DE102017119177A1 - Verpackung mit einem Implantat zum Überdecken von Knochendefekten im Kieferbereich - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Verpackung mit einem Implantat zum Überdecken von Knochendefekten, insbesondere im Kieferbereich, wobei das Implantat eine Magnesiumfolie umfasst, und wobei das Implantat in der Verpackung steril verpackt ist.

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft eine Verpackung mit einem Implantat sowie ein bioresorbierbares Implantat zum Überdecken von Knochendefekten im Kieferbereich sowie eine Verpackung mit einem Implantat. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Implantat, welches über eine mit einem Knochenersatzmaterial gefüllte Defektstelle gesetzt wird und über welchem sodann das Weichgewebe verschlossen wird.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Implantate zum Abdecken von Knochendefekten im Kieferbereich sind bekannt. Es gibt sowohl bioresorbierbare Implantate, welche sich nach dem Einsetzen langsam auflösen als auch Implantate, die entweder im Körper verbleiben oder nach einer gewissen Zeit wieder entfernt werden müssen.
  • Einen generellen Überblick über bekannte Implantate zum Abdecken von Knochendefekten liefert der Artikel Liu at al "Mechanisms of Guided Bone Regeneration: A Review, The Open Dentistry Journal, 2014, 8, P. 56–65".
  • So gibt es nicht resorbierbare PTFE-Membranen. Diese lassen sich leicht einsetzen, müssen aber explantiert werden.
  • Weiter gibt es als resorbierbares Material insbesondere Collagenmembranen.
  • Diese haben den Vorteil, dass sie nicht explantiert werden müssen, was allerdings wiederum mit dem Nachteil verbunden ist, dass sie nicht besonders dicht sind, so dass die Gefahr besteht, dass Weichgewebe in die gefüllte Knochendefektstelle einwächst oder Knochenmaterial aus der Defektstelle austritt.
  • Aufgabe der Erfindung
  • Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile des Standes der Technik zu reduzieren.
  • Es ist insbesondere eine Aufgabe der Erfindung, ein bioresorbierbares Implantat bereitzustellen, welches einfach eingesetzt werden kann und Weichgewebe vom Knochenmaterial, insbesondere vom Knochenersatzmaterial, in der Anfangsphase nach dem Einsetzen zuverlässig trennt.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die Aufgabe der Erfindung wird bereits durch eine Verpackung mit einem Implantat sowie durch ein Implantat zum Überdecken von Knochendefekten im Kieferbereich sowie durch ein Verfahren zum Herstellen eines Implantats zum Überdecken von Knochendefekten im Kieferbereich nach einem der unabhängigen Ansprüche gelöst.
  • Bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind dem Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche zu entnehmen.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft ein Implantat zum Überdecken von Knochendefekten im Kieferbereich, welches eine Magnesiumfolie umfasst und welches in einer Verpackung steril verpackt ist.
  • Weiter betrifft die Erfindung ein Implantat nach dem Gegenstand der Ansprüche 7 und 9.
  • Unter einer Magnesiumfolie wird eine Folie aus Magnesium oder einer Magnesiumlegierung verstanden, welche überwiegend, also zu mehr als 50 % (%-Angaben, soweit nicht anders angegeben immer in Gewichts%), aus Magnesium besteht.
  • Es hat sich in überraschender Weise gezeigt, dass eine derartige Magnesiumfolie zu einer sauberen Trennung des Weichgewebes von der Defektstelle führt, welche insbesondere mit einem Knochenersatzmaterial, wie insbesondere auch homologen oder autologen Knochentransplantaten aufgefüllt wird.
  • Die bioresorbierbaren Eigenschaften von Magnesium sind als solche bekannt. Es ist aber durchaus überraschend, dass bereits eine Folie im Kieferbereich derart lange einem korrosiven Angriff widersteht, dass bis dahin das Wachstum von natürlichem Knochengewebe in die Defektstelle derart abgeschlossen ist, dass es bis zum zumindest teilweisen Abbau des Implantats nicht zum Einwachsen von Weichgewebe kommt.
  • Bei einer ersten Ausführungsform der Erfindung besteht das Implantat aus einer Magnesiumfolie. Es sind also, außer gegebenenfalls einer Beschichtung der Magnesiumfolie, keine weiteren Schichten, insbesondere keine Kollagenschicht, vorhanden. Insbesondere besteht diese Ausführungsform der Erfindung aus einer vollständig geschlossenen Magnesiumfolie, welche weder Öffnungen noch Plissierungen aufweist.
  • Bei einer Ausführungsform ist die Magnesiumfolie im Wesentlichen rechteckig ausgebildet und hat folgende Abmessungen zuzüglich einer Längentoleranz von +/–10%
    15 × 20 mm,
    20 × 30 mm,
    30 × 40 mm,
    10 × 30 mm,
    20 × 50 mm,
    20 × 100 mm,
    30 × 5 mm,
    13 × 25 mm,
    25 × 25 mm,
    oder 16 × 22 mm.
  • Vorzugsweise sind die Ecken des Implantats abgerundet, insbesondere mit einem Kantenradius von 3 bis 8 mm.
  • Insbesondere beträgt der Kantenradius bei Ausführungen mit einer Kantenlänge der Schmalseite von 20 mm oder mehr 7 mm +/– 0,5 mm und bei Ausführungsformen mit einer Kantenlänge der Schmalseite von unter 20 mm 4 mm +/– 0,5 mm.
  • Durch abgerundete Ecken wird die Gefahr von Weichteiltraumata nach dem Einsetzen des Implantats reduziert.
  • Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung besteht das Implantat aus einer kreisförmig ausgebildeten Magnesiumfolie mit folgendem Durchmesser, wobei der Durchmesser eine Toleranz von +/–10% hat: 8 mm oder 10 mm.
  • Die Erfindung eignet sich für alle Arten der Behandlung von Knochendefekten im Kieferbereich, insbesondere auch von Sinuslift-Korrekturen.
  • Insbesondere bei Sinuslift-Korrekturen ist eine kreisrunde Mg-Membran mit einem Durchmesser von vorzugsweise 30–40mm vorteilhaft, die vom Verwender radial und/oder spiralförmig eingeschnitten oder eingekerbt werden kann, um dann in einem gefalteten Zustand eingebracht und vor Ort entfaltet zu werden.
  • Als Knochenersatzmaterial werden insbesondere kalziumphosphat- oder hydroxylapatithaltige Materialien verwendet. Es kann sich dabei sowohl um künstliche als auch um natürliche Materialien handeln, insbesondere auch um Materialien, welche aus Spenderknochen, beispielsweise humanen oder porcinen Ursprungs, hergestellt sind. Das Knochenersatzmaterial kann sowohl als Granulat als auch als angepasster Formkörper, welcher zumindest abschnittweise der Kontur der Defektstelle angenähert ist, eingesetzt werden.
  • Das Implantat ist vorzugsweise formstabil. Dies bedeutet, dass beispielsweise ein gebogenes Implantat nicht aufgrund seiner eigenen Gewichtskraft die Form ändert.
  • Hierfür wird insbesondere eine Magnesiumfolie mit einer Dicke zwischen 50 und 300 µm, vorzugsweise zwischen 70 und 200 µm, verwendet.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung hat das Implantat eine Dicke von 60 bis 120 µm oder von 120 bis 180 µm.
  • Überraschenderweise hält das erfindungsgemäße Implantat einem Druck auf den Kieferkamm, etwa beim Kauen, stand.
  • Vorzugsweise ist das Implantat gekrümmt ausgebildet. So kann es auf die Defektstelle aufgesetzt und im günstigsten Falle sogar auf dem Kieferkamm verklemmt werden.
  • Es ist insbesondere zumindest abschnittsweise ein Krümmungsradius von 0,5 bis 10 cm, vorzugsweise von 0,7 bis 1,5 cm, vorgesehen.
  • Es hat sich gezeigt, dass sich eine Magnesiumfolie der genannten Dicke insbesondere auch in einem Winkel > 30° biegen lässt. Der Winkel wird definiert durch den Winkel, welchen die Tangenten der Enden des Implantats zueinander einnehmen. Es ist insbesondere vorgesehen, dass sich die Seiten des Implantats parallel gegenüberstehen oder sogar einen Winkel von mehr als 180° einnehmen, um das Implantat zu fixieren, insbesondere aufzuklemmen.
  • Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist das Implantat zumindest eine Aussparung für einen Zahn auf. Das Implantat ist vorzugsweise an einem vorderen und/oder hinteren Ende derart ausgespart, dass die angrenzenden Seiten den Zahn teilweise umschließen. Hierdurch wird zum einen das Einsetzen erleichtert, zum anderen wird die Gefahr des Einwachsens von Weichgewebe weiter reduziert.
  • Das Implantat hat vorzugsweise eine Größe von 0,5 bis 25 cm2. Sofern eine Aussparung für einen Zahn vorgesehen ist, nimmt diese vorzugsweise eine Fläche von mehr als 0,25 cm2 ein.
  • Bei einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das Implantat eine beschichtete und/oder geätzte Oberfläche.
  • Es hat sich herausgestellt, dass insbesondere ein in eine Säure eingetauchtes Implantat hinsichtlich möglicher Biegeradien sowie hinsichtlich Korrosionseigenschaften verbesserte Eigenschaften aufweist.
  • Das Implantat hat vorzugsweise ferner eine glatte Oberfläche mit einem Mittenrauwert Ra von unter 0,08, vorzugsweise von unter 0,03 und besonders bevorzugt von unter 0,02 µm. Insbesondere durch eine Säurebehandlung beispielsweise mit Salpetersäure lässt sich eine derart glatte Oberfläche erreichen.
  • Als Oberflächenbehandlung ist insbesondere ein Ätzen und/oder Passivieren vorgesehen. Als besonders geeignet hat sich erwiesen, ein vorgereinigtes Implantat, insbesondere ein mit Säure vorgereinigtes Implantat, für mindestens 10 Minuten in Flusssäure einzutauchen, wodurch sich durch agitierte Immersion eine Schutzschicht aus Magnesiumfluorid bildet. Die passivierte Oberfläche, insbesondere die Magnesiumfluorid-Schicht hat vorzugsweise eine Dicke von weniger als 5, besonders bevorzugt von weniger als 2 µm.
  • Insbesondere ist vorgesehen, eine Schicht zu erzeugen, deren Dicke zwischen 0,2 und 2 µm, bevorzugt zwischen 0,7 und 1,5 µm, liegt.
  • Es bildet sich so eine gut verzahnte, vorzugsweise Porenfreie, kratzfeste Schicht, welche auch bei engen Biegeradien nicht zum Einreißen neigt.
  • Weiter hat sich bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung herausgestellt, dass eine glatte, vorzugsweise geätzte und vorzugsweise oxidierte aber ansonsten unbeschichtete Oberfläche hydrophobe Eigenschaften, auch einige Zeit nach dem Einsetzen, hat.
  • Insbesondere lässt sich ein Implantat bereitstellen, bei welchem der Kontaktwinkel bei VE-Wasser nach einer Zeit von 5 min nach Aufbringen des Flüssigkeitstropfens größer als 30°, vorzugsweise größer als 40° und besonders bevorzugt größer als 45° ist.
  • Durch die zumindest anfänglich vorhandene hydrophobe Oberfläche haften nach dem Einsetzen des Implantats bevorzugt Proteine an der Oberfläche, was die in der Folgezeit die Oberfläche vor Korrosion schützt. Möglicherweise wird unter anderem so erreicht, dass das verhältnismäßig dünne Implantat eine hinreichend lange Standzeit nach dem Einsetzen auch ohne eine korrosionsschützende Beschichtung oder Konversionsschicht aus nicht oxydischen oder hydroxydischen Bestandteilen hat.
  • Die Folie weist vorzugsweise zumindest in einem mittleren Bereich, also insbesondere dem Bereich, der direkt über der Defektstelle angeordnet ist, keine Öffnungen auf. So wird ein dichtes Verschließen des Defekts sichergestellt.
  • Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist das Implantat abschnittsweise, insbesondere randseitig, strukturiert und/oder perforiert ausgebildet. Insbesondere über eine Perforation, beispielsweise in Form einer Gitterstruktur, oder über eine Strukturierung, insbesondere eine Plissierung, kann das Biegen des Implantats erleichtert und/oder dessen Anhaftung zum angrenzenden Gewebe verbessert werden.
  • Das Implantat besteht vorzugsweise aus reinem Magnesium (Reinheitsgrad über 99 %) oder einer Magnesiumlegierung. Diese kann 1 bis 6 % Yttrium, 0,5 bis 3 % Zink, 0,1 bis 2 % Kalzium und/oder 0,6 bis 1,5 % Mangan umfassen.
  • Die Magnesiumfolie weist dagegen vorzugsweise weniger als 500 ppm Eisen, Kupfer und/oder Nickel auf.
  • Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Set zum Überdecken von Knochendefekten im Kieferbereich, welches ein vorstehend beschriebenes Implantat sowie Pins zur Fixierung des Implantats im Kiefer umfasst. Unter Pins im Sinne der Erfindung werden insbesondere Stifte, Nägel oder Schrauben verstanden. Auch die Pins bestehen vorzugsweise aus Magnesium bzw. einer Magnesiumlegierung.
  • Das Implantat kann, wie es bei einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen ist, Löcher aufweisen, durch welche die Pins geführt werden. Denkbar ist aber auch, mit dem Pin selber das Befestigungsloch einzubringen, insbesondere wenn dieser eine Spitze aufweist.
  • Die Magnesiumfolie kann auf die Länge einer zu überdeckenden Stelle gekürzt sodann gebogen werden.
  • Das Biegen der Magnesiumfolie erfolgt vorzugsweise mittels einer Form oder mittels einer Biegemaschine, da so die Gefahr von Knicken und Kanten reduziert wird.
  • Um das Implantat auf die gewünschte Länge zu kürzen und/oder um Aussparungen etwa für einen Zahn einzubringen, kann dieses beispielsweise geschnitten oder ausgestanzt werden.
  • Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist das Implantat beschichtet, insbesondere mit einer Magnesiumfluoridschicht.
  • Die Magnesiumfolie wird zum Ausbilden einer derartigen Schicht vorzugsweise mit Flusssäure behandelt, insbesondere über einen Zeitraum von mehr als 10, vorzugsweise mehr als 12 Stunden, und insbesondere mit einer mehr als 30 %igen Flusssäure.
  • Durch die Behandlung entsteht an der Oberfläche eine Konversionsschicht aus Magnesiumfluorid.
  • Im Unterschied zu vorstehend genannter unbeschichteter und allenfalls mit einer oxidierten Oberfläche versehenen Ausführungsform eines Implantats ist eine korrosionsschützende Magnesiumfluoridschicht hydrophil, insbesondere beträgt der Kontaktwinkel beim Aufbringen eines Tropfens VE-Wassers bereits unmittelbar nach dem Aufbringen weniger als 20°. Der initiale Korrosionsschutz wird bei dieser Ausführungsform der Erfindung durch die Beschichtung erzielt.
  • Je nach Einsatzort kann die unbeschichtete aber hydrophobe Ausführungsform oder die beschichtete Ausführungsform eines Implantats verwendet werden.
  • Das vorstehend beschriebene Implantat kann über einer Defektstelle, welche insbesondere mit einem Knochenersatzmaterial aufgefüllt ist, platziert und das Weichgewebe über der Defektstelle geschlossen werden, insbesondere durch Vernähen.
  • Es hat sich gezeigt, dass es mit der Magnesiumfolie auf einfache Weise möglich ist, ein bioresorbierbares Implantat bereitzustellen, welches während der Bildung natürlichen Knochenmaterials ein Einwachsen von Weichgewebe weitgehend verhindert.
  • Das Implantat braucht nicht entnommen zu werden, sondern baut sich ab. Überraschenderweise kommt es trotz der verhältnismäßig großen Oberfläche der verwendeten Folie nicht in unerwünscht hohem Maße zu blasenbildenden Gasentwicklungen.
  • Nach der Bildung natürlichen Knochengewebes kann sodann beispielsweise ein Stiftzahnimplantat in die ehemalige Defektstelle eingesetzt werden. Es ist möglich, das Stiftzahnimplantat bereits einzusetzen, bevor sich die Magnesiumfolie abgebaut hat.
  • Die Erfindung betrifft eine Verpackung, in welche ein vorstehend beschriebenes Implantat steril verpackt ist.
  • Die Verpackung ist insbesondere als Folienverpackung ausgebildet, welche aufgerissen werden kann und das Implantat sodann vom Verwender entnommen werden kann.
  • Insbesondere handelt es sich um eine Verpackung aus einer Kunststofffolie, welche zumindest auf einer Seite zugeschweißt ist. Vorzugsweise wird eine Kunststofffolie mit einer Diffusionsbarriereschicht verwendet. Insbesondere besteht die Verpackung aus einer mit einer Aluminiumschicht versehenen Kunststoff-, insbesondere Polyethylenfolie.
  • Durch eine gasdichte Verpackung wird eine Korrosion des Implantats während der Lagerung vermieden. Hierzu ist das Implantat vorzugsweise unter Schutzgas, insbesondere unter Verwendung eines Edelgases wie beispielsweise Argon, in die Verpackung eingebracht.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
  • Der Gegenstand der Erfindung soll im Folgenden bezugnehmend auf Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen 1 bis 9 näher erläutert werden.
  • 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Implantats 1 zum Überdecken von Knochendefekten im Kieferbereich.
  • 2 zeigt das Implantat in einer Seitenansicht.
  • 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Implantats.
  • 4 bis 6 zeigen rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen eines Implantats, welches eine Magnesiumfluoridbeschichtung umfasst.
  • 7 und 8 zeigen weitere Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Implantats.
  • 9 zeigt eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Verpackung mit einem Implantat.
  • Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen.
  • 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Implantats zum Überdecken von Knochendefekten im Kieferbereich.
  • Das Implantat 1 besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus einer 50 bis 150 µm dicken Magnesiumfolie 2, welche insbesondere aus einer Magnesiumlegierung besteht. Das Implantat 1 hat abgerundete Ecken und weist in diesem Ausführungsbeispiel zwei Aussparungen 3 auf, welche für einen angrenzenden Zahn vorgesehen sind.
  • Das Implantat ist also insbesondere ausgebildet, eine Defektstelle im Kiefer zu überdecken, in welcher ein Zahn oder mehrere Zähne fehlen.
  • 2 zeigt das in 1 dargestellte Implantat 1 in einer Seitenansicht, und zwar in einer Draufsicht auf die Aussparung (3 in 1).
  • Zu erkennen ist, dass das Implantat gekrümmt ist. In diesem Ausführungsbeispiel liegen sich die Enden des Implantats fast gegenüber, so dass dieses auf einem Kieferkamm fixiert, insbesondere aufgeklemmt oder aufgeklipst werden kann.
  • 3 zeigt eine Weiterbildung eines Implantats 1.
  • Das Implantat 1 weist zum einen Löcher 5 auf, welche dem Einführen von Fäden, Stiften, Schrauben oder Nägeln dienen.
  • Weiter umfasst das Implantat 1 in diesem Ausführungsbeispiel randseitig einen netzartigen Bereich 7, also einen Bereich, welcher Aussparungen aufweist. Diese Aussparungen können dem erleichterten Biegen oder dem verbesserten Anhaften am Gewebe dienen.
  • Weiter dargestellt ist auch ein strukturierter Bereich 6. Dieser kann insbesondere als Plissierung ausgebildet sein und dient der Anpassung des Implantats 1 an dem Kieferknochen.
  • 4 zeigt eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme der Oberfläche einer Ausführungsform eines Implantats, bei welchem eine Magnesiumfolie mittels Eintauchen in Flusssäure mit einer Magnesiumfluoridbeschichtung versehen wurde.
  • Es ergibt sich eine etwa 1 µm dünne glatte, kratzfeste Schicht, die auch engere Biegeradien ermöglicht. Die Magnesiumfluoridschicht schützt das Implantat nach dem Einsetzen vor Korrosion.
  • Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist die Oberfläche unbeschichtet und umfasst allenfalls Magnesiumoxid bzw. Magnesiumhydroxid.
  • 5 zeigt ebenfalls eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines Schnitts der Folie, in welcher die Magnesiumfluoridschicht bereits gut zu erkennen ist.
  • 6 zeigt eine Detaildarstellung der 5. Zu erkennen ist die auf der Magnesiumschicht 8 ausgebildete dünne Magnesiumfluoridschicht 9.
  • Es ist gut zu sehen, dass die Magnesiumfluoridschicht 9 mit der darunterliegenden Magnesiumschicht gut verzahnt ist, womit vermutlich unter anderem die gute Anhaftung der Schicht zu erklären ist.
  • 7 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Implantats 1. In diesem Ausführungsbeispiel besteht das Implantat aus einer im Wesentlichen rechteckig ausgebildeten Magnesiumfolie mit abgerundeten Kanten. Das Impfantat weist mithin keine Öffnungen oder Plissierungen auf. Vorzugsweise hat das Implantat 1 die im allgemeinen Teil der Beschreibung genannten Abmessungen.
  • 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Implantats 1, welches im Gegensatz zu dem in 7 dargestellten Implantat kreisförmig ausgebildet ist und welches ebenfalls vorzugsweise die im allgemeinen Teil der Beschreibung genannten Abmessungen aufweist.
  • 9 ist eine schematische Darstellung eines Implantats 1, welches steril in einer Verpackung 10 verpackt ist.
  • Die Verpackung 10 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Folienverpackung, beispielsweise aus Kunststoff, ausgebildet und randseitig verschweißt. Der Verwender kann die Verpackung 10 aufreißen, das steril verpackte Implantat 1 entnehmen und sodann verwenden.
  • Die Verpackung 10 besteht aus einem gasdichten Verbundwerkstoff, insbesondere aus einer metallbeschichteten Kunststofffolie. Das Implantat 1 wird vorzugsweise unter Schutzgas, insbesondere Argon, in der Verpackung 10 verpackt.
  • Durch die Erfindung konnte auf einfache Weise ein resorbierbares Implantat zum Überdecken von Knochendefekten im Kieferbereich bereitgestellt werden.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Implantat
    2
    Magnesiumfolie
    3
    Aussparung
    4
    Ecke
    5
    Loch
    6
    strukturierter Bereich
    7
    netzartiger Bereich
    8
    Magnesiumschicht
    9
    Magnesiumfluoridschicht
    10
    Verpackung
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • Artikel Liu at al "Mechanisms of Guided Bone Regeneration: A Review, The Open Dentistry Journal, 2014, 8, P. 56–65" [0003]

Claims (9)

  1. Verpackung mit einem Implantat zum Überdecken von Knochendefekten, insbesondere im Kieferbereich, wobei das Implantat eine Magnesiumfolie umfasst, und wobei das Implantat in der Verpackung steril verpackt ist.
  2. Verpackung nach mit einem Implantat nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung als aufreißbarer Beutel ausgebildet ist.
  3. Verpackung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Implantat in der Verpackung unter Schutzgas gasdicht verpackt ist.
  4. Verpackung mit einem Implantat nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Implantat eingeschnitten oder eingekerbt ist.
  5. Verpackung mit einem Implantat nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Implantat abschnittsweise gefaltet ist, und/oder dass das Implantat formstabil und gekrümmt ausgebildet ist, insbesondere mit einem Krümmungsradius von 0,5 bis 10 cm, bevorzugt von 0,7 bis 1,5 cm und/oder mit einem Winkel größer 30°, und/oder dass das Implantat zumindest eine Aussparung für einen Zahn aufweist, und/oder dass das Implantat eine geätzte Oberfläche aufweist, und/oder dass das Implantat eine beschichtete Oberfläche aufweist, insbesondere eine Oberfläche aus Magnesiumfluorid, und/oder dass der Kontaktwinkel der Oberfläche des Implantats bei VE-Wasser unmittelbar nach Aufbringen des Flüssigkeitstropfens kleiner als 20° ist, und/oder dass das Implantat eine bis auf eine optionale Magnesiumoxidschicht unbeschichtete Oberfläche aufweist, und/oder, dass Kontaktwinkel der Oberfläche des Implantats bei VE-Wasser nach einer Zeit von 5 min nach Aufbringen des Flüssigkeitstropfens größer als 30°, vorzugsweise größer als 40° und besonders bevorzugt größer als 45° ist, und/oder dass das Implantat eine passivierte Oberfläche aufweist, insbesondere eine Magnesiumfluoridschicht, vorzugsweise mit einer Dicke von weniger als 5, besonders bevorzugt weniger als 2 µm, und/oder dass die Folie zumindest in einem mittleren Bereich keine Öffnungen aufweist, und/oder dass das Implantat randseitig strukturiert und/oder perforiert ausgebildet ist, und/oder dass die Magnesiumfolie eine Dicke zwischen 50 und 300, vorzugsweise zwischen 70 und 200 µm aufweist, insbesondere dass das Implantat eine Dicke von 60–120μm oder von 120–180μm aufweist, und/oder dass die Magnesiumfolie weniger als 500 ppm Eisen, Kupfer und/oder Nickel aufweist.
  6. Set zum Überdecken von Knochendefekten im Kieferbereich umfassend eine Verpackung mit einem Implantat nach einem der vorstehenden Ansprüche, sowie Pins, Schrauben oder Fäden zur Fixierung des Implantats im Kiefer.
  7. Implantat zum Überdecken von Knochendefekten, insbesondere im Kieferbereich, umfassend eine Magnesiumfolie, dadurch gekennzeichnet, dass das Implantat aus einer im Wesentlichen rechteckig ausgebildeten Magnesiumfolie mit folgenden Abmessungen besteht, wobei Länge und Breite jeweils eine Längentoleranz von +/–10% haben: 15 × 20 mm, 20 × 30 mm, 30 × 40 mm, 10 × 30 mm, 20 × 50 mm, 20 × 100 mm, 30 × 5 mm, 13 × 25 mm, 25 × 25 mm, oder 16 × 22 mm.
  8. Implantat nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Ecken des Implantats abgerundet sind, insbesondere mit einem Kantenradius von 3 bis 8 mm.
  9. Implantat zum Überdecken von Knochendefekten, insbesondere im Kieferbereich, umfassend eine Magnesiumfolie, dadurch gekennzeichnet, dass das Implantat aus einer im Wesentlichen kreisförmig ausgebildeten Magnesiumfolie mit folgendem Durchmesser besteht, wobei der Durchmesser eine Toleranz von +/–10% hat: 8 mm, oder 10 mm, oder 30 bis 40 mm.
DE102017119177.1A 2016-08-24 2017-08-22 Verpackung mit einem Implantat zum Überdecken von Knochendefekten im Kieferbereich Pending DE102017119177A1 (de)

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Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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Artikel Liu at al "Mechanisms of Guided Bone Regeneration: A Review, The Open Dentistry Journal, 2014, 8, P. 56–65"

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