnitt des Dichtelements. Hierzu weist die Rotorscheibe eine Mehrzahl sich axial von der Stirnseite aus erstreckender Befestigungsvorsprünge auf. Diese befinden sich hierbei jeweils zwischen zwei Schaufelhaltenuten. Demgegenüber ist am Dichtelement ein zur Stirnseite der Rotorscheibe weisend angeordneter Haltevorsprung vorhanden. Dabei ist der Haltevorsprung am Befestigungsvorsprung befestigt, so dass zumindest eine axiale Fixierung des Dichtelements an der Rotorscheibe gegeben ist.
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Mit der axialen Fixierung der Laufschaufel am Dichtelement über den Eingriff des äußeren Randabschnitts in die Ringsegmentnut sowie der axialen Fixierung des Dichtelements an der Rotorscheibe durch die Befestigung des Haltevorsprungs am Befestigungsvorsprung wird eine axiale Festlegung der Laufschaufeln relativ zur Rotorscheibe in beide Richtungen wirkend erreicht.
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Die genaue Lage in radialer Richtung von Befestigungsvorsprung und Haltevorsprung zwischen dem inneren Randabschnitt und dem äußeren Randabschnitt ist zunächst unerheblich. Zumindest ist vorgesehen, dass sich radial zwischen dem Haltevorsprung und dem äußeren Randabschnitt ein Biegeabschnitt befindet. Dabei ist das Dichtelement derartig auszuführen, dass bei einer Verschiebung der Ringsegmentnut in axialer Richtung eine elastische Verformung des Biegeabschnitts erfolgt.
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Hierbei kann vorgesehen sein, dass ausgehend von einer Ausgangslage (ohne auf die Laufschaufel oder den Rotor einwirkende Kräfte im Stillstand des Rotors) im Betriebszustand eine elastische Verformung im Wesentlichen nur in einer axialen Richtung gegeben ist bzw. zugelassen werden kann. Anderseits kann vorgesehen sein, dass die Verformung des Biegeabschnitts in beide Richtungen zulässig und/oder gewünscht ist.
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Weiterhin sind geringfügige elastische Verformungen zur Erzielung des gewünschten Effektes einer geringfügigen Nachgiebigkeit bei einer Belastung durch die Laufschaufel auf das Dichtelement in aller Regel hinreichend. Die geringfügige Verformung des Biegeabschnitts ist insbesondere bei einer Verschiebung des äußeren Randabschnitts um das 0,1-fache bis zum 0,5-fachen der (gemittelten) Materialstärke des Biegeabschnitts gegeben.
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Bei einer Belastung der Laufschaufel mit einer Schubkraft in axialer Richtung und/oder bei thermischen Dehnungen der Laufschaufel, insbesondere der Schaufelplattform in axialer Richtung, ermöglicht das Dichtelement mit dem Biegeabschnitt eine Verschiebung der Ringsegmentnut in axialer Richtung mit entsprechender elastischer Verformung des Biegeabschnitts. Dabei bewirkt besonders vorteilhaft die elastische Verformung bei Rückkehr des Rotors in einen Ruhezustand ohne thermische Dehnungen bzw. ohne eine Schubkraft auf der Schaufel eine Rückstellung der Ringsegmentnut in im Wesentlichen die Ausgangslage.
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Der elastisch verformbare Biegeabschnitt des Dichtelements ermöglicht besonders vorteilhaft bei thermischen Dehnungen eine geringfügige Verlagerung der Ringsegmentnut bei im Wesentlichen feststehender Position des Schaufelblattes.
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Eine vorteilhafte Abstützung des Dichtelements bei auftretenden Schubkräften am äußeren Randabschnitt wird erzielt, wenn die Rotorscheibe ein Gegenlager aufweist, an dem das Dichtelement mit einem zur Rotorachse weisenden inneren Randabschnitt in zumindest einer Richtung axial anliegt. Somit kann ein durch die Schubkraft am äußeren Randabschnitt im Dichtelement bewirktes Biegemoment bei einer axialen Fixierung zwischen dem Haltevorsprung und dem Befestigungsvorsprung am inneren Randabschnitt abgestützt werden.
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In besonders vorteilhafter Weise weist die Rotorscheibe eine - mit oder ohne Unterbrechungen - umlaufende, sich radial auswärts öffnende Ringnut auf. Hierbei ist vorgesehen, dass das Dichtelement mit dem inneren Randabschnitt in der Ringsegmentnut gelagert ist und somit am inneren Randabschnitt eine weitere axiale Fixierung erfolgt.
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Dabei ist es weiterhin besonders vorteilhaft, wenn zwischen dem Haltevorsprung und dem inneren Randabschnitt ein innerer elastisch verformbarer Abschnitt vorhanden ist.
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Sofern die gewünschte Elastizität des Dichtelements zur Ermöglichung geringfügiger axialer Verschiebungen der Ringsegmentnut im Wesentlichen nur in einer Richtung erforderlich ist oder sofern die axiale Bewegung der Ringsegmentnut mit einhergehende Verformung des Biegeabschnitts in zumindest einer Richtung begrenzt werden soll, so ist es weiterhin besonders vorteilhaft, wenn im Bereich des Haltevorsprungs oder des Biegeabschnitts zwischen dem äußeren Randabschnitt und dem Haltevorsprung weiterhin eine axiale Abstützung des Dichtelements ermöglicht wird.
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Sofern eine Verschiebung der Ringsegmentnut und des Biegeabschnitts des Dichtelements in einer auf die Stirnseite der Rotorscheibe zuweisenden Richtung zu verhindern ist oder die Bewegung begrenzt werden soll, so weist in besonders vorteilhafter Weise die Rotorscheibe einen sich axial von der Stirnseite zum Biegeabschnitt erstreckenden ersten Anlagevorsprung auf.
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Sofern eine Verschiebung der Ringsegmentnut und des Biegeabschnitts des Dichtelements in einer von der Stirnseite der Rotorscheibe wegweisenden Richtung zu verhindern ist oder die Bewegung begrenzt werden soll, so weist in besonders vorteilhafter Weise die Laufschaufel am Schaufelfuß einen sich axial von der Stirnseite zum Dichtelement erstreckenden zweiten Anlagevorsprung auf.
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Hierbei kann einerseits vorgesehen sein, dass das Dichtelement axial einseitig am ersten oder zweiten Anlagevorsprung in einer Ausgangslage im Ruhezustand des Rotors ohne Schubkräfte und ohne thermische Dehnungen anliegt. Andererseits kann vorgesehen sein, dass in der Ausgangslage ein freier Abstand zwischen dem Dichtelement und dem ersten und/oder zweiten Anlagevorsprung vorhanden ist. Hierdurch wird der Verschiebeweg der Ringsegmentnut und somit der Laufschaufel relativ zu Rotorscheibe begrenzt.
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In besonders vorteilhafter Weise werden das Dichtelement sowie die Verbindung zwischen dem Haltevorsprung und dem Befestigungsvorsprung derartig ausgeführt, dass weiterhin ein elastischer innerer Abschnitt zwischen dem Haltesprung und dem inneren Randabschnitt vorhanden ist, welcher sich bei einer axialen Verschiebung der Ringsegmentnut elastisch verformen kann.
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Wenngleich elastische Verformungen am Biegeabschnitt erfindungsgemäß zugelassen werden, so wird in vorteilhafter Weise eine Biegespannung im Bereich der Befestigung des Haltevorsprungs am Befestigungsvorsprung nach Möglichkeit vermieden. Hierzu ist die Verbindung derartig auszuführen, dass geringfügige Winkeländerungen zwischen dem Haltevorsprung und dem Befestigungsvorsprung im Wesentlichen ohne Einleitung von Biegespannungen in den Befestigungsvorsprung möglich sind. Zu berücksichtigen ist hierbei eine Verformung des Dichtelements im Bereich der Verbindung zwischen dem Haltevorsprung und dem Befestigungsvorsprung um eine tangentiale Achse um zumindest 0,1°. Besonders vorteilhaft wird eine Verformung des Dichtelements ohne Biegespannungen in der Verbindung von Haltevorsprung und Befestigungsvorsprung um zumindest 0,5° zugelassen. Ermöglicht wird dieses beispielsweise durch einen sich zwischen Befestigungsvorsprung und Haltevorsprung entlang der Umfangsrichtung erstreckenden Linienkontakt. Ebenso kann eine gewölbte, sich in Umfangsrichtung erstreckende Anlagefläche zwischen Haltevorsprung und Befestigungsvorsprung gewählt werden.
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Zur axialen Verbindung von Haltevorsprung und Befestigungsvorsprung stehen verschiedene Ausführungsformen zur Verfügung, wobei in einer ersten vorteilhaften Ausführungsform der Befestigungsvorsprung in Form eines sich radial auswärts erstreckenden Hakens und der Haltevorsprung in Form eines sich zur Rotorachse erstreckenden Hakens gebildet werden. Durch das ineinander Haken von Befestigungsvorsprung und Haltevorsprung wird die axiale Fixierung erzielt. Diese Ausführungsform begünstigt eine besonders einfache Montage des Dichtelements mit einem Einschieben auf die Rotorachse zuweisend in die Ringnut an der Rotorscheibe und zugleich des Haltevorsprungs in den Befestigungsvorsprung.
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In alternativer Ausführungsform ist es ebenso möglich, den Befestigungsvorsprung in Form eines sich zur Rotorachse erstreckenden Hakens und analog den Haltevorsprung in Form eines sich radial auswärts erstreckenden Hakens zu bilden. Ebenso wird durch das Ineinanderhaken von Befestigungsvorsprung und Haltevorsprung eine axiale Fixierung ermöglicht.
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Weiterhin können beide Ausführungen kombiniert werden, indem der Haltevorsprung oder der Befestigungsvorsprung ein T-förmiges Profil aufweist, welcher von einem C-förmigen Befestigungsvorsprung respektive Haltevorsprung umklammert wird. Analog kann eine Ausführung in Art einer Schwalbenschwanzverbindung gewählt werden.
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Zur Montage bei dieser Ausführungsform ist es einerseits möglich, eine Bajonett-artige Befestigung vorzusehen, bei der zunächst das Dichtelement derartig positioniert wird, dass sich der Haltevorsprung in Umfangsrichtung neben dem Befestigungsvorsprung befindet und nachfolgend durch eine relative Verschiebung in Umfangsrichtung das Ineinandergreifen von Befestigungsvorsprung und Haltevorsprung bewirkt wird.
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Andererseits ist es möglich, die Rotorscheibe auf der von dem inneren Randabschnitt zur Rotorachse weisenden Seite bzw. die Ringnut in radialer Richtung um das notwendige Maß gegenüber dem eingreifenden inneren Randabschnitt zu vergrößern, so dass zunächst das Dichtelement mit dem inneren Randabschnitt in die Ringnut eingesteckt und sodann durch eine radial auswärts weisende Bewegung ein Einhaken des Haltevorsprung in den Befestigungsvorsprung erfolgt.
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Die radiale Fixierung des Dichtelements kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, wobei in einer ersten einfachen und vorteilhaften Ausführungsform eine Anlage des äußeren Randabschnitts mit einer radial auswärtsweisenden Stirnseite an der Schaufelplattform, d.h. am Nutgrund der Ringsegmentnut, vorgesehen ist. Insofern werden Fliehkräfte vom Dichtelement zunächst auf die Schaufelplattform übertragen.
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Mit einer Ausführungsform der Verhakung von Haltevorsprung und Befestigungsvorsprung mit einem zur Rotorachse weisenden Befestigungsvorsprung ist es alternativ vorteilhaft möglich, die Fliehkräfte vom Dichtelement unmittelbar auf die Rotorscheibe über die Verbindung von Haltevorsprung am Befestigungsvorsprung zu übertragen.
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Die stabile Befestigung des Dichtelements an der Rotorscheibe insbesondere in der Verbindung des Haltevorsprungs am Befestigungsvorsprung wird begünstigt, wenn sich die beiden Ränder des Dichtelements in Umfangsrichtung im Bereich zwischen zwei Schaufelhaltenuten befinden. Dieses ermöglicht die Verhakung des Haltevorsprungs an zwei benachbarten, durch eine Schaufelhaltenut beabstandete, Befestigungsvorsprünge. Ebenso ist es in diesem Fall möglich, an einem Dichtelement zwei in Umfangsrichtung beabstandete Haltevorsprünge vorzusehen.
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Eine vorteilhafte axiale Sicherung der Laufschaufel an der Rotorscheibe mittels des Dichtelements unter Berücksichtigung der elastischen Verformung des Biegeabschnitts und/oder des inneren Abschnitts wird erzielt, wenn die radiale Erstreckung des Biegeabschnitts zumindest der 0,5-fachen radialen Erstreckung zwischen dem Haltevorsprung und dem inneren Randabschnitt respektive des inneren Abschnitts entspricht. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die radiale Erstreckung des Biegeabschnitts höchstens der radialen Erstreckung zwischen dem Haltevorsprung und dem inneren Randabschnitt respektive des inneren Abschnitts entspricht.
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Unabhängig von der Art der Montage ist es in jedem Fall vorteilhaft, wenn eine Verschiebung des Dichtelements in Umfangsrichtung relativ zur Rotorscheibe im Gebrauch des Rotors verhindert ist. Entsprechend vorteilhaft, wenn das Dichtelement mittels eines Sicherungselements in Umfangsrichtung an der Rotorscheibe und/oder der Laufschaufel gesichert ist.
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Weiterhin ist es für die Verwendung des Rotors erforderlich, dass das Dichtelement ebenso in radialer Richtung gesichert ist. Sofern dieses nicht bereits durch den gegenüberliegenden Eingriff des inneren Randabschnitts an einem Absatz am Rotor bzw. in der Ringnut und des äußeren Randabschnitts in der Ringsegmentnut gegeben ist, so ist es vorteilhaft, wenn ein Sicherungselement eingesetzt wird, welches eine radiale Verschiebung des Dichtelements insbesondere auf die Rotorachse zu weisend verhindert wird. In vorteilhafter Weise erfolgt mittels des Sicherungselements die Sicherung in radialer Richtung und zugleich in Umfangsrichtung. Ausführungsformen hierzu sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt und können in geeigneter Weise angewendet werden.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein Dichtelement, welches zur Verwendung bei einem zuvor beschriebenen Rotor bestimmt ist und entsprechend vorhergehender Beschreibung ausgeführt ist.
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In den nachfolgenden Figuren wird eine beispielhafte Ausführungsform für einen erfindungsgemäßen Rotor im Bereich des Dichtelements schematisch skizziert. Es zeigen:
- 1 ein Längsschnitt durch den Rotor im Bereich des Befestigungsvorsprung mit einem ersten Ausführungsbeispiel;
- 2 analog der 1 ein Längsschnitt Bereich der Schaufelhaltenut;
- 3 und 4 perspektivische Ansichten auf das Dichtelement;
- 5 ein Längsschnitt durch den Rotor im Bereich des Befestigungsvorsprung mit einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- 6 analog der 5 ein Längsschnitt Bereich der Schaufelhaltenut.
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In der 1 wird in einem Längsschnitt durch den Rotor abschnittsweise die Rotorscheibe 01, die Laufschaufel 11 und das Dichtelemente 21 skizziert. Die Rotorscheiben 01 weist hierzu eine Schaufelhaltenut 02 auf. Weiterhin zu erkennen ist die in der Rotorscheibe 01 vorhandene Ringnut 04, welche 04 sich radial auswärtsweisend öffnet. Vor einer Stirnseite der Rotorscheibe 01 befindet sich der Befestigungsvorsprung 05 mit einer sich radial auswärts erstreckenden Hakenform. In der Schaufelhaltenut 02 ist die Laufschaufel 11 mit dem Schaufelfuß 12 befestigt. Weiterhin zu erkennen ist die die Rotorscheibe 01 überragende Schaufelplattform 13, welche 13 in einem die Stirnseite der Rotorscheibe 01 überragenden Bereich eine sich radial zur Rotorachse öffnende Ringsegmentnut 14 aufweist.
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Das Dichtelement 21 ist hierbei mit einem inneren Randabschnitt 22 in der Ringnut 04 gelagert. Radial gegenüberliegend erfolgt eine Befestigung eines äußeren Randabschnitts 23 in der Ringsegmentnut 14. Weiterhin erfolgt eine axiale Fixierung des Dichtelements 21 an der Rotorscheibe 01 durch die Verbindung eines Haltevorsprungs 24 an dem Befestigungsvorsprung 05. Durch diese Anordnung ist das Dichtelement 21 in axialer Richtung an der Rotorscheibe 01 festgelegt. Mit dem Eingriff des äußeren Randabschnitts 23 in die Ringsegmentnut 14 der Laufschaufel 11 ist auch dessen Position axial festgelegt.
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Zwischen dem Haltevorsprung 24 und dem äußeren Randabschnitt 23 befindet sich der elastisch verformbare Biegeabschnitt 25 des Dichtelements 21 und zwischen dem Haltevorsprung 24 und dem inneren Randabschnitt 22 befindet sich der innere elastisch verformbare Abschnitt des Dichtelements 21.
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Die 2 skizziert hierzu nochmals im Längsschnitt durch den Rotor die Rotorscheibe 01 im Bereich der Schaufelhaltenut 02. In dieser 02 ist die Laufschaufel 11 mit dem Schaufelfuß 12 befestigt.
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In den 3 und 4 wird beispielhaft in perspektivischer Ansicht ein Dichtelement 21 skizziert. Zu erkennen ist das Dichtelement 21 mit dem Haltevorsprung 24, dem inneren Abschnitt 22 sowie dem äußeren Randabschnitt 23.
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In der 5 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Rotor mit einer Rotorscheibe 31, darin 31 im Umfang befestigten Laufschaufeln 41 mit den an der Stirnseite angeordneten Dichtelementen 51 im Schnitt skizziert. Zu erkennen ist wiederum die Rotorscheibe 31 mit der darin angeordneten Schaufelhaltenut 02. In dieser 02 sind die Laufschaufeln 41 mit dem Schaufelfuß 42 befestigt. Zur Abdeckung der Schaufelhaltenuten 02 befinden sich vor einer Stirnseite der Rotorscheibe 31 jeweils die Dichtelemente 51, welche 51 sich im wesentlichen in Umfangsrichtung sowie radial erstrecken. Die Laufschaufel 41 weist analog vorherigem Ausführungsbeispiel eine sich an den Schaufelfuß 42 anschließende, die Rotorscheibe 31 überragende Schaufelplattform 43 auf. In dieser 43 befindet sich eine sich in Umfangsrichtung erstreckende, zur Rotorachse öffnende Ringsegmentnut 44. In der Ringsegmentnut 44 ist analog vorherigem Ausführungsbeispiel das Dichtelement 51 mit einem äußeren Randabschnitt 53 gelagert, so dass eine axiale Fixierung der Laufschaufel 41 am Dichtelement 51 erfolgt. Am gegenüberliegenden Ende des Dichtelements 41 befindet sich der innere Randabschnitt 52, welcher 52 an einem Gegenlager 34 der Rotorscheibe 31 in zumindest axialer Richtung zur Anlage kommt.
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Die axiale Fixierung des Dichtelements 51 wird weiterhin erreicht durch die Anordnung eines zweiteiligen Haltevorsprungs 54 am Dichtelement 51 sowie komplementär einen Befestigungsvorsprung 35 an der Rotorscheibe 31. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Befestigungsvorsprung 35 T-förmig ausgeführt und bildet insofern einen radial auswärts weisenden Haken 35a sowie einen radial einwärts weisenden Haken 35b. An diesen 35a, 35b greifen jeweils entsprechende radial einwärts weisende bzw. radial auswärts weisende Haken 54a, 54b des Haltevorsprungs 54 des Dichtelements 51 an, der 54 insofern eine C-Form aufweist. Somit wird eine axiale Fixierung des Dichtelements 51 an der Rotorscheibe 31 bewirkt.
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Zwischen dem Haltevorsprung 54 und dem äußeren Randabschnitt 53 befindet sich der Biegeabschnitt 55 des Dichtelements 51, der 51 bestimmungsgemäß bei axialer Verschiebung der Laufschaufel 41 bzw. genauer der Ringsegmentnut 44 einer elastischen Verformung unterliegt. Das hierbei um die Verbindung zwischen dem Haltevorsprung 54 und den Befestigungsvorsprung 35 durch die Verschiebung des äußeren Randabschnitt zu 53 hervorgerufene Biegemoment wird durch die Anlage des inneren Randabschnitt 52 am Gegenlager 34 abgefangen.
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Weiterhin zu erkennen ist die Anordnung eines ersten Anlagevorsprung 36 an der Rotorscheibe 31, welcher 36 sich ausgehend von der Stirnseite der Rotorscheibe 31 auf den Biegeabschnitt 55 zu weisend erstreckt. Diese Ausführungsform bewirkt eine Begrenzung der Bewegung der Laufschaufel 41 in einer vom Dichtelement 51 wegweisenden Richtung durch die Anlage des Biegeabschnitts 55 am ersten Anlagevorsprung 36.
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In der weiteren 6 wird wiederum das Ausführungsbeispiel aus 5 im Schnitt skizziert, diesmal analog 2 durch die Laufschaufel 41 im Bereich des Schaufelfußes 42. Zu erkennen ist wiederum die Rotorscheibe 31 mit der Schaufelhaltenut 02 und der darin befestigten Laufschaufel 41 mit Schaufelfuß 42 und Schaufelplattform 43. Wird weiterhin ein zweiter Anlagevorsprung 46 skizziert, welcher 46 am Schaufelfuß 42 angeordnet ist und sich axial zum Dichtelement 51 weisend erstreckt. Ebenso mittels des zweiten Anlagevorsprungs 46 wird eine Begrenzung der Bewegung der Laufschaufel 41 bewirkt. Im Falle einer Bewegung der Laufschaufel 41 in einer zum Dichtelement 51 weisenden Richtung erfolgt eine Anlage des zweiten Anlagevorsprungs 46 in diesem Ausführungsbeispiel am Haltevorsprung 54.