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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Sperrklinke mit einem Klinkenkörper für eine Parksperre, die ein Lagerauge, über das die Sperrklinke um eine Achse lagerbar und verdrehbar ist, einen Klinkenzahn zum Eingriff in eine Sperrverzahnung und einen Hebelarm, über den der Klinkenzahn von dem Lagerauge beabstandet ist, aufweist.
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Hintergrund der Erfindung
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Parksperren werden beispielsweise in stationären Maschinen zur Arretierung von Zahnrädern, in Ratschenfreiläufen, Rücklaufsperren oder in Getrieben von Kraftfahrzeugen eingesetzt. Insbesondere wenn in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs nicht-mechanische Komponenten verbaut werden wie bei Automatikgetrieben mit hydrodynamischen Drehmomentwandlern oder Fahrzeugen mit Elektroantrieb, dienen Parksperren zur Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Wegrollen des Fahrzeugs im Falle eines Fahrzeugstillstands oder bei abgestelltem Motor. Dazu kann die Parksperre durch den Fahrer oder indirekt über elektrische Hilfsmittel aktiviert werden. Sie blockiert dann in der Regel formschlüssig die Getriebeausgangswelle.
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In der gattungsgemäßen
DE 1 043 829 A1 ist eine Parksperre mit einer gegen eine Rückstellkraft verschwenkbaren Sperrklinke vorgesehen, die mittels eines Klinkenzahns in eine außenumfänglich auf einem Parksperrenrad angeordnete Sperrverzahnung formschlüssig eingreifen kann. Ist der Formschluss hergestellt, verhindert das drehfest auf der Getriebeabtriebswelle angeordnete Parksperrenrad deren Bewegung und damit die Bewegung des Fahrzeugs.
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Die Betätigung der Sperrklinke erfolgt durch eine linear verschiebliche Betätigungseinheit, die als ein Schlitten eine rahmenartige Form aufweist, wobei ein Wählhebel an längs verlaufenden Seitenwänden des rahmenartigen Gestänges angreift. Die Betätigungseinheit weist zwei gemeinsam gelagerte Rollen auf, über die sie auf die Sperrklinke einwirkt.
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Die Sperrklinke muss das Parksperrenrad auch bei geringen Fahrzeuggeschwindigkeiten bis zu etwa 5 km/h sowie auf unebener Strecke mit bis zu 30° Gefälle sicher halten sowie ein- und ausrasten können. Beim Ein- und Auslegen der Parksperre treten in Abhängigkeit des Fahrzeuggewichts Kräfte bis in den zweistelligen kN-Bereich auf. Zur Überwindung dieser hohen Betätigungskräfte müssen die das Betätigungselement verstellenden Aktuatoren relativ leistungsfähig ausfallen.
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Die Sperrklinke ist ein insbesondere im Bereich ihrer Außenkontur hoch belastetes Bauteil. Als sicherheitsrelevantes Bauteil muss sie auch bei hohen Kräften sicher verriegeln. Für große Fahrzeuge oder bei ungünstigen Übersetzungen zum Parksperrenrad müssen sie sehr steif und massiv ausgeführt werden, um den hohen Belastungen standzuhalten. Sperrklinken werden daher in der Regel geschmiedet und an ihren Funktionsflächen nachbearbeitet. Die Sperrklinken sind folglich relativ massiv ausgebildet, was wiederum hohe Vorspannungen einer die Sperrklinke betätigenden Feder erfordert. Aufgrund der hohen Masse ist ein Verriegelungssystem mit einer derartigen Sperrklinke relativ träge. Aus Blech lässt sich eine Sperrklinke nicht stanzen, denn die erforderliche Blechdicke liegt infolge der abzustützenden Kräfte außerhalb der Stanzbarkeit.
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Aufgabe der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sperrklinke bereitzustellen, die ein geringes Gewicht aufweist, leicht zu fertigen ist und einen optimierten Zahneingriff erlaubt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Aufgabe wird durch eine Sperrklinke gemäß Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Sperrklinke erlaubt es, auf ein ressourcenaufwändiges Schmieden zu verzichten. Ferner kann der Nachbearbeitungsaufwand reduziert werden oder entfallen, wenn die Funktion durch die unterschiedliche Form der Einzelklinken abgebildet werden kann.
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In einer Ausführungsform ist es beispielsweise möglich, die Sperrklinke aus Blecheinzelklinken als Einzelteilen herzustellen. Durch die Anordnung mehrerer Einzelklinken hintereinander, die gemeinsam den Klinkenkörper bilden, ist die Verwendung einzelner Bleche ermöglicht, die im Bereich der Stanzbarkeit liegen.
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Durch die unterschiedlich mögliche Gestaltung des Sperrhebeleingriffs, der Zahnform, ist es möglich, die Steifigkeit der Sperrklinke zu beeinflussen. Beispielsweise besitzt der innere Sperrhebel einen etwas dickeren Zahn als die beiden äußeren. Auch bei unsymmetrischem Krafteingriff kann über eine asymmetrische Zahnform eine bessere gleichmäßigere Kraftverteilung erreicht werden. Die asymmetrische Zahnform lässt sich aufgrund der Einzelklinken besonders einfach realisieren.
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Vorzugsweise sind alle Einzelklinken aus dem gleichen Werkstoff hergestellt. Abweichend davon sind auch unterschiedliche Materialpaarungen denkbar. Dadurch lässt sich bei ähnlich übertragbarer Maximalkraft die Masse der Sperrklinke reduzieren.
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Vorzugsweise weist die Sperrklinke aus drei Einzelklinken auf. Je nachdem, wie hoch die abzustützenden Kräfte sind, sind auch zwei, vier oder eine andere Anzahl von Einzelklinken denkbar.
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Durch die geringeren Materialstärken der Einzelklinken sind die nötigen Geometrien stanztechnisch herstellbar. Die Klinkengeometrien sind vorzugsweise so gewählt, dass eine kostspielige spanende Nacharbeit idealerweise nicht erforderlich ist.
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In der Regel werden Sperrklinken immer einer Wärmebandlung unterzogen wie beispielsweise Einsatzhärten. Folgende Fertigungsmöglichkeiten sind bevorzugt vorgesehen:
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In einer ersten Variante werde die Einzelklinken zunächst gehärtet und dann miteinander verbunden, beispielsweise vernietet. Der Durchsatz ist in dieser Variante besonders hoch. In einer zweiten Variante erfolgt erst ein Verbinden, beispielsweise Vernieten, der Einzelteile, und anschließend werden die zu einer Sperrklinke verbundenen Einzelklinken - ggf. als Teil einer weiteren Baugruppe - gehärtet. In der abschließenden Verzugskontrolle braucht dann nur ein Teil kontrolliert werden, was den Aufwand reduziert.
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Die Sperrklinke weist Funktionsflächen auf, die mit nebengeordneten Bauteilen zusammenwirken. Dies sind beispielsweise der Klinkenzahn, das Lagerauge oder eine Abstützfläche für eine Vorspanneinheit. Diese Funktionsflächen können entweder vor oder nach dem Härten bearbeitet werden.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Sperrklinke ein Lagerauge mit dem Drehpunkt der Sperrklinke als Mittelpunkt des Lagerauges aufweist. Die Masse der Sperrklinke lässt sich optimieren, wenn der Klinkenzahn und das Lagerauge möglichst weit voneinander beabstandet sind. Weiter optimieren lässt sich die Masse bei gleichzeitig hoher Kraftabstützung, wenn das Vorder- und Rückseitenprofil von dem Lagerauge so beabstandet sind, dass deren Abstände etwa dem Lageraugeradius entsprechen.
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Die Sperrklinke ist bevorzugt aus durchgehärtetem Stahl hergestellt. Alternativ ist sie aus vergütetem Stahl hergestellt und zumindest partiell induktiv gehärtet. Vorzugsweise erfolgt die Fertigung durch Feinstanzen.
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Die Sperrklinke kann auf ihrer an dem Hebelarm gegenüberliegenden Seite eine Anlage für eine Rückstellarretierung aufweisen. Die Rückstellarretierung spannt die Sperrklinke zu einem Gehäuse vor. Die Rückstellarretierung kann die Rückstellfunktion zum Entriegeln der Sperrklinke übernehmen, wenn sie durch die Betätigungseinheit nicht mehr belastet ist. Alternativ oder zusätzlich stellt sie sicher, dass die Sperrklinke in einer Sollposition verrastet oder verbleibt. Unerwünschte Geräusche und Verschleiß werden damit vermieden. Vorzugsweise ist die Abstützfläche so angeordnet, dass das Lagerauge zwischen dem Klinkenzahn und der Abstützfläche angeordnet ist.
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Die erfindungsgemäße Sperrklinke eignet sich besonders für Parksperren von Fahrzeuggetrieben. Sie weist trotz ihrer reduzierten Masse eine hohe Festigkeit auf.
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In einer Ausführungsform weist die Sperrklinke einen Klinkenkörper auf, der aus mindestens drei axial zueinander versetzten Einzelklinken aufgebaut ist.
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Die mittlere oder die mittleren Einzelklinken können aus einem leichten Material aufgebaut sein. Eine Profilierung aller oder einzelner Einzelklinken ist zwar möglich, aber nicht erforderlich. Damit können die einzelnen Einzelklinken beispielsweise auf einfache Weise gestanzt werden.
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Sind die beiden äußeren Einzelklinken voneinander beabstandet, vergrößert sich durch diesen Abstand das Widerstandsmoment der gegenüber einer Sperrklinke, bei der zwei äußere Einzelklinken gleicher Bauart aneinander befestigt sind. Die Steifigkeit der mittleren Einzelklinke ist für die des gesamten Klinkenkörpers von untergeordneter Bedeutung.
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Ein derart aufgebauter Klinkenkörper weist eine besonders hohe Steifigkeit auf, so dass auch leichtere Materialien, die aber eine geringere Eigensteifigkeit aufweisen, für die Sperrklinkenherstellung in Frage kommen. Ferner kann der Klinkenkörper hinsichtlich seiner Masse optimiert werden, wenn die einzelnen Einzelklinken untereinander nicht dieselben Formen aufweisen, sondern einzelne, beispielsweise verkürzte Einzelklinken nur besonders stark belastete Bereiche verstärken.
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Ein die Festigkeit der Sperrklinke verstärkender Aufbau wird erzielt, indem die Einzelklinken der erfindungsgemäßen Sperrklinke in einer quer zu der Längsachse der Schaltstange verlaufenden Trennebene zusammengefügt sind. Dabei stützen sich die Seitenflächen der Einzelklinken aneinander ab und bilden eine große Kontaktfläche.
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Zur Vereinfachung der Montage können die einzelnen Einzelklinken aber auch komplementär geformte Sicken, Nuten oder Durchstellungen aufweisen, über die die einzelnen Einzelklinken zentriert bzw. zentrierbar sind.
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Zur weiteren Versteifung können ein oder mehrere Einzelklinken mit Kragen versehen sein. Derartige Kragen ermöglichen auch eine leichtere Anbindung an das Betätigungselement und leiten die Kräfte sicher in den Klinkenkörper ein. Der Kragen ist in Richtung einer Längsachse der Schaltstange verlaufend ausgerichtet. Er umschließt dabei bis auf die gabelförmige Aufnahme die gesamte Sperrklinke außenseitig. Der die Festigkeit der Sperrklinke verbessernde umlaufende Kragen erlaubt die Verwendung von dünnwandigem Blech als Ausgangsmaterial zur Herstellung der Einzelklinken. Die erfindungsgemäße Sperrklinke besitzt damit die erforderliche hohe Steifigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht.
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Nicht nur in dem Fall, dass die äußeren Einzelklinken einen Kragen aufweisen, können die Einzelklinken auf unterschiedliche Weise hergestellt sein. So können die äußeren Einzelklinken tiefgezogen sein, während es sich bei dem oder den inneren Einzelklinken um Stanz- oder Spritzgussteile handelt.
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In einer Ausbildung der Erfindung weisen die Einzelklinken Sicherungselemente auf, mittels derer sie formschlüssig aneinander gehalten sind. Die Sicherungselemente stehen dazu axial aus der Ebene der jeweiligen Einzelklinke hervor und können beispielsweise eine andere Einzelklinke umgreifen oder an dieser verschnappen. Zusätzlich oder alternativ können die Einzelklinken stoffschlüssig verbunden sein. Dazu können sie beispielsweise verklebt, verlötet oder verschweißt werden. Ein Verpressen, ein Verstemmen, Verbördeln oder andere kraftschlüssige Verbindungen können alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Einzelklinken aus unterschiedlichen Materialien ausgebildet. Insbesondere ist eine Anordnung vorteilhaft, bei der eine oder mehrere mittlere Einzelklinken aus einem leichten Material ausgebildet ist, das dazu dient, die beiden äußeren Einzelklinken voneinander zu beabstanden, um die Biegesteifigkeit des Systems zu erhöhen.
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Erfindungsgemäß können durch den sandwichartigen Aufbau des Klinkenkörpers Hinterschnitte realisiert werden, die kaltumformtechnisch in eine Einzelklinke nicht und bei spanender Umformung nur aufwändig herstellbar sind.
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Die Einzelklinken können alle die gleiche Materialstärke aufweisen, in der Regel sind sie jedoch von unterschiedlicher, an ihre Funktion angepasster Dicke. Damit wird erreicht, dass beispielsweise die innere Einzelklinke dick genug ist, um allein einen Anschlag für eine Arretierung zu bilden, den die benachbarten Einzelklinken nicht aufweisen müssen, so dass deren Masse reduziert ist. Wenn die inneren Einzelklinken als zusätzliche Funktion die Beabstandung der äußeren Einzelklinken sicherstellen soll, können die äußeren Einzelklinken aus verhältnismäßig dünnem Blech hergestellt und die einen oder mehreren inneren Einzelklinken aus einem leichten Material ausgebildet sein.
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Die Einzelklinken weisen in einer Ausführungsform unterschiedliche Geometrien auf. So können beispielsweise die inneren Einzelklinken gegenüber den äußeren in verkürzt sein.
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In einer weiteren Ausführungsform besteht der Grundkörper aus genau drei Einzelklinken, wobei die mittlere Einzelklinke durch die beiden äußeren Einzelklinken fixiert ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die radial nach innen weisende Kontur der Einzelklinken abweichend von der nach außen weisenden Kontur ausgebildet, so dass sich die Einzelklinkendicke sich verbreitert. Zusätzlich können die Einzelklinken Ausnehmungen aufweisen, die die Masse der Einzelklinken optimieren, wobei sich die Belastbarkeit der Einzelklinke nur unwesentlich ändert. Die Ausnehmungen der einzelnen Einzelklinken müssen nicht unmittelbar übereinstimmen, sondern können in Form, Größe und Anordnung voneinander abweichen. Die Ausnehmungen können Zusatzfunktionen übernehmen, indem sie beispielsweise das Lagerauge bilden, eine Langnut für einen Stift zur Verliersicherung der gesamten Sperrklinke bilden oder eine Aufnahme für ein Verbindungsmittel, das die Einzelklinken zusammen hält, bilden.
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Der Klinkenkörper wird weiter stabilisiert, wenn die einzelnen Einzelklinken verstiftet oder über eine Buchse zusammengehalten werden. Dabei kann eine an ihrem Außenumfang einen Ringabsatz aufweisende Buchse einen Anschlag für eine äußere Einzelklinke bilden. Auf der axial gegenüberliegenden Seite werden die Einzelklinken miteinander verbördelt, verschweißt oder anderweitig, beispielsweise durch ein separates Bauteil, fixiert. Die Buchse ist bevorzugt in dem Lagerauge angeordnet und kann zusätzlich eine Lagerschale bilden. Die Lagerschale kann den Außenring eines Wälzlagers bilden.
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In einer Ausführungsform weist die Sperrklinke eine Ausnehmung auf, die auch als Durchgangsausnehmung ausgebildet sein kann, in die ein Eingriffsmittel eingreift. Das Eingriffsmittel, beispielsweise ein Bolzen, haltert die Sperrklinke und sichert sie gegen ein Verlieren am Gehäuse einer Parksperre.
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Die Ausleitung der Stützkraft der Sperrklinke, die durch das Verriegelungsmoment und dem Eingriffswinkel des Klinkenzahns der Sperrklinke mit der Verzahnung des Parksperrenrads erzeugt wird, erfolgt vorzugswweise über ein Rollenpaket in das Gehäuse einer Parksperre. Dabei sind beispielsweise zwei gehäuseseitige Rollen zur Reibungsminimierung nadelgelagert. Sie bilden Stützrollen aus. Die dritte Rolle, die auf der Sperrklinke abrollt, ist eine Vollrolle, die ihre Radiallagerung durch die beiden darüber befindlichen Stützrollen erfährt.
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Die Rollen können in einem Sperrschlitten integriert sein, der Sperrschlittenzwei längliche Seitenteile aufweist, die vorzugsweise als Blechstanzteile hergestellt sind. Beide Seitenteile sind durch zwei Querteile stirnseitig verbunden. Auch die Querteile sind vorzugsweise als Blechstanzteile hergestellt. Die Seitenteile und die Querteile können miteinander vernietet sein.
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Der Sperrschlitten trägt ein Antriebszahnsegment sowie Führungsrollen. Die Führungsrollen sind so platziert, dass diese im optimalen Kraftfluss zum Antriebsritzel stehen.
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Der Sperrschlitten weist ferner eine Druckfeder auf, die auf dem Antriebszahnsegment geführt ist. Er nimmt auch die Achsen der Stützrollen auf und führt diese axial.
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Der Sperrschlitten kann optional mit Endanschlägen versehen werden. Die Endanschläge können zum Einlernen des Systems genutzt werden, beispielsweise für den Fall, dass eine elektromotorische Ansteuerung erfolgt.
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Die erfindungsgemäße Sperrklinke kann als Parksperre in verschiedenen Arten von Getrieben verbaut werden. Beispielsweise eignet sie sich für Kraftfahrzeuge mit manuellen Getrieben, mit automatisierten oder automatischen Getrieben oder für Getriebe von Elektrofahrzeugen.
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Figurenliste
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In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- 1a eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sperrklinke in einer perspektivischen Ansicht,
- 1b die Sperrklinke nach 1a in einer gedrehten Ansicht,
- 2a eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sperrklinke in einer perspektivischen Ansicht,
- 2b die Sperrklinke nach 2a in einer gedrehten Ansicht,
- 3a eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sperrklinke in einer perspektivischen Ansicht,
- 3b die Sperrklinke nach 3a in einer gedrehten Ansicht,
- 4 die wesentlichen Bauteile einer Parksperre nach dem Stand der Technik und
- 5 eine erfindungsgemäße Sperrklinke in einer Parksperre im Längsschnitt.
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Ausführliche Beschreibung der Figuren
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In den
4 bis
5 sind Parksperren
1 gezeigt, wobei nur die wesentlichen Funktionsteile dargestellt sind. Abdeckungen und Anbindungsbauteile der Anordnung sind aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen. Nachfolgend werden die erfindungsrelevanten Merkmale beschrieben, die auf einem grundsätzlichen Baukonzept einer Parksperre basieren, wie sie in der oben genannten
DE 10 2010 053 857 A1 und
DE 10 2011 080 498 A1 der Anmelderin im Detail erläutert sind. Auf diese vorbekannten Lösungen wird insofern ausdrücklich Bezug genommen, um betreffend das grundsätzliche Funktionsprinzip einer Parksperre Wiederholungen zu vermeiden.
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Generell umfasst die Parksperre 1 eine Sperrverzahnung 2, die eine Anzahl Ausnehmungen 3 an ihrem Umfang aufweist. Weiteres zentrales Bauteil der Parksperre 1 ist eine Sperrklinke 4, die um eine Drehachse a schwenkbar angeordnet ist.
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In 4 ist die Sperrklinke 4 in einer nach unten (in Richtung auf die Sperrverzahnung 2) gerichteten Stellung zu sehen, in der ein Klinkenzahn 5 der Sperrklinke 4 in eine der Ausnehmungen 3 der Sperrverzahnung 2 eingreift und so die Anordnung verriegelt.
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Die Verriegelung bzw. Entriegelung der Parksperre 1 erfolgt über einen Aktuator 6, der hier als Welle angedeutet ist, die für das Ver- bzw. Entriegeln um eine Drehachse c dreht.
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Die Übertragung der Bewegung des Aktuators 6 auf die Sperrklinke 4 erfolgt mittels eines Getriebeelements 7. Wie bei den genannten vorbekannten Lösungen, umfasst das Getriebeelement 7 einen linearverschieblichen Sperrschlitten 12, in dem drei Rollen 13, 14 und 15 gelagert sind.
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Die Rolle 13 kann dabei Kontakt mit einer Rampe 17 nehmen (s. 5), die an der Sperrklinke 4 ausgebildet ist. Bei linearer Bewegung des Sperrschlittens 12 wird folglich die Sperrklinke 4 verschwenkt.
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Im Falle der 4 umfasst das Getriebeelement 7 einen Kurbeltrieb 8, mit dem ein Teil 9 des Getriebeelements 7 linear bewegt werden kann. Zwischen dem Teil 9 und dem Sperrschlitten 12 ist eine Stange 16 angeordnet, so dass sich eine lineare Bewegung des Teils 9 auf den Sperrschlitten 12 überträgt. Die Stange 16 ist von einer Druckfeder 20 umschlossen, die die Sperrklinke 4 vorspannt und in der verriegelten Position hält. Der Kurbeltrieb 8 hat dabei eine Kurbel 10 und einen Pleuel 11, die gelenkig miteinander verbunden sind. Die Kurbel 10 ist mit dem Aktuator 6 drehfest verbunden. Der Pleuel 11 ist mit dem Teil 9 gelenkig verbunden.
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Wird nun der Aktuator 6 betrieben, d. h. erfolgt eine Drehung um die Achse c, bewegt sich die Kurbel 10 entsprechend mit und zieht das Pleuel 11 mit. Mit dem Kurbeltrieb 8 kann - aufgrund der Eigenschaft eines Kurbeltriebs - nun bei gleichem, kleinen anliegenden Drehmoment am Aktuator 6 anfangs eine große Kraft zum Entriegeln realisiert werden, ohne den Gesamtstellweg zu reduzieren. Gegen zunehmenden Stellwinkel bzw. -weg nimmt die Kraft dann ab, was in diesem Fall aber nicht stört, da eine große Kraft nur anfangs benötigt wird, bis (in diesem Fall) die Rolle 13 den Hochpunkt der Rampe 17 der Sperrklinke 4 erreicht hat und die Verriegelung der Sperrklinke durch die Rolle 13 somit aufgehoben wird.
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Wie 4 zu entnehmen ist, weist die Schwenkachse b der scharnierartigen Verbindung zwischen der Kurbel 10 und dem Pleuel 11 in vertikaler Richtung, während die Drehachse a der Sperrklinke 4 in horizontale Richtung weist. Projiziert man demgemäß die Schwenkachse b auf die Drehachse a, sind diese beiden Achsen zueinander rechtwinklig ausgerichtet.
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Wie insbesondere aus 5 zu entnehmen ist, wälzt die Rolle 13 auf der Sperrklinke 4 ab, während die Rollen 14, 15 auf der Armierung 27 abrollen. Die Armierung 27 ist als ein ebenes, gehärtetes Stahlblech ausgebildet und kontaktiert rückseitig das Gehäuse 21 der Parksperre 1.
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In der dargestellten Ausführungsform sind die beiden gehäuseseitigen Rollen 14, 15 zur Reibungsminimierung nadelgelagert und bilden Stützrollen aus. Die dritte Rolle 13, die auf der Sperrklinke abrollt, ist eine Vollrolle.
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Die Rollen sind in einem Sperrschlitten 12 integriert. Der Sperrschlitten 12 weist zwei längliche Seitenteile 22, 23 auf, die vorzugsweise als Blechstanzteile hergestellt sind. Beide Seitenteile 22, 23 sind durch zwei Querteile 24, 25 stirnseitig verbunden. Auch die Querteile 24, 25 sind vorzugsweise als Blechstanzteile hergestellt. Die Seitenteile 22, 23 und die Querteile 24, 25 können miteinander vernietet sein.
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Der Sperrschlitten 12 trägt ein Antriebszahnsegment 26 sowie Führungsrollen 28. Die Führungsrollen 28 sind so platziert, dass diese im optimalen Kraftfluss zum Antriebsritzel des Aktuators 6 stehen.
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Der Sperrschlitten 12 weist ferner die Druckfeder 20 auf, die auf dem Antriebszahnsegment 26 geführt ist. Er nimmt auch die Achsen der Stützrollen 14, 15 auf und führt diese axial.
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Die Sperrklinke 4 weist eine Klinkenausnehmung 29 auf, in die ein mit ein Eingriffsmittel 30 eingreift. Die Klinkenausnehmung 29 ist als ein Langloch ausgebildet, und das Eingriffsmittel 30 ist als ein Bolzen ausgebildet.
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Die Parksperre 1 weist ein Gehäuse 21 auf, in dem das Eingriffsmittel 30 ortsfest angeordnet ist. Das Eingriffsmittel 30 und die Klinkenausnehmung 29 bilden eine Verliersicherung.
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Die Sperrklinke 4 ist über eine Rolle 13, 14, 15 betätigt, wobei die Sperrklinke 4 durch ein Vorspannmittel gegen die Rolle 13, 14, 15 vorgespannt ist. Das Vorspannmittel ist als eine Arretierung 31 ausgebildet. Die Arretierung 31 ist im Gehäuse 21 der Parksperre 1 angeordnet und mit einer Kugel 32 gegen die Sperrklinke 4 vorgespannt.
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Die Arretierung 31 ist in Bezug auf den Drehpunkt auf der der Sperrklinke 4 abgewandten Seite von der Rolle 13 angeordnet.
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Aus den 1 bis 4 ist ersichtlich, dass die Einzelklinken 34, 35, 36 aus einem dünnwandigen Stahlblech spanlos geformt sind. Durch diese „Sandwichstruktur“ ist die Sperrklinke 4 sehr verwindungssteif und biegefest.
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Die Ausführungsform nach den 1a und 1b weist eine Sperrklinke 4 mit Einzelklinken 34, 35, 36 aus drei identischen Blechen auf. Ein Vorteil dieser Ausführung ist, dass charchengleiche Bleche nur sehr geringe Toleranzunterschiede aufweisen.
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Die Ausführungsform nach den 2a und 2b zeigt Einzelklinken 34, 35 aus zwei unterschiedlichen Blechen. Dadurch ist das Gesamtgewicht des Klinkenkörpers 33 geringer, und die Kontaktflächen sind optimiert und nur so breit wie nötig.
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In den dargestellten Ausführungsformen sind die Bleche vernietet. Alternativ ist auch ein Stanzpaketieren, Schweißen, Verstemmen, Bördeln oder Verpressen möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Parksperre
- 2
- Sperrverzahnung
- 3
- Ausnehmung
- 4
- Sperrklinke
- 5
- Klinkenzahn
- 6
- Aktuator
- 7
- Getriebeelement
- 8
- Kurbeltrieb
- 9
- Teils des Getriebeelements
- 10
- Kurbel
- 11
- Pleuel
- 12
- Sperrschlitten
- 13
- Rolle
- 14
- Rolle
- 15
- Rolle
- 16
- Stange
- 17
- Rampe
- 20
- Druckfeder
- 21
- Gehäuse
- 22
- Seitenteil
- 23
- Seitenteil
- 24
- Querteil
- 25
- Querteil
- 26
- Antriebszahnsegment
- 27
- Armierung
- 28
- Führungsrolle
- 29
- Klinkenausnehmung
- 30
- Eingriffsmittel
- 31
- Arretierung
- 32
- Kugel
- 33
- Klinkenkörper
- 34
- erste Einzelklinke
- 35
- zweite Einzelklinke
- 36
- dritte Einzelklinke
- 37
- Hebelarm
- 38
- Lagerauge
- 39
- Bolzen
- a
- Drehachse der Sperrklinke
- b
- Schwenkachse der Verbindung zwischen Kurbel und Pleuel
- c
- Drehachse des Aktuators
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1043829 A1 [0003]
- DE 102010053857 A1 [0045]
- DE 102011080498 A1 [0045]