DE102017131202A1 - Magnetisch-induktives Durchflussmessgerät - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein magnetisch-induktives Durchflussmessgerät (1) umfassend:Ein Messrohr (10) mit einer Messrohrachse (11) und einer Messrohrwand (12);Ein Magnetsystem (20) zum Erzeugen eines Magnetfelds, welches Magnetfeld senkrecht zur Messrohrachse steht;Zumindest ein Paar Messelektroden (30) zum Abgreifen einer im Medium durch das Magnetfeld induzierte elektrischen Spannung,Eine elektronische Mess-/Betriebsschaltung (40) zum Betreiben des Magnetsystems und der Messelektroden,wobei das Magnetsystem (20) folgendes aufweist:ein Spulensystem (21) mit mindestens einer Spule (21.1) mit einem Spulenkern (21.2);zwei Polschuhe (22);wobei das Spulensystem (21) eine Vorrichtung zur Feldrückführung (21.3) aufweist,dadurch gekennzeichnet, dassein Tangentialanteil des Magnetfelds in der Spule bezüglich der Messrohrachse mindestens 90% des Gesamtmagnetfelds beträgt,wobei die Vorrichtung zur Feldrückführung (21.3) mindestens einen Rückführungsteil (21.4) aufweist, welcher jeweils durch mindestens eine Spule verläuft und jeweils den Spulenkern (21.2) der entsprechenden mindestens einen Spule (21.1) ausbildet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein magnetisch-induktives Durchflussmessgerät zur Messung des Volumendurchflusses oder der Durchflussgeschwindigkeit eines durch ein Messrohr strömenden Mediums.
- Magnetisch-induktive Durchflussmessgerät basieren auf der Messung einer in einem elektrisch leitfähigen Medium durch ein Magnetfeld induzierte elektrische Spannung, welche linear abhängig zum angelegten Magnetfeld und zum Volumendurchfluss des Mediums durch das Messrohr ist.
- Das Magnetfeld wird üblicherweise mittels eines Magnetsystems mit mindestens einer Spule erzeugt. So zeigt beispielsweise die
DE102015122664A1 ein magnetisch-induktives Durchflussmessgerät, bei welchem mittels zweier Spulen ein Magnetfeld senkrecht zu einer Messrohrachse erzeugt wird, wobei Spulenachsen senkrecht zur Messrohrachse stehen. Das Magnetfeld außerhalb des Messrohrs und außerhalb der Spulen wird mittels einer Feldführung zwischen den beiden Spulen geleitet, wobei eine magnetische Anbindung zwischen Spulenkern einer Spule und Feldführung sowie zwischen Messrohr und Spulenkern jeweils mittels eines Polschuhs hergestellt ist. Da jede Anbindung jeweils eine Unterbrechung des magnetischen Flusses bedeutet, wird somit eine Leistungsfähigkeit des Durchflussmessgeräts gemindert. Darüber hinaus führt die Konzentration der Erzeugung des Magnetfelds auf den Bereich der Spulen dazu, dass viele Windungen eines Spulendrahts in einem engen Raumbereich eingesetzt werden müssen. Dies führt zu einer schlechteren Wärmeabgabe und zu einer Verschwendung von kostbaren Rohstoffen, da viele Windungen in einem engen Raumbereich nur durch viele Windungsschichten zu bewerkstelligen sind. - Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein magnetisch-induktives Durchflussmessgerät vorzuschlagen, welches zumindest einen der genannten Nachteile zumindest abmildert.
- Die Aufgabe wird gelöst durch ein magnetisch-induktives Durchflussmessgerät gemäß dem unabhängigen Anspruch 1.
- Ein erfindungsgemäßes magnetisch-induktives Durchflussmessgerät zur Messung des Volumendurchflusses oder der Durchflussgeschwindigkeit eines durch ein Messrohr strömenden Mediums umfasst:
- Das Messrohr mit einer Messrohrachse und einer Messrohrwand;
- Ein Magnetsystem zum Erzeugen eines Magnetfelds, welches Magnetfeld senkrecht zur Messrohrachse steht, wobei das Magnetsystem auf einer Außenseite des Messrohrs angebracht ist;
- Zumindest ein Paar Messelektroden, welche Messelektroden mit dem im Messrohr befindlichen Medium kapazitiv oder galvanisch gekoppelt sind, wobei die Messelektroden dazu eingerichtet sind, eine im Medium durch das Magnetfeld induzierte elektrische Spannung abzugreifen, wobei eine erste Messelektrode des Messelektrodenpaars auf einer ersten Seite des Messrohrs und eine zweite Messelektrode des Messelektrodenpaars einer zweiten Seite des Messrohr angeordnet ist;
- Eine elektronische Mess-/Betriebsschaltung zum Betreiben des Magnetsystems und der Messelektroden sowie zum Bereitstellen von Durchflussmesswerten,
- wobei das Magnetsystem folgendes aufweist:
- ein Spulensystem mit mindestens einer Spule mit einem Spulenkern;
- zwei Polschuhe, welche auf gegenüberliegenden Seiten des Messohrs angeordnet sind, wobei die Polschuhe dazu eingerichtet, das von dem Spulensystem erzeugte Magnetfeld in das Messrohr überzuführen sowie das das Messrohr durchdringende Magnetfeld aufzunehmen und zum Spulensystem zu leiten;
- wobei das Spulensystem eine Vorrichtung zur Feldrückführung aufweist, welche Vorrichtung zur Feldrückführung dazu eingerichtet ist, dass Magnetfeld außerhalb des Messrohrs zwischen den Polschuhen zu leiten,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Tangentialanteil des Magnetfelds in der Spule bezüglich der Messrohrachse mindestens 80% und insbesondere mindestens 90% des Gesamtmagnetfelds beträgt,
- wobei die Vorrichtung zur Feldrückführung mindestens einen Rückführungsteil aufweist, welcher jeweils durch mindestens eine Spule verläuft und jeweils den Spulenkern der entsprechenden mindestens einen Spule ausbildet.
- Ein Messrohr lässt sich mittels eines zylindersymmetrischen Koordinatensystems umfassend eine radiale Koordinate, eine axiale Koordinate und eine tangentiale Koordinate beschreiben. Der Tangentialanteil des Magnetfelds bezieht sich also auf den Anteil des Magnetfelds, welcher entlang der Tangentialkoordinate ausgerichtet ist. Durch eine tangentiale Orientierung der mindestens einen Spule am Messrohr und das Durchführen der Feldrückführung durch die Spule wird also bei jedem Polschuh ein Übergang zwischen einer Feldführung und einem Spulenkern durch Vereinheitlichung der Feldrückführung mit mindestens einem Spulenkern eine Anbindung zweier Bauteile eingespart und somit ein magnetischer Widerstand des Magnetsystems vermindert. Ein Mindestanteil von 80% des Tangentialanteils am Gesamtmagnetfeld lässt Spielraum für eine leichte axiale oder radiale Orientierung der Spule entlang des zugehörigen Rückführungsteils.
- Die Polschuhe sind jeweils bevorzugt aus mindestens einem nichtkornorientierten Metallblech gefertigt und liegen auf dem Messrohr auf.
- In einer Ausgestaltung weist das Rückführungsteil mindestens eine Lage Elektroblech auf, welches die Anforderungen der Norm DIN EN 10106 Ausgabe 2007-11 erfüllt, oder wobei das Elektroblech insbesondere kornorientiert ist und die Anforderungen der Norm DIN EN 10107 Ausgabe 2005-10 erfüllt, wobei die Kornorientierung parallel zum magnetischen Fluss im Rückführungsteil ist.
- Eine Kornorientierung eines magnetisch leitfähigen Materials sorgt für eine nichtisotrope magnetische Leitfähigkeit, wobei ein magnetischer Widerstand des Materials entlang der Kornorientierung minimal ist. Durch Ausrichten der Kornorientierung entlang des magnetischen Flusses des Magnetfelds in der Rückführung kann also der magnetische Widerstand des Magnetsystems verringert werden.
- In einer Ausgestaltung weist die Spule höchstens 15 Windungslagen und insbesondere höchstens 10 Windungslagen und bevorzugt höchstens 5 Windungslagen auf.
- Auf diese Weise kann der Einsatz von zur Wicklung der Spule verwendete Rohstoffen wie beispielsweise Kupfer oder Silber minimiert werden. Außerdem verringert sich die Gefahr einer Überhitzung der Spulen, welche bei hohen Spulenströmen und vielen Windungsschichten gegeben ist.
- In einer Ausgestaltung weist eine Ausdehnung der Spule entlang ihrer Längsachse bezüglich der Messrohrachse einen Bogenwinkel α von mindestens 2 Grad, und insbesondere mindestens 5 Grad und bevorzugt mindestens 10 Grad auf. Eine größere Ausdehnung trägt zur Vermeidung von Windungslagen bei.
- In einer Ausgestaltung ist auf der ersten Seite und der zweiten Seite des Messrohrs jeweils mindestens eine Spule mit einem zugehörigen Rückführungsteil angeordnet.
- Eine zweiseitige Anordnung von Spulen und zugehörigen Rückführungsteilen trägt zu einer gleichförmigen des magnetischen Flusses in den Polschuhen bei, was zu einer räumlich homogenen Verteilung des Magnetfelds im Bereich der Messelektroden führt.
- In einer Ausgestaltung weist das Messrohr entlang der Messrohrachse zwei Endbereiche, einen Mittenbereich und zwei Zwischenbereiche auf, wobei jeweils ein Zwischenbereich zwischen einem Endbereich und dem Mittenbereich angeordnet ist,
wobei das Messrohr in seinen Endbereichen jeweils einen Flansch und einen Kragen aufweist, welche Flansche dazu eingerichtet sind an eine Rohrleitung angeschlossen zu werden,
wobei das mindestens eine Messelektrodenpaar im Mittenbereich angeordnet ist. - In einer Ausgestaltung sind die Polschuhe und/oder Rückführungsteile und/oder Spulen jeweils symmetrisch bezüglich eines Quer- und/oder Längsschnitts des Messrohrs angeordnet.
- Durch Erhöhung eines Symmetriegrades des Magnetsystems kann eine räumliche Verteilung des Magnetfelds im Bereich der Messelektroden homogener ausgestaltet werden.
- In einer Ausgestaltung schließen die Polschuhe im Mittenbereich bezüglich der Messrohrachse einen Bogenwinkel βM von mindestens 40 Grad und insbesondere mindestens 80 Grad und bevorzugt mindestens 120 Grad ein, wobei die Polschuhe durch zwei Lücken voneinander getrennt sind, wobei jede Lücke einen Bogenwinkel γ von mindestens 5 Grad und insbesondere mindestens 10 Grad und bevorzugt mindestens 15 Grad einschließt.
- Dadurch kann die Verteilung des Magnetfelds im Messrohr angepasst werden. Die Mindestausdehnung der Lücke zwischen den Polschuhen trägt zur Vermeidung eines magnetischen Kurzschlusses bei, welcher einen magnetischen Fluss im Messrohr behindern würde.
- In einer Ausgestaltung ist das Rückführteil im Mittenbereich angeordnet ist und weist insbesondere mindestens eine Durchführung für eine Messelektrodenkontaktierung und/oder zum Vergießen auf,
wobei das Rückführteil durch mindestens eine Spule, und bevorzugt durch zwei Spulen verläuft, wobei die mindestens zwei Spulen bezüglich der entsprechenden Messelektrode auf gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind. - In einer Ausgestaltung schließen die Polschuhe in den Zwischenbereichen jeweils einen Bogenwinkel βZ ein, welcher Bogenwinkel βZ um mindestens 30 Grad und insbesondere mindestens 40 Grad und bevorzugt mindestens 50 Grad kleiner ist als der Bogenwinkel βM,
wobei die Feldrückführung auf der ersten Seite und/oder zweiten Seite mindestens zwei Rückführungsteile aufweist, welche Rückführungsteile die Polschuhe in jeweils einem Zwischenbereich magnetisch verbinden. - In einer Ausgestaltung weist das Magnetsystem eine Abschirmvorrichtung auf, welche dazu eingerichtet ist, magnetische Störeinflüsse der Flansche bzw. Kragen zu minimieren,
wobei die Abschirmvorrichtung mindestens ein Abschirmband aufweist, welches das Messrohr umfänglich zumindest teilweise umfasst, wobei das Abschirmband zwischen einem Flansch und dem Mittenbereich oder auf einer dem Mittenbereich zugewandten Seite des Kragens angeordnet ist,
wobei das Abschirmband aus einem magnetisch leitfähigen Material gefertigt ist,
wobei das Abschirmband beispielsweise einstückig oder aus mehreren Teilbändern gefertigt ist. - Dies trägt zu einer Erhöhung einer möglichen Schaltfrequenz des Magnetsystems sowie zu längeren Messzeiten bei, da von durch in den Flanschen und Krägen induzierten Strömen verursachte magnetische Störeinflüsse im Messelektrodenbereich schneller unter eine kritische Grenze fallen.
- In einer Ausgestaltung weist die Abschirmvorrichtung zwei Abschirmbänder aufweist, welche jeweils einem Flansch zugeordnet sind.
- In einer Ausgestaltung weist das Rückführungsteil mindestens 5 und insbesondere mindestens 10 und bevorzugt mindestens 15 Lagen Elektroblech auf.
- Dadurch kann die magnetische Leitfähigkeit des Rückführungsteils verbessert werden.
- In einer Ausgestaltung weist das Messrohr einen Innendurchmesser von mindestens 0.35 Metern und insbesondere mindestens 1 Meter und bevorzugt mindestens 1.5 Metern auf.
- Insbesondere bei Messrohren mit großen Rohrdurchmessern trägt die Erfindung zu großen Vorteilen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit des Durchflussmessgerät bei.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.
-
1 skizziert ein typisches magnetisch-induktives Durchflussmessgerät gemäß dem Stand der Technik; -
2 skizziert ein erfindungsgemäßes magnetisch-induktives Durchflussmessgerät; -
3 a) bis c) zeigen schematische Seitenansichten alternativer Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen magnetisch-induktives Durchflussmessgeräts. -
1 skizziert einen Querschnitt durch ein bekanntes magnetisch-induktives Durchflussmessgerät, wobei das Durchflussmessgerät ein Messrohr10 , Messelektroden30 , und ein Magnetsystem mit zwei auf gegenüberliegenden Seiten des Messrohrs angeordneten Spulen21.1 , welche jeweils einen Spulenkern21.2 aufweisen, wobei jeweils ein Polschuh22 dazu eingerichtet ist, das magnetische Feld zwischen Messrohr und Spule zu leiten und dessen räumliche Verteilung im Messrohr auszuprägen. Der magnetische Fluss außerhalb des Messrohrs zwischen dem Messrohr abgewandten Seiten der Spulen ist mittels einer Feldrückführung bewerkstelligt. Der magnetische Fluss wird an den Übergängen zwischen Feldrückführung und Spulen, sowie Spule und Polschuh beeinträchtigt. Darüber hinaus sind, um die Spule räumlich kompakt auszugestalten, mehrere Windungsschichten Spulendraht notwendig, was jedoch nachteilhaft für einen Verbrauch von Spulendraht und auch problematisch hinsichtlich möglicher Überhitzung der Spule ist. -
2 skizziert anhand einer vereinfachten Querschnittszeichnung einen schematischen Aufbau eines beispielhaften erfindungsgemäßen magnetisch-induktiven Durchflussmessgeräts1 in einem Mittenbereich10.1 des Messrohrs. Das Durchflussmessgerät1 weist ein Messrohr10 , ein Magnetsystem20 , ein im Messrohr angeordnetes Paar Messelektroden30 , und eine elektronische Mess-/Betriebsschaltung40 auf, welche dazu eingerichtet ist, die Messelektroden30 und das Magnetsystem20 zu betreiben sowie Durchflussmesswerte bereitzustellen. Aus zeichnerischen Gründen sind elektrische Verbindungen zwischen den Messelektroden und der elektronischen Mess-/Betriebsschaltung40 und nur zwischen einer Spule und der elektronischen Mess-/Betriebsschaltung40 gezeigt. Das Magnetsystem20 umfasst ein Spulensystem21 und zwei Polschuhe22 , welche dazu eingerichtet sind, das durch das Spulensystem erzeugte Magnetfeld zwischen Spulensystem21 und Messrohr10 zu leiten und die räumliche Verteilung des Magnetfelds im Messrohr auszuprägen. Das Spulensystem umfasst vier Spulen21.1 mit jeweils einem Spulenkern21.2 , und eine Feldrückführung21.3 mit zwei Rückführungsteilen21.4 , welche auf gegenüberliegenden Seiten des Messrohrs angeordnet sind und durch jeweils zwei Spulen21.1 verlaufen und somit die Spulenkerne21.2 der zugehörigen Spulen ausbilden. Die Polschuhe weisen dabei jeweils ein dünnes Metallblech auf, und liegen anders als in2 dargestellt auf dem Messrohr10 auf. Die Feldrückführung21.3 ist dabei in vier Kontaktbereichen K mit den Polschuhen22 magnetisch gekoppelt, wobei die Rückführungsteile21.4 anders als in2 dargestellt auf den Polschuhen aufliegen. Die abweichende Darstellung ist dabei der Erkennbarkeit der einzelnen Bauteile des magnetisch-induktiven Durchflussmessgeräts geschuldet. Die Einrichtung der Rückführungsteile21.4 als Spulenkerne21.2 ermöglicht es, die Spulen in tangentialer Richtung zum Messrohr auszurichten. Damit kann eine Ausdehnung der Spulen entlang einer Spulenachse vergrößert und eine Anzahl von Windungsschichten verringert werden, was zu einer Materialersparnis beiträgt und ein übermäßiges Erwärmen der Spule im Messbetrieb zumindest abmildert. Die Ausdehnung der Spule entlang ihrer Längsachse weist bezüglich der Messrohrachse10.6 einen Bogenwinkel α von mindestens 2 Grad, und insbesondere mindestens 5 Grad und bevorzugt mindestens 10 Grad auf. Zusätzlich entfällt aufgrund der erfindungsgemäßen Konstruktion der Übergang zwischen einem Spulenkern und einem Rückführungsteil, da die Rückführungsteile die Funktion mindestens eines Spulenkerns übernehmen, wodurch der magnetische Widerstand des Spulensystems vermindert wird. - Für eine vorteilhafte räumliche Ausgestaltung des Magnetfelds im Bereich der Messelektroden
20 schließen die Polschuhe im Mittenbereich10.1 bezüglich der Messrohrachse10.6 einen BogenwinkelβM von mindestens 40 Grad und insbesondere mindestens 80 Grad und bevorzugt mindestens 120 Grad ein, wobei die Polschuhe durch zwei Lücken voneinander getrennt sind, wobei jede Lücke einen Bogenwinkelγ von mindestens 5 Grad und insbesondere mindestens 10 Grad und bevorzugt mindestens 15 Grad einschließt. Die Lücken sind dazu eingerichtet, einen magnetischen Kurzschluss zwischen den Polschuhen zu vermeiden. - Die Rückführungsteile können eine Durchführung für Messelektrodenkontaktierungen aufweisen (nicht gezeigt).
- Ein erfindungsgemäßes magnetisch-induktives Durchflussmessgerät ist nicht auf vier Spulen und zwei Rückführungsteile eingeschränkt. Ein erfindungsgemäßes Durchflussmessgerät kann n1 Spulen und n2 Rückführungsteile aufweisen, wobei n1 und n2 natürliche Zahlen sind und n2 < n1+1 gilt.
-
3 a) bis c) zeigen schematische Seitenansichten alternativer beispielhafter Ausgestaltungen eines Magnetsystems eines erfindungsgemäßen magnetisch-induktives Durchflussmessgeräts, wobei3a) ein Messrohr10 mit einem daran in einem Mittenbereich des Messrohrs10.1 angeordneten Magnetsystem20 aufweist, wobei das Magnetsystem auf der gezeigten Seite ein Spulensystem21 mit zwei Polschuhen und einem Rückführungsteil21.4 einer Feldrückführung21.3 aufweist. Das Feldrückführungsteil weist in einem Zentralbereich eine Durchführung für eine Messelektrodenkontaktierung21.41 auf. Das Messrohr weist in Endbereichen10.3 jeweils einen Flansch10.5 und einen Kragen10.4 auf, wobei die Flansche dazu eingerichtet sind, das Durchflussmessgerät in einem Rohrleitungssystem anzuordnen, wobei die Krägen dazu eingerichtet sind, um einen Mantel um das Messrohr ausrichten zu können, wobei der Mantel Schirmbleche aufweisen kann, um das Magnetsystem vor externen Feldern abzuschirmen. -
3 b) zeigt ein bezüglich eines Messrohrquerschnitts symmetrisches Magnetsystem, wobei das in3 a) gezeigte Spulensystem doppelt ausgeführt ist und symmetrisch bezüglich des Querschnitts angeordnet ist. Dadurch lässt sich die elektrische Verbindung der Messelektroden30 zur elektronischen Mess-/Betriebsschaltung ohne eine Durchführung21.41 wie in3a) gezeigt ausgestalten. Der Fluss des Magnetfelds in den Rückführungsteilen wird somit nicht behindert. Alternativ kann beispielsweise auch nur eine Spule21.1 pro Rückführungsteil21.4 eingerichtet sein. -
3 c) zeigt eine weitere Möglichkeit ein erfindungsgemäßes Magnetsystem einzurichten, wobei die Polschuhe in den Zwischenbereichen10.2 einen kleineren Bogenwinkel bzgl. der Messrohrachse einschließen. - Für die in
3a) bis3c) gezeigten Ausgestaltungen der Magnetsysteme gilt weiter Folgendes: Das durch das Spulensystem erzeugte Magnetfeld verursacht in den Flanschen10.5 und in den Krägen10.4 elektrische Ströme, welche wiederum das Magnetfeld im Bereich der Messelektroden stören und die Messleistung des Durchflussmessgeräts mindern. Um diese Störeinflüsse zu mindern weist das Magnetsystem eine Abschirmvorrichtung23 umfassend zwei Abschirmbänder23.1 auf welche auf dem Spulensystem21 zugewandten Seiten der Krägen bzw. Flansche angeordnet sind. Die Abschirmbänder weisen ein magnetisch leitfähiges Material auf und vermindern dadurch die Ausbreitung der Störeinflüsse zu den Messelektroden. - Das Magnetsystem weist auf der der gezeigten Seite gegenüberliegenden Seite des Messrohrs bevorzugt mindestens eine weitere Spule und mindestens ein weiteres Rückführungsteil auf, welche vorteilhafterweise symmetrisch zu einem Längsschnitt des Messrohrs zu den gezeigten Spulen sowie Rückführteilen angeordnet sind.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- magnetisch-induktives Durchflussmessgerät
- 10
- Messrohr
- 10.1
- Mittenbereich
- 10.2
- Zwischenbereich
- 10.3
- Endbereich
- 10.4
- Kragen
- 10.5
- Flansch
- 11
- Messrohrachse
- 12
- Messrohrwand
- 20
- Magnetsystem
- 21
- Spulensystem
- 21.1
- Spule
- 21.2
- Spulenkern
- 21.3
- Feldrückführung
- 21.4
- Rückführungsteil
- 21.41
- Durchführung für Messelektrodenkontaktierung
- 22
- Polschuh
- 23
- Abschirmvorrichtung
- 23.1
- Abschirmband
- 30
- Messelektroden
- 31
- erste Messelektrode
- 32
- zweite Messelektrode
- 40
- elektronische Mess-/Betriebsschaltung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102015122664 A1 [0003]
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- Norm DIN EN 10106 [0009]
- Norm DIN EN 10107 [0009]
Claims (14)
- Magnetisch-induktives Durchflussmessgerät (1) zur Messung des Volumendurchflusses oder der Durchflussgeschwindigkeit eines durch ein Messrohr (10) strömenden Mediums umfassend: Das Messrohr (10) mit einer Messrohrachse (11) und einer Messrohrwand (12); Ein Magnetsystem (20) zum Erzeugen eines Magnetfelds, welches Magnetfeld senkrecht zur Messrohrachse steht, wobei das Magnetsystem auf einer Außenseite des Messrohrs angebracht ist; Zumindest ein Paar Messelektroden (30), welche Messelektroden mit dem im Messrohr befindlichen Medium kapazitiv oder galvanisch gekoppelt sind, wobei die Messelektroden dazu eingerichtet sind, eine im Medium durch das Magnetfeld induzierte elektrische Spannung abzugreifen, wobei eine erste Messelektrode (31) des Messelektrodenpaars auf einer ersten Seite des Messrohrs und eine zweite Messelektrode (32) des Messelektrodenpaars einer zweiten Seite des Messrohr angeordnet ist; Eine elektronische Mess-/Betriebsschaltung (40) zum Betreiben des Magnetsystems und der Messelektroden, wobei das Magnetsystem (20) folgendes aufweist: ein Spulensystem (21) mit mindestens einer Spule (21.1) mit einem Spulenkern (21.2); zwei Polschuhe (22), welche auf gegenüberliegenden Seiten des Messohrs angeordnet sind, wobei die Polschuhe dazu eingerichtet, das von dem Spulensystem erzeugte Magnetfeld in das Messrohr überzuführen sowie das das Messrohr durchdringende Magnetfeld aufzunehmen und zum Spulensystem zu leiten; wobei das Spulensystem (21) eine Vorrichtung zur Feldrückführung (21.3) aufweist, welche Vorrichtung zur Feldrückführung dazu eingerichtet ist, dass Magnetfeld außerhalb des Messrohrs zwischen den Polschuhen zu leiten, dadurch gekennzeichnet, dass ein Tangentialanteil des Magnetfelds in der Spule bezüglich der Messrohrachse mindestens 90% des Gesamtmagnetfelds beträgt, wobei die Vorrichtung zur Feldrückführung (21.3) mindestens einen Rückführungsteil (21.4) aufweist, welcher jeweils durch mindestens eine Spule verläuft und jeweils den Spulenkern (21.2) der entsprechenden mindestens einen Spule (21.1) ausbildet.
- Durchflussmessgerät (1) nach
Anspruch 1 , wobei das Rückführungsteil (21.4) mindestens eine Lage Elektroblech aufweist, welches die Anforderungen der Norm DIN EN 10106 Ausgabe 2007-11 erfüllt, oder wobei das Elektroblech insbesondere kornorientiert ist und die Anforderungen der Norm DIN EN 10107 Ausgabe 2005-10 erfüllt, wobei die Kornorientierung parallel zum magnetischen Fluss im Rückführungsteil ausgerichtet ist. - Durchflussmessgerät (1) nach
Anspruch 1 oder2 , wobei die Spule (21.1) höchstens 15 Windungslagen und insbesondere höchstens 10 Windungslagen und bevorzugt höchstens 5 Windungslagen aufweist. - Durchflussmessgerät (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei eine Ausdehnung der Spule entlang ihrer Längsachse bezüglich der Messrohrachse einen Bogenwinkel α von mindestens 2 Grad, und insbesondere mindestens 5 Grad und bevorzugt mindestens 10 Grad aufweist.
- Durchflussmessgerät (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei auf der ersten Seite und der zweiten Seite des Messrohrs jeweils mindestens eine Spule mit einem zugehörigen Rückführungsteil angeordnet ist.
- Durchflussmessgerät (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei das Messrohr (10) entlang der Messrohrachse (11) zwei Endbereiche (10.3), einen Mittenbereich (10.1) und zwei Zwischenbereiche (10.2) aufweist, wobei jeweils ein Zwischenbereich zwischen einem Endbereich und dem Mittenbereich angeordnet ist, wobei das Messrohr in seinen Endbereichen jeweils einen Flansch (10.5) und einen Kragen (10.4) aufweist, welche Flansche dazu eingerichtet sind an eine Rohrleitung angeschlossen zu werden, wobei das mindestens eine Messelektrodenpaar im Mittenbereich angeordnet ist.
- Durchflussmessgerät (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Polschuhe (22) und/oder Rückführungsteile (21.4) und/oder Spulen (21.1) jeweils symmetrisch bezüglich eines Quer- und/oder Längsschnitts des Messrohrs angeordnet sind.
- Durchflussmessgerät (1) nach
Anspruch 7 , wobei die Polschuhe (22) im Mittenbereich (10.1) bezüglich der Messrohrachse einen Bogenwinkel βM von mindestens 40 Grad und insbesondere mindestens 80 Grad und bevorzugt mindestens 120 Grad einschließen, wobei die Polschuhe durch zwei Lücken voneinander getrennt sind, wobei jede Lücke einen Bogenwinkel γ von mindestens 5 Grad und insbesondere mindestens 10 Grad und bevorzugt mindestens 15 Grad einschließt. - Durchflussmessgerät (1) nach
Anspruch 7 oder8 , wobei das Rückführteil (21.4) im Mittenbereich (10.1) angeordnet ist und insbesondere mindestens eine Durchführung (21.41), insbesondere für eine Messelektrodenkontaktierung aufweist, wobei das Rückführteil durch mindestens eine Spule, und bevorzugt durch zwei Spulen verläuft, wobei insbesondere die mindestens zwei Spulen bezüglich der entsprechenden Messelektrode auf gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind. - Durchflussmessgerät (1) nach
Anspruch 6 oder7 , wobei die Polschuhe (22) in den Zwischenbereichen (10.2) jeweils einen Bogenwinkel βZ einschließen, welcher Bogenwinkel βZ um mindestens 30 Grad und insbesondere mindestens 40 Grad und bevorzugt mindestens 50 Grad kleiner ist als der Bogenwinkel βM, wobei die Feldrückführung (21.3) auf der ersten Seite und/oder zweiten Seite mindestens zwei Rückführungsteile (21.4) aufweist, welche Rückführungsteile die Polschuhe in jeweils einem Zwischenbereich magnetisch verbinden. - Durchflussmessgerät (1) nach einem der
Ansprüche 6 bis10 , wobei das Magnetsystem (20) eine Abschirmvorrichtung (23) aufweist, welche dazu eingerichtet ist, magnetische Störeinflüsse der Flansche (10.5) bzw. Kragen (10.4) zu minimieren, wobei die Abschirmvorrichtung mindestens ein Abschirmband (23.1) aufweist, welches das Messrohr umfänglich zumindest teilweise umfasst, wobei das Abschirmband zwischen einem Flansch und dem Mittenbereich oder auf einer dem Mittenbereich zugewandten Seite des Kragens angeordnet ist, wobei das Abschirmband aus einem magnetisch leitfähigen Material gefertigt ist, wobei das Abschirmband beispielsweise einstückig oder aus mehreren Teilbändern gefertigt ist. - Durchflussmessgerät (1) nach
Anspruch 11 , wobei die Abschirmvorrichtung (23) zwei Abschirmbänder (23.1) aufweist, welche jeweils einem Flansch zugeordnet sind. - Durchflussmessgerät (1) nach einem der vorigen
Ansprüche 2 bis12 , wobei das Rückführungsteil (21.4) mindestens 5 und insbesondere mindestens 10 und bevorzugt mindestens 15 Lagen Elektroblech aufweist. - Durchflussmessgerät (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei das Messrohr einen Innendurchmesser von mindestens 0.35 Metern und insbesondere mindestens 1 Meter und bevorzugt mindestens 1.5 Metern aufweist.
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