-
Die Erfindung betrifft eine Bockrolle zur Befestigung an einem Schubelement und zur Abstützung des Schubelements auf einem unterliegenden Untergrund, aufweisend einen Grundkörper zur Befestigung an dem Schubelement und eine in einem Rollenhalter drehbar gelagerte Rolle, wobei der Rollenhalter gegenüber dem Grundkörper zur Höhenverstellung in einer Richtung verschiebbar geführt ist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Möbel oder Haushaltsgerät mit einer derartigen Bockrolle.
-
Derartige Bockrollen werden als Laufrollen oder als zusätzliche Stützrollen bei Rollregalen, Apothekerschränken, Werkzeugschränken oder allgemein bei bodennahen Schubkästen eingesetzt, um diese in einem vorderen Bereich abzustützen. In diesem Sinne sind als Schubelemente im Rahmen der Anmeldung jegliche bewegbare und im Möbelbereich oder im Haushaltsgerätebereich verwendete Schubkästen, Schubladen, Regalböden oder sonstige Träger zu verstehen.
-
Die Bockrollen können zur alleinigen Führung eines Schubelements auf dem Boden eingesetzt werden. Häufig stellen sie jedoch Zusatzrollen dar, wobei die Schubelemente, an denen sie montiert sind, anderweitig, beispielsweise durch eine Auszugsführung, horizontal geführt werden. Insbesondere bei Schubelementen, die ein hohes Gewicht tragen oder die in einer großen Tiefe aus einem Möbelkorpus herausgezogen werden, kann eine solche zusätzliche vordere Rolle ein Kippen des Möbels verhindern oder auch ein Absenken des Schubelements, das mit einem erschwerten Wiedereinschieben und mit einer hohen Materialbelastung für die Auszugsführung verbunden ist.
-
Die Druckschrift
DE 100 80 410 B1 beschreibt beispielsweise einen Werkzeug- und/oder Materialschrank mit Schubfächern, die für ein hohes Gewicht ausgelegt sind. Jedes Schubfach trägt mindestens ein auf einem Untergrund rollendes Abstützmittel, beispielsweise in Form einer derartigen Bockrolle.
-
Da die Möbelkorpusse häufig Einstellelemente, zum Beispiel höhenverstellbare Füße, aufweisen, um auf einem unebenen Untergrund ausgerichtet werden zu können, ist es vorteilhaft, wenn auch die eingesetzten Bockrollen in ihrer Höhe gegenüber dem Schubelement verstellbar sind.
-
Eine geeignete höhenverstellbare Bockrolle ist beispielsweise in der Druckschrift
US 2003/0061681 A1 beschrieben. Diese Rolle weist einen Grundkörper auf, der mittels eines Befestigungsflansches von unten an ein Schubelement angeschraubt werden kann. Der Grundkörper ist wie ein nach unten offener Topf ausgebildet, in den ein Rollenhalter mit einer zur Innenkontur des Grundkörpers passenden Außenkontur eingesetzt ist. An einem unteren Ende trägt der Rollenhalter eine drehbar gelagerte Rolle.
-
Zur Höhenverstellung ist eine Höhenverstellschraube zentral von oben in ein Gewinde des Grundkörpers eingeschraubt. Ein unterer Abschnitt der Höhenverstellschraube ist drehbar in dem Rollenhalter gelagert. Ein Verstellen der Höhenverstellschraube, die beispielsweise mit einer Innensechskant-Werkzeugaufnahme versehen sein kann, führt zu einer Höhenverstellung des Rollenhalters und damit der Rolle gegenüber dem Grundkörper.
-
Die beschriebene Anordnung setzt einen stabil gebauten Grundkörper voraus, der die von dem Rollenhalter über die Höhenverstellschraube auf das Gewinde des Grundkörpers aufgebrachten Kräfte in das Schubelement weiterleiten können muss. Darüber hinaus bewegt sich die Höhenverstellschraube in ihrer vertikalen Position mit dem Rollenhalter gegenüber dem Grundkörper und somit dem Schubelement. Je nach Höheneinstellung der Rolle kann dabei die Höhenverstellschraube nach oben durch einen Boden des Schubelements ragen und beim Beladen des Schubelements stören oder gar eine Verletzungsgefahr darstellen.
-
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bockrolle der eingangs genannten Art zu schaffen, die höhenverstellbar ist und bei der Kräfte ohne großen Materialaufwand auf das Schubelement abgleitet werden können. Weiterhin soll verhindert sein, dass die Höhenverstellschraube in den Innenraum des Schubelements gelangt unabhängig von der eingestellten Höhe der Rolle. Es ist eine weitere Aufgabe, ein Möbel mit einer derartigen Bockrolle zu schaffen.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Bockrolle bzw. ein Möbel oder Haushaltsgerät mit einer derartigen Bockrolle mit den Merkmalen des jeweiligen unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Eine erfindungsgemäße Bockrolle der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch aus, dass zur Höhenverstellung eine Höhenverstellschraube durch eine Schraubendurchführung des Grundkörpers geführt ist und mit einem Gewinde am Rollenhalter zusammenwirkt, wobei die Höhenverstellschraube so angeordnet und ausgebildet ist, dass sie mit einem Schraubenkopf an dem Schubelement anliegt.
-
Auf diese Weise wird erreicht, dass Kräfte von dem Schubelement unmittelbar über die Höhenverstellschraube auf den Rollenhalter und damit die Rolle übertragen werden. Das Schubelement stützt sich gewissermaßen unmittelbar auf dem Schraubenkopf ab, beispielsweise mit einem Boden des Schubelements. Der Grundkörper dient nur der seitlichen Führung des Rollenhalters, braucht aber in vertikaler Richtung keine Gewichtskräfte aufnehmen und weiterleiten. Entsprechend kann der Grundkörper weniger stabil und somit materialsparender konstruiert sein. Zudem behält die Höhenverstellschraube ihre vertikale Position beim Verstellen bei und kann in keiner Einstellung störend in den Innenraum des Schubelements hineinragen.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Bockrolle ist die Höhenverstellschraube durch eine Schraubendurchführung des Grundkörpers geführt und liegt mit dem Schraubenkopf lose an dem Grundkörper an. Es wird so verhindert, dass die Höhenverstellschraube und damit der Rollenhalter nach unten (gesehen in Einbaulage der Bockrolle) aus dem Grundkörper herausrutschen kann, beispielsweise wenn das Möbel oder Haushaltsgerät zu Transportzwecken angehoben wird. Nach oben hin erfährt die Höhenverstellschraube bevorzugt keinen Anschlag durch den Grundkörper, sondern nur durch das Schubelement, an dem sie unmittelbar anliegt.
-
Bevorzugt ist die Höhenverstellschraube der Bockrolle als eine Senkkopfschraube ausgestaltet, wobei um die Schraubendurchführung im Grundkörper ein konischer Schraubensitz ausgebildet ist, in dem der Schraubenkopf positioniert ist. Alternativ kann auch eine Sonderschraube mit einer anderen, beispielsweise plattenförmigen Kontur des Schraubenkopfes eingesetzt werden.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Bockrolle weist der Rollenhalter eine Einschubtasche auf, in die eine Mutter eingeschoben wird, deren Innengewinde das Gewinde für die Höhenverstellschraube darstellt. Bevorzugt ist der Rollenhalter kostengünstig als ein Kunststoffspritzgussteil gefertigt. Durch Verwendung der Mutter zur Bereitstellung des Gewindes, beispielsweise einer handelsüblichen Sechskantmutter mit Innengewinde, wird der Rollenhalter kostengünstig mit einem hoch belastbaren Gewinde ausgestattet. Alternativ kann das Gewinde auch integral im Rollenhalter ausgebildet sein. Wenn der Rollenhalter beispielsweise aus einem entsprechend belastbaren und bearbeitbaren Kunststoffmaterial gefertigt ist, kann das Gewinde auch unmittelbar eingeformt oder eingeschnitten werden.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Bockrolle weist der Rollenhalter mindestens eine Achsaufnahme auf, in der eine Achse für die Rolle rastend montiert ist. Bevorzugt sind Rastelemente, insbesondere Rastzungen, im Bereich der Achsaufnahme angeordnet, um die Achse rastend zu halten. Das Einrasten der Achse im Rollenhalter ermöglicht einen einfachen und werkzeuglosen Zusammenbau. Die Rolle kann dabei gegenüber der Achse in Gleit- oder Wälzlagern leicht drehbar gelagert sein.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Bockrolle weist der Rollenhalter einen zylindrischen Abschnitt auf, der in einem ebenfalls zylindrischen Führungsschacht des Grundkörpers verschiebbar geführt ist. Bevorzugt sind die Querschnitte des zylindrischen Abschnitt bzw. des Führungsschacht nicht kreisrund, so dass eine Verdrehung des Rollenhalters gegenüber dem Grundkörper verhindert ist. Beispielsweise können die Querschnitte im Wesentlichen oval sein, was auch der Form der Rolle gut entspricht, wenn der Durchmesser der Rolle größer als ihre Breite ist. Weiter bevorzugt ist auf dem zylindrischen Abschnitt des Rollenhalters eine Skala angeordnet. Die Skala vereinfacht es, mehrere an einem Schubelement oder einem Möbel bzw. Haushaltsgerät eingesetzte Bockrollen bezüglich ihrer Höhenverstellung gleich einzustellen, beispielsweise um die Last eines Schubelements gleich auf die Bockrollen zu verteilen. Es können mehrere Skalen an dem zylindrischen Abschnitt des Rollenhalters vorgesehen sein, um eine gute Ablesbarkeit aus verschiedenen Richtungen und in verschiedenen Einbaulagen zu gewährleisten.
-
Ein erfindungsgemäßes Möbel oder Haushaltsgerät mit einem ausfahrbaren Schubelement zeichnet sich durch mindestens eine zuvor beschriebene Bockrolle aus. Bevorzugt weist das Schubelement einen Boden auf, an dem die mindestens eine Bockrolle montiert ist. Dabei ist in den Boden eine Bohrung eingebracht, die mittig über der Höhenverstellschraube positioniert ist und die einen Durchmesser aufweist, der kleiner ist als ein Durchmesser des Schraubenkopfes der Höhenverstellschraube ist. Es ergeben sich die im Zusammenhang mit der Bockrolle beschriebenen Vorteile.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mithilfe von Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:
-
1 eine isometrische Darstellung eines Möbels mit teils ausgezogenem Schubelement und Bockrollen;
-
2 eine Schnittdarstellung eines Teils des Schubelements mit einer Bockrolle gemäß 1;
-
3, 4 jeweils eine isometrische Explosionsdarstellung der Bockrolle aus den 1 und 2 aus verschiedenen Blickrichtungen;
-
5, 6 die Bockrolle der vorhergehenden Figuren in einer isometrischen Darstellung in verschiedenen Höheneinstellungen;
-
7a, 7b jeweils eine isometrische Darstellung eines Rollenhalters der Bockrolle der vorherigen Figuren aus verschiedenen Blickrichtungen;
-
8 eine isometrische Darstellung der Bockrolle der vorherigen Figuren in einem unvollständig montierten Zustand; und
-
9a, 9b jeweils eine isometrische Darstellung eines Grundkörpers der Bockrolle der vorherigen Figuren aus verschiedenen Blickrichtungen.
-
1 zeigt in einer isometrischen Darstellung ein Möbel 1 mit zwei anmeldungsgemäßen Bockrollen 10. Beispielhaft ist als Möbel 1 ein Hochschrank dargestellt, aus dessen Korpus 2 ein Schubelement 3 nach vorne herausgezogen werden kann. Der Hochschrank ist in Art eines Apothekerschrankes ausgebildet, bei dem das Schubelement 3 sich über die gesamte Höhe des Möbels 1 erstreckt und nach dem Auszug seitlich zugängliche Regalfächer bereitstellt. Es wird angemerkt, dass die anmeldungsgemäßen Bockrollen 10 auch bei anderen Arten von Möbeln mit Schubelementen einsetzbar sind. Zudem ist eine Verwendung in Haushaltsgeräten, beispielsweise Backöfen oder Kühlgeräten, mit herausziehbaren Schubelementen gleichermaßen möglich.
-
Vorliegend weist das Schubelement 3 einen Boden 4 auf, an dessen Unterseite in einem vorderen Bereich die beiden Bockrollen 10 montiert sind. Nach vorne ist das Schubelement 3 durch eine Frontblende 6 verkleidet, so dass die Bockrollen 10 von vorne nicht sichtbar sind. Auch eine seitliche Verkleidung kann vorgesehen sein. Bei der Darstellung der 1 ist eine seitliche Verkleidung entfernt, um die Positionierung der Bockrollen 10 erkennbar zu machen.
-
Das Schubelement 3 ist über nicht dargestellte Auszugsführungen im Korpus 2 des Möbels 1 horizontal verschiebbar gelagert. Die Bockrollen 10 dienen einer zusätzlichen Unterstützung des Schubelements 3 auf einem Untergrund 7, insbesondere wenn das Schubelement 3 teilweise oder ganz herausgezogenen ist. Sie verhindern ein Abkippen des Korpus 2 bei schwer beladenem Schubelement 3 und erleichtern den Auszug des Schubelements 3 dadurch, dass sie eine Kippbelastung der Auszugsführungen reduzieren.
-
Um auch bei einem unebenen Untergrund 7 und/oder einem mit einer Höhenverstellung zur Ausrichtung versehenen Korpus 2 sicherzustellen, dass die Bockrollen 10 Kontakt zum Untergrund 7 haben, sind die Bockrollen 10 anmeldungsgemäß höhenverstellbar. Die Höhenverstellung erfolgt von oben durch Bohrungen 5, die zentral über den Bockrollen 10 in den Boden 4 des Schubelements 3 eingebracht sind.
-
2 zeigt einen Schnitt in einer Vertikalebene durch den unteren vorderen Bereich des Schubelements 3 gemäß 1. Der Aufbau der Bockrollen 10 wird nachfolgend anhand dieser 2, sowie der isometrischen Explosionsdarstellungen der 3 und 4 beschrieben.
-
Die 3 und 4 zeigen die in den 1 und 2 verwendeten Bockrollen 10 separat vom Möbel 1 in jeweils einer Explosionsdarstellung aus unterschiedlichen Blickrichtungen.
-
Die Bockrolle 10 weist einen Grundkörper 11 auf, in dem ein Rollenhalter 12 vertikal verschiebbar geführt ist. Im unteren Bereich des Rollenhalters 12 trägt dieser eine Rolle 13, die drehbar auf einer Achse 14 gelagert ist.
-
Die Höhenverstellung der Bockrolle 10 erfolgt durch eine Verschiebung des Rollenhalters 12 gegenüber dem Grundkörper 11. Zu diesem Zweck ist eine Höhenverstellschraube 15 von oben durch den Grundkörper 11 geführt, die in eine Mutter 16 eingreift, die im dargestellten Ausführungsbeispiel seitlich in den Rollenhalter 12 eingesetzt ist. Die Höhenverstellschraube 15 ist mit einem Außengewinde 150 versehen, das in ein Innengewinde 160 der Mutter 16 eingreift. Die Mutter 16 ist im Rollenhalter 12 drehfest gehalten, so dass die Höhenverstellschraube 15 vertikal relativ zum Rollenhalter 12 in diesen ein- und ausgeschraubt werden kann. Im zusammengesetzten Zustand der Bockrolle 10 sitzt die Höhenverstellschraube 15 mit einem Schraubenkopf 151 in einem Schraubensitz 116 des Grundkörpers 11.
-
Wie 2 weiter zeigt, liegt der Schraubenkopf 151 im eingebauten Zustand der Bockrolle 10 nach oben hin an der Unterseite des Bodens 4 des Schubelements 3 an. Die Bohrung 5 im Boden 4 ist konzentrisch mit der Höhenverstellschraube 15 angeordnet. Ihr Durchmesser ist kleiner als der Durchmesser des Schraubenkopfs 151 der Höhenverstellschraube 15. Aus diesem Grund wird eine vom Boden 4 auf die Bockrolle 10 ausgeübte Kraft unmittelbar über die Höhenverstellschraube 15 auf den Rollenhalter 12 und damit die Rolle 13 in den Untergrund 7 abgeleitet. Von der Rolle 13 in den Untergrund 7 abgeleitete Kräfte müssen somit nicht über den Grundkörper 11 in den Boden 4 übertragen werden, was eine materialsparende Ausführung des Grundkörpers 11 ermöglicht.
-
Nach unten hin, beispielsweise beim Transport des Möbels 1, ist der Rollenhalter 12 im Grundkörper 11 durch den Sitz des Schraubenkopfes 151 der Höhenverstellschraube 15 im Schraubensitz 116 des Grundkörpers 11 definiert. In dieser Richtung wirken nur die geringen Gewichtskräfte des Rollenhalters 12 einschließlich Rolle 13 selbst, so dass dieses einer geringen Wandstärke des Grundkörpers 11 im Bereich des Schraubensitzes 116 nicht entgegensteht. Der Schraubensitz 116 ist so ausgebildet, dass der Schraubenkopf 151 entweder plan mit der Oberseite des Grundkörpers 11 verläuft oder minimal nach oben darüber hinaus steht. Im letzteren Fall wird der Schraubenkopf 151 damit bei montierter Bockrolle 10 leicht zwischen dem Grundkörper 11 und der Unterseite des Bodens 4 eingeklemmt. Auf diese Weise ist ein Verdrehen der Höhenverstellschraube 15 leicht gehemmt, so dass sich die Höhenverstellschraube 15 bei Benutzung des Möbels 1 nicht selbst verstellt. Es wird also ohne zusätzliche Maßnahmen eine Hemmung der Höhenverstellung erreicht.
-
In den 5 und 6 ist die Bockrolle 10 in jeweils einer symmetrischen Darstellung im zusammengebauten Zustand dargestellt.
-
Der Grundkörper 11 ist bevorzugt einstückig aus Kunststoff in einem Spritzgussverfahren hergestellt. Er weist eine Basis 110 auf, mit der er im eingebauten Zustand nach oben am Schubelement 3 anliegt. In der Basis 110 sind Befestigungsmittel ausgebildet, vorliegend vier Befestigungslöcher 111, um die Bockrolle 10 mittels Schrauben oder Nieten am Schubelement 3 zu montieren. Die Basis 110 geht in einen Sockel 112 über, in dessen mittlerem Bereich ein Führungsschacht 113 ausgebildet ist. In diesen Führungsschacht 113 ist der Rollenhalter 12 eingesetzt und vertikal (bezogen auf die Einbaurichtung) verschiebbar geführt. Der Führungsschacht 113 ist zylindrisch mit einer ovalen Grundfläche, durch die ein Verdrehen des Rollenhalters 12 um eine Vertikalachse verhindert ist. Zur Führung des Rollenhalters 12 im Grundkörper 11 können weitere Führungskonturen im Inneren des Führungsschachts 113 ausgebildet sein, wie dies im Zusammenhang mit den 7a, b und 9a, b erläutert wird.
-
Wie aus 6, die die Bockrolle 10 in teils ausgefahrenem Zustand wiedergibt, zeigt, ist an einer Unterseite 120 des Rollenhalters 12 ein in diesem Beispiel umlaufender Kragen 121 ausgebildet, mit dem der Rollenhalter 12 im eingefahrenen Zustand (vergleiche 5) auf der Wandung des Führungsschachts 113 aufliegt, wodurch ein Anschlag für den eingefahrenen Rollenhalter 12 gebildet ist. Es versteht sich, dass der Kragen 121 auch nur abschnittsweise ausgebildet sein kann. Weiter kann ein zusätzlicher Anschlag im oberen Bereich des Führungsschachts 113 ausgebildet sein.
-
Der Rollenhalter 12 weist anschließend an den Kragen 121 einen Zylinderabschnitt 122 auf, dessen umschreibende Außenkontur der Innenkontur des Führungsschachts 113 angepasst ist. An einer oder mehreren Seiten des Zylinderabschnitts 122 ist optional eine Skala 123 aufgebracht, die Auskunft darüber gibt, wie weit der Rollenhalter 12 aus dem Grundkörper 11 ausgefahren ist. Die Skala 123 vereinfacht es, mehrere im Zusammenhang mit einem Schubelement 3 verwendete Bockrollen 10 in gleicher Weise bezüglich ihrer Höhenverstellung einzustellen und so eine gleichmäßige Lastaufnahme der Bockrollen 10 zu erzielen.
-
Weitere Details des Aufbaus des Rollenhalters 12 gehen aus 7a und 7b hervor, die jeweils den Rollenhalter 12 separat in einer isometrischen Darstellung aus verschiedenen Blickrichtungen zeigen.
-
Im unteren Bereich des Rollenhalters 12 ist eine Achsaufnahme 124 ausgebildet, die die Achse 14 der Rolle 13 trägt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Achsaufnahme 124 in Art einer nach unten offenen Mulde ausgebildet, in die die Achse 14 mit aufgesetzter Rolle 13 von unten eingesetzt wird. Die Achse 14 ist dabei wie ein Lagerbolzen ausgebildet. In der Rolle 13 können Kugellager oder Gleitlager vorgesehen sein, um die Rolle 13 möglichst leichtgängig drehbar auf der Achse 14 zu lagern. Im unteren Bereich der Achsaufnahme 124 sind jeweils zwei Rastelemente 125, hier in Form von Rastzungen, angeordnet, die ein Einklicken der Achse 14 in ihren Sitz in der Achsaufnahme 124 ermöglichen.
-
8 zeigt eine isometrische Ansicht einer Bockrolle 10, bei der die Achse 14 ohne Rolle 13 eingesetzt ist, um den Sitz der Achse 14 im Rollenhalter 12 zu illustrieren. Das Einrasten der Achse 14 im Rollenhalter 12 ermöglicht einen einfachen und werkzeuglosen Zusammenbau. Grundsätzlich kann die Achse 14 auch anders im Rollenhalter 12 gelagert und montiert werden, beispielsweise indem sie seitlich in den Rollenhalter 12 eingeschoben wird.
-
Wie 7a und 7b zeigen, sind oberhalb der Achsaufnahme 124 am Zylinderabschnitt 122 Verstärkungsrippen 126 ausgebildet, um auf die Achse 14 ausgeübte Kräfte nach bzw. von oben aufnehmen zu können. Seitlich neben den Verstärkungsrippen 126 ist eine Führungskontur 127 ausgebildet, die komplementär zu einer entsprechenden Kontur in dem Führungsschacht 113 des Grundkörpers 11 geformt ist (vgl. 9a und 9b). Im oberen Teil des Rollenhalters 12 verjüngt sich der Zylinderabschnitt 122 und geht in eine Einschubtasche 128 über, das zentral über der Achse 14 und damit mittig über der Rolle 13 positioniert ist.
-
In die Einschubtasche 128 wird seitlich die Mutter 16 eingeschoben, die das Innengewinde 160 bereitstellt und mit der Höhenverstellschraube 15 zusammenwirkt. Die Einschubtasche 128 ist so geformt, dass die eingeschobene Mutter 16 drehfest im Rollenhalter 12 gehalten ist. Es kann optional vorgesehen sein, unterhalb der Mutter 16 noch eine Unterlegscheibe einzuschieben, um die von der Mutter 16 auf den Rollenhalter 12 übertragenen Kräfte großflächiger auf diesen zu verteilen. Senkrecht ist durch die Einschubtasche 128 eine Schraubendurchführung 129 ausgebildet, durch die die Höhenverstellschraube 15 geführt ist.
-
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Mutter 16 eine handelsübliche Sechskantmutter, was günstig für die Herstellungskosten ist. Es versteht sich, dass auch ein anders geformter Einsatz mit einem Innengewinde anstelle der Mutter 16 eingesetzt werden kann. Ebenfalls ist es denkbar, dass ein Innengewinde unmittelbar im oberen Bereich des Rollenhalters 12 ausgebildet ist, in das die Höhenverstellschraube 15 eingeschraubt wird. Weiter kann anstelle der Einschubtasche 128 vorgesehen sein, die Mutter 16 mit dem Rollenhalter 12 zu verbinden, indem der Rollenhalter 12 an die Mutter 16 angespritzt wird.
-
In den 9a und 9b ist schließlich der Grundkörper 11 in jeweils einer isometrischen Darstellung aus verschiedenen Blickrichtungen detaillierter gezeigt. Bei der 9b ist zusätzlich die Höhenverstellschraube 15 mit eingezeichnet.
-
In der Darstellung der 9a sind im Inneren des Führungsschachts 113 ausgebildete Vorsprünge 114 erkennbar, die die bereits erwähnte zu der Führungskontur 127 komplementäre Innenkontur des Führungsschachts 113 bilden. Die Vorsprünge 114 dienen zudem einer Verstärkung des Grundkörpers 11 im Hinblick auf eine Verkippung des Rollenhalters 12, beispielsweise wenn die Rollen 13 beim Auszug oder beim Hereinschieben des Schubelements 3 eine Bodenunebenheit durchfahren.
-
9b zeigt nochmals detailliert die Höhenverstellschraube 15 mit ihrem Schraubenkopf 151. Die Höhenverstellschraube 15 ist hier eine herkömmliche Senkkopfschraube, mit einem Innensechskant als Werkzeugaufnahme 152. Es versteht sich, dass auch eine Sonderschraube mit einer anderen, beispielsweise plattenförmigen Kontur des Schraubenkopfes 151 eingesetzt werden kann.
-
In dem Fall kann ein noch größerer Durchmesser des Schraubenkopfs 151 verglichen mit der Größe der Bohrung 5 (vgl. 2) gewählt werden, um eine größere Fläche für die Kraftübertragung zwischen der Bockrolle 10 und dem Schubelement 3 zur Verfügung zu haben. Die Verwendung eines Innensechskants als Werkzeugaufnahme 152 ist vorteilhaft, da in diesem Fall eine verglichen mit dem Durchmesser des Schraubenkopfs 151 nur relativ kleine Bohrung 5 zur Durchführung eines Werkzeugs zur Höhenverstellung benötigt wird.
-
Alternativ oder ergänzend zu einem vergrößerten Durchmesser des Schraubenkopfes 151 kann auch eine Unterlegscheibe zwischen dem Schraubenkopf 151 und dem Boden 4, in eine zusätzliche Vertiefung oberhalb des Schraubensitzes 116, eingelegt sein, um die Druckkräfte vom Schraubenkopf 151 auf einer größeren Fläche auf den Boden 4 zu verteilen.
-
Ebenso wie der Rollenhalter 12 ist der Grundkörper 11 bevorzugt in einem Kunststoffspritzgussverfahren einteilig hergestellt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Möbel
- 2
- Korpus
- 3
- Schubelement
- 4
- Boden
- 5
- Bohrung
- 6
- Frontblende
- 7
- Untergrund
- 10
- Bockrolle
- 11
- Grundkörper
- 110
- Basis
- 111
- Befestigungsloch
- 112
- Sockel
- 113
- Führungsschacht
- 114
- Vorsprung
- 115
- Schraubendurchführung
- 116
- Schraubensitz
- 12
- Rollenhalter
- 120
- Unterseite
- 121
- Kragen
- 122
- Zylinderabschnitt
- 123
- Skala
- 124
- Achsaufnahme
- 125
- Rastzunge
- 126
- Verstärkungsrippe
- 127
- Führungskontur
- 128
- Einschubtasche
- 129
- Schraubendurchführung
- 13
- Rolle
- 14
- Achse
- 15
- Höhenverstellschraube
- 150
- Außengewinde
- 151
- Schraubenkopf
- 152
- Werkzeugaufnahme
- 16
- Mutter
- 160
- Innengewinde
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10080410 B1 [0004]
- US 2003/0061681 A1 [0006]